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Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation

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Fritze
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Beitrag von musketess Do Jun 08, 2017 1:25 pm

Hi, ich bin Werner Mohr, bin Autor und recherchierte lange Zeit über das Thema Hexenverfolgung. Was ist mir aufgefallen? FAKE NEWS überall, und alle haben sie geglaubt. Nachrichten von fliegenden Hexen, Geistererscheinungen, Seelenwanderung wurden durch die mediale Verbreitung einfach wahr.
Der evangelische Pastor Hartmut Hegeler hat mir auf die Frage "Warum gab es in Frankfurt keine Hexenopfer?" geantwortet "Frankfurt hatte eine eigene Gesetzgebung!"
So einfach ist das!
Hätte man die Hexenverfolgung mit ihren rund 25000 Opfern einfach verboten, hätte es sie nicht gegeben. Aber warum hat man es nicht getan?
Hunderte von Gedenksteinen sind doch ein Armutszeugnis dafür, was wir unter Aufarbeitung durchgehen lassen. Wir wissen heute, dass von der Kanzel der Hexenwahn angefeuert wurde. Einschüchterung, politisches Kalkül, persönliche Vorteile prägten eine Gesellschaft, die sich nicht gegen all diese FAKE NEWS, die es sogar in einer eigenen Hexenzeitung gab, wehren.
Heute merken wir, wie FAKE NEWS wirken, aber damals waren die Menschen ihnen hoffnungslos verfallen.
Ich habe mir erlaubt dieses Thema in meinem Roman MUSKETESS zu bearbeiten, hoffe, dass das nicht als bloße Werbung aufgefasst wird, da ich auch unter den Google Schlagworten "Chronik Nürnberg, Chronik Regensburg, Chronik Frankfurt" topgelistete, kostenlose und unkommentierte Einträge ausgestellt habe.
Jeder kann hier erkennen, wie die Hexenverfolgung ausgelöst wurde, was nach einander passierte, wie sie beeinflusst wurde und wer dafür verantwortlich war.
Kommentare sind willkommen.

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Beitrag von Marek1964 Fr Jun 09, 2017 11:39 pm

Hallo Werner, alias Musketess.

Nun, Fake News ist für mich ein alter Wein in neuen Schläuchen, wobei auch ich einräume, dass es heute mit dem Internet ganz neue Dimensionen erreicht hat. Früher gab es aber auch schon verschiedenste Manipulationen, auch wenn die Leute nicht lesen konnten. Von Machthabern, die Sündenböcke brauchten bis hin zu Waschweibern, die auch die üble Nachrede beherrschten. Aussenseiter in der Gesellschaft, die sich eben für die Sündenbock Rolle eigneten.

Von alldem hatten die Hexenverbrennungen etwas. Das sage ich aber, ohne mich da allzu sehr auszukennen. Es war ja nicht immer nur die Kirche, die Hexenverbrennungen inszenierte, auch weltliche Instanzen nutzten dieses brutale Mobbinginstrument.

Welche Ziele sie verfolgten ist schwer zu bestimmen, da sie diese sicher nicht offen bekanntgaben. Sie konnten also sowohl überzeugt sein, den Teufel auszutreiben und für die Menschheit eine Wohltat zu vollbringen wie auch aus kalter Berechnung Sündenböcke gesucht haben, um von anderen Dingen abzulenken.

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Beitrag von Fritze Sa Jun 10, 2017 1:18 am

Marek1964 schrieb:
Von alldem hatten die Hexenverbrennungen etwas. Das sage ich aber, ohne mich da allzu sehr auszukennen. Es war ja nicht immer nur die Kirche, die Hexenverbrennungen inszenierte, auch weltliche Instanzen nutzten dieses brutale Mobbinginstrument.

