Redensarten und deren Herkunft
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Exmitglied-2
wfwbinder
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Redensarten und deren Herkunft
Durch "die Sendung mit der Maus" habe ich heute gelernt, woher der Ausdruck "Alles in Butter" kommt.
Vermutlich war ich mal wieder der Einzige, der es noch nicht wusste, aber ich war überrascht und hatte die Idee zu diesem Thema.
Also, falls noch ein Anderer unwissend sein sollte:
In früheren Zeit, ohne Wellpappe, Luftzellenfolien und ähnlichen Hilfsmitteln, war man auf die Idee gekommen wertvolle, zerbrechliche Dinge
in Kisten zu packen und die Zwischenräume mit zerlassener Butter auszugiessen.
Teuer aber wirksam, aber das Porzellan war ja zu diesen Zeiten extrem wertvoll, weshalb es sich wohl trotzdem lohnte.
Und uns ist "alles in Butter" für "alles in Ordnung, es kann nichts passieren," geblieben.
Vermutlich war ich mal wieder der Einzige, der es noch nicht wusste, aber ich war überrascht und hatte die Idee zu diesem Thema.
Also, falls noch ein Anderer unwissend sein sollte:
In früheren Zeit, ohne Wellpappe, Luftzellenfolien und ähnlichen Hilfsmitteln, war man auf die Idee gekommen wertvolle, zerbrechliche Dinge
in Kisten zu packen und die Zwischenräume mit zerlassener Butter auszugiessen.
Teuer aber wirksam, aber das Porzellan war ja zu diesen Zeiten extrem wertvoll, weshalb es sich wohl trotzdem lohnte.
Und uns ist "alles in Butter" für "alles in Ordnung, es kann nichts passieren," geblieben.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Das ist natürlich ziemlich spannend. Und beim "Auspacken" vermutlich eine große Sauerei. Aber mal ernsthaft, haben sie auch gesagt, wie sie das ganze Porzellan dann wieder gereinigt haben?
Exmitglied-2- Anzahl der Beiträge : 78
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Naqia schrieb:Das ist natürlich ziemlich spannend. Und beim "Auspacken" vermutlich eine große Sauerei. Aber mal ernsthaft, haben sie auch gesagt, wie sie das ganze Porzellan dann wieder gereinigt haben?
Sicher mit Essig
Marek1964- Admin
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Naqia schrieb:Das ist natürlich ziemlich spannend. Und beim "Auspacken" vermutlich eine große Sauerei. Aber mal ernsthaft, haben sie auch gesagt, wie sie das ganze Porzellan dann wieder gereinigt haben?
1. Nein, das wurde in der Sendung nicht gezeigt, oder gesagt.
2. Das wird die Leute, die sich Porzellan leisten konnten seinerzeit auch absolut nicht interessiert haben, denn dafür hatten sie ihr Gesinde.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Mir ist schon klar, dass Porzellan Luxusware war und von Bediensteten gereinigt wurde. Ich habe mich nur gefragt, mit welchen Seifenlaugen (oder Essig, wie Marek vorgeschlagen hat) oder was auch immer man versucht hat, das abzubekommen, damit man seinen Nachmittagstee nicht mit einem Hauch von Butter genießen musste.
*edit* Wikipedia sagt, man hat es einfach wieder geschmolzen und abgegossen.
*edit* Wikipedia sagt, man hat es einfach wieder geschmolzen und abgegossen.
Exmitglied-2- Anzahl der Beiträge : 78
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Naqia schrieb:Mir ist schon klar, dass Porzellan Luxusware war und von Bediensteten gereinigt wurde. Ich habe mich nur gefragt, mit welchen Seifenlaugen (oder Essig, wie Marek vorgeschlagen hat) oder was auch immer man versucht hat, das abzubekommen, damit man seinen Nachmittagstee nicht mit einem Hauch von Butter genießen musste.
*edit* Wikipedia sagt, man hat es einfach wieder geschmolzen und abgegossen.
Für die Masse klar. Aber um es richtig zu reinigen, muss man dann doch mehr machen, denn sonst bleibt ein feiner Film auf den Tellern, in den Tassen und Kannen.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Er ist ein Schlitzohr.
Zimmerer und Dachdecker tragen traditionell einen Ohrring.
Wenn nun ein Handwerksgeselle einem Zunftbruder etwas stahl, oder ihn übervorteilte, so wurde er aus dem Kreis der Handwerksgesellen ausgestoßen und zum Zeichen, dass er nicht mehr dazu gehörte, wurde ihm der Ohrring abgerissen. Was blieb, war der Schlitz im Ohr. Damit war er als Betrüger/Dieb gekennzeichnet.
Zimmerer und Dachdecker tragen traditionell einen Ohrring.
