Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
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Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
Oswald Pohl wurde wohl als letzter Mensch in der jungen BRD hingerichtet, es waren zwar die Amerikaner, die das veranlassten, nach dem Schuldspruch und dem darauf folgenden Todesurteil. Nur wie denkt Ihr darüber, hätte eine lebenslange Zuchthausstrafe nicht ausgereicht, oder war der Vollzug des Urteils gerecht, so wie ich es finde, schliesslich gab es erdrückende Beweise gegen Pohl:
Das Jahr 1942 brachte für Pohl zwei wesentliche Wendepunkte in seinem politischen Leben. Zum einen wurde er im April zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS ernannt. Zum anderen übernahm Pohl ab Februar 1942 die Leitung des neugeschaffenen SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes und leitete dort zugleich die Amtsgruppe W (Wirtschaftliche Unternehmen). Diese Funktionen übte Pohl bis zum Kriegsende aus. Pohl führte in dieser Position ab Juli 1943 die Dienstbezeichnung „Verwaltungschef der Reichsführung SS“.
Durch dieses Amt erlangte Pohl eine Schlüsselstellung im Holocaust-Gefüge, da ihm nun auch die „Generalinspektion Konzentrationslagerwesen“, also die Konzentrationslager (KZ) als solche, unterstellt wurden. Im Sommer 1942 ersetzte Pohl fast ein Drittel aller KZ-Kommandanten. Pohl beabsichtigte, die Arbeitskraft der KZ-Häftlinge verstärkt für die Rüstungsproduktion zu nutzen. In einem Befehl vom 30. April 1942 ordnete er an:
„Der Lagerkommandant allein ist verantwortlich für den Einsatz der Arbeitskräfte. Dieser Arbeitseinsatz muss im wahren Sinne des Wortes erschöpfend sein, um ein Höchstmaß an Leistung zu erzielen. […] Die Arbeitszeit ist an keine Grenzen gebunden. […] Zeitraubende Anmärsche und Mittagspausen nur zu Essenszwecken sind verboten.“
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Am 9. Januar 1951 begab sich eine Abordnung des Deutschen Bundestages zu dem amerikanischen Hohen Kommissar John Jay McCloy: Bundestagspräsident Hermann Ehlers (CDU), Peter Altmeier (CDU, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz), Carlo Schmid (SPD) sowie Walter Strauß (CDU, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz). Ihre Bitte um Amnestie blieb erfolglos.
Aus der Mitteilung von John Jay McCloy an die Presse am 31. Januar 1951:
„Es wurde festgestellt, dass Oswald Pohl persönlich für die Verwaltung der Lager die Verantwortung trug. Die Vernichtung der Juden im Lager Auschwitz, die Zerstörung des Warschauer Ghettos sowie die Ausplünderung der Juden im Osten im Rahmen der bekannten ‚Aktion Reinhardt‘ sind einige der Verbrechen, deren sich diese Organisation schuldig gemacht hat. Dem Urteil zufolge stand Pohl nicht nur an der Spitze dieses Verwaltungsapparats, sondern er leitete und überwachte persönlich die Zerstörung des Warschauer Ghettos, und er selbst wählte Gefangene für ärztliche Experimente aus. Begreiflicherweise konnte ich in diesem Falle keine Berechtigung für einen Gnadenerweis finden. Auch der Beratende Ausschuss hat keine Abwandlung des Urteils empfohlen.“
Oswald Pohl wurde am 7. Juni 1951 in Landsberg durch den Strang hingerichtet.
Das Jahr 1942 brachte für Pohl zwei wesentliche Wendepunkte in seinem politischen Leben. Zum einen wurde er im April zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS ernannt. Zum anderen übernahm Pohl ab Februar 1942 die Leitung des neugeschaffenen SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamtes und leitete dort zugleich die Amtsgruppe W (Wirtschaftliche Unternehmen). Diese Funktionen übte Pohl bis zum Kriegsende aus. Pohl führte in dieser Position ab Juli 1943 die Dienstbezeichnung „Verwaltungschef der Reichsführung SS“.
