Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
jetzt habe ich Zeit gefunden mein Entwurf zu überprüfen und hoffe, ich habe nicht zu sehr
daneben gehauen, weil: "Den Göttern den Vaterländer" fand ich im Textfluss nicht so gut.
Lieben Gruß aus den nun abendlichen Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Abend
Ceres
Zeile 1) Majuskel: DIIS . PATRIIS .
Zeile 1) Transkription: Diis Patriis
Zeile 1) Übersetzung: Den Göttern durch die Vaterländer
Zeile 2) Majuskel: MALAGBEL . ET . BEBELLAHA
Zeile 2) Transkription: Malag- Bel et Bebellah- A-
Zeile 2) Übersetzung: Malag-Bel und Bebelah-Amon
Zeile 3) Majuskel: MON . ET BENEFAL . ET . MANA
Zeile 3) Transkription: mon et Bene-Fal et Mana-
Zeile 3) Übersetzung: --- und Bene-Fal und Mana-Vat.
Zeile 4) Majuskel: VAT . P . AEL . THEIMES . IIVIRAL .
Zeile 4) Transkription: Vat P(ublius) Ael(ius) Theimes IIviral(is)
Zeile 4) Übersetzung: --- Der Publius Aelius Theimes, der zweite Herr und Gebieter
Zeile 5) Majuskel: COL . TEMPLVM . FECIT . SOLO . ET .
Zeile 5) Transkription: col(oniae) templum fecit solo et
Zeile 5) Übersetzung: der Kolonie. Den Tempel hat er errichtet, allein und
Zeile 6) Majuskel: INPENDIO . SVO . PRO . SE . SVISQ .
Zeile 6) Transkription: inpendio suo pro se suisq(ue)
Zeile 6) Übersetzung: mit hohen Kosten für sich und die Seinen und
Zeile 7) Majuskel: OMNIBVS . OB . PIETATE . IPSORVM .
Zeile 7) Transkription: omnibus ob pietate ipsorum
Zeile 7) Übersetzung: den Allen wegen der Frömmigkeit der Selben
Zeile 8 ) Majuskel: CIRCA . SE . IVSSVS . AB . IPSIS . FECIT .
Zeile 8 ) Transkription: circa se iussus ab ipsis fecit
Zeile 8 ) Übersetzung: darum Sich der Anordnung von selbst errichtet
Zeile 9 ) Majuskel: ET . CVLINAM . SVBIVNXIT .
Zeile 9 ) Transkription: et culinam subiunxit
Zeile 9 ) Übersetzung: und die Küche hat er hinzugefügt.
im Zusammenhang:
Den Göttern durch die Vaterländer Malag-Bel und Bebelah-Amon und Bene-Fal und Mana-Vat.
Der Publius Aelius Theimes, der zweite Herr und Gebieter der Kolonie. Den Tempel hat er errichtet, allein und mit hohen Kosten
für sich und die Seinen und den Allen wegen der Frömmigkeit der Selben, darum Sich der Anordnung von selbst errichtet und die
Küche hat er hinzugefügt.
jetzt habe ich Zeit gefunden mein Entwurf zu überprüfen und hoffe, ich habe nicht zu sehr
daneben gehauen, weil: "Den Göttern den Vaterländer" fand ich im Textfluss nicht so gut.
Lieben Gruß aus den nun abendlichen Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Abend
Ceres
Zeile 1) Majuskel: DIIS . PATRIIS .
Zeile 1) Transkription: Diis Patriis
Zeile 1) Übersetzung: Den Göttern durch die Vaterländer
Zeile 2) Majuskel: MALAGBEL . ET . BEBELLAHA
Zeile 2) Transkription: Malag- Bel et Bebellah- A-
Zeile 2) Übersetzung: Malag-Bel und Bebelah-Amon
Zeile 3) Majuskel: MON . ET BENEFAL . ET . MANA
Zeile 3) Transkription: mon et Bene-Fal et Mana-
Zeile 3) Übersetzung: --- und Bene-Fal und Mana-Vat.
Zeile 4) Majuskel: VAT . P . AEL . THEIMES . IIVIRAL .
Zeile 4) Transkription: Vat P(ublius) Ael(ius) Theimes IIviral(is)
Zeile 4) Übersetzung: --- Der Publius Aelius Theimes, der zweite Herr und Gebieter
Zeile 5) Majuskel: COL . TEMPLVM . FECIT . SOLO . ET .
Zeile 5) Transkription: col(oniae) templum fecit solo et
Zeile 5) Übersetzung: der Kolonie. Den Tempel hat er errichtet, allein und
Zeile 6) Majuskel: INPENDIO . SVO . PRO . SE . SVISQ .
Zeile 6) Transkription: inpendio suo pro se suisq(ue)
Zeile 6) Übersetzung: mit hohen Kosten für sich und die Seinen und
Zeile 7) Majuskel: OMNIBVS . OB . PIETATE . IPSORVM .
Zeile 7) Transkription: omnibus ob pietate ipsorum
Zeile 7) Übersetzung: den Allen wegen der Frömmigkeit der Selben
Zeile 8 ) Majuskel: CIRCA . SE . IVSSVS . AB . IPSIS . FECIT .
Zeile 8 ) Transkription: circa se iussus ab ipsis fecit
Zeile 8 ) Übersetzung: darum Sich der Anordnung von selbst errichtet
Zeile 9 ) Majuskel: ET . CVLINAM . SVBIVNXIT .
Zeile 9 ) Transkription: et culinam subiunxit
Zeile 9 ) Übersetzung: und die Küche hat er hinzugefügt.
im Zusammenhang:
Den Göttern durch die Vaterländer Malag-Bel und Bebelah-Amon und Bene-Fal und Mana-Vat.
Der Publius Aelius Theimes, der zweite Herr und Gebieter der Kolonie. Den Tempel hat er errichtet, allein und mit hohen Kosten
für sich und die Seinen und den Allen wegen der Frömmigkeit der Selben, darum Sich der Anordnung von selbst errichtet und die
Küche hat er hinzugefügt.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
jetzt bemerke ich dass ich schon in der 1. Reihe einen Fehler habe und kann nicht mehr korrigieren.
Zeile 1) Transkription: Diis Patriis
Zeile 1) Übersetzung: der Götter Vater !!!
Ich habe mich da jetzt sehr geirrt.
Hoffe, es sind nicht zuuu viele Fehler darin !!!
Lieben Gruß aus dem kühlen Magdeburg zu dir nach Wien
Ceres
jetzt bemerke ich dass ich schon in der 1. Reihe einen Fehler habe und kann nicht mehr korrigieren.
Zeile 1) Transkription: Diis Patriis
Zeile 1) Übersetzung: der Götter Vater !!!
Ich habe mich da jetzt sehr geirrt.
Hoffe, es sind nicht zuuu viele Fehler darin !!!
Lieben Gruß aus dem kühlen Magdeburg zu dir nach Wien
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
man kann sich bei Deiner Übersetzung dieser Bau- und Widmungsinschrift etwas vorstellen. Für nachträglich irreführende Veränderungen u.a. im Kleinen Caesar (bei Deus, Diis, usw.) kannst Du nichts. Den Einstig habe ich bereits versucht darzustellen.
Gemeint ist immer der Kaiser symbolisch als oberster Gott Vater all’ der Götter (DIIS Genitiv, Vokativ Plural) jeweiliger Volksgruppen in seinem Staat und seinem Hoheitsgebiet. Ein doppelter Genitiv bzw. Vokativ mit jeweils doppelten selbstlaut „i“ geschrieben, zuerst im Plural dann im Singular:
„DIIS PATRIIS = Der Götter deren Vater!“
Aus https://www.deutschplus.net/pages/Demonstrativpronomen_der_die_das
Das doppelte „i“ könnte man sich auch sparen.
Die Anlage in Rumänien dieser jetzigen Inschrift war eventuell genauso schön als jene zerstörte in Palmyra und schaut man sich den „Tempel“ genau an erkennt man ein Schauspieltheater.
Abb. https://www.theguardian.com/world/2015/may/24/palmyra-syria-isis-destruction-of-treasures-feared
Es waren Theateraufführungen in welchen Schauspieler die Götterwelt darstellten. Eine stufenförmige Publikumsanlage sorgte einerseits für gute Sicht aber genauso für eine phantastische Akustik. Dahinter eine Flaniermeile mit Shopping und Lokalen. In unserer Inschrift als „culinam“ und habe es mit „kulinarische Einrichtungen“ übersetzt.
Johann Wolfgang von Goethe als Freund der Antike hat sich in seinem Werk „Faust“ mit Gretchen, Mephisto, Vater, Erdgeist, einer Hexe und anderen Protagonisten antiker Vorbilder orientiert. Die vier genannten Götter unserer Inschrift (ebenso mit Schauspielern dargestellt) bilden genauso Charakterbilder.
Der Gott Malag-Bel (böser Bel) und der Gott Bebellah-Amon (schöner Amon) und die Göttin Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin).
Über die Göttin Mana habe ich diese Web- Seite gefunden:
Annali dell' Instituto archeologica https://www.romanoimpero.com/2017/03/culto-di-mana-genita.html
Meine Übersetzung dazu:
Widmungsinschrift des Publius Aelius Theimes
Bau- und Widmungsinschrift der Jahre 131_n. bis 170_n. im antiken Ulpia Traiana Sarmizegetusa, heutiges Rumänien der Ortschaft Hunedoara, gefunden im Jahre 1881. Die Bauanlage mit einem Tempel als Kulturzentrum war ähnlich beschaffen als jene in Palmyra vor ihrer Zerstörung 2015, einer Theaterplattform für Schauspieler und angegliederten kulinarischen Einrichtungen.
Gewidmet dem Götter Vater und vier weiteren Göttern mit Doppelnamen, Malag-Bel (böser Bel als Balgott), dann Bebellah-Amon (schöner Gott Amon), Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin). Samnitischen Ursprungs regional verschieden war sie ähnlich der Mana Genita auch für Migrationsfragen zuständig. Alle im Schauspiel dargestellt waren sie genauso Mediatoren, Wahrsager/Innen, Priester/Innen, Prophet/Innen und verkauften Amulette wie Glücksbringer (aus: Annali dell' Instituto archeologica), ähnlich der Pythia in Delphi. Abb. www.capodopere2019.ro, Majuskeln und Transkription Uni- Server Heidelberg Nr. HD045680
Abbildung aus http://www.capodopere2019.ro/inscripia-templului-comunitii-palmirene-en.html
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Zeile 1) Majuskel: DIIS . PATRIIS .
Zeile 1) Transkription: Diis Patriis
Zeile 1) Übersetzung: Der Götter Vater!
Zeile 2) Majuskel: MALAGBEL . ET . BEBELLAHA
Zeile 2) Transkription: Malag- Bel et Bebellah- A-
Zeile 2) Übersetzung: Der Gott Malag-Bel (böser Bel) und der Gott Bebellah-Amon (schöner Amon)
Zeile 3) Majuskel: MON . ET BENEFAL . ET . MANA
Zeile 3) Transkription: mon et Bene-Fal(la) et Mana-
Zeile 3) Übersetzung: __ und die Göttin Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin).
Zeile 4) Majuskel: VAT . P . AEL . THEIMES . IIVIRAL .
Zeile 4) Transkription: Vat(i) P(ublius) Ael(ius) Theimes IIviral(is)
Zeile 4) Übersetzung: ___ Der Publius Aelius Theimes zweiter Herr und Gebieter, besonderer Strafrichter a.d.M.R.
Zeile 5) Majuskel: COL . TEMPLVM . FECIT . SOLO . ET .
