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Christentum und die Sklaverei

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Beitrag von Marek1964 Do Mai 12, 2016 12:48 am

In diesem Thread soll das Verhältnis zwischen Christentum und Sklaverei thematisiert werden, die im Thread Sklaverei im alten Rom angeschnitten wurde:

https://geschichte-forum.forumieren.de/t857-sklaverei-im-romischen-reich

Hier die relevanten Ausschnitte davon:

Wallenstein schrieb:
Moschusochse schrieb:Spannender Thread, Leute. Wie war das mit dem Aufkommen des Christentums? War nicht der christliche Glaube für viele Sklaven attraktiv?

Das Christentum hat sich nicht explizit gegen die Sklaverei ausgesprochen. Zwar sind vor Gott alle Menschen gleich, das muss aber nicht für die irdische Ordnung gelten. Das römische System der Sklaverei wurde nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Für die Menschen der damaligen Zeit war dies offensichtlich eine natürliche Ordnung. Das Christentum bezog seine Anhänger wohl auch vornehmlich aus den römischen Unterschichten in den Städten, die zumeist arm, aber frei waren.

Hier einige Zitate zur Sklaverei aus dem neuen Testament:

Kolosser 3 -- 22
22 Ihr Sklaven, gehorcht in allem euren Herren! Tut dies nicht nur, wenn sie euch dabei beobachten und ihr von ihnen anerkannt werden wollt. Verrichtet eure Arbeit aufrichtig und in Ehrfurcht vor Gott.
23 Denkt bei allem daran, dass ihr für den Herrn und nicht für die Menschen arbeitet.
24 Als Lohn dafür wird Gott euch das Erbe geben, das er versprochen hat. Das wisst ihr ja. Denn Jesus Christus ist euer wahrer Herr!


Die Belohnung für ein aufrechtes Leben erfolgt anscheinend erst nach dem Tod.

Timotheus 6—1


Wer sich als Sklave seinem Herrn unterordnen muss, der soll ihn achten, damit der Name Gottes und die Lehre unseres Glaubens nicht durch sein schlechtes Verhalten in Verruf geraten.
2 Das gilt auch, wenn der Herr selbst ein Christ ist. Der Sklave soll sich nicht mit ihm auf eine Stufe stellen, nur weil sie durch den Glauben Brüder sind. Im Gegenteil, er soll ihm umso bereitwilliger dienen. Weil der Herr an Christus glaubt und von ihm geliebt wird, ist er auch bereit, Gutes zu tun. Das sollst du lehren, und daran sollst du alle erinnern.


Petrus 2—18—20

Ihr Sklaven, ordnet euch euren Herren mit der notwendigen Achtung unter, nicht nur den guten und freundlichen, sondern auch den ungerechten.
19 Es ist ein besonderes Geschenk Gottes, wenn jemand deshalb Böses erträgt und Unrecht erduldet, weil er in seinem Gewissen an Gott gebunden ist.
20 Kann denn jemand stolz darauf sein, wenn er die gerechte Strafe für sein böses Handeln auf sich nimmt? Erträgt aber jemand Leid, obwohl er nur Gutes getan hat, dann ist das ein Geschenk Gottes.
21 Dazu hat euch Gott berufen. Denn auch Christus hat für euch gelitten, und er hat euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt


Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer solcher Zitate im Neuen Testament. Das Christentum war also nicht direkt gegen das Sklavensystem.

Wallenstein schrieb:Dass das Christentum die Sklaverei nicht abschaffen wollte, liegt sicherlich daran, dass die gesamte griechisch-römische Kultur zu einem großen Teil auf der Sklavenarbeit basierte. Ihre Abschaffung erschien den Menschen vermutlich genauso absurd, als wenn heute jemand die Lohnarbeit abschaffen wollte. Auch alle großen Philosophen wie Plato, Aristoteles und Sokrates kamen nie auf die Idee, die Sklaverei zu beseitigen.

Im dritten und vierten Jahrhundert übernahmen größere Teile der römischen Oberschicht das Christentum. Diese hatten in der Regel selber viele Sklaven und wollten ihre ökonomische Basis nicht verlieren. Und als nachher das Christentum Staatsreligion wurde, war natürlich an eine Abschaffung der Sklaverei überhaupt nicht mehr zu denken.

