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Haben Bauernrevolutionen einen Sinn?

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Gontscharow
Wallenstein
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Beitrag von Wallenstein Sa Feb 21, 2015 3:22 pm

Das Kennzeichen moderner Gesellschaften ist der geringe Anteil der Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind. Oftmals ist ihre Zahl auf einen absurd kleinen Prozentsatz von 2-3% geschrumpft, während vor der Industrialisierung oft bis zu 90% im Primärsektor tätig waren. Interessant ist dabei folgende Tatsache: egal, ob es in einem Land Bauern Revolutionen gegeben hat oder nicht, das Ergebnis ist immer gleich: am Ende einer längeren Entwicklungsphase gibt es fast keine Bauern mehr. Der Weg in die moderne Zeit ist von Land zu Land aber sehr unterschiedlich verlaufen. Folgende Typisierungen wurden von Sozialwissenschaftlern vorgenommen:

1.) Der englische Weg: Typisch hierfür ist: das Land bleibt im Besitz der feudalen Großgrundbesitzer, die es dann an kapitalistische Pächter vermieten. Diese machen aus der bisherigen Subsistenzwirtschaft der Bauernhöfe moderne, marktorientierte Betriebe. Dieser Prozess begann bereits im 16. Jahrhundert, begleitet von den berühmten Einhegungen (enclosures). Den Kleinbauern wurde das Gemeindeland weggenommen und meistens in Viehweide, vorzugsweise für Schafe, deren Wolle in den Manufakturen für die Textilindustrie gebraucht wurde, umgewandelt. In immer neuen Schüben wurden die Kleinbauern vom Land vertrieben und in den Städten bildeten sie das Proletariat für die beginnende Industrialisierung, vor allem dann im 19.Jahrhundert, als dieser Prozess weitgehend abgeschlossen war. Es gab anschließend kaum noch Bauern in England, nur Landlords und Pächter, die Lohnarbeiter beschäftigten.

2.) Der französische Weg: Typisch hierfür ist: Das Land der feudalen Großgrundbesitzer wird zerschlagen und an die Bauern aufgeteilt. Die Jakobiner führten während der Französischen Revolution eine sehr radikale Aufteilung durch und gaben auch Tagelöhnern und bisherigen Landlosen Agrarflächen. Die daraus entstehende kleinbäuerliche Struktur von Parzellenbauern prägt noch heute die französische Landwirtschaft. Doch viele Betriebe waren zu klein, gerieten in Abhängigkeit von Händlern und Geldverleihern, die Produktivität war oft sehr gering. Aber die kleinen Höfe wurden erbittert, oft durch familiäre Überausbeutung der Arbeitskraft, gehalten und deshalb ist der bäuerliche Anteil an der Bevölkerung in Frankreich höher als in England oder Deutschland. Die einst revolutionären Bauern unterstützten als kleine Privateigentümer oft konservative und reaktionäre Parteien. Die Revolution hat nach Meinung einiger Experten zu viele unproduktive Betriebe geschaffen, den Binnenmarkt begrenzt, zu viele Arbeitskräfte gebunden und die industrielle Entwicklung insgesamt gesehen in Frankreich verlangsamt.

3.) Der amerikanische Weg. Hier gibt es gar keine feudalen Großgrundbesitzer. Die Urbevölkerung wird vernichtet, ihr Land an Farmer aufgeteilt, an Familienbetriebe. (Die Plantagen im Süden werden hier nicht besprochen). Die marktorientierten Betriebe gerieten aber auch hier in Abhängigkeit von Händlern und Bankiers. Rinderbarone und Großbetriebe schluckten sie nach und nach. Aber bis 1929 waren noch 25% der Bevölkerung  Farmer. Aber die Weltwirtschaftskrise und die darauf folgenden ökologischen Katastrophen im Mittleren Westen führten zum massiven Niedergang und verwandelten Farmer in Lohnarbeiter. (Siehe das Buch von Steinbeck, Früchte des Zorns)

4.) Der preußische Weg: Typisch hierfür ist: Der feudale Großgrundbesitz bleibt erhalten, aber anders als in England wird das Land nicht verpachtet, sondern die Adligen versuchen sich selber als Unternehmer. Die einst freien Bauern, die im Mittelalter als Kolonisten in die Ostgebiete gerufen worden waren, gerieten im 16. Jahrhundert in die sogenannte „Zweite Leibeigenschaft“, verwandelten sich in Kleinbauern, die als Leibeigene auf den Gütern der Grundherren arbeiten mussten, welche vorzugsweise Weizen für den Export anbauten. Durch die Bauern Regulierung 1807 wurden sie wieder frei, mussten aber hohe Ablösesummen zahlen. Viele verloren in den nächsten Jahrzehnten ihr Land und zogen nach Westdeutschland, die übrigen arbeiteten vielfach als Lohnarbeiter auf den Gutshöfen. Die Betriebe wurden meistens nicht sehr rationell geführt und wurden seit der Kaiserzeit vom Staat durch Schutzzölle besonders protektioniert.

