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Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund

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Beitrag von Sebius So Apr 29, 2018 9:09 pm

Skeptik schrieb:In welchem Land stehen noch etwa 15 solcher Bauwerke - von ehemals über 250 Stück - und was hatten sie für eine Funktion? In welcher Zeit wurden sie errichtet?

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32535276wp


(Danke Sebius für Deine Hilfe beim Einstellen des Bildes)

@Skeptik,  sehr gerne!

Als "Bildinfo" fand ich nur "32535276" - dann unter Bilder im Google nichts vergleichbares, wie das "van Kessel " auf diese Weise herausgefunden hat ist wiederum mir ein Rätsel.

Der Abbildung nach handelt es sich eventuell um einen der alten DDR- Wachtürme? * Die meisten dürften noch im Gebiet um Thüringen stehen, bin mir aber nicht sicher.

Der B- Turm (Beobachtungsturm) bezeichnet mit BT 9“ oder „BT 11“ – der ältere Typ 11 war zylindrisch, der neuere Typ 9 eckig, ... - diente zur Überwachung und Grenzsicherung flüchtiger DDR– Bürger in den Westen. Was heute so romantisch- nostalgisch wirkt, muss zu DDR- Zeiten grauenhaft gewesen sein. Zeitgleich mit dem Bau der Mauer um 1961 dürften auch diese Türme entstanden sein.


Zuletzt von Sebius am So Apr 29, 2018 9:45 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Sebius

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Beitrag von Skeptik So Apr 29, 2018 9:40 pm

So schöne durchdachte Wachttürme hat die DDR nicht gebaut.
Hier noch ein Beispiel:

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32543118kc

Ein Architekt hat sich bei der Gestaltung extra Mühe gegeben. 500 Kilometer weiter westlich.

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Beitrag von Sebius Mo Apr 30, 2018 12:13 pm

Vielleicht ist es ein solcher Turm (siehe Abb. unten), der demnach in Winschoten- Groningen * steht?  ... Der Turm* hat eine Höhe von 16,58 Metern und besteht aus vorgefertigten Betonwabenelementen. Auf dem Turm befindet sich die Aussichtsplattform, die aus einem offenen Raum mit einer 1,5 Meter hohen Brüstung besteht. Die Drehscheibe befindet sich noch auf der Aussichtsplattform. An der Nordwestseite der Aussichtsplattform befindet sich ein überdachter Unterstand. ...

Hier ähnliche Turmbauten, zur Luftraumüberwachung??

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32547608nu
Bild Google

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32547611nm
Bild Google

@Skeptik, sehr interessant, eventuell kennst Du noch mehr Details dazu?

Sebius

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Beitrag von Skeptik Mo Apr 30, 2018 4:45 pm

Der Bauingenieur Marten Zwaagstra gründete in den 1950er Jahren die N.V. Raatbouw und baute unter anderem Luftwartungstürme aus Stahlbetonfertigteilen in Fensterbauweise.

In den 1950er und 1960er Jahren war ein Luftwachturm ein Aussichtspunkt der Niederländischen Luftschutzbehörde (KLD), um im Rahmen des Kalten Krieges den Luftraum der Niederlande nach russischen Flugzeugen zu durchsuchen. Die damalige Radaranlage war noch nicht für schnelle Tiefflugzeuge geeignet. Die KLD wurde eingerichtet, um "feindliche Flugzeuge mittels Überwachungs- und Abhörposten zu beobachten und so die notwendigen Informationen zur Bekämpfung feindlicher Luftangriffe und zur rechtzeitigen Warnung der eigenen Truppen und der Zivilbevölkerung vor drohenden Luftgefahren bereitzustellen". Ziel des Dienstes war es, Flugzeuge bis zu einer Höhe von 1.500 Metern beobachten zu können. Um diese Beobachtungen durchführen zu können, wurde ein Netz von Luftwachtürmen aufgebaut.

Die Luftwachtürme waren Teil eines Netzes von 276 Aussichtspunkten, die über die gesamten Niederlande verteilt waren. An bestehenden Gebäuden wie Mühlen und Fabriken gab es 138 Pfosten und in den 1950er Jahren 138 separate Türme, die eigens für diesen Zweck gebaut wurden.[

Das ganze Netzwerk hat in einer Kriegssituation nie funktioniert. Mit der Einführung von Düsenjägern und Radar wurde das Beobachtungssystem, das auf der Situation von 1940 basiert, bald überflüssig. 1964 wurde die KLD drastisch reduziert, danach gab es nur noch im Norden eine Reihe von Luftraumüberwachungsgruppen. Im Juni 1968 wurde die KLD aufgelöst. Etwa zehn Luftwachtürme wurden an den Bevölkerungsschutz (BB) übergeben, mit dem sie einen möglichen Aufprall einer Atombombe lokalisierten. In der Nähe dieser Türme wurden Bunker als Schutz für vier Personen vor radioaktivem Niederschlag errichtet. Auch diese Türme wurden 1980 verkauft.

