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Soziale Folgen der Völkerwanderung

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Beitrag von Wallenstein Mi März 15, 2017 11:45 am

Dieser Beitrag schließt sich inhaltlich an einen Artikel an, der unter der Rubrik: Niedergang des römischen Imperiums erschienen ist. Ich bringe ihn am Anfang als Kopie, danach folgt der neue thread.

Im fünften Jahrhundert wurde Westrom von den Germanen überrannt und es entstanden von Britannien bis Nordafrika eine Reihe germanischer Königreiche, die selbständig agierten. Auch wenn sie vielleicht den byzantinischen Kaiser anerkannten, aber das war bedeutungslos, denn der hatte über diese Regionen keine Kontrolle mehr. Justinian II wollte dies ändern, indem er begann, größere Gebiete zurückzuerobern. Dies ist aber langfristig gescheitert, ein geradezu klassischer Fall von Überdehnung.
In den neuen Königreichen wurde die gewaltige römische Bürokratie überflüssig, denn die Steuerzuweisungen an die Krieger wurden in individuell zugerechnete vererbbare Pfründe umgewandelt, deren Erträge an Ort und Stelle konsumiert wurden. Der imperiale Steuerstaat löste sich auf in eine Naturalwirtschaft und wich einer Ordnung, in der Herrschaft zunehmend lokal, parzelliert und fragmentiert ausgeübt wurde. Es entstand der Feudalismus.
Mit dem Imperium löste sich die die gesamte wirtschaftliche und soziale Konfiguration auf, die früher die klassische Mittelmeer Welt bestimmt hatte. Das Versiegen der Steuerströme schnitt Rom von seinen Wurzeln ab, seine Bevölkerung schrumpfte von rund 1 Million Einwohnern zur Zeit des Augustus auf 400.000 – 500.000 Mitte des 5. Jhdt. und erreicht im 10. Jahrhundert einen Tiefstand von 20.000 Einwohnern. Die regelmäßigen Getreideimporte wurden im 7. Jahrhundert eingestellt und die Nachfrage musste wieder wie in der Frühzeit der Stadt durch lokale Produkte gedeckt werden. Die Bevölkerung in Italien ging drastisch zurück, von etwa 10 Mill. zur Kaiserzeit auf rund 2,5 Millionen. Um 650 waren  ganze Landstriche verödet und wurden nicht mehr bebaut. Das für die Antike klassische typische Siedlungsmuster mit seinen vielen verstreuten Dörfern und Villen wurde ersetzt durch ein neues Muster, in dem sich die Bevölkerung in wenigen, nach strategischen Gesichtspunkten ausgewählten Orten konzentrierte.
Der Handel schrumpfte dramatisch zusammen. Schon in der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts war der Mittelmeerhandel auf Transaktionen beschränkt, die sich auf die östliche Reichshälfte beschränkten. Der Westen empfing kaum noch und empfing lediglich über vereinzelte syrische und jüdische Händler einige Waren für den Luxusbedarf der germanischen und gallorömischen Aristokratie.
Mit dem Rückgang des Fernhandels verschwand das hervorragende Straßen – und Kommunikationsnetz, die Aquädukte verfielen, bereits  das Herrschaftsgebiet der Merowinger war deutlich vom Mittelmer isoliert.
Die Städte, Zentren des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens der Antike, verfielen ebenfalls, wurden verlassen oder verloren den Großteil ihrer Bewohner. Wohl gelang es einigen, gewisse Funktionen im Rahmen der königlichen oder kirchlichen Verwaltung zu bewahren, doch büßten sie ihre Rolle als kommerzielle und gewerbliche Knotenpunkte ein. Das Handwerk verlagerte sich auf das Land und nahm quantitativ wie qualitativ ab. Die städtischen Märkte wurden durch periodische Messen und Formen des aristokratischen Geschenkaustausches ersetzt. Anstelle des komplexen wirtschaftlichen Netzwerkes der Spätantike trat ein Archipel isolierter Mikro-Ökonomien.  Geld verlor teilweise  seine Funktion als Zirkulationsmittel und als Maß der Werte, auch wenn es natürlich nie ganz verschwand.
Der Bevölkerungsrückgang nahm die Dimension einer demographischen Katastrophe an. In England lebten im 6. Jahrhundert nur noch 0,5 Mill. Menschen, in anderen Gebieten gab es ebenfalls dramatische Rückgänge, überall in Gallien und Italien drang die Wildnis weiter vor. Wie in den Anfängen der antiken Gesellschaft dominierte wieder die Viehzucht gegenüber dem Ackerbau. Die Techniken, mit denen die Landbevölkerung dem Boden einst ein beträchtliches Mehrprodukt abgerungen hatte, gerieten in Vergessenheit, das Ertragsniveau sank auf ein Verhältnis von 1: 1,6 – 2,2. Verglichen mit der Blütezeit des Kaiserreiches bewegte sich die mittelalterliche Gesellschaft am Rande der äußersten Armut und der permanenten Existenzgefährdung.
Natürlich dauerte der Niedergang Jahrhunderte und war kein plötzliches Ereignis, sondern eine Devolution, die sich über eine Reihe von Generationen ersteckte. In der Geschichte der Menschheit hat es allerdings selten so einen katastrophalen Zusammenbruch einer Zivilisation gegeben. Euphemistisch kann man dies als „Wandel“ oder als  „Veränderung“ bezeichnen. Ich nenne es Niedergang oder auch Untergang und fast alle ernstzunehmenden Historiker vertreten ebenfalls diese Meinung.
(Quellennachweis: Stefan Breuer, Imperien der Alten Welt, Stuttgart 1987, S. 188 ff.)

