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Die Wikinger

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Beitrag von Kallisto23 So Nov 01, 2015 11:14 pm

Vermutlich etwas dreist hier gleich ein neues Thema zu initiieren, aber ich fand, dass dies hier noch fehlt. Immerhin waren die Wikinger in weiten Teilen Europas präsent.

Die gefürchteten Überfälle begannen mit der Plünderung des Klosters Lindisfarne im Jahr 793 und weiteten sich schnell aus bis nicht mal mehr Städte im Landesinneren sicher waren und lieber "Schutzgelder" bezahlt wurden, um eine Plünderung abzuwenden.
Das war aber beileibe nicht das einzige Standbein der vielseitigen Männer aus dem Norden. Sie trieben auch (Fern-)Handel wobei sie bis in den Orient vordrangen.
Weiters verdingten sich Wikinger als Leibgarde des byzantinischen Kaisers.
Erwähnenswert ist auch noch die Entdeckung Amerikas.
Und zu guter Letzt noch: die Niederlassung in der Normandie, wo sie die Oberherrschaft des fränkischen Königs anerkannten. Daran anschließend noch die Ausbreitung der Gebiete, der nun Normannen genannten Nachkommen, nach Süditalien, Sizilien und Nordafrika.




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Beitrag von Marek1964 So Nov 01, 2015 11:17 pm

Kallisto23 schrieb:Vermutlich etwas dreist hier gleich ein neues Thema zu initiieren

Wieso? Lies mal meine Signatur...

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Beitrag von Falk v. K. Mo Nov 02, 2015 2:02 pm

Die Wikinger waren nicht nur mutige Seefahrer und Krieger. Sie waren auch geschickte Händler und Handwerker. Eine ihrer größten Niederlassungen war Haithabu in der Nähe von Schleswig.

Bitte weiterlesen: http://www.schloss-gottorf.de/haithabu/das-museum/haithabu
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Beitrag von Skeptik Di Nov 03, 2015 10:59 am

Kallisto23 schrieb:Vermutlich etwas dreist hier gleich ein neues Thema zu initiieren, aber ich fand, dass dies hier noch fehlt. Immerhin waren die Wikinger in weiten Teilen Europas präsent.

Die gefürchteten Überfälle begannen mit der Plünderung des Klosters Lindisfarne im Jahr 793 und weiteten sich schnell aus bis nicht mal mehr Städte im Landesinneren sicher waren und lieber "Schutzgelder" bezahlt wurden, um eine Plünderung abzuwenden.
Das war aber beileibe nicht das einzige Standbein der vielseitigen Männer aus dem Norden. Sie trieben auch (Fern-)Handel wobei sie bis in den Orient vordrangen.
Weiters verdingten sich Wikinger als Leibgarde des byzantinischen Kaisers.
Erwähnenswert ist auch noch die Entdeckung Amerikas.
Und zu guter Letzt noch: die Niederlassung in der Normandie, wo sie die Oberherrschaft des fränkischen Königs anerkannten. Daran anschließend noch die Ausbreitung der Gebiete, der nun Normannen genannten Nachkommen, nach Süditalien, Sizilien und Nordafrika.

Diese Schilderung einer Plünderung des Klosters Lindisfarne durch Wikinger im Jahr 793 verdanken wir Alkuin vom Hofe Karls des Großen. Renate Laszlo hat interessante Argumente für eine englische Phantomzeit gesammelt:

http://phamtomzeit.npage.de/simeons-geschichte-der-kirche-von-durham-enthuellt-eine-bisher-der-wissenschaft-nicht-bekannte-sensa.html

Infolge der siegreichen Schlacht der Normannen 1066 in Hastings gelang es diesen auch die neue Zeitrechnung nach England zu bringen. In Nordhumbrien lebten Beda Venerabilis und auch die Mönche von Lindisfarne noch in der alten Zeitrechnung.
687 starb Bischof Cuthbert von Lindisfarne, wurde dort beerdigt und nach 11 Jahren unverwest - ein Zeichen der Heiligkeit - aufgefunden. Die Mönche betteten den heiligen Cuthbert in einen Sarkophag um und brachten ihn im selben Jahr 698 nach Durham.