In den Jahren des Betriebs des Netzes wurde ein russisches Flugzeug beobachtet; 1958 entdeckten Beobachter ein Flugzeug bei Montfort in Limburg bei Linne, das an einer französischen Flugschau teilgenommen hatte und auf dem Rückweg in die Sowjetunion bewusst vom Kurs abgewichen war, um ein Stück Grenzgebiet zu fotografieren.

Hier kann man durch Anklicken die restlichen Türme bewundern:

http://meteotoren.nl/index.php?id=overzicht/



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Beitrag von Sebius Di Mai 01, 2018 8:33 am

Ja, die technische Entwicklung bleibt nicht stehen, ähnliche militärische Großanlagen wurden bereits zu Beginn der 60iger Jahre wirkungslos, die zukunftsweisende Elektronik erwies sich als wesentlich wirksamer- vor allem billiger.

Prinzipiell ist der Turm als Beobachtungs- und Überwachungselement- aber genauso der Machtdemonstration eines der ältesten militärisch- und politischen Mittel der Menschheitsgeschichte überhaupt. In der Prähistorik hatten herausragende Felsen den selben Zweck, von wo aus entweder Angreifer, aber genauso der eigene Volksstamm stets unter Kontrolle war, diese wurden von jeweiligen Sippengemeinschaften dazu in Anspruch genommen.

Der militärische Turm entwickelte sich nach und nach zum elementaren Bestandteil einer hierarchischen Ordnung, in jedem Dorf Europas standen römische Wehrtürme, bzw. Wachtürme. Als Überbleibsel römischer Antike sind es heutige Kirchentürme, zuerst als Wehrkirchen, später kunstvolle gotische Türme. Das weltlich- militärische und politische Oberhaupt das vom Turm aus alles sieht, wird zum Auge Gottes von der Turmspitze herab, eine imaginäre alles erkennende Macht „von oben“. Heute machen das Überwachungskameras.

Meine nächste historische Rätselfrage lautet:

Wie nennt sich die römische Isis im Beinamen den auch Maria hat?

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Beitrag von van Kessel Di Mai 01, 2018 1:24 pm

"Sebius"
Wie nennt sich die römische Isis im Beinamen den auch Maria hat?
Gottesmutter?

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Beitrag von Skeptik Di Mai 01, 2018 4:17 pm

Isis invicta - Maria invicta - die Unbesiegbaren
Isis lactans - Maria lactans - die Stillenden

Mir scheint, man hat Maria zu einer nicht so ganz gelungenen Doublette der Isis gemacht. Isis ist eine viel umfassendere Göttin und selbstbewußte göttliche Frauengestalt. Die katholische Maria weiß nicht so recht, was sie eigentlich darstellen soll. Mal dies mal jenes, aber eher passiv erduldend.

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Beitrag von Sebius Di Mai 01, 2018 9:35 pm

@Skeptik und @van Kesel,

bravo, bravissimo, die Antworten sind richtig!

Es ist Maria lactans und Isis lactans. Der lateinische Begriff bedeutet „milchgebend, stillend, säugend“

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32567462hc
aus: frag-caesar.de

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32567659et
Bild Wikipedia

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32567535yd
Staatsmuseum München, Ägyptische Kunst *

Der ursprünglich verbotene Isis- Kult im Imperium Romanum der Republikzeit kam durch die Ehe Iulius Caesar mit Kleopatra VII. nach Rom. So entstand die Heilige Familie, der Gottesvater, die Gottesmutter und der Gottessohn *  Daraus entwickelte sich später die Heilige Familie der Christlichen Ideologie mit Maria. Beide, Maria und Isis stellen säugende (lactans) Muttergottheiten dar.

