Brevet Ränge in der U.S. Army
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Brevet Ränge in der U.S. Army
Brevet Ränge in der U.S. Army
Brevet ist ein französisches Wort für Diplom, Patent oder Prüfung, in der Schweiz gilt es z.B. immer noch für den Tauchausweis, oder eben das Tauchbrevet.
In der U.S. Army war ein Brevetrang ein Ehrenrang.
Der Kongress schuf 1812 die Möglichkeit sogenannte Brevet-Ränge zu erteilen. Damit sollten Soldaten, Mannschaften als auch Offiziere für ihren Kampf ausgezeichnet werden. Ein Anspruch auf Dienststellung, Kommando oder Besoldung ergab sich daraus nicht, man konnte ihn aber für Anrede und Korrespondenz benutzen. Bestes Beispiel war George Armstrong Custer, der sich General nennen durfte, aber er war "nur" sold- und aufgabenmässig Oberstleutnant. Custer erhielt den Generalsrang während des Sezessionskrieges.
Der Titularrang besass zwei weitere Zwecke. Zum einen wurde er bei Kriegsgerichten berücksichtigt, da die Militärgesetzgebung vorsah, die Richterschaft nur aus Offizieren zu bilden, die im Rang höher standen als der Angeklagte - Zum anderen kam er im Konfliktfall zur Anwendung. Hintergrund war die Zusammensetzung der Streitkräfte aus regulären Einheiten und Miliztruppen, so konnte sich ein Reicher Mann ein eigenes Regiment aufstellen und war automatisch Oberst.
Die militärisch geschulten Berufssoldaten der U.S. Army führten eher kleine Einheiten und damit niedere Ränge.
Die grösseren Milizkoningente wurden oft von Politikern geführt, die dann höhere Ränge einforderten, obwohl es ihnen an militärischer Ausbildung fehlte.
Bei regulären und Miliz-Einheiten ging das Oberkommando an den ranghöheren Offizier - durch Verweis auf den Titularrang sollten dabei die kampferprobten Berufssoldaten bevorzugt werden.
Eine verwirrende Situation ergab sich, wenn Offiziere regulärerer Einheiten abgezogen wurden, und zu einer Miliz-Truppe abgestellt wurden. Sie besassen ihren Rang in der U.S. Army, und auch den Rang der Miliz-Truppen, darüber hinaus konnten sie in beiden Truppen Titularränge besitzen, also 4 verschiedene Ränge führen. Im Sezessionskrieg wurden diese Ränge fast inflationär verteilt.
Diese Praxis führte zu Eifersüchteleien, daher wurde ab 1866 weitgehend auf die Titularränge verzichtet, und man verleihte Ehrenzeichen. Endgültig abgeschafft wurden die Titularränge erst 1956.
Brevet ist ein französisches Wort für Diplom, Patent oder Prüfung, in der Schweiz gilt es z.B. immer noch für den Tauchausweis, oder eben das Tauchbrevet.
In der U.S. Army war ein Brevetrang ein Ehrenrang.
Der Kongress schuf 1812 die Möglichkeit sogenannte Brevet-Ränge zu erteilen. Damit sollten Soldaten, Mannschaften als auch Offiziere für ihren Kampf ausgezeichnet werden. Ein Anspruch auf Dienststellung, Kommando oder Besoldung ergab sich daraus nicht, man konnte ihn aber für Anrede und Korrespondenz benutzen. Bestes Beispiel war George Armstrong Custer, der sich General nennen durfte, aber er war "nur" sold- und aufgabenmässig Oberstleutnant. Custer erhielt den Generalsrang während des Sezessionskrieges.
Der Titularrang besass zwei weitere Zwecke. Zum einen wurde er bei Kriegsgerichten berücksichtigt, da die Militärgesetzgebung vorsah, die Richterschaft nur aus Offizieren zu bilden, die im Rang höher standen als der Angeklagte - Zum anderen kam er im Konfliktfall zur Anwendung. Hintergrund war die Zusammensetzung der Streitkräfte aus regulären Einheiten und Miliztruppen, so konnte sich ein Reicher Mann ein eigenes Regiment aufstellen und war automatisch Oberst.