Das ist aber eine schwere Behauptung? Welche Religion hat denn die Hexenverbrennung noch betrieben?
Sogar Luther hat dem keine Einhalt geboten, was mich nach Recherche schwer verwundert, so hätte ich dem Protestantismus solch Taten nicht zugetraut. Welch Irrtum meiner seits.
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Beitrag von Lux:-? Sa Jun 10, 2017 5:04 am

Tja, werte Diskutanten,
ein Aspekt kam noch gar nicht vor. Die (kath) Kirche hatte noch bis ins 12.Jhdt hinein den (alten Volks-)Glauben an Hexen, Zauberer und Dämonen als heidnisch-unchristlichen Irrglauben abgelehnt. Erst danach, speziell mit Erscheinen des Hexenhammers wurden diese quasi gesellschaftsfähig und zu Dienern Satans erklärt. Damit wurde gewaltsam auch die Tradition der Kräuterweiblein, letzte, gesundheitspraxisbezogene Überreste des Schamanismus, weitgehend ausgemerzt. Die Kirche wollte wohl so ihre Deutungshoheit in allen Lebensfragen durchsetzen und gleichzeitig Sündenböcke für alle von ihr nicht deutbaren Widrigkeiten schaffen. Sie konnte nämlich nicht wirklich erklären, warum offensichtlich fromme Menschen vorzeitig (und sogar das Vieh!) an Krankheiten starben, es Katastrophen wie Wetterunbilden, Missernten, Hungersnöte und Seuchen gab. Zu beachten ist hierbei auch, dass in diese Zeit auch eingeschleppte Lepra und das Erstauftreten der Pest in weiten Teilen Europas fallen. Mangels Verständnis der Ursachen griff man dann auf Teufelswerk zurück.
Auch als die kath Kirche bereits auf Hexenverbrennungen, die letztlich ja immer die Staatsgewalt vornehmen musste, verzichtet hatte, wurde in protestantischen Ländern eifrig weiterverbrannt (in der calvinistischen Schweiz kam so zB der Entdecker des Blutkreislaufs zu Tode). Und als auch die protestantischen Kirchen darauf verzichteten, hat die Staatsgewalt dieses Instrument noch weiterbenutzt, weil das Vermögen der Hingerichteten an den Staat fiel. Deshalb wurden in den letzten Jahrhunderten, zB noch lange in Dänemark, ja auch vornehmlich reiche Witwen der Hexerei bezichtigt. Es wurde so zu einer willkommenen Einnahmequelle, auf die man nur ungern verzichtete!
Es gibt auch schon lange etliche Bücher, die dieses Thema behandeln (vor ca 40 Jahren habe ich selbst eines gelesen).
Sex spielte natürlich auch eine Rolle, weshalb so manches schöne Mädchen (aus Missgunst und Sorge der anderen Frauen) dem zum Opfer fiel (andererseits auch einsame u/o hässliche Frauen, denen man Missgunst und Bösen Blick unterstellte). Gleichzeitig konnte man aber auch andere missliebige Menschen als angebliche Ketzer der Inquisition überantworten (Jeanne d'Arc, Giordano Bruno u.v.a., Luther, Calvin, Knox u.a hatten nur Glück, dass sie Unterstützung bei Mächtigen ihrer Zeit fanden).
Im Zusammenhang mit dieser Gesellschaftsfähigwerdung des Aberglaubens ist es quasi ein Hohn der Geschichte, dass die offizielle Theologie schon vor mehr als 40 Jahren sogar auf den Teufel verzichtet hat (die Kirchen bis heute nicht!), den ursprünglich vermeintlich eigentlichen Urheber der ganzen Unbill, und damit endlich zu einer Erkenntnis gefunden haben, die die Jesiden schon vor mehr als 1000 Jahren hatten! Diese hatten aber nicht soviel Glück damit, denn sie wurden deshalb als angebliche Teufelsanbeter, und werden es bis dato, von islam(ist)isch-fanatisch-orthodoxen Kreisen verfolgt. Dabei sollte es doch ganz einfach sein für religiöse Menschen: Die Allmacht Gottes duldet keinen Nebenbuhler, denn das wäre ein Widerspruch zu dieser. Folglich liegt das Böse allein im Menschen selbst, denn ihm wurde die Unterscheidungsfähigkeit von Gut und Böse gegeben. Alles Böse nun auf Satan abzuschieben, bedeutet, sich vor der Verantwortung für seine eigenen Taten drücken zu wollen, wie heutzutage nicht nur religiöse Extremisten aller Couleur und 'Befehlsnotständler', sondern auch Topmanager und Großaktionäre, besonders in der Finanzwirtschaft, die ihre Einkommensbasis gern vom Staat und damit allen Steuerzahlern retten lassen, ohne ihm/ihnen im umgekehrten Fall etwas zurückzugeben. Nach mittelalterlicher Logik wären diese Damen und überwiegend Herren mit dem Teufel im Bunde und müssten deshalb als Ketzer hingerichtet werden. Mit den dann so einziehbaren Vermögen, wäre das jeweilige Staatswesen saniert! Man müsste dafür nichtmal die sog Gottesurteile bemühen, obwohl ich mir das durchaus interessant vorstelle - Ackermann versucht, an einen riesigen Geldsack gebunden, mit gefesselten Händen und Füßen das rettende Ufer zu erreichen...  Smile
Übrigens, die hier häufig unten verlinkte Spinnerseite, die sich als 'israelitisch' (nicht jüdisch) versteht, hat den (angeblichen) Thron Satans in Gestalt des Pergamon-Altars in Berlin und damit als eigentlichen Ausgangspunkt 2er Weltkriege ausgemacht, und ruft deshalb zu seiner Zerstörung auf! Was unterscheidet das von der Zerstörung antiker Kunstschätze und von Weltkulturerbe durch Taliban und ISIS? Nur, dass sie das noch nicht umgesetzt haben?! Im übrigen sind das wohl mehrheitlich wissenschaftsfeindliche Kreationisten, die ihre antik bis mittelalterliche Weltsicht mit der Ablehnung jedweder anderen Ideologie und Erkenntnis verbinden.

