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Krawalle in Frankreich nach WM Sieg: Symptome einer Multi Kulti Gesellschaft?

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Beitrag von Jean Otto Mi Jul 18, 2018 10:47 am

Hier eine Diskussionsfortführung aus einem anderen Forum: http://www.fcbforum.ch/forum/showthread.php?37926-Frankreich&p=1678101&viewfull=1#post1678101

Yazid;1678130 schrieb:Alleine schon, dass du in der jetzigen Lage, wo der Nationalismus, Lokalpatriotismus oder was für ein idiotisches Gedankengut auch immer, sich überall immer stärker am verbreiten ist, von "linkem Mainstream" schwafelst, disqualifiziert dich.

Nahezu argumentfreie Diffamierungen. Immerhin bringst Du das Argument, dass sich Nationalismus "ausbreitet". Ich behaupte, es ist eine vernünftige Reaktion auf ein Multikulti Experiment, dass sich die Mehrheit gar nie gewünscht hat und das eine unverantwortliche "Elite" in den Gang gesetzt hat. Der SPD Kanzler Helmut Schmidt hat vor Jahren gesagt, wir können nicht mehr Türken bei uns aufnehmen, das gibt Mord und Totschlag. Heute kann man nicht einmal darauf hinweisen, dass in Kroatien die Feiern im Gegensatz zu Frankreich gewaltfrei verliefen - und dass Kroatien halt ethnisch homogen ist. Postwendend kommt die linke, politisch korrekte, Empörung. Einen gewaltigen Linksruck hat es in den letzten Jahrzehnten gegeben, trotz 1989, und der wird jetzt, wie ich meine noch zu wenig, korrigiert.

Wie so oft ist nicht alles, was von rechts aussen kommt, auch grundsätzlich falsch (wie z.B. die Problematik "Machokultur"), doch das weiss ein gesunder "Linker" (kannst ja selber definieren, was du damit meinst) auch.

Von denen gibt es aber nur wenige. Thilo Sarrazin, Boris Palmer, die Grünliberale Partei.


Nur sind halt zum Glück in unseren Breitengraden (noch?) mehrheitlich vernünftige Zeitgenossen am Ruder, die sich der komplexen Zusammenhänge und der Tatsache, dass mittel- bis längerfristig, zumindest nicht ohne neue Konflikte zu starten, kein Weg an ein gemeinsames Zusammenleben führt, bewusst sind.

Ein gemeisames Leben findet eben sinnvollerweise in Staaten statt, wo eine gemeinsame Werteordnung herrscht. Das muss im übrigen nicht ethnisch (also national) homogen sein. Der Zerfall Jugoslawiens zeigt aber eher, dass es sinnvoller ist, kleinere, aber dafür homogenere Staaten zu schaffen. Dieses Argument, man müsse erst neue Konflikte schaffen, um quasi langfristig eine bessere Gesellschaft zu schaffen, ist immerhin interessant und wird selten benutzt. Aber auch hier zeigt sich die Überheblichkeit derer, die meinen, zu wissen, was die bessere Zukunft sein wird. Das erinnert mich an Marx und Engels. Und leider zeigte sich ihr Weg als Irrweg und kostete mehr Menschenleben als der Nationalsozialismus. Ein Problem dieser Argumentation ist ja, das man Fehlentwicklungen rechtfertigen kann, weil es ja irgendwann einmal sich auszahlen soll. Bis man eines Tages feststellt, dass man in einer Sackgasse steckt.

Zu meinen, heutige Konflikte schaffen ein besseres Morgen, das wiederlegt der Balkan eindrücklich, wo Konflikte zwischen den Ethnien schon seit Jahrhunderten schwelen - und bisweilen auch in die Schweizer Nati rüberschwappen.

Übrigens zum Thema "ethnisch homogene Nationalstaaten", die eine relativ lange Friedensperiode ermöglichten in Bezug auf Frankreich... Mach dich mal darüber schlau, wann die Migrationswellen aus Algerien oder aus sonstigen ehemaligen Kolonien starteten...

Wenn du mir sagen willst, dass das schon länger her ist (man könnte das ja auch für weniger informierte User klar sagen, statt hier den Oberlehrer zu spielen), dann weiss ich das natürlich. Nur sieht man erst jetzt (naja, sagen wir so seit 10-15 Jahren), welche Folgen diese Fehlentwicklung hat. Das ist ja das verreckte an der Immigration aus bestimmten (nicht allen!) Kulturkreisen, dass die Integration der zweiten und dritten Generation schlechter verläuft als die der ersten, die noch viel mehr Respekt vor der Mehrheitsgesellschaft hatten und auch noch nicht so zahlreich waren.

Jean Otto

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Beitrag von Klartext Mi Jul 18, 2018 11:34 am

Schöne Diskussion, eigentlich schade, dass der Yazid nicht hierher kommen will. Die Reaktion auf deinen "Kroatien ist halt ethnisch homogen" ist bezeichnend für unser heutiges Zeitalter des Empörialismus. Ständig empört sich einer. Und das ist nicht einmal nur in der virtuellen Welt so, das sehen wir im Bundestag auch.

Nur mal eine ganz andere Frage: Gibt es eigentlich irgendwo eine Konzeption einer "Multi Kulti" Gesellschaft? So wie Karl Marx "Das Kapital" oder das "kommunistische Manifest"? Viele reden über Multikulti, aber weiss eigentlich einer genau, was das heissen soll? Denn wenn ich mir Multikulti vorstelle, dann müsste man doch dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen aus möglichst vielen verschiedenen Kulturkreisen einwandern - was eigentlich nicht so geschieht. Oder irre ich da?

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Beitrag von Moschusochse Mi Jul 18, 2018 11:41 am

Naja, Krawalle und Riots gibt es immer mal wieder und an verschiedenen Stellen. So wie es der HYPNOS dort geschrieben hat, könnte es nicht einfach ein allgemeiner Werteverlust sein?
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Beitrag von Marek1964 Mo Sep 03, 2018 8:24 am

Ja, interessanter Einwand, Moschusochse. Das wir m.E. dann gerne angewandt, wenn man bestimmte Gruppen, die durch Gewalt mehr auffallen als andere, in Schutz nehmen will. So habe ich vor kurzem auch die Argumentation gelesen, nicht Muslime sind gewalttätig, sondern Männer generell. Das ist natürlich Unfug, auch wenn die Argumentation für denjenigen, der nicht allzu weit denkt, plausibel klingt.

Es ist nämlich eine Pauschalisierung. Ich würde in diesem Fall von Rückdifferenzierung sprechen - ja, in allen Nationen gibt es Männer, die Gewalt gegen Frauen ausüben, aber bei den Muslimen eben öfter - nach einem Buch einer Britin etwa 8 mal mehr.

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