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Beitrag von Skeptik Di Mai 01, 2018 11:07 pm

Und Bernhard von Clairvaux hat auch gleich eine Vision, die ihn in den inneren Kreis dieser Familie aufgenommen weiß:

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32568528xv

Und nochmal zielsicher:

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32568659nc

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Beitrag von Sebius Mi Mai 02, 2018 7:49 am

Ja, im barocken Kunststil versuchten die beiden Maler Juan Tinoco und Alonso Cano *  die Treffsicherheit der Heiligen Milchkuh Maria darzustellen, hier aus kunsthistorisch- sowie religionshistorischer Sicht *  

Grundlage dieser aus Ägypten stammenden Ideologie der Muttergöttin Isis ist die Landwirtschaft. Der aus dem 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung* stammende Kult kam erst mit der Ehe Iulius Caesar und Kleopatra VII. nach Europa. Die Milchkuh war in Ägypten wichtige Nahrungsgrundlage und gleichzeitig politisches Konzept der Nahrungsmittelversorgung.

Isis als Gottesbezeichnung der ägyptischen Königin wurde neben dem König als Nährvater Ägyptens ebenso als Nährmutter bezeichnet. Maria übernahm infolge die Rolle der Nährmutter.

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32569658eq
Aus „Schriftmäßige Lobsprüch Mariae der mächtigen Himmelskönigin“ *
(von Pater Leopold Fraydt)

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Beitrag von Skeptik Mi Mai 02, 2018 10:54 am

Wikipedia Maria lactans:

"In der griechischen Kultur taucht das Motiv in der Heraklestradition auf. Herakles wird von Hera irrtümlich gestillt, saugt aber so stark, dass die Göttin ihn von der Brust wirft. Ihre überschießende göttliche Milch schafft die Milchstraße. Herakles hat indes schon so viel von der göttlichen Kraft aufgenommen, dass er nun seine übermenschlichen Heldentaten vollbringen kann."

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Beitrag von Sebius Mi Mai 02, 2018 3:09 pm

Durch die Stillung des Säuglings Herakles durch Hera gewann er Riesenkräfte und wurde locker mit den Schlangen fertig die Hera ihm ins Gitterbett legte, weil er ihr in die Brust biss.

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32572610ih
Der kleine Herakles (Museum Kapitol)

Hier sehr nett seine Konflikte mit Hera in Ich- Form erzählt:
Frühe Konflikte mit Hera

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Beitrag von Skeptik Mi Mai 02, 2018 3:30 pm

Danke, Sebius, so schön aufbereitet macht der Göttertrash richtig Spaß und man kann ihn sogar genießen.

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Beitrag von Skeptik So Mai 06, 2018 6:41 pm

Gesucht wird ein umtriebiger, geschäftstüchtiger Künstler im frühen 16. Jahrhundert. Er begab sich auf eine eilige Reise nach Venedig um sein Recht in einem der frühesten Copyright-Streite zu erlangen. Um was und wen ging es dabei?

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Beitrag von Sebius Do Mai 10, 2018 11:27 am

@Skeptik,

vielleicht meinst Du Renaissancemaler um Giovanni Bellini* ein sehr geschäftstüchtiger Künstler, der eine große Werkstatt unterhielt, wo u.a. auch Tizian* beschäftigt war. Der Maler Bonifazio Veronese* und sein Kollege Palma il Giovane* verließen die Werkstatt im Streit mit Tizian. Auch Tintoretto* war in Tizians Atelier tätig- und auch er wurde aus dessen Werkstatt hinausgeworfen. Unterschiedliche soziale Schichten und Herkunft waren ausschlaggebend für konträre Ideale und Weltbilder, wohl der ausschlaggebende Grund ihre Differenzen. Die beiden Künstler blieben nicht nur erbitterte Konkurrenten, sondern waren ihr ganzes Leben lang zerstritten.

Das besagte Gemälde um den Streit hat aller Wahrscheinlichkeit ein religiöses Thema, eventuell handelt es sich um die „Himmelfahrt Marias“ o-Ä. eine Vermutung meinerseits.

Sebius

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Beitrag von Skeptik Do Mai 10, 2018 4:48 pm

Nein, diese Künstler meine ich nicht. Und Tintoretto wurde erst sieben Jahre nach dem Streit, den ich meine, geboren. Mein Künstler war sehr erbost:
" Wehe dir, Betrüger und Dieb fremder Arbeitsleistung und Erfindung, hüte dich, deine dreisten Hände an diese Werke anzule­gen! Denn lass dir sagen, dass uns das Privileg durch den ruhmreichen Kaiser des Hl. Römischen Reiches, Maximilian, erteilt ist, …"

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Beitrag von Sebius Do Mai 10, 2018 7:27 pm

@Skeptik,

eine sehr schöne historische Rätselfrage!