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Beitrag von Fritze Sa Jun 10, 2017 1:42 pm

Lux:-? schrieb:Mangels Verständnis der Ursachen griff man dann auf Teufelswerk zurück.

Diesen Satz kann man als Zentrale Stellung auch außerhalb jeder Religion nutzen. Wenn auch immer dem Menschen etwas unverständlich erscheint oder er es nicht verstehen will, werden die Ursachen für eigenes Unvermögen bei Anderen oder bzw. anderen Eigenschaften gesucht. Das ist aktueller denje.

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Beitrag von Sebius Di Jun 13, 2017 9:34 am

musketess schrieb:Hi, ich bin Werner Mohr, bin Autor und recherchierte lange Zeit über das Thema Hexenverfolgung. ...

@Hallo Werner,

eventuell wirst Du im „Frauenforum“ über das Thema „Hexenverfolgung“ fündig?

Da schreibt man z.B.:

„Doch nicht im "finsteren Mittelalter" fanden die groß angelegten Hexenverbrennungen statt, sondern mit dem Beginn der frühen Neuzeit, dem Zeitalter von Renaissance und Humanismus(!!!).
Die im Mittelalter gängigen Rechtspraktiken (z.B trugen die Kläger das Prozessrisiko) machen Hexenverfolgen im Mittelalter kaum denkbar. Im 13. und 14. Jahrhundert gibt es im deutschen Sprachgebiet kaum Nachweise für Hexenverfolgungen. Ab 1480 begann die systematische Verfolgung von Hexen. ...
http://www.frauenwissen.at/hexen.php

Vielleicht steht der Begriff „Hexe“ für unerträgliche weibliche(?) Mitmenschen die der Gemeinschaft Schaden zufüg(t)en?

Jetzt handle ich mir Ärger ein ... Laughing

Es muss Gründe geben, warum man zu so drastischen Mitteln griff. Verantwortlich für Ausgrenzung und Ermordung an Individuen einer Gemeinschaft unter grausamen Methoden gab es schon früher bei den Kelten, man denke u.a. an die sog. Leichen im Moor auch da sind Hintergründe für deren „Hinrichtung“ (eigentl. Ermordung) im Sozialbereich zu suchen.

Den Begriff „Konfliktmanagement“ gab es damals noch nicht Neutral

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Beitrag von Sebius Mi Jun 14, 2017 6:07 am

Ergänzend dazu:

Habe hier eine deutsche Übersetzung des „Hexenhammer“ (Malleus maleficarum) von Jakob Spengler und Heinrich Institoris von J.W.R. Schmidt gefunden mit einer Leseprobe, solche Werke sollte man dazu parallel auch im Original lesen.

