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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

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Marek1964
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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von Klartext Mo März 23, 2015 8:21 pm

Eine Frage zu Kaiser Basileos II: War das der Höhepunkt der byzantinischen Geschichte?

Bei wiki steht:

Basileios II. war ein fähiger Militär. Allerdings gelang es ihm nicht, die Macht der großen Adelsfamilien zu beschneiden, die weiterhin einen bestimmenden Einfluss auf die Politik ausübten. Ein weiteres Problem seiner Regierungszeit war die im Osten wenig glückliche Annexionspolitik. Da der Kaiser unverheiratet blieb, hatte er keine Kinder, die seine Dynastie fortsetzen konnten.

Dennoch war Basileios der letzte Kaiser des Byzantinischen Reiches, der zu einer wirklichen militärischen Expansion in der Lage war – zumal er den Vorteil hatte, nicht an allen Grenzen gleichzeitig kämpfen zu müssen wie viele seiner Vorgänger und Nachfolger. Kultur- und bildungspolitisch (siehe für diese Zeit Makedonische Renaissance) trat er nicht in Erscheinung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Basileios_II.

Ist diese Wertung eine sinnvolle? Wie sieht Ihr diesen Kaiser im Vergleich zu Justinian?

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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Re: Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von Marek1964 Mo März 23, 2015 8:38 pm

Auf wiki steht - ein Glanzpunkt - und irgendwie wohl der letzte, danach kam ja schon bald die Schlacht von Manzikert, die Byzanz das Genick brach. Er wehrte die bulgarische Bedrohung ab.

Für mich ist Justinian der Höhepunkt, auch wegen der Symbolik durch den Bau der Hagia Sophia. Aber er belastete das Reich finanziell sehr.

Aber ich bin da kein Experte, versuche aber einige dazu zu fragen.
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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Re: Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von WDPG Do März 26, 2015 12:39 pm

Man muss sich vor Augen führen das Byzanz mehr als 1000 Jahre existierte. In diesem gigantisch langem Zeitraum gab es immer wieder mal Hochs und Tiefs. Ich würde die Zeit des Basileos II nicht als den, aber sicherlich als einen Höhepunkt der Geschichte von Byzanz bezeichnen.
Die größte Flächenmäßige Ausdehnung hatte Byzanz durch Kaiser Justinian Ierreicht (genauer genommen erlebte es am Regierungsbegin seines Nachfolgers Justin II). Doch Justinians Erfolge hielten nur für kurze Zeit, er überforderte mit seiner Politik die Ressourcen seines Reichs, war der Beginn eines Niedergang war.
Basileos II Erfolge wie die Eroberung von Bulgarien hielten da doch länger. Ich würde sagen das, dass Reich von Basileos II zwar wesentlich kleiner war, als das von Justinian I, aber dafür war es um einiges stabiler. Basileos II brachte das Reich in dieser Phase zu seiner Blüte, der Aufstieg hat, trotz einiger Rückschläge, aber schon lange davor begonnen.

Das mit dem Eindämmen der Macht der Großen Adelsfamilien würde ich ihm nicht negativ anrechnen, Basileos II tat im Gegensatz zu vielen Kaisern dieser Zeit wenigstens etwas dagegen, doch es ist schwierig eine bestehenende Struktur zu unternehmen. Sein größter Fehler war, das er sich nicht darum bemühte einen Nachfolger zu finden. Das war es auch was Byzanz dann endgültig in Richtung Niedergang, der seinen Höhepunkt bei Mantzikert gefunden hatte bescherte. Auch nach Basileos II erlebte Byzanz noch eine der seltenen Phasen in der es an den Grenzen relativ ruhig war, aber die (eingeheirateten) Kaiser in der Spätzeit der Makedonischen Dynastie und ihre Nachfolger konnten das nicht nutzen, zu sehr bestand hier eine Art Fraktionskampf.

Eine weitere interessante Frage ist ob man auch sagen kann Basileos II war der größte Kaiser von Byzanz. Hier würde ich sagen, er hatte was die Großmachtsstellung betrifft zwar günstige Bedingungen, aber er musste sich vor allem in seiner Anfangszeit erst mal durchsetzen. Dennoch würde ich sagen er gehörte zu den größten neben anderen (darunter auch Kaiser Heraklaios, Alexios I Komnenos, Michael Palaiologos usw.).

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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Re: Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von WDPG Do März 26, 2015 12:44 pm

Marek1964 schrieb:Auf wiki steht - ein Glanzpunkt - und irgendwie wohl der letzte, danach kam ja schon bald die Schlacht von Manzikert, die Byzanz das Genick brach. Er wehrte die bulgarische Bedrohung ab.

