Die Charles Lindbergh Entfühurng - Fall Bruno Richard Hauptmann
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Die Charles Lindbergh Entfühurng - Fall Bruno Richard Hauptmann
Skeptik schrieb:Charles Augustus Lindbergh, Jr. (1902-1974) machte 1927 einen Nonstopflug von New York nach Paris. Als „Flying Fool“ (Fliegender Narr) von der Presse tituliert, fand zu seinen Ehren sogar eine Konfettiparade in New York statt – Lindbergh war ein Nationalheld geworden. 1932 wurde sein Sohn Charles II. als Baby entführt und getötet.
Man verhaftete Richard Hauptmann, der die Tat bis zu seinem Ende bestritt. Hier seine aussichtslosen Versuche einer Hinrichtung zu entkommen und seine Unschuld zu erklären:
"Und so sitze ich hier, zehn Fuß vom elektrischen Stuhl entfernt und wenn nichts getan werden kann, um mir zu helfen, wenn nichts getan werden kann, um jemanden dazu zu bringen, die Wahrheit zu sagen über die Art und Weise, wie die gegen mich verwendeten Beweise beschafft wurden, oder wenn nicht jemand die Wahrheit über jene sagt, die tatsächlich an diesem Verbrechen beteiligt waren und es begangen haben, werde ich mich nächsten Dienstagabend um acht Uhr als Antwort auf den Ruf meiner Wärter zur letzten lange Meile gehen; ich werde durch die Tür gehen, die ständig vor mir war – die Tür, die diese kleine Welt, in der ich gelebt habe, in zwei Teile spaltet: den Teil, der das Leben beherbergt und den Teil, der nur in die Ewigkeit führt. Ich vermute, es werden einige von denen in der Kammer anwesend sein, die einen Anteil an der Vorbereitung für die Strafverfolgung in meinem Fall hatten. Ich bin fest davon überzeugt, dass ihr Leiden, ihre Qual größer sein wird als meine. Meine wird sofort vorbei sein. Ihre wird so lange andauern, wie das Leben selbst dauert."
In einem 14seitigen Brief an seine Mutter schildert er sein Leben, seine Verhaftung, die unsinnigen Ermittlungen und Beweisführungen und den Druck der Öffentlichkeit, der auf der Justiz lag, endlich einen Mörder zu verurteilen und zu töten:
http://www.lindberghkidnappinghoax.com/kim.pdf
Die Entführung von Charles Lindbergh junior im März 1932 erregte die Gemüter in den USA - zum ersten Mal gab es eine Kindesentführung zwecks Lösegelderpressung und dann gerade bei einem Nationalhelden. Auch Al Capone bot sich an, zu helfen - falls die Unterwelt daran beteiligt gewesen wäre. Als dann sechs Wochen nach der Entführung die Leiche des kleinen Lindbergh gefunden wurde, war die Entrüstung maximal und die Polizei unter Druck, die Schuldigen zu finden. Das Lösegeld war zuvor übergeben worden, ohne Polizei. Als Vermittler fungierte ein pensionierter Lehrer.
Als die Polizei, die in vielen Situationen sich ungeschickt verhielt, wie auch Lindbergh selbst, der viel in die Untersuchungen eingreifen durfte, und entschied, das die Lösgeldübergabe ohne Polizei stattzufinden habe, lange Zeit im Dunkeln tappte, am 19, September 1934 den Deutschen Bruno Richard Hauptmann verhaften konnte, war einerseits die Erleichterung gross, endlich vorangekommen zu sein. Bei Hauptmann wurde in seiner Garage etwa ein Drittel seines Lösegeldes gefunden worden. Er hatte zuvor mit einer der Noten an einer Benzintankstelle bezahlt - es war eine sog. Goldzertifikat Banknote, die nach der Aufhebung des Goldstandardes eigentlich aus dem Umlauf hätte genommen werden sollen. Den Bediensteten der Tankstelle war das verdächtig und der notierte die Nummer von Hauptmanns Auto.
Als deutscher, der im Ersten Weltkrieg als Maschinengewehrsoldat "auf amerikanische Soldaten schoss", dazu in Deutschland straffällig wurde und sogar im Gefängnis war, und in die USA illegal eingereist war, eignete er sich sehr gut als Hassfigur. Er wurde während der Verhöre geschlagen.
Seine Erklärung, woher das Lösegeld stammte: Er habe ein Paket seines Freundes Isidor Fisch in Verwahrung genommen - als dieser nach Deutschland zurückkehrte und dort später an Tbc verstarb. Er habe dann bei einem Wasserschaden, bei dem das Paket nass wurde, bemerkt, dass Geld drin war und es begonnen auszugeben - Fisch soll ihm Geld geschuldet haben.
Schliesslich wurde festgestellt, dass eine Leiter, die am Tatort gefunden, aus Holz gebaut wurde, die aus der Beplankung des Estrichs von Hauptmanns Haus stammte - so zumindest befand ein Sachverständiger des Gerichts. Dann wurden jede Menge Schriftgutachten erstellt - man wollte feststellen, ob die Erpresserbriefe, von ihm geschrieben worden sind. Ein Teil der Gutachter meinte ja, andere nein. Auch alle seine Schuhe wurden beschlagnahmt - man untersuchte, ob sie zu den Fussspuren passten, die auf dem Anwesen der Lindberghs gefunden wurden. Sie passten nicht.
Die öffentliche Meinung war klar gegen Hauptmann, man forderte seine Verurteilung und Hinrichtung. Schliesslich war es soweit, die Geschworenen entschieden auf Schuld und auf Todesstrafe.
Diese wurde dann am 3. April 1936 vollstreckt. Vor seinem Tod soll Hauptmann gesagt haben, der Fall sei damit nicht abgeschlossen - und sollte damit Recht behalten. Davon aber ein andermal mehr.
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