Zeile 5) Transkription: col(oniae) templum fecit solo et
Zeile 5) Übersetzung: der Kolonie den Tempel hier errichtet, alleine und
Zeile 6) Majuskel: INPENDIO . SVO . PRO . SE . SVISQ .
Zeile 6) Transkription: inpendio suo pro se suisq(ue)
Zeile 6) Übersetzung: den Aufwand der hohen Kosten getragen hat. Den Seinen und für sich zukommend
Zeile 7) Majuskel: OMNIBVS . OB . PIETATE . IPSORVM .
Zeile 7) Transkription: omnibus ob pietate ipsorum
Zeile 7) Übersetzung: allen in Liebe, Frömmigkeit den gleichgesinnten
Zeile 8 ) Majuskel: CIRCA . SE . IVSSVS . AB . IPSIS . FECIT .
Zeile 8 ) Transkription: circa se iussus ab ipsis fecit
Zeile 8 ) Übersetzung: um sich herum beauftragten. Von ihnen selbst errichtet wurde
Zeile 9 ) Majuskel: ET . CVLINAM . SVBIVNXIT .
Zeile 9 ) Transkription: et culinam subiunxit
Zeile 9 ) Übersetzung: und kulinarische Einrichtungen sie hinzugefügt haben.
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Im gesamten Text:
Der Götter Vater!
Der Gott Malag-Bel (böser Bel) und der Gott Bebellah-Amon (schöner Amon) und die Göttin Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin).
Der Publius Aelius Theimes zweiter Herr und Gebieter, besonderer Strafrichter, Tempel- und Kolonialherr aus dem Männerkollegium Rom diesen Tempel der Kolonie hier errichtet, alleine und den Aufwand der hohen Kosten getragen hat. Den Seinen und für sich zukommend allen in Liebe, Frömmigkeit den gleichgesinnten um sich herum beauftragten.
Von ihnen selbst errichtet wurde und kulinarische Einrichtungen sie hinzugefügt haben.
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Als PDF- Datei zum Download
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.
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Alle Übersetzungen ab 24. April 2020 bis 21. März 2021, Band III.
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Lieben Gruß aus dem grauen Wien nach Magdeburg
Sebius
Aus https://www.dw.com/de/arch%C3%A4ologie-syrien-khaled-asaad/a-56545601
man kann sich bei Deiner Übersetzung dieser Bau- und Widmungsinschrift etwas vorstellen. Für nachträglich irreführende Veränderungen u.a. im Kleinen Caesar (bei Deus, Diis, usw.) kannst Du nichts. Den Einstig habe ich bereits versucht darzustellen.
Die Überschrift DIIS PATRIIS ist im Grunde simpel. Aber wenn man trotzdem die üblich merkwürdige Floskel übernimmt „Gott der Vaterländer“ stimmt das zumindest dem Sinn nach. Bemerke jetzt beim Hochladen dass Du die erste Zeile editiert hast. Alles gut!Sebius schrieb:Mit der Überschrift DIIS PATRIIS (der Götter Vater) und allen vier genannten Göttern lassen sich diese auch sinnvoll übersetzen.
Gemeint ist immer der Kaiser symbolisch als oberster Gott Vater all’ der Götter (DIIS Genitiv, Vokativ Plural) jeweiliger Volksgruppen in seinem Staat und seinem Hoheitsgebiet. Ein doppelter Genitiv bzw. Vokativ mit jeweils doppelten selbstlaut „i“ geschrieben, zuerst im Plural dann im Singular:
„DIIS PATRIIS = Der Götter deren Vater!“
Aus https://www.deutschplus.net/pages/Demonstrativpronomen_der_die_das
Das doppelte „i“ könnte man sich auch sparen.
Die Anlage in Rumänien dieser jetzigen Inschrift war eventuell genauso schön als jene zerstörte in Palmyra und schaut man sich den „Tempel“ genau an erkennt man ein Schauspieltheater.
Abb. https://www.theguardian.com/world/2015/may/24/palmyra-syria-isis-destruction-of-treasures-feared
Es waren Theateraufführungen in welchen Schauspieler die Götterwelt darstellten. Eine stufenförmige Publikumsanlage sorgte einerseits für gute Sicht aber genauso für eine phantastische Akustik. Dahinter eine Flaniermeile mit Shopping und Lokalen. In unserer Inschrift als „culinam“ und habe es mit „kulinarische Einrichtungen“ übersetzt.
Johann Wolfgang von Goethe als Freund der Antike hat sich in seinem Werk „Faust“ mit Gretchen, Mephisto, Vater, Erdgeist, einer Hexe und anderen Protagonisten antiker Vorbilder orientiert. Die vier genannten Götter unserer Inschrift (ebenso mit Schauspielern dargestellt) bilden genauso Charakterbilder.
Der Gott Malag-Bel (böser Bel) und der Gott Bebellah-Amon (schöner Amon) und die Göttin Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin).
Über die Göttin Mana habe ich diese Web- Seite gefunden:
Annali dell' Instituto archeologica https://www.romanoimpero.com/2017/03/culto-di-mana-genita.html
Meine Übersetzung dazu:
Widmungsinschrift des Publius Aelius Theimes
Bau- und Widmungsinschrift der Jahre 131_n. bis 170_n. im antiken Ulpia Traiana Sarmizegetusa, heutiges Rumänien der Ortschaft Hunedoara, gefunden im Jahre 1881. Die Bauanlage mit einem Tempel als Kulturzentrum war ähnlich beschaffen als jene in Palmyra vor ihrer Zerstörung 2015, einer Theaterplattform für Schauspieler und angegliederten kulinarischen Einrichtungen.
Gewidmet dem Götter Vater und vier weiteren Göttern mit Doppelnamen, Malag-Bel (böser Bel als Balgott), dann Bebellah-Amon (schöner Gott Amon), Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin). Samnitischen Ursprungs regional verschieden war sie ähnlich der Mana Genita auch für Migrationsfragen zuständig. Alle im Schauspiel dargestellt waren sie genauso Mediatoren, Wahrsager/Innen, Priester/Innen, Prophet/Innen und verkauften Amulette wie Glücksbringer (aus: Annali dell' Instituto archeologica), ähnlich der Pythia in Delphi. Abb. www.capodopere2019.ro, Majuskeln und Transkription Uni- Server Heidelberg Nr. HD045680
Abbildung aus http://www.capodopere2019.ro/inscripia-templului-comunitii-palmirene-en.html
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Zeile 1) Majuskel: DIIS . PATRIIS .
Zeile 1) Transkription: Diis Patriis
Zeile 1) Übersetzung: Der Götter Vater!
Zeile 2) Majuskel: MALAGBEL . ET . BEBELLAHA
Zeile 2) Transkription: Malag- Bel et Bebellah- A-
Zeile 2) Übersetzung: Der Gott Malag-Bel (böser Bel) und der Gott Bebellah-Amon (schöner Amon)
Zeile 3) Majuskel: MON . ET BENEFAL . ET . MANA
Zeile 3) Transkription: mon et Bene-Fal(la) et Mana-
Zeile 3) Übersetzung: __ und die Göttin Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin).
Zeile 4) Majuskel: VAT . P . AEL . THEIMES . IIVIRAL .
Zeile 4) Transkription: Vat(i) P(ublius) Ael(ius) Theimes IIviral(is)
Zeile 4) Übersetzung: ___ Der Publius Aelius Theimes zweiter Herr und Gebieter, besonderer Strafrichter a.d.M.R.
Zeile 5) Majuskel: COL . TEMPLVM . FECIT . SOLO . ET .
Zeile 5) Transkription: col(oniae) templum fecit solo et
Zeile 5) Übersetzung: der Kolonie den Tempel hier errichtet, alleine und
Zeile 6) Majuskel: INPENDIO . SVO . PRO . SE . SVISQ .
Zeile 6) Transkription: inpendio suo pro se suisq(ue)
Zeile 6) Übersetzung: den Aufwand der hohen Kosten getragen hat. Den Seinen und für sich zukommend
Zeile 7) Majuskel: OMNIBVS . OB . PIETATE . IPSORVM .
Zeile 7) Transkription: omnibus ob pietate ipsorum
Zeile 7) Übersetzung: allen in Liebe, Frömmigkeit den gleichgesinnten
Zeile 8 ) Majuskel: CIRCA . SE . IVSSVS . AB . IPSIS . FECIT .
Zeile 8 ) Transkription: circa se iussus ab ipsis fecit
Zeile 8 ) Übersetzung: um sich herum beauftragten. Von ihnen selbst errichtet wurde
Zeile 9 ) Majuskel: ET . CVLINAM . SVBIVNXIT .
Zeile 9 ) Transkription: et culinam subiunxit
Zeile 9 ) Übersetzung: und kulinarische Einrichtungen sie hinzugefügt haben.
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Im gesamten Text:
Der Götter Vater!
Der Gott Malag-Bel (böser Bel) und der Gott Bebellah-Amon (schöner Amon) und die Göttin Bene-Fal (die gute Täuschung) und die Göttin Mana-Vat (fließende Prophetin).
Der Publius Aelius Theimes zweiter Herr und Gebieter, besonderer Strafrichter, Tempel- und Kolonialherr aus dem Männerkollegium Rom diesen Tempel der Kolonie hier errichtet, alleine und den Aufwand der hohen Kosten getragen hat. Den Seinen und für sich zukommend allen in Liebe, Frömmigkeit den gleichgesinnten um sich herum beauftragten.
Von ihnen selbst errichtet wurde und kulinarische Einrichtungen sie hinzugefügt haben.
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Als PDF- Datei zum Download
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.
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Alle Übersetzungen ab 24. April 2020 bis 21. März 2021, Band III.
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Lieben Gruß aus dem grauen Wien nach Magdeburg
Sebius
Widmen möchte ich diese Inschrift dem Antikenforscher und Archäologen Khaled_al-Asaad, er wurde 2015 in Palmyra ermordet.Skeptik schrieb: Die Menschheit wird wohl nie glücklich werden mit ihren Göttern. Jetzt hat der Gott Allah diese Irren vom IS zuschlagen lassen.
Aus https://www.dw.com/de/arch%C3%A4ologie-syrien-khaled-asaad/a-56545601
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
wieder bin ich unglaublich beeindruckt, wie du das wieder professionell hinbekommst!!
Auch bedanke ich mich für den wunderbaren Link, den ich zu meiner Lesezeichen hinzugefügt habe
und ich diese hochinteressante Seite in Ruhe lesen werde.
Es ist so verwerflich, dass dieser großartige Archäologe ermordet wurde - was für eine Schandtat!
Er war (ist noch in meinen Augen) ein großartiger Mann. Schade um ihn und zugleich äußerst
verwerflich von der Terrormiliz, was für ein Verbrechen!!
Lieben Gruß aus dem milden Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag
Ceres
--------------------------------------------------------
* dann werde ich mich nach einer neuen schönen Tafel-Inschrift umschauen.
wieder bin ich unglaublich beeindruckt, wie du das wieder professionell hinbekommst!!
Auch bedanke ich mich für den wunderbaren Link, den ich zu meiner Lesezeichen hinzugefügt habe
und ich diese hochinteressante Seite in Ruhe lesen werde.
Es ist so verwerflich, dass dieser großartige Archäologe ermordet wurde - was für eine Schandtat!
Er war (ist noch in meinen Augen) ein großartiger Mann. Schade um ihn und zugleich äußerst
verwerflich von der Terrormiliz, was für ein Verbrechen!!
Lieben Gruß aus dem milden Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag
Ceres
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* dann werde ich mich nach einer neuen schönen Tafel-Inschrift umschauen.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, vielen Dank für Deine Anerkennung!