Das die Sklaverei in Europa später langsam verschwand und in andere Formen der Abhängigkeit, wie z.B. der Leibeigenschaft umgewandelt wurde, hat hauptsächlich ökomische Gründe und mit dem Christentum nichts zu tun.

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Beitrag von van Kessel Fr Mai 13, 2016 5:37 pm

Sklaverei (die der 'modernen' Zeit), ist kein spezifisch religiöses Problem. Es ist ein Problem des Globalismus und der Überbevölkerung. Global deshalb, weil ein Sklaventransfer von arm zu reich stattfindet, und Überbevölkerung deshalb, da jegliche moralische Schwelle (Wert des Lebens eines Menschen) weit unter die Schwelle vergangener Zeiten herab gesunken ist.

Und im Gegensatz zu früheren Sklaven (welche mit Kosten und Verlusten in die 'Empfängerländer' expediert werden mussten), sind die Sklaven der neuen Zeitrechnung, selbst für Transport nd Risiko zuständig.

Sklaverei ist aber nicht nur global, sondenr auch regional. So ist für die Alterssicherung, die Anzahl der Kinder nicht unerheblich (weshalb manch 'armer' Mann in Afrika, sich 'ne Zweitfrau zulegt). Viele der Kinder müssen als Haussklaven bei reichen Landsleuten arbeiten, damit Papa und Mama ein Ausommen im Alter haben. Rentenversicherungen sind weltweit unterschiedlich 'ausgestattet.

So kann man in südlichen Ländern Kindern schuften sehen, welche als Farm- oder Haussklaven von früh bis spät schuften müssen. Kinder als Schürfer von Edelmetalen oder Seltenen Erden, sind aus dem TV ja nicht unbekannt. All dies hat aber mit Religion (oder Religionszugehörigkeiten) nichts zu tun.

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Beitrag von Nepomuk So Mai 15, 2016 5:51 pm

Eigentlich ist das theologische Denkgebäude des Christentums schon Sklaverei. Es wird Schuld und Sünde gesprochen. Das Mittelalter ist ein Beispiel wie sich dieses Angstdenken auf die Europäer auswirkte. Heute sieht sich der Vatikan als Oberhaupt aller Menschen und Religionen. Die Vatikanbank hat ein enormes Reservoire, gleichzeitig kooperiert sie mit der FED und der City of London, und beeinflusst somit auch den Weltweiten Markt. Nun, aus diesen Kreisen ist es selbstverständlich die Menschen als dumme Sklaven zu betrachten, die hart Arbeiten sollen und sich nie richtig wohl fühlen dürfen, schließlich trägt der Mensch ja die Erbsünde in seinem Blut und kann nur durch die Kirche erlöst werden, nach deren Lehre.

Wer sagte noch einst; die Sklaven sollen sich so wohl fühlen, das sie nie darauf kommen würden Sklaven zu sein ?

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Beitrag von van Kessel Mo Mai 16, 2016 5:59 pm

hi "Nepomuk22"
Eigentlich ist das theologische Denkgebäude des Christentums schon Sklaverei.
und uneigentlich? Entschuldige, selten einen blöderen Satz gelesen.
Es wird Schuld und Sünde gesprochen.
ich nehme an, du meinst von Schuld und Sünde (oder Sühne?) gesprochen? Religionen aller Coleur nehmen doch nur die Urängste der Menschen auf und versuchen diese zu relativieren oder - im bösesten aller Fälle - diese Urängste zu instrumentalisieren damit der Rubel rollt.
Das Mittelalter ist ein Beispiel wie sich dieses Angstdenken auf die Europäer auswirkte.
in der Tat war die Frage, wie man einen gerechten, und/oder gnädigen Gott 'bekommt' die Frage. Diese Frage wurde auch in klingende Münze verwandelt. Gleichzeitig aber zwang diese Frage auch die Menschen, sich mit dieser Frage zu beschäftigen und 'erschufen' so die großen Denker des MA.
Heute sieht sich der Vatikan als Oberhaupt aller Menschen und Religionen.
das wäre mir neu. Der Vatikan hat genug mit sich und der Rolle der KAtholiken in der Welt zu tun, als dass man dieser 'Organisation' noch Weltmachtträume nachsagen könne. Der Vatikan vertritt nur die katholische und teilw. die orthodoxe Kirche, sonst keinen.
Die Vatikanbank hat ein enormes Reservoire, gleichzeitig kooperiert sie mit der FED und der City of London, und beeinflusst somit auch den Weltweiten Markt. Nun, aus diesen Kreisen ist es selbstverständlich die Menschen als dumme Sklaven zu betrachten, die hart Arbeiten sollen und sich nie richtig wohl fühlen dürfen, schließlich trägt der Mensch ja die Erbsünde in seinem Blut und kann nur durch die Kirche erlöst werden, nach deren Lehre.
der Vatikan ist auch ein Staat!; und Staaten haben so ihre Gepflogenheiten. Und ich habe mit Sicherheit keine Erbsünde in meinem Blut (so wenig wie jeder Mensch diese hat).
Wer sagte noch einst; die Sklaven sollen sich so wohl fühlen, das sie nie darauf kommen würden Sklaven zu sein ?
wer denn?