Für mich ist Justinian der Höhepunkt, auch wegen der Symbolik durch den Bau der Hagia Sophia. Aber er belastete das Reich finanziell sehr.

Aber ich bin da kein Experte, versuche aber einige dazu zu fragen.

Wie gesagt in 1000 Jahren einen Höhepunkt auszumachen ist schwer. Es gab mehrere sehr gute Kaiser (und auch etliche sehr schlechte). Finde nicht das Basileos II wirklich der letzte Glanzpunkt war. Noch die Kreuzritter waren erstaunt über Konstantinopel und das Reich unter den ersten 3 Komnenenkaiser erscheint mir, trotz teils schwieriger Lage doch recht gut organisiert. Aber kommt darauf an was man als Glanzpunkt deffiniert. Der letzte Kaiser der eine Art Großmachtspolitik betreiben konnte war Michael Palaiologos im 13. Jahrhundert, doch gerade das er mit dieser das Reich so überforderte, führte wiederum in den Niedergang (einen dem ich ihm aber nicht vorwerfe, da er mehr oder weniger gezwungen war so eine Politik zu betreiben um der Gefahr durch Karl von Anjou zu entgehen).

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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Re: Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von Greyff Do März 26, 2015 1:05 pm

Ich habe gerade nach langer Zeit mal wieder ein Buch zur byzantinischen Geschichte gelesen.
Diese 1000 Jahre, die Byzanz nach dem Untergang des westlichen Römischen Reihes weiter
existierte, sind ein Wunder. Ein äußerst langlebiges Imperium, daß allen Problemen im Inneren
und der ständigen äußeren Bedrohung trotzte, schrumpfte, bis nur noch die Stadt Konstantinopel selbst übrig blieb. Faszinierend !
Für mich ist auch Justinian der beeindruckendste Kaiser gewesen !
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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Re: Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von WDPG Do März 26, 2015 1:18 pm

Greyff schrieb:Ich habe gerade nach langer Zeit mal wieder ein Buch zur byzantinischen Geschichte gelesen.
Diese 1000 Jahre, die Byzanz nach dem Untergang des westlichen Römischen Reihes weiter
existierte, sind ein Wunder. Ein äußerst langlebiges Imperium, daß allen Problemen im Inneren
und der ständigen äußeren Bedrohung trotzte, schrumpfte, bis nur noch die Stadt Konstantinopel selbst übrig blieb. Faszinierend !
Für mich ist auch Justinian der beeindruckendste Kaiser gewesen !

Aus welchem Grund findest du ihn beeindruckender als die anderen?

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Beitrag von Greyff Do März 26, 2015 1:41 pm

Vom Bauernsohn zum Kaiser aufzusteigen, ist an sich schon beeindruckend.
Dann mit der Reichserneuerung solch einen Erfolg zu haben - große Teile
der verloren gegangenen Teile de Römischen Reiches wurden von ihm zurück erobert,
u.a. ganz Italien - ist ebenfalls beeindruckend. Gleichzeitig hielt er im Osten die Parther davon
ab, nach Westen vorzustoßen.
Wenn man in der riesigen, uralten Kuppel der Hagia Sophia in Istanbul steht, bekommt
man ein Gefühl der Erhabenheit - man kann die Sakralisierung der Imperatoren nachvollziehen.
Auch wenn wir das aus heutiger Sicht natürlich anders sehen.
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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Re: Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von Wallenstein Do März 26, 2015 2:09 pm

Du meinst jetzt aber anscheinend nicht Basileos II, sondern Justinian I, oder?

Der kämpfte aber nicht gegen die Parther, sondern gegen die Perser. Und mit seiner Eroberungspolitik hat er möglicherweise das Reich überdehnt. Die meisten eroberten Gebiete gingen auch schnell wieder verloren.

Von großer Bedeutung ist der Codex Iustinianus, ein grundlegendes Rechtswerk mit erheblicher Bedeutung für die europäische Rechtssprechung.

Die Hagia Sophia ist wirklich sehr eindrucksvoll, sie hat mir auch sehr gut gefallen Imponierend sind auch die alten Stadtmauern von Byzanz, die teilweise noch erhalten sind.

