1865 - Der Untergang der SS Sultana
Seite 1 von 1
1865 - Der Untergang der SS Sultana
Am 27. April 1865 explodierten 3 der 4 Kessel der Sultana, einem Raddampfer auf dem Mississippi. Vom Stapel lief es 1863 in Cincinnati. Bei der Explosion fanden ca. 1800 Menschen den Tod, das Datum ging sehr schnell in Vergessenheit, weil am Vortag der Mörder von Präsident Abraham Lincoln, John Wilkes-Booth vom US Sergeanten Boston Corbett erschossen wurde, am 14. April wurde Lincoln erschossen, und am 9. April ergab sich General Lee den Unionstruppen. Die Zeitungen waren voll mit diesen Schlagzeilen, nur um das Schiffsunglück kümmerte sich niemand ausser die Angehörigen der Toten und Verletzten.
Die Toten waren zu fast 100 % ehemalige Kriegsgefangene der Südstaaten, die auf dem Weg nach Hause waren, umweit von
Memphis/Tennessee kam es mitten in der Nacht zur Katastrophe.
Am 21.April startete das Schiff in New Orleans
Am 24. April werden Probleme der Kessel festgestellt, dabei fährt die Sultana nach Vicksburgh um den Schaden zu beheben.
Die Rohre für die Kessel waren mit Schlamm verstopft, doch der Kapitän hatte es eilig!
Dabei steigen in Vicksburgh noch einmal Passagiere zu, das Schiff ist vollkommen überladen.
In Helena/Arkansas wurden die Rohre noch einmal notdürftig gereinigt.
Am 26. April legt das Schiff bei Memphis/Tennessee an.
Am 27. April um 2 Uhr 40 nachts (überliefert) explodierte die Sultana, zu diesem Zeitpunkt befanden sich ca. 2400 Menschen an Bord, von denen 1800 eigentlich sofort starben. Der Kapitän wurde nie gefunden, vermutlich wurde sein Körper in mehrere Teile zerfetzt.
Die Schuld an diesem Unglück liegt am Kapitän und der Reederei, die Profit mit der Armee machen wollten, so verhinderte Kapitän J. C. Mason eine gründliche Revision aller Kessel. Rush bekam 5 USD für einen einfachen Soldaten, für einen Offizier 15 USD, wenn er seine "Fracht" pünktlich ablieferte, es war klar, dass der Kapitän wie auch die Reederei dieser Summe nicht widerstehen konnten.
So weigerten sich die Reederei und Mason die Soldaten auf andere Schiffe zu verteilen.
Da das Schiff flussaufwärts fuhr wurde es durch die grosse Last kopflastig, es war nur eine Frage der Zeit bis Wasser eintrat.
Die Sultana war mit den neu entwickelten Wasserrohrkesseln ausgerüstet, dazu brauchte es Kesselspeisewasser, aber der Mississippi hatte Tiefwasser, dazu noch verschlammt, die meisten Soldaten wurden durch die Splitter der Kessel getötet (die 4 Kessel waren miteinander verbunden), wann die Sultana sank, man weiss es nicht, vermutlich erst am nächsten Morgen.
Ca. 700 - 800 Leute überlebten zum Teil schwerst verletzt, die genaue Anzahl der Überlebenden ist unbekannt.
Diese Katastrophe ist in den Staaten quasi unbekannt, denn das Land hatte damals "andere Probleme", die Aufarbeitung dauert immer noch an.
1888 meldete sich ein Mann bei den Behörden und sagte aus, dass das Schiff mit einem Torpedo der Südstaaten versenkt wurde, aber man glaubte ihm nicht.
Der letzte Überlebende Samuel H. Raudebaugh (65 Infanterieregiment Ohio) starb im Alter von 89 am 29. August 1932.
1982 wurden Wrackteile der Sultana nahe Memphis gefunden.
Meine Quellen:
Alan Huffman (2009). Sultana: Surviving the Civil War, Prison, and the Worst Maritime Disaster in American History. Collins
https://www.youtube.com/watch?v=kqZprVaoLAU
_________________
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.
General William Tecumseh Sherman
Ähnliche Themen
» Bilder aus dem Sezessionskrieg 1861 - 1865
» Fort Sumter - Der Beginn des Sezessionskrieges 1861 - 1865
» Die Lateinische Münzunion vor dem Ersten Weltkrieg (1865-1914)
» Der Sezessionskrieg von 1861 - 1865 - 4 lange Jahre Sterben
» Reform oder Revolution? Die Arbeiterbewegung vor 1914
» Fort Sumter - Der Beginn des Sezessionskrieges 1861 - 1865
» Die Lateinische Münzunion vor dem Ersten Weltkrieg (1865-1914)
» Der Sezessionskrieg von 1861 - 1865 - 4 lange Jahre Sterben
» Reform oder Revolution? Die Arbeiterbewegung vor 1914
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten