Reise nach Italien
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Reise nach Italien
Kurz nach 8:00 Uhr morgens fährt unser Zug nach Magdeburg wo wir zu dem Zug nach Berlin umsteigen müssen. So kurz vor der Mittagszeit hatten wir den Flughafen Tegel erreicht.
Doch etwas zur Geschichte:
Dieser gleicht fast dem Baustil des Pentagon. Das Flughafengelände war einst ein Teil der Jungfernheide und hatte den Preußen-Königen als Jagdgebiet gedient. Später wurde das Gelände als preußischen Militär und Artillerie-Bataillon genutzt. Dort wurden auch Experimente von unterschiedlichen Luftschiff-Konstruktionen durchgeführt. Seit 1906 existierte die erste Luftschiffhalle. Während des I. WK wurde dieses Bataillon zur Luftschiffer-Ersatzabteilung umgestaltet. Von 1968 an zogen alle Charterfluggesellschaften von Tempelhof nach Tegel um, um Überlastungen zu umgehen; denn Tempelhof konnte das Passagieraufkommen nicht mehr bewältigen. Das erste Terminalgebäude entstand zur gleichen Zeit und entwickelte sich rasant in Hinsicht Aus- und Umbauten und zeigt somit ihre Präsenz, besonders nach dem Mauerfall. Heutzutage ist dieser Flughafen Tegel der Knotenpunkt Berlins, so dass für neue Flugverbindungen oder die Stationierung neuer Flugzeuge kaum noch freie Slots vorhanden sind; denn im Laufe der Jahre ist ein immer höheres Passagieraufkommen zu verzeichnen, als die offiziellen Kapazitäten für die Abfertigungsgebäude ausweisen. Eine Zahl wird mit 11,5 Mio Fluggäste pro Jahr angegeben. Zwischen 1920 und 1930 war es vorerst ein kleiner Flughafen, der sich aber im Jahre 1946 und noch in den laufenden Jahren erheblich vergrößerte. Die Flughäfen Rom-Urbe und Rom-Ciampino den Ansprüchen nicht mehr genügte. Im Laufe der Jahre baute die Fluggesellschaft Allitalia im südöstlichen Teil ihr Flugzeug-Wartungszentrum weiter aus und verlängerte ihre beiden Landebahnen. So wird noch in Zukunft die gegenwärtigen Terminals weitere Ausbauten geplant.
Noch hatten wir Zeit bis zum Einchecken; also ließen wir uns noch Käsewürstchen schmecken...
Ich war voll Erwartungen und nahm mir vor, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Rom zu besuchen. Nichts konnte mich davon abhalten!
Der Flug mit Air Berlin war ruhig und gut, doch bei der Landung bekam ich einen so furchtbaren Druck in den Ohren – besonders im linken Ohr, dass ich befürchtete, es könnte im Ohr etwas platzen. Aber das wird wieder vorüber gehen... Ich war so sehr gespannt auf Rom, das ich dieses Vorkommnis nicht für so wichtig erachte..
Ich dachte an Emanuelle, der uns am Flughafen Fiumicino Rom erwarten und uns – mein Mann und mich – zum Hotel „City Guest House“ fahren wird. Das hatte ich vor unserer Reise mit einem weiteren Ausflug organisiert.
Gut, das wir etwas gegessen hatten, denn Air Berlin sparte – wie schon andere Fluglinien - Essen ein. Es gab nur Getränke und ein kleines Gebäck – entweder ein Süßes oder Herbes.
Wir wählten Kaffee und das kleine Süße, egal! Wir können in Rom dann noch immer eine warme Mahlzeit bekommen.
Knappe zwei Stunden dauerte unser Flug – nicht allzu lang, denn es war ja schließlich kein Langflug wie nach Südostasien oder Australien... Wir schwatzten eine Weile, dösten vor uns hin, denn die Nacht zuvor hatte ich auch nicht gerade gut geschlafen.
Ankunft in der riesigen Empfangshalle: Ein elegant gekleideter Herr in mittleren Jahren, der ein kleines Schild mit unseren Namen in der Hand hochhielt, empfing uns.
Emanuelle machte den Eindruck eines nicht gerade gesprächigen Mannes auf uns.
Aber wie sehr sollte ich mich irren... (dazu später mehr)
Es ging los! Unsere Koffer waren schnell verstaut im BMW der Oberklasse. Ich gewann den Eindruck das der Flughafen, einer der größten Italiens, weit entfernt außerhalb der Stadt liegt. Ich hatte mich nicht geirrt. Auf der dreispurigen Autobahn Richtung Rom war ein höllischer Verkehr. Kaum konnte er zügig fahren; denn es ging nur Stopp und Go. Auf meine Frage wie viele Kilometer es bis zum Hotel wären, meinte er nur, es wären ca. 40 bis 45 Kilometer bis zu unserem Hotel.Die Sonne brannte mit aller Kraft herab und ich staunte nicht schlecht, das Emanuelle nicht in seinem Anzug im Schweiß erstickt.
Das Fortkommen ist chaotisch. Noch immer Stopp und Go. Fast über eine Stunde braucht Emanuelle, um in einem Stadtviertel mit dunklen, schmutzigen Gassen einzubiegen. Die zwei- bis vierstöckigen Häuser mit den kleinen Balkons mit schmiedeeisernen Brüstung waren grau, braun oder gelb in verwaschenen Farben. Das ganze Viertel schien ziemlich herunter gekommen zu sein... Das ist Rom, die ewige Stadt, die so grau und schmutzig ist?!? Ob es bei den alten Römern auch so schmutzig war??, ging es mir durch den Sinn...
Wolfgang und ich sahen uns beide verdutzt an und ich errate fast seine Gedanken: Unser Hotel wird doch nicht in diesem Viertel sein?!?
Er fuhr erneut in einer Nebenstraße. Hier war der Anblick schon etwas angenehmer., d. h. nicht ganz so heruntergekommen.
City Guest House
In dem kleinen Foyer empfing uns Giorgia (mit die ich mich zuvor öfters gemailt habe) mit einem freundlichen Lächeln und reichte uns den Zimmerschlüssel. Auch erklärte sie uns wo die Metro zu finden wäre – keine 5 Minuten entfernt.
Unser Zimmer befand sich in der 5. Etage. Zum Glück gab es einen Fahrstuhl, der uns in die besagte Etage brachte. Also kein Kofferschleppen!
Unser Zimmer war spartanisch eingerichtet: Doppelbett, Schrank, Nachttisch und sogar ein TV, der aber keine deutschsprachigen Sender zuließ. Die Wände hätten mal einen Anstrich nötig; aber es war sauber. Von dem kleinen Balkon hatten wir eine schöne Aussicht auf das Viertel. Links, ganz am Ende einer Straße entdeckten wir noch kleine niedrige Häuser aus Holz. Durch ein kleines Fernrohr entdeckten wir, das diese Häuser bewohnt waren – sicher stammten diese Häuser inmitten modernerer Bauten aus der Zeit des alten Rom?
Notdürftig packten wir unsere Koffer aus und zogen es vor, erst mal unsere Umgebung zu erkunden und die Metrostation ausfindig zu machen, die uns Giorgia beschrieben hatte. Nach ihrer Beschreibung befand sich diese auf der Hauptstraße, nicht weit entfernt von unserem Hotel. Wir fanden diese aber nicht sobald und so kam mein englisch zugute, als ich eine Frau danach fragte.
Nach ihre Beschreibung fanden wir aber sobald diesen Metropunkt, der sich „Mumidio Quadrato“ nannte (rote Linie).
Nachdem wir diese Metrostation gefunden hatten, waren wir glücklich! Nun wurde es aber Zeit, etwas zu essen. Mal schauen, was uns das Bistro unserem Hotel gegenüber so anzubieten hat. Doch zu unserer Überraschung gab es vielseitige Gerichte. Wolfgang entschied sich für Pizza, ich dagegen wählte eine frittierte Reisrolle mit vielseitigen Gemüse. Dazu gab es das spezielle römische Bier...
Carrani-Tours
ich hatte auch nicht so gut geschlafen gleich meinem Wolfgang. Die Matratze war knochenhart und ich wusste kaum noch, auf welcher Seite ich liegen sollte. Auch Wolfgang klagte über die harte Matratze.
Frühstück: Der Speiseraum befand sich in der selben Etage. Es gab gekochte Eier, Käse und Salamischeiben. Auch war für Süßes gesorgt: Marmelade, Honig etc. und Gebäck, Kornflakes, jede Person bekam ein Hörnchen nach Vorlage der Zimmernummer.
Es gab jeden Morgen das Gleiche. Eine Abwechslung war nicht drin.
Da ich den Trip nach Neapel/Pompeji via Internet gebucht hab, wurde ich von dieser Reise-Agentur gebeten, nach der Ankunft in Rom uns dort sobald einzufinden um unsere Voucher vorzulegen.
So ging es nach dem Frühstück los zur Metrostation Numinidio Quadrato. Es waren 11 Haltepunkte bis zu Piazza Republika.
Was uns erstaunte, war ein umfangreiches Aufgebot schwer bewaffneter Polizei, die präsent an allen Orten vorhanden war. Selbst in den Straßen, an öffentlichen Plätzen Roms, wie wir feststellen konnten.
Als wir die Metro verließen, empfingen uns herrlich architektonische Gebäude in Barockstil mit ihren prächtigen Säulen und Arkaden. Moment hielt ich inne und betrachtete diese vollkommene Architektur, die mich unglaublich faszinierte!
Aber nun heißt es erst mal diese „Via Vittorio Emanuelle Orlando“ Straße zu finden! Kurz entschlossen fragte ich den Souvenirverkäufer in seinem Holzhäuschen. Er verstand englisch und antwortete, das es diese Straße hier um die Ecke sei. Sobald finden wir auch die Agentur.
Alles wurde geklärt mit Hilfe meiner Schriftstücke. So wurden unsere Namen problemlos auf der Ausflugsliste gesetzt. Lt. Aussage der Mitarbeiterin war der Treff um 7.30 Uhr morgens – also ziemlich früh! Zum Glück sprach die junge Frau englisch, so dass ich keine Probleme bekam mich zu verständigen.
Auf Wolfgangs Bitten hin fragte ich nach einer Sight-Seeing-Tour. Wir haben Glück! Sie erklärte uns mit freundlicher Stimme, dass wir an bestimmten Orten, die uns sehr interessieren, den Bus verlassen und mit dem kommenden Bus zur nächsten Sehenswürdigkeit fahren könnten – und das über 12 Stunden. Durch diese Tour wollten wir uns den ersten Überblick über Rom verschaffen.
Noch weitere Interessenten gesellten sich dazu. Die Mitarbeiterin führte uns zurück zum Piazza Republica.
Der Bus füllte sich in Handumdrehen. Wir ergattern zwei Plätze auf dem Oberdeck und spürten wohlwollend den Fahrtwind an diesem schon heißen Vormittag. Bevor es losging wurden uns Kopfhörer gereicht. So war es uns möglich, diese Stadttour in deutscher Sprache zu erleben.
Kolosseum
Weiter ging es zum Kolosseum. Wir nahmen uns für dieses gewaltige Bauwerk mehr Zeit. Eine riesige Menschenmasse befand sich vor dem Eingang. Hinein ging es heute nicht; sondern wir planten einen Besuch am Sonntag – an dem ein freier Eintritt ist. Vor dem imposanten „Arco de Constantino“ hielten wir beeindruckt inne und betrachteten es eine Weile. Kaum konnte auch ich meinen Blick davon lösen! Interessant sind auch die Überreste der Gladiatorenschule und das Forum Romanum!
Die Sonne brennt gnadenlos herab. Schon am Morgen zeigte das Barometer schon über 30 ° C.
Jeder kleinste Schatten wurde aufgesucht. Wasserträger boten Eiswasser für 2 € pro Flasche. Aber das nahmen wir in Kauf um unseren Durst zu löschen...
Forum Romanum
..ist das älteste Forum, welches bei den Römern im Mittelpunkt in Hinsicht des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens stand. Dieses römische Forum befindet sich nicht weit entfernt vom Kolosseum. Zuvor war es einst ein sumpfiges Tal, welches von den frühen latinischen Siedlern als Begräbnisstätte diente. Erst durch Anlage der Cloaca Maxima konnte dieser Sumpf ausgetrocknet werden. Unter dem legendären etruskischen König Lucius Tarqinius Priscus im 7. Jh. v. Chr. erlebte dieser Ort einen gewaltigen Höhepunkt mit seinen prachtvollen Ausbauten.
Noch immer bieten die Überreste einen gewaltigen Eindruck für die Fremden. Nicht nur auf mich hatte dieser Ort einen tiefen Eindruck hinterlassen. Wie an anderen Sehenswürdigkeiten Roms trafen wir auf viele Touristen. Höchst beeindruckend wirkte scheinbar nicht nur auf mich der noch erhaltene Triumpfbogen des Septimus Severus, der im Jahr 203 n. Chr. Zu Ehren des römischen Kaisers und seiner Söhne Caracalla und Geta errichtet wurde. Auch die Reste des Tempels, der in den ersten Jahren der Republik errichtet wurde, sind noch immer erstaunlich und hinterlassen das Gefühl, etwas Gewaltiges gesehen zu haben!
Circus Maximus – der nächste Stop. Etwas zur Geschichte:
Er war der größte Circus im antiken Rom und hatte eine Gesamtlänge von 600 Metern sowie eine Breite von 140 Metern. Es war somit das größte Veranstaltungsbauwerk aller Zeiten. Sein Fassungsvermögen soll lt. Dyonisos von Halikarnassos im Ausbaustand des Augustus 150.000 Plätze und z. Zt. des älteren Plinius sogar 250.000 Plätze betragen haben. Der Circus Maximus wurde bis ins 6. Jh. für Wagenrennen genutzt.
Hier gibt es leider nicht mehr viel zu sehen, nur einige Mauerreste und Wiesen...
Piazza Venezia
Also ging es mit dem Bus weiter zur nächsten Besichtigung Piazza Venezia. (Bild im Album).
Schon in der Zeit der Römischen Republik war dieser Platz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, da hier die Via Flaminia auf die Porta Fontinalis in der Servanischen Mauer traf. Im 15. Jh. lies der venezianische Kardinal Pietro Barbo (der spätere Papst Paul II.) an der Westseite des Platzes seinen Palast (Altare della Patria) errichten, der von 1567 – 1797 die venezianische Botschaft beim Heiligen Stuhl war. 1660 wurde nördlich der Palazzo Misciatelli erbaut, der heute als Palazzo Bonaparte benannt ist, da hier Laetizia (Mutter von Napoleon) ihren Altersruhesitz hatte.
Seine heutige Form erhielt der Platz ab 1885 an seiner Südseite das Monumento Vittorio Emanuele II, das heute noch die Piazza dominiert. Dafür wurde ein ganzes Stadtviertel, einschließlich des Klosters von Santa Maria in Aracoeli, abgerissen. Ab 1911 entstand auf der Ostseite der Bau der Assicurazioni Generali di Venezia, der Bauform und die Ausmaße des Palazzo Venezia aufnahm und somit eine Symmetrie herstellte.
In der Zeit des Faschismus war der Palazzo Venezia Regierungssitz von Mussolini. Von seinem Balkon aus hielt der Diktator zahlreiche Ansprachen an das Volk auf dem Platz.
Der Vatican
Weiter ging es zur Vaticanstadt. Dieser Stadtstaat mit ihrem Petersdom, Sixtinische Kapelle, Museen und Parks mit kleinen Kapellen, Paläste und Gärten verlangen höchsten Respekt! Auch hier finden wir eine enorme Menschenansammlung, die ich zuvor noch nie gesehen hatte! Die gnadenlose Hitze konnte die Touristen nicht abschrecken – so wie uns. Insgeheim nahmen wir uns vor, das Museum, Sixtinische Kapelle und besonders den Petersdom zu besuchen, was im Augenblick nicht möglich war.
Diese Orte sollte jeder Tourist besuchen, sonst wäre man nicht in Rom!
