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Der Islam oder Islamismus, ISIS, Salafisten - eine Gefahr für Europa? Oder kleine, lästige Nebenerscheinung wie die Strassenverkehrstoten?

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Beitrag von Admin Mo Feb 16, 2015 10:53 pm

Ein Thema, dass ich hier zur Sprache bringen möchte, immer wieder aktuell - Islamanschläge, vor kurzem noch in Paris, dann in Kopenhagen, jetzt wurde der Karneval in Braunschweig sogar abgesagt - welche Gefahr, wenn den überhaupt welche bedeutende, geht vom Islam aus?

Oder ist es eher so zu sehen, dass in Europa ein paar Extremisten unter den Moslems sind, die aber weniger Tote fordern als der Strassenverkehr?

Wie sieht es mit der Integrationserfahrung nach nun schon drei Generationen von zumindest Türken in Deutschland?

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Beitrag von Greyff So Feb 22, 2015 10:16 am

Der Vergleich mit en Opfern des Straßenverkehrs ist mir neu Neutral
Scheinbar posten in diesem Forum nur gelassene und abgeklärte Leute,
denn die Frage nach der Integrationsbereitschaft der Türken in Deutschland
- man füge noch "jung", "ungebildet" und "dritte Generation" hinzu - führt in
aller Regel zu wütenden Reaktionen der Einheimischen.
Und nicht ohne Grund, denn das Scheitern eines bedauernswerterweise großen Teils
dieser Bevölkerungsgruppe in unserer Gesellschaft hat hausgemachte Gründe,
die von ihr selbst zu verantworten sind.
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Beitrag von wfwbinder Mi Apr 08, 2015 2:45 pm

Greyff schrieb:Der Vergleich mit en Opfern des Straßenverkehrs ist mir neu Neutral


Es sind ausser mir bestimmt noch andere Leute auf diese Idee gekommen, aber ich habe es, allerdings mit anderem Wortlaut,
zu einer Sendung von Hart aber Fair gepostet im dortigen Gästebuch.

Meine Aussage: Das Risiko bei einem Autounfall verletzt, oder getötet zu werden, als durch einen Anschlag von Islamisten, ist erheblich höher.

Zu der Aussage stehe ich auch gern.

Wer wurde bisher von der ISIS getötet? Zu 98 % Zivilisten in Syrien und dem Irak. Wöchentlich gibt es Meldungen, das Schulkinder,
Frauen und Alte in Kamerun und Nigeria von der Boko Haram getötet, oder Schulmädchen entführt werden. Vor wenigen Wochen wurde eine Schule
in Pakistan von den Taliban überfallen und Schulkinder ermordet.

Wir in Europa sind doch (zum Glück) fast nicht betroffen. Ich jedenfalls mache mir über eine eventuelle Gefahr von Terroristen keine
Gedanken, aber auch wenn die Ampel grün zeit sehe ich nochmal nach, ob ein Fahrradfahrer in der Nähe ist, denn schon mehrfach
hätten mich fast Radfahrer fast über den Haufen gefahren, weil die rot nicht beachtet haben.
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Beitrag von Judas Phatre Mi Apr 08, 2015 7:16 pm

wfwbinder schrieb:
Greyff schrieb:Der Vergleich mit en Opfern des Straßenverkehrs ist mir neu Neutral

Meine Aussage: Das Risiko bei einem Autounfall verletzt, oder getötet zu werden, als durch einen Anschlag von Islamisten, ist erheblich höher.
Zu der Aussage stehe ich auch gern.
Vergleiche von Dingen, die nicht vegleichbar sind, sind Nebelkerzen. Ein Vergleich soll dem Angesprochenen helfen einen Sachverhalt zu verstehen. Meine Kollegen vergleichen das Risiko eines diagnostischen Eingriffs gern mit Alltagsrisiken. Das ist o.k., denn hier wird ein Risiko in Verhältnis zu einem Nutzen gebracht. Terroristen bieten keinen Nutzen, deshalb führt der Vergleich in die Irre.
Die Gefahr geht nicht vom Islam aus.
Ich habe vor kurzem den Kor'an durchgelesen und rate jedem davon ab: Langweilig, dümmlich, gewaltverherrlichend, frauenverachtend, unfreiwillig komisch. Und unendliche Wiederholungen desselben "Stoffs"... Kein intelligenter gebildeter Mensch kann das ernst nehmen. Die Rolex-"Mudschahidin" in den 40ern mit ihrem Machthunger nutzen die Opferbereitschaft von jungen Menschen ohne Zukunftsaussichten aus, um ihre Ziele zu erreichen. Sie spielen diesen Menschen vor, dass deren Zukunft so wie ihre eigene aussehen würde. Der Islam ist nur die Fassade. Kommunismus, Nihilismus, Anarchismus und Nationalismus haben genauso als Fassade herhalten müssen. Ich halte es für sehr wichtig, die äußerst vielfältigen Religionen des Islam gerade jetzt nicht mit Terroristen in einen Topf zu schmeißen. Die Imame des friedlichen Islam sind unsere wichtigsten Freunde im Kampf gegen diese Art des Terrorismus.
Ihr kennt im übrigen meine Philosophie:
Ein Verbrechen ist nie auf ein Individuum zu reduzieren, sondern ist immer auch ein Fehler der Gesellschaft.
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Beitrag von wfwbinder Mi Apr 08, 2015 7:48 pm

Judas Phatre schrieb:
Vergleiche von Dingen, die nicht vegleichbar sind, sind Nebelkerzen. Ein Vergleich soll dem Angesprochenen helfen einen Sachverhalt zu verstehen.

Du hast mich leider völlig missverstanden.

Ich vergleiche nicht die Taten von Terroristen mit Unfällen.

Ich vergleiche das Risiko das Opfer des Einen, oder des Anderen zu werden.

Der Hintergrund dieses Vergleiches ist es nur, auf die Sinnlosigkeit der Hysterie zu verweisen, die sich nach den Anschlägen in Mitteleuropa verbreitet hat.

Ich finde es schlimm, wenn Menschen von Terroristen umgebracht werden. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass dies mit dem Islam zu tun hat, auch wenn sich die Terroristen auf den Koran berufen.

Ich möchte nur darauf verweisen, dass wir nicht die Gewichte völlig verschieben dürfen.

In Paris starben die Menschen aus der Redaktion von Charlie Hebdo, die wussten, dass sie wegen Ihrer Tätigkeit sehr gefährdet waren (und ja auch eine, wenn auch im Nachhinein zu sehen war, zu schwache Bewachung hatte). Ausserdem Polizisten, die Wissen dass sie einen gefährlichen Beruf ausüben und dies wissen, bevor sie sich dafür bewerben.

In Pakistan und Kamerun sterben Schüler, die nichts anderes tun,als zu lernen, um mal ein etwas besseres Leben zu haben.

Über das Leben von 100 Schülern geht die Tagesschau mit einer 60 Sekunden Notiz weg und das Auslandsjournal macht einen Bericht von 4-5 Minuten.

die Vierzehn Toten von Paris und Kopenhagen sorgten für Tage dafür, dass die Programme geändert wurden, in Talkshows keine anderen Themen mehr vorkamen und
es keine anderen Gesprächsthemen mehr gab.

So eine Umkehrung der Gewichte schmerzt mich. Ich finde es schlimm, wenn ein Polizist im Dienst ermordet wird, aber der hat sich für die Arbeit freiwilliggemldet, er hätte auch Zimmermann werden können. Die Schüler hatten keine Chance.
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Beitrag von Judas Phatre Mi Apr 08, 2015 7:58 pm

wfwbinder schrieb:
So eine Umkehrung der Gewichte schmerzt mich. Ich finde es schlimm, wenn ein Polizist im Dienst ermordet wird, aber der hat sich für die Arbeit freiwilliggemldet, er hätte auch Zimmermann werden können. Die Schüler hatten keine Chance.
Das muss wirklich sehr laut geschrieben  clown  werden! Ein "Weißer" ist so viel wert wie hundert "Araber". Das ist widerlich. Am 11. September sind um die 3000 Unschuldige gestorben. Eine Katastrophe, verursacht von Idioten. Aber der Golfkrieg danach hat bis zu 600000 Unschuldigen das Leben gekostet (auch von Idioten verursacht).
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Beitrag von wfwbinder Mi Apr 08, 2015 8:14 pm

Das erinnert mich an den traurigen Witz um Präsident Bush.

Bush hat den Oberbefehlshaber der Armee einbestellt und sagt ihm, was getan werden soll. Der wirkt etwas skeptisch. Bush sagt: "General, ich beweise es Ihnen, dass es kein Problem gibt."

Er ruft Condi Rice rein und verkündet: "Ich habe die Armee beauftragt 100.000 Irakis und 2 schwedische Zahnärzte umzulegen."

Condi Rice: "Warum zwei schwedische Zahnärzte?"