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Die germanischen Invasionen in das weströmische Imperium erfolgten in zwei Wellen. Die erste begann mit der Überquerung des zugefrorenen Rheins am 31. Dezember 405, als eine Konföderation von Sueben, Vandalen und Alanen tief nach Gallien eindrang. Es folgten weitere Einbrüche, die Westgoten eroberten 410 Rom, die Vandalen 439 Karthago. Um 480 hatte sich auf vormals römischen Boden ein erstes primitives System von barbarischen Staaten gebildet: Die Burgunder in Savoyen, die Westgoten in Aquitanien, die Vandalen in Nordafrika und die Ostgoten in Norditalien. Die militärische, politische und ökonomische Einheit des westlichen Imperiums wurde unwiderruflich zerschlagen, die römischen Armeen aufgelöst, vielfach verschwand die traditionelle Administration. Die Zerstörung der alten Strukturen führte vielfach zu Anarchie und Verwirrung, Rebellion und Banditentum waren weit verbreitet, die vielen Heerzüge und Kämpfe verwüsteten das Land.

Die ersten Invasoren waren zahlenmäßig nicht allzu groß, sie hatten gewaltige Entfernungen zurückgelegt und siedelten sehr weit von ihrem Ausgangsort und bekamen von dort keine Nachzügler. Von ihrer Struktur her waren sie relativ primitiv aufgebaut mit Stammesführern und deren Gefolgschaft. Um die neuen Gebiete zu regieren, mussten sie auf den Resten des römischen Staatsapparates ihre Verwaltung aufbauen.

Wichtig war die Frage nach der Landaufteilung. Das hospitalitas Verfahren, das von den Westgoten, Burgundern und Ostgoten angewandt wurde, besagte, dass zwei Drittel der Ackerfluren den „Gästen“ zugewiesen wurde (In Italien nur ein Drittel). Die hospes erhielten auch ein Drittel der römischen Sklaven und die Hälfte vom Weideland. In Spanien übernahmen die Westgoten ein Drittel des Landes. Nur die Vandalen in Nordafrika liquidierten komplett die römische Oberschicht.