Eine kleine Notiz am Rande:
Im Jahr 2014 lebten im Vatican 842 Menschen und hatten teilweise die vaticanische Staatsbürgerschaft nur auf Zeit und Verbunden an Funktionen. Diese Form der Staatsbürgerschaft ersetzt aber nie eine andere Staatsbürgerschaft! Diese Staatsbürgerschaft besitzen alle im Vatican oder in Rom wohnhafte Kardinäle, alle Diplomaten des heiligen Stuhls sowie auf Antrag alle anderen im Vatican wohnhaften und im Dienst stehenden Personen. 100%ig hat die Vatikanstadt den höchsten Katholikenanteil und die höchsteAlphabetierungsrate der Welt.
Die im Dienst stehenden Menschen sind ebenso:
. Hauspersonal: Köche, Reinigungskräfte, Kammerdiener etc.
. Geistlichkeit: Priester, die einen Großteil der Verwaltungs- u. Kunsthistorischen Aufgaben übernehmen.
. Sicherheit: Päpstliche Schweizergarde, Gendarmeriecorps und Aufsichtspersonal für Kirchen und Museen,
. Rundfunk, Presse: Herausgeber des L'Osservatore Romano sowie des Radio Vatican und des Centro Televisivo Vaticano,
. Lehrpersonal für die dem Vatican angeschlossenen Universitäten und Lehrstühle
Alle Beschäftigten sind zur absoluter Dienstverschwiegenheit verpflichtet. Wer für die Kurie arbeiten möchte, muss vorher in einer Kapelle an den Altar treten, vor zwei Priestern die Hand auf die Bibel legen und in Lateinischer (die dortige Amtssprache!) schwören, Schweigen zu bewahren. Wer den Eid bricht, wird fristlos entlassen.
Trevi Brunnen
Auch war der Platz von den Touristen überfüllt. Es waren mittlerweile schon weit über 30 °C, doch die Hitze schien den Massen von Menschen nicht abzuschrecken. Auch wir waren von der imposanten Architektur tief beeindruckt. Kein Wunder wenn man es sich vor den Augen hält, dass dieser Brunnen der populärste Brunnen ist. Er hat eine Höhe von 26 m und 50 m Breite und gilt als der größte Roms und ist wohl einer der berühmten Brunnen der Welt!
Gebaut wurde er im Jahr 1732 bis 1762 nach einem Entwurf von Nicola Salvi im spätbarocken, im Übergang zum klassizistischen Baustil, im Anschluss an den Palazzo Poli erbaut. Heutzutage gilt dieser Brunnen als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms!
Der Palazzo Poli selbst wurde ab 1566 von Martino Longhi für die Familie Ceri erbaut. 1678 erwarb ihn Lucrezia Colonna. Durch Heirat mit Giuseppe Lotario Graf von Poli kam er in den Besitz des Grafen von Poli. Ab 1732 wurde die komplette Südfassade mit dem Trevi Brunnen durch Nicola Salvi zugebaut. Dafür wurde der mittlere Teil des Palastes abgerissen.
Zu bemerken ist noch, dass in diesem Palast die russische Prinzessin Zinaida Volkonskaya in den Jahren 1830 ihre verschwenderischen Feste gab. Heute befinden sich gegenwärtig eine weltweit wichtige Sammlung von Kupferstichen der letzten Jahrhunderte. Das Instituto Nazionale per la Grafica hat seinen Sitz im Palast. (Bild im Album).
Über die Via Vineto, eine Prachtstraße, und Barberini Piazza mit dem herrlichen Brunnen lassen wir die Tour ausklingen. Der Barberini Platz befindet sich inmitten der Altstadt von Rom. Hier herrscht so ein dichter Verkehr, welches ich kaum zum Ausdruck bringen kann!
Der Platz selbst wurde im 16. Jh. angelegt und trägt den Namen des Baumeisters. Bemerkenswert ist auch, dass bis zum 18. Jh. unbekannte Tote aufbewahrt wurden, um diese zu identifizieren.
Der Brunnen trägt den Namen „Tritonenbrunnen“
Trajansäule
Die Trajansäule, eine Ehrensäule (lateinisch: Columna Triana) wurde im Jahr 112/113 n. Chr.
für den Römischen Kaiser Trajan errichtet. Diese monumentale Säule befindet sich noch heute an ihren ursprünglichen Platz und stellt weit sichtbar den eindrucksvollsten und bekanntesten Rest des Trajansforums dar.
Aufgestellt wurde sie im Namen des Römischen Senats, um die mit dem Forumsbau erbrachten Leistungen zu würdigen. Sie hat in ihrer Geschichte vielen weiteren Ehren- und Siegessäulen, antiken wie modernen, als Vorbild gedient.
Diese Ehrensäule steht zwischen zwei Bibliothekstrakten, so dass man von den dortigen Fenstern aus eine gute Aussicht auf die zahlreichen Bilddarstellungen der Säule hat. Auf dem spiralförmig aufsteigenden Fries, der mit 23 Windungen eine Gesamtlänge von 200 Meter erreicht, sind Szenen dargestellt aus den erfolgreichen Kriegen gegen die Daker in den Jahren 101/102 und 105/106. Insgesamt sind 2500 Figuren von ca. 60 – 75 cm Höhe abgebildet. Die Darstellungen zeigen auch deutlich die Kleidung und Waffen im 2. Jh.
Ich bin extrem beeindruckt von dem hochinteressanten Bildbericht, der vom Leben der Soldaten, den Kriegsbräuchen, den Landschaften und vieles mehr erzählt. Jedes Detail bis oben hin, sind erstaunlich exakt ausgeführt. Bemerkenswert ist auch, dass der älteste Nachweis eine Krawatte zu sehen ist, die zum Schutz vor Kälte und scheuernde Rüstung diente. Die Soldaten knoteten sich die Krawatte (einem Tuch ähnlich) um den Hals.
Wer die Säule erobern möchte, hat hier die Gelegenheit: Eine Wendeltreppe, einer Spindel gleich,
führt mit 185 Stufen nach oben auf die Plattform. Schon die alten Römer waren sehr abergläubisch, denn schon sie hatten gemeint, das der Besucher mit dem rechten Bein aufsteigen müsse – und die Treppe auch wieder mit dem rechten Bein verlassen sollte. So kann den Besucher nichts Schlimmes geschehen.
Das war ja auch möglich mit der ungeraden Zahl.
Ursprünglich befand sich auf der Plattform eine kolossale vergoldete Statue des Kaisers, die aber im Mittelalter eingeschmolzen wurde (was für ein Frevel!). Aber Papst Sixtus V ließ im Jahr 1587 die bis heute erhaltene Statue des Apostels Petrus aufstellen.
Palazzo Montecitorio
Hier befindet sich seit 1871 der Sitz der Abgeordnetenkammer des Italienischen Parlaments und liegt in der Altstadt westlich des Trevi-Brunnens. Hier befindet sich auch der Obelisk des Pharao Psammetich II aus dem 6. Jh. v. Chr. Er bildete einst den Stab der Sonnenuhr des Augustus. Der Obelisk ist rd. 22 Meter hoch ohne die Basis und Kugel auf der Spitze.
Es ist inzwischen schon später Nachmittag geworden. Ich war „fußlahm“ und hungrig. Es wurde langsam Zeit, etwas zu essen. Unser Bus fuhr eine Schleife durch die Via Ludovisi/Via Veneto über den Piazza Barbarini bis zur Entstation Piazza Republica – Entstation unserer Tour.
Doch lockte uns das berühmte Italienische Eis, welches vorzüglich schmeckte, bevor wir zur Metro gingen...
Bevor wir die Metro erreichten spürte ich intensiv das mich jemand beobachtete. Ein junger Mann, er mochte ca. 35 oder 40 Jahre alt gewesen sein, südländischen Typs schaute mir entgegen und ließ seinen Blick nicht von mir. Er saß auf den Absatz einer Säule auf dem ich zuvor schon gesessen hatte, bevor wir zu der Cararra-Tous gelaufen sind.
Sein Blick zog mich an und unwillkürlich musste ich doch amüsiert schmunzeln. Es waren nur Sekunden, die auf mich wirkten wie ein Magnet. Als wir an ihm vorüber gehen wollten, sprach er mich an und bat um eine Zigarette. Ich gab sie ihm und gingen weiter.
„Was wollte er von dir?“
„Er hat nur nach einer Zigarette gefragt“, antwortete ich ihm während wir zu einem Tisch zugingen.
Auch hier auf dieser Piazza herrschte ein buntes Treiben mit allen Farben und Vielfalt. Ich gewann den Eindruck hier in Rom trifft sich die ganze Welt!
Das Eis war köstlich! Wir aßen es mit großen Appetit. Ein Straßenhändler, behangen mit bunten Perlenketten kam auf uns zu und bot seine Ware an. Sicher war er einer von den Einwanderern evtl. aus Afrika, die wir häufig in Rom begegneten. Viele Straßenhändler schienen im allgemeinen sehr hartnäckig zu sein, denn so schnell wollten sie nicht aufgeben, ihre Ware zu verkauften. Auch Bettler unterschiedlichen Alters, die sogar auf den Knien waren, baten um Almosen (obwohl es in Rom verboten war, aber die Polizei kam nicht so streng nach).
Straßenhändler gab es viele, die sich aber unterschiedlich verhielten. Einige gingen weiter und versuchten es beim nächsten Touristen; aber dieser Mann schien auch einer von der zähen Sorte zu sein, so dass wir uns fast bedrängt fühlten.
Abermals kam er zu unserem Tisch zurück und bot erneut seine Ketten.
Kaum sah ich eine andere Möglichkeit ihn abzuwehren, indem ich mit abwehrender Geste einen nicht gerade freundlichen Ton anschlug: „No, okay?“
Die Metro war von Menschen vieler Nationalitäten überfüllt. Recht oft kam ich mit Menschen ins Gespräch. Menschen aus Afrika, Mexiko, aus arabischen Ländern und mehr. Obwohl wir gewarnt wurden, das an überfüllten Plätzen Roms Diebstähle dominant seien, hatten wir wahrscheinlich Glück. Wir trafen auf Menschen, die wahrscheinlich nicht im Sinne hatten uns zu bestehlen.
Oder lag es an der starken Präsenz der bewaffneten Polizei, die überall an Orten von Menschenansammlungen zugegen war? Lag es auch an der Kameraüberwachung?
Am extremsten an Menschenmassen war es in Station Termini, der ein Knotenpunkt zwischen der Roten und der Blauen Linie darstellt. Bis zu unserer Station Numidio Quadrato ebbte der Menschenstrom allmählich ab. Nur noch vereinzelte Leute befanden sich in der U-Bahn...
Ich war müde und hungrig. Meine Beine hätte ich am liebsten in die Ecke gestellt, so weh taten sie mir vom vielen Laufen und Treppensteigen. Aber ich wollte in Rom die Wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufsuchen! Daran sollte mich nichts hindern.
In unser Hotel angekommen, entschieden wir uns in die Bistro vor der Tür an einem der Tische etwas zu essen. Diese Bistro wartete mit allerlei Gerichte auf – von der Pizza bis hin zu Obst und Gemüse mit mit Fisch oder gebackenes Hähnchenfleisch. Wolfgang zog eine leckere Pizza vor, doch ich entschied mich für Fisch und Gemüse.
Das Essen schmeckte uns sehr gut, so dass wir dort immer, so lange wir in Rom verweilten, zu Abend aßen.
Noch lange saßen wir in Gegenwart der Einheimischen an unserem Tisch mit italienischen Bier und schwatzten noch lange über unsere Eindrücke und Erlebnisse...
Den nächsten Tag wollten wir „ruhiger“ angehen. Wir planten einen Besuch ins Etrusker-Museum im Park Borghese, der bekannteste Stadtpark Roms. Als wir dort an kamen, waren wir überrascht wie schön und ruhig es dort war. Hier trafen wir nicht allzu viele Touristen. An einem kleinen Cafe tranken wir frisch gepressten Orangensaft unter schattenspendenden Bäumen. Zu unserem Erstaunen entdeckten wir eine Katze, die noch größer als der Hund war, der zwischen den Tischen lief. Diese Katze schien uns ungewöhnlich mit dem grauen Fell.
Dann liefen wir durch den Park. Der Kies knirschte unter unseren Füßen. Die Sonne brannte herab – wie jeden Tag! Unser Ziel war das Etrusker-Museum, welches wir gerne besucht hätten. Ich fragte nach dem Weg dorthin; doch die Antworten waren ziemlich ungewiss, so dass wir durch den Park liefen und das Gebäude nicht ausfindig machen konnten. Zu unserem Bedauern haben wir es wohl verfehlt. Ach was solls! Wir beiden hatten die Nase voll von dem Rumgesuche..
Kurz entschlossen liefen wir wieder zur Metro zurück; liefen zur Spanischen Treppe, wo sich auch hier die ganze Welt zu treffen schien. Auch hier war die stark bewaffnete Polizei präsent. Wir liefen durch kleine Gassen, entdeckten ein Händlerviertel, wo Antiquitäten verkauft wurden, besichtigten kleine Kapellen, deren Baukunst uns im Bann zog. Wir schlenderten weiter durch das Stadtviertel, welches uns gewöhnlich schien, ohne besondere Architektur.
Wir ließen uns Zeit, aßen Eis, tranken Kaffee, kauften kleine Souvenirs...
Zum Ausklang des Tages so gegen Abend besuchten wir ein Chinesisches Restaurant, welches nicht weit entfernt von unserem Hotel und nicht überfüllt war. Uns wurde zum Essen ein köstlich fruchtiger Weißwein mit leichter Süße gereicht, der uns mundete zu den Riesengarnelen.
Das Kolosseum
Heute, am 1. Sonntag des Monats ist der Eintritt frei. Nach dem Frühstück nichts wie hin!! Kaum konnte ich es erwarten, das kolossale Bauwerk auch von innen zu bestaunen!!
Eine Menge Touristen warteten schon auf freien Einass. Meterlang war die Warteschlange. Schon allein der Anblick von außen war derart gewaltig, das es mich fast umhaute! Trotz des frühen Vormittags brannte wieder die Sonne unbarmherzig herab. Wir mischten uns unter den vielen Touristen – und zu unserem Erstaunen lief der Einlass verhältnismäßig rasch ab.
Hier ging das Gleiche ab wie beim Einlass anderer Sehenswürdigkeiten: Jeder Tourist wurde streng kontrolliert und glich wie der Einscheck auf Flughäfen. An einem Schalter erhielten alle Besucher die freie Eintrittskarte.
Wir waren endlich im Inneren des gewaltigen Bauwerkes!!
Das Kolosseum ist nicht nur eine architektonische, sondern auch eine bis ins Letzte durchdachte logistische Meisterleistung, welches 80 Eingänge rund um die Arena aufwies.
Mich zog es überall und in jeder Ecke hin und wollte das ganze Kolosseum genau erforschen. Meine Neugier war zu groß! Mein Mann folgte mir. Auch er schien höchst beeindruckt zu sein. Ich hätte so gerne auch die unteren Gänge gesehen, die die Gladiatoren und auch die Caesaren benutzt hatten, aber zu meinem Bedauern waren sie abgesperrt!
Etwas zur Geschichte:
Das Kolosseum (antiker Name: Amphiteatrum Novum oder Flavium) ist das größte der im antiken Rom erbaute Amphitheater im geschlossenen Bau. Es gilt bis heute das größte je erbaute Amphitheater der Welt. Selbst noch die Ruine gilt als Wahrzeichen der Stadt.
In der Antike diente das Theater als Austragungsort höchst grausamer und brutaler Veranstaltungen, zur Unterhaltung und Belustigung der Bürger Roms.
Erbaut wurde es 72 n. Chr. von Vespasian aus der Beute im Jahr 70 geplünderten Goldschatz des Jerusalemer Tempels. Nach seinen Bauplänen sollte das Kolosseum dreigeschossig werden – es sollte alle Arenen übertreffen, um den Ruhm der neuen Herrscherdynastie der Flavier zu mehren. Doch bevor das gewaltige Bauvorhaben abgeschlossen war, starb Vespasian und sein Sohn Titus lies es vollenden.