Bush: "Sehen Sie General, ich hatte Recht, keiner Interessiert sich für die 100.000 Irakis."
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Beitrag von Judas Phatre Do Apr 09, 2015 11:42 am

Noch ein Wort zum Vergleich: Sterben müssen wir alle. Der Vergleich mit Alltagsrisiken stimmt auch aus einem anderen Grund nicht:
Die Zahl der Toten ist bei Terroristen der Mittel zum Zweck. Schon der Name sagt, worum es geht: Schrecken zu verbreiten. Das kann man in unseren Regionen schon mit einer handvoll Toten schaffen, im Irak braucht man dafür Hunderte. Wenn die Attentäter ihre Ziele nicht mit wenigen Opfern erreichen, werden sie den Druck erhöhen. Die Bedrohung für uns und die Welt insgesamt ist nicht das statistische Risiko, sondern die Option mit Gewalt sein Ziel zu erreichen. Es ist dasselbe Problem wie in der Ukraine. Eine wirksame Bekämpfung des Terrorismus besteht darin, die Ziele unerreichbar zu machen.
Was mich wundert ist, dass es nicht gelingt, junge Rückkehrer des IS für uns zu gewinnen. Deutschland hat viel Erfahrung mit traumatisierten Soldaten. Es muss viele Kämpfer geben, die ihre Illusion vom Kalifat in den Kämpfen und Abschlachtungen restlos verloren haben. Sie müssen nur öffentlich zu Wort kommen und die Wahrheit sagen, um neue Aspiranten abzuschrecken.
Unsere Reaktion ist aber typisch "rechtstaatlich": Wir drohen den Rückkehrern mit Haft, also mit Gewalt und machen uns zu ihren Gegnern, ohne zu differenzieren. Der IS führt einen Propagandafeldzug. Wir brauchen dem nur die Wahrheit entgegenzuhalten.
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Beitrag von wfwbinder Do Apr 09, 2015 6:40 pm

Judas Phatre schrieb:Noch ein Wort zum Vergleich: Sterben müssen wir alle. Der Vergleich mit Alltagsrisiken stimmt auch aus einem anderen Grund nicht:
Die Zahl der Toten ist bei Terroristen der Mittel zum Zweck. Schon der Name sagt, worum es geht: Schrecken zu verbreiten. Das kann man in unseren Regionen schon mit einer handvoll Toten schaffen, im Irak braucht man dafür Hunderte. Wenn die Attentäter ihre Ziele nicht mit wenigen Opfern erreichen, werden sie den Druck erhöhen. Die Bedrohung für uns und die Welt insgesamt ist nicht das statistische Risiko, sondern die Option mit Gewalt sein Ziel zu erreichen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, wir argumentieren an einander vorbei.

Ich stimme Dir ja schon, das man die eine Kategorie nicht mit der anderen vergleichen kann.

Mit geht es um den Aufwand an Meldungen, der darum betrieben wird. Die Terroristen lachen sich doch eins, wenn sie mit einer Tat eine Woche die Medien beherrschen.

Es ist das Gleiche, was ich an dem Aufwand um die Toten des Germanairabsturzes nicht nachvollziehen kann.

Wenn am gleichen Tag 16 andere Mütter von Schülern durch Unfälle, Straftaten, Krankheiten verloren haben, so hat sich um die kein Heer von Psychologen gekümmert, keiner einen Flug besorgt, damit die sich zum
Tatort, Unfallort begeben konnten.

Mir geht es um die Gleichbehandlung von gleichem/ähnlichem Leid. Die Mutter deren Kind als Austauschschüler in Finnland vom LKW überfahren wird, leidet doch ebenso, wie die Mutter aus Haltern, deren Kind in den Alpen starb.

Ich rege mich weniger über die 14 Toten in Europa auf, weil die vielen Tausend im Irak udn Syrien mehr Kinder als Waisen hinterlassen, die auch noch sozial schlechter abgesichert sind.
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Beitrag von Judas Phatre Do Apr 09, 2015 7:13 pm

wfwbinder schrieb:
Irgendwie habe ich das Gefühl, wir argumentieren an einander vorbei.
'tschuldigung, ich war etwas haftend.
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Beitrag von Marek1964 Do Apr 09, 2015 7:46 pm

Judas Phatre schrieb:
wfwbinder schrieb:
Irgendwie habe ich das Gefühl, wir argumentieren an einander vorbei.
'tschuldigung, ich war etwas haftend.

Och, ich find Eure Diskussion interessant, einiges hätte ich auch schreiben können, das hab Ihr mir abgenommen.

Im Medienthread haben wir ja auch einiges dazu besprochen, es gibt Dinge, die machen betroffen, wie eben Anschläge oder Flugzeugabstürze, eben der von Germanwings, der ja wohl durch den Copiloten verursacht wurde, was ja nochmal emotionalisisert, weil sowas unerhört ist, im Gegensatz zu einem technischen Defekt oder selbst einem Terroranschlag und erst recht zu einen gewöhnlichen Verkehrsunfall mit Toten.
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Beitrag von wfwbinder Fr Apr 10, 2015 3:58 am

Marek1964 schrieb:
Och, ich find Eure Diskussion interessant, einiges hätte ich auch schreiben können, das hab Ihr mir abgenommen.

Im Medienthread haben wir ja auch einiges dazu besprochen, es gibt Dinge, die machen betroffen, wie eben Anschläge oder Flugzeugabstürze, eben der von Germanwings, der ja wohl durch den Copiloten verursacht wurde, was ja nochmal emotionalisisert, weil sowas unerhört ist, im Gegensatz zu einem technischen Defekt oder selbst einem Terroranschlag und erst recht zu einen gewöhnlichen Verkehrsunfall mit Toten.

Ich bin da eher der kühlere Typ und Rechner. Ob der Copilot des Flugzeugs mit dem ich abstürzen sollte durchgedreht hat, oder ein Techniker eine Schraube nicht richtig festgezogen hat, würde auf mein letztes Gebet kaum Einfluss haben und danach bin ich in beiden Fällen gleich tot.

Der Schmerz einen Angehörigen zu verlieren wäre für mich ebenso der gleiche.

Ich war schon in einigen Ländern. Auch in Ländern wo es eine hohe Kriminalität gibt und wurde dort auch von Freunden und Bekannten darauf aufmerksam gemacht, abends nicht vor die Tür zu gehen, weil man mich überfallen könnte. Alle waren überrascht, wenn ich ihnen an Hand von Zahlen nachweisen konnte, das am Tag im Durchschnitt mehr Touristen in Verkehrsunfälle verwickelt werden, als bei Nacht überfallen werden.

Zum Glück bin ich von beidem verschont geblieben, aber ich hatte weit aus mehr gefährliche Situationen im Verkehr zu klären, als dass man mir die Geldbörse klauen wollte. Das hat mal einer probiert und der hat sich bös auf die Nase gelegt, weil ich seinen Arm festhielt und sein Moped weiterfuhr.

Ich gebe zu, dass meine Einstellung vermutlich nur einer Minderheitsmeinung entspricht, aber ich finde es falsch sein Handeln von Ängsten bestimmen zu lassen.
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Beitrag von Judas Phatre Fr Apr 10, 2015 5:12 pm

wfwbinder schrieb:
Ich gebe zu, dass meine Einstellung vermutlich nur einer Minderheitsmeinung entspricht, aber ich finde es falsch sein Handeln von Ängsten bestimmen zu lassen.
Genau und das sollte besonders gegenüber Terroristen gelten.
Außerdem wäre das Leben ohne Gefahren sehr öde.
Anmerkung (ohne Diskussionsaufruf):
Man lebt und muss sterben so wie man geboren werden muss, man ist aber nicht tot. So sehen das nur die Anderen.
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Beitrag von wfwbinder Fr Apr 10, 2015 6:09 pm

Judas Phatre schrieb:
wfwbinder schrieb:
Ich gebe zu, dass meine Einstellung vermutlich nur einer Minderheitsmeinung entspricht, aber ich finde es falsch sein Handeln von Ängsten bestimmen zu lassen.
Genau und das sollte besonders gegenüber Terroristen gelten.
Außerdem wäre das Leben ohne Gefahren sehr öde.
Anmerkung (ohne Diskussionsaufruf):
Man lebt und muss sterben so wie man geboren werden muss, man ist aber nicht tot. So sehen das nur die Anderen.

Stimmt genau.

Ich würde so einem Terroristen allerdings zu gern sagen: "Stellt Dir vor, wir treffen uns im Jenseits und Du sieht, dass ich der bin, der dem Satan die Grillanzünder zureicht."
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Beitrag von Judas Phatre Fr Apr 10, 2015 6:16 pm

wfwbinder schrieb:
Ich würde so einem Terroristen allerdings zu gern sagen: "Stell Dir vor, wir treffen uns im Jenseits und Du sieht, dass ich der bin, der dem Satan die Grillanzünder zureicht."
Twisted Evil Und ich sage: Ihr werdet Euch im Diesseits ohne Erinnerung wiedertreffen und beide über die Dummheiten von damals lachen.
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Beitrag von mulan Mi Mai 13, 2015 3:29 pm

wfwbinder schrieb:
Greyff schrieb:Der Vergleich mit en Opfern des Straßenverkehrs ist mir neu Neutral

