General William Tecumseh Sherman - Held oder Brandstifter?
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General William Tecumseh Sherman - Held oder Brandstifter?
Am 8. Februar 1820 in Lancaster/Ohio wurde einer der schillerndsten Generale des Sezessionskriegs geboren und zwar William Tecumseh Sherman. Der zweite Vornamen erinnerte an den Shawnee Häuptling Tecumseh, den seine Eltern sehr verehrten.
Bild aus meiner Sammlung.
Nach der Schule trat Sherman in die Militärakademie West Point in New York ein. Er verliess sie mit einem Spitzenabschluss.
1846 wurde Sherman vom Militär nach Kalifornien entsandt, am Krieg gegen Mexico nahm er nicht teil. Sherman geriet in den Goldrausch von Kalifornien, ohne zu schürfen machte er Geld als Bodenspekulant.
1853 schied Sherman aus dem Militär aus und wurde Anwalt und Bankier in Kalifornien und St. Louis. Die Geschäfte liefen schlecht, so meldete er sich 1859 wieder bei der Armee, man gab ihm dort einen Posten als Präsident der Militärschule von Alexandria Louisiana, diese Schule wurde später zur Louisiana State University.
1861 erhielt er sein Offizierspatent zurück und wurde am 14. Mai 1861 Kommandeur des 13. Infanterieregiments. Seine Feuertaufe erhielt er in der Schlacht von Manassas am 21. Juli 1861, die er mit Generalmajor Irvin McDowell verlor.
Am 7. August 1861 zum Brigadegeneral befördert, übernahm er ein eigenes Kommando in Kentucky.
Wegen eines Lagefehlers wurde er seines Kommandos enthoben. Die Zeitungen nahmen ihn in's Visier. Sherman wurde depressiv, er erlitt einen Nervenzusammenbruch, er wollte sich schliesslich sogar erschiessen.
1862 reaktivierte ihn sein Freund General Grant, und Sherman erhielt wieder ein Kommando, eine Division die er gegen seinen anderen Freund General Beauregard führen musste.
Diese Schlacht kostete 3.500 Soldaten das Leben und über 20.000 wurden verletzt, noch nie hatte Amerika so einen Blutzoll bezahlt.
Die Unionstruppen gerieten an den Rand einer Niederlage; Sherman wurde leicht verwundet und verlor zeitweise die Kontrolle über seine bedrängte Division. Erst mit 25.000 Mann Verstärkung konnten Grant und Sherman Beauregard zum Rückzug zwingen. Nach der Schlacht von Shiloh wurde Sherman am 1. Mai 1862 zum Generalmajor befördert.
Vom Dezember 1862 versuchten Grant und Sherman Vicksburg/Mississippi einzunehmen, was ihnen dann nach sechswöchiger Belagerung gelang. General Pemberton kapitulierte am 4. Juli 1863.
Sherman erhielt das Kommando über die Tennessee-Armee und nahm vom 23.–25. November 1863 an den Kämpfen der Schlacht von Chattanooga teil. Sherman gelang es die Konföderierten bis nach Georgia zurück zu drängen. Danach erhielt Sherman den Befehl Atlanta einzunehmen, um den Bahnknotenpunkt lahm zu legen. Am 2. September nahm Sherman Atlanta ein. Shermans nächstes Ziel war nun die Hafenstadt Savannah, Georgia an der Mündung des gleichnamigen Flusses, die er nach einem mit 62.000 Mann von Atlanta aus am 15. November begonnenen Marsch am 21. Dezember 1864 erreichte und kampflos einnahm. Sherman war jetzt im Süden ohne Nachschub, deshalb befahl er den Soldaten sich Nahrungsmittel zu erbeuten. Was nicht benötigt wurde, das sollte zerstört werden. Nach der Einnahme Savannahs schickte er Präsident Lincoln ein Telegramm, in welchem er Savannah als Weihnachtsgeschenk bezeichnete.
Shermans "Marsch zum Meer" hatte doch Folgen für Georgia und die Konföderation, die "Verbrannte Erde" zeigte seine Wirkung. Sherman schätzte seine angerichteten Schäden auf ca. 100,000,'000.-- USD, eine gewaltige Summe! Shermans Name wird heute immer noch im Süden verflucht!
Sherman und Grant machten sich nach sechs Wochen auf den Weg nach South- und North Carolina.
Wieder wütete er und seine Soldaten, auf South Carolina hatte Sherman eine besondere Wut, da dieser Bundesstaat als erster von der Union abgefallen war. Am 17 Februar 1865 nahm er Columbia, die Hauptstadt von South Carolina ein. Hier brannte die Stadt auch gleich, wobei es bis heute nicht bekannt ist, wer für die Brände verantwortlich war.
North Carolina kam glimpflich davon, Sherman nahm Goldsboro schnell ein, da dort schon Unionstruppen warteten, die Fort Fisher und Wilmington eingenommen hatten.