Vielleicht handelt es sich um die Auseinandersetzung, Vasari, bzw. Albrecht Dürer und Raimondi, hier aus einer PDF der Uni- Heidelberg:
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/4284/1/Petri_Der_Fall_Duerer_vs_Raimondi_2014.pdf

Daraus:

... Wie vor Gericht sollte dazu zunächst der Tatbestand geklärt werden. Bei Vasari finden sich mehrere Widersprüche und Ungenauigkeiten zu Dürer selbst und zu dessen Verhältnis zu Marcantonio Raimondi.

"So identifiziert Vasari die von Raimondi mit Monogramm nachgestochene Folge falsch: Es ist nicht die Folge der .Kleinen Passion“, sondern das .Marienleben“. Die Passion ist nach Vasari außerdem Gegenstand einer Zusammenarbeit Dürers und Raimon dis.'2 Es scheint also einmal ein gemeinsames transalpines Projekt, ein andermal einen Konflikt gegeben zu haben. Zahlreiche Fakten der Künstlerbiographie Raimondis sind noch immer nicht geklärt. ...

... Wie die anderen Buchausgaben schließt Dürers .Marienleben“ mit einer Mitteilung und Warnung an die Raubkopierer (Abb. 4):

Gedruckt in Nürnberg durch den Maler Albrecht Dürer im Jahr des Herrn 1511. Wehe dir, Betrüger und Dieb fremder Arbeitsleistung und Erfindung, hüte dich, deine dreisten Hände an diese Werke anzulegen! Denn lass dir sagen, dass uns das Privileg durch den ruhmreichen Kaiser des Hl. Römischen Reiches, Maximilian, erteilt ist, dass niemand den Neuschnitten diese Bilder drucken oder gedruckt inner halb des Reichsgebietes verkaufen darf. Solltest Du aber in Missachtung oder aus verbrecherischer Habgier zuwiderhandeln, sei versichert, dass du nach Konfiskation deines Besitzes mit der schärfsten Strafe rechnen musst.7
aus

In der Renaissance war man sich über den sozialen Hintergrund Marias immer noch nicht schlüssig, ob Magd oder eher adelige Königstochter. Geschrieben hat die Geschichte über die Familie Jesu Geburt und Weihnachten so wie sie heute dargestellt wird T. Lindemann erst nach Luthers Tod, er war verschwägert mit der Lutherfamilie. Dürer war aktives Mitglied der Reformatoren.

Sebius

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Beitrag von Skeptik Do Mai 10, 2018 8:18 pm

Sebius schrieb:
Vielleicht handelt es sich um die Auseinandersetzung, Vasari, bzw. Albrecht Dürer und Raimondi, hier aus einer PDF der Uni- Heidelberg:
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/4284/1/Petri_Der_Fall_Duerer_vs_Raimondi_2014.pdf

Daraus:

Um den Tatbestand zusammenzufassen: Raimondi ko­pierte zwischen 1506 und 1508 für die venezianischen Ver­leger Niccolo und Domenico Sandri 17 Blätter des .Marienlebens“ von Dürer mit dessen Monogramm in das Me­dium des Kupferstichs. Die kopierte Folge wurde auf ihrem als Kolophon dienenden letzten Blatt als Kopie Raimondis und als Verlagsprodukt der Gebrüder Sandri gekennzeich­net. Dies entsprach der verlegerischen Praxis für Heiligen­bilder, die nicht Sammler und Kenner als Abnehmer im Sinn hatten, sondern ein frommes Publikum, das solche Bilder zur Erbauung nachfragte.

Dürer scheint aber sein von Kaiser Maximilian erhaltenes Privileg in Venedig nicht haben durchsetzen können. Venedig vergab eigene Privilegien, die nur für in Venedig gedruckte Werke durchsetzbar waren. So scheint Dürer dort nicht ganz durchgedrungen zu sein mit seinem Verlangen. Er arbeitete in Venedig dann mit Raimondi zusammen. Nach dem Motto: „If you can’t beat him, join him!" Am Ende ging es Dürer hauptsächlich darum, daß bei den fremden Nachdrucken sein AD-Monogramm nicht zu sehen war und gedruckt wurde.

Das Patent war Standortpolitik: Venedig wurde ein attraktiver Ort auch für ausländische Erfinder und Ingenieure, und die Stadt profitierte von deren Ideen. Die venezianische Regierung lud Ausländer ein, venezianische Druckprivilegien zu beantragen - unter der Vorausset­zung, dass in Venedig gedruckt wurde. Die von Vasari-Herausgeber Milanesi - mit Anton Neumayr - geäußerten Zweifel, ob die venezianischen Gesetze ausländische Wer­ke geschützt hätten, können also mit einem klaren Jein beantwortet werden.

