Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
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Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
In vorkapitalistischen Gesellschaften ist diese Frage relativ leicht zu erklären. Schon die antiken Autoren und später im 18. und 19. Jahrhundert glaubten die Vertreter der Arbeitswertlehre die Lösung zu kennen: Reichtum und Gewinn entstehen durch die Aneignung unbezahlter Mehrarbeit oder durch die Aneignung des Mehrproduktes, welches aus dieser Mehrarbeit entstanden ist.
In der Antike gab es zwei Formen der Ausbeutung: Die Sklaverei und die Zahlung von Tributen unterworfener Stämme und Völker.
In der Sklaverei der Antike scheint die Zwangsarbeit des Sklaven ausschließlich Mehrarbeit für seinen Besitzer zu sein. Allerdings fließt ein Teil aus dem Gewinn an den Sklaven zurück, um seinen Unterhalt zu finanzieren. Antike Autoren berechnen den Mehrwert, den ein Sklave einbringt: Er ist die Differenz zwischen dem Wert der von ihm erzeugten Waren und den Produktionskosten (Unterhaltskosten für den Sklaven, Rohstoffkosten, Werteverzehr der Werkzeuge, also Abschreibungen modern ausgedrückt, Tilgungskosten für den Kaufpreis des Sklaven). Der Mehrwert ist ganz offensichtlich aus der unbezahlten Mehrarbeit des Sklaven entstanden.
Die Tribute entstehen durch die unbezahlte Mehrarbeit der unterworfenen Völker, die ohne vergleichbare Gegenleistung an die Mächtigen Produkte abliefern müssen.
Im Mittelalter ist die Ausbeutung durch Fronarbeit offensichtlich. Der Bauer arbeitet drei Tage auf dem Feld des Grundherrn, drei Tage auf seinem eigenen Feld. Die unbezahlte Mehrarbeit für den Grundherrn (Arbeitsrente) bildet dessen Gewinn. Musste der Bauer in späterer Zeit statt Fronarbeit Naturalien abliefern (Produktenrente) oder noch später Geldzahlungen leisten (Geldrente) macht dies keinen Unterschied. Die unbezahlte Mehrarbeit des Bauern nimmt hier lediglich die Form des unbezahlten Mehrproduktes an. Allerdings muss der Grundherr auch Leistungen an die Bauern erbringen, z.B. deren Schutz organisieren. Diese Arbeit lässt sich allerdings nicht quantifizieren in Werten.
Die beiden frühen Formen des Kapitals, das Wucherkapital und das Kaufmannskapital, lassen ihren ausbeuterischen Charakter noch klar erkennen: Beim Wucherkapital muss der Schuldner einen Teil des von ihm erzeugten Wertes an den Gläubiger abgeben, es handelt sich also um eine Wertübertragung, die Zinsen sind also auch hier gleichbedeutend mit der unentgeltlichen Mehrarbeit bzw. des daraus entstandenen Mehrproduktes. Das Wucherkapital wurde vom Christentum und Islam als unsozial bekämpft.
Bezüglich des Handels schreiben bereits die antiken Autoren, dass der Gewinn daraus entsteht, das man Waren unter ihrem wirklichen Wert ankauft, aber über ihrem Wert verkauft. Das bedeutet aber für die Produzenten: sie bekommen nicht ihren tatsächlichen Wert, sondern nur einen Teil davon bezahlt, den anderen Teil erhalten die Kaufleute, auch hier also wieder unbezahlte Mehrarbeit bzw. Mehrprodukt. Die Konsumenten hingegen bezahlen die Waren über ihrem Wert. Der Händler erbringt aber auch noch eine zusätzliche Wertschöpfung durch den Transport der Waren.
Daneben gibt es noch den großen Bereich der einfachen Warenproduktion, Handwerker oder Bauern, die Waren ohne fremde Arbeitskräfte erstellen und zu ihrem Wert verkaufen. Der Wert bzw. Preis einer Ware errechnet sich laut Adam Smith wie folgt: Der Wert jedes Gutes wird letztlich durch die Menge Arbeit gemessen, für die es eingetauscht werden kann. „Ihr Wert ist für ihre Besitzer, die sie gegen neue Produkte vertauschen wollen, genau der Quantität der der Arbeit gleich, welche sie dafür kaufen oder sich dienstbar machen können.“
(Smith, Untersuchungen über den Ursprung des Reichtums der Nationen, Frankfurt 1961, S.78)
Wer also sechs Stunden für die Produktion eines Gutes gebraucht hat, bekommt auf dem Markt ein anderes Gut, zu dessen Produktion ebenfalls sechs Stunden benötigt wurden. Es tauschen sich also gleiche Werte und so kann eigentlich niemand reich werden auf Kosten anderer, nur durch Ausbeutung seiner eigenen Arbeitskraft. Allerdings schlossen sich im Mittelalter die Handwerker in Zünften zusammen und nahmen Monopolpreise, was Adam Smith heftig verurteilte, da auf diese Weise die Waren über ihre Werte verkauft werden. Vor allem die Bauern mussten überhöhte Preise bezahlen und das führte zu einer Ausbeutung des Landes durch die Stadt.