...
Ich habe vor kurzem den Kor'an durchgelesen und rate jedem davon ab: Langweilig, dümmlich, gewaltverherrlichend, frauenverachtend, unfreiwillig komisch. Und unendliche Wiederholungen desselben "Stoffs"... Kein intelligenter gebildeter Mensch kann das ernst nehmen. ... Ich halte es für sehr wichtig, die äußerst vielfältigen Religionen des Islam gerade jetzt nicht mit Terroristen in einen Topf zu schmeißen. Die Imame des friedlichen Islam sind unsere wichtigsten Freunde im Kampf gegen diese Art des Terrorismus.
Ihr kennt im Übrigen meine Philosophie:
Ein Verbrechen ist nie auf ein Individuum zu reduzieren, sondern ist immer auch ein Fehler der Gesellschaft.
Den Aufruf, nicht die Muslime mit den Terroristen in einen Topf zu werfen finde ich gut, wenn auch die Muslime natürlich nur eine Religion haben, die allerdings eine Reihe Schulen kennt. Wir Muslime sind Verbündete und nicht Feinde. Wer IS usw. hochhält oder ihren Terror als gottgefällig darstellt, irrt gewaltig. Ich bin mir sicher, dass der Prophet gewiss gesagt hätte, würde er heute leben: Diese gehören nicht zu meiner Gemeinschaft. ... Das ist nämlich NICHT vom Koran gestützt. ... Allerdings halte ich es fatal zu sagen, Muslime, ihr seid unsere Verbündeten - und gleichzeitig das ihnen heilige Buch dermaßen abzuqualifizieren, wie hier geschehen. Den ganzen Koran durchlesen wie einen Roman geht im Grunde nicht. Denn es ist nun einmal kein narrativer Text, kein Roman mit einem roten Faden von vorne bis hinten. Es ist ein Buch, das Botschaften enthält, die man erst mal erkennen muss, sich erschließen muss. Die Reihenfolge der Suren ist nicht 1., 2., 3., 4. ... Sure. Die erstoffenbarten Verse waren die ersten 5 Verse der 96. Sure. Diese Anordnung geht auf den Propheten zurück. ... Wenn man den Koran, besser wohl eine seiner Übersetzungen, von denen es seit um 1900 ihrer 25 mehr oder weniger gute und zugleich auch mangelhafte gibt, "durchliest", wird man überfordert sein. Ganz ohne Hintergrundwissen, ohne Offenbarungsgeschichtswissen, ohne Exegese und andere Kenntnisse über Geschichte und Genese des Korans wird man keinen rechten Erfolg haben. Man kann nur selektiv lesen, also Stichwortregister, Stellensuche, loslegen - aber das Problem ist, dass man dann auch nur selektiv bleiben kann ohne all das notwendige Wissen. Man vergesse nicht, dass 1400 Jahre Koranwissenschaft und Theologie nicht einfach mal so beiseite gewischt werden können. Extremisten und Islamhasser tun das aber mal eben. Sie picken Verse heraus, reißen sie aus den Zusammenhängen, und interpretieren diese dann und nehmen alles wörtlich. Das kann nur in die Irre führen. Der Koran ist kein leichter Stoff. Und man muss mit ihm verantwortungsbewusst umgehen. Die heute immer öfter gestellte Argumentationsfalle "Guter Muslim - böser Islam" ist hinterhältig. Wer sagt, dass die Muslime willkommen seien, aber der Islam nicht dazu gehöre, trachtet danach, den Muslimen ihre Religion auszureden. Sind die Muslime dann wirklich willkommen? Und der Islam speist sich nun einmal zu aller erst aus dem Koran. Indem ich ihn aber verteufle oder abqualifiziere, stoße ich potentielle Verbündete doch eher vor den Kopf als dass ich sie ehrlich einlade. Die Muslime kann man nur gewinnen, wenn man sie akzeptiert ohne Vorbehalt und Vorbedingungen. Mit ihrer Religion. Mit ihrem Koran. Nur so kann es gehen. alles andere ist bigott.

So muss also auch Goethe ein Dummkopf gewesen sein: "Glauben und Unglauben teilen sich in Oberes und Unteres; Himmel und Hölle sind den Bekennern und Leugnern zugedacht. Nähere Bestimmung des Gebotenen und Verbotenen, fabelhafte Geschichten jüdischer und christlicher Religion, Amplifikation aller Art, grenzenlose Tautologien und Wiederholungen bilden den Körper dieses heiligen Buches, das uns, so oft wir auch darangehen, immer von neuem anwidert, dann aber anzieht, in Erstaunen setzt und am Ende Verehrung abnötigt. […] Der Stil des Korans ist seinem Inhalt und Zweck gemäß streng, groß, furchtbar, stellenweise wahrhaft erhaben; so treibt ein Keil den anderen, und darf sich über die große Wirksamkeit des Buches niemand verwundern."(Johann Wolfgang von Goethe, Noten und Abhandlungen zum West-östlichen Divan). Oder dieses "dumme" Zeugnis: "Insgesamt gesehen finden wir in ihm eine Sammlung von Weisheiten, die auch von den intelligentesten Menschen übernommen werden könnte, den Größten unter den Philosophen und den Fähigsten unter den Politikern … Doch es gibt einen weiteren Beweis für die Heiligkeit des Korans: die Tatsache, dass er über die Jahrhunderte hinweg seit seiner Offenbarung bis auf den heutigen Tag unverändert bewahrt worden ist." (Laura Veccia Vaglieri, Apologie de l'Islamisme), ... Das ließe sich so fortsetzen. Ich halte es für fatal, ein derart abqualifizierendes Urteil über den Koran zu geben, zumal es zeigt, dass von dem Inhalt nichts verstanden worden ist, was einem unkundigen Leser aber verziehen sei, da er eben nicht entsprechende Kenntnisse hat, die nötig sind, um den nicht leichten Stoff zu verstehen. Um so mehr tut Aufklärung not. Aufklärung im wahrsten Sinne des Wortes.

mulan

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Beitrag von Klartext Do Mai 14, 2015 11:18 am

Hm, nicht uninteressant, was Du schreibst, mulan, aber für mich schwer verständlich, nicht sehr konkret, und wie mein Usernick sagt, mag ich Klartext.

Wie siehst du das nun mit dem heiligen Krieg, der Rolle der Frau und dem Verhältnis zu anderen Religionen wie das Judentum und Christen? Werden diese nicht als Schweine bezeichnet? Und wie ist das mit der Kopfsteuer?

Klartext

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Beitrag von mulan Fr Mai 15, 2015 8:06 am

Klartext schrieb:Hm, nicht uninteressant, was Du schreibst, mulan, aber für mich schwer verständlich, nicht sehr konkret, und wie mein Usernick sagt, mag ich Klartext.

Wie siehst du das nun mit dem heiligen Krieg, der Rolle der Frau und dem Verhältnis zu anderen Religionen wie das Judentum und Christen? Werden diese nicht als Schweine bezeichnet? Und wie ist das mit der Kopfsteuer?

Im Folgenden will ich versuchen, die angesprochenen Stichworte nach bestem Wissen und Gewissen näher zu erläutern. Ich bin indes kein Gelehrter. Das letzte Urteil obliegt darüber ohnehin Gott.

Heiliger Krieg:
Eigentlich gibt es den gar nicht, weil „Dschihad“ nicht damit übersetzt werden kann. Krieg ist ohnehin niemals heilig. Er, der nur defensiv sein darf, ist ein zuweilen notwendiges Übel. Würde man „Heiliger Krieg“ ins Arabische zurück übersetzen, käme „harb qudsi“ oder „harb muqaddas“ heraus, was kein terminus technicus der Muslime ist sondern bis heute auf sie aus der Zeit der Kreuzzüge projeziert wird. Das Wort leitet sich indes vom Verb „dschahada“ ab, was „sich mühen“, „sich anstrengen“ bedeutet. Somit bedeutet „Dschihad“ wörtlich „Anstrengung“, „Bemühung“. Auf entsprechende Überlieferungen zum Propheten geht seine nähere Definition zurück. Die wohl bekannteste ist diese: „Als eine Gruppe von Muslimen von einer Schlacht zurückkehrte, sprach der Prophet: ‚Seid willkommen, die ihr den kleinen Dschihad ausgeführt habt. Es soll euch wohl ergehen. Dennoch bleibt der große Dschihad für euch bestehen.‘ Daraufhin fragten sie den Propheten, was er denn mit ‚großer Dschihad‘ (dschihad al-akbar) meinte. Der Prophet antwortete: ‚Es ist der Kampf gegen das Ego und die Begierden des Menschen!‘“. Daraus ergibt sich, dass nicht der Kampf mit der Waffe sondern der Kampf mit sich selbst der größte und zugleich auch der schwerste ist, wie jeder Mensch sicher schon einmal gespürt hat. Der Waffengang ist  - entgegen der Ansicht der Extremisten und Islamhasser – untergeordnet und vor allem nicht erste sondern letzte Option, da ein Angriffskrieg verboten ist. Wer immer sich nicht daran hält, handelt unislamisch, verstößt gegen Gottes Gebote. Der "größte oder große Dschihad" [al-dschihad al-akbar oder al-dschihad al-azim] ist der Kampf gegen das Böse im Herzen des eigenen Ich, die Anstrengung gegen eine niedrige Stufe der Seele, die zum Bösen gebietet [im Koran „an-nafs al-ammara“ genannt, Sure 12]. Dabei wird die innere Läuterung zur moralischen Vervollkommnung angestrebt. Mittel bei diesem schweren Einsatz sind die zahlreichen Riten des Islam, wie auch z.B. das Bittgebet (das freie Gebet, Du’a genannt) und vieles andere mehr. Allheilmittel gegen Krankheiten der Seele ist unter anderem die Dankbarkeit sowie die Buße.
Der "kleine" oder "äußere Dschihad" [al-dschihad al-asghar] besteht in jeder Form der zulässigen Verteidigung von Muslimen, aber auch jede andere Form der gottgefälligen Anstrengung, wie z.B. das Stillen der eigenen Kinder, gehören in diesen Bereich des Dschihad. Ein Angriffskrieg oder eine gewaltsame Verbreitung des Islam, welche oft fälschlicherweise mit dem Begriff Dschihad in Verbindung gebracht wird, ist im Islam absolut verboten. Selbst diejenigen, die z.B. in ihrer Funktion als Kalif einen "Dschihad" zu Kampfzwecken ausgerufen haben, wie z.B. bei der Erklärung des Dschihad durch den osmanischen Sultan Mehmed V. vom 11. Nov. 1914 (http://www.eslam.de/manuskripte/erklaerungen/dschihaderklaerung_mehmed_V.htm), haben dieses immer auf eine Verteidigung bezogen. Und wie bewaffneter Kampf zu erfolgen hat und was dabei verboten ist, kann man übrigens sehr schön in der letzten Rede des Propheten in Mekka auf seiner Abschiedswallfahrt kurz vor seinem Tode zusammengefasst entnehmen. Diese Rede wird oft auch als Abschiedspredigt (http://islamaufdeutsch.de/prophet-muhammad-s/550-abschiedspredigt-al-khutba-al-wada) bezeichnet, wobei noch eine weitere auf dem Rückweg nach Medina gehalten worden ist in einer kleinen Oase namens Ghadir Khumm, wo Ali ibn Abi Talib als Nachfolger des Propheten vor Tausenden verkündet worden ist. Obwohl in sunnitischen Quellen zu finden, wird es von Sunniten gewöhnlich ignoriert oder geleugnet. Das nur nebenbei. Man muss beim Lesen der Predigt natürlich immer berücksichtigen, in welcher Zeit dies geschehen ist und unter welchen Bedingungen. Es war noch die Zeit einer sehr jungen Gemeinde, welche noch längst nicht so stark war. Von Anfang an hatten die Muslime sich verschiedener Feinde zu erwehren.