Dass Jakob Spengler (1435-1495) ein Dominikanermönch am Hexenhammer aktiv beteiligt war nimmt man heute, entgegen früherer Behauptung nur seinen Namen im Werk verwendet zu haben mit hoher Wahrscheinlichkeit an. Er war Prior, dann im Kölner Konvent vertreten, Universitätsdekan der theologischen Fakultät. Also war der „Hexenhammer“  im 15. Jhd. zur Zeit der Reformation ein universitär anerkanntes Werk.

Untermauert wird seine Mitautorenschaft mit der Tatsache, dass er ab 1481 Inquisitor in den Erzbistümern Mainz, dann Trier, Köln und ab Dezember 1484 auch in den Erzbistümern Salzburg und Bremen war. Die Rosenkranzbruderschaft aus dem Jahre 1474 hat sich daraus entwickelt (aus wiki).

Interessant deshalb, weil "Malleus maleficarum" etwa zur selben Zeit Luthers Bibelausgaben am Buchmarkt erschienen und den Zeitgeist der Neuzeit sehr gut wiedergibt, also alles andere als „modern“ .

nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29484310kg
Hexenhammer (Malleus maleficarum)

Martin Luther glaubte fest an Hexen, der Hexenhammer folgte genau dem Zeitgeist der Reformation, dazu:

... Er forderte zur Tötung der Hexen durch das Feuer auf. Damit wollte er allerdings nicht mehr und nicht weniger, als dass ein für ihn real existierendes Verbrechen bestraft wird. Wie Mord oder Diebstahl, sollte auch das Verbrechen der Zauberei geahndet werden. ...  

Luthers persönlicher  Ausspruch ist legendär: „Ich will der erste sein, der Feuer an sie legt“ (Martin Luther)

Und in einer Predigt 1526 sagte er: „Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.“    

Den Zusammenhang von Hexerei und Verbrechen zitiert Luther so:

„Die Zauberinnen sollen getötet werden, weil sie Diebe sind, Ehebrecher, Räuber, Mörder.“

Aus einer Facharbeit „Martin Luther und die Hexen“

nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29484308ym

Luthers Hexenreden kann man auch hier einlesen.

Das Bild der Hexe als böse Mutter:

Luthers Briefe an seine Mutter lassen sein Verhältnis zu Frauen erkennen, er schreibt u.a.:

Erstlich, liebe Mutter, wisset Ihr von Gottes Gnaden nu wohl, dass Euer Krankheit seine väterliche gnädige Rute ist, und gar ein geringe Rute gegen die, so er uber die Gottlosen, ja auch oft uber seine eigene liebe Kinder schickt, da einer geköpft, der ander verbrannt, der dritte ertränkt wird, und so fortan, daß wir allesampt müssen singen: Wir werden um deinen willen täglich getötet und sind gleich wie die Schlachtschafe.

Darumb Euch solche Krankheit nicht soll betrüben noch bekümmern, sondern sollet sie mit Dank annehmen, als von seiner Gnaden zugeschickt, angesehen, wie gar ein geringes Leiden es ist, wenn es gleich zum Tode oder Sterben sollt, gegen das Leiden seines eigen lieben Sohns, unsers Herrn Jesu Christi, welches er nicht für sich selbs, wie wir, leiden müssen, sondern für uns und unser Sünde erlitten hat. ...


Also, Luther kam seine kranke Mutter zwar nicht besuchen, erklärt ihr aber brieflich, dass ihre Krankheit die gnädige Rute des Vaters sei, diese (Rute) ebenso über Gottlose und Kinder schickt. Von den Kindern (den Buben) der eine geköpft, der andere verbrannt und der dritte ertränkt wurde. Der historische Hintergrund seiner persönlichen Familiengeschichte ist nur indirekt erkennbar, eventuell getötete Brüder durch die Mutter? Luther muss seine Mutter gehasst haben, seine Kindheit war demnach ein Alptraum.