Beda Venerabilis, Schreiber der englischen Geschichte, starb 735 in seinem Kloster Jarrow und wird in das 30 Kilometer entfernte Durham überführt.

Im Zuge der neuen Zeitrechnung erhält Simon von Durham den Auftrag die Zeiten zu füllen und Bedas Arbeit fortzuführen. In Durham galt schon die neue Zeitrechnung. Also erfand er eine Menge Geschehen um diese ereignislose Zeit zu füllen.
Er ließ die Mönche sich 698 auf einen langen Weg machen mit dem Sarkophag des heiligen Cuthbert. Auf einen fast 300 jährigen Weg kreuz und quer durch Nordhumbrien um exakt nach 297 Jahren 995 in Durham anzukommen. Die Wikinger spielten in dieser Geschichte ihre martialische und grausame Rolle: "eine wilden Bande von Barbaren, die in unzähligen Schiffen das Meer überquerte, die Provinzen von Nordhumbrien plünderten und mit noch größerer Grausamkeit so gründlich alle Klöster und Kirchen mit Feuer und Schwert verwüsteten. Nach ihrem Abzug ließen sie kaum noch eine Spur von Christentum zurück. Der Bischof der genannten Kirche Eardulf entkam mit Schwierigkeiten. Er und ein paar Gefolgsleute, die ihr Leben durch die Flucht gerettet hatten, trugen mit sich den unverwesten Körper des heiligen Bekenners Cuthbert. Einige der Mönche jedoch, die geblieben und der Verehrung des Platzes vertraut hatten, wurden aus der Kirche gezerrt und einige im See ertränkt. Andere wurden als Gefangene weggeschleppt, einigen wurden die Glieder abgeschnitten, andere grausam gefoltert und alle zusammen starben".

Auch Beda Venerabilis überbrückte die Zeiten. Er starb 735 in Jarrow, wurde im selben Jahr nach Durham überführt und kam so 1032 nach 297 Jahren glücklich auch in Durham an.

Simon von Durham entschuldigt sich auch für die ihm aufgetragenen Arbeit und hofft, daß Spätere diese Arbeit besser machen würden.
In seiner Apologie berichtet Simeon weiter, dass er es für zweckmäßig hält, eine Liste mit den Namen aller Bischöfe dieser Kirche (Durham) zu erstellen vom ersten Gründer bis zu demjenigen, der den Sitz gegenwärtig inne hat. Pro forma ermahnt er die kommenden Schreiber, dafür Sorge zu tragen und es nicht zu versäumen, die Namen derjenigen Bischöfe anzufügen, die noch kommen werden.
Seine Liste beginnt mit den ersten irischen Bischöfen Aidan, Finan undColman sowie demvon einem irischen Lehrer erzogenen Tuda, der aber schon in seinem ersten Amtsjahr von einer Seuche dahin gerafft wird. Beda führt diese vier Bischöfe für die Zeit von 635-664 an, allerdings nur für Lindisfarne.
Gleiches gilt für die bei Simeon folgenden angelsächsischen Bischöfe Eata, Cuthbert und Eadbert, die alle ihre klerikale Ausbildung in der Tradition der irischen Kirche erhalten und bei Beda für 664-698 genannt werden, allerdings ebenfalls nur für Lindisfarne.
Konsequenterweise müssen diese sieben Bischöfe, wie alles, was Beda für die Zeit nach 614 schreibt, um 297 Jahre über die Phantomzeit hinaus nach vorn in die Realzeit von 932 bis 995 gesetzt werden, denn man kann gemäß einem germanischen Sprichwort nicht „blasen und das Mehl im Mund behalten oder von einer Tochter zwei Eidame (Schwiegersöhne) bekommen“. Genau das aber versucht Simeon, indem er die bei Beda als Bischöfe von Lindisfarne dokumentierten Männer als Bischöfe von Durham ausgibt.
Um die Phantomzeit zu überbrücken, listet Simeon anschließend, ohne Daten zu nennen, hintereinander achtzehn fiktive angelsächsische Bischofsnamen und zahllose Mönchsnamen auf, deren Träger in den 297 Phantomzeitjahren Gott in der Nähe des heiligen Cuthbert gedient haben sollen, also seit der Exhumierung der unverwesten Gebeine Cuthberts in Lindisfarne 698 in der Vorphantomzeit bis zu der Beisetzung seines Schreins in Durham 995 in der Nachphantomzeit.
Wer bei diesen Ausführungen seinen gesunden Menschenverstand einschaltet, der muss sofort den Widerspruch in Simeons Bericht klar erkennen. Wenn das Kloster in Durham kontinuierlich mit zahlreichen Mönchen und achtzehn Bischöfen (mit einer durchschnittlichen Amtszeit von sechzehneinhalb Jahren) besetzt gewesen wäre, die Gott in der Nähe des heiligen Cuthbert gedient hätten, wozu dann noch eine fiktive Wanderung der Mönche von Lindisfarne mit dem Schrein des heiligen Cuthbert kreuz und quer durch Nordhumbrien erfinden? Wie hätten die Mönche und Bischöfe von Durham Gott in der Nähe des heiligen Cuthbert dienen können, wenn dieser gar nicht da war?