Die militärisch geschulten Berufssoldaten der U.S. Army führten eher kleine Einheiten und damit niedere Ränge.
Die grösseren Milizkoningente wurden oft von Politikern geführt, die dann höhere Ränge einforderten, obwohl es ihnen an militärischer Ausbildung fehlte.
Bei regulären und Miliz-Einheiten ging das Oberkommando an den ranghöheren Offizier - durch Verweis auf den Titularrang sollten dabei die kampferprobten Berufssoldaten bevorzugt werden.
Eine verwirrende Situation ergab sich, wenn Offiziere regulärerer Einheiten abgezogen wurden, und zu einer Miliz-Truppe abgestellt wurden. Sie besassen ihren Rang in der U.S. Army, und auch den Rang der Miliz-Truppen, darüber hinaus konnten sie in beiden Truppen Titularränge besitzen, also 4 verschiedene Ränge führen. Im Sezessionskrieg wurden diese Ränge fast inflationär verteilt.
Diese Praxis führte zu Eifersüchteleien, daher wurde ab 1866 weitgehend auf die Titularränge verzichtet, und man verleihte Ehrenzeichen. Endgültig abgeschafft wurden die Titularränge erst 1956.
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Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.
General William Tecumseh Sherman
Re: Brevet Ränge in der U.S. Army
In der Schweizer Armee wurden wir immer auch gerne darauf aufmerksam gemacht, dass es keine "geschenkte" Ränge gab - jeder auch noch so hoch gestellte Offizier musste mal die Rekrutenschule (4 Monate) absolvieren, dann die Unteroffiziersschule (1 Monat Ausbildung und 4 Monate "Abverdienen" als Vorgesetzte neuer Rekruten) und ebenso die Offiziersschule (4 Monate Ausbildung und 4 Monate "Abverdienen" als Vorgesetzter von Rekruten und Unteroffizieren), das gleiche Prozedere dann als Hauptmann.
Besondere Regelungen galten nur für Instruktoren, die als einzige Berufssoldaten tätig waren. Es gab allerdings seit meiner Dienstzeit einige Änderungen, über die ich allerdings nur wenig im Bilde bin.
So wurde der Grundsatz befolgt, da "keiner befehlen soll, der nicht vorher gehorcht und gedient hat".
Einzige Ausnahme war der Feldprediger, der Pfarrern, die Soldaten beliebigen Grades waren, den Grad eines Hauptmanns bekamen, wenn sie sich dafür entschieden. Verbunden war damit aber die Diensttätigkeit als Feldprediger und Truppenseelsorger. Sie konnten sich allerdings auch für Dienstfreiheit oder ganz normalem Dienst ihres erreichten Grades entscheiden.
Der Grundsatz, dass jeder die Rekrutenschule absolvieren muss, finde ich gut, ein "Einsteigen von oben" oder eben irgendwelche geschenkten Grade gibt es eben bis auf die eine Ausnahme nicht. Es hat etwas überaus basisdemokratisches, wiewohl auch die Nazis diesem Grundsatz der "Volksgemeinschaft" folgten.
Besondere Regelungen galten nur für Instruktoren, die als einzige Berufssoldaten tätig waren. Es gab allerdings seit meiner Dienstzeit einige Änderungen, über die ich allerdings nur wenig im Bilde bin.
So wurde der Grundsatz befolgt, da "keiner befehlen soll, der nicht vorher gehorcht und gedient hat".
Einzige Ausnahme war der Feldprediger, der Pfarrern, die Soldaten beliebigen Grades waren, den Grad eines Hauptmanns bekamen, wenn sie sich dafür entschieden. Verbunden war damit aber die Diensttätigkeit als Feldprediger und Truppenseelsorger. Sie konnten sich allerdings auch für Dienstfreiheit oder ganz normalem Dienst ihres erreichten Grades entscheiden.
Der Grundsatz, dass jeder die Rekrutenschule absolvieren muss, finde ich gut, ein "Einsteigen von oben" oder eben irgendwelche geschenkten Grade gibt es eben bis auf die eine Ausnahme nicht. Es hat etwas überaus basisdemokratisches, wiewohl auch die Nazis diesem Grundsatz der "Volksgemeinschaft" folgten.
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