Hexendarstellungen hängen offensichtlich mit katastrophalen Familiengeschichten, grausamster Erziehungsmethodik und Kindesmord zusammen.

Sebius

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Beitrag von Ceres Mi Jun 14, 2017 10:16 am

soviel ich weiß war schon im Neuen Testament die Rede davon, das man glaubte, die „bösen Geister“ z. B. Jesu Heilung z. B. des eines Besessenen durch seine Erlaubnis an die Dämonen nicht die Hexen am Leben lassen sollte.
Selbst nach der Apostelgeschichte schlägt Paulus einen Zauberer temporär mit Blindheit (Apg 13,4–12).
Wer aber glaubt, dass Hexenverfolgungen seien hauptsächlich eine Erscheinung des Mittelalters gewesen, der irrt gewaltig! Ebenso falsch ist die Meinung, die großen Wellen neuzeitlicher Hexenverfolgung seien vorrangig von der kirchlichen Inquisition angestrebt oder ausgeführt worden.

Schon die vorchristlichen Germanen kannten die Verbrennung von Schadenzauberern seit frühester Zeit. Im karolingischen Frühmittelalter gab es jedoch keine Hexenverfolgung. Wann entstand überhaupt die Bezeichnung "Hexe"? In Luzern erscheint der Begriff erstmals zwischen 1402 und 1419.

Wenn ich mich jetzt nicht irre, spielte auch im Mittelalter die Inquisition eine wesentliche Rolle; denn diese hatten u. a. neben den Scheiterhaufen die Folterungen von "Heiden" (nenne ich mal so); denn sie war in verschiedenen Regionen Süd- und Mitteleuropas in unterschiedlichem Ausmaß verbreitet. Conrad von Marburg war einer der ersten Inquisitoren, der sein "Unwesen" betrieb und war stets auf der Suche nach vermeintlichen Luziferianern. Im frühen 13. Jh. erfolgten auch viele Hinrichtungen der "angeblichen" Anhänger Luzifer. Noch früher (im 12. Jh.) hatte Papst Innozenz III.  schon diese Art von Hinrichtungen zugestimmt. Er veröffentlichte 1484 die Bulle Summis desiderantes affectibus (Rechtfertigung der Hexenverfolgung), die dann auch weitere "Blutlinien" nach sich zogen.

Der sog. "Hexenhammer" war zur damaligen Zeit ein höchst gefährliches Buch, welches der Dominikaner Heinrich Kramer im Jahre 1486 herausgebracht hatte. Dieses teuflische Werk entstand, als Kramer mit einer Inquisition in Innsbruck in der Diözese Brixen scheiterte. Es war die Reaktion auf seine Niederlage.
Das Buch sollte seine Position stärken und die Hexenverfolgung vor deren Gegnern zu rechtfertigen.

Doch Friedrich von Spee kritisierte bald darauf den "Hexenhammer" mit seinem gegensätzlichen Werk "Cautio Criminalis - oder Rechtliche Bedenken wegen der Hexenprozesse".

Es wird davon ausgegangen, dass die Verfolgung in ganz Europa etwa 40.000 bis 60.000 Todesopfer forderte. Etwa 25.000 Menschen wurden auf dem Boden des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation, davon in Süddeutschland etwa 9.000, im Thüringer Raum, nach dem Forschungsstand von 2006, 1.565 (bei als niedrig eingeschätzter Dunkelziffer) hingerichtet.
Wenn ich mich jetzt nicht irre, endete in Europa die Hexenverfolgung im 18. Jh.  
Hexenverfolgung ist noch in vielen Ländern und Kulturen, z. B. in Lateinamerika, Südostasien und vor allem in Afrika heute nach wie vor aktuell.
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Beitrag von Lux:-? Do Jun 15, 2017 4:15 am

Der Begriff Hexe muss in seiner Urform schon recht alt sein, Ceres,
nur hat er im Laufe der Zeit nicht nur einen Form-, sondern auch einen Bedeutungswandel durchgemacht. Das Wort ist aus ahd haegtissa (Haingöttin) entstanden, das ursprünglichen die in Hainen (kleinen Wäldchen) verehrten Nymphen und Feen, die Herrinnen des jeweiligen Hains, bezeichnete. Später ging es wohl auch auf ihre Verehrerinnen, die oft auch Kräutersammlerinnen waren, über.
Die Bezeichnung dissa findet sich auch in nordischen Mädchennamen, zB Hjördis/Jördis, Vigdis, Vanadis (Hertha, Kampf- bzw Wanengöttin).

