Nazi – Nostalgie
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Nazi – Nostalgie
In der Bundesrepublik gab es nach dem Zweiten Weltkrieg auch so etwas wie eine gewisse Nazi – Nostalgie, die man aber wahrscheinlich nicht mit der Ost-Nostalgie gleichsetzen kann.
Ich hatte dies jedenfalls während meiner Jugend in den fünfziger Jahren immer wieder erlebt. Zwar wurde über den Krieg und die Nazizeit selten erzählt, die deutsche Bevölkerung litt unter einer kollektiven Amnesie und verdrängte dieses unerfreuliche Kapitel aus dem Gedächtnis. Mit dem Regime wollte sich auch keiner mehr identifizieren, aber man hörte immer, wenn auch verstohlen hinter der Hand: „Nicht alles unter Adolf war schlecht“; Das mit dem Krieg und den Juden war falsch, sonst war das System gar nicht so übel“; „Über Hitler wird auch viel gelogen, das mit den Juden stimmt wahrscheinlich gar nicht“. Na ja, usw. und so fort.
Was war nun die „Positiv-Liste“ des Regimes?
1.) Hitler hat die Autobahnen gebaut.
2.) Unter Hitler hatten alle Arbeit, allen ging es wieder gut. Man konnte sich jetzt etwas leisten (Volksempfänger z.B.)
3.) Die Frau wurde hochgeschätzt. Muttertag, Mutterkreuz usw.
4.) Hitler hat sich um die Armen gekümmert. Winterhilfswerk z.B.
5.) Unter Hitler ging es den Arbeitern besser. Bezahlter Urlaub, Sozialversicherung, organisierte Ferienfahrten.
6.) Es herrschte „Zucht und Ordnung“. Vor allem bei der Jugend. Die waren gut aufgehoben in der HJ oder dem BDM. Sie waren nicht so frech und verkommen wie heute, sondern hatten Respekt vor dem Alter. Einige schwärmten von den gemeinsamen Wanderungen, Lagerfeuer, Freizeitspaß.
7.) Die Jugend lernte gehorchen, aber auch Verantwortung zu übernehmen, als Scharführer, Rottenführer und so weiter.
8.) Unter Hitler gab es keine Kriminalität. Eine Frau konnte nachts sicher nach Hause gehen.
9.) Unter Hitler spielten die Unterschiede von Arm und Reich keine Rolle mehr. Als Volksgenossen waren alle gleich. Die Reichen verzichteten an manchen Tagen auf Vorspeise und Nachttisch zu Gunsten der weniger Wohlhabenden. Es gab einmal in der Woche das legendäre Eintopfessen, an dem alle teilnahmen, egal zu welchem Stand man gehörte.
10.) Unter Hitler gab es ein großes Gemeinschaftsgefühl.
Das sind jetzt nur einige Punkte, die mir in Erinnerung geblieben sind. Natürlich kann man sie widerlegen, aber das blieb offensichtlich im Gedächtnis der Leute haften.
Ich hatte dies jedenfalls während meiner Jugend in den fünfziger Jahren immer wieder erlebt. Zwar wurde über den Krieg und die Nazizeit selten erzählt, die deutsche Bevölkerung litt unter einer kollektiven Amnesie und verdrängte dieses unerfreuliche Kapitel aus dem Gedächtnis. Mit dem Regime wollte sich auch keiner mehr identifizieren, aber man hörte immer, wenn auch verstohlen hinter der Hand: „Nicht alles unter Adolf war schlecht“; Das mit dem Krieg und den Juden war falsch, sonst war das System gar nicht so übel“; „Über Hitler wird auch viel gelogen, das mit den Juden stimmt wahrscheinlich gar nicht“. Na ja, usw. und so fort.
Was war nun die „Positiv-Liste“ des Regimes?
1.) Hitler hat die Autobahnen gebaut.
2.) Unter Hitler hatten alle Arbeit, allen ging es wieder gut. Man konnte sich jetzt etwas leisten (Volksempfänger z.B.)
3.) Die Frau wurde hochgeschätzt. Muttertag, Mutterkreuz usw.
4.) Hitler hat sich um die Armen gekümmert. Winterhilfswerk z.B.
5.) Unter Hitler ging es den Arbeitern besser. Bezahlter Urlaub, Sozialversicherung, organisierte Ferienfahrten.
6.) Es herrschte „Zucht und Ordnung“. Vor allem bei der Jugend. Die waren gut aufgehoben in der HJ oder dem BDM. Sie waren nicht so frech und verkommen wie heute, sondern hatten Respekt vor dem Alter. Einige schwärmten von den gemeinsamen Wanderungen, Lagerfeuer, Freizeitspaß.