Und es bewegt mich ebenso dass Khaled_al-Asaad diese einzigartig schöne antike Museumsanlage mit Einsatz seines Lebens schützen wollte. Trotzdem dass es sich um ein Weltkulturerbe der UNESCO handelte sich keine Supermacht der Welt darum scherte, weder um ihn noch um das dortige Museum.
Bin gespannt was Du diesmal findest!
Lieben Gruß aus dem sonnigen Wien nach Magdeburg
Sebius
Und es bewegt mich ebenso dass Khaled_al-Asaad diese einzigartig schöne antike Museumsanlage mit Einsatz seines Lebens schützen wollte. Trotzdem dass es sich um ein Weltkulturerbe der UNESCO handelte sich keine Supermacht der Welt darum scherte, weder um ihn noch um das dortige Museum.
Bin gespannt was Du diesmal findest!
Lieben Gruß aus dem sonnigen Wien nach Magdeburg
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
du sprichst mir aus der Seele. Ich finde das ebenso verwerflich!!
Ja, da schert sich keiner darum!
Ich war jetzt viel unterwegs und werde versuchen, wieder eine interessante,
schöne Tafel zu finden.
Lieben Gruß aus dem abendlichen Magdeburg zu dir nach Wien.
Ceres
du sprichst mir aus der Seele. Ich finde das ebenso verwerflich!!
Ja, da schert sich keiner darum!
Ich war jetzt viel unterwegs und werde versuchen, wieder eine interessante,
schöne Tafel zu finden.
Lieben Gruß aus dem abendlichen Magdeburg zu dir nach Wien.
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Schau mal lieber Sebius,
denke, diese hatten wir auch noch nicht.
Transkription:
[--- Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[o] / [legatus Ti(beri) C]aesaris Aug[usti] / [sodalis Titi]us Xvir st(litibus) iud(icandis) / [q(uaestor) pr(o) pr(aetore)] provinc(iae) Sicil[iae] / [Dianam N]emorensem / [posuit et portic]us faciendas [curavit]
https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD001966
Was me8inst du dazu?
Lieben Gruß und dir einen wunderschönen Abend
Ceres
denke, diese hatten wir auch noch nicht.
Transkription:
[--- Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[o] / [legatus Ti(beri) C]aesaris Aug[usti] / [sodalis Titi]us Xvir st(litibus) iud(icandis) / [q(uaestor) pr(o) pr(aetore)] provinc(iae) Sicil[iae] / [Dianam N]emorensem / [posuit et portic]us faciendas [curavit]
https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD001966
Was me8inst du dazu?
Lieben Gruß und dir einen wunderschönen Abend
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
diese Inschrift (Nr._HD001966) aus der letzten Phase der Regierungszeit Kaiser Tiberius vor seinem Tod in Sizilien hatten wir noch nicht. Er regierte von 14_n._bis_37_n.
Eine politisch interessante Inschrift und freue mich darauf!
Lieben Gruß und einen wunderbaren guten Morgen aus Wien nach Magdeburg
Sebius
diese Inschrift (Nr._HD001966) aus der letzten Phase der Regierungszeit Kaiser Tiberius vor seinem Tod in Sizilien hatten wir noch nicht. Er regierte von 14_n._bis_37_n.
Eine politisch interessante Inschrift und freue mich darauf!
Lieben Gruß und einen wunderbaren guten Morgen aus Wien nach Magdeburg
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
freut mich, dass dir meine neue Entdeckung gefällt. so werde ich mit der Übersetzung
- sobald ich Zeit finde, denn heute bin ich unterwegs - beginnen.
Lieben Gruß aus dem warmen Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen
Tag
Ceres
freut mich, dass dir meine neue Entdeckung gefällt. so werde ich mit der Übersetzung
- sobald ich Zeit finde, denn heute bin ich unterwegs - beginnen.
Lieben Gruß aus dem warmen Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen
Tag
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
hier nun meine Übersetzung.
Lieben Gruß aus dem und warmen Magdeburg zu dir nach Wien
und einen wunderschönen Tag
Ceres
Zeile 1 Majuskel: [ ]TIVS P F HISP[ ]
Zeile 1 Transkription: [--- Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[o]
Zeile 1 Übersetzung: Der Terentius Publius dem Hispus Sohn
Zeile 2 Majuskel: [ ]AESARIS AVG[ ]
Zeile 2 Transkription: [legatus Ti(beri) C]aesaris Aug[usti]
Zeile 2 Übersetzung: der Gesandter des Tiberius Caesar Augustus
Zeile 3 Majuskel: [ ]VS XVIR ST IVD
Zeile 3 Transkription: [sodalis Titi]us Xvir st(litibus) iud(icandis)
Zeile 3 Übersetzung: das Mitglied, ein Volkstribun, der zehnte Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Roms.
Zeile 4 Majuskel: [ ] PROVINC SICIL[ ]
Zeile 4 Transkription: [q(uaestor) pr(o) pr(aetore)] provinc(iae) Sicil[iae]
Zeile 4 Übersetzung: Der Quaestor (Untersuchungsrichter), dem Statthalter der Provinz Sizilien
Zeile 5 Majuskel: [ ]EMORENSEM
Zeile 5 Transkription: [Dianam N]emorensem
Zeile 5 Übersetzung: Bei dem Heiligtum der Diana Nemorensis (Ausgrabungsstätte Ort Nemi bei Rom)
Zeile 6 Majuskel: [ ]VS FACIENDAS [ ]
Zeile 6 Transkription: [posuit et portic]us faciendas [curavit]
Zeile 6 Übersetzung: hat er ihn beigesetzt und die Säulenhalle hat er sich darum gesorgt.
Im Text:
Der Terentius Publius dem Hispus Sohn der Gesandter des Tiberius Caesar Augustus, das Mitglied, ein Volkstribun. Der Titius, der zehnte Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Roms
Bei dem Heiligtum der Diana Nemorensis (Ausgrabungsstätte Ort Nemi bei Rom) hat er ihn beigesetzt und die Säulenhalle hat er sich darum gesorgt.
hier nun meine Übersetzung.
Lieben Gruß aus dem und warmen Magdeburg zu dir nach Wien
und einen wunderschönen Tag
Ceres
Zeile 1 Majuskel: [ ]TIVS P F HISP[ ]
Zeile 1 Transkription: [--- Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[o]
Zeile 1 Übersetzung: Der Terentius Publius dem Hispus Sohn
Zeile 2 Majuskel: [ ]AESARIS AVG[ ]
Zeile 2 Transkription: [legatus Ti(beri) C]aesaris Aug[usti]
Zeile 2 Übersetzung: der Gesandter des Tiberius Caesar Augustus
Zeile 3 Majuskel: [ ]VS XVIR ST IVD
Zeile 3 Transkription: [sodalis Titi]us Xvir st(litibus) iud(icandis)
Zeile 3 Übersetzung: das Mitglied, ein Volkstribun, der zehnte Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Roms.
Zeile 4 Majuskel: [ ] PROVINC SICIL[ ]
Zeile 4 Transkription: [q(uaestor) pr(o) pr(aetore)] provinc(iae) Sicil[iae]
Zeile 4 Übersetzung: Der Quaestor (Untersuchungsrichter), dem Statthalter der Provinz Sizilien
Zeile 5 Majuskel: [ ]EMORENSEM
Zeile 5 Transkription: [Dianam N]emorensem
Zeile 5 Übersetzung: Bei dem Heiligtum der Diana Nemorensis (Ausgrabungsstätte Ort Nemi bei Rom)
Zeile 6 Majuskel: [ ]VS FACIENDAS [ ]
Zeile 6 Transkription: [posuit et portic]us faciendas [curavit]
Zeile 6 Übersetzung: hat er ihn beigesetzt und die Säulenhalle hat er sich darum gesorgt.
Im Text:
Der Terentius Publius dem Hispus Sohn der Gesandter des Tiberius Caesar Augustus, das Mitglied, ein Volkstribun. Der Titius, der zehnte Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Roms
Bei dem Heiligtum der Diana Nemorensis (Ausgrabungsstätte Ort Nemi bei Rom) hat er ihn beigesetzt und die Säulenhalle hat er sich darum gesorgt.
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, eine großartige Inschriftenauswahl von Dir, extrem spannend!
Leider ist bereits der Beginn Deiner Übersetzung etwas verwirrend, in der ersten Zeile kann es nur „Der Publius Terentius des Publus Sohn aus Hispania...= [Publius Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[--]...“ sein.
Der zweite Name im Genitiv des Vater „Publius“ ist demnach der erste Name des Sohnes im Nominativ (immer gleich auf fast allen Inschriften) und HISP... nur sein Herkunftsland „Hispania“ (aus Spanien) bedeuten.
Die Angabe der Uni- Heidelberg legt diese genau mit der Regierungszeit Tiberius Caesar Augustus fest, von 14_n. bis 37_n. Er war wie im Text beschrieben „sodalis Titius Xvir stlitibus iudicandis quaestor... = Mitglied Titus, Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Rom, besonderer Strafrichter, oberster Untersuchungsrichter...“ und gemeint ist „Titus Flavius Vespasianus“ er war der Vater des späteren Kaiser Titus.
Es geht um „Diana Nemorensium = Dianam Nemorensem“ hast Du auch richtig erkannt, bravo! - einer leider nicht mehr vorhandenen phantastischen Tempelanlage zu Ehren der Göttin Diana am Nemisee (Nemesis), etwa 27_km von Rom entfernt, nur spärliche Baureste erinnern daran.
Tempel der Göttin Diana in Nemi, Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligtum_der_Diana_Nemorensis
Hier unweit entfernt dieser Tempelanlage der romantisch- gelegene Nemi- See.
Nemisee, Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Nemisee
Göttin Diana aus Nemi auf einem Silber- Denarius. Man erkennt auch wie sich Jugendstil und Art déco in Motivvorgaben, Bekleidung ebenso Frisurenmode für Damen inspirieren ließen.
Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Diana_Nemorensis_denarius2.jpg
P • ACCOLEIVS - LARIS COLVS
P(ontifex) Accoleius Laris colus = Der beiwohnende Priester mit den Laren des Lebensfaden
Dazu aus dem Forum ImperiumRomanum:
http://www.imperiumromanum.com/religion/antikereligion/diana_01.htm
Ein häufiger Beiname der Diana ist Trivia, die Dreiwegsgöttin. Diese Bezeichnung rückt sie in den Machtbereich der griechischen Hekate. Im Heiligtum der Diana am Nemisee (Zypressenhain von Aricia) in den Albanerbergen stand eine Diana Trivia. Dort soll ihr Virbius als erster Priester gedient haben, der später ebenfalls zum Gott und daraufhin ihr Kultpartner wurde. Livius nennt diesen listigen Priester einen antistes und nicht einen flamen. Dies deutet darauf hin, dass der Dianakult in Rom erst eingeführt worden war, nachdem die klassischen Priester (flamines) bereits festgestanden haben."
Diana aus Nemi, aus https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Diana_Nemorensis,_an_Italic_form_of_the_goddess,_her_sanctuary_was_on_the_northern_shore_of_Lake_Nemi,_Ny_Carlsberg_Glyptotek,_Copenhagen_(12949229403).jpg
Eine esoterische Web- Seite über die Göttin Diana aus Nemi habe ich hier gefunden, mit dem Titel:
„Der heilige Hain von Nemi“ http://hukwasearthartblog.blogspot.com/2015/01/der-heilige-hain-von-nemi.html
In der Web des ImperiumRomanum sieht man das so:
http://imperiumromanum.com/religion/antikereligion/lares_01.htm
„Diana ist eine Göttin mit manchmal unheimlich wirkenden Zügen. Die augenscheinlichen Ähnlichkeiten mit Artemis rühren aus den gleichen prähistorischen Wurzeln beider Gottheiten. Diese liegen in der neolithischen Epoche der Jäger und Sammler. So wachten die Vorgängerinnen von Diana und Artemis zu jener Zeit über die festen Regelungen, nach denen Schlachtungen von erlegten Tieren vor sich gehen durften."