Die Wikinger haben sicher an vielen unerklärlichen Stellen Europas mit entsprechenden Verwüstungen zum überkommenen Geschichtsbild beigetragen. Oft sind die Verwüstungen „spurlos“ geblieben.

Skeptik

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Beitrag von van Kessel So Feb 11, 2018 5:48 pm

Schon erstaunlich, dass eine Menge von nur 300 Wikingern ausreichte, die Franken in Angst und Schrecken zu versetzen. Dass sie Köln, Mainz und Aachen plündern konnten und sich der Kaiser nur mittels Grafentitel und Ländereien von dieser Mörderbande zeitweise befreien konnte.

So habe ich momentan das 'Glück' zwischen zwei Gottfrieds aus dänischen Landen, welche sich taufen ließen, zu entscheiden, welcher von diesen Strolchen meinen Stammbaum bereicherte.

Kam schließlich auf Gottfried von Friesland +885 Herwen/Gelderland, welcher vom Kaiser Lothar II, mit den Flußmündungen von Maas und Rhein 'belohnt' wurde damit er Ruhe gab.

Was aber nicht half, denn Gottfried frönte weiter seinem Raubtrieb. Also machte sich der Babenberger Heinrich von Franken auf, lockte ihn in eine Falle in Betuwe (Namensgeber für Batavia) und erschlug ihn. Gisela, Gottfrieds Frau ~860-907, ging sicherheitshalber ins Kloster und starb in Fosses.https:www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwjdkOqSpZ7ZAhWC66QKHRrAAlgQFgg2MAM&url=https%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FRaubz%25C3%25BCge_der_Wikinger_in_das_Rheinland&usg=AOvVaw14hna_TFeUHinLsISVN4S7
Der andere Gottfried, welcher auch ein Teilnehmer der 400-köpfigen Massentaufe in Mainz war, ein ebensolcher Raubwikinger, wird oft mit dem o.e. Gottfried verwechselt. Dieser bekam vom König das Butjardinger Land (Graf von Rüstingen) gelehnt.
Mein Ahn ist dieser jedenfalls nicht Laughing  

Spaß beiseite, bei einem Anteil von über 30%-DNA Anteil skandinavischer Ethnie, hat ein Jeder von uns i.d.R. einen gehörigen Anteil an dieser Geißel des Frühmittelalters; sie haben neben dem Rauben, auch wohl andere Spuren in Nordwesteuropa hinterlassen.

van Kessel

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