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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften

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Beitrag von Ceres Fr Apr 24, 2020 10:41 am

Lieber Sebius,
vielen Dank für deine hochinteressante Ergänzungen, die ich mit wachem Interesse gelesen habe. Besonders ein Buch
hat meine ganze Aufmerksamkeit gefesselt: http://www.sehepunkte.de/2019/12/32472.html
Das soll jetzt nicht heißen, dass es mir bei Inschriften helfen sollte, sondern nur aus reinem Interesse hätte ich es
gern mal gelesen, wie er es sieht aus seiner Perspektive.

Ja, mit der Übersetzung komme ich voran, aber ich überprüfe diese lieber nochmal, bevor ich sie hochlade.

Lieben Gruß zu dir nach Wien
Ceres

......................

Ich sehe gerade, das Buch ist ja wirklich sehr teuer. Ich werde mal bei Antiquariate schauen
Ceres
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Beitrag von Ceres Fr Apr 24, 2020 12:10 pm

Lieber Sebius,
hier nun meine Übersetzung:

Lieben Gruß zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag!
Ceres



Zeile 1 Majuskel: [ ]OLLINI AVG
Zeile 1 Transkription: [Ap]ollini Aug(usto)
Zeile 1 Übersetzung:  Dem Gott Apollon- Augustus,

Zeile 2 Majuskel:  SANCT CONS SACRVM
Zeile 2 Transkription: sanct(o)  cons(ervatori) sacrum
Zeile 2 Übersetzung: dem heiligen Erhalter geweiht:

Zeile 3 Majuskel:  M SCANDILIVS
Zeile 3 Transkription: M(arcus) Scandilius
Zeile 3 Übersetzung: Der Marcus Scandilius

Zeile 4 Majuskel:  FABATVS PRAEF
Zeile 4 Transkription: Fabatus praef(ectus)
Zeile 4 Übersetzung: Fabatus, der Befehlshaber

Zeile 5 Majuskel:  EQVITVM ALAE
Zeile 5 Transkription: equitum alae
Zeile 5 Übersetzung: der Reiterei --

Zeile 6 Majuskel:  AVRIANAE
Zeile 6 Transkription: Aurianae
Zeile 6 Übersetzung: Ala (Hispanorum) Auriana.

Zeile 7 Majuskel:  V S L M
Zeile 7 Transkription: v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Zeile 7 Übersetzung: Er hat das Gelöbnis bereitwillig und verdientermaßen erfüllt.

Zusammenfassung:
Dem Gott Apollon- Augustus, dem heiligen Erhalter geweiht:

Der Marcus Scandilius Fabatus, der Befehlshaber der Reiterei Ala (Hispanorum) Auriana.
Er hat das Gelöbnis bereitwillig und verdientermaßen erfüllt.
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Beitrag von Sebius Sa Apr 25, 2020 8:51 am

@Liebe Ceres,

das hast Du großartig hinbekommen bravo!

Da gibt es nicht viel zu sagen, außer der übersetzerischen Wahl zwischen „Erhalter“ und „Retter“, habe den Retter genommen weil es m.M. besser passt.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38379281qn
https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=conservatori&wb=gross&nr=1

Im Belvedere des Vatikan sehr schön zu sehen, Gott Apollo Augustus mit Kaiserbulle:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38379282wu

Dazu diente auch der Sockel auf dem diese Inschrift steht, welcher leider stark beschädigt wurde. Meine Übersetzung dazu:

Weihschrift an Gott Apollo Augustus dem Heiligen Retter

Altarinschriftensockel aus den Jahren 107 n. bis 162 n., gefunden 1968 im antiken Raetia, Summuntorium, heutiges Mertingen in Bayern, Deutschland, geweiht dem Gott Apollo Augusus dem Heiligen Retter.  

Gewidmet durch Marcus Scandilius Fabatus Reiterpräfekt und Vorsteher der Ala Auriana, einer dort stationierten Auxiliartruppe. Ursprünglich wurde die „Ala Auriana“ gegründet durch Kaiser Augustus. Aufgrund des Fundortes und Namen des genannten Eques- Ritters und Reiter grenzt sich der Zeitraum ein indem die „Hispanorum Aurianam“ in Weißenburg stationiert waren.

Der Sockel wurde mutwillig stark beschädigt und die ursprünglich gerade Fläche zur Halterung einer Statue abgebrochen. Darunter eine symbolische Darstellung einer ähnlichen Originalstatue des Kaiser Augustus als Gott Apollo mit Kaiserbulle und Reichsapfel, welche draufgestanden haben kann.