Nach seiner Fertigstellung im Jahr 80 wurde das Kolosseum dem Geschichtsschreiber Cassius Dio zufolge mit 100tägigen Spielen eröffnet, u. a. mit Gladiatorenkämpfen, nachgestellten Seeschlachten und Tierhetzen, bei denen ca. 5.000 Tiere in der Arena getötet wurden
Ich war wie erschlagen von den gewaltigen Eindrücken! Nach einer geraumen Zeit saßen wir nun außerhalb des Kolosseum und suchten den kleinsten Schatten. Wir hockten auf hohen Steinen und noch immer betrachteten wir diesen gewaltigen Bau und dem Triumphbogen und konnten unseren Blick kaum lösen..
Arco di Constantino
Der Konstantinbogen ist ein dreitoriger Triumphbogen. Er wurde zu Ehren des Kaisers Konstantin an seinem Sieg bei der Milvischen Brücke im Jahr 312 und über seinen Widersacher Maxentius errichtet, und am 25. Juli 315 eingeweiht. An diesem Tag feierte Konstantin den Beginn seines 10. Regierungsjahres. Auftraggeber für das imposante Werk war der Senat.
An den frontalen Seiten prägen je 4 Säulen das Bild. Die Sockel der Säulen tragen Reliefs von Siegesgöttinnen, Soldaten und gefangene Barbaren. In den Bogenwinkeln sind allegorische Dekorationen und Figuren zu erkennen: Gottheiten, die personifizierten Jahreszeiten, Flussgötter. Über den Hauptbogen legen sich geflügelte Siegesgötter. Es folgt ein umlaufendes Relief über den kleinen Bögen, welches die Geschichte des Konstantins Feldzug, seinen Sieg und die Machtübernahme in Rom darstellt.
Das gesamte Bild dieses Triumphbogens ist wohl eines der schönsten Bauwerke in Rom, welches ein Tourist ebenfalls gesehen haben muss wenn er in Rom ist!
Ein Wasserträger, beladen mit Eiswasser in Plastikflaschen, bot das kalte Getränk, welches teilweise in den Plastikflaschen sogar gefroren war. Wir kauften uns 2 Flaschen für 4 Euro. Ist man durstig, nimmt man den Preis in Kauf, egal...
Es war schon früher Nachmittag als wir zur Busstation gingen, die nicht weit entfernt war. Wir wandten uns erneut zu dem Triumphbogen um, bevor wir zur Busstation hinüber gingen, um zum Pantheon zu gelangen.
Mit zwei Frauen kamen wir an der Busstation ins Gespräch. Als ich sie mit englisch ansprach, stellte es sich heraus, dass sie ebenfalls aus Deutschland kamen. Auch sie, so erzählten sie uns, wollten zum Pantheon. Wir fühlten uns nun sicher, das wir den Bus nicht verfehlen konnten, denn alle Hinweistafeln trugen die römische Schrift.
Eine Anzahl von Touristen strömten in dem Bus. Doch Tiketts hatten wir beide keine, weil wir der Annahme waren, wir könnten die Fahrt beim Fahrer bezahlen. Wie sehr irrten wir uns!!
Wir fühlten uns keineswegs wohl dabei als „Schwarzfahrer“ zu gelten. Wolfgang meinte, es wäre wohl besser wieder auszusteigen. Von den beiden Frauen hatte ich erfahren, dass es nur wenige Haltepunkte bis zum Pantheon wären... Also beruhigte ich ihn soweit ich konnte. Doch er blieb beunruhigt.
Pantheon
Hier traf sich wieder die ganze Welt! Doch gaben wir nicht auf, uns zwischen den vielen Menschen zu mischen. Und wir hatten wieder keine Tiketts!! So wandte ich mich in englisch an einem Ehepaar, ob wir im Inneren Tiketts kaufen könnten. Der Mann wandte sich um und meinte, das er kein Englisch spräche und sie aus Deutschland kämen. Meine Güte... wir lachten belustigt und meinten, das auch wir aus Deutschland sind. Tiketts? Nein, hier brauchen wir keine...der Eintritt ist hier frei, erwiderte die Frau.
Wieder waren wir äußerst beeindruckt von dem Glanz und Architektur! Was für eine Genialität offenbarte sich uns!
Dieser Bau hat eine bewegte Geschichte. Hier nur einen kurzen Auszug:
Das Pantheon ist der Nachfolger eines Tempels, den Agrippa nach seinem Sieg bei Actium (27 – 25 v. Chr.) zur Ehren seines Freundes und Förderers Augustus am selben Ort errichten lies. Schon der Vorgängerbau war bereits ein Rundbau mit den gleichen Ausmaßen wie das Pantheon Im 80. n. Chr. entstanden starke Schäden durch ein verheerendes Feuer, was aber Kaiser Domitian restaurieren lies.
Im Jahr 110 brannte das Pantheon durch Blitzschlag erneut ab. Forscher schreiben den Wiederaufbau in den Jahren 118 – 125 dem Kaiser Hadrian zu, auch wird angenommen, das der Wiederaufbau schon früher begann: möglich schon 114 - 119 n. Chr. (umstritten!)
Wie es aber kultisch genutzt wurde, ist auch durch mangelhafte Quellen nicht belegbar Lt. Cassius Dio wurde dort Gericht abgehalten.
Das Pantheon galt als ein allen Göttern geweihtes Heiligtum.
(Bilder im Album)
Immer wieder schauten wir beeindruckt zu dem überwölbten Rundbau hoch. Die Rotunde vermittelte uns ein enormes Raumgefühl und versetzte uns fast in eine andere Dimension. Die reiche Ausstattung und die Mosaike des Fußbodens waren von glänzender Schönheit, wie wir es kaum zuvor gesehen hatten. Die imposanten Nischen besitzen einen abwechselnd halbrunden und rechteckigen Grundriss, die von Eckpfeilern mit korinthischen Kapitellen gerahmt sind. . Man nimmt an, das möglicherweise Statuen verdienter Römer aus republikanischer Zeit aufgestellt waren. Zwischen den Nischen sind Ädikulen vorgeblendet. Die freibleibenden Wandteile der unteren Dekorzone zieren geometrische Muster aus Kreis- und Rechteckfeldern aus farbigen Gestein. Noch erwähnens- und bemerkenswert ist, das ab der frühen Neuzeit das Pantheon einen starken Einfluss die Architektur beeinflusst hat.
Das Pantheon wurde auch ab der Renaissance als Kirche zur Grablege bedeutender Künstlerpersönlichkeiten genutzt, u. a. findet man das Grab des Malers Raffael, der von 1483 bis 1520 gelebt und gewirkt hat).
Trip nach Neapel und Pompeji
Kurz vor 7:00 Uhr in der Früh waren wir schon am Treffpunkt vor der Agentur Carrani-Tours. Rom strahlte im vollen Licht der Straßenleuchten. Doch langsam erhellte das Morgengrauen die ewige Stadt am Tiber. Allmählich fanden sich die Teilnehmer unserer Tour ein, die mit uns geduldig auf die Führung und Bus warteten. Wie Wolfgang war auch ich gespannt auf Neapel und die Ruinen von Pompeji. Es sollte um 7:30 Uhr los gehen, doch das Ganze zog sich so dahin. Dann kam unser Bus und die Plätze wurden den Reisenden zugeteilt. Leichte Unruhe kam auf, kurze Gespräche, ein verhaltenes Lachen, bevor alle Reisende ihre Plätze belegt hatten – Touristen aus England, Holland, Österreich und einige aus Deutschland.
Carlos, unser Reiseführer, wies uns 2 Plätze in der ersten Reihe zu. Ich freute mich insgeheim darüber; denn so wurde mir die Gelegenheit geboten, einen vollen Blick auf die Umgebung genießen zu können. Mit 15 Minuten ging es dann endlich los! Der Reiseleiter erklärte uns den Ablauf, und während der Fahrt werden wir eine Pause von 30 Minuten einlegen. In Neapel werden wir Vittorio als Reiseleiter haben, der gewandter in der deutschen Sprache ist.
Wir fahren ab San Cesario (ein Vorort südl. Roms) über eine sechsspurige Autobahn, die A1 genannt wird und die an Städten Frosinone und Caserta vorbei führt und stark befahren war. Die Autobahn ist extrem geradlinig und der Reisende kann sich bequem zurücklehnen und die Umgebung in sich aufnehmen. Der Bus selbst ist sehr sauber und klimatisiert.
Wir fuhren nun über eine Stunde. Carlos teilte uns mit, das es ein Stopp in Castrocielo geben wird, so dass wir frühstücken können.
Von weitem erblickten wir schon den Hinweis auf das Restaurant und Hotel, welches einladend wirkte.
Uns erwartete eine geräumige und schöne Anlage mit einem großen Parkplatz. Das Hotel lag nahe der Stadt Cassino, 125 km von Rom entfernt.
Obwohl wir etwas in unserem Hotel gegessen hatten (Brot und Salami) bevor wir zu dem Treff mit der Metro gefahren sind, hatte auch ich Appetit auf ein Frühstück. Die Raststätte wirkte auf uns fast elegant. Rasch füllte sich das Restaurant mit den vielen Touristen; denn nicht nur unser Bus hielt einen Stopp. Das Büfett hatte ein vielseitiges Angebot. Viele Sorten von belegten Broten, Salate, Kuchenstücke und weiteres süßes Zeug, Obst, frisch gepressten Orangensaft und weitere Getränke. Wir wählten ein belegtes Brötchen und Kaffee und ich nahm noch eine Banane.. Die Preise aber waren „gepfeffert“.
Nach 30 Minuten ging die Fahrt weiter. Carlos machte uns auf einem Gebäude aufmerksam, welches sich in der Ferne auf einem Berg befand und erzählte uns etwas aus der Geschichte:
Die Abtei, die ca, 150 km von Rom entfernt liegt) ist ein Mutterkloster der Benedektiner in der Provinz Frosinone. Gegründet wurde es von Bededikt von Nursia in Jahr 529 an der Stelle eines alten Apollotempels und gilt als eine Erzabtei. Das Kloster befindet sich auf einem auf einem felsigen Hügel von über 500 Metern.
Montecassinogilt als eines der bedeutenden geistlichen Zentren des Mittelalters und erlange durch bedeutenden Theologen , z. B. Petrus Diaconus, und Historiker, Mediziner, Exegeten (Auslegung von Texten des Alten und Neuen Testamentes in der christlichen Theologie, bzw. Menschen, die historische und textliche Zusammenhänge von biblischen Texten erfassen) und Mathematiker, z. B. Pandulf.
Der Abt. Petronax von Brescia besiedelte es im Jahr 717 im Auftrag Papst Gregor II. Und gelangte rasch an Bedeutung. Doch zu allem Unglück wurde das Kloster von den Sarazenen ausgeplündert und zerstört. Abt. Bertharius, (der Ordensmann, der das Kloster befestigte und im Tal einen wesentlichen Teil beitrug zu der Entstehung der Stadt im Tal) wurde bei dem Überfall getötet. Die Mönche zogen sich nach der Zerstörung Teano, später nach Capua zurück.
Zum 3. Mal wurde das Kloster durch ein Erdbeben im Jahr 1349 fast völlig zerstört; doch wurde es wieder aufgebaut und verschönert im Stil der Renaissance und Barock.
.. Die zweitgrößte in der Region Latium wurde durch das Kloster berühmt und hat über 36,000 Einwohner und trug bis 1863 den Namen „San Germano“ und liegt am Fluss Rapido.
Die Stadt war einst eine volkskische, dann samnitische Stadt. Sie zuerst im 2. punischen Krieg zuerst erwähnt. Wie das Kloster wurde auch die Stadt durch die Langobarden unter Zotto (Langobarde und Herzog von Benevent) zerstört, der sich dann Casinum (Stadt Cassino) dem Herzogtum Benevent einverleibte. Die 2. Zerstörung fand im Jahr 883 von den Sarazenen zerstört.
Hinzu kommt noch, das Cassino im II. Weltkrieg 1944 bei einem alliierten Bombenangriff wieder zerstört. Der Berg besetzten Deutsche Truppen.
Unsere Fahrt streckte sich so dahin. Vor uns lagen noch ca. 150 Kilometer. Auch hier herrschte reger Verkehr. Gegen Mittag werden wir in Herculanum im Miglio D'Ora Park Hotel anfahren und zu Mittag essen, meinte Carlos.
Wieder fuhr der Busfahrer zur Mautstation und hielt vor der Schranke „Electronic Card“. Das geschah während der Fahrt einige Male, wo sich auch mehrere Fahrzeuge ansammelten. Nachdem sich die Schranke öffnete, ging die Fahrt dann weiter.
Während der Fahrt erzählte uns Carlos näheres über die Stadt:
Herculaneum war einst eine antike Stadt in Kampanien und lag auch wie die neu erbaute Stadt am Golf von Neapel. Beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 war die Stadt (wie Pompeji) untergegangen. Die nachfolgende Siedlung am selben Ort bekam den Namen Ercolano.
Leider ist über die Stadt in vorrömisch-oskischer Zeit wenig bekannt. Es wird angenommen, dass der Name „Herculcaneum“ griechischen Ursprung ist, die auch von einer Mauer umgeben war. Seit 307 v. Chr. Gehörte die Stadt zum Römischen Einflussbereich. Von den Aufständischen unter Papst Mutilus wurde im Bundesgenossenkrieg (91 – 88) die Stadt besetzt; doch wurde sie kurze Zeit später ohne Widerstand von einem Legaten Sullas erobert, und im Gegensatz zu anderen Städten konnte Herculaneum eines Municpiums (in der Römischen Republik abhängige Stadt Latiuns) behalten.
Zur Zeit der Zerstörung hatte die Stadt ca. 4000 Einwohner; also deutlich kleiner als Pompeji. In Herculaneum spielte der Handel eine wesentliche Rolle, besonders am Seehandel. Die Wirtschaft bestand also vom Fischfang, Ackerbau und kleinem Handwerk. Bei Ausgrabungen wurde ein großer Wohlstand der Einwohner nachgewiesen. Wegen der Schönheit dieses Ortes mit dem Blick über die Bucht von Neapel bauten sich viele reiche Römer dort ihre Villen und lebten dort mit ihren Sklaven und Handwerkern.
Der verheerende Ausbruch des Vesuvs (79 n. Chr.) kam völlig überraschend! Der Verlauf des Ausbruchs ist durch 2 Briefe des Plinius (der Jüngere) an den römischen Historiker Tacitus bekannt.
Der Ausbruch begann gegen 13:00 Uhr. Der Vulkanschlot riss auf und die kilometerhohe Eruptionssäule wurden Asche und Lapilli (erbsengroße Steine) nach oben geschleudert. Bei der Tropopause (sinken der Lufttemperatur) flachte die Säule sich ab. Die Hauptwindrichtung ging eher gegen Südosten, so dass vulkanisches Material auf Pompeji und umliegenden Orten fiel. Auf in Herculaneum fiel wenig Asche – dennoch ausreichend, um dass die Einwohner flüchten konnten.
Nur wenige Skelette wurden bei Ausgrabungen gefunden...
Äußerst gespannt verfolgte ich seine geschichtliche Interpretation, obwohl er deutsch und englisch
vermischte. Trotzdem habe ich seinen Bericht gut verfolgen können. Die Zeit verging wie im Fluge und wir erreichten in Herculaneum das Ortsteil Castrocielo das Hotel Miglio D'Oro Park Hotel.
Vom ersten Eindruck her wirkte das Anwesen recht elegant mit dem Brunnen und gepflegten angelegten Park.
Im weißgetünchten Speisesaal waren die Tische mit weißen Tüchern bedeckt; darauf einen Krug mit frischem Wasser und Gläsern. Die Vorhänge an den Fenstern waren hellgrau mit braunen länglichen Streifen, die sich von dem weiß des Räumen hervorhoben. Je nach Nationalität wurden die Tische belegt. So kamen wir mit zwei deutsche Pärchen ins Gespräch.
Es wurden zwei verschiedene Gerichte serviert, Pasta mit Fleisch oder Fisch. Ich wählte Fisch zum Gegensatz von Wolfgang.