Wenn nun ein Handwerksgeselle einem Zunftbruder etwas stahl, oder ihn übervorteilte, so wurde er aus dem Kreis der Handwerksgesellen ausgestoßen und zum Zeichen, dass er nicht mehr dazu gehörte, wurde ihm der Ohrring abgerissen. Was blieb, war der Schlitz im Ohr. Damit war er als Betrüger/Dieb gekennzeichnet.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Durch die Lappen gehen.
Bei Jagden hat man früher, um dieBeute zu vergrößern einen Teil des Waldes mit Begrenzungen aus wehenden Lappen eingegrenzt, die das Wild scheu machten und so in dem Bereich hielten, wo die Jäger auf Gelegenheit zum Schuss warteten. Schaffte es dann ein Hase z. B. durch die Begrenzung zu gehen, war der "durch die Lappen gegangen."
Bei Jagden hat man früher, um dieBeute zu vergrößern einen Teil des Waldes mit Begrenzungen aus wehenden Lappen eingegrenzt, die das Wild scheu machten und so in dem Bereich hielten, wo die Jäger auf Gelegenheit zum Schuss warteten. Schaffte es dann ein Hase z. B. durch die Begrenzung zu gehen, war der "durch die Lappen gegangen."
Re: Redensarten und deren Herkunft
""Bankrott" kommt aus dem Italienischen.
Im Mittelater wurde in Itgalien zahlungsunfähigen Geschäftsleuten
der Tisch, hinter dem sie ihre Geschäfte betrieben, zerbrochen, als für alle
sichtbares Zeichen dafür, daß jemand sein Geschäft aufgeben muß.
"Banca rotta" heißt übersetzt nichts anderes als "zerbrochener Tisch".
Im Mittelater wurde in Itgalien zahlungsunfähigen Geschäftsleuten
der Tisch, hinter dem sie ihre Geschäfte betrieben, zerbrochen, als für alle
sichtbares Zeichen dafür, daß jemand sein Geschäft aufgeben muß.
"Banca rotta" heißt übersetzt nichts anderes als "zerbrochener Tisch".
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Genau. bei GF gäbe es jetzt ein dickes DH.
Man stelle sich das heute vor, welch eine Konjunkturspritze für die Möbelindustrie.
Man stelle sich das heute vor, welch eine Konjunkturspritze für die Möbelindustrie.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Mit jemandem ein Hühnchen rupfen.
Das Rupfen eines Federviehs dauert lang genug um ein ernsthaftes Gespräch mit jemandem zu führen, eine Arbeit, die früher wohl zu zweit erledigt wurde. Quelle Nur am Rande: Ein Hühnchen zu "plucken" haben (also zu"pflücken" als Mundart für rupfen) in derselben Bedeutung lässt sich bereits im 17. Jahrhundert nachweisen, nicht erst ab 1830 wie im Artikel angegeben.
Das Rupfen eines Federviehs dauert lang genug um ein ernsthaftes Gespräch mit jemandem zu führen, eine Arbeit, die früher wohl zu zweit erledigt wurde. Quelle Nur am Rande: Ein Hühnchen zu "plucken" haben (also zu"pflücken" als Mundart für rupfen) in derselben Bedeutung lässt sich bereits im 17. Jahrhundert nachweisen, nicht erst ab 1830 wie im Artikel angegeben.
Exmitglied-2- Anzahl der Beiträge : 78
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Seinen Obolus entrichten.
Der Obolus, war eine kleine griechische Münze hatte aber eine besondere Bedeutung, weil man dem Fährmann einen Obolus geben musste, damit man von ihm über den Styx ins Totenreich, den Hades gebracht wurde. Deshalb wurde Toten ein Obolus unter die Zunge gelegt.
Es gab später in Deutschland eine Kleine Münze den Obol, dessen Name auf Obolus zurück ging. In manchen Gegenden hieß der auch Scherf, daher der Spruch "sein Scherflein beitragen.
Der Obolus, war eine kleine griechische Münze hatte aber eine besondere Bedeutung, weil man dem Fährmann einen Obolus geben musste, damit man von ihm über den Styx ins Totenreich, den Hades gebracht wurde. Deshalb wurde Toten ein Obolus unter die Zunge gelegt.
Es gab später in Deutschland eine Kleine Münze den Obol, dessen Name auf Obolus zurück ging. In manchen Gegenden hieß der auch Scherf, daher der Spruch "sein Scherflein beitragen.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Wir kennen den Ausdruck "mache doch keine Fisimatenten."
Oft wird es darauf zurückgeführt, dass während der französischen Besatzung die Formulierung gebraucht wurde:
Visitez ma tente "Besuche mein Zelt"
Zurück geführt auf entweder als Aufforderung an junge Mädchen, oder von Vorgesetzten an Soldaten, die sich einen "Anschiss" abholen sollten.