Kompliziert wird die Situation nun in der modernen Gesellschaft mit Loharbeitern und Kapitalisten. Adam Smith geht davon aus, das es drei Gesellschaftsklassen gibt: Die Arbeiter, die Unternehmer und die Grundeigentümer, da bei Smith alle Waren mithilfe von Boden, Kapital und Arbeit erstellt werden. Weil der Preis von Boden, Kapital und Arbeit aber durch die Grundrente, Profit und Lohn festgelegt wird, besteht auch der Preis der Waren aus der Summe von Grundrente, Profit und Lohn. Hier verwickelt er sich aber bald in Widersprüche. Seiner Meinung nach entstehen alle Werte durch Arbeit. Der Lohnarbeiter bekommt für seine Arbeit den Gegenwert in Form von Geld für Lebensmittel. Wie entstehen aber Profit und Grundrente? Nur durch deren Besitz, also nicht durch Arbeit? Das Rätsel kann er nicht richtig klären. Später erwähnt er, dass alle Werte durch die Arbeit des Arbeiters entstehen, Profit und Grundrente sind lediglich Abzüge davon. Dann entstehen diese beiden Einkommensformen also auch durch Mehrarbeit, und zwar durch die unbezahlte Tätigkeit des Lohnarbeiters. So weit geht Smith allerdings nicht, erst Marx baut diesen Gedankengang weiter aus.
Die klassischen Theorien gehen also davon aus, das Gewinn und Reichtum durch unbezahlte Mehrarbeit entstehen und zwar sowohl in der Antike als auch heute
Mit diesen Erklärungen konnte sich die spätere Volkswirtschaftslehre nicht zufrieden geben. Sie entwickelte zahlreiche neue Theorien über die Entstehung des Gewinns. Das wäre ein Kapitel für sich.
In der Antike gab es zwei Formen der Ausbeutung: Die Sklaverei und die Zahlung von Tributen unterworfener Stämme und Völker.
In der Sklaverei der Antike scheint die Zwangsarbeit des Sklaven ausschließlich Mehrarbeit für seinen Besitzer zu sein. Allerdings fließt ein Teil aus dem Gewinn an den Sklaven zurück, um seinen Unterhalt zu finanzieren. Antike Autoren berechnen den Mehrwert, den ein Sklave einbringt: Er ist die Differenz zwischen dem Wert der von ihm erzeugten Waren und den Produktionskosten (Unterhaltskosten für den Sklaven, Rohstoffkosten, Werteverzehr der Werkzeuge, also Abschreibungen modern ausgedrückt, Tilgungskosten für den Kaufpreis des Sklaven). Der Mehrwert ist ganz offensichtlich aus der unbezahlten Mehrarbeit des Sklaven entstanden.
Die Tribute entstehen durch die unbezahlte Mehrarbeit der unterworfenen Völker, die ohne vergleichbare Gegenleistung an die Mächtigen Produkte abliefern müssen.
Im Mittelalter ist die Ausbeutung durch Fronarbeit offensichtlich. Der Bauer arbeitet drei Tage auf dem Feld des Grundherrn, drei Tage auf seinem eigenen Feld. Die unbezahlte Mehrarbeit für den Grundherrn (Arbeitsrente) bildet dessen Gewinn. Musste der Bauer in späterer Zeit statt Fronarbeit Naturalien abliefern (Produktenrente) oder noch später Geldzahlungen leisten (Geldrente) macht dies keinen Unterschied. Die unbezahlte Mehrarbeit des Bauern nimmt hier lediglich die Form des unbezahlten Mehrproduktes an. Allerdings muss der Grundherr auch Leistungen an die Bauern erbringen, z.B. deren Schutz organisieren. Diese Arbeit lässt sich allerdings nicht quantifizieren in Werten.
Die beiden frühen Formen des Kapitals, das Wucherkapital und das Kaufmannskapital, lassen ihren ausbeuterischen Charakter noch klar erkennen: Beim Wucherkapital muss der Schuldner einen Teil des von ihm erzeugten Wertes an den Gläubiger abgeben, es handelt sich also um eine Wertübertragung, die Zinsen sind also auch hier gleichbedeutend mit der unentgeltlichen Mehrarbeit bzw. des daraus entstandenen Mehrproduktes. Das Wucherkapital wurde vom Christentum und Islam als unsozial bekämpft.
Bezüglich des Handels schreiben bereits die antiken Autoren, dass der Gewinn daraus entsteht, das man Waren unter ihrem wirklichen Wert ankauft, aber über ihrem Wert verkauft. Das bedeutet aber für die Produzenten: sie bekommen nicht ihren tatsächlichen Wert, sondern nur einen Teil davon bezahlt, den anderen Teil erhalten die Kaufleute, auch hier also wieder unbezahlte Mehrarbeit bzw. Mehrprodukt. Die Konsumenten hingegen bezahlen die Waren über ihrem Wert. Der Händler erbringt aber auch noch eine zusätzliche Wertschöpfung durch den Transport der Waren.
Daneben gibt es noch den großen Bereich der einfachen Warenproduktion, Handwerker oder Bauern, die Waren ohne fremde Arbeitskräfte erstellen und zu ihrem Wert verkaufen. Der Wert bzw. Preis einer Ware errechnet sich laut Adam Smith wie folgt: Der Wert jedes Gutes wird letztlich durch die Menge Arbeit gemessen, für die es eingetauscht werden kann. „Ihr Wert ist für ihre Besitzer, die sie gegen neue Produkte vertauschen wollen, genau der Quantität der der Arbeit gleich, welche sie dafür kaufen oder sich dienstbar machen können.“
(Smith, Untersuchungen über den Ursprung des Reichtums der Nationen, Frankfurt 1961, S.78)
Wer also sechs Stunden für die Produktion eines Gutes gebraucht hat, bekommt auf dem Markt ein anderes Gut, zu dessen Produktion ebenfalls sechs Stunden benötigt wurden. Es tauschen sich also gleiche Werte und so kann eigentlich niemand reich werden auf Kosten anderer, nur durch Ausbeutung seiner eigenen Arbeitskraft. Allerdings schlossen sich im Mittelalter die Handwerker in Zünften zusammen und nahmen Monopolpreise, was Adam Smith heftig verurteilte, da auf diese Weise die Waren über ihre Werte verkauft werden. Vor allem die Bauern mussten überhöhte Preise bezahlen und das führte zu einer Ausbeutung des Landes durch die Stadt.