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Beitrag von Sebius Do Jun 15, 2017 7:37 am

Oder der Begriff "Hexe", (masc.) "der Hexa" geht zurück auf das Griechische HEXA- Diagramma, einem Hexagramm, ein griechisches Zahlensystem das auch in der Kabbala (dem Zauberbuch) zu finden ist.

Man kann ein Hexagramm mit zwei Dreiecken (oder Delta Zeichen) als Sechseck darstellen:

nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29492309kb nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29492310rf nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29492286kb

Das Delta - Zeichen kommt vom phönizischen Buchstaben „daleth“.
(  Daleth + Daleth = David - der Davidstern)

Im Mittelalter wurden Zauberer und Juden gleichermaßen verfolgt, der Davidstern ist ein Hexagramm, vielleicht stammt der Begriff „der Hexa“ (der Hexer) davon?

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Beitrag von Ceres Do Jun 15, 2017 8:28 am

@Sebius: Kabbala - soviel wie mir bekannt ist, stammt das Wort aus dem hebräischen und bedeutet "Überlieferung".
im Mittelalter verwendete das Judentum für eine bestimmte spekulative Richtung, wobei aber das Wort Kabbala im Hauptteil des Zohar nicht erscheint.
Ich war immer der Meinung, dass das Hexagramm für sich allein steht. Es ist ein Gnostisches Symbol, das die Vereinigung Christi und der Sophia, das heißt die Vergöttlichung des Menschen symbolisiert. Zu welcher Zeit dieses Zeichen aufkam, weiß ich aber nicht.

@Lux: Wie alt der Begriff "Hexe" wirklich ist, weiß ich aber auch nicht. Ich hatte es mir auch so vorgestellt, wie du es geschrieben hast. War mir aber nicht sicher... Ich weiß nur das die Herkunft des Wortes Hexe ungeklärt ist.
Da hab ich was bei Tante Wiki gefunden:

https://de.wikipedia.org/wiki/Hexe
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Beitrag von Sebius Do Jun 15, 2017 9:48 am

Ceres schrieb:@Sebius: Kabbala - soviel wie mir bekannt ist, stammt das Wort aus dem hebräischen und bedeutet "Überlieferung".
im Mittelalter verwendete das Judentum für eine bestimmte spekulative Richtung, wobei aber das Wort Kabbala im Hauptteil des Zohar nicht erscheint.
Ich war immer der Meinung, dass das Hexagramm für sich allein steht. Es ist ein Gnostisches Symbol, das die Vereinigung Christi und der Sophia, das heißt die Vergöttlichung des Menschen symbolisiert. Zu welcher Zeit dieses Zeichen aufkam, weiß ich aber nicht.

@Ceres,

entgegen allen Annahmen entstanden die meisten christlich- jüdisch- religiösen Symbole (und auch Lehren) erst im Mittelalter, z.B. das IHS als solches und im Pentagramm der sog. chr. Kabbala:

nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29493174fa
Aus: Hermeneutik, Methodenlehre, Exegese: (herausgegeben von Günter Frank Stephan)

- sog. kabbalistische Lehren im Judentum entstanden ebenso erst im Mittelalter, wahrsch. in Frankreich. Mit dem Zohar als Teil der Kabbala hast Du schon recht, aber bei Ezechiel/Raziel scheint es auf.

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Beitrag von Ceres Do Jun 15, 2017 10:41 am

Eine sehr interessante Aussage, die ich sehr schätze

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Beitrag von Sebius Do Jun 15, 2017 11:02 am

@Ceres,

das kuriose dabei, das Pentagramm mit den fünf Buchstaben Jesus als JHSWH des Bernhardin von Siena entworfen ist gleichzeitig das Zeichen des Baphomet und wurde in Frankreich von den Templern verehrt.

