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Weshalb zog der Führungssektor der industriellen Revolution (Textilindustrie) weitere Sektoren nach sich?

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Beitrag von Marek1964 Do Okt 27, 2016 10:59 am

Heute bin ich auf die Frage gestossen, warum der Führungssektor der industriellen Revolution, die Textilindustrie, weitere Sektoren nach sich zog - und meine Frage stellt sich da gleich, ob dem tatsächlich so war.

Denn die Führungsindustrie war für mich eher die Stahlindustrie und die Dampfmaschinenindustrie - das war doch die Basis für alles weitere, auch die Textilindustrie. Was denkt Ihr?

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Beitrag von van Kessel Do Okt 27, 2016 1:36 pm

hi "Marek1964"
Denn die Führungsindustrie war für mich eher die Stahlindustrie und die Dampfmaschinenindustrie - das war doch die Basis für alles weitere, auch die Textilindustrie. Was denkt Ihr?
ich sehe dies so, dass eine Primärindustrie einer Chronologie unterworfen ist.

Für die Erstellung eines (zuerst wohl stationären) Dampfkessels nebst Wirkzylinder und Regulator, musste ein Stahl 'gefunden' werden, welcher den thermisch/mechanischen Bedingungen genügte (Bessemer). Erst dann konnten mechanische Webstühle - welche ja schon von Wasserkraft betrieben werden konnten (über Transmissionsriemen usw.) - mit dem 'neuen' Antrieb versehen werden, um so von der Wasserführung/-gabe, unabhängig zu werden..

Die Entwicklung von stationären Dampfmaschinen, zu mobilen, schuf selbstverständlich eine völlig neue Industrie (Eisenbahn).

Ich weiß nicht recht, ob der Begriff einer Führungsindustrie richtig ist. Aus der damaligen Zeit, ...wer hätte (außer des Transportwesens) mittels Dampfkraft, sonst diese Kraftquelle benutzen können? Müller hatten ihre Wasser- oder Windmühlen, und hätten eine Dampfmaschine benötigen können. Doch eine Dampfmaschine hatte ja auch Kosten wie die Brennstoffbeschaffung.

Ich denke, es bot sich an, die gut strukturierte Tuchwirtschaft mittels einer zentralen Kraft, aus den Weberstuben, in große 'Fabriken' zu verlegen. Dies bedingte naturgemäß große Verwerfungen (Weberaufstände, bis hin zu lokalen Gewaltexzessen). Und wer der erste war, welcher diese Kraft einsetzte, zog die Arbeitskraft der vielen Tuch-/Samtweber und Spinner aus allen Gegenden Europas an. Letzterer Beruf wird häufig bei der Betrachtung der industriellen Revolution übersehen, denn um Tuch weben zu können, müssen zuerst die Fäden für diese Tücher erstellt werden. Um 1830 ff. zogen aus dem Rheinland, viele Menschen nach Holland (Hollandgänger), weil dort die Webereien und Spinnereien, vielen ehemaligen 'Heimwerkern', eine bezahlte Arbeit boten. In Deutschland war die Web- und Spinn'industrie' damals weitgehend dezentralisiert und erfolgte zum großen Teil in Heimarbeit, wobei die Webstühle von Auftraggeber vermietet wurden. Dies war auch der Grund für den ersten deutschen Arbeitskampf (1844 Weberaufstände in Schlesien und dem Rheinland), welche als Streiks von der 'Obrigkeit' niedergeknüppelt wurde. Deutschland war noch fest im Griff des Feudalismus.

Dann erfolgte eine Rückentwicklung, als flämische Tuchfabrikanten, ihre Fabrikation nach 'Deutschland' verlegten und dort (z.B. im Raum Krefeld) Niederlassungen eröffneten. Dass Leinen aus England - trotz des Transportes - billiger war als heimisches Leinen, bewirkte - neben einer tiefen Abneigung gegen die Insulaner - auch einen Innovationsschub für den 'deutschen' Maschinenbau.