Kompliziert wird die Situation nun in der modernen Gesellschaft mit Loharbeitern und Kapitalisten. Adam Smith geht davon aus, das es drei Gesellschaftsklassen gibt: Die Arbeiter, die Unternehmer und die Grundeigentümer, da bei Smith alle Waren mithilfe von Boden, Kapital und Arbeit erstellt werden. Weil der Preis von Boden, Kapital und Arbeit aber durch die Grundrente, Profit und Lohn festgelegt wird, besteht auch der Preis der Waren aus der Summe von Grundrente, Profit und Lohn. Hier verwickelt er sich aber bald in Widersprüche. Seiner Meinung nach entstehen alle Werte durch Arbeit. Der Lohnarbeiter bekommt für seine Arbeit den Gegenwert in Form von Geld für Lebensmittel. Wie entstehen aber Profit und Grundrente? Nur durch deren Besitz, also nicht durch Arbeit? Das Rätsel kann er nicht richtig klären. Später erwähnt er, dass alle Werte durch die Arbeit des Arbeiters entstehen, Profit und Grundrente sind lediglich Abzüge davon. Dann entstehen diese beiden Einkommensformen also auch durch Mehrarbeit, und zwar durch die unbezahlte Tätigkeit des Lohnarbeiters. So weit geht Smith allerdings nicht, erst Marx baut diesen Gedankengang weiter aus.
Die klassischen Theorien gehen also davon aus, das Gewinn und Reichtum durch unbezahlte Mehrarbeit entstehen und zwar sowohl in der Antike als auch heute
Mit diesen Erklärungen konnte sich die spätere Volkswirtschaftslehre nicht zufrieden geben. Sie entwickelte zahlreiche neue Theorien über die Entstehung des Gewinns. Das wäre ein Kapitel für sich.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Wallenstein schrieb:
Die beiden frühen Formen des Kapitals, das Wucherkapital und das Kaufmannskapital, lassen ihren ausbeuterischen Charakter noch klar erkennen: Beim Wucherkapital muss der Schuldner einen Teil des von ihm erzeugten Wertes an den Gläubiger abgeben, es handelt sich also um eine Wertübertragung, die Zinsen sind also auch hier gleichbedeutend mit der unentgeltlichen Mehrarbeit bzw. des daraus entstandenen Mehrproduktes. Das Wucherkapital wurde vom Christentum und Islam als unsozial bekämpft.
Interessant ist, dass man die Asozialität bei den Kapitalanleihen sah, nicht aber inder Ausbeutung durch der Grundherrn oder die Kirche...
Ich glaube aber auch ergänzen zu dürfen, dass man auch schon im Altertum nicht nur durch Gewalt (also durch Raub, Unterwerfung und Versklavung), aber auch durch Handel reich werden konnte.
In der Tat, durch die Industrialisierung, später durch die Verdienstleistung und Informatisierung gab es weitere Formen des Reich werdens, das werden wir sicher auch noch in einem Thread thematisieren.
Marek1964- Admin
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Für meine Begriffe müssen wir hier bei der Gentilordnung die Grenze zwischen Wildheit und Barbarei anschauen. Es ist eine Zeit des Übergangs. Von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaft. Von einem Jäger- und Sammlerdasein. Welches sich zur Viehzucht und dem Bodenbau entwickelt und zur Sesshaftigkeit führt. Hieraus werden neue Triebkräfte wirksam die sich zu einem Widerspruch entwickeln. Dieser Wid. führt zu einem Bruch des sogenanntn Mutterrechts.Die Produktion wächst, vor allem in der Viehzucht. Damit sammeln sich Reichtümer, die zum größten Teil aus der Arbeit des Mannes stammen. An diesem Punkt entsteht Naturgemäß das Bedürfnis die angehäuften Reichtümer auf die Kinder zu vererben. Nun gehörten aber zur damaligen Zeit auf Grund des Mutterrechts die Kinder der Muttr und nicht dem Vater. Damit kommte zum Sturz Mutterrechts, da jetzt das Erbe zur männlichen Abstammungsfamilie gehört. Mit diesem vätrlichen Erbrecht, der Bindung der väterlichen Abstammungslinie an Eigentumsrechte, entsteht eine neue Familienform., wo der Vater über Reichtum verfügt. Darunter fällt alles was man zur Produktion braucht, der Grund und Boden sowie das Vieh. Es ist eine Familienform die auf Privateigentum beruht. Eine Wirtschaftseinheit wo es jetzt möglich war eine usbeutung im Rahmen der Familie zu betreiben. Im Prinzip ist es eine Übergangsepoche von der Urgesellschaft zu einer Gesellschaft von verschiedenen Klassen. Die Erzeugung von einem Mehrprodukt lässt durch die unterschiedliche Akkumulation von Reichtum das Privateigentum entstehen mit seinen bis heute erkennbaren Folgen. Jetzt überspringen wir mal ein bisschen die Geschichte der Menschheit und kommen im Altertum und Mittelalter an. Hier beherrscht ökonomisch die Stadt über das Land im Altertum und das Land über die Stadt im Mittelalter. Aus diesem Gegensatz entwickelte sich eine dritte ganz entscheidende wichtige Arbeitsteilung die zu der Klasse der Kaufleute führt. Diese Kaufleute haben