Durch dieses Amt erlangte Pohl eine Schlüsselstellung im Holocaust-Gefüge, da ihm nun auch die „Generalinspektion Konzentrationslagerwesen“, also die Konzentrationslager (KZ) als solche, unterstellt wurden. Im Sommer 1942 ersetzte Pohl fast ein Drittel aller KZ-Kommandanten. Pohl beabsichtigte, die Arbeitskraft der KZ-Häftlinge verstärkt für die Rüstungsproduktion zu nutzen. In einem Befehl vom 30. April 1942 ordnete er an:
„Der Lagerkommandant allein ist verantwortlich für den Einsatz der Arbeitskräfte. Dieser Arbeitseinsatz muss im wahren Sinne des Wortes erschöpfend sein, um ein Höchstmaß an Leistung zu erzielen. […] Die Arbeitszeit ist an keine Grenzen gebunden. […] Zeitraubende Anmärsche und Mittagspausen nur zu Essenszwecken sind verboten.“
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Am 9. Januar 1951 begab sich eine Abordnung des Deutschen Bundestages zu dem amerikanischen Hohen Kommissar John Jay McCloy: Bundestagspräsident Hermann Ehlers (CDU), Peter Altmeier (CDU, Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz), Carlo Schmid (SPD) sowie Walter Strauß (CDU, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz). Ihre Bitte um Amnestie blieb erfolglos.
Aus der Mitteilung von John Jay McCloy an die Presse am 31. Januar 1951:
„Es wurde festgestellt, dass Oswald Pohl persönlich für die Verwaltung der Lager die Verantwortung trug. Die Vernichtung der Juden im Lager Auschwitz, die Zerstörung des Warschauer Ghettos sowie die Ausplünderung der Juden im Osten im Rahmen der bekannten ‚Aktion Reinhardt‘ sind einige der Verbrechen, deren sich diese Organisation schuldig gemacht hat. Dem Urteil zufolge stand Pohl nicht nur an der Spitze dieses Verwaltungsapparats, sondern er leitete und überwachte persönlich die Zerstörung des Warschauer Ghettos, und er selbst wählte Gefangene für ärztliche Experimente aus. Begreiflicherweise konnte ich in diesem Falle keine Berechtigung für einen Gnadenerweis finden. Auch der Beratende Ausschuss hat keine Abwandlung des Urteils empfohlen.“
Oswald Pohl wurde am 7. Juni 1951 in Landsberg durch den Strang hingerichtet.
Re: Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
Ich kenne den Fall zwar nicht näher, es scheint mir aber nicht schade um ihn zu sein. Bei einer lebenslangen Freiheitsstrafe hätten sie ihn wahrscheinlich früher oder später amnestiert und er hätte eine zweite Karriere begonnen.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
Da ich grundsätzlich gegen die Todesstrafe bin, finde ich es natürlich nicht gut, dass er hingerichtet wurde.
Auf der anderen Seite muss die Menschheit vor Massenmördern, Serienmördern, Verbrechern gegen die Menschlichkeit, den Befehlenden und Ausübenden des Holocausts, den Verantwortlichen für Srebenica usw. geschützt werden und deshalb muss man die dann eben auf Lebenszeit wegsperren.
Was man nie hinbekommen kann ist Gerechtigkeit. Was ist gerecht, wenn Jemand Menschen hat umbringen lassen, nur weil sie eine bestimmte religiöse Überzeugung hatten, eine sexuelle Ausrichtung, eine bestimmte Herkunft. Ja eventuell nur, weil man meinte, sie hätten diese religiöse Überzeugung, denn viele Juden die man umbrachte waren nicht religiös.
Es kann für solche Verbrechen keine gerechte Strafe geben. Nur das Wegsperren, um Wiederholung zu verhindern.
Auf der anderen Seite muss die Menschheit vor Massenmördern, Serienmördern, Verbrechern gegen die Menschlichkeit, den Befehlenden und Ausübenden des Holocausts, den Verantwortlichen für Srebenica usw. geschützt werden und deshalb muss man die dann eben auf Lebenszeit wegsperren.
Was man nie hinbekommen kann ist Gerechtigkeit. Was ist gerecht, wenn Jemand Menschen hat umbringen lassen, nur weil sie eine bestimmte religiöse Überzeugung hatten, eine sexuelle Ausrichtung, eine bestimmte Herkunft. Ja eventuell nur, weil man meinte, sie hätten diese religiöse Überzeugung, denn viele Juden die man umbrachte waren nicht religiös.
Es kann für solche Verbrechen keine gerechte Strafe geben. Nur das Wegsperren, um Wiederholung zu verhindern.