Weiter ging es nach dieser Mittagspause. Unser Bus rollte wieder auf die Autobahn Richtung Neapel. Schon bei der Zufahrt der Stadt passieren wir durch mehrere Tunnel. Dann lag die Stadt vor uns.
Vittorio, der sich zu uns gesellt hatte, machte uns auf die Insel Istia (Ischia) aufmerksam und berichtete etwas aus der Geschichte.
Ischia war einst eine deutsche Kolonie und ist die größte Insel im Golf von Neapel. Doch in Hinsicht Geschichte lässt es sich noch weiter verfolgen: Diese Insel im 8. Jh. v. Chr. Von griechischen Kolonisten aus Chalkis und Eretria besiedelt, lt. Funde von diversen Tongefäßen/Pithos. Lt. Plinius Maior war auf der Insel ein großes Tonvorkommen.
Wenige Jahrzehnte später verließen die griechischen Siedler diese Insel und gründeten auf dem Festland die Stadt Kyme. Zu erwähnen ist noch, das der berühmte „Nestorbecher“ mit der ältesten griechischen Inschrift auf dieser Insel gefunden wurde.
Bei den Römern wurde Ischia Aenaria genannt. Im Jahr 831 war Ischia ein berüchtigter Piratenstützpunkt von muslimische Sarazenen
Heutzutage hat sich die Insel zu eine Künstlerkolonie entwickelt. Es trafen sich dort Schriftsteller und Maler aus der ganzen Welt. Das milde Klima und Thermalquellen zieht viele Touristen an. Der Weinbau und die Korbflechterei existieren noch heute. Von den Einheimischen wird die Fischerei rund um die Insel betrieben.
Weiter ging es zu dem Ausblick auf die Insel Salerno. Auch hier berichtete Vittorio etwas aus der Geschichte:
In der Antike wurde die Insel Salernum (lateinisch) genannt. Die erste Besiedlung war im 9. Jh. v. Chr. Es war eine römische Kolonie und Militärlager. Auch war der Handel mit Sizilien und Nordafrika bedeutend für die Römer und erreichte im Mittelalter einen enormen Aufschwung..
Salerno war seit 983 Erzbischofssitz und die Insel wurde auch berühmt aufgrund ihrer Ärzteschule.
Durch die Industrialisierung kam es zur weiteren Aufschwungsphase.
Der Anblick der beiden Inseln im Golf von Neapel war phantastisch! Doch als wir in Castelamare di Stabia gelangten (Nahe Neapel), ergab sich ein vielfältiges Bild dieser Stadt. Die alten Häuser und Straßen waren ziemlich herunter gekommen. Vittorio erzählte uns, dass Castellamare von den Franzosen im Jahr 1654 unter dem Herzog von Guise eingenommen wurde und 1799 der von dem französische General Jacques Mc Donald die vereinigten englisch-neapolitanischen Truppen geschlagen wurde.
Die Stadt Neapel machte keinen besonderen Eindruck auf mich. Sie schien mir wie ein Moloch. Die Altstadt war fast ländlich/bäuerlich - grau und nicht gerade im gepflegten Zustand. Soviel mir bekannt ist, ist Neapel unterirdisch fast ausgehöhlt; denn das vulkanische Gestein unter der Erde wurde zutage gefördert und als Baustoff verwendet. So entstanden viele Hohlräume, so dass immer wieder die Gefahr von einstürzenden Häusern besteht.
Doch waren wir nicht im Zentrum der Stadt, in dem historische Bauten und Kulturdenkmäler zu finden sind. Aber bald änderte sich das Bild, als wir zum Hafen fuhren (Fotopause – Bilder im Album)
Der Hafen selbst ist sehr schön angelegt und bietet ein herrliches Panorama: Im Hintergrund des Golfes konnten wir die Insel Capri und die Halbinsel Sorrento bewundern.
Pompeji
Etwas zur Geschichte der Stadt:
Bereits vor 700 Jahren v. Chr. war die Stadt von Oskern, Samniten, Griechen, Etruskern und Römern bewohnt. Gründungsväter waren die Osker – ein Indogermanisches-Römisches Volk und war eine rasch wachsende Stadt. Bereits im 5. Jh v. Chr. waren die Etrusker aus dem Spiel. Sie wurden von den samnitischen Oskern verdrängt. Bald danach hatten die Römer Kampanien erobert.
Doch 290 v. Chr. musste sich auch – wie auch andere samnitische Städte – Pompeji dem Römischen Bündnissystem anschließen. Als römische Kolonie unterstand Pompeji dem Senat in Rom. Es wurden zwei Bürgermeister gewählt, die die Stadt in Rom vertreten sollten und dafür sorgen mussten, das Pompeji ihren Verpflichtungen gegenüber Rom nachkam.
Im Jahr 79 wurde die Stadt durch den Ausbruch des Vesuvs vollkommen verschüttet. Zu dieser Zeit wird eine Bevölkerungszahl von 8.0000 – 10.000 Einwohner geschätzt.
Wie überwältigend ist diese freigelegte Stadt! Als wir dort gelangten, war ich von dieser Ausgrabung und der Geschichte mehr als fasziniert. Es ging durch kleine Gassen und Straßen mit Kopfsteinpflaster. Ein festes Schuhwerk ist hier wahrlich angebracht. Vittorio führte uns zu einem Domus – ein Haus einer reichen Familie. Um das Haus ist noch heute ein schön angelegter Park zu bewundern (Bilder im Album), vor dem die Figur des Faunus auf einem kleinen Sockel steht..
Der Faunus ist ein altitalienischer Gott der Natur und des Waldes (auch Waldgeist genannt). Er ist der Beschützer der Bauern und Hirten, ihres Viechs und Äcker. Er entspricht auch der Hirtengott Pan in der griechischen Mythologie.
In der römischen Mythologie ist Faunus der Sohn des Picus und der Enkel des Saturnus. Nach Virgil ist er der Vater des Latinus, König von Latium.
Gute zwei Stunden wanderten wir durch Pompeji. Was mich sehr berührte, waren die erhaltenen Abdrücke von Opfern des Vulkanausbruchs. Die Gestalt eines auf einem Stein gehockten berührte mich dermaßen, das mir fast die Tränen kamen; auch bei der Gestalt eines Babys und eines Tieres.
Nicht sehr viele Opfern befinden sich noch in Pompeji; sonder in einem Museum.
Auch kann der Besucher die Schönheit der einstigen Stadt erahnen, wenn er über das Forum geht, welches sich im Zentrum befindet. Es sind leider nur Säulengruppen von dem Tempel des Apollon und Portikus (Säulengänge) erhalten.
Im Pompeji gibt es soviel zu entdecken und ist besonders attraktiv für Geschichtsinteressierte und Archäologen.
Das Porto Marina mit ihren Mauerresten sind hochinteressant! Ebenfalls die noch erhaltenen Mühlsteine und die Öfen einer alten Bäckerei.
Noch etwas Besonderes – so meine Vittorio – will er uns zeigen: Das zweistöckige Lupanar (restauriert) der besonderen Freuden! Hier konnten sich die reichen Bürger mit den Frauen im Bordell vergnügen.
Bemerkenswert ist die noch erhaltene Fresken (erotische Szenerien) und die Räume der Prostituierten (meistens Sklavinnen) mit einigen absonderlichen Inschriften von Prostituierten,
z. B. : fututa sum hic (hier wurde ich gefickt). Im Haus selbst schienen nicht nur weibliche
Prostituierte tätig gewesen zu sein. Eine Inschrift lässt das vermuten: pedicare volo (ich suche einen Knaben) – ein bemerkenswerte Haus!
Der durchschnittliche Preis für sog. Freuden waren zwei Asse bis zu sechzehn Asse ( das Grundnominal der Römischen Währung) je nach Leistung.
Auch waren schon in der Antike Geschlechtskrankheiten wohl bekannt lt. einer Inschrift: Destillatio me tenet – Der Tripper hat mich erwischt!
Diese 2 Stunden gingen wie im Fluge vorüber. Ich spürte es aber in meiner Hüfte und Beinen. Die Tage zuvor waren wohl zu anstrengend gewesen... Vor dem Eingang sammelte sich eine Schar von Touristen. In einer vor dem Eingang befindlichen Gaststätte löschten wir noch unseren Durst, bevor wir zum Busplatz liefen. Doch blieb mir noch Zeit für ein kleines Souvenir, ein Bilderblock von Pompeji.
Zurück ging die Fahrt auf einem anderen Weg, bis wir wieder auf die Autobahn stießen. Die Gruppe und auch wir erzählten über die Erlebnisse und Eindrücke dieser einst schöne Stadt.
Die Autobahn war nicht so stark befahrbar wie auf der Hinfahrt. Wir fuhren an kleinen Orten vorbei, und noch ein letzter Blick blieb uns auf dem Vesuv, der mich beeindruckte. Majestätisch erhob er sich mit seiner ganzen Fülle.
Nach etwa 100 Kilometer hielten wir an eine Raststätte nahe der Stadt Cassino neben der Autobahn – eine Pause von 30 Minuten. So blieb uns Zeit etwas zu essen und trinken, auch den Gang zur Toilette.
Das Abendrot ergoss sich in aller Fülle und prächtigen Farben auf die Landschaft in Richtung Rom, als der Busfahrer abermals – wie auf der Hinfahrt – an einer Mautstation fuhr und hielt vor der Schranke „Electronic Card“. Die Abendsonne versank über den Dächern und unterwegs setzte heftiger Regen ein, so kaum die Scheibenwischer eine klare Sicht ergaben. In der Ferne zuckten Blitze auf. Ein heftiges Gewitter kündigte sich an. Es grollte und krachte der Donner, vermischt mit dem Geräusch des starken Regenfalls. In der Ferne sahen wir nun die hell beleuchtete Stadt Rom in der Dämmerung. Es war still im Bus während der Fahrt. Waren die Touristen so müde wie ich??
Als wir in der Dunkelheit Rom erreichten, verließen einige Leute den Bus. Sie hatten ihr Hotel erreicht. Für die letzten Fahrgäste war auf dem Platz „Republica“ Endstation. Noch immer prasselte der Regen, als wir zur Metro hinunter liefen und für Momente fühlten wir – Wolfgang und ich – wohl im Trocknen. Doch das währte nicht lange, denn als wir die Metrostation Numidio Quadrato verließen, hatten wir Glück. Der Regen und das Gewitter hatten etwas nachgelassen...
Trotz des Unwetters auf der Heimfahrt und des anstrengenden, aber hochinteressanten Tages waren wir beide fröhlicher Dinge und fanden den Tag besonders sehenswert!
Teil II folght
Doch etwas zur Geschichte:
Dieser gleicht fast dem Baustil des Pentagon. Das Flughafengelände war einst ein Teil der Jungfernheide und hatte den Preußen-Königen als Jagdgebiet gedient. Später wurde das Gelände als preußischen Militär und Artillerie-Bataillon genutzt. Dort wurden auch Experimente von unterschiedlichen Luftschiff-Konstruktionen durchgeführt. Seit 1906 existierte die erste Luftschiffhalle. Während des I. WK wurde dieses Bataillon zur Luftschiffer-Ersatzabteilung umgestaltet. Von 1968 an zogen alle Charterfluggesellschaften von Tempelhof nach Tegel um, um Überlastungen zu umgehen; denn Tempelhof konnte das Passagieraufkommen nicht mehr bewältigen. Das erste Terminalgebäude entstand zur gleichen Zeit und entwickelte sich rasant in Hinsicht Aus- und Umbauten und zeigt somit ihre Präsenz, besonders nach dem Mauerfall. Heutzutage ist dieser Flughafen Tegel der Knotenpunkt Berlins, so dass für neue Flugverbindungen oder die Stationierung neuer Flugzeuge kaum noch freie Slots vorhanden sind; denn im Laufe der Jahre ist ein immer höheres Passagieraufkommen zu verzeichnen, als die offiziellen Kapazitäten für die Abfertigungsgebäude ausweisen. Eine Zahl wird mit 11,5 Mio Fluggäste pro Jahr angegeben. Zwischen 1920 und 1930 war es vorerst ein kleiner Flughafen, der sich aber im Jahre 1946 und noch in den laufenden Jahren erheblich vergrößerte. Die Flughäfen Rom-Urbe und Rom-Ciampino den Ansprüchen nicht mehr genügte. Im Laufe der Jahre baute die Fluggesellschaft Allitalia im südöstlichen Teil ihr Flugzeug-Wartungszentrum weiter aus und verlängerte ihre beiden Landebahnen. So wird noch in Zukunft die gegenwärtigen Terminals weitere Ausbauten geplant.
Noch hatten wir Zeit bis zum Einchecken; also ließen wir uns noch Käsewürstchen schmecken...
Ich war voll Erwartungen und nahm mir vor, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Rom zu besuchen. Nichts konnte mich davon abhalten!
Der Flug mit Air Berlin war ruhig und gut, doch bei der Landung bekam ich einen so furchtbaren Druck in den Ohren – besonders im linken Ohr, dass ich befürchtete, es könnte im Ohr etwas platzen. Aber das wird wieder vorüber gehen... Ich war so sehr gespannt auf Rom, das ich dieses Vorkommnis nicht für so wichtig erachte..
Ich dachte an Emanuelle, der uns am Flughafen Fiumicino Rom erwarten und uns – mein Mann und mich – zum Hotel „City Guest House“ fahren wird. Das hatte ich vor unserer Reise mit einem weiteren Ausflug organisiert.
Gut, das wir etwas gegessen hatten, denn Air Berlin sparte – wie schon andere Fluglinien - Essen ein. Es gab nur Getränke und ein kleines Gebäck – entweder ein Süßes oder Herbes.
Wir wählten Kaffee und das kleine Süße, egal! Wir können in Rom dann noch immer eine warme Mahlzeit bekommen.
Knappe zwei Stunden dauerte unser Flug – nicht allzu lang, denn es war ja schließlich kein Langflug wie nach Südostasien oder Australien... Wir schwatzten eine Weile, dösten vor uns hin, denn die Nacht zuvor hatte ich auch nicht gerade gut geschlafen.
Ankunft in der riesigen Empfangshalle: Ein elegant gekleideter Herr in mittleren Jahren, der ein kleines Schild mit unseren Namen in der Hand hochhielt, empfing uns.
Emanuelle machte den Eindruck eines nicht gerade gesprächigen Mannes auf uns.
Aber wie sehr sollte ich mich irren... (dazu später mehr)
Es ging los! Unsere Koffer waren schnell verstaut im BMW der Oberklasse. Ich gewann den Eindruck das der Flughafen, einer der größten Italiens, weit entfernt außerhalb der Stadt liegt. Ich hatte mich nicht geirrt. Auf der dreispurigen Autobahn Richtung Rom war ein höllischer Verkehr. Kaum konnte er zügig fahren; denn es ging nur Stopp und Go. Auf meine Frage wie viele Kilometer es bis zum Hotel wären, meinte er nur, es wären ca. 40 bis 45 Kilometer bis zu unserem Hotel.Die Sonne brannte mit aller Kraft herab und ich staunte nicht schlecht, das Emanuelle nicht in seinem Anzug im Schweiß erstickt.
Das Fortkommen ist chaotisch. Noch immer Stopp und Go. Fast über eine Stunde braucht Emanuelle, um in einem Stadtviertel mit dunklen, schmutzigen Gassen einzubiegen. Die zwei- bis vierstöckigen Häuser mit den kleinen Balkons mit schmiedeeisernen Brüstung waren grau, braun oder gelb in verwaschenen Farben. Das ganze Viertel schien ziemlich herunter gekommen zu sein... Das ist Rom, die ewige Stadt, die so grau und schmutzig ist?!? Ob es bei den alten Römern auch so schmutzig war??, ging es mir durch den Sinn...
Wolfgang und ich sahen uns beide verdutzt an und ich errate fast seine Gedanken: Unser Hotel wird doch nicht in diesem Viertel sein?!?
Er fuhr erneut in einer Nebenstraße. Hier war der Anblick schon etwas angenehmer., d. h. nicht ganz so heruntergekommen.