5.) Der sozialistische Weg: Typisch ist hier: Der feudale Grundbesitz wird zerschlagen, zunächst an die Bauern verteilt, anschließend aber wird diesen das Land wieder weggenommen und Kolchosen wie in der UDSSR oder Volkskommunen wie in China einverleibt. In der Sowjetunion krankten die Kolchosen von Anfang an am Desinteresse der Bauern und an der schlechten technischen Ausstattung, sowie an den Mängeln der Planwirtschaft. Nach dem Ende des Sozialismus gingen viele in Konkurs und die Menschen wanderten ab in die Stadt. Es gibt jetzt eine Reihe von Privatbetrieben, aber Russland importiert sehr viele Nahrungsmittel.

In China wurden in den achtziger Jahren die Volkskommunen aufgelöst und die Bauern bekamen ihr Land zurück, bzw., sie sind jetzt Pächter vom Staat geworden, der ihnen als Obereigentümer gegen Abgaben das Land wieder gegeben hat. Aber auch hier: Viele Betriebe sind zu klein und unproduktiv, ein großer Teil der bäuerlichen Bevölkerung verwandelte sich in Wanderarbeiter und lebt in den Städten.

Also, wie man es dreht und wendet, ob Bauern Revolution machen oder Reformen durchgeführt werden. Die Bauern verschwinden so oder so als Bevölkerungsgruppe. Nur die Wege in die neue Zeit  sind unterschiedlich, aber fast immer sehr schmerzhaft und es ist schwer zu sagen, welcher Weg angenehmer ist.

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Beitrag von Gontscharow So Feb 22, 2015 9:52 am

Wie immer - interessanter Beitrag, Wallenstein !
Bei der Fragestellung habe ich mir gerade etwas schelmisch gedacht :
Das hätten die Bauern des 16. Jahrhunderts ("Bauernkriege") wissen müssen,
daß ihre Revolution ohnehin sinnlos ist, da sie in Zukunft durch den technischen
Fortschritt überflüssig werden würden jocolor
Spaß beiseite : "Angenehm" für die Betroffenen war es in keinem der aufgeführten Länder.
Wenn man vom Schicksal der Ureinwohner absieht und nur die europäischen Siedler im Blick hat,
würde ich sagen, daß es den US-amerikanischen Farmern noch am besten erging, zumindest bis zur
Weltwirtschaftskrise 1929 ff und allem, was danach kam.
Und noch eine kleine Anmerkung zu russischen Landwirtschaft : Auch zur Zarenzeit war die russische
Landwirtschaft in der Produktivität weit hinter westeuropäischen Ländern zurück. Auch damals schon : Desinteresse der Bauern , mangelnde technische Ausrüstung und nicht vorhandenes know-how.
Es kam immer wieder zu Hungersnöten aufgrund von Mißernten.
Allerdings exportierte das zaristische Rußland in guten Jahren auch Weizen ( aus der Ukraine).
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Beitrag von Greyff So Feb 22, 2015 10:26 am

Ich komme aus der Graftschaft Bentheim, die gemeinhin als "ländlich geprägt" gilt.
Aber auch dort arbeitet nur ein Bruchteil der Bevölkerung in der Landwirtschaft,
meine eigenen Bezugspunkte zur selbigen sind lediglich die Lektüre des "Landwirtschaftlichen Wochenblatts" (aus Tradition) und der Schrebergarten meiner Frau.
-wobei sich mir gerade die Frage auftut, ob diejenigen , die beispielsweise Lebensmittel
verarbeiten ( Brot backen, Tiefkühlkost und Konserven herstellen etc ) und diejenigen,
die landwirtschaftliche Maschinen wie Traktoren und Mähdrescher fabrizieren
nicht auch eigentlich zum Sektor "Landwirtschaft" gerechnet werden müssten.
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Beitrag von Marek1964 Mi Feb 25, 2015 5:52 pm

Wir haben ja den Threadtitel ob Bauernrevolutionen seinen Sinn machen - für mich eine schwierige Frage, weil zunächst muss gefragt werden, was "Sinn" ist - da kann man natürlich so einiges erörtern. 