Re: Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
Meiner Ansicht nach war gar kein anderes Urteil möglich, der Prozess war 1947, die Beweiskraft war erdrückend, Pohl sprach aber auch von erzwungenen Geständnissen, und einem ihm verwehrten Affidavit. So konnte er damit eine schon getätigte wichtige Aussage nicht widerrufen. Sein Übertritt zum Katholizismus ist meiner Ansicht nach nur ein Versuch gewesen, sein Leben zu retten.
Der Gefängnispfarrer Karl Morgenschweis spielte da eine seltsame Rolle.
Wie ich oben beschrieb, war Pohl der Leiter aller KZs, und damit auch für diese verantwortlich.
Was ich nicht richtig fand, ist sein langer Aufenthalt in der Todeszelle, man hätte ihn sicher schon früher hinrichten können.
Der Gefängnispfarrer Karl Morgenschweis spielte da eine seltsame Rolle.
Wie ich oben beschrieb, war Pohl der Leiter aller KZs, und damit auch für diese verantwortlich.
Was ich nicht richtig fand, ist sein langer Aufenthalt in der Todeszelle, man hätte ihn sicher schon früher hinrichten können.
Re: Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
Das ist ein Problem, was heute in den USA noch schlimmer ist. Manch ein zum Tode verurteilte Mörder sitzt in den USA länger in der Todeszelle bis er hingerichtet wird, als in Europa ein Mörder bis zu seiner Entlassung auf Bewährung.
Re: Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
wfwbinder schrieb:Das ist ein Problem, was heute in den USA noch schlimmer ist. Manch ein zum Tode verurteilte Mörder sitzt in den USA länger in der Todeszelle bis er hingerichtet wird, als in Europa ein Mörder bis zu seiner Entlassung auf Bewährung.
Da werde ich eben den Verdacht nicht los, dass es sich da einfach um Folter handelt, ich meine jeden Tag Angst haben, das geht doch sehr an die Nerven, dass dann Leute durchdrehen und versuchen sich das Leben zu nehmen finde ich fast normal, wenn ich das hier so schreiben darf.
Re: Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
[quote
Da werde ich eben den Verdacht nicht los, dass es sich da einfach um Folter handelt, ich meine jeden Tag Angst haben, das geht doch sehr an die Nerven, dass dann Leute durchdrehen und versuchen sich das Leben zu nehmen finde ich fast normal, wenn ich das hier so schreiben darf.[/quote]
Hallo Orianne !
Du darfst das, nein du sollst das sogar schreiben-- es ist deine von uns akzeptierte Meinung.
Für diese Taten, gibt es keine humane Strafe. Da ist die Todesstrafe schon fast ein Ritterschlag.
Dies ist meine Meinung dazu.
Da werde ich eben den Verdacht nicht los, dass es sich da einfach um Folter handelt, ich meine jeden Tag Angst haben, das geht doch sehr an die Nerven, dass dann Leute durchdrehen und versuchen sich das Leben zu nehmen finde ich fast normal, wenn ich das hier so schreiben darf.[/quote]
Hallo Orianne !
Du darfst das, nein du sollst das sogar schreiben-- es ist deine von uns akzeptierte Meinung.
Für diese Taten, gibt es keine humane Strafe. Da ist die Todesstrafe schon fast ein Ritterschlag.
Dies ist meine Meinung dazu.
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Oswald Pohl noch 1951!! hingerichtet
Nemeth schrieb:[quote
Da werde ich eben den Verdacht nicht los, dass es sich da einfach um Folter handelt, ich meine jeden Tag Angst haben, das geht doch sehr an die Nerven, dass dann Leute durchdrehen und versuchen sich das Leben zu nehmen finde ich fast normal, wenn ich das hier so schreiben darf.
Hallo Orianne !
Du darfst das, nein du sollst das sogar schreiben-- es ist deine von uns akzeptierte Meinung.
Für diese Taten, gibt es keine humane Strafe. Da ist die Todesstrafe schon fast ein Ritterschlag.
Dies ist meine Meinung dazu.[/quote]
Das ist wahr, in der Regel tritt der Tod beim Strick in relativ kurzer Zeit ein. Bei den Häftlingen, die Pohl durch das System unterstanden, waren es zum Teil jahrelange unmenschlichste Quälereien.
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