keinen Anteil an der Produktion, da sie nur als Vermittler zwischen zwei Produzenten auftreten. Das gibt diesen die Möglichkeit die Leitung der Produktion zu erobern und die Produzenten müssen sich ihnen unterwerfen. Damit beuten die Kaufleute beide aus und sammeln rasch Reichtümer wo sie dadurch einen grossen gesell. Einfluss bekommen. Das versetzt wiederum in die Lage noch schneller Reichtümer anzuhäufen. Ihre Beherrschung der Produktion wird immer größer, was zu periodischen Handelskrisen führt. Wie machen die das? Die Kaufleute benutzen den Vorwand, dass sie den Produzenten die Mühe und das Risiko des Austausches abnehmen und den Absatz ihrer Produktion auf entfernten Märkten ausdehnen. Jetzt kommt das Metallgeld wo man Ware für Geld kaufen konnte. Es kam zugleich aber auch der Zins und der Wucher. Das heist, der Boden konnte zu Geld gemacht werden durch Verkauf oder Verpfändung. Kaum war das Grundeigentum da, gabs die Hypothek. Die Folge war ein rasches Fortschreiten der Konzentration und Zentralisation des Reichtums in den Händen von wenigen, während auf der anderen Seite die Armen immer Ärmer werden und ihre Zahl steigt. Durch diese neuen Erwerbsverhältnisse veränderten sich auch die gesell. Verhältnisse, die wiederum neue Bedürfnisse und Interessen mit sich brachte. Das ist das was wir heute noch haben. Arm und Reich. Das ist nur ein ganz minimaler Auszug der Entstehung von Reichtum.
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Ich denke wir sollten umgelehrt fragen. Wie entstehen Gewinn und Reichtum.
Um Reichtum zu definieren, Reichtum ist für mich nicht der Wohlstand, den sich der Eine, oder Andere durch Arbeit erwirtschaftet, in dem er sich ein Haus baut und etwas Geld fürs Alter auf einem Konto sammelt.
Reichtum ist eine Ansammlung von Kapital, Geld, Werten, die es dem Eigentümer ermöglichen Erträge zu erzielen, ohne eine persönliche Leistung zu erbringen und die so hoch sind, dass er es nicht verbrauchen kann.
Wie entsteht nun Gewinn. Ein Gewinn, also ein Einkommen über den Wert der erbrachten Arbeitsleistung eines Individuums hinaus, kann nur durch die Nutzung/Ausbeutung von natürlichen Sourcen, oder durch unternehmerische Tätigkeit hinaus erzielt werden. Ebenso durch die Erzielung von Einnahmen für die Überlassung von Vermögenswerten.
DEn einfachsten Gewinn erziele ich natürlich, wenn ich über eine Source verfüge, die andere haben wollen. Länder die über Ölquellen verfügen haben es da relativ am leichtesten, weil es vermutlich der Rohstoff ist, beidem die Kosten für die Förderung im Verhältnis zum Verkaufspreis am geringsten sind (oder zumindest sein kann). Bei Gold und anderen Metallen nähern sich die Förderkosten langsam dem Weltmarktpreis an.
Wenn wir an Personen denken, können Gewinne praktisch nur dadurch erzielt werden, dass unternehmerisches handeln vorliegt. Das bedeutet aber eben auch, dass einer das Risiko übernimmt. Er zahlt die Löhne und Gehälter, kauft das Material, hat die Anlagen investiert, trägt das Risiko, dass auch Verluste erwirtschaftet werden.
So war das schon in früheren Zeiten und so ist es noch heute. Natürlich in unterschiedlichen Ausprägungen. Vermutlich waren die ersten die einen deutlichen "Mehrwert" erzielten die Händler, die sich mit Waren auf mehr, oder weniger lange Reisen begaben und so Erträge erwirtschafteten.
Auch die Verteufelung des Zinses (mal abgesehen von Wucher) kann ich nicht richtig nachvollziehen. Ein Moslem wird wegen des Zinsverbotes einem Händler die Waren vorfinanzieren und einen Anteil am Gewinn dafür verlangen (womit er ein Risiko eingeht). Ein antiker Geldverleiher hat einen Zins verlangt. Der Gewinn, ob hoch, oder Gering stand dem Händler zu. So etwas ist auch heute noch möglich. Man kann sich das Kapital für sein Unternehmen von einem Venture Capital Investor holen, oder von der Bank. Ich kenne genügend Unternehmer, die sich das Geld nicht von einem Investor holen, der einen Teil des Gewinns beansprucht, sondern nur "normal" geliehenes Geld gegen Zinsen wollen.
Auch muss man sehen, dass es seit ca. der Industrialisierung auch die Möglichkeit gibt lediglich als Investor durch den Kauf von Aktien am Unternehmenserfolg teilzuhaben. Gerade die Rolle als Aktionär hat in den letzten evtl. 30 Jahren im Bereich der Elektronikbranche die Chance gegeben, gewaltige Gewinne zu erzielen, aber ggf. auch einen großen Teil des Vermögens zu verlieren. Wie immer bei unternehmerischem handeln, Chancen und Risiken.
Wenn es um Reichtum geht, sieht man die Milliardäre wie die Aldibrüder, Bill Gates usw.
Menschen wie Merckle (verlor sein Vermögen durch Porsche Spekulationen), sind dann nur noch eine Randnotiz.