Da soll sich einer auskennen Laughing

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Beitrag von Ceres Do Jun 15, 2017 11:39 am

Sebius schrieb:@Ceres,

das kuriose dabei, das Pentagramm mit den fünf Buchstaben Jesus als JHSWH des Bernhardin von Siena entworfen ist gleichzeitig das Zeichen des Baphomet und wurde in Frankreich von den Templern verehrt.

Da soll sich einer auskennen Laughing

So genau hab ich es nicht gewußt *ehrlich.zugeb*
Der (?) Bafomet sieht ja wie ein Teufel und echt gruslig aus^^ Smile
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Beitrag von Sebius Do Jun 15, 2017 2:59 pm

@Ceres, ist er auch, einer von vielen Namen dieses Figur aus der Mythologie, die Auslegung und Negativbetonung kam erst später.

Wenn nun JHSWH genauso wie Baphomet (aus dem arab./jüdischen אתבש) einer Darstellung des Teufel im Mittelalter des 14. Jhd. dasselbe Pentagramm als Symbol verwendeten, von den Templern, einer vom Vatikan abgesegneten Gemeinschaft sogar verehrt wurde, stellt sich die Frage erneut, ob Hexen, Zauberer mit ihrem Baphomet tatsächlich negativ besetzt war, oder es erst ab der Neuzeit dazu kam?

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Tierkreiszeichen in einer Synagoge

In der Spätantike, dem früh- bis Hochmittelalter stellten Geisterheiler, Sterndeuter, Zauberer, Orakelbeschwörer und Wahrsager genauso eine Berufsgruppe dar, erst die Neuzeit war dem gegenüber sehr restrektiv.

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Beitrag von Sebius Sa Jun 17, 2017 9:39 am

Hexa, Hexen, Zauberer und Sterndeuter mit ihrer meist altorientalischen Literatur als Grundlage und dem Können arabisch/jüdischer Schrift, der Mathematik, orientalischer Sternenkunde, deren Deutung und Wahrsagung entfalteten sich in Europa vor allem infolge der Kreuzzüge. Ein schönes Beispiel ist die Templerburg Tomar des Kreuzritters und Großmeister Gualdim Pais, wo in der Burg ein angeblich getreues Porträt Baphomet als Druidenkopf (Dreikopf) existiert:

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Schlussstein aus dem 16. Jahrhundert mit der
Abbildung Baphomet in der Templerburg Tomar.


Éliphas Lévi gestaltete als "moderner Hexer" seinen eigenen Baphomet in „Dogme et Rituel de la Haute Magie“ aus dem Jahre 1854 und war Vorlage der Satanischen Bibel des Anton Szandor LaVey 

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Baphometsymbol des Buchautor "Satanische
Bibel" Anton Szandor LaVey


Hexen und Zauberer standen (und stehen) im Widerspruch zu europäischer Sozial- und Rechtsauffassung der Neuzeit mit der Lutherbibel, ein Wesensbestandteil deren Verfolgung mit Ende des Mittelalters. Voran ging die Verfolgung und Ermordung der Templer in ihrer ursächlichen Lebensweise, sie passten nicht in das aufkommende calvinistisch- lutherische Weltbild, Hexenverfolgung war eine logische Konsequenz. Mit den Templern, ihren Idealen, dem Zusammenleben, Aufstieg und Fall hat sich der Historiker und Buchautor Alain Demurger sehr eingehend befasst.

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Beitrag von Ceres Sa Jun 17, 2017 11:30 am

Danke für deinen aufschlussreichen Text. Könntest du mir mal den Titel des Buches von Alain Demurger nennen?
Würde mich jetzt mal sehr interessieren.
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Beitrag von Skeptik Sa Jun 17, 2017 11:59 am

Auch Sandro Botticelli hat sich bei seinen Zeichnungen für Dantes Göttliche Komödie von diesem Bild des Baphomet inspirieren lassen. Im letzten 34. Buch des Infernos zeigt er als Höhepunkt diesen schrecklichen Luzifer. In dessen drei Mäuler verschwinden die Verräter. In der Mitte hängen noch Leib und Beine des Judas Ischariot heraus. Links verschwindet Brutus, der Mörder Cäsars und rechts der Mitverschwörer Cassius.