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Beitrag von mulan Fr Mai 15, 2015 10:43 am

Klartext schrieb:Hm, nicht uninteressant, was Du schreibst, mulan, aber für mich schwer verständlich, nicht sehr konkret, und wie mein Usernick sagt, mag ich Klartext.

Wie siehst du das nun mit dem heiligen Krieg, der Rolle der Frau und dem Verhältnis zu anderen Religionen wie das Judentum und Christen? Werden diese nicht als Schweine bezeichnet? Und wie ist das mit der Kopfsteuer?

Die Rolle der Frau:
Ein weites Feld, voller Leidenschaft und Widersprüchlichkeit diskutiert. Eine Ursache dafür mag sein, dass viele Verse interpretierbar sind, aber natürlich auch der z.Z. eklatante Widerspruch zwischen koranischer Vorgabe und Realität. Einer sagte mal zu mir: „Wenn die Frauen wüssten, wie viele Rechte sie laut Koran eigentlich haben! …“ Das sagt doch eigentlich schon alles.

Dennoch hier einiges mehr. Grundsätzlich sind Mann und Frau vor Gott gleich (in Rechten und Pflichten, Würde, Lohn, Strafen – siehe u.a. Koran, Sure 3:159; Sure 4:15-16, 32, 123-124; Sure 24:2-3; Sure 33:36, 73; Sure 40:40; Sure 48:6; Sure 57:18 – da gibt’s sicher noch mehr). Im Koran werden hierzu entweder klar gesagt, dass beide gleichberechtigt sind, oder es wird ganz allgemein von den Gläubigen gesprochen, zu denen ja Männer wie Frauen gleichermaßen gehören.

Kritisiert wird oft das Erbrecht, indem Frauen nur die Hälfte erben (4:7, 11), was z.B. ihr Bruder erbt. Auf den ersten Blick mutet das in der Tat ungerecht an, was dazu führt, dass viele Nichtmuslime meinen, die Frau sei im Islam weniger wert. Abgesehen davon, dass das Erbrecht eines der kompliziertesten Felder der islamischen Rechtswissenschaft ist, ich also fürchte, da nicht viel beisteuern zu können, sei angemerkt, dass dies damals zum einen revolutionär war, da Frauen bis dahin nichts abbekamen und sogar selber Teil von Erbschaft sein konnten. Mit dem Koran war damit Schluss. Außerdem relativiert sich das Ganze spätestens dann, wenn es ans Heiraten geht bzw. im ehelichen Bereich. Denn die Frau darf ihr Vermögen, was sie z.B. aus der Erbschaft besitzt, allein für sich behalten, egal wieviel das sein mag (eine gute Ehefrau würde natürlich in schwierigen Zeiten ihre Hilfe nicht zurückhalten, versteht sich), während der Ehemann verpflichtet ist, von seinem Vermögen die Familie in jeder Hinsicht zu versorgen, d.h. alles für Ehefrau und Kinder aufzuwenden, bevor er an sich denken darf. Das ist daher, weil der Mann allein der Verantwortliche bei der Versorgung der Familie und in den Angelegenheiten außerhalb des Haushalts ist. Es kann sogar passieren, dass der Mann für Schulden aufkommen muss, die die Frau verursacht hat. Er ist das Familienoberhaupt, der für alles seinen Kopf hinhalten muss. Vielleicht erklärt das auch, warum die Zahl derer, welche mehr als eine Frau haben, gering ist. Nicht jeder kann es sich leisten. So erfüllt das Erbe im Fall der Tochter die Funktion einer reinen Hinterlassenschaft für die Tochter, im Fall des Sohnes kommt zusätzlich ein "Versorgungsanteil" hinzu. Eine religionsrechtliche Gleichwertigkeit der Frau kann man u.a. daran erkennen, dass z.B. eine Frau die versäumte Pilgerfahrt des verstorbenen Ehemannes an seiner Statt nachholen kann.

Fast ähnlich ist auch die Frage nach dem „Wert“ ihrer Zeugenschaft. Auch hier wird oft eine „Minderwertigkeit“ der Frau im Islam unterstellt (siehe Sure 2:282). Jedoch bezieht sich dieser Vers eigentlich nur auf den Abschluss von Handelsgeschäften (z.B. Kredite, Transaktionen aller Art). Im letzteren Fall sollen Muslime sich als Zeugen zur Verfügung stellen, wobei die Last mehr bei Männern liegt und Frauen diese Zeugenschaft nur zu zweit auferlegt werden kann. Die Behauptungen von Orientalisten, ausgehend von dieser Lastverteilung, die Frau hätte als Zeugin nur halb so viel Glaubwürdigkeit im Islam (was ja eine Verallgemeinerung des doch eigentlich konkreten Falles ist), entbehrt jeder Grundlage. Die Ehefrau ist nur bedingt aussagefähig angesichts der Tatsache, dass der Mann zuständig für solche Geschäfte ist und daher eigentlich eher aussagefähig ist als seine Frau, die sich doch eigentlich nicht damit abzuplagen hatte. Zeugenschaft ist eine schwerwiegende Sache. Falsche Aussage ist eine Sünde, so dass die Ehefrau gewiss wenig Neigung verspürt, diese zu treffen, wenn sie unsicher ist. … Ganz im Gegenteil gibt es aber auch Fälle, bei denen die Aussage der Frau sogar höher gewertet wird als die des Mannes, wenn z.B. Unzucht [zina] vorliegt und die Frau behauptet, vergewaltigt worden zu sein. Wenn ein Mann z.B. behauptet, er sei Zeuge, dass eine Frau mit einem Unverheirateten Sex gehabt habe, und sie bestreitet das, so ist bei fehlenden weiteren Zeugen die Unschuld der Frau allein durch ihre Gegenaussage bestätigt. Der Beschuldiger muss hier mindestens 4 Augenzeugen beibringen, die bei unabhängigen Zeugenaussagen sich auch im geringsten Detail nicht widersprechen dürfen, da sonst die Zeugen wegen Unzuchtsverleumdung [kadhf] angeklagt werden. Die Augenzeugen müssen den Geschlechtsakt mit eigenen Augen gesehen haben. Das aber ist nahezu unmöglich, wie man sich wohl denken kann. Die Kriterien sind also extrem hoch angesetzt, so dass ein Nachweis fast unmöglich ist. (vgl. Koran 4:15-18; 24:4-9) … Wenn man sich das alles unvoreingenommen ansieht, müsste eigentlich sonnenklar sein, wie sehr sich der Status der Frau geändert hatte mit Einführung des islamischen Rechts allein schon auf Grundlage des Korans. Derartiges Zeugenrecht bzw. Regeln zur Schuld-Unschulds-Vermutung gab es mit dem Koran also schon vor 1400 Jahren, während das in Europa noch lange auf sich warten musste. Dass die Realität wegen Machtgier, Machismo oder sonstigen Gründen heute allzu oft eine andere ist, steht außer Frage. Aber mit dem Koran lässt sich das eigentlich nicht rechtfertigen. Der Koran weist einen anderen Weg.

Ja, es stimmt, dass es viele Musliminnen gibt, die von ihren Ehemännern geschlagen werden. Aber das ist kein Privileg der Muslime. es ist ein globales Problem. Als Argument wird regelmäßig ein Vers zitiert, nämlich Sure 4:34. Und viele Kommentatoren deuten diesen Vers auch mit dem Schlagen inklusive. Dieser Vers gehört allerdings nicht zu den glasklaren und nicht weiter zu interpretierenden Versen, weil da alles darin steht, was Tatsache ist, sondern er gehört zu den interpretierbaren Versen. Denn allein schon jenes „wa 'dribuhunna“, was mit „und schlagt sie“ übersetzt wird, so und mit leichten Variantionen bei Henning, Henning/Hofmann, Paret, Rassoul, Khoury, Bubenheim, Goldschmidt, Bobzin, von Denffer, Zirker, Ünal, Asad, Karimi. Andere übersetzen leichten variert: „und straft sie“ (Ahmadiyya-Übers., Bavaria); „dürft ihr sie (leicht) strafen (ohne sie zu erniedrigen)“ (Azhar-Übersetzung); „und (erst danach) einen (leichten) Klaps geben“ (Zaidan): „und züchtigt sie“ (Grigull, Ullmann, Sadr ud-Din), „und weiset sie zurecht“ (Muh. Ali).). …
Die Wendung ist abgeleitet aus dem Grundverb „daraba“, was regelmäßig (nur) mit „schlagen“ übersetzt wird. Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Wort indes mind. ca. 25 verschiedene Bedeutungen haben kann (s.a. Arabic-English Lexicon, Bd. 5., S. 1777-1783.) Eine davon ist „sich abwenden“. Nach anderen soll es sogar ca. 100 Bedeutungen in den klassischen arabischen Lexica geben (http://www.quran434.com/wife-beating-islam.html). Es gibt im anglophonen Raum schon eine Reihe Koranübersetzungen, die genau das beinhalten, wie z.B. die Übersetzung von Laleh Bakhtiar (The Sublime Qur'an), welche von der Islamic Society of North America als wertvoll und seriös eingestuft worden ist. … Als Nichtgelehrter würde ich mich wahrscheinlich darin verlieren, dieses ausführlich zu erläutern, so dass ich auf einen Offenen Brief des früheren Leiters des Islamischen Zentrums Hamburg, Ayatullah Ghaemmaghami, an eine Frankfurter Richterin 2007 verweisen möchte. Eine muslimische Frau verlangte März 2007 vor dem Frankfurter Amtsgericht die Scheidung wegen fortgesetzter Prügel und Morddrohungen seitens des Ehemannes per Härtefallantrag, was vom AG aber zurückgewiesen worden ist. Beide Ehepartner stammten aus Marokko. Im Urteil der Amtsrichterin hieß es dann u.a.: „Für diesen Kulturkreis ist es nicht unüblich, dass der Mann gegenüber der Frau ein Züchtigungsrecht ausübt. Hiermit musste die in Deutschland geborene Antragstellerin rechnen, als sie den in Marokko aufgewachsenen Antragssteller geheiratet hat.“ Die Ausübung des Züchtigungsrechts nach der Sure 4:34 begründe daher „keine unzumutbare Härte gemäß § 1565 BGB“. Das Urteil bezog sich auf Vers 34 der 4. Sure „Die Frauen“. Zum Offenen Brief siehe zunächst hier: http://izhamburg.org/news/archiv/2009/Bericht-der-TAZ-ueber-das-Islamische-Zentrum-Hamburg ... und dann zum vollständigen Text hier: http://www.ghaemmaghami.ir/website/ViewArticle.aspx?articleID=338