Das zugeteilte Land gehörte nun der germanischen Elite, die es teilweise an freie germanische Krieger weitergab, die dafür Pacht zahlen mussten. Das Kolonat und die Sklaverei wurden vielfach beibehalten. Anfänglich lebten Germanen  und einheimische Bevölkerung getrennt nach Siedlungen und es gab wenig Vermischungen. Aber es dauerte nicht lange, dann regierte eine germanische Aristokratie über eine abhängige Bauernschaft, als sich Germanen und Einheimische allmählich zu vermischen begannen.  Doch zunächst entwickelte sich ein Dualismus. Die römischen Gemeinschaften behielten ihre eigene Verwaltungsstruktur mit einem eigenem Gerichtswesen. Ein germanischer Militärapparat und eine römische Zivilbürokratie existierten nebeneinander. Auch konfessionell gab es eine Spaltung, die Römer waren meistens Katholiken, die Germanen zunächst Arianer.

Der ökonomische, politische und ideologische Stoß der ersten barbarischen Invasion war daher in seinen Auswirkungen vergleichsweise beschränkt, nachdem einmal die ursprüngliche und  irreversible Zerstörung der Verteidigungslinien vollbracht war.

Die barbarischen Gründerstaaten existierten nicht lange. Die Franken unterwarfen die Burgunder und vertrieben die Westgoten aus Gallien. Die Byzantiner zerschlugen die Reiche der Vandalen und Ostgoten, der Islam machte der Herrschaft der Westgoten in Spanien ein Ende.

Erst die zweite Welle der Invasionen veränderte nachdrücklich Westeuropa und schuf die Grundlagen des Feudalismus. Bestimmend sind die Eroberung Galliens durch die Franken, die Besetzung Englands durch die Angelsachsen und der Abstieg der Langobarden nach Italien. Diese neue Wanderungswelle war zahlenmäßig viel größer und die zurückgelegten Entfernungen viel kleiner. Die Verbindungswege zwischen den Heimatländern und den neuen Regionen waren kurz, so dass ständig weitere Kontingente von Siedlern nachrücken konnten. Die Auswirkungen waren viel dramatischer. England zerfiel zunächst in eine Reihe sich bekriegender keltischer Häuptlingstümer, bis die Angelsachsen landeten und die Regionen en bloc germanisierten.

Nach dem hospitalitas Verfahren wurde nicht mehr verfahren, die Franken und Langobarden konfiszierten das Land der verbliebenen römischen Oberschicht, die vertrieben oder vernichtet wurde. Die Umgruppierung des Eigentums war in der zweiten Phase viel durchgreifender. Der Dualismus der Verwaltungen verschwand, stattdessen regierten germanische Feudalherren, nur Reste der römischen Bürokratie blieben übrig. Verwaltungsaufgaben wurden weitgehend von der Kirche übernommen, soweit solche Tätigkeiten noch erforderlich waren. Die Städte verloren immer mehr an Bedeutung, die Fronhöfe wurden Zentrum agrarischer und handwerklicher Tätigkeit. Einheimische und Germanen begannen sich zu vermischen und die Unterschiede zwischen ihnen verschwanden, nachdem auch die meisten Germanen zum Katholizismus übertraten.  Am Ende der zweiten Wanderungswelle hatte sich Europa völlig verwandelt und gewissermaßen neu erfunden.
(Quelle: Perry Anderson, Von der Antike zum Feudalismus, Frankfurt 1978, S.133 ff)

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Beitrag von Gontscharow So März 26, 2017 1:09 pm

Das ist ein interessantes Thema. Die germanische Völkerwanderung hat zum Untergang des (west)römischen Imperiums geführt.
Gibt es Parallelen zur heutigen islamischen Einwanderung nach Europa ? In den jüngeren Generationen in Deutschland ist der Anteil moslemischer Kinder und Jugendlicher exorbitant hoch und erreicht in manchen Gebieten bereits die Mehrheit.
Werden die Moslems Europa so verändern, wie die Germanen Rom veränderten ?
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Beitrag von Marek1964 So März 26, 2017 1:26 pm