7.) Die Jugend lernte gehorchen, aber auch Verantwortung zu übernehmen, als Scharführer, Rottenführer und so weiter.
8.) Unter Hitler gab es keine Kriminalität. Eine Frau konnte nachts sicher nach Hause gehen.
9.) Unter Hitler spielten die Unterschiede von Arm und Reich keine Rolle mehr. Als Volksgenossen waren alle gleich. Die Reichen verzichteten an manchen Tagen auf Vorspeise und Nachttisch zu Gunsten der weniger Wohlhabenden. Es gab einmal in der Woche das legendäre Eintopfessen, an dem alle teilnahmen, egal zu welchem Stand man gehörte.
10.) Unter Hitler gab es ein großes Gemeinschaftsgefühl.
Das sind jetzt nur einige Punkte, die mir in Erinnerung geblieben sind. Natürlich kann man sie widerlegen, aber das blieb offensichtlich im Gedächtnis der Leute haften.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Nazi – Nostalgie
Einige Punkte ähneln doch dem, was die Leute von der DDR erinnern, ziemlich.
Besonders amüsant fand ich Wallensteins Punkt 6 .... die Jugend mußte sich scheinbar zu allen
Zeiten anhören, dass sie "frech und verkommen" sei
Besonders amüsant fand ich Wallensteins Punkt 6 .... die Jugend mußte sich scheinbar zu allen
Zeiten anhören, dass sie "frech und verkommen" sei
SarahF- Anzahl der Beiträge : 207
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Re: Nazi – Nostalgie
zu dem Thema:
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
Zitat von Sokrates
griechischer Philosoph
* um 469 vChr, † 399 vChr
Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer.
Zitat von Sokrates
griechischer Philosoph
* um 469 vChr, † 399 vChr
Re: Nazi – Nostalgie
Ganz genau wie unser 20-jähriger Mitbewohner !
Da hat sich in den letzten 2500 Jahren scheinbar nichts geändert
..... und auch nicht daran, daß man sie trotzdem liebt, diese frechen Jugendlichen.
Da hat sich in den letzten 2500 Jahren scheinbar nichts geändert
..... und auch nicht daran, daß man sie trotzdem liebt, diese frechen Jugendlichen.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Nazi – Nostalgie
Wallenstein schrieb:In der Bundesrepublik gab es nach dem Zweiten Weltkrieg auch so etwas wie eine gewisse Nazi – Nostalgie, die man aber wahrscheinlich nicht mit der Ost-Nostalgie gleichsetzen kann.
Mir fällt dazu der Spruch des Schauspielers Gustav Knuth ein:
Es ist immer wieder erstaunlich, wie eine miese Gegenwart zu einer guten alten Zeit wird.
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Marek1964- Admin
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Re: Nazi – Nostalgie
Marek1964 schrieb:Wallenstein schrieb:In der Bundesrepublik gab es nach dem Zweiten Weltkrieg auch so etwas wie eine gewisse Nazi – Nostalgie, die man aber wahrscheinlich nicht mit der Ost-Nostalgie gleichsetzen kann.
Mir fällt dazu der Spruch des Schauspielers Gustav Knuth ein:
Es ist immer wieder erstaunlich, wie eine miese Gegenwart zu einer guten alten Zeit wird.
Der leider verstorbene Schauspieler Peter Ustinov meinte einst: Die gute, alte Zeit? Die ist jetzt!
Von unserer Gegenwart wird man später sagen: Damals lebten die Menschen im goldenen Zeitalter.
Wallenstein- Gründungsmitglied
- Anzahl der Beiträge : 872
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Re: Nazi – Nostalgie
Ustinov hat seiner Intelligenz und Geschichtskenntnis seine wohl berühmteste Rolle, die des Nero, zu verdanken.
Er war bei den Castings dabei und fragte telegrafisch um das Ergebnis, worauf er die Mitteilung bekam, man würde ihn mit für zu jung halten.
Er telegrafierte zurück, im nächsten Jahr bin ich für die Rolle zu alt, denn Nero starb, als er 31 war. Er bekam die Rolle.
Er war bei den Castings dabei und fragte telegrafisch um das Ergebnis, worauf er die Mitteilung bekam, man würde ihn mit für zu jung halten.
Er telegrafierte zurück, im nächsten Jahr bin ich für die Rolle zu alt, denn Nero starb, als er 31 war. Er bekam die Rolle.
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