Fortsetzung folgt

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Beitrag von mulan Fr Mai 15, 2015 11:50 am

Klartext schrieb:Hm, nicht uninteressant, was Du schreibst, mulan, aber für mich schwer verständlich, nicht sehr konkret, und wie mein Usernick sagt, mag ich Klartext.

Wie siehst du das nun mit dem heiligen Krieg, der Rolle der Frau und dem Verhältnis zu anderen Religionen wie das Judentum und Christen? Werden diese nicht als Schweine bezeichnet? Und wie ist das mit der Kopfsteuer?

Ehe und Scheidung:
Als Ehe wird im Islam die religiös anerkannte und durch Rechtsregeln definierte und gefestigte Lebensgemeinschaft zwischen einem Mann und einer Frau, den Ehepartnern bzw. Ehegatten, bezeichnet. Die islamische Ehe ist gekoppelt an einen Ehevertrag und beginnt mit der Heirat und endet im Diesseits mit dem Ableben oder der Scheidung.

Die Ehe gilt als Zeichen Gottes: "Und zu Seinen Zeichen gehört dies, dass Er Ehepartner für euch erschuf von euch selber, damit ihr Frieden bei ihnen findet, und Er hat Liebe und Barmherzigkeit zwischen euch gesetzt. Hierin sind doch Zeichen für Leute, die nachdenken." (Sure 30:21), stellt aber im Gegensatz zur christlichen Ehe kein Sakrament dar, sondern einen weltlichen Vertrag zwischen zwei Vertragspartnern, der notfalls auch wieder gelöst werden kann.

In der Ehe vollzieht der Mensch die Wiedervereinigung der beiden Hälften der einen Seele aus der Mann und Frau erschaffen sind. Die eheliche Sexualität wird dementsprechend als Vorgeschmack auf das Paradies verstanden. Nach der sexuellen Vereinigung von Mann und Frau vollziehen beide die rituelle Vollkörperreinigung [ghusl] des Dschanaba-Zustandes die vergleichbar ist der rituelle Vollkörperreinigung des Verstorbenen, wenn der Mensch zu Gott zurückkehrt.

Die Ehe hat einen solch hohen Rang im Islam, dass es als die Hälfte der Glaubensüberzeugung [iman] gilt. Als Vorsitzender von Gemeinden und Vorbeter werden bei annähernd gleicher Qualifikation bevorzugt Verheiratete herangezogen.

Unter eng definierten Umständen kann ein Muslim bis zu vier Ehefrauen haben (Sure 4:3), wobei zeitgenössische Experten zu dem Ergebnis kommen, dass kaum jemand die Voraussetzungen dafür erfüllen kann, wie derselbe Vers ja besagt (Allah kennt die Menschen eben am besten). Das angestrebte Ideal ist zweifelsohne die monogame Ehe, wie sie von Prophet Muhammad bis zum Ableben seiner ersten Ehefrau Chadidscha praktiziert wurde und so auch von seinem Schwiegersohn Ali mit der Prophetentochter Fatima. Die Ehefrau kann im Ehevertrag Einschränkungen dazu vereinbaren.

Scheidung ist die Auflösung einer Ehe. Die Scheidung ist im Islam zwar grundsätzlich für Männer und Frauen erlaubt, gehört aber zu den Dingen unter den erlaubten, die gemäß einer Überlieferung von Allah aber sozusagen die am meisten gehasste erlaubte Angelegenheit ist. Es gilt als eine Art Notlösung einer ausweglosen Situation. Die Scheidung wird im Koran unter anderem erwähnt in Sure 2 Vers 227.

Geschiedene dürfen bei Versöhnung wieder heiraten unter Beachtung bestimmter Fristen. Damit das aber nicht zu einem Missbrauch der Scheidung führt, einem Ping-Pong, ist solch eine Wiederverheiratung nur drei Mal möglich, natürlich unter bestimmten strengen Regeln. Danach ist eine weitere Wiederverheiratung nicht möglich, ohne dass die Frau einen anderen Ehemann hatte.

Während im traditionellen Islam der Ehemann ohne Nennung von Gründen eine Scheidung bewirken konnte und die Frau nur bei bestimmten Gründen (z.B. fortwährende Misshandlung oder dauerhafte sexuelle Abstinenz seitens des Mannes oder wenn sie nicht einverstanden ist, dass der Mann sich eine 2. Frau nimmt – dann hat sie die Möglichkeit der Scheidung, da sie dem Mann es nicht verbieten kann, was Allah grundsätzlich erlaubt hat), werden derzeit z.B. im Iran oft derartige Eheverträge ausgehandelt, dass das Scheidungsrecht auch für die Frau vereinfacht wird, was bei Zustimmung des heiratswilligen Mannes möglich ist.

Im Falle einer Scheidung ist der Ex-Ehemann bis zu einer bestimmten Frist zu einer Versorgung verpflichtet und je nach Ehevertrag auch zu einer Art Abfindung. Ein Mann muss schon damit rechnen, seiner Ex-Frau eine eigene Wohnung zu beschaffen. Wenn er dann mehrere Frauen hatte, hat jede einzelne dasselbe Recht darauf. Guter Grund für einen Macho, sich gut zu überlegen, mehrere Frauen haben zu wollen.

Übrigens, die Polygamie (besser Polygynie) hatte v.a. den Zweck, die Versorgung der Witwen zu sichern, sind doch in den Angriffen seitens der Mekkaner, welche die junge muslimische Gemeinschaft zu vernichten suchte, immer wieder auch Ehemänner verloren gegangen.

Ein Muslim darf also bis zu 4 Ehefrauen haben, umgekehrt aber nicht. Ist das ungerecht? Gottlob ist das keine Pflicht! … Mal allein rein familientechnisch bzw. erbrechtlich betrachtet, überlege man mal, wie es wäre, wenn ein Kind zwar wüsste, wer seine Mutter aber nicht, wer sein Vater ist, hätte eine Frau 4 Ehemänner. Umgekehrt ist das unproblematisch. Da kennt das Kind seine Mutter und seinen Vater. Erbrechtlich ist das auch klar. Ersterer Fall wäre indes ein großes Problem. Vielleicht genügt das hierzu als Erläuterung.

Die Ehe- und Scheidungsregeln werden detailliert in den religiösen Regelwerken [risala] der Großgelehrten beschrieben und sind.

Übrigens darf ein Muslim auch eine Jüdin oder Christin heiraten, ohne dass sie ihren Glauben wechseln muss, siehe Koran 5:5. Umgekehrt ist das aber religionsrechtlich nicht möglich, weil ein christliches oder jüdisches Familienoberhaupt den Propheten Muhammad, der der muslimischen Ehefrau heilig ist, von vorn herein nicht akzeptieren würde oder könnte. Im Falle eines jüdischen Ehemannes wären sogar zwei Propheten da, die von diesem als solche nicht akzeptiert werden könnten, nämlich Jesus und Muhammad. Ist der Ehemann aber Muslim, dann würde eine christliche oder jüdische Ehefrau keine Probleme dieser Art haben, da der Islam alle Propheten vor Muhammad anerkennt und verehrt. Ein Gang der andersgläubigen Ehefrau zur Kirche oder Synagoge ist damit gesichert. Will ein Christ oder Jude eine muslimische Frau ehelichen, etwa weil er sich unsterblich in sie verliebt hat, dann hat er nur die Möglichkeit, seine Religion zu wechseln durch Übertritt zum Islam. Will er das nicht, muss er sich dann eine andere Frau suchen.

Zwangsheirat:
Zwangsheirat liegt vor, wenn mindestens einer der beiden Partner nicht aus freiem Willen die Zustimmung zur Eheschließung erteilt. Eine solche Form der Heirat ist im Islam verboten, die Heirat selbst ungültig und unter Umständen der Ehemann der Vergewaltigung schuldig.