City Guest House
In dem kleinen Foyer empfing uns Giorgia (mit die ich mich zuvor öfters gemailt habe) mit einem freundlichen Lächeln und reichte uns den Zimmerschlüssel. Auch erklärte sie uns wo die Metro zu finden wäre – keine 5 Minuten entfernt.
Unser Zimmer befand sich in der 5. Etage. Zum Glück gab es einen Fahrstuhl, der uns in die besagte Etage brachte. Also kein Kofferschleppen!
Unser Zimmer war spartanisch eingerichtet: Doppelbett, Schrank, Nachttisch und sogar ein TV, der aber keine deutschsprachigen Sender zuließ. Die Wände hätten mal einen Anstrich nötig; aber es war sauber. Von dem kleinen Balkon hatten wir eine schöne Aussicht auf das Viertel. Links, ganz am Ende einer Straße entdeckten wir noch kleine niedrige Häuser aus Holz. Durch ein kleines Fernrohr entdeckten wir, das diese Häuser bewohnt waren – sicher stammten diese Häuser inmitten modernerer Bauten aus der Zeit des alten Rom?
Notdürftig packten wir unsere Koffer aus und zogen es vor, erst mal unsere Umgebung zu erkunden und die Metrostation ausfindig zu machen, die uns Giorgia beschrieben hatte. Nach ihrer Beschreibung befand sich diese auf der Hauptstraße, nicht weit entfernt von unserem Hotel. Wir fanden diese aber nicht sobald und so kam mein englisch zugute, als ich eine Frau danach fragte.
Nach ihre Beschreibung fanden wir aber sobald diesen Metropunkt, der sich „Mumidio Quadrato“ nannte (rote Linie).
Nachdem wir diese Metrostation gefunden hatten, waren wir glücklich! Nun wurde es aber Zeit, etwas zu essen. Mal schauen, was uns das Bistro unserem Hotel gegenüber so anzubieten hat. Doch zu unserer Überraschung gab es vielseitige Gerichte. Wolfgang entschied sich für Pizza, ich dagegen wählte eine frittierte Reisrolle mit vielseitigen Gemüse. Dazu gab es das spezielle römische Bier...
Carrani-Tours
ich hatte auch nicht so gut geschlafen gleich meinem Wolfgang. Die Matratze war knochenhart und ich wusste kaum noch, auf welcher Seite ich liegen sollte. Auch Wolfgang klagte über die harte Matratze.
Frühstück: Der Speiseraum befand sich in der selben Etage. Es gab gekochte Eier, Käse und Salamischeiben. Auch war für Süßes gesorgt: Marmelade, Honig etc. und Gebäck, Kornflakes, jede Person bekam ein Hörnchen nach Vorlage der Zimmernummer.
Es gab jeden Morgen das Gleiche. Eine Abwechslung war nicht drin.
Da ich den Trip nach Neapel/Pompeji via Internet gebucht hab, wurde ich von dieser Reise-Agentur gebeten, nach der Ankunft in Rom uns dort sobald einzufinden um unsere Voucher vorzulegen.
So ging es nach dem Frühstück los zur Metrostation Numinidio Quadrato. Es waren 11 Haltepunkte bis zu Piazza Republika.
Was uns erstaunte, war ein umfangreiches Aufgebot schwer bewaffneter Polizei, die präsent an allen Orten vorhanden war. Selbst in den Straßen, an öffentlichen Plätzen Roms, wie wir feststellen konnten.
Als wir die Metro verließen, empfingen uns herrlich architektonische Gebäude in Barockstil mit ihren prächtigen Säulen und Arkaden. Moment hielt ich inne und betrachtete diese vollkommene Architektur, die mich unglaublich faszinierte!
Aber nun heißt es erst mal diese „Via Vittorio Emanuelle Orlando“ Straße zu finden! Kurz entschlossen fragte ich den Souvenirverkäufer in seinem Holzhäuschen. Er verstand englisch und antwortete, das es diese Straße hier um die Ecke sei. Sobald finden wir auch die Agentur.
Alles wurde geklärt mit Hilfe meiner Schriftstücke. So wurden unsere Namen problemlos auf der Ausflugsliste gesetzt. Lt. Aussage der Mitarbeiterin war der Treff um 7.30 Uhr morgens – also ziemlich früh! Zum Glück sprach die junge Frau englisch, so dass ich keine Probleme bekam mich zu verständigen.
Auf Wolfgangs Bitten hin fragte ich nach einer Sight-Seeing-Tour. Wir haben Glück! Sie erklärte uns mit freundlicher Stimme, dass wir an bestimmten Orten, die uns sehr interessieren, den Bus verlassen und mit dem kommenden Bus zur nächsten Sehenswürdigkeit fahren könnten – und das über 12 Stunden. Durch diese Tour wollten wir uns den ersten Überblick über Rom verschaffen.
Noch weitere Interessenten gesellten sich dazu. Die Mitarbeiterin führte uns zurück zum Piazza Republica.
Der Bus füllte sich in Handumdrehen. Wir ergattern zwei Plätze auf dem Oberdeck und spürten wohlwollend den Fahrtwind an diesem schon heißen Vormittag. Bevor es losging wurden uns Kopfhörer gereicht. So war es uns möglich, diese Stadttour in deutscher Sprache zu erleben.
Kolosseum
Weiter ging es zum Kolosseum. Wir nahmen uns für dieses gewaltige Bauwerk mehr Zeit. Eine riesige Menschenmasse befand sich vor dem Eingang. Hinein ging es heute nicht; sondern wir planten einen Besuch am Sonntag – an dem ein freier Eintritt ist. Vor dem imposanten „Arco de Constantino“ hielten wir beeindruckt inne und betrachteten es eine Weile. Kaum konnte auch ich meinen Blick davon lösen! Interessant sind auch die Überreste der Gladiatorenschule und das Forum Romanum!
Die Sonne brennt gnadenlos herab. Schon am Morgen zeigte das Barometer schon über 30 ° C.
Jeder kleinste Schatten wurde aufgesucht. Wasserträger boten Eiswasser für 2 € pro Flasche. Aber das nahmen wir in Kauf um unseren Durst zu löschen...
Forum Romanum
..ist das älteste Forum, welches bei den Römern im Mittelpunkt in Hinsicht des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens stand. Dieses römische Forum befindet sich nicht weit entfernt vom Kolosseum. Zuvor war es einst ein sumpfiges Tal, welches von den frühen latinischen Siedlern als Begräbnisstätte diente. Erst durch Anlage der Cloaca Maxima konnte dieser Sumpf ausgetrocknet werden. Unter dem legendären etruskischen König Lucius Tarqinius Priscus im 7. Jh. v. Chr. erlebte dieser Ort einen gewaltigen Höhepunkt mit seinen prachtvollen Ausbauten.
Noch immer bieten die Überreste einen gewaltigen Eindruck für die Fremden. Nicht nur auf mich hatte dieser Ort einen tiefen Eindruck hinterlassen. Wie an anderen Sehenswürdigkeiten Roms trafen wir auf viele Touristen. Höchst beeindruckend wirkte scheinbar nicht nur auf mich der noch erhaltene Triumpfbogen des Septimus Severus, der im Jahr 203 n. Chr. Zu Ehren des römischen Kaisers und seiner Söhne Caracalla und Geta errichtet wurde. Auch die Reste des Tempels, der in den ersten Jahren der Republik errichtet wurde, sind noch immer erstaunlich und hinterlassen das Gefühl, etwas Gewaltiges gesehen zu haben!
Circus Maximus – der nächste Stop. Etwas zur Geschichte:
Er war der größte Circus im antiken Rom und hatte eine Gesamtlänge von 600 Metern sowie eine Breite von 140 Metern. Es war somit das größte Veranstaltungsbauwerk aller Zeiten. Sein Fassungsvermögen soll lt. Dyonisos von Halikarnassos im Ausbaustand des Augustus 150.000 Plätze und z. Zt. des älteren Plinius sogar 250.000 Plätze betragen haben. Der Circus Maximus wurde bis ins 6. Jh. für Wagenrennen genutzt.
Hier gibt es leider nicht mehr viel zu sehen, nur einige Mauerreste und Wiesen...
Piazza Venezia
Also ging es mit dem Bus weiter zur nächsten Besichtigung Piazza Venezia. (Bild im Album).
Schon in der Zeit der Römischen Republik war dieser Platz ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, da hier die Via Flaminia auf die Porta Fontinalis in der Servanischen Mauer traf. Im 15. Jh. lies der venezianische Kardinal Pietro Barbo (der spätere Papst Paul II.) an der Westseite des Platzes seinen Palast (Altare della Patria) errichten, der von 1567 – 1797 die venezianische Botschaft beim Heiligen Stuhl war. 1660 wurde nördlich der Palazzo Misciatelli erbaut, der heute als Palazzo Bonaparte benannt ist, da hier Laetizia (Mutter von Napoleon) ihren Altersruhesitz hatte.
Seine heutige Form erhielt der Platz ab 1885 an seiner Südseite das Monumento Vittorio Emanuele II, das heute noch die Piazza dominiert. Dafür wurde ein ganzes Stadtviertel, einschließlich des Klosters von Santa Maria in Aracoeli, abgerissen. Ab 1911 entstand auf der Ostseite der Bau der Assicurazioni Generali di Venezia, der Bauform und die Ausmaße des Palazzo Venezia aufnahm und somit eine Symmetrie herstellte.
In der Zeit des Faschismus war der Palazzo Venezia Regierungssitz von Mussolini. Von seinem Balkon aus hielt der Diktator zahlreiche Ansprachen an das Volk auf dem Platz.
Der Vatican
Weiter ging es zur Vaticanstadt. Dieser Stadtstaat mit ihrem Petersdom, Sixtinische Kapelle, Museen und Parks mit kleinen Kapellen, Paläste und Gärten verlangen höchsten Respekt! Auch hier finden wir eine enorme Menschenansammlung, die ich zuvor noch nie gesehen hatte! Die gnadenlose Hitze konnte die Touristen nicht abschrecken – so wie uns. Insgeheim nahmen wir uns vor, das Museum, Sixtinische Kapelle und besonders den Petersdom zu besuchen, was im Augenblick nicht möglich war.
Diese Orte sollte jeder Tourist besuchen, sonst wäre man nicht in Rom!
Eine kleine Notiz am Rande:
Im Jahr 2014 lebten im Vatican 842 Menschen und hatten teilweise die vaticanische Staatsbürgerschaft nur auf Zeit und Verbunden an Funktionen. Diese Form der Staatsbürgerschaft ersetzt aber nie eine andere Staatsbürgerschaft! Diese Staatsbürgerschaft besitzen alle im Vatican oder in Rom wohnhafte Kardinäle, alle Diplomaten des heiligen Stuhls sowie auf Antrag alle anderen im Vatican wohnhaften und im Dienst stehenden Personen. 100%ig hat die Vatikanstadt den höchsten Katholikenanteil und die höchsteAlphabetierungsrate der Welt.
Die im Dienst stehenden Menschen sind ebenso:
. Hauspersonal: Köche, Reinigungskräfte, Kammerdiener etc.
. Geistlichkeit: Priester, die einen Großteil der Verwaltungs- u. Kunsthistorischen Aufgaben übernehmen.
. Sicherheit: Päpstliche Schweizergarde, Gendarmeriecorps und Aufsichtspersonal für Kirchen und Museen,
. Rundfunk, Presse: Herausgeber des L'Osservatore Romano sowie des Radio Vatican und des Centro Televisivo Vaticano,
. Lehrpersonal für die dem Vatican angeschlossenen Universitäten und Lehrstühle
Alle Beschäftigten sind zur absoluter Dienstverschwiegenheit verpflichtet. Wer für die Kurie arbeiten möchte, muss vorher in einer Kapelle an den Altar treten, vor zwei Priestern die Hand auf die Bibel legen und in Lateinischer (die dortige Amtssprache!) schwören, Schweigen zu bewahren. Wer den Eid bricht, wird fristlos entlassen.
Trevi Brunnen
Auch war der Platz von den Touristen überfüllt. Es waren mittlerweile schon weit über 30 °C, doch die Hitze schien den Massen von Menschen nicht abzuschrecken. Auch wir waren von der imposanten Architektur tief beeindruckt. Kein Wunder wenn man es sich vor den Augen hält, dass dieser Brunnen der populärste Brunnen ist. Er hat eine Höhe von 26 m und 50 m Breite und gilt als der größte Roms und ist wohl einer der berühmten Brunnen der Welt!
Gebaut wurde er im Jahr 1732 bis 1762 nach einem Entwurf von Nicola Salvi im spätbarocken, im Übergang zum klassizistischen Baustil, im Anschluss an den Palazzo Poli erbaut. Heutzutage gilt dieser Brunnen als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms!
Der Palazzo Poli selbst wurde ab 1566 von Martino Longhi für die Familie Ceri erbaut. 1678 erwarb ihn Lucrezia Colonna. Durch Heirat mit Giuseppe Lotario Graf von Poli kam er in den Besitz des Grafen von Poli. Ab 1732 wurde die komplette Südfassade mit dem Trevi Brunnen durch Nicola Salvi zugebaut. Dafür wurde der mittlere Teil des Palastes abgerissen.
Zu bemerken ist noch, dass in diesem Palast die russische Prinzessin Zinaida Volkonskaya in den Jahren 1830 ihre verschwenderischen Feste gab. Heute befinden sich gegenwärtig eine weltweit wichtige Sammlung von Kupferstichen der letzten Jahrhunderte. Das Instituto Nazionale per la Grafica hat seinen Sitz im Palast. (Bild im Album).
Über die Via Vineto, eine Prachtstraße, und Barberini Piazza mit dem herrlichen Brunnen lassen wir die Tour ausklingen. Der Barberini Platz befindet sich inmitten der Altstadt von Rom. Hier herrscht so ein dichter Verkehr, welches ich kaum zum Ausdruck bringen kann!
Der Platz selbst wurde im 16. Jh. angelegt und trägt den Namen des Baumeisters. Bemerkenswert ist auch, dass bis zum 18. Jh. unbekannte Tote aufbewahrt wurden, um diese zu identifizieren.
Der Brunnen trägt den Namen „Tritonenbrunnen“
Trajansäule
Die Trajansäule, eine Ehrensäule (lateinisch: Columna Triana) wurde im Jahr 112/113 n. Chr.
für den Römischen Kaiser Trajan errichtet. Diese monumentale Säule befindet sich noch heute an ihren ursprünglichen Platz und stellt weit sichtbar den eindrucksvollsten und bekanntesten Rest des Trajansforums dar.
Aufgestellt wurde sie im Namen des Römischen Senats, um die mit dem Forumsbau erbrachten Leistungen zu würdigen. Sie hat in ihrer Geschichte vielen weiteren Ehren- und Siegessäulen, antiken wie modernen, als Vorbild gedient.
Diese Ehrensäule steht zwischen zwei Bibliothekstrakten, so dass man von den dortigen Fenstern aus eine gute Aussicht auf die zahlreichen Bilddarstellungen der Säule hat. Auf dem spiralförmig aufsteigenden Fries, der mit 23 Windungen eine Gesamtlänge von 200 Meter erreicht, sind Szenen dargestellt aus den erfolgreichen Kriegen gegen die Daker in den Jahren 101/102 und 105/106. Insgesamt sind 2500 Figuren von ca. 60 – 75 cm Höhe abgebildet. Die Darstellungen zeigen auch deutlich die Kleidung und Waffen im 2. Jh.
Ich bin extrem beeindruckt von dem hochinteressanten Bildbericht, der vom Leben der Soldaten, den Kriegsbräuchen, den Landschaften und vieles mehr erzählt. Jedes Detail bis oben hin, sind erstaunlich exakt ausgeführt. Bemerkenswert ist auch, dass der älteste Nachweis eine Krawatte zu sehen ist, die zum Schutz vor Kälte und scheuernde Rüstung diente. Die Soldaten knoteten sich die Krawatte (einem Tuch ähnlich) um den Hals.
Wer die Säule erobern möchte, hat hier die Gelegenheit: Eine Wendeltreppe, einer Spindel gleich,
führt mit 185 Stufen nach oben auf die Plattform. Schon die alten Römer waren sehr abergläubisch, denn schon sie hatten gemeint, das der Besucher mit dem rechten Bein aufsteigen müsse – und die Treppe auch wieder mit dem rechten Bein verlassen sollte. So kann den Besucher nichts Schlimmes geschehen.