Ein Donald Trump, heute 4 Mrd. schwer und auf dem Weg zu einer Präsidentschaftskandidatur, war zwischen 1991 und 2009 4 mal Pleite (nach europäischer Lesart), weil er sich unter den Schutz des Chapter 11 stellte und hat es jedesmal geschafft wieder nach vorne zu kommen.
So etwas wäre bei deutscher Gesetzeslage unmöglich. Hier will man einen Unternehmer der einen Fehler gemacht hat am Boden sehen. Möglichst als Müllmann, damit er auch keine Chance hat seine Schulden zu zahlen, sondern eine Restschuldbefreiung braucht, damit man ihm dies noch möglichst Jahre vorhalten kann.
Um Reichtum zu definieren, Reichtum ist für mich nicht der Wohlstand, den sich der Eine, oder Andere durch Arbeit erwirtschaftet, in dem er sich ein Haus baut und etwas Geld fürs Alter auf einem Konto sammelt.
Reichtum ist eine Ansammlung von Kapital, Geld, Werten, die es dem Eigentümer ermöglichen Erträge zu erzielen, ohne eine persönliche Leistung zu erbringen und die so hoch sind, dass er es nicht verbrauchen kann.
Wie entsteht nun Gewinn. Ein Gewinn, also ein Einkommen über den Wert der erbrachten Arbeitsleistung eines Individuums hinaus, kann nur durch die Nutzung/Ausbeutung von natürlichen Sourcen, oder durch unternehmerische Tätigkeit hinaus erzielt werden. Ebenso durch die Erzielung von Einnahmen für die Überlassung von Vermögenswerten.
DEn einfachsten Gewinn erziele ich natürlich, wenn ich über eine Source verfüge, die andere haben wollen. Länder die über Ölquellen verfügen haben es da relativ am leichtesten, weil es vermutlich der Rohstoff ist, beidem die Kosten für die Förderung im Verhältnis zum Verkaufspreis am geringsten sind (oder zumindest sein kann). Bei Gold und anderen Metallen nähern sich die Förderkosten langsam dem Weltmarktpreis an.
Wenn wir an Personen denken, können Gewinne praktisch nur dadurch erzielt werden, dass unternehmerisches handeln vorliegt. Das bedeutet aber eben auch, dass einer das Risiko übernimmt. Er zahlt die Löhne und Gehälter, kauft das Material, hat die Anlagen investiert, trägt das Risiko, dass auch Verluste erwirtschaftet werden.
So war das schon in früheren Zeiten und so ist es noch heute. Natürlich in unterschiedlichen Ausprägungen. Vermutlich waren die ersten die einen deutlichen "Mehrwert" erzielten die Händler, die sich mit Waren auf mehr, oder weniger lange Reisen begaben und so Erträge erwirtschafteten.
Auch die Verteufelung des Zinses (mal abgesehen von Wucher) kann ich nicht richtig nachvollziehen. Ein Moslem wird wegen des Zinsverbotes einem Händler die Waren vorfinanzieren und einen Anteil am Gewinn dafür verlangen (womit er ein Risiko eingeht). Ein antiker Geldverleiher hat einen Zins verlangt. Der Gewinn, ob hoch, oder Gering stand dem Händler zu. So etwas ist auch heute noch möglich. Man kann sich das Kapital für sein Unternehmen von einem Venture Capital Investor holen, oder von der Bank. Ich kenne genügend Unternehmer, die sich das Geld nicht von einem Investor holen, der einen Teil des Gewinns beansprucht, sondern nur "normal" geliehenes Geld gegen Zinsen wollen.
Auch muss man sehen, dass es seit ca. der Industrialisierung auch die Möglichkeit gibt lediglich als Investor durch den Kauf von Aktien am Unternehmenserfolg teilzuhaben. Gerade die Rolle als Aktionär hat in den letzten evtl. 30 Jahren im Bereich der Elektronikbranche die Chance gegeben, gewaltige Gewinne zu erzielen, aber ggf. auch einen großen Teil des Vermögens zu verlieren. Wie immer bei unternehmerischem handeln, Chancen und Risiken.
Wenn es um Reichtum geht, sieht man die Milliardäre wie die Aldibrüder, Bill Gates usw.
Menschen wie Merckle (verlor sein Vermögen durch Porsche Spekulationen), sind dann nur noch eine Randnotiz.
Ein Donald Trump, heute 4 Mrd. schwer und auf dem Weg zu einer Präsidentschaftskandidatur, war zwischen 1991 und 2009 4 mal Pleite (nach europäischer Lesart), weil er sich unter den Schutz des Chapter 11 stellte und hat es jedesmal geschafft wieder nach vorne zu kommen.
So etwas wäre bei deutscher Gesetzeslage unmöglich. Hier will man einen Unternehmer der einen Fehler gemacht hat am Boden sehen. Möglichst als Müllmann, damit er auch keine Chance hat seine Schulden zu zahlen, sondern eine Restschuldbefreiung braucht, damit man ihm dies noch möglichst Jahre vorhalten kann.
Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Bei diesem Thema liegt der Schwerpunkt auf "Entstehung" und nicht auf Wirkungen die heute zu beobachten sind. Hier sollte man schon eine wissenschaftliche Erklärung geben und kein persönliches Empfinden. Reichtum ist die Gesamtheit der mat. und geistigen Werte als Resultat der Entwicklung von Bedürnissen und Fähigkeiten und dem Schöpfertum der Menschen. Reichtum ist Abhängig von der jewiligen Art und Weise wie in einer Gesellschaft produziert wird.Diese ist wiederum Abhängig vom Grad der Produktivität der gesell. Arbeit. Reichtum ist auch von der Klassenzugehörigkeit ihrer Mitglieder abhängig. Das Ziel der heutigen Produktion ist der Profit. Zumindest in Deutschland. Soviel ich weiss bewegen wir uns im Kapitalismus und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wird wohlwollend weggelassen. Ich kann in dieser Gesellschaft Gewinne erzielen ohne unternehmerisch tätig zu werden. Was ist die Börse? Was ist Spekulation mit Futures oder Optionen?
