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Schwere Ausschreitungen am G20 Gipfel in Hamburg

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Ceres
ralfgrabuschnig
Titus Feuerfuchs
van Kessel
Marek1964
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Schwere Ausschreitungen am G20 Gipfel in Hamburg - Seite 2 Empty Re: Schwere Ausschreitungen am G20 Gipfel in Hamburg

Beitrag von van Kessel Mi Jul 19, 2017 1:17 am

hi "ralfgrabuschnig",
Ist tatsächlich interessant, diese Darstellung von linker vs rechter Gewalt im öffentlichen Diskurs. Diese Verharmlosung gab es zuzeiten der RAF noch nicht so, oder irre ich mich da? Vielleicht wird die Linke einfach nicht mehr als Bedrohung angesehen, seit die Sowjetunion implodiert ist?
interessanter Standpunkt. Zu Zeiten der RAF war eine 'rechte' Szene noch nicht ausgeprägt (auch wenn vorhanden). Diese kam eigentlich erst mit der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 'ins Boot'. Die RAF war schon damals links lokalisiert; elitär und überheblich maßten sie sich Deutungshoheit an, welche dann zu Morden eskalierte.

Dies ist bis heute der Fall, wo eine Elite die 'brave, new world' schaffen will, und dabei über Leichen geht. Rechts waren schon immer die Dumpfbacken, leicht von Linken zu manipulieren, aber in ihrer Entschlossenheit zerstörerisch. In Hamburg kam aber wohl ein neues Element hinzu, welche diese Lagerordnung verbietet: die Sucht des Menschen das zu zerstören, was man mag. Diese lebenden Selbstmörder sind nicht zu verorten. Es sind die gleichen, welche sich im Namen einer Pseudo-Religion, mit einem Sprengstoffgürtel unters Volk begeben.

Wir sollten akzeptieren, dass wir uns flugs in ein Zeitalter des Primitivismus begeben. Die Verstaatlichung unseres Lebens, dass der Mensch für einen Staat leben soll, wird nicht mehr akzeptiert. Und je mehr sich der Staat dem 'Bürger' nähert, desto mehr wird er abgewiesen.

Der Glaube, ein neues i-fon hätte etwas mit der Qualität des Lebens zu tun, verkleistert die Sicht auf die Realitäten. Will sagen: was kümmern uns die Russen in der Ukraine, wenn wir die Rheinbrücke bei Leverkusen nicht mehr befahren können, weil die dafür vorgesehenen Ressourcen, für eine Staffel neuer Flieger ausgegeben werden?

Wilhelm Busch skizzierte wunderbar eine Weltsicht, als er den englischen Reisenden mit dem Fernrohr am Auge beschrieb: "hier bin ich ja sowieso, schön ist es auch anderswo". Wir suchen alles in der Zukunft - in der Ferne - und vergessen das heute - das hier-.

Und diese Suche hinterlässt schon mal in Hamburg, verbrannte Autos und zerstörte Geschäfte. Kurz: die Ideologie des sattmachenden, umhegten und immerwährenden Wachstums, hat versagt und wird auch versagen. Der Mensch lebt nun einmal nicht nur vom Brot allein, weder im Kommunismus, noch im Kapitalismus.


van Kessel

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