Daten, Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD004432, die Abbildung unterhalb des Kaiser Augustus als Gott Apollo stammt aus der Web- Seite "mygodpicures.com"
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38379283ne
Gott Apollo Augustus aus: mygodpicures.com
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38379284sh
Abbildung aus Uni- Heidelberg Nr. HD004432
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: [ ]OLLINI . AVG .
Zeile 1) Transkription: [Ap]ollini Aug(usto)
Zeile 1) Übersetzung: Dem Gott Apollo Augustus                                       
                                                                                                                                                                       
Zeile 2) Majuskel: SANCT . CONS . SACRVM .
Zeile 2) Transkription: sanct(o) cons(ervatori) sacrum
Zeile 2) Übersetzung: dem Heiligen Retter geweiht.

Zeile 3) Majuskel: M . SCANDILIVS .
Zeile 3) Transkription: M(arcus) Scandilius
Zeile 3) Übersetzung: Der Marcus Scandilius

Zeile 4) Majuskel: FABATVS . PRAEF .
Zeile 4) Transkription: Fabatus praef(ectus)
Zeile 4) Übersetzung: Fabatus der Präfekt- Vorsteher

Zeile 5) Majuskel: EQVITVM . ALAE .
Zeile 5) Transkription: equitum Alae
Zeile 5) Übersetzung: der Reiterei des Reiterflügels „Ala  

Zeile 6) Majuskel: AVRIANAE .
Zeile 6) Transkription: Aurianae
Zeile 6) Übersetzung: Auriana“.

Zeile 7) Majuskel: V . S . L . M .
Zeile 7) Transkription: v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)                                                                                  
Zeile 7) Übersetzung: Sein Gelübde hat er bereitwillig nach Gebühr eingelöst.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im gesamten Text:

Dem Gott Apollo Augustus dem Heiligen Retter geweiht.

Der Marcus Scandilius Fabatus der Präfekt- Vorsteher der Reiterei des Reiterflügels der „Ala Auriana“ (Reiter der Lüfte). Sein Gelübde hat er bereitwillig nach Gebühr eingelöst.

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38379624li
Als PDF- Datei zum Download
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 21. April 2020, Band I. & Band II.  

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38326472cc
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Alle Übersetzungen ab 24. April 2020, Band III.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38379666fo
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Lieben Gruß und einen sonnigen Samstagmorgen
Sebius
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zum Buchtipp von Géza Alföldy der Dich interessiert, knappe 100.- Euro sind schon sehr viel Geld, vielleicht hast Du die Möglichkeit das Werk einzulesen im Server der Uni- Heidelberg  https://www.uni-heidelberg.de/fakultaeten/philosophie/zaw/sag/schriften_alfoeldy.html Wink

Sebius

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Beitrag von Ceres Sa Apr 25, 2020 9:39 am

Lieber Sebius,
das freut mich soooo sehr, dass du meine Übersetzung so freundlich entgegenkommst!!! ♥
Mit dem Wort Alae = Flügel hatte ich angenommen, dass das Wort "Reiterflügel" alles sagt, und ich habe nur "Reiterei" geschrieben. Ich hatte nur "Befehlshaber der Reiterei" gefunden.
Aber deine Zeile werde ich in Zukunft auch so schreiben und mir das merken. Hört sich auch korrekter an.

Soviel ich weiß, hatte der Kaiser Augustus diese Auxiliareinheit gegründet und daher dachte ich, ich schreibe "Erhalter"
(nur dass du meine Gedanken nachvollziehen kannst). Aber du hast recht: Retter hört sich wirklich besser an!

Lieben Gruß aus dem windigen, grauen Magdeburg zu dir nach Wien
Ceres  Very Happy

........................................................
p.s. ich freue mich schon sehr auf deine neue schöne Tafel Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 J25de76r
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Beitrag von Skeptik Sa Apr 25, 2020 1:32 pm

In dem Link, den Ceres hier eingestellt hat, ist mir dieser Absatz aufgefallen:

http://www.sehepunkte.de/2019/12/32472.html

Alföldy lebte mit diesen Texten. Wer ihn persönlich näher gekannt hat, dem tritt er in den hier versammelten Aufsätzen mit all seiner epigraphischen Leidenschaft entgegen. Er sah in den Inschriften das entscheidende Kommunikationsmittel im Imperium Romanum, die sich seit Augustus zu einem Massenmedium entwickelt haben; die Inschriften hätten - so sein mit großem Nachdruck vorgetragenes Credo - "bei der Formierung der Mentalität breiter gesellschaftlicher Gruppen und bei deren Ausrichtung an den Normen und Idealen Roms" eine entscheidende Rolle(WE) gespielt (71). "Mit der Perpetuierung dieser Wertvorstellungen trugen sie" - wie er immer wieder betont - "gewiss nicht unerheblich zur Stabilität und Kontinuität der politischen, sozialen und kulturellen Ordnung Roms bei" (72). Sein zentraler Begriff ist "die epigraphische Kultur Roms", ein Begriff, der weit zutreffender deren Rolle beschreibt als der inzwischen inhaltsleer gewordene, weil ubiquitär verwendete Begriff "epigraphic habit". Alföldy demonstriert, wie die Verwendung von Inschriften in der gesamten römischen Gesellschaft Wurzeln schlägt, wesentlich angetrieben durch die politische Wandlung hin zum Prinzipat. Deren gezielte und massenhafte Verwendung durch Augustus in Rom und außerhalb (73-116) und in deren Sog durch die stadtrömischen und bald auch die italischen Eliten führte dazu, dass auch große Bevölkerungsgruppen in Italien und zunehmend in den Provinzen den Wert dieses Mediums für sich selbst erkannten, wodurch epigraphische Dokumente sich noch heute fast überall dort finden, wo die römische Herrschaft Fuß gefasst hatte.

Wenn ich mir vorstelle, wieviele Seiten voller Todesanzeigen jede Woche in den größeren Tageszeitungen erscheinen und dann - das ist der Lauf der Dinge - am nächsten Tag beim Altpapier landet, dann kann man das sicher auch mit dem Kommunikationsbedürfnis der römischen Bevölkerung vergleichen.
Nur, daß die Mitteilungen hier aus Stein sind und naturgemäß lange Zeit überdauern und mehr und mehr werden. War der Eindruck der schieren Menge nicht ein erdrückender? Ich könnte mir vorstellen, daß aus diesem Grunde dieses „Mitteilungsbedürfnis“ an seine räumlichen Grenzen stieß und zum Überdruß führte.

Frage an Sebius: War das so?

Skeptik

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Beitrag von Sebius Sa Apr 25, 2020 2:51 pm

@Skeptik,

ja, was Géza Alföldy meint, es geht um antike Mediengewalt, ähnlich heutiger Tageszeitungen welche im Altpapier landen oder kurzlebiger elektronischer Medien.

Damals waren es überwiegend in Stein gemeißelte oder auf Bronzetafeln gravierte Inschriften und im Gegensatz zu heutigen Tageszeitungen musste man inhaltlich vorsichtiger umgehen, denn wie Du es richtig erkannt hast überdauerten diese Jahrtausende bis in unsere Tage.

Der Grundgedanke ist aber derselbe, es geht um Lenkung der Bevölkerung. Damals wie heute sind sekundäre Tatsachen nicht so entscheidend, ob „Gott Augustus“ in seinem Himmelswagen kommend dann auf der Erde als Himmelsrichter herabsteigt oder ob Covid19 als Mittel zum Zweck dient und die Gefahr weit übertrieben wird * *

Der „Überdruss“ der Medienflut hilft nichts, der Mediengewalt entgeht niemand, damals unzähliger antiker Inschriften in ganz Europa verteilt auf jeder Ecke „dich ermahnt haben“ oder moderne öffentliche Medien heute dir vorschreiben was du zu tun hast.

Medien mischen Tatsachen mit Lenkung, antike Fakten waren sehr präzise in Stein geschlagen, Datum und Namen beim Antritt einer Regierung verlässlich genau, sowie Tageszeitungen verlässlich eine Bundesregierung vorstellen. Nur die Propaganda verändert sich im Laufe der Zeit, heute holt man niemanden hinterm Ofen hervor wenn ein Journalist schreibt dass biblische Qualen auf uns zukommen wenn die Bevölkerung nicht gehorcht, ein unsichtbarer aber sehr gefährlicher Virus wirkt da schon besser.

Sebius

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Beitrag von Sebius Sa Apr 25, 2020 3:04 pm

Ceres schrieb:Soviel ich weiß, hatte der Kaiser Augustus diese Auxiliareinheit gegründet und daher dachte ich, ich schreibe "Erhalter"
(nur dass du meine Gedanken nachvollziehen kannst).
@Liebe Ceres,

Deinen Gedankengang finde ich sehr gut, weil es auf den Erhalt Augustus Staatsform zurückgeht, nur er selbst war in den Jahren 107_n. bis 162_n. der Entstehung dieser jetzigen Inschrift bereits verstorben (im Jahre 14_n.). Der Heiland und Retter Augustus zusammen mit Marcus Agrippa kamen beide aus polizeiähnlichen Truppen „Blaulicht auf Fahrzeugen“ gab es damals noch keine, also waren diese Reiter schnell wie der Wind am Einsatzort, eventuell deshalb der Begriff „Ala Auriana“.

Ja, werde versuchen eine genauso spannende Inschrift zu finden!