Dass auch die Kriegsindustrie vom Dampfmaschinenantrieb profitierte, ist einsichtig, denn mit einem solchen Antrieb, konnte man eiserne Schiffe bauen, welche einem Beschuss standhielten, wo ein Holzschiff zersplitterte, und wo die Windrichtung, nicht mehr eine Seeschlacht entschied. Die Qualität der englischen Kesselschmieden (bis hin zu unverdeckter Spionage durch das Kaiserreich), fand seine Fortsetzung bis in den WK 1, wo Tanks (Panzer) zunehmend den Stellungskrieg obsolet machten.

Parallel zu der Entwicklung der Dampfkraft, erfolgte auch eine verstärkte Auswanderung von Europa nach Amerika. Auch, weil durch den Einsatz von Dampfkraft, die Überquerung des Atlantiks, nicht mehr eine wochenlange 'Angelegenheit' war. Eines griff ins Andere. Erst mit der 'Erfindung' und Nutzbarmachung dieser Arbeitsmaschine, wurden Anwendungen daraus, potenziert.

Ich sehe weniger eine Schlüsselindustrie, denn eine Schlüsselerfindung. So wie der Computer völlig neue Tätigkeiten 'schuf', aber auch Tätigkeitsbilder erübrigte.

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Beitrag von Moschusochse Do Okt 27, 2016 1:50 pm

van Kessel schrieb:Ich weiß nicht recht, ob der Begriff einer Führungsindustrie richtig ist.

Guter Beitrag, vK. Das ist genau der Punkt, was ist eigentlich die Führungsindustrie. Ist es diejenige, die quasi technologisch auf der höchsten Stufe steht (damals also tatsächlich die Dampfkraft), oder diejenige, die die meisten Mitarbeiter hat, den grössten Output hat oder was auch immer?
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Beitrag von Wallenstein Do Okt 27, 2016 2:40 pm

Der amerikanische Ökonom Rostow spricht von einer Führungsindustrie, wenn diese hohe Wachstumsraten besitzt (Investitionsquote etwa 10%), wenn sie eine Nachfrage schafft für andere Industrieprodukte und gleichzeitig die Industrialisierung und Entwicklung anderer Branchen vorantreibt.

Insofern ist die Textilindustrie die Führungsindustrie in England gewesen. Sie hatte die höchste Investitionsquote und die größten Wachstumsraten aufzuweisen. Die Spinning Jenny von Hargreaves 1765 und der mechanische Webstuhl von Cartwright waren Arbeitsmaschinen, die menschliche Arbeit durch Maschinen ersetzte, was das Wesen der industriellen Revolution ausmacht. Sie schufen Nachfrage nach anderen Maschinen, welche die erforderliche Antriebsenergie zur Verfügung stellten. Das besorgte die verbesserte Dampfmaschine von James Watt. Für die Maschinenherstellung benötigte man besseres Schmiedeeisen und Corte entwickelte das Puddelverfahren für die Eisengewinnung. Von der Textilbranche gehen also Wachstumsimpulse aus auf die anderen Branchen. Die so entstehende Investitionsgüterindustrie wurde allerdings zunächst noch handwerklich betrieben, bis auch hier die Mechanisierung einsetzt. Die Textilindustrie war die vorgelagerte Industrie, die nachgelagerten Industrien waren anfänglich funktional von deren Wachstum abhängig.

Von der Textilindustrie setzte ein Multiplikator Effekt ein, der die gesamte Volkswirtschaft durchzog.

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Beitrag von Moschusochse Do Okt 27, 2016 2:46 pm

Einmal mehr, vielen Dank Wallenstein.

Interpretiere ich das richtig - die Führungsindustrie war zuerst die Textilindustrie und hernach die Stahl- und dann die Dampfmaschinenindustrie? Oder wenn nein, welcher Industriezweig löste die Textilindustrie als Führungsindustrie ab?
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Beitrag von Wallenstein Do Okt 27, 2016 3:27 pm

Die zweite Welle der Industrialisierung beginnt etwa 1830 und stützt sich auf Eisenbahn, Dampfschiffe, Eisen - und Stahlindustrie.

