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Napoléon - 200 Jahre nach seinem Tod

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Beitrag von Marek1964 Mi Mai 05, 2021 7:43 pm

Ein runder Jahrestag heute, der Tod von Napoléon. Anlass auch für uns, hier ein paar Gedanken an einen der grossen der Geschichte und den wohl letzten Eroberer und Feldherr Europas,der nicht negativ konnotiert ist.

Wie sieht Ihr ihn? Einen Emporkömmling schimpften ihn die Aristokraten, heute würde man sie als Establishment bezeichnen.

Für mich ist das ein schwieriges Thema, war da nie besonders bewandert. Heute habe ich auch gelesen, dass man ihn auch in Frankreich kritischer sieht - hoffentlich kein cancel culture Effekt, aber wenn man von einer Heroisierung abrückt, ist das natürlich vernünftig.

Hier ein Artikel, der aber keine Wertungen enthält: https://www.ouest-france.fr/leditiondusoir/2021-05-04/200-ans-apres-la-mort-de-napoleon-intrigue-toujours-9565a6f5-ed67-4b13-bbe7-3db7771c28f0

Lustig dabei die Legende, er sei mit einen U Boot geflohen (etwas im Artikel runterscrollen), noch einiges abenteuerlicher als 124 Jahre später die Legende, dass Hitler auch mit einen U Boot, die es dann aber immerhin schon gab, nach Südamerika geflohen sein soll.

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Beitrag von Skeptik Do Mai 06, 2021 5:53 pm

Marek1964 schrieb:Lustig dabei die Legende, er sei mit einen U Boot geflohen (etwas im Artikel runterscrollen), noch einiges abenteuerlicher als 124 Jahre später die Legende, dass Hitler auch mit einen U Boot, die es dann aber immerhin schon gab, nach Südamerika geflohen sein soll.

Es ranken sich weitere Skurilitäten um den großen Korsen. Im Invalidendom hängt über dem Sarkophag das Skelett seines Pferdes Marengo. Es ist eine Nachbildung. Die Engländer wollten das echte Skelett nicht herausgeben.

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Die Schlacht bei Marengo fand am 14. Juni 1800. Napoleon gab seinem Pferd den Namen dieser Schlacht.
Marengo trug Napoleon in den Schlachten von Austerlitz, Jena und Wagram und überlebte den Russlandfeldzug. Beim Rückzug rutschte er jedoch aus und warf dabei den Kaiser ab. Das hatte zur Folge, dass Napoleon ihn längere Zeit nicht mehr ritt und auch nicht mit nach Elba nahm.
Zu Beginn der Schlacht bei Waterloo entschied sich Napoleon noch einmal für Marengo als Reitpferd. Während der Schlacht erlitt er eine Lendenverwundung, worauf der Kaiser das Pferd wechselte. Marengo wurde von englischen Soldaten erbeutet und von Lord Petre nach England gebracht, wo er sich schnell erholte.
Marengo starb im Alter von 38 Jahren. General Angerstein ließ einen Huf zu einer Schnupftabakdose umformen. Das Skelett ist heute im National Army Museum in London ausgestellt.

Vom Marsch über die Alpen nach Italien ließ Napoleon das berühmte Propagandagemälde von Jacques-Louis David malen. Der Historienmaler zeigt Napoleon in Übergröße – stark, stählern, entschlossen. Der Schimmel wiehert vor Tatendrang, sein Reiter strafft die Zügel, weist mit dem Zeigefinger nach oben:

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Die Wirklichkeit sah sicher anders aus. Napoleon ist müde, sein Maultier auch. Ein Soldat führt die beiden durchs eisige Gebirge. Der frostige Wind peitscht ihnen ins Gesicht, auf dem steilen, schneebedeckten Pfad darf die Truppe keinen falschen Schritt machen. Der große Kriegsherr und Kaiser – auf einmal wirkt er gar nicht mehr so groß. Erschöpft blickt er aus dem Gemälde, sein Rücken ist gekrümmt, die Schultern sacken nieder. Bei dem französischen Künstler Paul Delaroche überschreitet Napoleon die Alpen am Großen Sankt Bernhard als Mensch mit Mühen, nicht als Übermensch:

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Nach dem Tod nahm die Heldenverehrung noch einen absonderlichen Verlauf:
Eine Legende besagt, dass die Leiche, die in der Gruft von Les Invalides liegt, nicht die von Napoleon ist, sondern die seines Butlers. Die Engländer hätten die Überreste ihres Feindes als Trophäe behalten. Inzwischen wurde es unter einer Platte in der Westminster Abbey beigesetzt.
Andere weit hergeholte Theorien drehen sich immer noch um Napoleon. Wie die des phallischen Relikts! Während der Autopsie fertigte Doktor Antomarchi eine Totenmaske an, aber er nahm auch verschiedene Elemente aus dem Körper des Verstorbenen, wie Nägel, ein oder zwei Zähne, ein Stück Rippe und sogar... seinen Phallus!
Der Arzt hätte einen Teil dieser Reliquien dem Abt Ange-Paul Vignali, dem letzten Beichtvater des Adlers, geschenkt. Der Priester, ebenfalls ein Korse, brachte alle seine Schätze zurück auf die Insel der Schönheit, und der Schatz blieb bis 1916 in seiner Familie, als seine Nachkommen beschlossen, sich dieses sperrigen Erbes zu entledigen.
Es ist ein englischer Verlag, der es erwirbt. Von da an ging das kaiserliche Glied von Hand zu Hand. Im Jahr 1924 kaufte Dr. A.S.W. Rosenbach die Vignali-Sammlung, die von England in die Vereinigten Staaten ging. Zwischen den 1940er und dem Ende der 1970er Jahre wechselte das Stück noch dreimal den Besitzer, bevor sie am 26. Oktober 1977 von Dr. Lattimer, einem ausgebildeten Urologen, bei einer Auktion des Auktionshauses Drouot in Paris erworben wurde. Obwohl der damals mit der Authentifizierung des Loses beauftragte Experte im Katalog "eine Sehne" erwähnt, die bei der Autopsie 1821 entnommen wurde, ist der amerikanische Arzt davon überzeugt, dass es sich um ein mumifiziertes Glied handelt, das sich in diesem mit blauem Samt ausgekleideten Kästchen befindet, auf dessen Deckel ein gekröntes N zu sehen ist.
Der angesehene Penis-Experte zögerte nicht, seine Erwerbung zu röntgen, und ihm zufolge ist die berühmte Sehne "auf die Größe eines Babyfingers reduziert, mit weißer faltiger Haut und seziertem beigem Fleisch" tatsächlich der Penis eines Mannes! Um herauszufinden, ob es sich um Napoleon handelt, schlug er bis zu seinem Tod im Jahr 2007 mehrmals vor, den Leichnam, der sich im Invalidendom befindet, zu untersuchen, um sicher zu gehen, ohne eine Antwort von den französischen Behörden zu erhalten!

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