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Beitrag von WDPG Do März 26, 2015 2:10 pm

Greyff schrieb:Vom Bauernsohn zum Kaiser aufzusteigen, ist an sich schon beeindruckend.
Dann mit der Reichserneuerung solch einen Erfolg zu haben - große Teile
der verloren gegangenen Teile de Römischen Reiches wurden von ihm zurück erobert,
u.a. ganz Italien - ist ebenfalls beeindruckend. Gleichzeitig hielt er im Osten die Parther davon
ab, nach Westen vorzustoßen.
Wenn man in der riesigen, uralten Kuppel der Hagia Sophia in Istanbul steht, bekommt
man ein Gefühl der Erhabenheit - man kann die Sakralisierung der Imperatoren nachvollziehen.
Auch wenn wir das aus heutiger Sicht natürlich anders sehen.

Ganz wiedersprechen möchte ich dir nicht, auch ich halte Justinian I für einen sehr bedeutenden Kaiser. Das er sich hochgearbeitet hat war schon beachtlich, das wäre in vielen Reichen des Mittelalters wohl gar nicht möglich gewesen.

Was die Hagia Sophia betrifft, gebe ich dir vollkommen recht, ich war schon mal dort. Ist ein echt erstaunliches Bauwerk. Wäre selbst mit heutigen Mitteln noch erstaunlich, wenn man bedenkt mit damaligen Mitteln, schon Wahnsinn. Und es war auch immer wieder ein bedeutender Schauplatz der Stadtgeschichte.

Was das mit den Eroberungen betrifft sehe ich das kritischer. Nordafrika zu erobern war schon eine gigantische Leistung. Westrom hatte das in der Zeit seines Untergang immer wieder vergeblich versucht. Aber erstens war der Herrscher der Wandalen mittlerweile ein anderer geworden und zweitens war Justinian I nicht persönlich zu gegen. Für ihn eroberte der (extrem fähige) Feldherr Belisar Nordafrika. Italien wurde beim ersten Anlauf auch von diesem Erobert. Später war es Narses der das Ostgotenreich endgültig zerschlug und so Italien für Byzanz gewannt. Justinian hat keinen dieser Feldzüge selbst geführt. Auch gegen die Sassaniden kämpfte er nicht selbst.

In feldherrentechnischer Hinsicht gabs da weit größere, etwas Kaiser Heraklaios. Den größten Kritikpunkt bei Justinian I sehe ich aber wo anders. Er überforderte mit seinen Eroberungskriegen die Staatskasse dermaßen das ein Abstiegsprozess begann an dessen Ende der Untergang alles andere als unrealistisch war. Zum Glück für Byzanz gab es da aber noch die Mauern Konstantinopels und den fähigen Kaiser Heraklaios, der es schließlich rettet.

Wie gesagt Justinans I Leistungen sind sicherlich beachtlich und ich persönlich würde ihn auch in den Kreis der größten Aufnehmen, aber der größte Kaiser ist er für mich nicht.

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Beitrag von WDPG Do März 26, 2015 2:17 pm

Wallenstein schrieb:Der kämpfte aber nicht gegen die Parther, sondern gegen die Perser. Und mit seiner Eroberungspolitik hat er möglicherweise das Reich überdehnt. Die meisten eroberten Gebiete gingen auch schnell wieder verloren.

Von großer Bedeutung ist der Codex Iustinianus, ein grundlegendes Rechtswerk mit erheblicher Bedeutung für die europäische Rechtssprechung.

Die Hagia Sophia ist wirklich sehr eindrucksvoll, sie hat mir auch sehr gut gefallen Imponierend sind auch die alten Stadtmauern von Byzanz, die teilweise noch erhalten sind.

Genauer genommen kämpfte Justinian I gegen das Neupersische Reich der Sassaniden. Was die Eroberungspolitik betrifft gebe ich dir recht, vor allem verbrauchte das ganze zu viele Ressourcen. Justinian I sah es wohl nicht unbedingt als große Expansion, sondern eher als Rückeroberung von Gebieten die dem Kaiser Roms (als solcher sah sich ja der Ostkaiser) zustanden.

Was die Stadtmauern betrifft hast du absolut recht. Als ich damals in Istanbul war, nahm ich an einer geführten Reise teil. Das klasse war das sich das Hotel genau in der Innenstadt (genauer genommen in Galata) befunden hat und ich viel von der Atmosphäre dort mitbekommen habe, aber die Besichtigung der Mauern kam für meinen Geschmack zu kurz. Diese wurden übrigens in der Zeit von Theodosius II errichtet, also einige Zeit vor Justinian I.