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Beitrag von Ceres Sa Jun 17, 2017 12:24 pm

okay, schau ich mir an. Danke sehr.

Auch Dantes Göttliche Komödie hab ich in meiner Hausbibliothek. Müsste ich auch noch lesen...
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Beitrag von Sebius Sa Jun 17, 2017 3:37 pm

@Ceres,

eines der Bücher von Alain Demurger (ins Deutsche) heißt die „Die Templer – Aufstieg und Untergang"  ich habe es von C.H. Beck Verlag mit der ISBN: 3406385532, es gibt aber mehrere von ihm, er gilt als herausragender Historiker fürs Mittelalter.

Gruß
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Beitrag von Ceres Sa Jun 17, 2017 7:36 pm

Danke Sebius, da schaue ich mal. Sehr interessant das Ganze... Smile
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Beitrag von Sebius Sa Jun 17, 2017 9:30 pm

@Ceres,

ja, das Thema ist sehr interessant, hier ein Grabstein aus der Templerburg Tomar mit einem Pentagramm:

nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29516399ug
Bild aus: Templerburg und Klosteranlage von Tomar

Alain Demurger beschreibt das sehr gut, nach seiner Darstellung hielt sich der letzte Templer Jacques de Molay auf seiner Flucht u.a. auch in Wien der Burg des Grafen Salm (heute Palais Salm) versteckt, ausgeliefert und genauso wie Hexen am Scheiterhaufen verbrannt wurde er in Frankreich.

nach - Hexenverfolgung als Folge von FAKE NEWS nach der Reformation und durch die Gegenreformation 29516400rz

Die Hinrichtung Jacques de Molays und Geoffroy de Charnays, französische Miniatur, 15. Jahrhundert.
(aus: Templerlexikon Uni- Hamburg )

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Beitrag von Skeptik Sa Jun 17, 2017 10:05 pm

Hier aus einem Buch des Hermann Löcher aus Rheinbach. Er war Schöffe in Hexenprozessen und floh nach Amsterdam.

Das Inhaltsverzeichnis (kann mit den blauen Ziffern geöffnet werden):

http://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20120822131741/http://extern.historicum.net/loeher/kap38.htm

Ein Beispiel. Wie nach der Folter alles aus einer armen alten Frau herausgebracht werden konnte. Kapitel XXVIII:

http://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20120822131746/http://extern.historicum.net/loeher/kap32.htm

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Beitrag von Sebius Sa Jun 17, 2017 11:11 pm

@Skeptik, Dein geposteter Link ist sehr aufschlussreich!

Die Jahreszahlen u.a. 1636 – 1676 angeführter Inquisitionen fallen alle in die Neuzeit:

... Klager ist von A. 1636 mehr als 4000. mahl bekummert gewessen, ob diese Klage an das Licht zu geben, oder zu lassen. Endlich hab ichs Anno 1675 mit Gott gewaget, umb den falschen proces zu beklagen. Gott stehe der Gerechtigkeit bey. und eröffne die Augen der Fürsten. ...

Ebenfalls daraus, geforderte Zauberer- und Hexenverbrennungen:

... O daß die Fürsten den Beambten das lichtfertige gefangen nemen/ folderen und peinigen/ wolten verbieten/ Den Beambten und Inquisitoren das daglich solaris van 2. 4. 5. Rinsche Goltguden auff 3. 5. 6 Ratter Albus/ oder Weißpfenningen wolten setzen/ sie solten den 100. ja tausenten theil nicht so viel Hexen/ Zaubern in ihren landen haben/ Nembt Exempel an den grossen Reichstädten von 20000. 40. 60. 80000 manschafft/ da verbrennet man in 100 jaren nicht 10 Zaubern und Zauberin/ da ein Edelman Ambtman in 10 Jahren hundert 80, 60, 50 solte verbrennen. ...

Aus Deinem Link: Bayerische Staatsbibliothek

Luthers Aussprüche und Tischreden wortgleich in seinem Literaturwerk „Das Newe Testament“ (1522):

„Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen.“ (Ex 22, 17)

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