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Beitrag von van Kessel Do Okt 27, 2016 11:33 pm

hi "Moschusochse"
Interpretiere ich das richtig - die Führungsindustrie war zuerst die Textilindustrie und hernach die Stahl- und dann die Dampfmaschinenindustrie? Oder wenn nein, welcher Industriezweig löste die Textilindustrie als Führungsindustrie ab?
nicht unbedingt. Für die Spinnmaschine (1738) von Wyatt, war es wohl notwendig, dass 'vorher' der Gussstahl (1735) von Huntsman entwickelt wurde. Dann wurden Dinge verbessert, wie die Spinnmaschine (1767) von Hargreaves und bis zum mechanischen Webstuhl (1785) von Cartwright. Einige dieser Erfindungen profitierten von der Erfindung der Dampfmaschine (1769) durch Watt.

Eines bedingte das Andere. Und die sogen. Aufklärung war die Initiation, dass überhaupt ohne Angst vor religiöser Verfolgung, geforscht werden konnte. Vorab war die Befreiung des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit (Kant) notwendig.

Die Briten hatten die (Schaf)-Wolle, die Flamen die Fertigkeit, diese Wolle zu Spinnen, Färben und sie zu Weben. Bei einer französischen Handelssperre gegen den 'Erbfeind' England, holten sich diese massiv flämische Textilfachleute (würden wir heute sagen) ins Land.

Man darf btw. nicht vergessen, dass auch die Zechentechnik entwickelt werden musste, weil der steigenden Kohlebedarf aus den Zechen von Wales, mit dem Einsatz von Dampfmaschinen, dies erforderte. So entwickelten englische 'Geoinvestoren', auch die Zechen des Ruhrgebietes, was wiederum den Bedarf an Fachleuten dieser Förderungstechnik aus halb Europa auf den Plan rief.

Eines bedingte das Andere, und eines konnte zunehmend nicht mehr ohne das andere existieren. So sind all die Erfindungen ohne die wissenschaftlichen Entdeckungen nicht möglich. Die sozialen Umwälzungen sind hier noch nicht einmal betrachtet.

Ich denke, @Moschusochse, dass es keine strenge Reihenfolge von 'Techniken' gab, sondern durch Innovationen in allen Gebieten des Lebens, sich neu verzweigte, zu nie gekannten Techniken. Und diese Beschleunigung hielt an, auch wenn sich die Kurve abflachte, weil die grundlegenden Erfindungen gemacht waren, die Forschung sich aber mehr den Grundlagen widmete, um so die vorhandenen Techniken zu verbessern. Den letzten Schub erhielt die 'Technik' weltweit, durch die Halbleitertechnik in den 50/60 Jahren des 20. Jhd.

(sorry fürs vordrängeln, Wallenstein Smile )




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Beitrag von van Kessel Mi Nov 16, 2016 1:15 am

darf ich den Gedanken an einen Führungssektor der industriellen Revolution erweitern?
Eine interessante Tatsache las ich jüngst in dem Buch von S. Wagenknecht (Reichtum ohne Gier). Sie bemerkte dort, dass die industrielle Revolution nur möglich war (in England) weil der 'Kriegskapitalismus' der Engländer, ungeheure Mengen von Geld in den Inselstaat spülte. Mit den Renditen, welche Handelsgesellschaften in der 'dritten Welt' durch Gewalt, Enteignung und Sklaverei erzielten, wurde - auch durch die staatliche, militärische Absicherung dieser Raubzüge - das Kapital bereitgestellt, welches endlich die Innovationen der industriellen Revolution bezahlbar machte.

So ging der Kapitalismus nicht von Unternehmen und freiem Unternehmertum aus, sondern von dem ungeheuren Kapital, welches aus o.e. Raubzügen und Sklavenarbeit auf amerikanischen Farmen mit Sklavenarbeit, 'geschaffen' wurde.

Dass Mechanisierung erfolgte, und Maschinen gebaut werden konnten, sind demnach kein britisches Spezifikum, sondern weil dieses Land als erstes, global die Welt und ihre 'Arbeitsleistung' ausschöpfte. Die Mechanisierung der Textilindustrie und später des Transportwesens, ging folgerichtig nur mit einer Menge von Kapital vonstatten, welches von neuen Banken und Spekuanten bereitgestellt werden konnte.

