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Die Kriegsgefangenen im Amerikanischen Sezessionskrieg

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Beitrag von Orianne Mo Jan 26, 2015 7:45 pm

Die Kriegsgefangenen im Amerikanischen Sezessionskrieg


Kriegsgefangene gab und gibt es leider in fast jedem Krieg, so war es auch im Amerikanischen Sezessionskrieg.
Während von 1861 - 1863 laufend Gefangene ausgetauscht wurden (Lebensmittelknappheit), gab es ab der ersten Rekrutierung von Schwarzen einen Stillstand, denn die Konföderation anerkannte "ihre" Sklaven nicht als reguläre Soldaten an, was sich dann auch in Massakern an andersfarbigen Unionssoldaten widerspiegelte. Den Zeitungen und Reportern der Unionsstaaten war dieser Umstand ziemlich egal, es wurden keine grossen Berichte darüber geschrieben.

Die Lage änderte sich erst als das Libby Gefängnis (ein ehemaliges Lagerhaus) im Bundesstaat Richmond 1863, andere Quellen sprechen von 1864 in Betrieb genommen wurde. In diesem Bau wurden Offiziere der Union eingesperrt und unter grausamen Entbehrungen gehalten. Das Gefängnis wurde ab 1865 von den Nordstaaten für Kriegsverbrecher genutzt. 1889 wurde es abgebrochen und als Museum in Chicago wieder aufgebaut. Nachdem aber fast keine Besucher kamen wurde es endgültig abgetragen, und es bildeten sich unter den Leuten Mythen, was dort so alles passiert war, gab es doch eimal einen Massenausbruch 1864 wo über 100 Offiziere trotz ihres schlechten Allgemeinzustandes fliehen konnten.

Im selben Jahr wurde Andersonville eröffnet, ein Lager für ca. 10,000 Gefangene, bald war es überbelegt. Wobei das Wort Lager noch ziemlich schön klingt, denn es war eine Wiese mit ein paar verschmutzten Bächen. Die Fläche des Lagers betrug etwa 4 km². Die Umstände dort waren unbeschreiblich, der Kommandant war der aus der Schweiz ausgewanderte Captain Heinrich Henry Wirz, ein Mann, der sich in den Staaten als Weber und als "Arzt" verdingte. 1865 wurde er als Kriegsverbrecher gehängt, was er auch verdiente, war es ihm, dem sogenannten Arzt doch völlig egal, dass im Schnitt 100 Soldaten am Tag starben, dazu bereicherte er sich auch noch an den Gefangenen, in dem er ihnen alles abnehmen liess. Die Gefangenen waren Wind und Wetter ausgsetzt, da er Bauholz für das Lager verkaufte, und die Lebensmittel erreichten kaum je einmal die Eingesperrten.

Heinrich Hartmann Wirz *25.11.1823 in Zürich war ein übler Charakter, wurde er doch schon in der Schweiz eingesperrt Als Hochstapler und wegen Unterschlagung wurde er 1847 in Zürich zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt, das unterschlagene Geld stammte vom Kaufhaus wo sein Vater als Aufseher und Schneider arbeitete.

1848 wurde er aus gesundheitlichen Gründen entlassen und für 4 Jahre aus Zürich verbannt. Er reiste zu Verwandten seiner Frau nach Moskau und wanderte dann 1850 in die Vereinigten Staaten aus. In Lawrence/Massachusetts arbeite er als Weber um dann 1854 nach Hopkins/Kentucky zu ziehen. Dort wurde er Arztgehilfe, aber nach 2 Monaten eröffnete er in Cadiz/Kentucky eine eigene Praxis. 1854 heirate er abermals, nachdem seine Heirat in Zürich 1853 geschieden wurde. Warum er dann alleine Kentucky verliess, man weiss es nicht, auf jeden Fall ging er auf eine Plantage wo er als "Arzt" für Sklaven arbeitete.

1861 meldete er sich freiwillig zum Louisiana-Infanterie-Regiment, wo er es sehr schnell zum Sergeanten brachte.
Im Mai 1862 wurde er bei der Schlacht von Seven Pines schwer verletzt, dass er nicht mehr kämpfen konnte. Wirz wurde danach zum Captain befördert und für Schreibarbeiten abkommandiert. Als Deputy Prevost Marshall inspizierte er Kriegsgefangenenlager, um dann später das Kommando in Andersonville zu übernehmen.

Heute ist Andersonville eine nationale Gedenkstätte, aber auch der Name Wirz ist nicht vergessen, es wurde ihm ein Stein von einer Frauenorganisation gestiftet, der Stein soll immer noch stehen, aber die Schrift ist verwittert.

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