Da der Ausdruck aber älter ist, als die französische Besatzung zurück liegt, ist wohl die Bedeutung:
Visae patentes (literae) ›ordnungsgemäß verliehenes Patent‹, im 16. Jahrhundert als visepatentes reichlich belegt, wird durch spöttische Auffassung des Bürokratischen eine ›überflüssige Schwierigkeit‹.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
als Ursprung die richtige.
Oft wird es darauf zurückgeführt, dass während der französischen Besatzung die Formulierung gebraucht wurde:
Visitez ma tente "Besuche mein Zelt"
Zurück geführt auf entweder als Aufforderung an junge Mädchen, oder von Vorgesetzten an Soldaten, die sich einen "Anschiss" abholen sollten.
Da der Ausdruck aber älter ist, als die französische Besatzung zurück liegt, ist wohl die Bedeutung:
Visae patentes (literae) ›ordnungsgemäß verliehenes Patent‹, im 16. Jahrhundert als visepatentes reichlich belegt, wird durch spöttische Auffassung des Bürokratischen eine ›überflüssige Schwierigkeit‹.
Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
als Ursprung die richtige.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Ähnlich wie die Fisematenten wird auch die Herkunft der Bezeichnung
unseres heimischen "Pumpernickel" Brotes den Franzosen in die Schuhe
geschoben. Als Münster wieder einmal von den Franzosen besetzt wurde,
empfingen die Stadtoberen des Franzmanns Militär traditionell mit Brot
und Salz. Angeblich hätten die Franzosen den Genuß des ihnen unbekannten
Pumpernickel verweigert, statt dessen ihr Pferd "Niquel" mit der Bemerkung
"Bon pour Niquel" damit gefüttert.
Ob´s stimmt, ist fraglich, aber eine schöne Anekdote ist es allemal. Und ein Beleg
dafür, daß man die Franzosen in früheren Jahrhunderten als arrogant einschätzte.
unseres heimischen "Pumpernickel" Brotes den Franzosen in die Schuhe
geschoben. Als Münster wieder einmal von den Franzosen besetzt wurde,
empfingen die Stadtoberen des Franzmanns Militär traditionell mit Brot
und Salz. Angeblich hätten die Franzosen den Genuß des ihnen unbekannten
Pumpernickel verweigert, statt dessen ihr Pferd "Niquel" mit der Bemerkung
"Bon pour Niquel" damit gefüttert.
Ob´s stimmt, ist fraglich, aber eine schöne Anekdote ist es allemal. Und ein Beleg
dafür, daß man die Franzosen in früheren Jahrhunderten als arrogant einschätzte.
Gontscharow- Gründungsmitglied
- Anzahl der Beiträge : 939
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Gontscharow schrieb: Und ein Beleg
dafür, daß man die Franzosen in früheren Jahrhunderten als arrogant einschätzte.
Habe ich über die Franzosen früher auch gedacht.
Aber dann habe ich Franzosen kennen gelernt und nur denke ich dass nicht mehr, sondern weiss es.
Re: Redensarten und deren Herkunft
Na ja, ich hatte mal einen französischen Freund - die Arroganz war nur Attitüde.
Nicht nur den Deutschen kommen Franzosen arrogant vor, in GB und den USA
ist diese Einschätzung noch viel ausgeprägter als hierzulande.
Nicht nur den Deutschen kommen Franzosen arrogant vor, in GB und den USA
ist diese Einschätzung noch viel ausgeprägter als hierzulande.
SarahF- Anzahl der Beiträge : 207
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Das dürfte tatsächlich in der Welt der Anekdoten zu verorten sein. Pumpernickel leitet sich lt. Deutschem Wörterbuch von Hermann Paul aus "Pumper" für Blähungen und "Nickel" als Namensvariante von Nikolaus ab. Soll laut Wörterbuch soviel wie "Furzkerl" bedeuten. (Das habe ich mal nachgeschlagen, als es in "The Big Bang Theory" erwähnt wurde und ich es nicht glauben wollte)
Exmitglied-2- Anzahl der Beiträge : 78
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Re: Redensarten und deren Herkunft
Das mit der Butter kannte ich auch noch nicht.
schwedisches Sprichwort
Det som göms i snö, kommer fram i tö.
Was in den Schnee fällt, kommt im Tauwetter ans Licht.
(wörtlich: Was im Schnee versteckt wird, kommt bei Tauwetter wieder.)
(snö, Schnee, reimt sich im Schwedischen auf tö, Tau)
Ingen tö, skotta snö.
(Es taut nicht, also heißt es Schnee schippen.)
schwedisches Sprichwort
Det som göms i snö, kommer fram i tö.
Was in den Schnee fällt, kommt im Tauwetter ans Licht.
(wörtlich: Was im Schnee versteckt wird, kommt bei Tauwetter wieder.)
(snö, Schnee, reimt sich im Schwedischen auf tö, Tau)
Ingen tö, skotta snö.
(Es taut nicht, also heißt es Schnee schippen.)
OlliBjörn- Anzahl der Beiträge : 15
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