Sherman verfolgte mit seinen Feldzügen zum einen das Ziel, den Südstaaten die ökonomischen Ressourcen zum Kriegführen zu nehmen. Zum anderen wollte er der feindlichen Bevölkerung der Südstaaten die Grausamkeit des Krieges vor Augen führen:
“We are not only fighting armies, but a hostile people, and must make old and young, rich and poor, feel the hard hand of war, as well as their organized armies. I know that this recent movement of mine through Georgia has had a wonderful effect in this respect. Thousands who had been deceived by their lying papers into the belief that we were being whipped all the time, realized the truth, and have no appetite for a repetition of the same experience.”
„Wir kämpfen nicht nur gegen Armeen, sondern auch gegen ein feindseliges Volk, und wir müssen die Alten und die Jungen, die Reichen wie die Armen, die harte Hand des Krieges genauso spüren lassen wie ihre Armeen. Ich weiß, dass mein jüngster Marsch durch Georgia in dieser Hinsicht wahre Wunder gewirkt hat. Tausende, die von ihren Lügenblättern zu dem Glauben verführt worden waren, dass wir die ganze Zeit geschlagen würden, erkannten die Wahrheit und haben keinen Appetit darauf, diese Erfahrung zu wiederholen.“ – William Tecumseh Sherman: Brief an Henry W. Halleck, 24. Dezember 1864.
Sherman galt wegen seiner Kriegsführung als der erste moderne General!
Nach der Ermordung von Präsident Abraham Lincoln unternahm Sherman eigenmächtig Friedensverhandlungen mit General Joseph E. Johnston. Verteidigungsminister Edwin M. Stanton negierte aber alles!
Am 24. Mai 1865 nahm Sherman mit seinen 60.000 Soldaten an der Siegesfeier in Washington D.C. teil.
Nach dem Krieg wurde Sherman am 25 Juli 1866 zum Generalleutnant ernannt. Er nahm an diversen Indianerkriegen teil. Sein Glanzstück war der Vertrag den er mit den Navajo Indianern im Auftrag Washington D.C. abschloss, die Navajos konnten zurück in ihr Stammland, bis heute heisst es Navajo Nation Reservation.
1868 wurde Sherman zum General of the Army of the United States befördert und zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, Grant wurde Präsident. William T. Sherman veröffentlichte 1875 seine Memoiren. Sein berühmtester Ausspruch lautet: „War is hell“, „Der Krieg ist die Hölle“. Am 8. Februar 1884 nahm er seinen Abschied und zog sich 1886 nach New York zurück. Am 14. Februar 1891 starb Sherman vermutlich an einer Lungenentzündung.
Was soll man von diesem Mann halten, er galt als impulsiv, streitsüchtig, äusserst nervös und fast schon krankhaft misstrauisch. Er hasste Journalisten wie die Pest. Ein Ausspruch von ihm lautete: Erschiesst das Pack! Er hatte nur zwei Freunde, Ulysses "Sam" Grant und der General der Südstaaten Beauregard......
Bild aus meiner Sammlung.
Nach der Schule trat Sherman in die Militärakademie West Point in New York ein. Er verliess sie mit einem Spitzenabschluss.
1846 wurde Sherman vom Militär nach Kalifornien entsandt, am Krieg gegen Mexico nahm er nicht teil. Sherman geriet in den Goldrausch von Kalifornien, ohne zu schürfen machte er Geld als Bodenspekulant.
1853 schied Sherman aus dem Militär aus und wurde Anwalt und Bankier in Kalifornien und St. Louis. Die Geschäfte liefen schlecht, so meldete er sich 1859 wieder bei der Armee, man gab ihm dort einen Posten als Präsident der Militärschule von Alexandria Louisiana, diese Schule wurde später zur Louisiana State University.
1861 erhielt er sein Offizierspatent zurück und wurde am 14. Mai 1861 Kommandeur des 13. Infanterieregiments. Seine Feuertaufe erhielt er in der Schlacht von Manassas am 21. Juli 1861, die er mit Generalmajor Irvin McDowell verlor.
Am 7. August 1861 zum Brigadegeneral befördert, übernahm er ein eigenes Kommando in Kentucky.
Wegen eines Lagefehlers wurde er seines Kommandos enthoben. Die Zeitungen nahmen ihn in's Visier. Sherman wurde depressiv, er erlitt einen Nervenzusammenbruch, er wollte sich schliesslich sogar erschiessen.
1862 reaktivierte ihn sein Freund General Grant, und Sherman erhielt wieder ein Kommando, eine Division die er gegen seinen anderen Freund General Beauregard führen musste.
Diese Schlacht kostete 3.500 Soldaten das Leben und über 20.000 wurden verletzt, noch nie hatte Amerika so einen Blutzoll bezahlt.
Die Unionstruppen gerieten an den Rand einer Niederlage; Sherman wurde leicht verwundet und verlor zeitweise die Kontrolle über seine bedrängte Division. Erst mit 25.000 Mann Verstärkung konnten Grant und Sherman Beauregard zum Rückzug zwingen. Nach der Schlacht von Shiloh wurde Sherman am 1. Mai 1862 zum Generalmajor befördert.
Vom Dezember 1862 versuchten Grant und Sherman Vicksburg/Mississippi einzunehmen, was ihnen dann nach sechswöchiger Belagerung gelang. General Pemberton kapitulierte am 4. Juli 1863.