Meine Übersetzung dieser Steintafel:
Bau- und Stifterinschrift des Publius Terentius
Bau- und Stifterinschrift aus der Regierungszeit Kaiser Tiberius im Zeitraum 14 n. bis 37 n. der Regio_XI Transpardane, der Civitas in Mediolanum, heutige Lombardie, Italien, der Stadt Milano in der Kirche Santa Maria la Rossa sekundär verwendet.
Der Publius Terentius des Publius Sohn aus Hispania (Spanien) war Legat des Tiberius Caesar Augustus, Mitglied Titus (Caesar Titus Flavius Vespasianus, Vater des späteren Kaiser Titus) und als Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Roms besonderer Strafrichter sowie oberster Untersuchungsrichter, Statthalter in der Provinz Sizilien.
Er errichtete gegen Ende seiner Ämterlaufbahn als Senator den Tempel zu Ehren der Göttin Diana der Haine und Wälder „Diana Nemorensis“ und ließ ebenso den Bogengang dazu anfertigen. Dieses antike Heiligtum ist heutig eine archäologische Ausgrabungsstätte unterhalb des Ortes Nemi am Nemisee etwa 27 km südöstlich der Stadt Rom.
Über den Kult der Göttin Diana (gr. Artemis) in Nemi hat sich u.a. James Frazer in seinem Werk "Der goldene Zweig" (aus dem eng. https://www.bartleby.com/196/27.html 1890–1915) auseinandergesetzt.
Abbildung, Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD001966.
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Zeile 1) Majuskel: [ ]TIVS . P . F . HISP[ ] .
Zeile 1) Transkription: [Publius Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[--]
Zeile 1) Übersetzung: Der Publius Terentius des Publius Sohn aus Hispania
Zeile 2) Majuskel: [ ]AESARIS . AVG[ ] .
Zeile 2) Transkription: [legatus Ti(beri) C]aesaris Aug[usti]
Zeile 2) Übersetzung: der Legat des Tiberius Caesar Augustus,
Zeile 3) Majuskel: [ ]VS . XVIR . ST . IVD .
Zeile 3) Transkription: [sodalis Titi]us Xvir st(litibus) iud(icandis)
Zeile 3) Übersetzung: Mitglied Titus, Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Rom, besonderer Strafrichter,
Zeile 4) Majuskel: [ ] PROVINC . SICIL[ ] .
Zeile 4) Transkription: [q(uaestor) pr(o) pr(aetore)] provinc(iae) Sicil[iae]
Zeile 4) Übersetzung: oberster Untersuchungsrichter, Statthalter in der Provinz Sizilien.
Zeile 5) Majuskel: [ ]EMORENSEM .
Zeile 5) Transkription: [Dianam N]emorensem
Zeile 5) Übersetzung: Den Tempel der Diana „Diana Nemorensis“ der Haine und Wälder,
Zeile 6) Majuskel: [ ]VS . FACIENDAS . [ ]
Zeile 6) Transkription: [posuit et portic]us faciendas [curavit]
Zeile 6) Übersetzung: er errichtete und den Bogengang angefertigt, sich darum gesorgt hat.
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Im gesamten Text:
Der Publius Terentius des Publius Sohn aus Hispania der Legat des Tiberius Caesar Augustus, Mitglied Titus, Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Rom, besonderer Strafrichter, oberster Untersuchungsrichter, Statthalter in der Provinz Sizilien.
Den Tempel der Diana „Diana Nemorensis“ der Haine und Wälder er errichtete und den Bogengang angefertigt, sich darum gesorgt hat.
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.
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Alle Übersetzungen ab 24. April 2020 bis 1. April 2021, Band III.
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Lieben Gruß und einen wunderschönen Sonntagmorgen
Sebius
Leider ist bereits der Beginn Deiner Übersetzung etwas verwirrend, in der ersten Zeile kann es nur „Der Publius Terentius des Publus Sohn aus Hispania...= [Publius Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[--]...“ sein.
Der zweite Name im Genitiv des Vater „Publius“ ist demnach der erste Name des Sohnes im Nominativ (immer gleich auf fast allen Inschriften) und HISP... nur sein Herkunftsland „Hispania“ (aus Spanien) bedeuten.
Die Angabe der Uni- Heidelberg legt diese genau mit der Regierungszeit Tiberius Caesar Augustus fest, von 14_n. bis 37_n. Er war wie im Text beschrieben „sodalis Titius Xvir stlitibus iudicandis quaestor... = Mitglied Titus, Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Rom, besonderer Strafrichter, oberster Untersuchungsrichter...“ und gemeint ist „Titus Flavius Vespasianus“ er war der Vater des späteren Kaiser Titus.
Es geht um „Diana Nemorensium = Dianam Nemorensem“ hast Du auch richtig erkannt, bravo! - einer leider nicht mehr vorhandenen phantastischen Tempelanlage zu Ehren der Göttin Diana am Nemisee (Nemesis), etwa 27_km von Rom entfernt, nur spärliche Baureste erinnern daran.
Tempel der Göttin Diana in Nemi, Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Heiligtum_der_Diana_Nemorensis
Hier unweit entfernt dieser Tempelanlage der romantisch- gelegene Nemi- See.
Nemisee, Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Nemisee
Göttin Diana aus Nemi auf einem Silber- Denarius. Man erkennt auch wie sich Jugendstil und Art déco in Motivvorgaben, Bekleidung ebenso Frisurenmode für Damen inspirieren ließen.
Abbildung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Diana_Nemorensis_denarius2.jpg
P • ACCOLEIVS - LARIS COLVS
P(ontifex) Accoleius Laris colus = Der beiwohnende Priester mit den Laren des Lebensfaden
Dazu aus dem Forum ImperiumRomanum:
http://www.imperiumromanum.com/religion/antikereligion/diana_01.htm
Ein häufiger Beiname der Diana ist Trivia, die Dreiwegsgöttin. Diese Bezeichnung rückt sie in den Machtbereich der griechischen Hekate. Im Heiligtum der Diana am Nemisee (Zypressenhain von Aricia) in den Albanerbergen stand eine Diana Trivia. Dort soll ihr Virbius als erster Priester gedient haben, der später ebenfalls zum Gott und daraufhin ihr Kultpartner wurde. Livius nennt diesen listigen Priester einen antistes und nicht einen flamen. Dies deutet darauf hin, dass der Dianakult in Rom erst eingeführt worden war, nachdem die klassischen Priester (flamines) bereits festgestanden haben."
Diana aus Nemi, aus https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Diana_Nemorensis,_an_Italic_form_of_the_goddess,_her_sanctuary_was_on_the_northern_shore_of_Lake_Nemi,_Ny_Carlsberg_Glyptotek,_Copenhagen_(12949229403).jpg
Eine esoterische Web- Seite über die Göttin Diana aus Nemi habe ich hier gefunden, mit dem Titel:
„Der heilige Hain von Nemi“ http://hukwasearthartblog.blogspot.com/2015/01/der-heilige-hain-von-nemi.html
In der Web des ImperiumRomanum sieht man das so:
http://imperiumromanum.com/religion/antikereligion/lares_01.htm
„Diana ist eine Göttin mit manchmal unheimlich wirkenden Zügen. Die augenscheinlichen Ähnlichkeiten mit Artemis rühren aus den gleichen prähistorischen Wurzeln beider Gottheiten. Diese liegen in der neolithischen Epoche der Jäger und Sammler. So wachten die Vorgängerinnen von Diana und Artemis zu jener Zeit über die festen Regelungen, nach denen Schlachtungen von erlegten Tieren vor sich gehen durften."
Meine Übersetzung dieser Steintafel:
Bau- und Stifterinschrift des Publius Terentius
Bau- und Stifterinschrift aus der Regierungszeit Kaiser Tiberius im Zeitraum 14 n. bis 37 n. der Regio_XI Transpardane, der Civitas in Mediolanum, heutige Lombardie, Italien, der Stadt Milano in der Kirche Santa Maria la Rossa sekundär verwendet.
Der Publius Terentius des Publius Sohn aus Hispania (Spanien) war Legat des Tiberius Caesar Augustus, Mitglied Titus (Caesar Titus Flavius Vespasianus, Vater des späteren Kaiser Titus) und als Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Roms besonderer Strafrichter sowie oberster Untersuchungsrichter, Statthalter in der Provinz Sizilien.
Er errichtete gegen Ende seiner Ämterlaufbahn als Senator den Tempel zu Ehren der Göttin Diana der Haine und Wälder „Diana Nemorensis“ und ließ ebenso den Bogengang dazu anfertigen. Dieses antike Heiligtum ist heutig eine archäologische Ausgrabungsstätte unterhalb des Ortes Nemi am Nemisee etwa 27 km südöstlich der Stadt Rom.
Über den Kult der Göttin Diana (gr. Artemis) in Nemi hat sich u.a. James Frazer in seinem Werk "Der goldene Zweig" (aus dem eng. https://www.bartleby.com/196/27.html 1890–1915) auseinandergesetzt.
Abbildung, Majuskel und Transkription aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD001966.
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Zeile 1) Majuskel: [ ]TIVS . P . F . HISP[ ] .
Zeile 1) Transkription: [Publius Teren]tius P(ubli) f(ilius) Hisp[--]
Zeile 1) Übersetzung: Der Publius Terentius des Publius Sohn aus Hispania
Zeile 2) Majuskel: [ ]AESARIS . AVG[ ] .
Zeile 2) Transkription: [legatus Ti(beri) C]aesaris Aug[usti]
Zeile 2) Übersetzung: der Legat des Tiberius Caesar Augustus,
Zeile 3) Majuskel: [ ]VS . XVIR . ST . IVD .
Zeile 3) Transkription: [sodalis Titi]us Xvir st(litibus) iud(icandis)
Zeile 3) Übersetzung: Mitglied Titus, Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Rom, besonderer Strafrichter,
Zeile 4) Majuskel: [ ] PROVINC . SICIL[ ] .
Zeile 4) Transkription: [q(uaestor) pr(o) pr(aetore)] provinc(iae) Sicil[iae]
Zeile 4) Übersetzung: oberster Untersuchungsrichter, Statthalter in der Provinz Sizilien.
Zeile 5) Majuskel: [ ]EMORENSEM .
Zeile 5) Transkription: [Dianam N]emorensem
Zeile 5) Übersetzung: Den Tempel der Diana „Diana Nemorensis“ der Haine und Wälder,
Zeile 6) Majuskel: [ ]VS . FACIENDAS . [ ]
Zeile 6) Transkription: [posuit et portic]us faciendas [curavit]
Zeile 6) Übersetzung: er errichtete und den Bogengang angefertigt, sich darum gesorgt hat.
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Im gesamten Text:
Der Publius Terentius des Publius Sohn aus Hispania der Legat des Tiberius Caesar Augustus, Mitglied Titus, Herr und Gebieter des Zehnmännerkollegium Rom, besonderer Strafrichter, oberster Untersuchungsrichter, Statthalter in der Provinz Sizilien.
Den Tempel der Diana „Diana Nemorensis“ der Haine und Wälder er errichtete und den Bogengang angefertigt, sich darum gesorgt hat.
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Lieben Gruß und einen wunderschönen Sonntagmorgen
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
ich werde wohl schon schusselig, weil ich das Wort HISP vergessen habe zu übersetzen.