Dies lehrt, das vagabundierendes Kapital immer neues Geld schaffen will. So erscheint meine Ansicht über die Rolle der 'Aufklärung' fraglich, weil diese lediglich das Feigenblatt für den beginnenden Kapitalismus dienen könnte.

Von der Handstuhlweberei mit Heimarbeit in Deutschland (welche dem 'alten Kapital' eines Feudalismus gehorchen musste), waren die ungeheuren, finanziellen Mittel aus der englischen Welteroberung, nicht gewachsen.

Es ist wohl nicht falsch anzunehmen, dass nicht die Textilindustrie den Ausschlag für eine industrielle Revolution gab, sondern der Kapitaleinsatz aus Ausbeutung.

van Kessel

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Beitrag von Wallenstein Mi Nov 16, 2016 10:53 am

@van Kessel

Ich habe das Buch von Frau Wagenknecht nicht gelesen, vermute aber, dass sie im Wesentlichen das wiederholt, was Karl Marx im Kapital Band I  Kapitel 24 über die sogenannte „ursprüngliche Akkumulation“ schreibt. Marx untersucht die Entstehung des Kapitalismus am Beispiel von England:

"Das durch Wucher und Handel gebildete Geldkapital wurde durch die Feudalverfassung auf dem Land, durch die Zunftverfassung in den Städten an seiner Verwandlung in industrielles Kapital behindert. Diese Schranken fielen mit der Auflösung der feudalen Gefolgschaften, mit der Expropriation und teilweisen Verjagung des Landvolks. Die neue Manufaktur ward in See-Exporthäfen errichtet oder auf Punkten des flachen Landes, außerhalb der Kontrolle des alten Städtewesens und seiner Zunftverfassung. In England daher erbitterter Kampf der corporate towns gegen diese neuen industriellen Pflanzschulen.

Die Entdeckung der Gold- und Silberländer in Amerika, die Ausrottung, Versklavung und Vergrabung der eingebornen Bevölkerung in die Bergwerke, die beginnende Eroberung und Ausplünderung von Ostindien, die Verwandlung von Afrika in ein Gehege zur Handelsjagd auf Schwarzhäute, bezeichnen die Morgenröte der kapitalistischen Produktionsära. Diese idyllischen Prozesse sind Hauptmomente der ursprünglichen Akkumulation. Auf dem Fuß folgt der Handelskrieg der europäischen Nationen, mit dem Erdenrund als Schauplatz. Er wird eröffnet durch den Abfall der Niederlande von Spanien, nimmt Riesenumfang an in Englands Antijakobinerkrieg, spielt noch fort in den Opiumkriegen gegen China usw.

Die verschiedenen Momente der ursprünglichen Akkumulation verteilen sich nun, mehr oder minder in zeitlicher Reihenfolge, namentlich auf Spanien, Portugal, Holland, Frankreich und England. In England werden sie Ende des 17. Jahrhunderts systematisch zusammengefasst im Kolonialsystem, Staatsschuldensystem, modernen Steuersystem und Protektionssystem. Diese Methoden beruhn zum Teil auf brutalster Gewalt, z.B. das Kolonialsystem. Alle aber benutzten die Staatsmacht, die konzentrierte und organisierte Gewalt der Gesellschaft, um den Verwandlungsprozeß der feudalen in die kapitalistische Produktionsweise treibhausmäßig zu fördern und die Übergänge abzukürzen. Die Gewalt ist der Geburtshelfer jeder alten Gesellschaft, die mit einer neuen schwanger geht. Sie selbst ist eine ökonomische Potenz.


http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_741.htm
Ursprüngliche Akkumulation bedeutet: Entstehung einer Kapitalistenklasse, die anfänglich  ihr Geld durch Handel, Wucher oder durch Raub und Erpressung überhaupt erst erhält und die Entstehung eines Proletariats, hauptsächlich durch Vertreibung von Bauern.

„Ursprüngliche Akkumulation“ hat es im Laufe der Weltgeschichte häufig gegeben an den verschiedensten Punkten der Erde. Nur in England führte sie aber zur Entstehung des Industriekapitalismus. Es müssen also wohl viele Komponenten zusammentreffen, damit so etwas sich ereignet.

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