Lieben Gruß
Sebius

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Beitrag von Ceres Sa Apr 25, 2020 4:00 pm

Sebius schrieb:
@Liebe Ceres,

Deinen Gedankengang finde ich sehr gut, weil es auf den Erhalt Augustus Staatsform zurückgeht, nur er selbst war in den Jahren 107_n. bis 162_n. der Entstehung dieser jetzigen Inschrift bereits verstorben (im Jahre 14_n.). Der Heiland und Retter Augustus zusammen mit Marcus Agrippa kamen beide aus polizeiähnlichen Truppen „Blaulicht auf Fahrzeugen“ gab es damals noch keine, also waren diese Reiter schnell wie der Wind am Einsatzort, eventuell deshalb der Begriff „Ala Auriana“.

Ja, werde versuchen eine genauso spannende Inschrift zu finden!

Lieben Gruß
Sebius

Ja, das war mir bei der Übersetzung sehr klar. Zu dieser Zeit war Augustus schon lange tot.
Da war von ihm nichts mehr übrig, außer evtl. die Knochen.

Ich freue mich schon sehr auf deine schöne Entdeckung Very Happy

Lieben Gruß zu dir nach Wien
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Beitrag von Sebius So Apr 26, 2020 10:01 am

Ergänzend, übernommen und nach Rom gebracht hat den ursprünglich griechisch- ägyptischen Begriff Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38388884dd * bereits Julius Caesar durch seine Ehe mit Kleopatra als ägyptischer König und Soter (Heiland und Retter) von den Ptolemäern Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38388158fh (aus: Thesaurus Linguae Aegyptiae). Trotz aller Widersprüche mit seinem Ahnsherrn und dessen Familie hat Octavian alles beibehalten und den von Geburt bestimmten Caesarion als künftigen Soter aus der Ehe Caesar mit Kleopatra beseitigt.

Deshalb haben die Darstellungen des Gottes Apollo Augustus im Vatikan die Äskulapnatter als Zeichen des Heils an ihrer Seite.

Sebius

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Beitrag von Ceres So Apr 26, 2020 10:19 am

Lieber Sebius,
ich lese mit wachem Interesse deinen Link; aber so ganz traue ich Wikipedia nicht.
In Hinsicht Kleopatras Schwangerschaft: Ich weiß nur soviel, dass Julius Caesar nach geraumer Zeit (9 Monate?)
nach Rom zurück gekehrt ist; aber ohne dass er wusste, dass Kleopatra ein Kind erwartete.
Ob das in der Antike wirklich umstritten war, dass Caesarion wirklich der Sohn Caesars war, kam wohl eher auf von
Oktavian und vom Rom auf, auch hatte Oktavian schon von der beabsichtigten Ermordung Caesars gewusst, nur sich nicht dessen entgegengestellt hatte. Das hatte aber seinen Grund.

Auch Carpopino dürfte sich geirrt haben mit seiner Aussage: Caesarion wäre geboren nach der Ermordung Caesars,
denn - soviel ich weiß - hatte Caesar den kleinen Caesarion als Sohn anerkannt.

Sollte ich wirklich danebenliegen, dann lasse ich mich gern eines Besseren belehren.

Lieben Gruß aus dem sunny Magdeburg zu dir nach Wien
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Beitrag von Sebius So Apr 26, 2020 12:25 pm

@Liebe Ceres,

da stimme ich mit Dir weitgehend  überein, im angegebenen Wiki- Link ging es mir nur um den Wortbegriff des „Soter = Heiland und Retter“ – der ist ägyptisch/ptolemäisch und kam mit Julius Caesar nach Rom, das ist eindeutig belegt.  

Julius Caesar wurde im Jahr 44_v. am 15. März ermordet, die bekannteste Inschrift zeigt alle drei, Kleopatra VII. mit ihrem Sohn Ptolemaios XV. (Caesarion) und Julius Caesar, diese schließt an eine andere Stele drei Jahre vor Caesars Tod aus dem Jahr 47_v. an.

Ja, das sehe ich genauso, auf jeden Fall hat er seinen leiblichen Sohn den kleinen Caesar Ptolemaios VX gekannt- anerkannt und ihn als Erben eingesetzt- aber nicht Octavian!  

Das Doppelleben mit Doppelstaatsbürgerschaft Julius Caesar war ein echtes Problem für Rom, Steuerflucht und Doppelehen vieler römischer Prominenter waren die Folge. Mit Unterstützung des römischen Senats war es dem hasserfüllten Saubermann Octavian möglich alles gnadenlos umzubringen was nicht dem römischen Gesetz entsprach, trotzdem eignete er sich infolge sämtliche Errungenschaften wie Titel sowie Besitz seines Ahnsherrn Julius Caesar an.