Auch BESONDERER STRAFRICHTER !! Und dabei bemühe ich mich immer, keine Fehler zu machen.
Mit dem Wort TITIUS war ich mir nicht sicher, und der kleine Caesar gab mir das Wort
VOLKSTRIBUN. Ich hatte wohl nicht daran gedacht, dass mit dem Wort TITIUS der Vater Titus
gemeint war.
Ich bin dir aber sehr dankbar, wenn du mich auf meine Fehler aufmerksam machst.
Ja, diese Inschrift war auch wieder extrem spannend und danke auch für deine Erklärungen
zu den wunderbaren Bildern, die ich mich immer wieder angeschaut habe. Auch deinen Link werde ich
jetzt mit wachem Interesse lesen.
Immer wieder bin ich erstaunt, wie du alles so perfekt hinbekommst !! Respekt !!
Lieben Gruß aus dem milden Magdeburg zu dir nach Wien und wunderschöne Ostertage
wünsche ich dir
Ceres
----------------------------------------------
* Ich bin gespannt auf deine neue Entdeckung.
ich werde wohl schon schusselig, weil ich das Wort HISP vergessen habe zu übersetzen.
Auch BESONDERER STRAFRICHTER !! Und dabei bemühe ich mich immer, keine Fehler zu machen.
Mit dem Wort TITIUS war ich mir nicht sicher, und der kleine Caesar gab mir das Wort
VOLKSTRIBUN. Ich hatte wohl nicht daran gedacht, dass mit dem Wort TITIUS der Vater Titus
gemeint war.
Ich bin dir aber sehr dankbar, wenn du mich auf meine Fehler aufmerksam machst.
Ja, diese Inschrift war auch wieder extrem spannend und danke auch für deine Erklärungen
zu den wunderbaren Bildern, die ich mich immer wieder angeschaut habe. Auch deinen Link werde ich
jetzt mit wachem Interesse lesen.
Immer wieder bin ich erstaunt, wie du alles so perfekt hinbekommst !! Respekt !!
Lieben Gruß aus dem milden Magdeburg zu dir nach Wien und wunderschöne Ostertage
wünsche ich dir
Ceres
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Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, gebe mir große Mühe und es freut mich dass Du es würdigst!
Aus https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/titius-uebersetzung.html
Ursprünglich aus irgendeinem Adjektivverb (titi = zwitschern?) abgeleitet, Titus (Titius) wie auch andere einen Namenstitel darstellt zeigt ebenso die Großschreibung bei der Transkription der Uni- Heidelberg.
Aus http://www.zeno.org/Georges-1913/A/Titius?hl=%2Atitius%2A
Eingesetzte ständige Gerichtsbehörde rund um die Uhr immer und überall. Die Judikatur als heiliger Gral römisch- politischer Gesellschaftsideologie. Eine riesige Armee im Rücken jener Herrn und Gebieter im Senat Roms stand allzeit bereit um das auch durchzusetzen. Dazu waren VIR Chefs aller Religionen und Kulte ihres Einsatzgebietes als Diplomaten und für den Kirchenbau genauso zuständig. Bei der jetzigen Inschrift der Publius Terentius mit dem Bau des Tempels zu Ehren der Göttin Diana beim Nemi- See.
Werde mich sehr bemühen eine genauso spannende Inschrift zu finden!
Lieben Gruß und einen guten Morgen aus Wien nach Magdeburg
Sebius
Der kleine Caesar dürfte es mittlerweile korrigiert haben.Ceres schrieb: Mit dem Wort TITIUS war ich mir nicht sicher, und der kleine Caesar gab mir das Wort VOLKSTRIBUN.
Aus https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/titius-uebersetzung.html
Ursprünglich aus irgendeinem Adjektivverb (titi = zwitschern?) abgeleitet, Titus (Titius) wie auch andere einen Namenstitel darstellt zeigt ebenso die Großschreibung bei der Transkription der Uni- Heidelberg.
Aus http://www.zeno.org/Georges-1913/A/Titius?hl=%2Atitius%2A
Ja, ausübende und mit Titeln besonderer Straf- und oberste Untersuchungsrichter waren alle diese Herren und Gebieter der Männerkollegien Roms als praktizierende Spitzenpolitiker regionaler Gebietsverwaltung im Imperium Romanum. Die Bevölkerung war dieser Exekutivmacht ohne wenn und aber vollkommen ausgeliefert. Was bei dem Begriff des VIR (IIVIR, XVIR, usw.) gar nicht notwendig wäre, aber hier bei dieser Inschrift noch zusätzlich mitangeführt als „stlitibus iudicandis“ der Große Georges definiert das so:Ceres schrieb:Auch BESONDERER STRAFRICHTER
Eingesetzte ständige Gerichtsbehörde rund um die Uhr immer und überall. Die Judikatur als heiliger Gral römisch- politischer Gesellschaftsideologie. Eine riesige Armee im Rücken jener Herrn und Gebieter im Senat Roms stand allzeit bereit um das auch durchzusetzen. Dazu waren VIR Chefs aller Religionen und Kulte ihres Einsatzgebietes als Diplomaten und für den Kirchenbau genauso zuständig. Bei der jetzigen Inschrift der Publius Terentius mit dem Bau des Tempels zu Ehren der Göttin Diana beim Nemi- See.
Werde mich sehr bemühen eine genauso spannende Inschrift zu finden!
Lieben Gruß und einen guten Morgen aus Wien nach Magdeburg
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
danke sehr für deine aufklärenden Hinweise, die ich immer sehr schätze. So habe ich wieder was
dazu gelernt!!
Mit „stlitibus iudicandis“ war mir die Bedeutung auch nicht klar und bin immer sehr dankbar wenn du es mir
lehrst.
Ich werde immer deine Arbeit würdigen und ehren und bin schon gespannt auf deine neue Entdeckung.
Lieben Gruß und einen wunde5rschönen Tag
Ceres
danke sehr für deine aufklärenden Hinweise, die ich immer sehr schätze. So habe ich wieder was
dazu gelernt!!
Mit „stlitibus iudicandis“ war mir die Bedeutung auch nicht klar und bin immer sehr dankbar wenn du es mir
lehrst.
Ich werde immer deine Arbeit würdigen und ehren und bin schon gespannt auf deine neue Entdeckung.
Lieben Gruß und einen wunde5rschönen Tag
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, das mache ich doch sehr gerne!
Mein neuer Vorschlag stammt aus der britischen Bevölkerung des Imperium Romanum, einer Auseinandersetzung zwischen einem Sklaven als Mediziner und einer Dame. Beide wurden aber aus interessanten wie erheiternden Gründen nicht so ganz handelseinig...
Hier die beiden Namen aus dem Cambridge- Server so definiert:
Primurudem: apparently a personal name in the accusative…
(anscheinend ein persönlicher Name im Akkusativ...)
Basilia: a personal name of Greek origin…
(ein persönlicher Name griechischen Ursprungs...)
Aus: https://www.cambridge.org/core/journals/britannia/article/abs/ii-inscriptions1/4981C3E1B64A6F0D0C3D04BF2A263EDB
Das nicht ganz saubere Latein (deshalb die Rufzeichen der Uni- Heidelberg) erschwert zwar die Übersetzungsarbeit aber der Inhalt ist trotzdem gut verständlich. Majuskeln als Layoutgestaltung mit einer Art Briefkopf und Absatz erleichtern Zuordnungen beim Übersetzen.
Beginnend mit dem maskulinen Namen „Primurudus“ oder „Primurudes? im Akkusativ stehend. Der Name setzt sich wohl aus „primus“ und „rudem“ zusammen. Majuskeln und Transkription dazu stammen aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD000012:
https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000012
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
PRIMVRVDEM
BASILIA DONAT IN TEMPLVM MARTIS ANI
LVM ARGENTEVM SI SERVVS SI LIBER
MDIVS FVERIT VEL ALIQVID DE HOC
NOVERIT VT SANGVIN ET LIMINIBVS OB
OMNIBVS MEMBRIS CONFIGATVR VEL ET
IAM INTESTINIS EXCOMESIS NIBVS HABE
IS QVI ANILVM INVOLAVIT VEL QVI MEDIVS
FVERIT
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Primurudem
Basilia donat in templum Martis ani-
lum(!) argenteum si servus si liber
m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
noverit ut sanguin(e) et liminibus(!) ob(!)
omnibus(!) membris(!) configatur vel et-
iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
is qui anilum(!) involavit(!) vel qui medius
fuerit
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000012
Bei der Abbildung (s.u.) aus anderen Serverangaben bin ich mir nicht sicher ob diese tatsächlich dazugehört (Zeilenumbrüche passen nicht ganz), aber der Text selbst aus dem Uni- Server Heidelberg und Cambridge ist mehrfach belegt und authentisch.
Abbildung? aus Google
Vielleicht findest Du eine überzeugendere Angabe mit Abbildung aus dem Original:
„M.W.C. Hassall - R.S.O. Tomlin, Britannia 14, 1983, 336, Nr. 3; fig. 33 u. 34 (Zeichnungen).“
https://electricarchaeology.ca/category/data-management/page/5/?page=stats&view=post&post=2&blog=1263351
- komme in seine Cloud nicht rein, die Linkangaben dazu gehen online partout bei mir nicht auf.
Der Text in einzelnen Zeilen:
-------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskeln: PRIMVRVDEM .
Zeile 1) Transkription: Primurudem
Zeile 1) Übersetzung:
Zeile 2) Majuskeln: BASILIA . DONAT . IN . TEMPLVM . MARTIS . ANI
Zeile 2) Transkription: Basilia donat in templum Martis ani-
Zeile 2) Übersetzung:
Zeile 3) Majuskeln: LVM . ARGENTEVM . SI . SERVVS . SI . LIBER
Zeile 3) Transkription: lum(!) argenteum si servus si liber
Zeile 3) Übersetzung:
Zeile 4) Majuskeln: MDIVS . FVERIT . VEL . ALIQVID . DE . HOC .
Zeile 4) Transkription: m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
Zeile 4) Übersetzung:
Zeile 5) Majuskeln: NOVERIT . VT . SANGVIN . ET . LIMINIBVS . OB .
Zeile 5) Transkription: noverit ut sanguin(e) et liminibus(!) ob(!)
Zeile 5) Übersetzung:
Zeile 6) Majuskeln: OMNIBVS . MEMBRIS . CONFIGATVR . VEL . ET .
Zeile 6) Transkription: omnibus(!) membris(!) configatur vel et-
Zeile 6) Übersetzung:
Zeile 7) Majuskeln: IAM . INTESTINIS . EXCOMESIS . NIBVS . HABE .
Zeile 7) Transkription: iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
Zeile 7) Übersetzung:
Zeile 8 ) Majuskeln: IS . QVI . ANILVM . INVOLAVIT . VEL . QVI . MEDIVS .
Zeile 8 ) Transkription: is qui anilum(!) involavit(!) vel qui medius
Zeile 8 ) Übersetzung:
Zeile 9 ) Majuskeln: FVERIT
Zeile 9 ) Transkription: fuerit
Zeile 9 ) Übersetzung:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Aus: https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000012
Eventuell interessiert Dich was da zwischen den beiden geschehen ist in der Zeit von 301_n. bis 400_n., der heutigen Ortschaft Somerset im antiken Aquae Sulis Großbritanniens.
Lieben Gruß und einen sonnigen Nachmittag aus Wien nach Magdeburg
Sebius
Mein neuer Vorschlag stammt aus der britischen Bevölkerung des Imperium Romanum, einer Auseinandersetzung zwischen einem Sklaven als Mediziner und einer Dame. Beide wurden aber aus interessanten wie erheiternden Gründen nicht so ganz handelseinig...