Das war ja auch möglich mit der ungeraden Zahl.
Ursprünglich befand sich auf der Plattform eine kolossale vergoldete Statue des Kaisers, die aber im Mittelalter eingeschmolzen wurde (was für ein Frevel!). Aber Papst Sixtus V ließ im Jahr 1587 die bis heute erhaltene Statue des Apostels Petrus aufstellen.
Palazzo Montecitorio
Hier befindet sich seit 1871 der Sitz der Abgeordnetenkammer des Italienischen Parlaments und liegt in der Altstadt westlich des Trevi-Brunnens. Hier befindet sich auch der Obelisk des Pharao Psammetich II aus dem 6. Jh. v. Chr. Er bildete einst den Stab der Sonnenuhr des Augustus. Der Obelisk ist rd. 22 Meter hoch ohne die Basis und Kugel auf der Spitze.
Es ist inzwischen schon später Nachmittag geworden. Ich war „fußlahm“ und hungrig. Es wurde langsam Zeit, etwas zu essen. Unser Bus fuhr eine Schleife durch die Via Ludovisi/Via Veneto über den Piazza Barbarini bis zur Entstation Piazza Republica – Entstation unserer Tour.
Doch lockte uns das berühmte Italienische Eis, welches vorzüglich schmeckte, bevor wir zur Metro gingen...
Bevor wir die Metro erreichten spürte ich intensiv das mich jemand beobachtete. Ein junger Mann, er mochte ca. 35 oder 40 Jahre alt gewesen sein, südländischen Typs schaute mir entgegen und ließ seinen Blick nicht von mir. Er saß auf den Absatz einer Säule auf dem ich zuvor schon gesessen hatte, bevor wir zu der Cararra-Tous gelaufen sind.
Sein Blick zog mich an und unwillkürlich musste ich doch amüsiert schmunzeln. Es waren nur Sekunden, die auf mich wirkten wie ein Magnet. Als wir an ihm vorüber gehen wollten, sprach er mich an und bat um eine Zigarette. Ich gab sie ihm und gingen weiter.
„Was wollte er von dir?“
„Er hat nur nach einer Zigarette gefragt“, antwortete ich ihm während wir zu einem Tisch zugingen.
Auch hier auf dieser Piazza herrschte ein buntes Treiben mit allen Farben und Vielfalt. Ich gewann den Eindruck hier in Rom trifft sich die ganze Welt!
Das Eis war köstlich! Wir aßen es mit großen Appetit. Ein Straßenhändler, behangen mit bunten Perlenketten kam auf uns zu und bot seine Ware an. Sicher war er einer von den Einwanderern evtl. aus Afrika, die wir häufig in Rom begegneten. Viele Straßenhändler schienen im allgemeinen sehr hartnäckig zu sein, denn so schnell wollten sie nicht aufgeben, ihre Ware zu verkauften. Auch Bettler unterschiedlichen Alters, die sogar auf den Knien waren, baten um Almosen (obwohl es in Rom verboten war, aber die Polizei kam nicht so streng nach).
Straßenhändler gab es viele, die sich aber unterschiedlich verhielten. Einige gingen weiter und versuchten es beim nächsten Touristen; aber dieser Mann schien auch einer von der zähen Sorte zu sein, so dass wir uns fast bedrängt fühlten.
Abermals kam er zu unserem Tisch zurück und bot erneut seine Ketten.
Kaum sah ich eine andere Möglichkeit ihn abzuwehren, indem ich mit abwehrender Geste einen nicht gerade freundlichen Ton anschlug: „No, okay?“
Die Metro war von Menschen vieler Nationalitäten überfüllt. Recht oft kam ich mit Menschen ins Gespräch. Menschen aus Afrika, Mexiko, aus arabischen Ländern und mehr. Obwohl wir gewarnt wurden, das an überfüllten Plätzen Roms Diebstähle dominant seien, hatten wir wahrscheinlich Glück. Wir trafen auf Menschen, die wahrscheinlich nicht im Sinne hatten uns zu bestehlen.
Oder lag es an der starken Präsenz der bewaffneten Polizei, die überall an Orten von Menschenansammlungen zugegen war? Lag es auch an der Kameraüberwachung?
Am extremsten an Menschenmassen war es in Station Termini, der ein Knotenpunkt zwischen der Roten und der Blauen Linie darstellt. Bis zu unserer Station Numidio Quadrato ebbte der Menschenstrom allmählich ab. Nur noch vereinzelte Leute befanden sich in der U-Bahn...
Ich war müde und hungrig. Meine Beine hätte ich am liebsten in die Ecke gestellt, so weh taten sie mir vom vielen Laufen und Treppensteigen. Aber ich wollte in Rom die Wichtigsten Sehenswürdigkeiten aufsuchen! Daran sollte mich nichts hindern.
In unser Hotel angekommen, entschieden wir uns in die Bistro vor der Tür an einem der Tische etwas zu essen. Diese Bistro wartete mit allerlei Gerichte auf – von der Pizza bis hin zu Obst und Gemüse mit mit Fisch oder gebackenes Hähnchenfleisch. Wolfgang zog eine leckere Pizza vor, doch ich entschied mich für Fisch und Gemüse.
Das Essen schmeckte uns sehr gut, so dass wir dort immer, so lange wir in Rom verweilten, zu Abend aßen.
Noch lange saßen wir in Gegenwart der Einheimischen an unserem Tisch mit italienischen Bier und schwatzten noch lange über unsere Eindrücke und Erlebnisse...
Den nächsten Tag wollten wir „ruhiger“ angehen. Wir planten einen Besuch ins Etrusker-Museum im Park Borghese, der bekannteste Stadtpark Roms. Als wir dort an kamen, waren wir überrascht wie schön und ruhig es dort war. Hier trafen wir nicht allzu viele Touristen. An einem kleinen Cafe tranken wir frisch gepressten Orangensaft unter schattenspendenden Bäumen. Zu unserem Erstaunen entdeckten wir eine Katze, die noch größer als der Hund war, der zwischen den Tischen lief. Diese Katze schien uns ungewöhnlich mit dem grauen Fell.
Dann liefen wir durch den Park. Der Kies knirschte unter unseren Füßen. Die Sonne brannte herab – wie jeden Tag! Unser Ziel war das Etrusker-Museum, welches wir gerne besucht hätten. Ich fragte nach dem Weg dorthin; doch die Antworten waren ziemlich ungewiss, so dass wir durch den Park liefen und das Gebäude nicht ausfindig machen konnten. Zu unserem Bedauern haben wir es wohl verfehlt. Ach was solls! Wir beiden hatten die Nase voll von dem Rumgesuche..
Kurz entschlossen liefen wir wieder zur Metro zurück; liefen zur Spanischen Treppe, wo sich auch hier die ganze Welt zu treffen schien. Auch hier war die stark bewaffnete Polizei präsent. Wir liefen durch kleine Gassen, entdeckten ein Händlerviertel, wo Antiquitäten verkauft wurden, besichtigten kleine Kapellen, deren Baukunst uns im Bann zog. Wir schlenderten weiter durch das Stadtviertel, welches uns gewöhnlich schien, ohne besondere Architektur.
Wir ließen uns Zeit, aßen Eis, tranken Kaffee, kauften kleine Souvenirs...
Zum Ausklang des Tages so gegen Abend besuchten wir ein Chinesisches Restaurant, welches nicht weit entfernt von unserem Hotel und nicht überfüllt war. Uns wurde zum Essen ein köstlich fruchtiger Weißwein mit leichter Süße gereicht, der uns mundete zu den Riesengarnelen.
Das Kolosseum
Heute, am 1. Sonntag des Monats ist der Eintritt frei. Nach dem Frühstück nichts wie hin!! Kaum konnte ich es erwarten, das kolossale Bauwerk auch von innen zu bestaunen!!
Eine Menge Touristen warteten schon auf freien Einass. Meterlang war die Warteschlange. Schon allein der Anblick von außen war derart gewaltig, das es mich fast umhaute! Trotz des frühen Vormittags brannte wieder die Sonne unbarmherzig herab. Wir mischten uns unter den vielen Touristen – und zu unserem Erstaunen lief der Einlass verhältnismäßig rasch ab.
Hier ging das Gleiche ab wie beim Einlass anderer Sehenswürdigkeiten: Jeder Tourist wurde streng kontrolliert und glich wie der Einscheck auf Flughäfen. An einem Schalter erhielten alle Besucher die freie Eintrittskarte.
Wir waren endlich im Inneren des gewaltigen Bauwerkes!!
Das Kolosseum ist nicht nur eine architektonische, sondern auch eine bis ins Letzte durchdachte logistische Meisterleistung, welches 80 Eingänge rund um die Arena aufwies.
Mich zog es überall und in jeder Ecke hin und wollte das ganze Kolosseum genau erforschen. Meine Neugier war zu groß! Mein Mann folgte mir. Auch er schien höchst beeindruckt zu sein. Ich hätte so gerne auch die unteren Gänge gesehen, die die Gladiatoren und auch die Caesaren benutzt hatten, aber zu meinem Bedauern waren sie abgesperrt!
Etwas zur Geschichte:
Das Kolosseum (antiker Name: Amphiteatrum Novum oder Flavium) ist das größte der im antiken Rom erbaute Amphitheater im geschlossenen Bau. Es gilt bis heute das größte je erbaute Amphitheater der Welt. Selbst noch die Ruine gilt als Wahrzeichen der Stadt.
In der Antike diente das Theater als Austragungsort höchst grausamer und brutaler Veranstaltungen, zur Unterhaltung und Belustigung der Bürger Roms.
Erbaut wurde es 72 n. Chr. von Vespasian aus der Beute im Jahr 70 geplünderten Goldschatz des Jerusalemer Tempels. Nach seinen Bauplänen sollte das Kolosseum dreigeschossig werden – es sollte alle Arenen übertreffen, um den Ruhm der neuen Herrscherdynastie der Flavier zu mehren. Doch bevor das gewaltige Bauvorhaben abgeschlossen war, starb Vespasian und sein Sohn Titus lies es vollenden.
Nach seiner Fertigstellung im Jahr 80 wurde das Kolosseum dem Geschichtsschreiber Cassius Dio zufolge mit 100tägigen Spielen eröffnet, u. a. mit Gladiatorenkämpfen, nachgestellten Seeschlachten und Tierhetzen, bei denen ca. 5.000 Tiere in der Arena getötet wurden
Ich war wie erschlagen von den gewaltigen Eindrücken! Nach einer geraumen Zeit saßen wir nun außerhalb des Kolosseum und suchten den kleinsten Schatten. Wir hockten auf hohen Steinen und noch immer betrachteten wir diesen gewaltigen Bau und dem Triumphbogen und konnten unseren Blick kaum lösen..
Arco di Constantino
Der Konstantinbogen ist ein dreitoriger Triumphbogen. Er wurde zu Ehren des Kaisers Konstantin an seinem Sieg bei der Milvischen Brücke im Jahr 312 und über seinen Widersacher Maxentius errichtet, und am 25. Juli 315 eingeweiht. An diesem Tag feierte Konstantin den Beginn seines 10. Regierungsjahres. Auftraggeber für das imposante Werk war der Senat.
An den frontalen Seiten prägen je 4 Säulen das Bild. Die Sockel der Säulen tragen Reliefs von Siegesgöttinnen, Soldaten und gefangene Barbaren. In den Bogenwinkeln sind allegorische Dekorationen und Figuren zu erkennen: Gottheiten, die personifizierten Jahreszeiten, Flussgötter. Über den Hauptbogen legen sich geflügelte Siegesgötter. Es folgt ein umlaufendes Relief über den kleinen Bögen, welches die Geschichte des Konstantins Feldzug, seinen Sieg und die Machtübernahme in Rom darstellt.
Das gesamte Bild dieses Triumphbogens ist wohl eines der schönsten Bauwerke in Rom, welches ein Tourist ebenfalls gesehen haben muss wenn er in Rom ist!
Ein Wasserträger, beladen mit Eiswasser in Plastikflaschen, bot das kalte Getränk, welches teilweise in den Plastikflaschen sogar gefroren war. Wir kauften uns 2 Flaschen für 4 Euro. Ist man durstig, nimmt man den Preis in Kauf, egal...
Es war schon früher Nachmittag als wir zur Busstation gingen, die nicht weit entfernt war. Wir wandten uns erneut zu dem Triumphbogen um, bevor wir zur Busstation hinüber gingen, um zum Pantheon zu gelangen.
Mit zwei Frauen kamen wir an der Busstation ins Gespräch. Als ich sie mit englisch ansprach, stellte es sich heraus, dass sie ebenfalls aus Deutschland kamen. Auch sie, so erzählten sie uns, wollten zum Pantheon. Wir fühlten uns nun sicher, das wir den Bus nicht verfehlen konnten, denn alle Hinweistafeln trugen die römische Schrift.
Eine Anzahl von Touristen strömten in dem Bus. Doch Tiketts hatten wir beide keine, weil wir der Annahme waren, wir könnten die Fahrt beim Fahrer bezahlen. Wie sehr irrten wir uns!!
Wir fühlten uns keineswegs wohl dabei als „Schwarzfahrer“ zu gelten. Wolfgang meinte, es wäre wohl besser wieder auszusteigen. Von den beiden Frauen hatte ich erfahren, dass es nur wenige Haltepunkte bis zum Pantheon wären... Also beruhigte ich ihn soweit ich konnte. Doch er blieb beunruhigt.
Pantheon
Hier traf sich wieder die ganze Welt! Doch gaben wir nicht auf, uns zwischen den vielen Menschen zu mischen. Und wir hatten wieder keine Tiketts!! So wandte ich mich in englisch an einem Ehepaar, ob wir im Inneren Tiketts kaufen könnten. Der Mann wandte sich um und meinte, das er kein Englisch spräche und sie aus Deutschland kämen. Meine Güte... wir lachten belustigt und meinten, das auch wir aus Deutschland sind. Tiketts? Nein, hier brauchen wir keine...der Eintritt ist hier frei, erwiderte die Frau.
Wieder waren wir äußerst beeindruckt von dem Glanz und Architektur! Was für eine Genialität offenbarte sich uns!
Dieser Bau hat eine bewegte Geschichte. Hier nur einen kurzen Auszug:
Das Pantheon ist der Nachfolger eines Tempels, den Agrippa nach seinem Sieg bei Actium (27 – 25 v. Chr.) zur Ehren seines Freundes und Förderers Augustus am selben Ort errichten lies. Schon der Vorgängerbau war bereits ein Rundbau mit den gleichen Ausmaßen wie das Pantheon Im 80. n. Chr. entstanden starke Schäden durch ein verheerendes Feuer, was aber Kaiser Domitian restaurieren lies.
Im Jahr 110 brannte das Pantheon durch Blitzschlag erneut ab. Forscher schreiben den Wiederaufbau in den Jahren 118 – 125 dem Kaiser Hadrian zu, auch wird angenommen, das der Wiederaufbau schon früher begann: möglich schon 114 - 119 n. Chr. (umstritten!)
Wie es aber kultisch genutzt wurde, ist auch durch mangelhafte Quellen nicht belegbar Lt. Cassius Dio wurde dort Gericht abgehalten.
Das Pantheon galt als ein allen Göttern geweihtes Heiligtum.
(Bilder im Album)
Immer wieder schauten wir beeindruckt zu dem überwölbten Rundbau hoch. Die Rotunde vermittelte uns ein enormes Raumgefühl und versetzte uns fast in eine andere Dimension. Die reiche Ausstattung und die Mosaike des Fußbodens waren von glänzender Schönheit, wie wir es kaum zuvor gesehen hatten. Die imposanten Nischen besitzen einen abwechselnd halbrunden und rechteckigen Grundriss, die von Eckpfeilern mit korinthischen Kapitellen gerahmt sind. . Man nimmt an, das möglicherweise Statuen verdienter Römer aus republikanischer Zeit aufgestellt waren. Zwischen den Nischen sind Ädikulen vorgeblendet. Die freibleibenden Wandteile der unteren Dekorzone zieren geometrische Muster aus Kreis- und Rechteckfeldern aus farbigen Gestein. Noch erwähnens- und bemerkenswert ist, das ab der frühen Neuzeit das Pantheon einen starken Einfluss die Architektur beeinflusst hat.