Lieben Gruß aus dem sonnigen Wien nach Magdeburg
Sebius

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Beitrag von Ceres So Apr 26, 2020 2:12 pm

Ja, lieber Sebius, so weiß ich es auch und dem ist nichts mehr
hinzuzufügen.

Ich weiß, worum es dir hauptsächlich in deinem Text ging.

Lieben Gruß zu dir nach Wien und noch einen wunderschönen Tag!
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Beitrag von Sebius Di Apr 28, 2020 3:20 pm

@Liebe Inschriftenfreunde,

zeitgleich Octavius (Augustus) Geburt im Jahr 63/64_v. kam sein Jugend- und Schulfreund Marcus Agrippa zur Welt, hier eine Bauinschrift âus Rom dem Jahr 33_v. (ergänzende Zeichnung dazu stammt von G.Alföldy):  

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38404725cr
Abbildungen aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD024878

Transkription in einem Textfluss:

M(arcus) Ag[rippa L(uci) f(ilius)] / aed(ilis) [iussu] / Imp(eratoris) Cae[saris Divi f(ili)] / [II]Ivir(i) r(ei) [p(ublicae) c(onstituendae) II aediculam?] / [vi]ci Sal[utis reficiund(am)? cur(avit)?]

Majuskel und Transkription in Zeilen zerlegt:
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: M . AG[ ]
Zeile 1) Transkription: M(arcus) Ag[rippa L(uci) f(ilius)]
Zeile 1) Übersetzung:

Zeile 2) Majuskel: AED . [ ]
Zeile 2) Transkription: aed(ilis) [iussu]
Zeile 2) Übersetzung:

Zeile 3) Majuskel: IMP.  CAE[ ]
Zeile 3) Transkription: Imp(eratoris) Cae[saris Divi f(ili)]
Zeile 3) Übersetzung:

Zeile 4) Majuskel: [ ]IVIR . R [ ]
Zeile 4) Transkription: [II]Ivir(i) r(ei) [p(ublicae) c(onstituendae) II aediculam?]
Zeile 4) Übersetzung:

Zeile 5) Majuskel: [ ]CI . SAL[ ]
Zeile 5) Transkription: [vi]ci Sal[utis reficiund(am)? cur(avit)?]
Zeile 5) Übersetzung:
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Majusjel und Transkription aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD024878

Wenn der Vorschlag gefällt freue ich mich darauf!

Lieben Gruß und einen schönen Abend
Sebius

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Beitrag von Ceres Mi Apr 29, 2020 11:52 am

Guten Tag liebe Geschichtsfreunde,
hier nun meine Übersetzung:

Zeile 1 Majuskel: M . AG[ ]
Zeile 1 Transkription: M(arcus) Ag[rippa L(uci) f(ilius)]
Zeile 1 Übersetzung: Der Marcus Agrippa des Lucius Sohn,

Zeile 2 Majuskel: AED . [ ]
Zeile 2 Transkription: aed(ilis) [iussu]
Zeile 2 Übersetzung: der Aedil (Leitung des Polizeidienstes) durch die Anodnung.

Zeile 3 Majuskel: IMP. CAE[ ]
Zeile 3 Transkription: Imp(eratoris) Cae[saris Divi iussu]
Zeile 3 Übersetzung: Der Feldherr Caesar des Gottes Sohn durch die Anordnung.

Zeile 4 Majuskel: [ ]IVIR . R [ ]
Zeile 4 Transkription: [II]Ivir(i) r(ei) [p(ublicae) c(onstituendae) II aediculam?]
Zeile 4 Übersetzung: Dem III. Herrn und Gebieter des Zehnmännerkollegiums des Staates II. Mal. Errichtend die Kapelle

Zeile 5 Majuskel: [ ]CI . SAL[ ]
Zeile 5 Transkription: [vi]ci Sal[utis reficiund(am)? cur(avit)?]
Zeile 5 Übersetzung: des Dorfes (und) des Wohlergehens erneuernd er gesorgt hat.

Zusammenhang:
Der Marcus Agrippa des Lucius Sohn, der Aedil (Leitung des Polizeidienstes) durch die Anodnung. Der Feldherr Caesar des Gottes Sohn durch die Anordnung. Dem III. Herrn und Gebieter des Zehnmännerkollegiums des Staates II. Mal. Errichtend die Kapelle des Dorfes (und) des Wohlergehens erneuernd er gesorgt hat.


Lieben Gruß und euch allen einen schönen Tag
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Beitrag von Sebius Mi Apr 29, 2020 5:24 pm

@Liebe Ceres,

den Anfang hast Du gut hinbekommen!