Sinn macht ja eine Revolution für die Revolutionäre dann, wenn sie in der Revolution eine Verbesserung ihrer Situation sehen - und das machen Menschen generell, und wohl erst recht Bauern, recht selten. Denn der vagen Vorstellung einer erfolgreichen Revolution steht ein Risiko gegenüber, sich einer etablierten Übermacht entgegenzustellen. 

Ob sie im nachhinein Sinn gemacht haben, da kann man genauso streiten. Machte die französische Revolution Sinn? Die bolschewistische von 1917, das dürfte man heute wohl überwiegend eindeutig sehen - sicher nicht.

Revolutionen, da bleibe ich dabei, gibt es meist nur, wenn Eliten einfach zu abgehoben sind.

Sicher, wie schon im anderen Thread diskutiert - Revolutionen erstezten abrupt alte durch neue Eliten. Aus dieser Definition allerdings muss man böse sagen: Gab es in der Geschichte irgendwanneinmal, dass Bauer Eliten waren...?

Also, von dem her, würde ich mal denken, Revolutionen von Bauern machen wohl keinen grossen Sinn, aber vielleicht gab es die eine oder andere Bauernrevolution, die den Bauern eine Verbesserung brachte?

Dass die Bauern oder Landwirte/Landarbeiter im Vergleich zum Rest der Bevölkerung immer weniger werden, ist der technischen Entwicklung geschuldet - und die ist offenbar unabhängigig davon, ob es Revolutionen gab und welches Wirtschaftssystem gewählt wurde.
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Beitrag von Wallenstein Mi März 11, 2015 4:27 pm

Eigentlich sollte der Thread heißen: Strukturwandel der Landwirtschaft beim Weg in die Moderne. Das klingt aber furchtbar langweilig und hätte jeden Leser vermutlich abgeschreckt. Deshalb habe ich den Titel: „Haben Bauernrevolutionen einen Sinn?“ gewählt, damit es ein wenig spannender klingt und Aufmerksamkeit hervorruft. Ich behandelte aber auch Länder, in denen es gar keine Bauernrevolution gab, wie in England oder Preußen. Primär ging es also darum, die unterschiedlichen Wege des Agrarsektors in die Neuzeit und die Auswirkungen auf die Bauern zu untersuchen.

Bauernrevolutionen machen einen Sinn, wenn die Ziele der Aufständischen, in der Regel mehr Land und allgemein ein besseres Leben, auch erreicht werden. Das wurde in der Französischen Revolution nur ansatzweise durchgesetzt und in Russland und China wahrscheinlich gar nicht.

Revolutionen entstehen nach vorhergegangen sozialen Veränderungen und durch den Aufstand der Bevölkerung, angeführt von einer Gegenelite. Diese Gegenelite besteht aber normalerweise nicht aus Bauern, sondern zumeist aus bürgerlichen Kreisen wie in Frankreich oder in den kommunistischen Ländern aus städtischen Intellektuellen. Diese Eliten verfolgen ganz eigene Interessen, die mit denen der Bauern oft nicht identisch sind, oft sogar konträr verlaufen. Konzentration von Grundbesitz, Verdrängung von Kleinbauern wie in kapitalistischen Ländern oder die Zwangskollektivierung wie in Russland sind nicht im Interesse der Bauern, ergeben sich aber als Folge der Umwälzung.

Das Fazit: Modernisierungsprozesse vollziehen sich auf die eine oder andere Weise immer auf Kosten der Bauern, mal mehr, mal weniger schmerzhaft. Am Ende dieser Entwicklung verschwinden sie weitgehend als soziale Gruppe. Das muss nicht schlecht sein. Die Nachkommen der Bauern leben heute als Angestellte oder Arbeiter in der Regel wesentlich besser als ihre Vorfahren und sie wollen auch gar nicht mehr als Landwirte arbeiten.