Das Pantheon wurde auch ab der Renaissance als Kirche zur Grablege bedeutender Künstlerpersönlichkeiten genutzt, u. a. findet man das Grab des Malers Raffael, der von 1483 bis 1520 gelebt und gewirkt hat).
Trip nach Neapel und Pompeji
Kurz vor 7:00 Uhr in der Früh waren wir schon am Treffpunkt vor der Agentur Carrani-Tours. Rom strahlte im vollen Licht der Straßenleuchten. Doch langsam erhellte das Morgengrauen die ewige Stadt am Tiber. Allmählich fanden sich die Teilnehmer unserer Tour ein, die mit uns geduldig auf die Führung und Bus warteten. Wie Wolfgang war auch ich gespannt auf Neapel und die Ruinen von Pompeji. Es sollte um 7:30 Uhr los gehen, doch das Ganze zog sich so dahin. Dann kam unser Bus und die Plätze wurden den Reisenden zugeteilt. Leichte Unruhe kam auf, kurze Gespräche, ein verhaltenes Lachen, bevor alle Reisende ihre Plätze belegt hatten – Touristen aus England, Holland, Österreich und einige aus Deutschland.
Carlos, unser Reiseführer, wies uns 2 Plätze in der ersten Reihe zu. Ich freute mich insgeheim darüber; denn so wurde mir die Gelegenheit geboten, einen vollen Blick auf die Umgebung genießen zu können. Mit 15 Minuten ging es dann endlich los! Der Reiseleiter erklärte uns den Ablauf, und während der Fahrt werden wir eine Pause von 30 Minuten einlegen. In Neapel werden wir Vittorio als Reiseleiter haben, der gewandter in der deutschen Sprache ist.
Wir fahren ab San Cesario (ein Vorort südl. Roms) über eine sechsspurige Autobahn, die A1 genannt wird und die an Städten Frosinone und Caserta vorbei führt und stark befahren war. Die Autobahn ist extrem geradlinig und der Reisende kann sich bequem zurücklehnen und die Umgebung in sich aufnehmen. Der Bus selbst ist sehr sauber und klimatisiert.
Wir fuhren nun über eine Stunde. Carlos teilte uns mit, das es ein Stopp in Castrocielo geben wird, so dass wir frühstücken können.
Von weitem erblickten wir schon den Hinweis auf das Restaurant und Hotel, welches einladend wirkte.
Uns erwartete eine geräumige und schöne Anlage mit einem großen Parkplatz. Das Hotel lag nahe der Stadt Cassino, 125 km von Rom entfernt.
Obwohl wir etwas in unserem Hotel gegessen hatten (Brot und Salami) bevor wir zu dem Treff mit der Metro gefahren sind, hatte auch ich Appetit auf ein Frühstück. Die Raststätte wirkte auf uns fast elegant. Rasch füllte sich das Restaurant mit den vielen Touristen; denn nicht nur unser Bus hielt einen Stopp. Das Büfett hatte ein vielseitiges Angebot. Viele Sorten von belegten Broten, Salate, Kuchenstücke und weiteres süßes Zeug, Obst, frisch gepressten Orangensaft und weitere Getränke. Wir wählten ein belegtes Brötchen und Kaffee und ich nahm noch eine Banane.. Die Preise aber waren „gepfeffert“.
Nach 30 Minuten ging die Fahrt weiter. Carlos machte uns auf einem Gebäude aufmerksam, welches sich in der Ferne auf einem Berg befand und erzählte uns etwas aus der Geschichte:
Die Abtei, die ca, 150 km von Rom entfernt liegt) ist ein Mutterkloster der Benedektiner in der Provinz Frosinone. Gegründet wurde es von Bededikt von Nursia in Jahr 529 an der Stelle eines alten Apollotempels und gilt als eine Erzabtei. Das Kloster befindet sich auf einem auf einem felsigen Hügel von über 500 Metern.
Montecassinogilt als eines der bedeutenden geistlichen Zentren des Mittelalters und erlange durch bedeutenden Theologen , z. B. Petrus Diaconus, und Historiker, Mediziner, Exegeten (Auslegung von Texten des Alten und Neuen Testamentes in der christlichen Theologie, bzw. Menschen, die historische und textliche Zusammenhänge von biblischen Texten erfassen) und Mathematiker, z. B. Pandulf.
Der Abt. Petronax von Brescia besiedelte es im Jahr 717 im Auftrag Papst Gregor II. Und gelangte rasch an Bedeutung. Doch zu allem Unglück wurde das Kloster von den Sarazenen ausgeplündert und zerstört. Abt. Bertharius, (der Ordensmann, der das Kloster befestigte und im Tal einen wesentlichen Teil beitrug zu der Entstehung der Stadt im Tal) wurde bei dem Überfall getötet. Die Mönche zogen sich nach der Zerstörung Teano, später nach Capua zurück.
Zum 3. Mal wurde das Kloster durch ein Erdbeben im Jahr 1349 fast völlig zerstört; doch wurde es wieder aufgebaut und verschönert im Stil der Renaissance und Barock.
.. Die zweitgrößte in der Region Latium wurde durch das Kloster berühmt und hat über 36,000 Einwohner und trug bis 1863 den Namen „San Germano“ und liegt am Fluss Rapido.
Die Stadt war einst eine volkskische, dann samnitische Stadt. Sie zuerst im 2. punischen Krieg zuerst erwähnt. Wie das Kloster wurde auch die Stadt durch die Langobarden unter Zotto (Langobarde und Herzog von Benevent) zerstört, der sich dann Casinum (Stadt Cassino) dem Herzogtum Benevent einverleibte. Die 2. Zerstörung fand im Jahr 883 von den Sarazenen zerstört.
Hinzu kommt noch, das Cassino im II. Weltkrieg 1944 bei einem alliierten Bombenangriff wieder zerstört. Der Berg besetzten Deutsche Truppen.
Unsere Fahrt streckte sich so dahin. Vor uns lagen noch ca. 150 Kilometer. Auch hier herrschte reger Verkehr. Gegen Mittag werden wir in Herculanum im Miglio D'Ora Park Hotel anfahren und zu Mittag essen, meinte Carlos.
Wieder fuhr der Busfahrer zur Mautstation und hielt vor der Schranke „Electronic Card“. Das geschah während der Fahrt einige Male, wo sich auch mehrere Fahrzeuge ansammelten. Nachdem sich die Schranke öffnete, ging die Fahrt dann weiter.
Während der Fahrt erzählte uns Carlos näheres über die Stadt:
Herculaneum war einst eine antike Stadt in Kampanien und lag auch wie die neu erbaute Stadt am Golf von Neapel. Beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 war die Stadt (wie Pompeji) untergegangen. Die nachfolgende Siedlung am selben Ort bekam den Namen Ercolano.
Leider ist über die Stadt in vorrömisch-oskischer Zeit wenig bekannt. Es wird angenommen, dass der Name „Herculcaneum“ griechischen Ursprung ist, die auch von einer Mauer umgeben war. Seit 307 v. Chr. Gehörte die Stadt zum Römischen Einflussbereich. Von den Aufständischen unter Papst Mutilus wurde im Bundesgenossenkrieg (91 – 88) die Stadt besetzt; doch wurde sie kurze Zeit später ohne Widerstand von einem Legaten Sullas erobert, und im Gegensatz zu anderen Städten konnte Herculaneum eines Municpiums (in der Römischen Republik abhängige Stadt Latiuns) behalten.
Zur Zeit der Zerstörung hatte die Stadt ca. 4000 Einwohner; also deutlich kleiner als Pompeji. In Herculaneum spielte der Handel eine wesentliche Rolle, besonders am Seehandel. Die Wirtschaft bestand also vom Fischfang, Ackerbau und kleinem Handwerk. Bei Ausgrabungen wurde ein großer Wohlstand der Einwohner nachgewiesen. Wegen der Schönheit dieses Ortes mit dem Blick über die Bucht von Neapel bauten sich viele reiche Römer dort ihre Villen und lebten dort mit ihren Sklaven und Handwerkern.
Der verheerende Ausbruch des Vesuvs (79 n. Chr.) kam völlig überraschend! Der Verlauf des Ausbruchs ist durch 2 Briefe des Plinius (der Jüngere) an den römischen Historiker Tacitus bekannt.
Der Ausbruch begann gegen 13:00 Uhr. Der Vulkanschlot riss auf und die kilometerhohe Eruptionssäule wurden Asche und Lapilli (erbsengroße Steine) nach oben geschleudert. Bei der Tropopause (sinken der Lufttemperatur) flachte die Säule sich ab. Die Hauptwindrichtung ging eher gegen Südosten, so dass vulkanisches Material auf Pompeji und umliegenden Orten fiel. Auf in Herculaneum fiel wenig Asche – dennoch ausreichend, um dass die Einwohner flüchten konnten.
Nur wenige Skelette wurden bei Ausgrabungen gefunden...
Äußerst gespannt verfolgte ich seine geschichtliche Interpretation, obwohl er deutsch und englisch
vermischte. Trotzdem habe ich seinen Bericht gut verfolgen können. Die Zeit verging wie im Fluge und wir erreichten in Herculaneum das Ortsteil Castrocielo das Hotel Miglio D'Oro Park Hotel.
Vom ersten Eindruck her wirkte das Anwesen recht elegant mit dem Brunnen und gepflegten angelegten Park.
Im weißgetünchten Speisesaal waren die Tische mit weißen Tüchern bedeckt; darauf einen Krug mit frischem Wasser und Gläsern. Die Vorhänge an den Fenstern waren hellgrau mit braunen länglichen Streifen, die sich von dem weiß des Räumen hervorhoben. Je nach Nationalität wurden die Tische belegt. So kamen wir mit zwei deutsche Pärchen ins Gespräch.
Es wurden zwei verschiedene Gerichte serviert, Pasta mit Fleisch oder Fisch. Ich wählte Fisch zum Gegensatz von Wolfgang.
Weiter ging es nach dieser Mittagspause. Unser Bus rollte wieder auf die Autobahn Richtung Neapel. Schon bei der Zufahrt der Stadt passieren wir durch mehrere Tunnel. Dann lag die Stadt vor uns.
Vittorio, der sich zu uns gesellt hatte, machte uns auf die Insel Istia (Ischia) aufmerksam und berichtete etwas aus der Geschichte.
Ischia war einst eine deutsche Kolonie und ist die größte Insel im Golf von Neapel. Doch in Hinsicht Geschichte lässt es sich noch weiter verfolgen: Diese Insel im 8. Jh. v. Chr. Von griechischen Kolonisten aus Chalkis und Eretria besiedelt, lt. Funde von diversen Tongefäßen/Pithos. Lt. Plinius Maior war auf der Insel ein großes Tonvorkommen.
Wenige Jahrzehnte später verließen die griechischen Siedler diese Insel und gründeten auf dem Festland die Stadt Kyme. Zu erwähnen ist noch, das der berühmte „Nestorbecher“ mit der ältesten griechischen Inschrift auf dieser Insel gefunden wurde.
Bei den Römern wurde Ischia Aenaria genannt. Im Jahr 831 war Ischia ein berüchtigter Piratenstützpunkt von muslimische Sarazenen
Heutzutage hat sich die Insel zu eine Künstlerkolonie entwickelt. Es trafen sich dort Schriftsteller und Maler aus der ganzen Welt. Das milde Klima und Thermalquellen zieht viele Touristen an. Der Weinbau und die Korbflechterei existieren noch heute. Von den Einheimischen wird die Fischerei rund um die Insel betrieben.
Weiter ging es zu dem Ausblick auf die Insel Salerno. Auch hier berichtete Vittorio etwas aus der Geschichte:
In der Antike wurde die Insel Salernum (lateinisch) genannt. Die erste Besiedlung war im 9. Jh. v. Chr. Es war eine römische Kolonie und Militärlager. Auch war der Handel mit Sizilien und Nordafrika bedeutend für die Römer und erreichte im Mittelalter einen enormen Aufschwung..
Salerno war seit 983 Erzbischofssitz und die Insel wurde auch berühmt aufgrund ihrer Ärzteschule.
Durch die Industrialisierung kam es zur weiteren Aufschwungsphase.
Der Anblick der beiden Inseln im Golf von Neapel war phantastisch! Doch als wir in Castelamare di Stabia gelangten (Nahe Neapel), ergab sich ein vielfältiges Bild dieser Stadt. Die alten Häuser und Straßen waren ziemlich herunter gekommen. Vittorio erzählte uns, dass Castellamare von den Franzosen im Jahr 1654 unter dem Herzog von Guise eingenommen wurde und 1799 der von dem französische General Jacques Mc Donald die vereinigten englisch-neapolitanischen Truppen geschlagen wurde.
Die Stadt Neapel machte keinen besonderen Eindruck auf mich. Sie schien mir wie ein Moloch. Die Altstadt war fast ländlich/bäuerlich - grau und nicht gerade im gepflegten Zustand. Soviel mir bekannt ist, ist Neapel unterirdisch fast ausgehöhlt; denn das vulkanische Gestein unter der Erde wurde zutage gefördert und als Baustoff verwendet. So entstanden viele Hohlräume, so dass immer wieder die Gefahr von einstürzenden Häusern besteht.
Doch waren wir nicht im Zentrum der Stadt, in dem historische Bauten und Kulturdenkmäler zu finden sind. Aber bald änderte sich das Bild, als wir zum Hafen fuhren (Fotopause – Bilder im Album)
Der Hafen selbst ist sehr schön angelegt und bietet ein herrliches Panorama: Im Hintergrund des Golfes konnten wir die Insel Capri und die Halbinsel Sorrento bewundern.
Pompeji
Etwas zur Geschichte der Stadt:
Bereits vor 700 Jahren v. Chr. war die Stadt von Oskern, Samniten, Griechen, Etruskern und Römern bewohnt. Gründungsväter waren die Osker – ein Indogermanisches-Römisches Volk und war eine rasch wachsende Stadt. Bereits im 5. Jh v. Chr. waren die Etrusker aus dem Spiel. Sie wurden von den samnitischen Oskern verdrängt. Bald danach hatten die Römer Kampanien erobert.
Doch 290 v. Chr. musste sich auch – wie auch andere samnitische Städte – Pompeji dem Römischen Bündnissystem anschließen. Als römische Kolonie unterstand Pompeji dem Senat in Rom. Es wurden zwei Bürgermeister gewählt, die die Stadt in Rom vertreten sollten und dafür sorgen mussten, das Pompeji ihren Verpflichtungen gegenüber Rom nachkam.
Im Jahr 79 wurde die Stadt durch den Ausbruch des Vesuvs vollkommen verschüttet. Zu dieser Zeit wird eine Bevölkerungszahl von 8.0000 – 10.000 Einwohner geschätzt.
Wie überwältigend ist diese freigelegte Stadt! Als wir dort gelangten, war ich von dieser Ausgrabung und der Geschichte mehr als fasziniert. Es ging durch kleine Gassen und Straßen mit Kopfsteinpflaster. Ein festes Schuhwerk ist hier wahrlich angebracht. Vittorio führte uns zu einem Domus – ein Haus einer reichen Familie. Um das Haus ist noch heute ein schön angelegter Park zu bewundern (Bilder im Album), vor dem die Figur des Faunus auf einem kleinen Sockel steht..
Der Faunus ist ein altitalienischer Gott der Natur und des Waldes (auch Waldgeist genannt). Er ist der Beschützer der Bauern und Hirten, ihres Viechs und Äcker. Er entspricht auch der Hirtengott Pan in der griechischen Mythologie.
In der römischen Mythologie ist Faunus der Sohn des Picus und der Enkel des Saturnus. Nach Virgil ist er der Vater des Latinus, König von Latium.