Beamte Roms hatten mehrere Ämter und Funktionen, polizeilich- militärisch, aber genauso in der Verwaltung, Bauwesen und im Kirchenbereich. Zu Beginn der Inschrift Markus Agrippa als Sohn und Nachfolger seines Vaters Lucius, Gemeindebeamter:

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38413995jp
Marcus Agrippa Louvre, Paris

Marcus Agrippa Luci filius aedilis = Der Marcus Agrippa des Lucius Sohn der Gemeindebeamte.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38414036ff
Aus https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=aedilis&wb=gross&nr=2

Das lateinische Vokabel „aedilis“ steht genauso im Genitiv, demnach auch „des Gemeindebeamten“ (seines Vater), aber dadurch dass der Satz im Nominativ beginnt ist er selbst „der Gemeindebeamte“. Dann folgt der Nächste Satz mit „jussu“ im Ablativ:

jussu Imperatoris Caesaris Divi fili = Durch die Anordnung des Imperator (Augustus) Caesar des Gottes Sohn,....“

Man hilft sich gegenseitig (Postenschacher), Octavius bereits in den Schuhen des Imperator als Gottes Sohn des Julius Caesar nominiert, hilft seinem Jugendfreund Marcus Agrippa in seiner Kariere (im Lokativ) zum „III. Vir“ = Herrn und Gebieter des Zehnmännerkollegium Roms....

„...IIIviri rei publicae constituendae II. aediculam  = zum dritten Herrn und Gebieter aus dem Zehnmännerkollegium Roms besonderen Strafrichter für fünf Jahre bestellt, des öffentlichen Dienstes beschlossen wurde, eine zweite Kapelle."

Als Anlass dazu die öffentliche Beschlussfassung Agrippas zum Richter nominiert, der Wiedererrichtung besagter Kapelle, welche vor über 2000 Jahren in Rom an der heutigen Piazza Venezia mal stand.

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38414253gl
Abbildung aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/geographie/19001

Meine Übersetzung dazu:

Wiederherstellung der II. Kapelle Roms durch Marcus Agrippa

Bauinschrift aus dem Jahr 33_v. zur Wiederherstellung eines zweiten Tempels in Rom an der heutigen Piazza Venezia der nicht mehr existiert. Im Umkreis wurden mehrere Grab- und Gedenksteine gefunden welche an eine sakrale Bestimmung des Bauwerkes erinnern. Errichtet durch Marcus Agrippa als Sohn des Gemeindebeamten Lucius in selber Funktion zum dritten Herrn und Gebieter aus dem Zehnmännerkollegium Roms besonderen Strafrichter für fünf Jahre bestellt durch seinen Jugendfreund Augustus der zum Zeitpunkt bereits beamteter Kaiser und anerkannter Gottessohn Caesars war. Daten, Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD024878, Zeichnung mit den fehlenden Majuskel dazu, rekonstruiert und erstellt durch G. Alföldy, Abbildung Marcus Agrippa aus dem Louvre, Paris (Wikidata).  

Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38404725cr
Abbildungen aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD024878
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: M . AG[ ]
Zeile 1) Transkription: M(arcus) Ag[rippa L(uci) f(ilius)]
Zeile 1) Übersetzung: Der Marcus Agrippa des Lucius Sohn

Zeile 2) Majuskel: AED . [ ]
Zeile 2) Transkription: aed(ilis) [iussu]
Zeile 2) Übersetzung: der Gemeindebeamte. Durch die Anordnung

Zeile 3) Majuskel: IMP.  CAE[ ]
Zeile 3) Transkription: Imp(eratoris) Cae[saris Divi f(ili)]
Zeile 3) Übersetzung: des Imperator (Augustus) Caesar des Gottes Sohn,

Zeile 4) Majuskel: [ ]IVIR . R [ ]                                                                                                                        
Zeile 4) Transkription: [II]Ivir(i) r(ei) [p(ublicae) c(onstituendae) II aediculam?]                                  
Zeile 4) Übersetzung: zum III. Herrn und Gebieter Roms (...) des öffentlichen Dienstes beschlossen wurde, eine II. Kapelle.

Zeile 5) Majuskel: [ ]CI . SAL[ ]
Zeile 5) Transkription: [Vi]ci Sal[utis reficiund(am)? cur(avit)?]
Zeile 5) Übersetzung: Mit siegreichen Gruß es wiederhergestellt wurde, er sich darum gesorgt hat.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------
Im gesamten Text:

Der Marcus Agrippa des Lucius Sohn der Gemeindebeamte.

Durch die Anordnung des Imperator (Augustus) Caesar des Gottes Sohn, zum dritten Herrn und Gebieter aus dem Zehnmännerkollegium Roms besonderen Strafrichter für fünf Jahre bestellt, des öffentlichen Dienstes beschlossen wurde, eine zweite Kapelle.