Slaverei gibt es in vielen Formen, aber man sollte doch nicht eine Gehirnwäsche mittels Religionen, mit Sklaverei gleichsetzen. Dass Sklaven (im alten Rom) aus der christlichen Lehre den Stoff zum Überleben zogen, ist nur natürlich; denn - wie heisst es bei den Bremer Stadtmusikanten - etwas Besseres als den Tod finden wir allemal. Das Prinzip "Hoffnung" ist ein ultimatives, namentllich wenn alle Auswege verschlossen scheinen (oder sind).

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Beitrag von Marek1964 Mo Mai 16, 2016 10:50 pm

Man sollte nicht vergessen, dass das Christentum, respektive der Kulturkreis, die Sklaverei wie auch die Leibeigenschaft aus "eigener Kraft" abgeschafft hat - wie wohl das lange gedauert hat. Der Gleichheitsgedanken ist zweifellos im Christentum enthalten und hat zu sozialen Gedanken und Bewegungen geführt.

Ich denke eben schon, dass es kein Zufall ist, dass sich die Aufklärung eben im christlichen Kulturkreis durchgesetzt hat, mehr als in allen anderen und damit der Demokratie den Weg geebnet hat. Natürlich ist es sicher richtig, dass in der Bibel wie in anderen Religionsbüchern so mancher Widerspruch zu finden ist, aber der Geist Jesu Christi mit der Bergpredigt und seinem Leben diese Entwicklung ermöglicht hat, ganz anders als ein Mohammed, der ein Eroberer war, aber dessen Wort auch nicht in Frage gestellt werden kann.

Die Reformatoren haben eben in Frage gestellt, vielleicht nicht den Bibeltext, aber die Interpretation und das führt halt schon zur Aufklärung.

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Beitrag von Nepomuk Mo Mai 16, 2016 11:00 pm

Hallo van Kessel

Doch, die Impfung der religiösen Lehren, sind die Vorraussetzung für Sklaverei, das moderne Gewand dafür ist der willenlose Mensch.

Religion als Therapie kann funktionieren im einzelnen Gepräch, aber niemals in der trägen Menschenmasse, die Vergangenheit hat schlicht bewiesen das dies nicht funktioniert oder nicht funktionireren solllte.

Der Vatikan hat sehr große Macht und besitzt enormes Wissen. Es wäre gerade zu Mütterlich und Abenteurlich wenn sich die Herren nur um den kleinen gutgläubigen Katholiken kümmern würden.

Religion zu Leben wie du es tust ist ok und super, aber in der Menge wird aus Öl schnell eine Lache. Ich selber bin KEIN Antichrist oder ect. falls du das jetzt denken solltest, ich bin stark an allen frühzeitlichen Kulturen interessiert und erforsche selber religiöse und spirituelle Texte, aber ich würde mich nie einer Menschengruppe unterordnen, die meinen sie hätten das gleiche erkannt wie ich, und genau das macht Religion.

Ich kenne wenige Menschen aus meiner Generation die sich mit Kultur und Religion befassen, die jenigen die es dennoch tun, bescheinigten mir das ich aufgrund meiner Ansicht, entweder in die Hölle komme, oder ein Antichrist sei ( was immer das auch sein soll ). So etwas macht mich sehr kritisch diesen Menschen gegenüber, und da bin ich lieber für mich selbst. Naja für mich ist Religion temporär, Das Prinzip wird sich über die Starrheit der Wörter erheben.