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Ich kann Deine Antwort nicht ganz verstehen.
So wie ich es aufgeführt habe, ist es nicht in Fachchinesisch, aber in wirtschaftswissenschaftlicher Einteilung erfolgt.
Die Einleitung zu diesem Thema ist im Sinne von rein wirtschaftlichem Reichtum (Reichtum des Individuums) aufgebaut und nicht im Sinne von gesellschaftlichem Eigentum. Bei dem Wissen, was der Gesellschaft zu Gute kommt, muss man auch sehen, das viele Entdeckungen zwar der Menschheit zugute gekommen sind, aber auch durch Patente zu individuellem Reichtum geführt haben (Edison, Westinghouse, Daimler, Röntgen usw.).
Nein, Reichtum ändert die Klassenzugehörigkeit. Edison war ein einfacher Mechaniker, Bell ein Sprachtherapeuth, Robert Bosch ein Bauernsohn usw.
Sinn der Produktion ist Profit. Was sonst? Gute Produkte liefern bedeutet zufriedene Kunden. Ohne zufriedene Kunden geht ein Unternehmen kaputt. Das ist übrigens nicht nur in Deutschland so, sondern überall auf der Welt. Die Börse (Aktien) hatte ich extra behandelt. Der Kauf von Aktien ist die Beteiligung am Betriebsvermögen, also beinhaltet es unternehmerische Beteiligung. Teilhabe am unternehmerischen Risiko, Beteiligung am Erfolg.
karstde schrieb:Bei diesem Thema liegt der Schwerpunkt auf "Entstehung" und nicht auf Wirkungen die heute zu beobachten sind. Hier sollte man schon eine wissenschaftliche Erklärung geben und kein persönliches Empfinden.
So wie ich es aufgeführt habe, ist es nicht in Fachchinesisch, aber in wirtschaftswissenschaftlicher Einteilung erfolgt.
karstde schrieb: Reichtum ist die Gesamtheit der mat. und geistigen Werte als Resultat der Entwicklung von Bedürnissen und Fähigkeiten und dem Schöpfertum der Menschen. Reichtum ist Abhängig von der jewiligen Art und Weise wie in einer Gesellschaft produziert wird.Diese ist wiederum Abhängig vom Grad der Produktivität der gesell. Arbeit.
Die Einleitung zu diesem Thema ist im Sinne von rein wirtschaftlichem Reichtum (Reichtum des Individuums) aufgebaut und nicht im Sinne von gesellschaftlichem Eigentum. Bei dem Wissen, was der Gesellschaft zu Gute kommt, muss man auch sehen, das viele Entdeckungen zwar der Menschheit zugute gekommen sind, aber auch durch Patente zu individuellem Reichtum geführt haben (Edison, Westinghouse, Daimler, Röntgen usw.).
karstde schrieb: Reichtum ist auch von der Klassenzugehörigkeit ihrer Mitglieder abhängig.
Nein, Reichtum ändert die Klassenzugehörigkeit. Edison war ein einfacher Mechaniker, Bell ein Sprachtherapeuth, Robert Bosch ein Bauernsohn usw.
karstde schrieb: Das Ziel der heutigen Produktion ist der Profit. Zumindest in Deutschland. Soviel ich weiss bewegen wir uns im Kapitalismus und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen wird wohlwollend weggelassen. Ich kann in dieser Gesellschaft Gewinne erzielen ohne unternehmerisch tätig zu werden. Was ist die Börse?
Sinn der Produktion ist Profit. Was sonst? Gute Produkte liefern bedeutet zufriedene Kunden. Ohne zufriedene Kunden geht ein Unternehmen kaputt. Das ist übrigens nicht nur in Deutschland so, sondern überall auf der Welt. Die Börse (Aktien) hatte ich extra behandelt. Der Kauf von Aktien ist die Beteiligung am Betriebsvermögen, also beinhaltet es unternehmerische Beteiligung. Teilhabe am unternehmerischen Risiko, Beteiligung am Erfolg.
Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Die Mehrproduktion ist edr Ausgangspunkt wo die Geschichte der Menschheit in zwei verschiedene Epochen gegliedert wird. In der Ersten produziert der Mensch gerade genug um sich am Leben erhalten zu können. Sicherlich kann es auch mal etwas mehr gewesen sein. Aber nicht genug, um über eine längere Zeit so viel zu produzieren welches er selbst nicht braucht. In der zweiten 6st das Wirtschaftsniveau schon höher. Hier werden Tiere gezähmt und es wird Ackerbau betrieben. Der einzelne produziert jetzt so viel, dass er nicht nur reichlich leben kann, sondern auch in der Lage ist andere Menschen zu ernähren, die nichts mit der Nahrungsbeschaffung zu tun haben. Diese Entwicklung der Mehrproduktion, d.h. Produktion von Gütern die über den eigenen Bedarf hinausgehen ist die Ursache der Entstehung von Privateigentum. Damit werden zwei Klassen geschaffen. Diese Wahrheiten meiden allerdings die meisten Ökonomen usw. Wie die Pest, logischer Weise. Und mal noch etwas. Die finanziell-staatliche Abhängigkeit von privaten Großbanken liegt darin, dass der Staat von Privatbanken zinspfli htige Anleihen erhält. Und bei dieser Realität gibt es Leute die die Verteufelung des Zinses nicht verstehen.