Hier die beiden Namen aus dem Cambridge- Server so definiert:
Primurudem: apparently a personal name in the accusative…
(anscheinend ein persönlicher Name im Akkusativ...)
Basilia: a personal name of Greek origin…
(ein persönlicher Name griechischen Ursprungs...)
Aus: https://www.cambridge.org/core/journals/britannia/article/abs/ii-inscriptions1/4981C3E1B64A6F0D0C3D04BF2A263EDB
Das nicht ganz saubere Latein (deshalb die Rufzeichen der Uni- Heidelberg) erschwert zwar die Übersetzungsarbeit aber der Inhalt ist trotzdem gut verständlich. Majuskeln als Layoutgestaltung mit einer Art Briefkopf und Absatz erleichtern Zuordnungen beim Übersetzen.
Beginnend mit dem maskulinen Namen „Primurudus“ oder „Primurudes? im Akkusativ stehend. Der Name setzt sich wohl aus „primus“ und „rudem“ zusammen. Majuskeln und Transkription dazu stammen aus dem Uni- Server Heidelberg Nr. HD000012:
https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000012
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PRIMVRVDEM
BASILIA DONAT IN TEMPLVM MARTIS ANI
LVM ARGENTEVM SI SERVVS SI LIBER
MDIVS FVERIT VEL ALIQVID DE HOC
NOVERIT VT SANGVIN ET LIMINIBVS OB
OMNIBVS MEMBRIS CONFIGATVR VEL ET
IAM INTESTINIS EXCOMESIS NIBVS HABE
IS QVI ANILVM INVOLAVIT VEL QVI MEDIVS
FVERIT
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Primurudem
Basilia donat in templum Martis ani-
lum(!) argenteum si servus si liber
m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
noverit ut sanguin(e) et liminibus(!) ob(!)
omnibus(!) membris(!) configatur vel et-
iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
is qui anilum(!) involavit(!) vel qui medius
fuerit
----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Aus https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000012
Bei der Abbildung (s.u.) aus anderen Serverangaben bin ich mir nicht sicher ob diese tatsächlich dazugehört (Zeilenumbrüche passen nicht ganz), aber der Text selbst aus dem Uni- Server Heidelberg und Cambridge ist mehrfach belegt und authentisch.
Abbildung? aus Google
Vielleicht findest Du eine überzeugendere Angabe mit Abbildung aus dem Original:
„M.W.C. Hassall - R.S.O. Tomlin, Britannia 14, 1983, 336, Nr. 3; fig. 33 u. 34 (Zeichnungen).“
https://electricarchaeology.ca/category/data-management/page/5/?page=stats&view=post&post=2&blog=1263351
- komme in seine Cloud nicht rein, die Linkangaben dazu gehen online partout bei mir nicht auf.
Der Text in einzelnen Zeilen:
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Zeile 1) Majuskeln: PRIMVRVDEM .
Zeile 1) Transkription: Primurudem
Zeile 1) Übersetzung:
Zeile 2) Majuskeln: BASILIA . DONAT . IN . TEMPLVM . MARTIS . ANI
Zeile 2) Transkription: Basilia donat in templum Martis ani-
Zeile 2) Übersetzung:
Zeile 3) Majuskeln: LVM . ARGENTEVM . SI . SERVVS . SI . LIBER
Zeile 3) Transkription: lum(!) argenteum si servus si liber
Zeile 3) Übersetzung:
Zeile 4) Majuskeln: MDIVS . FVERIT . VEL . ALIQVID . DE . HOC .
Zeile 4) Transkription: m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
Zeile 4) Übersetzung:
Zeile 5) Majuskeln: NOVERIT . VT . SANGVIN . ET . LIMINIBVS . OB .
Zeile 5) Transkription: noverit ut sanguin(e) et liminibus(!) ob(!)
Zeile 5) Übersetzung:
Zeile 6) Majuskeln: OMNIBVS . MEMBRIS . CONFIGATVR . VEL . ET .
Zeile 6) Transkription: omnibus(!) membris(!) configatur vel et-
Zeile 6) Übersetzung:
Zeile 7) Majuskeln: IAM . INTESTINIS . EXCOMESIS . NIBVS . HABE .
Zeile 7) Transkription: iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
Zeile 7) Übersetzung:
Zeile 8 ) Majuskeln: IS . QVI . ANILVM . INVOLAVIT . VEL . QVI . MEDIVS .
Zeile 8 ) Transkription: is qui anilum(!) involavit(!) vel qui medius
Zeile 8 ) Übersetzung:
Zeile 9 ) Majuskeln: FVERIT
Zeile 9 ) Transkription: fuerit
Zeile 9 ) Übersetzung:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Aus: https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000012
Eventuell interessiert Dich was da zwischen den beiden geschehen ist in der Zeit von 301_n. bis 400_n., der heutigen Ortschaft Somerset im antiken Aquae Sulis Großbritanniens.
Lieben Gruß und einen sonnigen Nachmittag aus Wien nach Magdeburg
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
natürlich finde ich auch diese Tafel hochinteressant; aber ich bin besorgt, ob ich alles ohne
Fehler hinbekomme.. Scheint mir bissel schwierig wegen dem nicht ganz sauberes Latein.
Doch will ich versuchen, alles zum Besten übersetzen.
Ich werde mir die größte Mühe geben nach besten Wissen und Gewissen.
Ich bin sehr gespannt, was sich so alles offenbart!
Lieben Gruß aus dem kalten, aber Magdeburg zu dir nach Wien
und einen wunderschönen Tag
Ceres
natürlich finde ich auch diese Tafel hochinteressant; aber ich bin besorgt, ob ich alles ohne
Fehler hinbekomme.. Scheint mir bissel schwierig wegen dem nicht ganz sauberes Latein.
Doch will ich versuchen, alles zum Besten übersetzen.
Ich werde mir die größte Mühe geben nach besten Wissen und Gewissen.
Ich bin sehr gespannt, was sich so alles offenbart!
Lieben Gruß aus dem kalten, aber Magdeburg zu dir nach Wien
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Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
habe mich schon mal mit der Übersetzung beschäftigt, gar nicht so einfach das Ganze...
Ein Wort finde ich einfach nicht raus EXCOMESIS (Zeile 7). Habe sämtliches versucht - und nicht mal
der große Georges will es mir sagen...
Also habe noch bissel Geduld mit mir, ich muss weitersuchen..
Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Abend
Ceres
habe mich schon mal mit der Übersetzung beschäftigt, gar nicht so einfach das Ganze...
Ein Wort finde ich einfach nicht raus EXCOMESIS (Zeile 7). Habe sämtliches versucht - und nicht mal
der große Georges will es mir sagen...
Also habe noch bissel Geduld mit mir, ich muss weitersuchen..
Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Abend
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, lass Dir Zeit, nichts läuft uns davon!
Bin noch lange nicht in der siebenden Zeile, deshalb bitte um Geduld.
Beachte dass es sich um eine Fluchtafel aus Blei- aber um keine Widmung handelt. Deshalb beginnt diese Inschrift im Akkusativ nicht im Dativ, also einer Auseinadersetzung. Der Name Primurudem zu Beginn als Bezugsobjekt, aus der Wikipedia so erklärt:
„In beiden Typen von primären Prädikativa können Substantivgruppen (Nominalphrasen) auftreten; sie tragen bei Subjektbezug Nominativ und bei Objektbezug Akkusativ....
Analog bestimmt ein primäres Objektsprädikativ das Akkusativobjekt des Satzes näher und bildet dabei das Prädikat... (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4dikativum )
Hier im „Latein-Imperium“ gut erklärt, alle Formen des Akkusativ im Lateinischen:
„Der Akkusativ hat entweder die syntaktische Funktion eines Objekts, einer adverbialen Bestimmung oder eines Prädikatsnomens. Aus diesem Umstand resultieren auch sehr unterschiedliche Fragen nach dem Akkusativ. (aus: http://www.latein-imperium.de/include.php?path=content&type=&contentid=31 )
Zu Deinem gesuchten Wort EXCOMESIS (ex-comesis):
excomesis (mit einer Personalendung im Passiv –is) leitet sich von excomedo, bzw. exedo ab (ausessen, aufessen, aufzehren, ganz verzehren, ausbaden, usw.) (aus: http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?q=exedo&k=Georges-1913 )
Ebenso als Nomen exēsor , ōris, m. (exedo), der Ausfresser, Unterwühler, .... (aus: http://www.latein-imperium.de/include.php?path=content&type=&contentid=31 )
comesis: PPP (Dat. Pl. mask.), PPP (Abl. Pl. mask.), PPP (Dat. Pl. fem.), PPP (Abl. Pl. fem.), PPP (Dat. Pl. neutr.), PPP (Abl. Pl. neutr.) = aufessen, verzehren, verprassen (comesus = comestus) (aus: https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=comesis&wb=gross )
Einen schönen Abend nach Magdeburg
Sebius
Bin noch lange nicht in der siebenden Zeile, deshalb bitte um Geduld.
Beachte dass es sich um eine Fluchtafel aus Blei- aber um keine Widmung handelt. Deshalb beginnt diese Inschrift im Akkusativ nicht im Dativ, also einer Auseinadersetzung. Der Name Primurudem zu Beginn als Bezugsobjekt, aus der Wikipedia so erklärt:
„In beiden Typen von primären Prädikativa können Substantivgruppen (Nominalphrasen) auftreten; sie tragen bei Subjektbezug Nominativ und bei Objektbezug Akkusativ....
Analog bestimmt ein primäres Objektsprädikativ das Akkusativobjekt des Satzes näher und bildet dabei das Prädikat... (aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4dikativum )
Hier im „Latein-Imperium“ gut erklärt, alle Formen des Akkusativ im Lateinischen:
„Der Akkusativ hat entweder die syntaktische Funktion eines Objekts, einer adverbialen Bestimmung oder eines Prädikatsnomens. Aus diesem Umstand resultieren auch sehr unterschiedliche Fragen nach dem Akkusativ. (aus: http://www.latein-imperium.de/include.php?path=content&type=&contentid=31 )
Zu Deinem gesuchten Wort EXCOMESIS (ex-comesis):
excomesis (mit einer Personalendung im Passiv –is) leitet sich von excomedo, bzw. exedo ab (ausessen, aufessen, aufzehren, ganz verzehren, ausbaden, usw.) (aus: http://www.zeno.org/Zeno/0/Suche?q=exedo&k=Georges-1913 )
Ebenso als Nomen exēsor , ōris, m. (exedo), der Ausfresser, Unterwühler, .... (aus: http://www.latein-imperium.de/include.php?path=content&type=&contentid=31 )
comesis: PPP (Dat. Pl. mask.), PPP (Abl. Pl. mask.), PPP (Dat. Pl. fem.), PPP (Abl. Pl. fem.), PPP (Dat. Pl. neutr.), PPP (Abl. Pl. neutr.) = aufessen, verzehren, verprassen (comesus = comestus) (aus: https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=comesis&wb=gross )
Einen schönen Abend nach Magdeburg
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Ergänzung, Korrektur zu meiner Einleitung (der kleine Caesar korrigierte anschließend):
Das Vokabel „medius“ bedeutet in erster Line „in der Mitte (befindlich), dazwischenliegend (beiliegend, beiwohnend), usw.“ und ist zweideutig.
Abbildung aus https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/medius-uebersetzung-2.html
Abbildung aus https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=medias&wb=gross&nr=0
Scheint interessant zu sein diese Bleiinschrift im Tempel des Gottes Mars....