Mit siegreichen Gruß es wiederhergestellt wurde, er sich darum gesorgt hat.

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Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 38414057ms
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 21. April 2020, Band I. & Band II.  

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Alle Übersetzungen ab 24. April bis 29. April 2020, Band III.

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Lieben Gruß aus dem grauen Wien nach Magdeburg
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Beitrag von Ceres Mi Apr 29, 2020 6:58 pm

Lieber Sebius,

das hast du wieder sehr elegant übersetzt! Ich bin jedesmal fasziniert, wie du das immer so
perfekt hin bekommst, und ich hocke oft sehr lange über eine Zeile oder Wort, wie ich es noch besser im
Textfluss einbringen kann. Damit muss ich mich erneut beschäftigen (lt. deinem Hinweis), der mir
eigentlich helfen sollte.
Mit dem Wort "Aedil" war ich mir nicht sicher, da ja Agrippa die Leitung eines Polizeidienstes innehatte.
Auch habe ich es hier so gelesen*)

Auf dem Bild hat der Marcus Agrippa ein "böses" oder sag ich lieber, ein "sehr ernstes"? Gesicht Smile

Lieben Gruß aus dem bewölkten Magdeburg zu dir nach Wien und noch einen schönen, friedlichen Abend
Ceres

.........................................................................
p.s. darf ich wieder die nächste schöne Tafel finden?
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Beitrag von Sebius Mi Apr 29, 2020 7:36 pm

@Liebe Ceres, gebe mir allergrößte Mühe, danke für Dein Lob!
Ceres schrieb:Mit dem Wort "Aedil" war ich mir nicht sicher, da ja Agrippa die Leitung eines Polizeidienstes innehatte.
Auch habe ich es hier so gelesen*)
Damit hast Du genauso recht, denn nicht umsonst wurden Beamte in der Antike als „Götter“ bezeichnet und in Wahrheit hatten (und haben) sie alle Macht der Welt.

Das Studium der Antike war fast immer Jura- da waren Politologie, Soziologie, Militärwissenschaft, Sprachen, usw. miteingeschlossen, was auch beide- Marcus und Octavius wahrscheinlich mit Bravour bestanden.

Auch das römische Militär hatte immer polizeilich- richterliche Gewalt, denn wo ein Feldherr seine Wimpelstange mit dem obligaten S.P.Q.R. einschlug wurde im Feldgericht Recht gesprochen.

Es gab auch keine Trennung zwischen Legislative und Exekutive, Marcus Agrippa fungierte als Politiker im Senat, schrieb das Recht in Jurisprudenz und genauso machte er gegebenen Falls persönlich jemanden um einen Kopf kürzer.
Ceres schrieb:Auf dem Bild hat der Marcus Agrippa ein "böses" oder sag ich lieber, ein "sehr ernstes"? Gesicht Smile
Marcus Agrippa war kein „lustiger Typ“ denn fast überall auf Stelen oder Büsten guckt er finsterböse drein.

Bin schon gespannt auf Deine neue Entdeckung!

Lieben Gruß aus dem heiteren und kühlen Wien
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Das Leben im antiken Rom war nicht lustig Very Happy

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Beitrag von Ceres Mi Apr 29, 2020 8:19 pm

Lieber Sebius,

Ja, mit dem römischen Militär war mir auch bewusst und dass ein Aedil polizeilich-richterliche Gewalt durchführen
konnten. siehst du...? und deshalb war ich mir nicht so sicher...

Ja, ich kann es mir auch vorstellen, dass das alltägliche Leben in alten Rom überhaupt nicht einfach für die Bürger war,
denn sie hatten allerhand negative Lasten zu tragen gehabt. Dieser Agrippa war wirklich kein lustiger Mensch!
(Du hattest mir diesbezüglich mal sehr gut über ihn aufgeklärt).

Lieben Gruß aus dem abendlichen Magdeburg zu dir nach Wien
Ceres


p.s. dann werde ich mal nach einer interessanten Tafel Ausschau halten Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 43vgt5we
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Beitrag von Sebius Do Apr 30, 2020 11:22 am

Ceres schrieb: Ja, ich kann es mir auch vorstellen, dass das alltägliche Leben in alten Rom überhaupt nicht einfach für die Bürger war, denn sie hatten allerhand negative Lasten zu tragen gehabt. Dieser Agrippa war wirklich kein lustiger Mensch!

Das war er sicher nicht, es wundert kaum dass seine Tochter genauso die spätere Enkelin Agrippina, ebenso ihr Sohn Lucius der spätere Nero zu Hippiekindern wurden, dem römischen Rechtsstaat den Rücken kehrten, auch durch Verbannung der beiden Väter und Onkeln Augustus und Agrippa bedingt Rom verließen und über Ägypten bis nach Judäa, Jerusalem als Musikanten und Schausteller mit „Diplomatenpass“ durch die Länder zogen. Leider gibt es diese Texte nur in Hieroglyphisch.