Ja, das ist ein interessanter Punkt, Gončíku. Dazu habe ich eine Anekdote: Die Konrad Adenauer Stiftung (resp. die Zeitschrift "Die politische Meinung") hatte auch eine Arbeit in Auftrag gegeben oder gefördert, genau weiss ich das nicht, die mit der Einsicht schloss, dass das Imperium Romanum sich zu gutem Teil deshalb auflöste, weil sich die immigrierten nicht mehr mit der römischen Gesellschaft identifizierten.

Der Artikel wurde dann nicht veröffentlicht - ohne dass dort irgend ein Bezug zur heutigen Zeit genommen worden wäre, aber angesichts der heutigen Situation dürften die meisten Leser schon ihre eigenen Schlüsse ziehen - eigentlich drastisch. Wir haben das hier schon behandelt, ich suche mal den link heraus: https://geschichte-forum.forumieren.de/t253p25-warum-ging-das-romische-reich-unter#9152

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Beitrag von marylinjackson Mi März 29, 2017 5:10 pm

Es gibt keine öffentlich diskutierten "Planspiele" darüber, ob und welche gravierenden sozialen Folgen die heutige Völkerwanderung haben wird. Die gewählten Parteien mit ihren Meinungsmachern halten sich zurück oder verharmlosen die schon jetzt erkennbaren Probleme. Es wäre nicht schlau, mit einer schlechten oder zweifelhaften diesbezüglichen Prognose ein Risiko einzugehen, um dann als "Rechter" oder "Fremdenhasser" dargestellt zu werden. Berufliche und soziale unliebsame Folgen solcher Menschen sind bereits ablesbar. Im jetzigen Wahlkampf rufen Kirche und die meisten Parteien dazu auf, den Rechtspopulisten die "rote Karte" zu zeigen.
Eine Minderheit des eigenen Volkes wird diskreditiert oder in die "rechte Schublade" gesteckt, sogar als Neue Nazis beschimpft.
Es herrscht fast schon eine Pogromstimmung gegen Kritiker.
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Beitrag von Wallenstein Do März 30, 2017 11:26 am

In Westeuropa weniger bekannt ist die Völkerwanderung der Slawen, die im sechsten Jahrhundert einsetzt. Sie dringen in die ehemals germanischen Regionen ein und der Balkan wird regelmäßig Opfer ihrer Plünderungszüge, die Byzanz nicht verhindern kann. Der Balkan war bald weitgehend entvölkert und im siebenten Jahrhundert lassen sich die Slawen dort nieder und erkennen meistens Byzanz als Oberherrschaft an.

Byzanz siedelte sie gezielt in verwüsteten Regionen an, unter anderem auch in Griechenland und Kleinasien. Im 19. Jahrhundert vertrat man die Theorie, dass die heutigen Griechen in Wirklichkeit Slawen sind, die die griechische Kultur angenommen haben. Das dürfte wohl so nicht stimmen, die Griechen sind aber wahrscheinlich eine Mischbevölkerung aus Slawen und Griechen. Der Balkan erhielt aber eine völlig neue Bevölkerungsstruktur.

Anders als Westrom blieb Byzanz bestehen. Konstantinopel. hat es geschafft, die Neuankömmlinge in ihren Staat zu integrieren. (Zumindest vorübergehend).

Das wäre einen eigenen Beitrag wert.