Das Vokabel „medius“ bedeutet in erster Line „in der Mitte (befindlich), dazwischenliegend (beiliegend, beiwohnend), usw.“ und ist zweideutig.
Abbildung aus https://www.frag-caesar.de/lateinwoerterbuch/medius-uebersetzung-2.html
Abbildung aus https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html?form=medias&wb=gross&nr=0
Scheint interessant zu sein diese Bleiinschrift im Tempel des Gottes Mars....
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
ich danke dir vielmals für deine hilfreichen Erklärungen. Nun ist mir die ganze Inschrift noch bewusster
geworden. Du bemühst dich immer so sehr und du weißt, wie sehr ich dein Entgegenkommen ehre.
Ich werde mein Entwurf gewissenhaft überarbeiten und dann weitersehen.
Ein wenig Zeit brauche ich noch.
Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag.
Ceres
ich danke dir vielmals für deine hilfreichen Erklärungen. Nun ist mir die ganze Inschrift noch bewusster
geworden. Du bemühst dich immer so sehr und du weißt, wie sehr ich dein Entgegenkommen ehre.
Ich werde mein Entwurf gewissenhaft überarbeiten und dann weitersehen.
Ein wenig Zeit brauche ich noch.
Lieben Gruß aus dem kalten Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag.
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
das Wichtigste ist den prinzipiellen Sinn zu erfassen, worum geht es?
Was war zwischen dem jungen Sklaven Primurudes und jener Dame Basilia in der Badeanstalt Aquae Sulis und später passiert, was wollte sie und worüber beschwerte er sich?
O.k. der Text ist ziemlich hardcore...
Lieben Gruß und einen schönen Abend nach Magdeburg
Sebius
das Wichtigste ist den prinzipiellen Sinn zu erfassen, worum geht es?
Was war zwischen dem jungen Sklaven Primurudes und jener Dame Basilia in der Badeanstalt Aquae Sulis und später passiert, was wollte sie und worüber beschwerte er sich?
O.k. der Text ist ziemlich hardcore...
Lieben Gruß und einen schönen Abend nach Magdeburg
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2529
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
nun habe ich alles nochmal überprüft und hoffe sehr, dass ich es so einigermaßen hinbekommen habe!
Ich habe mich mit besten Wissen und Gewissen sehr bemüht und habe alle deine Hinweise sehr wohl
beachtet und in meinen Entwurf korrigiert.
Ich bin extrem gespannt auf deine Übersetzung.
Lieben Gruß aus dem Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag
Ceres
Zeile 1 Majuskel: PRIMVRVDEM
Zeile 1 Transkription: Primurudem
Zeile 1 Übersetzung: Den Primurudem.
Zeile 2 Majuskel: BASILIA DONAT IN TEMPLVM MARTIS ANI
Zeile 2 Transkription: Basilia donat in templum Martis ani-
Zeile 2 Übersetzung: Die Basilia erteilt im Tempel Mars den alten Weibern eigen
Zeile 3 Majuskel: LVM ARGENTEVM SI SERVVS SI LIBER
Zeile 3 Transkription: lum(!) argenteum si servus si liber
Zeile 3 Übersetzung: ---- die Silbermünze wenn der Sklave, wenn er frei
Zeile 4 Majuskel: MDIVS FVERIT VEL ALIQVID DE HOC
Zeile 4 Transkription: m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
Zeile 4 Übersetzung: in der Mitte befindlich gewesen sei oder etwas von dieser
Zeile 5 Majuskel: NOVERIT VT SANGVIN ET LIMINIBVS OB
Zeile 5 Transkription: noverit ut sanguin(e) et liminibus(!) ob(!)
Zeile 5 Übersetzung: erkannt habe, dass durch das Blutvergießen und mit den Schwellen gegen
Zeile 6 Maqjuskel: OMNIBVS MEMBRIS CONFIGATVR VEL ET
Zeile 6 Transkription: omnibus(!) membris(!) configatur vel et-
Zeile 6 Übersetzung: alle durch die Glieder er durchbohrt werde oder auch
Zeile 7 Majuskel: IAM INTESTINIS EXCOMESIS NIBVS HABE
Zeile 7 Transkription: iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
Zeile 7 Übersetzung: --- den Därmen aufzehrend alle habe
Zeile 8 Majuskel: IS QVI ANILVM INVOLAVIT VEL QVI MEDIVS
Zeile 8 Transkription:is qui anilum(!) involavit(!) vel qui medius
Zeile 8 Übersetzung: er welcher den alten Weibern auch welcher in der Mitte befindlich
Zeile 9 Majuskel: FVERIT
Zeile 9 Transkription: fuerit
Zeile 9 Übersetzung: er gewesen sei.
Im Zusammenhang:
Den Primurudem.
Die Basilia erteilt im Tempel Mars den alten Weibern eigen die Silbermünze wenn der Sklave, wenn er frei in der Mitte befindlich gewesen sei oder etwas von dieser erkannt habe, dass durch das Blutvergießen und mit den Schwellen gegen alle durch die Glieder er durchbohrt werde oder auch den Därmen aufzehrend alle habe er welcher den alten Weibern auch welcher in der Mitte befindlich er gewesen sei.
..................................................................
* PN an dich
nun habe ich alles nochmal überprüft und hoffe sehr, dass ich es so einigermaßen hinbekommen habe!
Ich habe mich mit besten Wissen und Gewissen sehr bemüht und habe alle deine Hinweise sehr wohl
beachtet und in meinen Entwurf korrigiert.
Ich bin extrem gespannt auf deine Übersetzung.
Lieben Gruß aus dem Magdeburg zu dir nach Wien und einen wunderschönen Tag
Ceres
Zeile 1 Majuskel: PRIMVRVDEM
Zeile 1 Transkription: Primurudem
Zeile 1 Übersetzung: Den Primurudem.
Zeile 2 Majuskel: BASILIA DONAT IN TEMPLVM MARTIS ANI
Zeile 2 Transkription: Basilia donat in templum Martis ani-
Zeile 2 Übersetzung: Die Basilia erteilt im Tempel Mars den alten Weibern eigen
Zeile 3 Majuskel: LVM ARGENTEVM SI SERVVS SI LIBER
Zeile 3 Transkription: lum(!) argenteum si servus si liber
Zeile 3 Übersetzung: ---- die Silbermünze wenn der Sklave, wenn er frei
Zeile 4 Majuskel: MDIVS FVERIT VEL ALIQVID DE HOC
Zeile 4 Transkription: m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
Zeile 4 Übersetzung: in der Mitte befindlich gewesen sei oder etwas von dieser
Zeile 5 Majuskel: NOVERIT VT SANGVIN ET LIMINIBVS OB
Zeile 5 Transkription: noverit ut sanguin(e) et liminibus(!) ob(!)
Zeile 5 Übersetzung: erkannt habe, dass durch das Blutvergießen und mit den Schwellen gegen
Zeile 6 Maqjuskel: OMNIBVS MEMBRIS CONFIGATVR VEL ET
Zeile 6 Transkription: omnibus(!) membris(!) configatur vel et-
Zeile 6 Übersetzung: alle durch die Glieder er durchbohrt werde oder auch
Zeile 7 Majuskel: IAM INTESTINIS EXCOMESIS NIBVS HABE
Zeile 7 Transkription: iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
Zeile 7 Übersetzung: --- den Därmen aufzehrend alle habe
Zeile 8 Majuskel: IS QVI ANILVM INVOLAVIT VEL QVI MEDIVS
Zeile 8 Transkription:is qui anilum(!) involavit(!) vel qui medius
Zeile 8 Übersetzung: er welcher den alten Weibern auch welcher in der Mitte befindlich
Zeile 9 Majuskel: FVERIT
Zeile 9 Transkription: fuerit
Zeile 9 Übersetzung: er gewesen sei.
Im Zusammenhang:
Den Primurudem.
Die Basilia erteilt im Tempel Mars den alten Weibern eigen die Silbermünze wenn der Sklave, wenn er frei in der Mitte befindlich gewesen sei oder etwas von dieser erkannt habe, dass durch das Blutvergießen und mit den Schwellen gegen alle durch die Glieder er durchbohrt werde oder auch den Därmen aufzehrend alle habe er welcher den alten Weibern auch welcher in der Mitte befindlich er gewesen sei.
..................................................................
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
wenn eine Übersetzung keinen Sinn ergibt ist diese meistens falsch, leider waren meine Hinweise nicht ausreichend.
Die Bleiinschrift (HD000012) aus dem antiken Aquae Sulis in Britannia beginnt mit dem Namen „Primurudes“ im Akkusativ (An den..., oder Dem...) wie eine Briefanschrift. Latein dreht oftmals Subjekt und Prädikat im Satzbau mit einem Objekt, so auch hier den entscheidenden Einstieg dieser Übersetzungsarbeit.
„Primurudem Basilia donat in templum Martis anilum argenteum... = Dem Primurudes, die Basilia sie gibt im Tempel des Gottes Mars altweiberhaft Silbermünzen (Geld)...“
Dieser beginnende Satzteil steht im Präsens Indikativ aktiv (donat), eine tatsächliche Handlung die stattfindet. Das lateinische Vokabel „anil(i)um“ ist in jedem Fall ein Adjektiv (altweiberhaft, sowie alten Weibern eigen) und bezieht sich logischer Weise auf die Dame Basilia, geht gar nicht anders.
Dann kommt eine weitreichende Begründung, warum der Sklave Primurudes Geld in Form von Silbermünzen von der alten Dame nimmt.
„...si servus si liber medius fuerit vel aliquid de hoc noverit ut sanguine et liminibus ob… = ...ob der Sklave vielleicht frei ist, er dazwischenliegend dienlich sei und auch von da her dieser es so erkannt habe, dass nur so die Lebenskraft über diese Schwellen (seiner Herkunft) hinaus geht.“
Dieses Angebot stammt von der Dame Basilia, dass seiner Bereitschaft zum Beischlaf er einerseits zu Geld kommt, aber genauso durch ihren Einfluss entweder er als Sklave oder das gemeinsame Kind (sanguine) sozialen Aufstieg erfahren. Dann folgt ein Absatz auf der Originalinschrift und ein späteres Zeitfenster. Die Beziehung gerät aus dem Ruder und üble Bedrohungen im Konjunktiv werden von ihr geäußert die aber nicht stattfinden. Der Schlusssatz wiederum im Aktiv stattfindend, befehlsartig.
„omnibus habeat is qui anilum involavit vel qui medius fuerit = Alles besitzend diejenige sich altweiberhaft auf ihn gestürzt und er dazwischenliegend zu dienen habe.“
Meine gesamte Übersetzung dazu:
Bleiinschrift des Sklaven Primurudes
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg Nummer HD000012
Bleiinschrift aus dem antiken Aquae Sulis in Britannia der Jahre 301_n. bis 400_n., heutige Ortschaft Bat in der Grafschaft Somerset Großbritanniens, gefunden im Jahre 1979 und wird im dortigen Römermuseum Bath aufbewahrt.
Primurudes geht im Tempel des Gottes Mars mit der reichen Dame Basilia als beischlafender dienlicher Sklave gegen Entgeld eine Beziehung ein und erhofft sich damit sozialen Aufstieg über den Schwellenrand seiner Herkunft hinaus. Es endet mit übelsten Drohungen derselben Dame Basilia welche sich altweiberhaft auf ihn stürzt und er dazwischenliegend zu dienen habe.
Die beiden Personen der Inschrift werden im Cambridge- Server „Journals Britannia Article ABS Inscriptions“ definiert als Sklave Primurudes und Basilia einer Dame griechischer Herkunft. Sie war offensichtlich patrizischen Standes und formell nicht alleinstehend, dadurch entstanden für ihn als „Dazwischenliegender“ keine Rechte.