Zwar liegt formal eine Zwangsheirat dann vor, wenn einer der Partner mit der Verheiratung nicht einverstanden ist und seine Zustimmung nicht gegeben hat bzw. sich genötigt fühlt, aber in den meisten Fällen der Zwangsheirat erfolgt der Druck (meist von den eigenen Eltern) derart subtil, dass Außenstehende es nicht bemerken können, außer einer der Partner protestiert öffentlich dagegen. In den meisten Fällen der Zwangsheirat unter Muslimen liegt eine Vereinbarung von Eltern vor, die meist eng miteinander verwandt sind (z.B. Geschwister bei der Cousinheirat), so dass eine Ablehnung durch die Kinder den gesamten Familienfrieden stören würde. Derartige Eheschließungen sind fast immer gekoppelt an einen geringen Bildungsstand im Allgemeinen und skurrile Vorstellungen über den Islam im Besonderen. Zuweilen liegen auch Androhung oder Anwendung von Gewalt vor. Bei ausdrücklichem Protest von Seiten der Braut oder des Bräutigam wird aber zumeist ein psychischer Druck erzeugt, der für Außenstehende schwer zu erfassen ist, so dass das Phänomen nicht immer offensichtlich wird.

Zwar betont die UNICEF, dass eine Menschenrechtsverletzung wie die Zwangsehe nur in einem patriarchalischen Umfeld möglich sei, in denen Mädchen und Frauen benachteiligt und diskriminiert werden, aber hierbei wird oft übersehen, dass sehr oft die Mütter die treibende Kraft bei der Zwangsehe sind.

Da im Westen die Ursache des Verbrechens oft mit dem Islam in Verbindung gebracht wird, fällt auch die Bekämpfung so schwer, da als Gegenmaßnahme oft die Entfremdung vom Islam angeregt wird, was selbst bei den Betroffenen Personen zu Gegenreaktionen führt, die dann die Zwangsehe als geringeres übel in Kauf nehmen. Hingegen ist die Bekämpfung der Zwangsehe mit dem Islam viel erfolgversprechender.

Im Islam ist es eindeutig verboten, jemanden gegen seinen oder ihren Willen zu verheiraten. Mehrere Überlieferungen des Propheten Muhammad, die rechtschulenübergreifend akzeptiert sind, belegen das Zustimmungsrecht insbesondre der Braut unabhängig davon, ob es sich um eine erste Eheschließung oder weitere Eheschließung (nach Scheidung oder Verwitwung) handelt. Zudem hat Propheten Muhammad auch eine Zwangsehe für ungültig erklärt. Oft wird eine Zwangsehe im Zusammenhang mit einer Imam-Ehe erwähnt, wobei für die islamische Eheschließung die Anwesenheit eines Imams gar nicht notwendig ist.

Als mögliche Ursachen für Zwangsverheiratungen werden neben materiellen Interessen (das Familieneigentum soll in der Großfamilie bleiben) und einem skurrilen nicht näher definierbarem "Ehrengefühl" und Fragestellungen des Aufenthaltsstatus' im Ausland auch oft die eigene Zwangsverheiratung der Eltern angegeben. Alle Faktoren gehen fast immer einher mit einem niedrigen Bildungsstand, so dass die beste Ursachenbekämpfung in der Beseitigung des Bildungsmisstandes liegt.

In fast allen muslimischen Ländern ist die Zwangsheirat - neben dem religiösen Verbot - auch staatlich verboten und stellt einen Straftatbestand dar.

Leider gibt es das dennoch, auch wenn es gar nicht mit dem Koran begründet werden kann. Gewisse Traditionen aus grauen Vorzeiten scheinen hier immer wieder mal zu dominieren. Genauso wie bei den sog. Ehrenmorden, bei denen auch wieder die „Ehre“, was immer das dann auch sein mag, ins Spiel kommt. Auch hier lässt sich solch ein Verbrechen weder auf den Koran noch auf die Sunna stützen. Es ist und bleibt auch im Islam ein Verbrechen, was in dieser Form zudem auch anderenorts vorkommt. Wenn etwa in Sizilien aus verletzter Ehre eine Frau stirbt, ist das nichts anderes. Aber niemand käme auf die Idee, dies als christlichen Ehrenmord zu bezeichnen. Laut Amnesty International gehören Sizilien und Brasilien zu den Spitzenreitern. Oft wird aber solch ein Verbrechen als Selbstmord deklariert oder kaschiert.

Denn Mord ist eine im Islam strengstens verbotene [haram] Handlung, indem der Koran sagt, dass ein Mensch der einen Menschen ermordet derart ist, als hätte er die gesamte Menschheit getötet, und wer einem Menschen das Leben rettet, ist so, als ob er der ganzen Menschheit das Leben gerettet hätte (Koran 5:32).

Ich weiß ... viel zu viel - aber das Thema ist nun einmal ein weiters Feld.
Fortsetzung folgt - insha Allah.

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Beitrag von mulan Fr Mai 15, 2015 1:22 pm

Klartext schrieb:Hm, nicht uninteressant, was Du schreibst, mulan, aber für mich schwer verständlich, nicht sehr konkret, und wie mein Usernick sagt, mag ich Klartext.

Wie siehst du das nun mit dem heiligen Krieg, der Rolle der Frau und dem Verhältnis zu anderen Religionen wie das Judentum und Christen? Werden diese nicht als Schweine bezeichnet? Und wie ist das mit der Kopfsteuer?

Juden und Christen = Ungläubige und Schweine?
Da gibt's viel zu viel zu sagen. Würde es reichen, wenn ich sage, dass gemäß Koran diese beiden (nach Meinung einer Reihe von Gelehrten auch noch mehr, z.B. die Jesiden und Zoroastrier) nicht als „Ungläubige“ (kuffar bzw. kafirun, zwei Pluralformen von kafir) sondern als „Leute der Schrift“ (Ahl al-kitab) angesprochen werden? Immerhin ist es ja erlaubt, gem. Koran 5:5 die Speisen von ihnen zu essen und auch ihre ehrbaren Frauen zu ehelichen (siehe weiter oben). Das wäre nicht möglich, wenn Christen und Juden als Ungläubige betrachtet würden oder gar als Schweine. Jener Vers, der da wohl gemeint ist (Koran 5:60: „Sprich: ‚Soll ich euch über die belehren, deren Lohn bei Allāh noch schlimmer ist als das? Es sind jene, die Allāh verflucht hat und denen Er zürnt und aus denen Er Affen, Schweine und Götzendiener gemacht hat. Diese befinden sich in einer noch schlimmeren Lage und sind noch weiter vom rechten Weg abgeirrt.‘“). Zum einen ist nicht gesagt, dass hier Christen und Juden gemeint sind. Zum andern gibt es zu diesem Vers auch allerlei Interpretationen. die einen nehmen‘s wörtlich, andere sagen, es ist metaphorisch gemeint. Ich persönlich neige auch eher dazu, es im Sinne von dem zu sehen, wie ich‘s dann auch bei Muhammad Asad finde, der da u.a. in seiner Koranübersetzung zum Vers schreibt: „Im Gegensatz zu vielen Kommentatoren, die diesen Bezug auf ‚Affen und Schweine‘ wörtlich nehmen, erklärt ihn der bekannte tabi’i [Angehöriger der nachfolgenden Generation der Sahaba, welche den Propheten noch kannten – Anm. von mir] Mudschahid als metaphorische Beschreibung (mathal) des moralischen Verfalls, den solche Sünder erfahren: sie werden völlig unberechenbar wie Affen und frönen ihren Gelüsten wie Schweine (Manar VI, 448). Diese Interpretation wurde auch von Tabari [einer der bedeutendsten Historiker und Korankommentatoren – Anm. von mir] in seinem Kommentar zu 2:65 angeführt. …“

By the way: Ich habe eine interessante Stelle in der Bibel gefunden: „28 Und er kam jenseit des Meeres in die Gegend der Gergesener. Da liefen ihm entgegen zwei Besessene, die kamen aus den Totengräbern und waren sehr grimmig, also daß niemand diese Straße wandeln konnte. 29 Und siehe, sie schrieen und sprachen: Ach Jesu, du Sohn Gottes, was haben wir mit dir zu tun? Bist du hergekommen, uns zu quälen, ehe denn es Zeit ist? 30 Es war aber ferne von ihnen ein große Herde Säue auf der Weide. 31 Da baten ihn die Teufel und sprachen: Willst du uns austreiben, so erlaube uns, in die Herde Säue zu fahren. 32 Und er sprach: Fahret hin! Da fuhren sie aus und in die Herde Säue. Und siehe, die ganze Herde Säue stürzte sich von dem Abhang ins Meer und ersoffen im Wasser.“ (Matth. 8.28-32)
Hier scheinen Menschen von Teufeln oder Dämonen besessen zu sein, die ihrerseits dann aus diesen ausgetrieben werden und in besagte Schweine fahren usw. Ob das jetzt eine Parallelstelle sein könnte, will ich aber jetzt nicht behaupten. Ich fands nur interessant, dass ich bei Beschäftigung mit dem Thema darauf stieß.

Aus den nachfolgenden Versen (Koran 5:66 ff) wird m.E. (wie an anderen Stellen auch) deutlich, dass nicht das Christsein oder das Judesein, sondern die Handlungen der Christen oder Juden bzw. der Menschen überhaupt sie dorthin führen, wohin sie gelangen. Die Schriften (hier Thora Mose und Evangelium Jesu, v.a. 5:66) werden (in ihrer unverfälschten Form) hoch angesehen und als Wegweiser für Juden und Christen extra betont und nicht verworfen.

Würden Christen und Juden (und andere Schriftbesitzer) „Ungläubige“ und „Schweine“ sein, würde auch 2:62 keinen Sinn ergeben: „Wahrlich, diejenigen, die glauben, und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer an Allāh und den Jüngsten Tag glaubt und Gutes tut - diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein.“ (siehe auch Koran 5:69 und 22:17).