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Beitrag von Gontscharow Mi Apr 05, 2017 2:46 pm

@marilynjackson : Das sehe ich ganz genau so und dieses "Nazi Nazi" Geschrei geht mir schwer auf die Nerven. Ich glaube aber áuch, daß der Wind sich dreht und daß man in Zukunft eine vernünftige Debatte über die Folgen der planlosen Einwanderung - wie sie in Deutschland seit Jahrzehnten vonstatten geht - führen kann. Leider verhindert daß die jetzige Führungsriege unseres Landes. Schulz ist vom gleichen Schlag, sollte er Kanzler werden, ändert sich nichts.
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Beitrag von Gontscharow Mi Apr 05, 2017 2:52 pm

Zwischen Makedonien und Griechenland tobt heute noch ein absurder Streit, in dem es darum geht, wer eigentlich von wem abstammt. Die Griechen behaupten, die Makedonen wären Slawen und hätten den griechischen Namen Makedonien "gestohlen", während die Makedonier zurückgeben, die Griechen stammen doch selbst von Slawen ab.
Dieser Streit dient innenpolitisch natürlich dazu , von den wirklichen Problemen dieser Länder und dem Versagen der Politikerkaste in der Lösung der Probleme abzulenken.
Wahrscheinlich ist es in der Tat so, daß die heutigen Griechen von einer Mischung aus Slawen und Altgriechen abstammen. Den jeweiligen "Anteil" wird man nicht mehr eruieren können.
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Beitrag von marylinjackson Mi Apr 05, 2017 5:00 pm

@Gontscharow:
Die Forschung ist heute so weit, dass durch genetische Untersuchungen herausgefunden werden kann, welche prozentuale Anteile von Ethnien im Erbgut zu finden sind.
Israelische Bürger sind beispielsweise daran sehr interessiert und per Internet wird für solche Untersuchungen geworben. In meiner Familie konnten Cousins unabhängig voneinander feststellen, dass ihr Stammbaum auf englische Vorfahren zurückzuführen ist.
an alle:
Die sozialen Folgen der heutigen Völkerwanderung werden besonders Flüchtlingskinder treffen.
Wäre das ein neues Thema?
Schon die Definition "Kind" im deutschen juristischen Sprachgebrauch (bis zum 14. Lj.) unterscheidet sich von der Definition "Kind" in der UN-Kinderrechtskonvention (bis zum 18.Lj.) Die sozialen Ausgaben für die UMF (unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge) betragen jetzt ca. 5 Milliarden Euro pro Jahr. Das Geld wird woanders fehlen, das ist sicher eine Folge der Völkerwanderung.
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Beitrag von Gontscharow Do Apr 06, 2017 11:47 am

Ja, ich hatte von diesen genetischen Untersuchungen gehört, aber mich nie damit beschäftigt. In den USA scheinen sie auch beliebt zu sein, das Ergebnis lautet dann "Sie sind zu 10% nordafrikanischer, zu 20% italienischer,zu 40% osteuropäischer Herkunft, mit den restlichen 30% stammen sie von den amerikanischen Ureinwohnern ab" oder so ähnlich. Ist das denn seriös ? Ich hatte es in etwa so wie Astrologie eingeordnet ;-)

Wobei Flüchtlingskinder natürlich noch die besten Chancen haben, sich in ihren Aufnahmeländern zu integrieren. Es kommen ja auch 50-jährige, und da ist es nicht schwer zu prognostizieren, daß diese für die gesamte Dauer ihres Aufenthalts von den Sozialleitungen des Aufnahmelandes leben werden.
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Beitrag von Wallenstein Do Apr 06, 2017 11:50 am

Nicht direkt zum Thema:
Viel gravierender sind die enormen Kosten, die Deutschland durch die neuen Bundesländer entstanden sind. 1,4 Billionen Euro in den letzten 25 Jahren. Und die Regierung rechnet damit, dass in den nächsten 25 Jahren noch einmal die gleiche Summe fällig wird. Das sind wirklich gravierende Kosten, entstanden durch die stümperhafte Wiedervereinigung. Die Kosten tragen vor allem wir  Westdeutsche, die die neuen Bundesländer subventionieren. Das ist wirklich ärgerlich. Aber ich glaube, darüber haben wir schon diskutiert,