(M.W.C. Hassall - R.S.O. Tomlin, Britannia 14, 1983, 336, Nr. 3; fig. 33 u. 34, Zeichnungen). Das vorhandene Photo der Bleitafel liegt leider nicht vor. Transkription, Majuskeln u. Angaben aus dem Uni- Server Heidelberg Nummer HD000012.
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Zeile 1) Majuskeln: PRIMVRVDEM
Zeile 1) Transkription: Primurudem
Zeile 1) Übersetzung: Dem Primurudes,
Zeile 2) Majuskeln: BASILIA . DONAT . IN . TEMPLVM . MARTIS . ANI
Zeile 2) Transkription: Basilia donat in templum Martis ani-
Zeile 2) Übersetzung: die Basilia sie gibt im Tempel des Gottes Mars altweiberhaft
Zeile 3) Majuskeln: LVM . ARGENTEVM . SI . SERVVS . SI . LIBER .
Zeile 3) Transkription: l(i)um argenteum si servus si liber
Zeile 3) Übersetzung: ____ Silbermünzen (Geld), ob der Sklave vielleicht frei ist,
Zeile 4) Majuskeln: MDIVS . FVERIT . VEL . ALIQVID . DE . HOC .
Zeile 4) Transkription: m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
Zeile 4) Übersetzung: er dazwischenliegend dienlich sei und auch von da her dieser
Zeile 5) Majuskeln: NOVERIT . VT . SANGVIN . ET . LIMINIBVS . OB .
Zeile 5) Transkription: noverit ut sanguin(e) et liminibus ob
Zeile 5) Übersetzung: es so erkannt habe, dass nur so die Lebenskraft über diese Schwellen (seiner Herkunft) hinaus geht.
Zeile 6) Majuskeln: OMNIBVS . MEMBRIS . CONFIGATVR . VEL . ET .
Zeile 6) Transkription: omnibus membris configatur vel et-
Zeile 6) Übersetzung: Alle seine Körperglieder durchbohrt- er gekreuzigt werde und auch
Zeile 7) Majuskeln: IAM . INTESTINIS . EXCOMESIS . NIBVS . HABE .
Zeile 7) Transkription: iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
Zeile 7) Übersetzung: die inneren Därme herausgerissen verzehrt. Alles besitzend,
Zeile 8 ) Majuskeln: IS . QVI . ANILVM . INVOLAVIT . VEL . QVI . MEDIVS .
Zeile 8 ) Transkription: is qui anilum involavit vel qui medius
Zeile 8 ) Übersetzung: diejenige altweiberhaft sich auf ihn gestürzt und er dazwischenliegend
Zeile 9) Majuskeln: FVERIT .
Zeile 9) Transkription: fuerit
Zeile 9) Übersetzung: zu dienen habe.
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Dem Primurudes,
die Basilia sie gibt im Tempel des Gottes Mars altweiberhaft Silbermünzen (Geld), ob der Sklave vielleicht frei ist, er dazwischenliegend dienlich sei und auch von da her dieser es so erkannt habe, dass nur so die Lebenskraft über diese Schwellen (seiner Herkunft) hinaus geht.
Alle seine Körperglieder durchbohrt- er gekreuzigt werde und auch noch die inneren Därme herausgerissen verzehrt. Alles besitzend, diejenige sich altweiberhaft auf ihn gestürzt und er dazwischenliegend zu dienen habe.
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Als PDF- Datei zum Download
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.
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Alle Übersetzungen ab 24. April 2020 bis 8. April 2021, Band III.
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Lieben Gruß und einen sonnigen guten Morgen aus Wien nach Magdeburg
Sebius
wenn eine Übersetzung keinen Sinn ergibt ist diese meistens falsch, leider waren meine Hinweise nicht ausreichend.
Die Bleiinschrift (HD000012) aus dem antiken Aquae Sulis in Britannia beginnt mit dem Namen „Primurudes“ im Akkusativ (An den..., oder Dem...) wie eine Briefanschrift. Latein dreht oftmals Subjekt und Prädikat im Satzbau mit einem Objekt, so auch hier den entscheidenden Einstieg dieser Übersetzungsarbeit.
„Primurudem Basilia donat in templum Martis anilum argenteum... = Dem Primurudes, die Basilia sie gibt im Tempel des Gottes Mars altweiberhaft Silbermünzen (Geld)...“
Dieser beginnende Satzteil steht im Präsens Indikativ aktiv (donat), eine tatsächliche Handlung die stattfindet. Das lateinische Vokabel „anil(i)um“ ist in jedem Fall ein Adjektiv (altweiberhaft, sowie alten Weibern eigen) und bezieht sich logischer Weise auf die Dame Basilia, geht gar nicht anders.
Dann kommt eine weitreichende Begründung, warum der Sklave Primurudes Geld in Form von Silbermünzen von der alten Dame nimmt.
„...si servus si liber medius fuerit vel aliquid de hoc noverit ut sanguine et liminibus ob… = ...ob der Sklave vielleicht frei ist, er dazwischenliegend dienlich sei und auch von da her dieser es so erkannt habe, dass nur so die Lebenskraft über diese Schwellen (seiner Herkunft) hinaus geht.“
Dieses Angebot stammt von der Dame Basilia, dass seiner Bereitschaft zum Beischlaf er einerseits zu Geld kommt, aber genauso durch ihren Einfluss entweder er als Sklave oder das gemeinsame Kind (sanguine) sozialen Aufstieg erfahren. Dann folgt ein Absatz auf der Originalinschrift und ein späteres Zeitfenster. Die Beziehung gerät aus dem Ruder und üble Bedrohungen im Konjunktiv werden von ihr geäußert die aber nicht stattfinden. Der Schlusssatz wiederum im Aktiv stattfindend, befehlsartig.
„omnibus habeat is qui anilum involavit vel qui medius fuerit = Alles besitzend diejenige sich altweiberhaft auf ihn gestürzt und er dazwischenliegend zu dienen habe.“
Meine gesamte Übersetzung dazu:
Bleiinschrift des Sklaven Primurudes
Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg Nummer HD000012
Bleiinschrift aus dem antiken Aquae Sulis in Britannia der Jahre 301_n. bis 400_n., heutige Ortschaft Bat in der Grafschaft Somerset Großbritanniens, gefunden im Jahre 1979 und wird im dortigen Römermuseum Bath aufbewahrt.
Primurudes geht im Tempel des Gottes Mars mit der reichen Dame Basilia als beischlafender dienlicher Sklave gegen Entgeld eine Beziehung ein und erhofft sich damit sozialen Aufstieg über den Schwellenrand seiner Herkunft hinaus. Es endet mit übelsten Drohungen derselben Dame Basilia welche sich altweiberhaft auf ihn stürzt und er dazwischenliegend zu dienen habe.
Die beiden Personen der Inschrift werden im Cambridge- Server „Journals Britannia Article ABS Inscriptions“ definiert als Sklave Primurudes und Basilia einer Dame griechischer Herkunft. Sie war offensichtlich patrizischen Standes und formell nicht alleinstehend, dadurch entstanden für ihn als „Dazwischenliegender“ keine Rechte.
(M.W.C. Hassall - R.S.O. Tomlin, Britannia 14, 1983, 336, Nr. 3; fig. 33 u. 34, Zeichnungen). Das vorhandene Photo der Bleitafel liegt leider nicht vor. Transkription, Majuskeln u. Angaben aus dem Uni- Server Heidelberg Nummer HD000012.
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Zeile 1) Majuskeln: PRIMVRVDEM
Zeile 1) Transkription: Primurudem
Zeile 1) Übersetzung: Dem Primurudes,
Zeile 2) Majuskeln: BASILIA . DONAT . IN . TEMPLVM . MARTIS . ANI
Zeile 2) Transkription: Basilia donat in templum Martis ani-
Zeile 2) Übersetzung: die Basilia sie gibt im Tempel des Gottes Mars altweiberhaft
Zeile 3) Majuskeln: LVM . ARGENTEVM . SI . SERVVS . SI . LIBER .
Zeile 3) Transkription: l(i)um argenteum si servus si liber
Zeile 3) Übersetzung: ____ Silbermünzen (Geld), ob der Sklave vielleicht frei ist,
Zeile 4) Majuskeln: MDIVS . FVERIT . VEL . ALIQVID . DE . HOC .
Zeile 4) Transkription: m(e)dius fuerit vel aliquid de hoc
Zeile 4) Übersetzung: er dazwischenliegend dienlich sei und auch von da her dieser
Zeile 5) Majuskeln: NOVERIT . VT . SANGVIN . ET . LIMINIBVS . OB .
Zeile 5) Transkription: noverit ut sanguin(e) et liminibus ob
Zeile 5) Übersetzung: es so erkannt habe, dass nur so die Lebenskraft über diese Schwellen (seiner Herkunft) hinaus geht.
Zeile 6) Majuskeln: OMNIBVS . MEMBRIS . CONFIGATVR . VEL . ET .
Zeile 6) Transkription: omnibus membris configatur vel et-
Zeile 6) Übersetzung: Alle seine Körperglieder durchbohrt- er gekreuzigt werde und auch
Zeile 7) Majuskeln: IAM . INTESTINIS . EXCOMESIS . NIBVS . HABE .
Zeile 7) Transkription: iam intestinis excomesis (om)nibus habe(at)
Zeile 7) Übersetzung: die inneren Därme herausgerissen verzehrt. Alles besitzend,
Zeile 8 ) Majuskeln: IS . QVI . ANILVM . INVOLAVIT . VEL . QVI . MEDIVS .
Zeile 8 ) Transkription: is qui anilum involavit vel qui medius
Zeile 8 ) Übersetzung: diejenige altweiberhaft sich auf ihn gestürzt und er dazwischenliegend
Zeile 9) Majuskeln: FVERIT .
Zeile 9) Transkription: fuerit
Zeile 9) Übersetzung: zu dienen habe.
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Dem Primurudes,
die Basilia sie gibt im Tempel des Gottes Mars altweiberhaft Silbermünzen (Geld), ob der Sklave vielleicht frei ist, er dazwischenliegend dienlich sei und auch von da her dieser es so erkannt habe, dass nur so die Lebenskraft über diese Schwellen (seiner Herkunft) hinaus geht.
Alle seine Körperglieder durchbohrt- er gekreuzigt werde und auch noch die inneren Därme herausgerissen verzehrt. Alles besitzend, diejenige sich altweiberhaft auf ihn gestürzt und er dazwischenliegend zu dienen habe.
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Als PDF- Datei zum Download
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Alle Übersetzungen ab 22. Oktober 2018 bis zum 26. April 2020, Band I. & Band II.
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Alle Übersetzungen ab 24. April 2020 bis 8. April 2021, Band III.
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Die Tradition mit Dazwischenliegendem hat sich erhalten.
Da gibt es in Großbritannien im Finanzwesen den "Double Irish with a Dutch Sandwich“.
Man nutzte also schon vor etwa 1700 Jahren diese Form für opulente fromme Ausschweifungen.
Primurudus - ein leckerer Hamburger für die Götter!
Da gibt es in Großbritannien im Finanzwesen den "Double Irish with a Dutch Sandwich“.
Man nutzte also schon vor etwa 1700 Jahren diese Form für opulente fromme Ausschweifungen.
Primurudus - ein leckerer Hamburger für die Götter!
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Alter : 84
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Ja, viel spätere Verklärungen als symbolische Verwendung haben meist historischen Ursprung.
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Ort : Wien
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