Es gäbe sicher noch weitaus mehr Beispiele, aber vielleicht genügt das ja erstmal. Denn es ist natürlich sehr viel, was ich hier zusammentrug. Aber Schließlich batest Du mich darum. Und um es nicht bei bloßen Behauptungen zu belassen, sah ich es als geboten an, dies möglichst zu untermauern nach den mir gegebenen Möglichkeiten. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Und Gott weiß es am besten.

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Beitrag von mulan Fr Mai 15, 2015 1:41 pm

Klartext schrieb:Hm, nicht uninteressant, was Du schreibst, mulan, aber für mich schwer verständlich, nicht sehr konkret, und wie mein Usernick sagt, mag ich Klartext.

Wie siehst du das nun mit dem heiligen Krieg, der Rolle der Frau und dem Verhältnis zu anderen Religionen wie das Judentum und Christen? Werden diese nicht als Schweine bezeichnet? Und wie ist das mit der Kopfsteuer?

Kopfsteuer:
Der Begriff „dschizya“ (ein einziges Mal im Koran genannt: 9:29) wird meistens auch mit Tribut übersetzt, einige sagen Steuer, und Muhammad Asad sagt „Freistellungssteuer“. Damit trifft er eigentlich den Nagel auf den Kopf. Denn wenn man sich die Dschizya anschaut, so ist sie ein oft missverstandener Begriff, der der Klärung bedarf. Auch er wird oft als Argument für Ungerechtigkeit des Islam benutzt. Die verbreitete Unkenntnis auch zu diesem Begriff macht dies leicht.

Diese Schutzsteuer ist eine Sondersteuer für erwachsene Männer unter den Leuten des Buches [ahl-ul-kitab], die unter islamischer Herrschaft leben, falls sie nicht an der Verteidigung des Landes teilnehmen wollen oder können. Es ist eine Art Ausgleichszahlung für die Befreiung vom Wehrdienst und im Bedarfsfall Verteidigungseinsatz auf freiwilliger Basis.

Diejenigen, die hingegen an der Verteidigung des Landes teilzunehmen wünschen, wie es z.B. bei den Christen im Iran nach dem Überfall Saddam Hussains 1988 der Fall war, brauchen die Schutzsteuer nicht zu entrichten. Zudem brauchen die sog. Schutzbefohlene [dhimmi] weder die Fünftelabgabe [chums] noch die Zakat zu entrichten, so dass die Schutzsteuer eine geringere Abgabe ist, als sie Muslime zu entrichten haben.

Dementsprechend wird das Thema im islamischen Recht [scharia] im Zusammenhang mit der Verteidigung des Landes und dem Wehrdienst behandelt. Die Zahlung erfolgt ausschließlich für wehrfähige Männer, die sich von der Wehrpflicht befreien wollen. Für Frauen, Kinder, Verarmte, Mönche, Geistliche usw. gibt es die Schutzsteuer nicht.

Alle Anhänger der Buchreligion, unabhängig davon, ob sie Schutzsteuer zahlen, Wehrdienst leisten oder dazu nicht verpflichtet sind stehen unter dem besonderer Schutz den Muslime, für die der Schutz eine religiöse Verpflichtung [wadschib] ist und sich nicht nur auf die Person bezieht sondern auch auf die Sonderrechte der jeweiligen Buchreligion. Daher genießen sie den Status von Schutzbefohlenen [dhimmi].

Nach islamischer Vorstellung wird die Schutzsteuer kurz nach Erscheinen des Imam Mahdi (a.) abgeschafft, da es dann keine Kriege mehr auf Erden gibt und somit der Wehrdienst genau so wenig notwendig ist, wie die alternative Schutzsteuer [dschizya].

Um den Islam zu diffamieren, wird dieser Begriff sehr oft von Orientalisten in der Bedeutung verfälscht, indem er nicht selten als Alternative zur Konversion zum Islam oder Tötung eines Andersgläubigen hingestellt wird, verbunden mit der Behauptung, dass die Steuer unerträglich hoch sei. Beides ist schlicht falsch. Wäre es die Alternative zum Tod, müssten demnach alle christlichen oder jüdischen Frauen, Greise, Kinder, Mönche, Rabbiner, Arme, … sterben.

So, das war's ertmal von mir. Ich hoffe, dass das nicht gar zuviel war. aber manches muss man ausführlicher erläutern, auch weil zuviel falsche Informationen zu alledem in Umlauf sind, so dass das "Geradebiegen" einige Kraft erfordert. Ich hoffe daher, dass Du ob der Fülle des Textes Nachsicht mit mir hast.

Bis dann!

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Der Islam oder Islamismus, ISIS, Salafisten  - eine Gefahr für Europa? Oder kleine, lästige Nebenerscheinung wie die Strassenverkehrstoten? Empty Die OIC - subkutaner Motor der europäischen Islamisierung

Beitrag von Tammuz Di Jun 09, 2015 9:05 pm

Eine Vorbemerkung erscheint notwendig, um dem Pawlow´schen Reflex der Assoziation von Islamkritik und rechter Gesinnung vorzubeugen, den die meisten User beim Lesen dieses Textes verspüren werden. Nein, ich bin ganz und gar nicht rechts. Dass auch ein Marxist ein dezidierter Islamkritiker sein kann, zeigt das Beispiel Hartmut Krauss, der versierteste deutsche Islamkritiker. Der Marxismus ist für mich übrigens ein vorzügliches Analyse-Istrument, die Programmatik teile ich aber nicht. Bei der LINKEN stört mich stark ihre Ablehnung militärischer Interventionen in Krisengebieten und ihre ganz unmarxistische Naivität angesichts der islamischen Ideologie, was auch Hartmut Krauss entschieden kritisiert. In der bürgerlichen Mitte stehe ich natürlich auch nicht, ebenso wenig bin ich grün.

So, das musste wohl sein. Nun zur Sache:

(Es geht um die subkutane Rolle der OIC bei der Verbreitung des Islam in Europa mithilfe der europäischen Massenmedien, der nationalen Ministerien und der EU, zuerst aufgedeckt durch die jüdische Islamkritikerin Bat Ye´or)

Die OIC (Aussprache "Ou-Ai-Cie", deutsch: ´Organisation für Islamische Zusammenarbeit´) wurde 1969 in Marokko aus Anlass der Eroberung Jerusalems durch Israel im Jahr 1967 gegründet mit dem Ziel der Rückeroberung der Jerusalemer Al-Aqsa-Moschee für die arabische Welt. Mittlerweile haben sich die Ziele der Organisation deutlich erweitert. Stand 2015 gehören der OIC 56 Staaten an, in denen der Islam entweder Staatsreligion ist oder die Religion einer Mehrheit bzw. einer großen Minderheit. Damit ist die OIC nach den UN diezweitgrößte zwischenstaatliche Organisation der Welt. Das ist bei allen weiteren Betrachtungen immer im Auge zu behalten.

(Zur OIC zählen: Afghanistan Ägypten Albanien Algerien Aserbaidschan Bahrain Bangladesch Benin Brunei Burkina Dschibuti Elfenbeinküste Gabun Gambia Guinea Guyana Indonesien Iran Irak Jemen Jordanien Kamerun Kasachstan Katar Kirgisistan Komoren Kuwait Libanon Malaysia Malediven Mali Marokko Mauretanien Mosambik Nigeria Oman Pakistan "Palästina" Saudi-Arabien Senegal Sierra Leone Somalia Sudan Suriname Tadschikistan Togo Tschad Tunesien Türkei Turkmenistan Uganda Usbekistan Vereinigte Arabische Emirate)

Seit 2014 ist der Saudi Iyad bin Amin Madani Generalsekretär der OIC, was die saudi-arabische Dominanz in dieser Organisation, die durch die Einrichtung ihrer Zentrale in Dschidda/Saudi-Arabien bereits Ausdruck fand, noch gestärkt hat. Praktisch bedeutet beides die Dominanz der ultrakonservativen saudi-arabischen Islamauffassung innerhalb der OIC-Programmatik.

1990 beschlossen die OIC-Außenminister auf einer Konferenz die "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam", welche festlegt, wie die Mitgliedsstaaten die westliche Kategorie des Menschenrechts auf ihren Territorien anzuwenden haben. In den Artikeln 24 und 25 der Erklärung wird dieScharia, die streng islamische Rechtsordnung, ausdrücklich als unhintergehbare Basis jeder Auslegung des Menschenrechts festgeschrieben, was eine Absage an die religionsunabhängige Allgemeingültigkeit der Menschenrechte bedeutet, wie sie 1948 in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in einer Generalversammlung der UN beschlossen wurden.

Seit den 2000er Jahren, d.h. seit der zunehmend kritischen Wahrnehmung des Islam durch die westliche Öffentlichkeit in der Folge von 9/11, praktiziert die OIC eine erweiterte Strategie. Sie versucht auf die Darstellung des Islam bzw. islamischer Themen in den europäischen Massenmedien Einfluss zu nehmen, um islamkritischen Meinungen einen Riegel vorzuschieben, welche den ethischen Wert dieser Religion in Frage stellen (als Beispiel siehe unten "Islamophobia"-Report 2013).

Als flankierende Maßnahme zu dieser Strategie erklärte der damalige Generalsekretär der OIC, der Türke Ekmeleddin Ihsanoglu, am 4. Oktober 2005 vor dem Europäischen Parlament, dass die Menschenrechte in Wahrheit von Allah begründet worden seien und dass der Westen, wenn er Versöhnung und Dialog mit der islamischen Welt wünscht, diese Wahrheit anzuerkennen habe.