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Beitrag von Nepomuk Mo Mai 16, 2016 11:05 pm

Marek1964 schrieb:Man sollte nicht vergessen, dass das Christentum, respektive der Kulturkreis, die Sklaverei wie auch die Leibeigenschaft aus "eigener Kraft" abgeschafft hat - wie wohl das lange gedauert hat. Der Gleichheitsgedanken ist zweifellos im Christentum enthalten und hat zu sozialen Gedanken und Bewegungen geführt.

Ich denke eben schon, dass es kein Zufall ist, dass sich die Aufklärung eben im christlichen Kulturkreis durchgesetzt hat, mehr als in allen anderen und damit der Demokratie den Weg geebnet hat. Natürlich ist es sicher richtig, dass in der Bibel wie in anderen Religionsbüchern so mancher Widerspruch zu finden ist, aber der Geist Jesu Christi mit der Bergpredigt und seinem Leben diese Entwicklung ermöglicht hat, ganz anders als ein Mohammed, der ein Eroberer war, aber dessen Wort auch nicht in Frage gestellt werden kann.

Die Reformatoren haben eben in Frage gestellt, vielleicht nicht den Bibeltext, aber die Interpretation und das führt halt schon zur Aufklärung.


Hallo Marek

Diese Sichtweise ist völlig korrekt, leider gibt es unter vielen christlichen Splittergruppen aber eben immer noch diese "hardcore" Typen. Vom Islam ganz zu schweigen, aber das wissen wir ja.

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Beitrag von van Kessel Di Mai 17, 2016 1:07 am

hi "Marek1964",
Man sollte nicht vergessen, dass das Christentum, respektive der Kulturkreis, die Sklaverei wie auch die Leibeigenschaft aus "eigener Kraft" abgeschafft hat - wie wohl das lange gedauert hat.
das Christentums hat nichts abgeschafft, sondern wurde gezwungen, es (die Sklaverei alter Zeitrechnung) abzuschaffen. Gerade die 'Allerchristlichsten Staaten' (Spanien), waren Hauptimporteur des 'Schwarzen Elfenbein' in die Neue Welt. Die Sklaverei wurde von der Seemacht der Britannier letzendlich liquidiert (und selbstverständlich der Konförderierten-Krieg der USA). Wenn die Sklaverei abgeschafft wurde, dann nur auf äusseren Druck, aber kaum aus der Erkenntnis eines katholischen Oberhauptes o.dgl.
Der Gleichheitsgedanken ist zweifellos im Christentum enthalten und hat zu sozialen Gedanken und Bewegungen geführt.
kann ich nicht erkennen. Der Gründer des Christentums (Paulus) und seine Epigonen, haben stets das Reich Gottes, und das der Menschen unterscheiden können; und dies bis in heutige Tage wo sich selbst politische Parteien christlich schimpfen lassen.
Ich denke eben schon, dass es kein Zufall ist, dass sich die Aufklärung eben im christlichen Kulturkreis durchgesetzt hat, mehr als in allen anderen und damit der Demokratie den Weg geebnet hat.
wir machen viel zu viel Bohei um diese 'Aufklärung'. Aufgeklärt waren schon antike Völker. Wir denken, dass Aufklärung die Demokratie im Gefolge gehabt hat. Dies ist falsch, denn die Demokratie neuer Zeitrechnung, wurde auf den Spitzen von Bajonetten und mit dem Fallbeil erreicht. Und diese Demokratie schickt sich jetzt an, als Ideologie, den Turbokapitalismus neuer Zeitrechnung zu camouflieren.
Natürlich ist es sicher richtig, dass in der Bibel wie in anderen Religionsbüchern so mancher Widerspruch zu finden ist, aber der Geist Jesu Christi mit der Bergpredigt und seinem Leben diese Entwicklung ermöglicht hat, ganz anders als ein Mohammed, der ein Eroberer war, aber dessen Wort auch nicht in Frage gestellt werden kann.
man kann nicht einen Menschen namens Jesus, mit einem Menschen namens Mohammed vergleichen. Richtiger wäre es, den Menschen Paulus mit dem Menschen Mohammed zu vergleichen (wenn man denn überhaupt vergleichen will). Jesus war kein Religionsstifter, sondern gläubiger Jude (Rabbi), welcher sein Volk auf den rechten Weg führen wollte. Er war gekommen um das Gesetz (das Jüdische wohlbemerkt) zu erfüllen, und nicht um es aufzulösen.
Die Reformatoren haben eben in Frage gestellt, vielleicht nicht den Bibeltext, aber die Interpretation und das führt halt schon zur Aufklärung.
da bin ich anderer Ansicht (was die Wurzeln der Aufklärung sind). Die Reformatoren Huss, Zwingli, Calvin oder Luther hatten keinen ausgeprägten, sozialen Touch in ihren Thesen, sondern hinterfragten offen, die fehlerhaften Stellen der paulinischen Kirche. Als da waren die Deifaltigkeit, die Anwesenheit Gottes in einer Kommunion oder die Frage, wie man zu einer Gotttesgerechtigkeit gelangt. Die Ordnung der Welt in Habende und Nichthabende interessierten sie nicht sonderlich. Für die Nichthabenden holten sie aus der Heiligen Schrift Tröstungspsalmen oder ähnliches. Sie verwiesen stets auf den Lohn im Himmel, davon wurden die Menschen der Antike und des MA aber nicht satt. Erst mit Napoleon (als dieser den Staat von der Religion trennte), besann man sich auf die Rechte des Menschen (deklariert in der amerikanischen Verfassung) im Geiste der franz. Revolution.