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Beitrag von Gontscharow Fr März 27, 2015 10:25 am

Die imperialer Überdehnung, die den Keim zum Verfall in sich trägt, scheint ein
immer wiederkehrender Fehler zu sein.
Jüngstes Beispiel aus der Geschichte : Als die USA 1975 den Vietnamkrieg verloren hatten,
schien die Sowjetunion auf dem Höhepunkt ihrer Macht zu sein. Viele Länder der dritten Welt wandten sich dem Kommunismus zu, so ANgola, Mocambique und Äthiopien, Laos, Kambodscha und das wiedervereinte Vietnam. Der Westen hatte mit den Folgen der Erdölkrise 1973 ff. zu kämpfen und viele Jugendliche im Westen selbst sympathisierten mit einer sozialistischen Alternative, in Italien und Frankreich erreichten die kommunistischen Parteien zwischen einem
Viertel und einem Drittel der Wählerstimmen.
Ausgerechnet in diesem Jahr 1975 sagte ein französischer Philosoph den Untergang der Sowjetunion voraus. Er sollte Recht behalten.Neben den Unzulänglichkeiten des sowjetischen
(Wirtschafts)systems war auch die imperile Überdehnung Schuld am untergang der Sowjetunion,
am deutlichsten erkennbar in den sie überfordernden Kosten für den Militäretat im Afghanistankrieg sowie dem Wettrüsten.

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Beitrag von Wallenstein Fr März 27, 2015 10:59 am

Gontscharow schrieb:Die imperialer Überdehnung, die den Keim zum Verfall in sich trägt, scheint ein
immer wiederkehrender Fehler zu sein.
Jüngstes Beispiel aus der Geschichte : Als die USA 1975 den Vietnamkrieg verloren hatten,
schien die Sowjetunion auf dem Höhepunkt ihrer Macht zu sein. Viele Länder der dritten Welt wandten sich dem Kommunismus zu, so ANgola, Mocambique und Äthiopien, Laos, Kambodscha und das wiedervereinte Vietnam. Der Westen hatte mit den Folgen der Erdölkrise 1973 ff. zu kämpfen und viele Jugendliche im Westen selbst sympathisierten mit einer sozialistischen Alternative, in Italien und Frankreich erreichten die kommunistischen Parteien zwischen einem
Viertel und einem Drittel der Wählerstimmen.
Ausgerechnet in diesem Jahr 1975 sagte ein französischer Philosoph den Untergang der Sowjetunion voraus. Er sollte Recht behalten.Neben den Unzulänglichkeiten des sowjetischen
(Wirtschafts)systems war auch die imperile Überdehnung Schuld am untergang der Sowjetunion,
am deutlichsten erkennbar in den sie überfordernden Kosten für den Militäretat im Afghanistankrieg sowie dem Wettrüsten.


Dieser Zusammenhang wird ausführlich untersucht und beschrieben in dem Werk von Paul Kennedy: „Aufstieg und Fall der großen Mächte. Ökonomischer Wandel und militärische Konflikte von 1500 bis 2000“.
Er untersucht unter anderem das Haus Habsburg, das britische Empire, das Deutsche Reich und die Sowjetunion und die USA. Bei allen diesen Mächten sieht Kennedy den immer gleich bleibenden Rhythmus: Aufstieg, Überdehnung, Erschöpfung, Abstieg und illustriert dies mit vielen Fakten.

Ich persönlich glaube: Wenn das Imperium mehr kostet als es einbringt, wird es nicht mehr lange existieren.

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Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter  - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte? Empty Re: Kaiser Basileos II., der Bulgarentöter - der Höhepunkt byzantinischer Geschichte?

Beitrag von WDPG Fr März 27, 2015 12:02 pm

Gontscharow schrieb:Die imperialer Überdehnung, die den Keim zum Verfall in sich trägt, scheint ein
immer wiederkehrender Fehler zu sein.

Selbst in Byzanz kam der Absturz nachdem man eine Politik betrieb die, die Ressourcen überdehnte des öfteren. Von Justinian I bis Heraklaios war das so, im 12. Jahrhundert verfolgte Manuel I Komnenos nochmals eine Großmachtspolitik, bei der man sagen kann, man konnte mit den Großen Europas durchaus mithalten. Die Folge: Absturz, weil das ganze zu viel kostete. Und auch Michael Palaiologos machte sein Reich zur Großmacht, musste sogar so sein, doch führte schlussendlich zum Niedergang, der nicht mehr aufzuhalten war.

Bei Basileos II sehe ich das nicht unbedingt, da waren es andere Faktoren die dann in Richtung Manzikert führte.

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