Bin schon sehr gespannt auf Deinen neuen Fund!

Lieben Gruß und einen sonnigen wunderschönen guten Morgen
Sebius

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Beitrag von Ceres Do Apr 30, 2020 4:53 pm

Lieber Sebius,

Du hattest mir mal so gut aufgeklärt über diesen Marcus Agrippa, aber leider finde ich diese Notiz nicht mehr. Hatte es mir mal als kleinen Text angelegt unter "Historischen Text". Könntest du mir bitte nochmals mehr über diese Person schreiben?
Dafür wäre ich dir sehr dankbar!

Ich habe schon geschaut und bisher nichts passendes gefunden. Ich bin noch beim schauen nach einer schönen Inschrift.

Auch dir einen wunderschönen Tag.
Lieben Gruß zu dir nach Wien
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Beitrag von Ceres Do Apr 30, 2020 5:28 pm

Lieber Sebius,
hier habe ich eine bildschöne Tafel gefunden. Denke, diese hatten wir auch noch nicht:
Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften - Seite 16 54lq5box

Die Transkription:
M(anius) Flavius M(ani) l(ibertus) / Favor ann(orum) XXX / h(ic) s(itus) e(st) / M(anius) Flavius M(ani) f(ilius) / Vel(ina) Marcellus / lib(erto) fec(it) ob merita
(https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000794)

Falls nichts dagegen spricht würde ich mich sehr freuen.

Lieben Gruß
Ceres

EDIT:
mal eine Frage, weil mir etwas unklar ist, unabhängig davon, ob wir diese Inschrift übersetzen..

in der 1. Zeile :
M(anius) Flavius M(ani) l(ibertus) = Der Manius Flavius (Mani wäre Cognomen), da kann ich nicht schreiben = des Manius Sohn, weil das Wort filius fehlt, während
in der 4. Zeile filius enthalten ist = Der Manius Flavius Mani. der Sohn des Velina Marcellus...
Oder hänge ich den Cognomen an den Familiennamen ran?

Liege ich da richtig?
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Beitrag von Sebius Do Apr 30, 2020 9:40 pm

@Liebe Ceres,

nicht ganz, erinnere Dich zurück an Übersetzungen mit „libertus“ (Freigelassener) welche wir bereits übersetzt haben, erst die Folgegeneration hat das volle Familien- und Erbrecht mit eigenständigen Namen. Der steht am Grabstein nach dem Tod des „libertus“.  

In der Antike waren „Vater“ und „Sohn“ Titeln! – für heute unvorstellbar, aber ein tatsächlicher Sohn war erbberechtigt und wenn man sich den gesamten Text ansieht dann stimmt das vollkommen überein (Sklaven waren i.d.R. weder besitz- noch erbberechtigt).

Manius Flavius Mani libertus Favor annorum XXX hic situs est Manius Flavius Mani filius Velina Marcellus liberto fecit ob merita

Der Name zu Beginn wiederholt sich in der Textmitte als sein tatsächlicher Sohn der seinen verstorbenen Vater beisetzt, aber der gleichbenannte Vater zu Beginn ist „der seines Herrn“ (durch dessen „Favor“). Von seinem Herrn stammt auch der Name „Mani“ (des Manius, im Genitiv). Erst der „filius“ (Sohn) am Schluss der Inschrift trägt beide Namen als seine des leiblichen Vater.

Ja, eine beindruckende Inschrift hast Du ausgesucht!

Lieben Gruß und einen schönen Abend, viel Freude beim Übersetzen
Sebius
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* Bei Marcus Agrippa diesbezüglich muss ich recherchieren, dauert noch ein wenig.

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Beitrag von Ceres Do Apr 30, 2020 10:15 pm

Lieber Sebius,
ich danke dir von ganzem Herzen für deine tolle Erklärung, die mir weiter hilft. DANKE !! ♥
Morgen werde ich im Hintergrund mit der Übersetzung beginnen.

Lieben Gruß und dir eine gute Nacht
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Beitrag von Sebius Fr Mai 01, 2020 11:49 am

@Liebe Ceres, sehr gerne!

Einfach die Wort der Reihe nach auffädeln, dann ergibt sich automatisch der vollständige Sinn dieser Inschrift.

Lieben Gruß aus dem grauen Wien nach Magdeburg
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Beitrag von Ceres Fr Mai 01, 2020 12:38 pm

Lieber Sebius,
habe die Übersetzung schon begonnen und lade sie heute hoch.
Habe auch deine Hinweise beherzigt.

Lieben Gruß
Cereds Smile
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