Ich wehre mich gegen die Ansicht, dass das Christentum irgendwie zur Abschaffung der Sklaverei beigetragen hat. Im Gegenteil, sind und waren es christliche Staaten, welche in der Kolonialisierung (oder der Kinderarbeit moderner Zeit) sich auf die Vorteile billigster Arbeitskräfte besannen. Damit kein falscher Zungenschlag geschieht, es sind auch islamische Staaten in der Vergangenheit und in der Gegenwart Nutzniesser dieser Sklaven.

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Beitrag von van Kessel Di Mai 17, 2016 1:24 am

hi "Nepomuk22"
Doch, die Impfung der religiösen Lehren, sind die Vorraussetzung für Sklaverei, das moderne Gewand dafür ist der willenlose Mensch.
ich lass den Satz mal so stehen, da eine umfangreiche Analyse tief in die Psychoanalyse führt.
Religion als Therapie kann funktionieren im einzelnen Gepräch, aber niemals in der trägen Menschenmasse, die Vergangenheit hat schlicht bewiesen das dies nicht funktioniert oder nicht funktionireren solllte.
dies ist mir ein wenig zu radikal. Denke mal an die Zeit des Kommunismus, wo per Dekret das Christentum abgeschafft wurde? Jetzt blüht wieder das Christentum in den Ländern des Ostblocks, weil diese Lehre scheinbar ein 'Loch' ausfüllt, wo alle anderen Ideologien versagen.
Der Vatikan hat sehr große Macht und besitzt enormes Wissen. Es wäre gerade zu Mütterlich und Abenteurlich wenn sich die Herren nur um den kleinen gutgläubigen Katholiken kümmern würden.
Der Vatikan ist nicht das Christentum, sondern eine Organisation und ein Staat. Ich denke doch, dass wir die "geistigen" Wurzeln von Christentum und Sklaverei durchdenken sollten.
Religion zu Leben wie du es tust ist ok und super, aber in der Menge wird aus Öl schnell eine Lache. Ich selber bin KEIN Antichrist oder ect. falls du das jetzt denken solltest, ich bin stark an allen frühzeitlichen Kulturen interessiert und erforsche selber religiöse und spirituelle Texte, aber ich würde mich nie einer Menschengruppe unterordnen, die meinen sie hätten das gleiche erkannt wie ich, und genau das macht Religion.
lass uns das Thema nicht personalisieren (dies geht meistens in die Hose). Meine Religiosität sollte eigentlich nicht zur Debatte stehen, ebenso wie ich versuche, nicht die religiösen Inhalte anderer Menschen zu verstehen.
Ich kenne wenige Menschen aus meiner Generation die sich mit Kultur und Religion befassen, die jenigen die es dennoch tun, bescheinigten mir das ich aufgrund meiner Ansicht, entweder in die Hölle komme, oder ein Antichrist sei ( was immer das auch sein soll ). So etwas macht mich sehr kritisch diesen Menschen gegenüber, und da bin ich lieber für mich selbst. Naja für mich ist Religion temporär, Das Prinzip wird sich über die Starrheit der Wörter erheben.
so sei es! Very Happy

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