Sherman erhielt das Kommando über die Tennessee-Armee und nahm vom 23.–25. November 1863 an den Kämpfen der Schlacht von Chattanooga teil. Sherman gelang es die Konföderierten bis nach Georgia zurück zu drängen. Danach erhielt Sherman den Befehl Atlanta einzunehmen, um den Bahnknotenpunkt lahm zu legen. Am 2. September nahm Sherman Atlanta ein. Shermans nächstes Ziel war nun die Hafenstadt Savannah, Georgia an der Mündung des gleichnamigen Flusses, die er nach einem mit 62.000 Mann von Atlanta aus am 15. November begonnenen Marsch am 21. Dezember 1864 erreichte und kampflos einnahm. Sherman war jetzt im Süden ohne Nachschub, deshalb befahl er den Soldaten sich Nahrungsmittel zu erbeuten. Was nicht benötigt wurde, das sollte zerstört werden. Nach der Einnahme Savannahs schickte er Präsident Lincoln ein Telegramm, in welchem er Savannah als Weihnachtsgeschenk bezeichnete.
Shermans "Marsch zum Meer" hatte doch Folgen für Georgia und die Konföderation, die "Verbrannte Erde" zeigte seine Wirkung. Sherman schätzte seine angerichteten Schäden auf ca. 100,000,'000.-- USD, eine gewaltige Summe! Shermans Name wird heute immer noch im Süden verflucht!
Sherman und Grant machten sich nach sechs Wochen auf den Weg nach South- und North Carolina.
Wieder wütete er und seine Soldaten, auf South Carolina hatte Sherman eine besondere Wut, da dieser Bundesstaat als erster von der Union abgefallen war. Am 17 Februar 1865 nahm er Columbia, die Hauptstadt von South Carolina ein. Hier brannte die Stadt auch gleich, wobei es bis heute nicht bekannt ist, wer für die Brände verantwortlich war.
North Carolina kam glimpflich davon, Sherman nahm Goldsboro schnell ein, da dort schon Unionstruppen warteten, die Fort Fisher und Wilmington eingenommen hatten.
Sherman verfolgte mit seinen Feldzügen zum einen das Ziel, den Südstaaten die ökonomischen Ressourcen zum Kriegführen zu nehmen. Zum anderen wollte er der feindlichen Bevölkerung der Südstaaten die Grausamkeit des Krieges vor Augen führen:
“We are not only fighting armies, but a hostile people, and must make old and young, rich and poor, feel the hard hand of war, as well as their organized armies. I know that this recent movement of mine through Georgia has had a wonderful effect in this respect. Thousands who had been deceived by their lying papers into the belief that we were being whipped all the time, realized the truth, and have no appetite for a repetition of the same experience.”
„Wir kämpfen nicht nur gegen Armeen, sondern auch gegen ein feindseliges Volk, und wir müssen die Alten und die Jungen, die Reichen wie die Armen, die harte Hand des Krieges genauso spüren lassen wie ihre Armeen. Ich weiß, dass mein jüngster Marsch durch Georgia in dieser Hinsicht wahre Wunder gewirkt hat. Tausende, die von ihren Lügenblättern zu dem Glauben verführt worden waren, dass wir die ganze Zeit geschlagen würden, erkannten die Wahrheit und haben keinen Appetit darauf, diese Erfahrung zu wiederholen.“ – William Tecumseh Sherman: Brief an Henry W. Halleck, 24. Dezember 1864.
Sherman galt wegen seiner Kriegsführung als der erste moderne General!
Nach der Ermordung von Präsident Abraham Lincoln unternahm Sherman eigenmächtig Friedensverhandlungen mit General Joseph E. Johnston. Verteidigungsminister Edwin M. Stanton negierte aber alles!
Am 24. Mai 1865 nahm Sherman mit seinen 60.000 Soldaten an der Siegesfeier in Washington D.C. teil.
Nach dem Krieg wurde Sherman am 25 Juli 1866 zum Generalleutnant ernannt. Er nahm an diversen Indianerkriegen teil. Sein Glanzstück war der Vertrag den er mit den Navajo Indianern im Auftrag Washington D.C. abschloss, die Navajos konnten zurück in ihr Stammland, bis heute heisst es Navajo Nation Reservation.
1868 wurde Sherman zum General of the Army of the United States befördert und zum Oberbefehlshaber des Heeres ernannt, Grant wurde Präsident. William T. Sherman veröffentlichte 1875 seine Memoiren. Sein berühmtester Ausspruch lautet: „War is hell“, „Der Krieg ist die Hölle“. Am 8. Februar 1884 nahm er seinen Abschied und zog sich 1886 nach New York zurück. Am 14. Februar 1891 starb Sherman vermutlich an einer Lungenentzündung.
Was soll man von diesem Mann halten, er galt als impulsiv, streitsüchtig, äusserst nervös und fast schon krankhaft misstrauisch. Er hasste Journalisten wie die Pest. Ein Ausspruch von ihm lautete: Erschiesst das Pack! Er hatte nur zwei Freunde, Ulysses "Sam" Grant und der General der Südstaaten Beauregard......
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Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.
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