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Der Staat fordert von dem Bürger Opfer. Und derselbe Staat garantiert die Rückzahlung durch Zinsen über Zinsen den privaten Finanzinstitutionen gegenüber, die den staatlichen Haushalt belasten und das ganze Volk in Form von direkten und indirekten Steuern bedrückt. Damit trägt das Volk die ganze Last der Staatsschulden gegenüber den Nutznießern.
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
DEr Staat hat sich Geld geliehen und muss Zinsen udn Tilgung leisten, wie Du Zins ud Tilgung leisten musst, wenn Du Dir Geld leihen solltest.
Ausserdem hat man aus der Vergangenheit gelernt und ja ein eine Schuldenbremse, also das Verbot der Nettoneuverschuldung gesetzliche verankert.
Ausserdem sollte man sehen, dass das Geld ja nicht von dem Banken ist und die sich damit isoliert die Taschen füllen.
Wenn die Bundesrepublik sich Geld leiht, so ist es durch Staatsanleihen. Diese Staatsanleihen sind wiederum das Anlageinstrument in das Lebensversicherer und Rentenfonds ihr Geld investieren. Dieses Geld kommt von Anlegern, die zum größten Teil die eigenen Bürger sind. über 80 % der deutschen Staatsschulden hat die Bundesrepublik und die Länder bei ihren eigenen Bürgern.
Das ist bei anderen Ländern anders. Die Griechen haben die meisten Schulden bei der EZB, die deren Staatsanleihen aufgekauft hat, die USA bei China, die deren Anleihen aufgekauft hat.
Ausserdem hat man aus der Vergangenheit gelernt und ja ein eine Schuldenbremse, also das Verbot der Nettoneuverschuldung gesetzliche verankert.
Ausserdem sollte man sehen, dass das Geld ja nicht von dem Banken ist und die sich damit isoliert die Taschen füllen.
Wenn die Bundesrepublik sich Geld leiht, so ist es durch Staatsanleihen. Diese Staatsanleihen sind wiederum das Anlageinstrument in das Lebensversicherer und Rentenfonds ihr Geld investieren. Dieses Geld kommt von Anlegern, die zum größten Teil die eigenen Bürger sind. über 80 % der deutschen Staatsschulden hat die Bundesrepublik und die Länder bei ihren eigenen Bürgern.
Das ist bei anderen Ländern anders. Die Griechen haben die meisten Schulden bei der EZB, die deren Staatsanleihen aufgekauft hat, die USA bei China, die deren Anleihen aufgekauft hat.
Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Das ist vollkommen richtig. Zu den wichtigsten Abnehmern für unsere Staatspapiere zählt die Citigroup, Merill Lynch, die UBS und die Deutsche Bank. Das sind Menschen wie Du und Ich. Das natürlich die Bürger dort Papiere kaufen stimmt. Stellt sich für mich die Frage, ob die Gläubiger letztendlich wirklich die Bürger sind. Da werd ich Ihnen Glauben schenken.
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Die Definition ist vollkommen in Ordnung. Kann aber sein das man heute dies so interpretiert wie es genehm ist. Materiell ist eine ganz konkrete Aussage.
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Beispiel: Gehen wir mal in die Zeit der Gens zurück. Wir reden ja hier von der Entstehung des Reichtums und nicht von den ALDI Brüdern und sonstigen Strategen heute. Zu dieser Zeit wächst die Produktion, vor allem in der Viehzucht. Damit sammeln sich Reichtümer im Laufe der Zeit durch die materielle Tätigkeit des Menschen, der Produktion, wie die PM, der Grund und Boden und wie erwähnt das liebe Vieh. Wie interpretiert man heute diesen Reichtum? Was ist das für Euch heute?
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Die Frage wie in der Marktwirtschaft eigentlich der Gewinn entsteht, habe ich in der Einleitung bewusst offen gehalten. Dies ist nämlich ein äußerst schwieriges Problem, über das sich viele Wissenschaftler den Kopf zerbrochen haben. Man muss sich nur die Theoriegeschichte dazu ansehen: Adam Smith, Ricardo, Marx, Jevons, Marshall, Walras, Schumpeter und viele andere. Alle haben sie ihre eigenen Ideen dazu entwickelt.
In die meisten Lehrbücher an Schulen und auch in Universitäten wird deshalb diese Frage meistens auch nicht näher diskutiert. Der Gewinn ist hier einfach die Differenz zwischen Erlösen und Kosten. In der betrieblichen Praxis entsteht er dadurch, dass in der Kalkulation auf den Kostpreis der Waren ein Zuschlag erhoben wird.
Entsteht der Gewinn also durch eine einfache arithmetische Operation? Aber wenn alle einen Zuschlag erheben, hebt sich dieser nicht gegenseitig auf? Was man beim Verkauf gewinnt, verliert man dann wieder beim Einkauf?
Oder entsteht der Gewinn dadurch, dass es einigen cleveren Unternehmern gelingt, diesen Zuschlag auch tatsächlich zu realisieren, anderen aber nicht? Dann entsteht der Gewinn dadurch, dass andere Verluste machen? Das würde aber nur etwas über die Verteilung des Gewinnes an die verschiedenen Unternehmen aussagen, nicht aber darüber, wie er überhaupt ursprünglich entstehen konnte.
Ich werde darüber später einmal vielleicht einen eigenen Thread schreiben.