Die nächste Nuss von Sebius!

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Beitrag von Sebius Fr Mai 11, 2018 10:48 am

Eine etwas schwierige Frage, weil Wiki darüber keine Auskunft gibt:

„Aus welcher kulturellen Verbindung und benannten Regenten leitet sich der eingedeutschte Name Bartholomäus ab?

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Beitrag von Ceres Fr Mai 11, 2018 11:06 am

Ich weiß nur soviel, dass der Name eine griechische bzw. lateinischen Form, aber hebräischen Ursprung hat. Die Bedeutung ist: So hieß der Sohn des Tolmai. In der Bibel ist Bartholomäus ein Apostel.

Sicher beantwortet es nicht ganz deinem Rätsel. Aber vielleicht weiß jemand noch mehr darüber?

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Beitrag von Sebius Fr Mai 11, 2018 3:58 pm

@Ceres,

„Aposteln“ waren keine Regenten.

Ein kleiner Hinweis, den ursprünglichen Namen meiner Frage kann man auf mehreren Namenskartuschen lesen. „Bartholomäus" schreibt sich auch „Partolomäus“ ist für die richtige Antwort zwar irrelevant, bloß eine Eindeutschungsform, aber der gesuchte Name und Begriff transkribiert sich zu Beginn mit „P“ .

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Beitrag von Ceres Fr Mai 11, 2018 5:41 pm

Das war mir klar, das Aposteln keine Regenten waren, lieber Sebius Smile
Ich ging hierbei von der Herkunft und Bdeutung des Namens im allgemeinen aus. Dabei habe ich mich auch nicht festgelegt und den letzten Satz hinzugefügt.
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Beitrag von Skeptik Fr Mai 11, 2018 7:43 pm

Bartholomäus steht wahrscheinlich am Ende verschiedener Namensentwicklungen. Es gibt sicher eine Verbindung von Bar Talmai, bartalmai (Sohn des Talmai) und Ptolemais - sehr oft ein Herrschername - und z.B. Name eines Generals von Alexander dem Großen.

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Beitrag von Sebius Fr Mai 11, 2018 9:51 pm

@Skeptik, bravo!

Du hast die Nuss geknackt.

Ja gemeint ist der Name, Dynastie Ptolemäus und dessen Epoche der Ptolemäer, ein General (Ptolemaios I. Soter, von 367 bis 283 v.) Alexander des Großen der eine griechisch- ägyptische Epoche einleitete. Variierende Schreibweisen: Ptolemaeus (Latein), Ptolemäus (Griechisch), Ptolemaios (eingedeutscht), u.a.  

Hier sein Eigenname:

-> Leserichtung

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32657757tz
Transkription durch Jean-François Champollion

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32657930vx
Bild Google

Der Kartuschenname blieb bis zur Zeit Caesars immer gleich, der letzte Herrscher der Dynastie der Ptolemäer war sein Sohn der kleine Caesar, genannt Caesarion (Caesarsohn) Ptolemaios XV.

Der griechisch- latinisierte eingedeutschte Name „Partolomäus“ bzw. „Bartholomäus“ leitet sich davon ab, da weder Latein noch Deutsch den Doppelkonsonanten „Pt“ (Ptolemäus) aus dem griechisch- ägyptischen in der Phonetik anwendet, das sogenannte Aleph- Phonem.

Rätsel mit geschichtlichem Hintergrund 32658641tg
Bild Google

"Pt“ = Aleph- Phonem, bereits im ägyptischen Gott Ptah aus dem 4. Jahrtausend v. u. Zr.

Sebius

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Beitrag von Skeptik So Mai 13, 2018 10:18 am

Wir suchen einen wenig sonntäglichen, gierigen Erzbischof aus dem 14. Jahrhundert. Er stand einem Erzbistum vor, das von einem Kaiser als das Ranghöchste eingestuft wurde. Nicht das Wohlergehen seiner Schäfchen sondern der Mammon lag ihm vor allem am Herzen. Noch eine Steuer hier und eine zusätzliche Abgabe da. Als er es mit seiner Habgier übertrieb und auch noch die Biersteuer erhöhte, brachte er sozusagen das Faß zum Überlaufen. Man setzte ihn fest und erschlug ihn bald darauf in einem dunklen Keller mit einer eisernen Türklinke.

Wer war der Kirchenfürst und wie hieß sein Erzbistum?

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