Die Lösung der Agrarfrage liegt meines Erachtens darin, dass die Bauernschaft weitgehend verschwindet und andere Berufe ausübt und die restliche Landwirtschaft ein Teil der modernen Wirtschaft wird, ganz wie ein Industriebetrieb.
Geschieht dies nicht, kann es verheerende Folgen haben. Zwei Beispiele:

Haiti: Im 18,Jahrhundert gehörte das Land französischen Großgrundbesitzer, die auf ihnen Zuckerrohr anpflanzten mit afrikanischen Sklaven. Während der Französischen Revolution kam es auch hier zu einem großen Aufstand, die Franzosen wurden vertrieben und die Sklaven teilten das Land auf. Das Ergebnis waren viele kleine Bauernstellen, auf denen die Familien für den Eigenbedarf produzierten. Diese Subsistenzwirtschaft blockierte alle Entwicklungen. Haiti wurde zu einem der ärmsten Länder der Welt. Auf Bevölkerungswachstum reagierten die Bewohner durch Rodung von Wäldern im Gebirge. Die Böden dort sind schlecht und es setzte eine massive Erosion ein und die Berge sind heute kahl. Bleiben die Bauern Bauern und können nicht in andere Berufe wechseln, ist das Elend vorprogrammiert.

Portugal. Die südliche Provinz Alentejo ist das Armenhaus. Während der Reconquista geriet das Land in die Hände einiger Großgrundbesitzer, die zahlreiche, armselige Tagelöhner beschäftigten. Während der Nelkenrevolution 1974 war hier das Sturmzentrum, das Land wurde vielfach enteignet, den Tagelöhnern übergeben und von oftmals kommunistischen Kooperativen bewirtschaftet. Heute sind fast alle Kooperative wieder verschwunden und das Land gehört erneut den Großgrundbesitzern. Was war passiert? Diese Region produzierte vor allem Korkeichen. Mit Kork ist aber kein Geld mehr zu verdienen. Die Genossenschaften gingen Pleite und die Grundbesitzer kauften Land zurück oder erhielten es per Gerichtsbeschluss zurück. Die Landarbeiter wanderten massenhaft ab in die Städte. Dort gibt es aber derzeit nichts zu verdienen. Der Alentejo wurde wieder zum Armenhaus.

Landaufteilungen scheinen nicht viel zu bringen, sie halten viele Arbeitskräfte fest und unterbinden häufig den nötigen Strukturwandel der Gesellschaft. In Haiti waren die Folgen katastrophal, in Portugal waren sie auch kein Ausweg aus der ländlichen Sackgasse.


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Beitrag von D_F So Sep 06, 2015 4:36 pm

Ihr Lieben,

in ganz Deutschland gehen die Bauern auf die Barrikaden wegen der Milchquote. Für einen Liter Milch erthalten die Bauern im Schnitt 32 cent, was nicht zum Überleben ausreicht.

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Beitrag von D_F So Sep 06, 2015 4:40 pm

Gontscharow schrieb:
würde ich sagen, daß es den US-amerikanischen Farmern noch am besten erging, zumindest bis zur
Weltwirtschaftskrise 1929 ff und allem, was danach kam.



Lieber Gontscharow,

in amerik. Filmen, die aus dieser Zeit stammen, werden die Farmer als ärmlich gezeigt. Nur die Rancher waren reich.

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Beitrag von Rübezahl So Sep 06, 2015 4:59 pm

In der ausgezeichneten Analyse, mit der Wallenstein diesen Thread eröffnet hat, fehlen einige andere Wege, so zum Beispiel der Tiroler Weg. Seit 1420 gibt es in Tirol keine Leibeigenschaft mehr, die meisten Bauernhöfe waren Erbpachthöfe und damit de facto Eigentum der darauf arbeitenden Bauern, was dann auch gegen eine Abschlagszahlung anerkannt wurde. Dennoch wurde ausgerechnet Tirol zu einem Zentrum des großen Deutschen Bauernkrieges mit vollkommen anderen Zielsetzungen als etwa in Thüringen, wo die Bauern noch Leibeigene waren. Michael Gaismair, Führer des Tiroler Bauernaufstandes, wollte die Steuerlast der freien Bauern senken und aus Tirol einen ideal-sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat machen. Etwas von diesen Ideen ist heute immer noch spürbar. Die weiterhin kleinstrukturierte Landwirtschaft (Großgrundbesitz war in Tirol praktisch nie vorhanden) lebt vor allem dank der freiwilligen Zusammenschlüsse in Genossenschaften ausgezeichnet. In Südtirol zahlen z. B. die Molkereigenossenschaften derzeit mit rund 52 Cent pro Liter genau 20 Cent mehr aus als im bundesrepublikanischen Durchschnitt.

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