In die meisten Lehrbücher an Schulen und auch in Universitäten wird deshalb diese Frage meistens auch nicht näher diskutiert. Der Gewinn ist hier einfach die Differenz zwischen Erlösen und Kosten. In der betrieblichen Praxis entsteht er dadurch, dass in der Kalkulation auf den Kostpreis der Waren ein Zuschlag erhoben wird.
Entsteht der Gewinn also durch eine einfache arithmetische Operation? Aber wenn alle einen Zuschlag erheben, hebt sich dieser nicht gegenseitig auf? Was man beim Verkauf gewinnt, verliert man dann wieder beim Einkauf?
Oder entsteht der Gewinn dadurch, dass es einigen cleveren Unternehmern gelingt, diesen Zuschlag auch tatsächlich zu realisieren, anderen aber nicht? Dann entsteht der Gewinn dadurch, dass andere Verluste machen? Das würde aber nur etwas über die Verteilung des Gewinnes an die verschiedenen Unternehmen aussagen, nicht aber darüber, wie er überhaupt ursprünglich entstehen konnte.
Ich werde darüber später einmal vielleicht einen eigenen Thread schreiben.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Gewinn entsteht meines erachtens nur dadurch, Umsatz - Kosten. Die Steuer der Waren sind ein durchlaufender Posten. In den Lehranstalten gibt es tatsächlich unterschiedliche Gewinnbegriffe. Demzufolge auch unterschiedliche Handlungsalternativen. Was passiert aber beim Umsatz, wenn die Forderungen nicht beglichen werden. Und ich will noch nicht über uneinbringliche Forderungen sprechen.
karstde- Anzahl der Beiträge : 87
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
karstde schrieb:Beispiel: Gehen wir mal in die Zeit der Gens zurück. Wir reden ja hier von der Entstehung des Reichtums und nicht von den ALDI Brüdern und sonstigen Strategen heute. Zu dieser Zeit wächst die Produktion, vor allem in der Viehzucht. Damit sammeln sich Reichtümer im Laufe der Zeit durch die materielle Tätigkeit des Menschen, der Produktion, wie die PM, der Grund und Boden und wie erwähnt das liebe Vieh. Wie interpretiert man heute diesen Reichtum? Was ist das für Euch heute?
So ein Begriff wie Reichtum wird in der modernen Wirtschaftswissenschaft eigentlich nicht verwendet, sondern durch den Begriff Vermögen ersetzt.
Im BGB versteht man unter Vermögen: Summe der einer Person zustehenden geldwerten Güter, Rechte und Forderungen ohne Abzug der Schulden und Verpflichtungen. Vermögen können z.B. sein: Immobilien, Wertpapiere.
Vermögen kann man bekommen etwa durch Erbschaft (Churchill: „Sparen ist gut, vor allem wenn andere es für dich getan haben.“)
Oder auch dadurch, dass man einen Teil seiner laufenden Einkünfte (Lohn, Gewinn, Pacht, Rente) umwandelt in Vermögensbestandteile. Vermögen kann dann selbst wieder Einkünfte verschaffen z.B. durch Mieten oder Dividenden. Diese kann man dann dem bisherigen Vermögensbestand hinzufügen.
In der Betriebswirtschaft versteht man unter Vermögen: Die Summe der bewerteten Vermögensbestände, eingeteilt in Vermögensgüter (bes. Sachanlagen, also beispielsweise Anlagevermögen, Grundstücke und immaterielle Anlagen) und Forderungen. Die Differenz aus Gesamtvermögen und Verbindlichkeiten bzw. die Summe aus Vermögensgütern und Nettogeldvermögen (Saldo aus Forderungen und Verbindlichkeiten) wird als Reinvermögen bezeichnet.
Das Betriebsvermögen wächst dadurch, dass die Eigentümer Gewinne nicht konsumieren, sondern neu anlegen und dadurch das Vermögen erhöhen. En Teil des Gewinnes wird natürlich privat entnommen und dem persönlichen Vermögen, wie oben unter BGB erklärt, hinzugefügt.
Was nun diesen Herrn aus der Gentilgesellschaft betrifft: Bei ihm bilden privates Vermögen und Betriebsvermögen eine Einheit. Ich gehe davon aus, dass es sich um eine Art Großhaushalt handelt, bestehend aus ihm selbst und seiner meist großen Familie bzw. Sippe, zusätzlich vielleicht noch einigen Abhängigen. Sie leben von Ackerbau und Viehzucht. In der Regel betreiben solche Haushalte eine einfache Reproduktion. Alles was sie produzieren, wird konsumiert. Das Vermögen bleibt also erhalten und wächst nicht.
Wachstum des Vermögens kann stattfinden:
Viehherden können wachsen, weil hier, wie Marx sagt, eine Naturkraft kostenlos mitarbeitet. Viehzuwachs kann man als Einkommen definieren, die das Vermögen erhöhen. Wenn auch der Ackerbau Zuwächse zeigt, kann man diese nicht vollständig aufessen, sondern verkaufen und dafür entweder Prestigegüter erwerben oder Produktionsmittel. Beides erhöht auch hier das Vermögen.
Im Wesentlichen entsteht und wächst das Vermögen so, wie ich es in der Einleitung geschrieben habe. Durch die eigene Arbeitsleistung der Sippe, durch die kostenlose Arbeit der Naturkräfte und, sofern abhängige Arbeitskräfte mitwirken, durch unbezahlte Mehrarbeit dieser Personen, da die von ihnen erwirtschafteten Überschüsse der Vorsteher des Großhaushaltes sich aneignet.
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Re: Wie entstehen Reichtum und Gewinn?
Ja, sehr schön erklärt.
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