Zuletzt von Wallenstein am Do Apr 06, 2017 12:08 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Wallenstein Do Apr 06, 2017 12:03 pm

Gontscharow schrieb:Ja, ich hatte von diesen genetischen Untersuchungen gehört, aber mich nie damit beschäftigt. In den USA scheinen sie auch beliebt zu sein, das Ergebnis lautet dann "Sie sind zu 10% nordafrikanischer, zu 20% italienischer,zu 40% osteuropäischer Herkunft, mit den restlichen 30% stammen sie von den amerikanischen Ureinwohnern ab" oder so ähnlich. Ist das denn seriös ? Ich hatte es in etwa so wie Astrologie eingeordnet ;-)

Wobei Flüchtlingskinder natürlich noch die besten Chancen haben, sich in ihren Aufnahmeländern zu integrieren. Es kommen ja auch 50-jährige, und da ist es nicht schwer zu prognostizieren, daß diese für die gesamte Dauer ihres Aufenthalts von den Sozialleitungen des Aufnahmelandes leben werden.


Darüber hatten wir schon einmal an anderer Stelle diskutiert. Es gibt Institute, die sich damit beschäftigen. (Siehe: https://www.igenea.com/de/home.)

Demzufolge haben 10% der männlichen Bewohner in Deutschland jüdische Vorfahren. Ich halte von diesen Untersuchungen nicht sehr viel. In einem Land in der Mitte Europas kommen natürlich die Gene aus allen möglichen Völkern. Wer irgendwo auch einen kleinen Anteil jüdischer Gene besitzt, ist deswegen noch kein Jude. Die Europäer tragen auch ungefähr 2% der Gene des Neandertalers mit sich. Deshalb sind wir aber noch keine Neandertaler. Ich bin größtenteils Däne, zu etwa 50%, spreche aber kein Wort Dänisch, bin nur selten dort gewesen und habe zu dem Land überhaupt keine Beziehungen. Ich bin Deutscher, egal welche Gene in mir aktiv sind. Die Nationalitäten leiten sich vor allem von den Kulturen ab und nicht von der Gene.

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Beitrag von Marek1964 Do Apr 06, 2017 10:52 pm

Gontscharow schrieb:@marilynjackson : Das sehe ich ganz genau so und dieses "Nazi Nazi" Geschrei geht mir schwer auf die Nerven. Ich glaube aber áuch, daß der Wind sich dreht und daß man in Zukunft eine vernünftige Debatte über die Folgen der planlosen Einwanderung - wie sie in Deutschland seit Jahrzehnten vonstatten geht - führen kann. Leider verhindert daß die jetzige Führungsriege unseres Landes. Schulz ist vom gleichen Schlag, sollte er Kanzler werden, ändert sich nichts.

Da schliesse ich mich an. Schon die Gleichsetzung zwischen Faschisten und Nazis ist unpräzise, aber heutige Parteien mit Nazis gleichzusetzen ist eigentlich eine intellektuelle Fehlleistung und üble Demagogie.

Hier eine Rede eines ehemaligen Grünen, der zur AfD gewechselt ist:

https://www.youtube.com/watch?v=0GWV_vacwJE

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Beitrag von marylinjackson Do Apr 13, 2017 8:46 pm

Die höchsten Sozialabgaben (nach Belgien) werden in Deutschland erhoben. Bei Alleinstehenden ist von insgesamt 49,4 Prozent (mit Einkommenssteuer) die Rede.
Dass sich das in den nächsten Jahren nicht ändern wird,  ist den staatlichen sozialen Ausgaben für die Flüchtlinge geschuldet. Der Soli-Beitrag, der auch in den neuen Bundesländern erhoben wird, wird dann möglicherweise für die jetzigen Neubürger der Völkerwanderung gezahlt. Und das werden mehr als 1.5 Billionen sein. Frau Göhring-Eckardt freut sich schon darauf und findet es gar nicht ärgerlich, dass noch mehr Flüchtlinge kommen..
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