Im gleichen Jahr erstellte eine OIC-Außenminister-Konferenz in Mekka eine Liste von "Empfehlungen" an die EU mit dem Zweck, die öffentliche Wahrnehmung des Islam in Europa durch gezielte Manipulation der Inhalte von Lehrplänen und medialer Berichterstattung ´positiv´ umzugestalten. Inbesondere werden die europäischen Regierungen aufgefordert, der Bevölkerung einzuschärfen, dass "der Islam" (angeblich) mit terroristischer Gewalt nichts zu tun habe.

(nachfolgende Passagen sind die erste detaillierte Betrachtung eines Islamophobia-Reports im deutschen Internet)

Seit 2007 veröffentlicht die OIC unter Vorsitz ihres Generalsekretärs (bis 2013 der schon genannte Türke Ekmeleddin Ihsanoglu) jährlich einen"Islamophobia"-Report, in welchem westlich-islamkritische Äußerungen und Personen detailliert angeprangert und "Empfehlungen" (= Forderungen) an westliche Regierungengegeben werden, wie mit "Islamophobia" umzugehen sei. Islamkritische Personen werden dabei als "perpetrators of Islamophobia" bezeichnet und auf diese Weise kriminalisiert, denn "to perpetrate" wird im Englischen vorwiegend im Zusammenhang mit Verbrechen gebraucht ("to perpetrate a crime" = ein Verbrechen begehen).

Im "Islamophobia"-Report 2013, aus dem ich nachfolgend zitiere, schreibt Generalsekretär Ihsanoglu (also der, welcher die Menschenrechte als eine Schöpfung Allahs bezeichnet, was der Westen anzuerkennen habe) auf S. 6 folgendes:

I believe that the OIC’s outcry against Islamophobia as an affront to human rights and human dignity has had a positive impact on stakeholders in the West. The leaders of Western Governments and regional organizations such as the EU, the Council of Europe, renowned scholars and media personalities and the Vatican have publicly condemned Islamophobia.

(meine Übersetzung: "Ich glaube, dass der Aufschrei der OIC gegen Islamophobie, die einen Verstoß gegen Menschenrechte und Menschenwürde darstellt, eine positive Wirkung auf Interessenvertreter im Westen hatte. Die Führer der westlichen Regierungen und regionale Organisationen wie die EU, der Europarat, renommierte Gelehrte und Medienpersönlichkeiten sowie der Vatikan haben die Islamophobie öffentlich verdammt.")

Im Klartext: Die genannten westlichen Personen und Institutionen (darunter die Medien) haben die Forderungen der islamischen OIC gehorsam erfüllt und islamkritische Positionen in der westlichen Bevölkerung als unmoralisch verurteilt. Die Berufung auf die „human rights“ ist insofern bewusst irreführend, als die OIC Menschenrechte nur im Rahmen der Scharia anerkennt.

Ab S. 37 gibt der OIC im 2013-Report "Recommendations / Empfehlungen", was der Westen zu tun habe, um die lästige "Islamophobia" einzudämmen:

In order to combat Islamophobia and foster tolerance and mutual understanding based on international human rights standards, states, international organizations and non-state actors should: (es folgen die "Empfehlungen" = Forderungen)

(Meine Übersetzung: "Um Islamophobie zu bekämpfen und Toleranz und gegenseitiges Verständnis auf der Basis internationaler menschenrechtlicher Standards zu fördern, sollten Staaten, internationale Organisationen und nichtstaatliche Akteure (folgende Empfehlungen befolgen")

Bemerkenswert ist hier der eklatante Widerspruch zu den wahren Positionen des islamischen OIC. Laut den Zollvorschriften Saudi-Arabiens, neben Katar die tonangebende Nation innerhalb der OIC, ist die Einführung folgender Gegenstände nach Saudi-Arabien streng verboten.

Custom Regulations.... Items and articles belonging to religions other than Islam are also prohibited.These may include Bibles, crucifixes, (...) and others.

Während die OIC den Westen also zur Toleranz gegenüber dem Islam auffordert und sich auch vehement über das durch Volksabstimmung durchgesetzte Minarett-Verbot in der Schweiz beklagt hat, gilt die Einfuhr nichtislamischer religiöser Gegenstände wie Bibeln und Kruzifixe nach Saudi-Arabien als kriminell. Selbstverständlich dürfen in Saudi-Arabien auch keine christlichen Kirchen errichtet werden. Auch in Katar sind christliche Kirchen für Einheimische verboten, lediglich für Touristen sind drei Kirchen „in Betrieb“.

In Deutschland gibt es dagegen bereits um die 200 offizielle Moscheen (ungefähre Zahl, ich habe unterschiedliche Angaben gelesen).

Die Forderung nach Toleranz ist also sehr einseitig zu verstehen, was die obenzitierten Aussagen von Generalsekretär Ihsanoglu über "Toleranz und gegenseitiges Verständnis" als Heuchelei entlarvt.

Ich zitiere einige der zahlreichen Empfehlungen = Forderungen an den Westen aus dem Maßnahmenkatalog des Reports von 2013:

+ Develop and implement comprehensive educational strategies and programmes forcombating Islamophobia in education, particularly at the school level, with a view topromoting interfaith, understanding and harmony.

(= Entwicklung und Einrichtung umfassenderErziehungs-/Bildungs-Strategienund Programme zur Bekämpfung der Islamophobie im Erziehungs-/Bildungswesen, insbesondere auf schulischer Ebene, mit Hinblick auf die Förderung von interreligiösem Verständnis und Harmonie)

Im Klartext: Westliche Heranwachsende sind im Rahmen schulischer Erziehung/Bildung auf ein positives Verständnis des Islam hin zu indoktrinieren.

+ Collect and maintain reliable information and statistics aboutIslamophobic hate crimescommitted within their territory/area of responsibility and make such reports publicly.


(= Sammeln und Aufzeichnen zuverlässiger Informationen und Statistiken über islamophobische Hassverbrechen (!!!), die innerhalb ihres (= der zuständigen Institutionen) Verantwortungsbereichs begangen wurden, und das öffentliche Zugänglichmachen solcher Berichte)

+ Take all necessary measures to ensure that the Media assumes its responsibility to portraypositive initiatives at all levels of society and refrains from associating extremism and terrorism to Islam, and Muslims.

(= Das Ergreifen aller notwendigen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Medien ihrer Verantwortung dafür gerecht werden, positive (muslimische) Initiativen auf allen gesellschaftlichen Ebenen darzustellen, und dass sie (die Medien) in keinster Weise Extremismus und Terrorismus mit dem Islam und Muslimen in Verbindung bringen)

Im Klartext: Die europäischen Massenmedien haben über den Islam ausschließlich positiv zu berichten (= das öffentliche Bewusstsein zu manipulieren) und Hinweise auf eine innere Beziehung zwischen islamischen Lehren und "extremistischen" Gewalttaten zu unterlassen. Auf dieser Forderung, die schon seit Jahren von der OIC an die europäischen Poltiker und Medien gestellt und von diesen gehorsam beherzigt wird, beruht ja die inzwischen zur Mediennormalität gewordene sachlich falsche Unterscheidung von "Islam" und "Islamismus".

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Beitrag von mulan Mi Jun 10, 2015 12:43 am

ich bezweifle, dass diese Organisation einen derart großen Einfluss auf die Politik und Medien hat. Solch Szenario erinnert mich irgendwie an jene Theorien zu Illuminati und dergleichen. Gleichwohl ist der saudische Einfluss international nicht zu unterschätzen, besser der wahhabitische. Dennoch ist es m.E. kühn zu behaupten, dass Äußerungen oder Papiere, welche in Richtung Westen gehen, (nur) derart zu interpretieren sind. ... Aber auch ich wünsch mir sehr, dass man über Islam objektiv berichtet und nicht betont tendenziös, in welche Richtung auch immer. Weder "verlange" ich nur positive noch sage ich, dass über Islam nur schlecht berichtet werden soll. Denn beides wäre grundfalsch. Als Muslim bin ich für Ehrlichkeit, auch in eigener Sache. Es soll, so hoffe ich, aus dem Bschriebenen nicht geschlussfolgert werden, dass hingegen nur negativ berichtet werden müsse. ... Und zwischen Islam und islamisnus (ein Begriff, der schwammiger nicht sein kann) ist gewiss zu unterscheiden. Denn wäre IS und Co. und der machthunger der Wahhabiten gleich Islam, dann wäre ich niemals Muslim geworden. Nicht die Religion bzw. der koran sind das Problem sondern die Menschen, welche leider allzu oft den Weg gehen, den auch Muslime nie gehen sollten, den Weg der Entmenschlichung. Die wird im Koran nicht gelehrt und nicht gepredigt, auch wenn jene Fallensteller nicht müde werden, ihre Argumentationsfalle "guter Muslim - böser Islam" aufzustellen. Mich erstaunt nur immer wieder, wie sehr sich die "Interpretation" des Korans

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Beitrag von mulan Mi Jun 10, 2015 12:52 am

nach Lesart der Extremisten und die der Islamhasser ähnelt. Es wird anscheinend nur diese als geltend erachtet und gemäßigte nicht, obwohl diese weltweit viel dominierender in den Islamischen lehrsnstalten bzw. in der Theologie bzw. koranexegese ist. Nur die ist ein nicht so extrem und martialisch angelegt, so dass diese nuschelten Beachtung im Westen findet. ... Und es wird von den Extremisten und den Islamhassenden gleichermaßen einfach beiseite geschoben, was gut 1400 Jahre an koranauslegung und islamwissenschaft geleistet worden ist, d.h. jenseits von Ibn taimiyya oder heutigen betonköpfen. Al-Ghazali oder Ibn Rushd oder ... sind denen nicht bedeutsam. Dabei sind dieses gerade herausragende Vertreter der islamwissenschaften und koranexegese. ... Versachlichung tut mir und herausfiltern bzw. trennen vom Spreu und Weizen. ...

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