Gute zwei Stunden wanderten wir durch Pompeji. Was mich sehr berührte, waren die erhaltenen Abdrücke von Opfern des Vulkanausbruchs. Die Gestalt eines auf einem Stein gehockten berührte mich dermaßen, das mir fast die Tränen kamen; auch bei der Gestalt eines Babys und eines Tieres.
Nicht sehr viele Opfern befinden sich noch in Pompeji; sonder in einem Museum.
Auch kann der Besucher die Schönheit der einstigen Stadt erahnen, wenn er über das Forum geht, welches sich im Zentrum befindet. Es sind leider nur Säulengruppen von dem Tempel des Apollon und Portikus (Säulengänge) erhalten.
Im Pompeji gibt es soviel zu entdecken und ist besonders attraktiv für Geschichtsinteressierte und Archäologen.
Das Porto Marina mit ihren Mauerresten sind hochinteressant! Ebenfalls die noch erhaltenen Mühlsteine und die Öfen einer alten Bäckerei.
Noch etwas Besonderes – so meine Vittorio – will er uns zeigen: Das zweistöckige Lupanar (restauriert) der besonderen Freuden! Hier konnten sich die reichen Bürger mit den Frauen im Bordell vergnügen.
Bemerkenswert ist die noch erhaltene Fresken (erotische Szenerien) und die Räume der Prostituierten (meistens Sklavinnen) mit einigen absonderlichen Inschriften von Prostituierten,
z. B. : fututa sum hic (hier wurde ich gefickt). Im Haus selbst schienen nicht nur weibliche
Prostituierte tätig gewesen zu sein. Eine Inschrift lässt das vermuten: pedicare volo (ich suche einen Knaben) – ein bemerkenswerte Haus!
Der durchschnittliche Preis für sog. Freuden waren zwei Asse bis zu sechzehn Asse ( das Grundnominal der Römischen Währung) je nach Leistung.
Auch waren schon in der Antike Geschlechtskrankheiten wohl bekannt lt. einer Inschrift: Destillatio me tenet – Der Tripper hat mich erwischt!
Diese 2 Stunden gingen wie im Fluge vorüber. Ich spürte es aber in meiner Hüfte und Beinen. Die Tage zuvor waren wohl zu anstrengend gewesen... Vor dem Eingang sammelte sich eine Schar von Touristen. In einer vor dem Eingang befindlichen Gaststätte löschten wir noch unseren Durst, bevor wir zum Busplatz liefen. Doch blieb mir noch Zeit für ein kleines Souvenir, ein Bilderblock von Pompeji.
Zurück ging die Fahrt auf einem anderen Weg, bis wir wieder auf die Autobahn stießen. Die Gruppe und auch wir erzählten über die Erlebnisse und Eindrücke dieser einst schöne Stadt.
Die Autobahn war nicht so stark befahrbar wie auf der Hinfahrt. Wir fuhren an kleinen Orten vorbei, und noch ein letzter Blick blieb uns auf dem Vesuv, der mich beeindruckte. Majestätisch erhob er sich mit seiner ganzen Fülle.
Nach etwa 100 Kilometer hielten wir an eine Raststätte nahe der Stadt Cassino neben der Autobahn – eine Pause von 30 Minuten. So blieb uns Zeit etwas zu essen und trinken, auch den Gang zur Toilette.
Das Abendrot ergoss sich in aller Fülle und prächtigen Farben auf die Landschaft in Richtung Rom, als der Busfahrer abermals – wie auf der Hinfahrt – an einer Mautstation fuhr und hielt vor der Schranke „Electronic Card“. Die Abendsonne versank über den Dächern und unterwegs setzte heftiger Regen ein, so kaum die Scheibenwischer eine klare Sicht ergaben. In der Ferne zuckten Blitze auf. Ein heftiges Gewitter kündigte sich an. Es grollte und krachte der Donner, vermischt mit dem Geräusch des starken Regenfalls. In der Ferne sahen wir nun die hell beleuchtete Stadt Rom in der Dämmerung. Es war still im Bus während der Fahrt. Waren die Touristen so müde wie ich??
Als wir in der Dunkelheit Rom erreichten, verließen einige Leute den Bus. Sie hatten ihr Hotel erreicht. Für die letzten Fahrgäste war auf dem Platz „Republica“ Endstation. Noch immer prasselte der Regen, als wir zur Metro hinunter liefen und für Momente fühlten wir – Wolfgang und ich – wohl im Trocknen. Doch das währte nicht lange, denn als wir die Metrostation Numidio Quadrato verließen, hatten wir Glück. Der Regen und das Gewitter hatten etwas nachgelassen...
Trotz des Unwetters auf der Heimfahrt und des anstrengenden, aber hochinteressanten Tages waren wir beide fröhlicher Dinge und fanden den Tag besonders sehenswert!
Teil II folght
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Re: Reise nach Italien
Teil II
Der Vatican
am folgenden Tag nahmen wir uns den Vatican vor. Tiketts konnten wir an der Metrostation Termini kaufen, so dass wir unbesorgt das Museum und die Sixtinische Kapelle besuchen konnten, bevor unsere Reise zu Ende ging. Als wir dort an kamen, trafen wir auf den Strom vieler Touristen.
Das Museum selbst ist eine Augenweide für Kunstliebhaber!
Was für ein Glanz von Bildern, Fresken, Figuren und Säulen!!
Hier in diesem Museum ist die Sammlung eine der wichtigsten und größten der Welt! Sie umfasst die Bereiche orientalischer Altertümer (altes Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechisch-römische Kunst), etruskisch-italische Altertümer, frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3. - 14. Jh.), Kunst von der Renaissance, zeitgenössische Kunst und eine völkerkundliche Sammlung. Nur vom Museum führt der Weg in die Sixtinische Kapelle.
Von der Vielfalt bin ich fast erschlagen. Was für grandiose Eindrücke!! Immer wieder schaute ich zur Decke hinauf und betrachtete die Fresken. Besonders das Deckenfresko des Malers Michelangelo Buonarotti. Dargestellt ist wie Gottvater mit ausgestrecktem Zeigefinger Adam zum Leben erweckt. Der Anblick ist wirklich phantastisch!!
Sicher ist das Fresko nicht unbekannt und hat es auf Bildern gesehen.
Ein langer, reich verzierter Gang führte zur Sixtinischen Kapelle.
italienisch: Cappella Sistina ist eine der Kapellen des Apostolischen Palastes und der Ort an dem das Konklave abgehalten wird. Sie beherbergt einige der berühmtesten Gemälde der Welt. Ihr Name bezieht sich auf Papst Sixtus IV, unter dem sie zwischen 1475 und 1483 erbaut wurde. Im August 1483 wurde die Kapelle eingeweiht.
Sie befindet sich nördlich des Petersdoms in Verbindung mit die Scala Regia. Für Touristen ist nur der Eintritt über die Vaticanische Museen möglich.
Die gewaltige Architektur mit rechteckigem Grundriss ist von Baccio Pontelli. Der Bau ist ca. 50 Meter lang, 13 Meter breit und fast 21 Meter hoch. Ihre Länge entspricht in ca. der doppelten Höhe und der 3-fachen Breite. Die Decke mit ihren Fresken ist ein flaches Tonnengewölbe – also ein gewaltiger Bau, den man als Fremder, wenn er in Rom ist, unbedingt gesehen haben muss!
Ich hätte Stunden in den Gebäuden verbringen können weil ich mich einfach an der erlesenen Schönheit nicht satt sehen konnte! Insgeheim fragte und frage ich mich heute noch erstaunt, wie Menschen so etwas Gewaltiges schaffen konnten!!
Was soll Julius Caesar einst gesagt haben? „Der Glanz von Rom soll noch heller erstrahlen als das Licht der Sonne“!
Wie recht er hat!! Rom ist eine der schönsten Städte der Welt!
Es war bereits später Nachmittag und ich hatte noch nicht genug gesehen, verdammt!! Ich war so wissbegierig, auch das Innere des Petersdoms zu sehen!! So drängte ich noch zum Petersdom, vor dem sich hunderte von Menschen ansammelten. Ich erfuhr, das der Eintritt kostenfrei war – und das war eine Gelegenheit, die ich nutzen wollte. Wie zufällig blieben wir in der Mitte der langen Menschenschlange stehen und taten so, als überlegten wir ob wir hinein gehen oder nicht. Doch blieben wir stehen. Hinter uns sammelten sich noch weitere Touristen an. Es ging aber relativ Stück für Stück vorwärts. Wolfgang wollte aufgeben und meinte: „Könnten wir morgen versuchen reinzukommen?“
„Ich bleibe trotz der Hitze hier, egal, ob meine Füße schmerzen, oder nicht. Du kannst ja schon zum Hotel fahren wenn du möchtest. Ich muss da hinein, unbedingt!“.
Ich lies mich nicht von meinem Vorhaben abbringen.
„Du findest dich doch gar nicht wieder zum Hotel zurück“, erwiderte er.
„Ich weiß mich schon zu helfen, mach dir keine Sorgen...“.
Er blieb und wartete, obwohl er scheinbar für heute genug gesehen hatte. Mir war klar, das wir die Tage in Rom auf einer harten Tour durchgezogen hatten und auch er geschafft vom vielen Laufen und Treppensteigen war. Aber wenn man schon in Rom ist, dann sollte man sich nicht die bemerkenswerten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten entgehen lassen – sonst wäre man nicht in Rom gewesen!
Petersdom
Endlich war es soweit und nach einer strengen Kontrolle (wie immer, wenn der Fremde eine Sehenswürdigkeit besucht) konnten wir den Dom mit den vielen anderen Touristen betreten. Auch hier bin ich total überwältigt von den Bildern, die sich uns boten.
Die vatikanische Basilika ist die Größte der Papstbasiliken in Rom und eine der größten und bedeutenden Kirchen der Welt!
Zu bemerken ist aber, das der Petersdom nicht die Kathedrale des Bistums Rom ist; denn das ist die Lateranbasilika!
Der Vorgängerbau ließ Konstantin im Jahr 324 als Grabeskirche über den vermuteten Grab des Apostels Simon Petrus errichten, dem sie auch geweiht ist. Papst Julius II war der Meinung, das Gotteshaus könnte keinen angemessenen Platz für das Grabmal bieten. Es wurde für ein Neubau entschieden und wurde 1506 der Grundstein für die neue Peterskirche gelegt. Dieses Vorhaben war sehr kostenintensiv und wurde durch den „Peterspfennig“ (denarius Sankti Petri – ein Ausdruck aller Gläubigen an den wohltätigen Initiativen des Bischofs von Rom) und den Verkauf von Ablässen (Indulgenz, lateinisch: indulgentia auch römische Gnade – ein Begriff aus der römisch-katholischen Theologie) finanziert.
Der heutige Petersdom kann 20.000 Menschen mit einem Mal aufnehmen. Er ist mit der überbauten Fläche von 15.160 m² eines der größten Kirchengebäude der Welt!
Einige berühmte Besonderheiten:
Zu sehen ist die berühmte Bronzestatue des heiligen Petrus im Hauptschiff. Diese Bronzestatue soll von Arnolfo di Cambio angefertigt worden sein.
Michelangelos Pieta:
Die Statue befindet sich in der ersten Seitenkapelle rechts. Sie ist 1,75 m hoch und ruht auf einer 1,68 m breiten Standplatte. Auftrag dafür hatte der Kardinal Jean de Villiers erteilt. Michelangelo vollendete im Alter von 25 Jahren dieses Werk im Jahr 1500.
Berninis Cathedra Petri
wurde von Bernini im Jahr 1666 geschaffen und befindet sich in der Apsis (Gewölbe). Hierbei handelt es sich um einen Bronzemantel mit einen darin befindlichen Stuhl aus Holz. Es soll sich um die Kathedra (Sitz/Lehrstuhl) des Apostels Paulus handeln. Wahrscheinlich ist aber auch, dass es sich um den zu seiner Krönung gefertigten Stuhls Karl des Kahlen handelt. Nach der Krönungsfeier wurde der Stuhl dem Papst bzw. der Peterskirche geschenkt.
Papstgrabmäler
Besonders im Auge fällt das Grabmal Berninis für den Papst Alexander VII. Unter einen marmornen Tuch hält ein lebensgroßes Skelett den betenden Papst das „Stundenglas der abgelaufenen Zeit“ entgegen. Ebenfalls von Bernini ist das Grabmonument Urbans VIII, welches sich in der Nische rechts neben der Kathreda Petri befindet.
Die Reliquien mehrerer heiliggesprochenen Päpste aus dem 20. Jh. befinden sich ebenfalls im Hauptschiff des Petersdoms: Pius X und Johannes XXIII ruhen in gläsernen Reliquienschreinen. Johannes Paul II ruht unter dem St. Sebastian-Altar.
Hinzu kommen noch die wunderbaren Mosaiken und die Statuen von Ordensgründern. Was für gewaltige Kunstwerke mit den Statuen konnten wir bestaunen! Auch der Petersdom ist Pflicht für jeden Fremden, wenn er nach Rom kommt. Jedes Jahr besuchen Tausende vom Menschen aus aller Welt diese glänzende, ewige Stadt!
Der Vatican hat eine Fülle von Reichtum an Kunst und Architektur, die fast grenzenlos scheint.
Die Heilige Pforte im Petersdom
Die Heilige Pforte ist ein bestimmter Eingang eines Kirchgebäudes, der nur zu Heiligen Jahren geöffnet ist. Die feierliche öffnung und Schließung durch den zuständigen Bischof markieren Beginn und Abschluss eines Jubeljahres. In einem Brief aus dem Jahr 1400 heißt es: „Wer 3 mal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben“.
Das Eintreten in einer Patriarchalbasilika in Rom durch die Heilige Pforte symbolisiert das Wort Christi: „Ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und Weide finden“.
Die früheste Erwähnung einer Heiligen Pforte findet sich in einer Niederschrift des spanischen Pilgers Pero Tarfur aus dem Jahr 1437, der auf einen bereits existierenden Brauch verweist. Papst Alexander VI führte zu Weihnachten 1499 die Sitte ein, dass das Heilige Jahr mit drei Hammerschlägen gegen die Heilige Pforte zu eröffnen sei. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten: Zur Eröffnung eines Heiligen Jahres klopft der Papst vor der ersten Weihnachtsvesper mit einem Hammer an die verschlossene, symbolisch vermauerte Porta Santa von St. Peter, die daraufhin geöffnet wird. Das selbe geschieht durch durch einen päpstlichen Legaten (Botschafter des Heiligen Stuhls) in den drei übrigen römischen Hauptkirchen.
Der Letzte Tag in Rom/Der Orangengarten auf den Aventin
Giorgia gab uns einen Tipp, wie wir den letzten Tag am besten verbringen könnten.
Auf einem der sieben Hügel vor der Stadt Rom befände sich ein wahres Kleinod: Der Park Aventino mit den Orangengarten und Pinienbäumen ist eine Oase der himmlischen Ruhe und ist auch Balsam für die Seele. Dieser Park ist ein Geheimtipp, weil er noch nicht von den vielen Touristen überlaufen ist. Von dort hätten wir einen der schönsten Blicke über die Tibermetropole.
Hier wäre der Fremde Abseits vom Römischen Trubel. Der Park liegt außerhalb der Touristenpfade, so dass sich kaum ein Fremder hier verirrt.
Wenn selbst ein gestresster Römer Ruhe und Entspannung sucht, geht er zu diesem Park und fühlt sich nach dem Besuch gesund, gestärkt und wohl.
Wir erfahren, dass der Orangengarten zur frühchristlichen Kirche Santa Sabina gehört und ist frei zugänglich.
Das ganze Jahr über blühen Orangenbäume. So spürt der Besucher den belebenden, erfrischenden Duft des Orangengartens, der belebend wirkt.
Nie zuvor hatte ich etwas von diesem Park gehört und war interessiert, diesen zu sehen. Dieser Park wird uns guttun, denke ich und wir beschlossen dort mit der Metro hinzufahren, nachdem sie uns einige Bilder im Computer zeigte. Wir nahmen mit Wohlwollen ihren Vorschlag entgegen.
Giorgia erklärte uns noch, welche Richtung wir mit der Metro fahren müssen. Umsteigepunkt wäre die Station Termini, dann an die Station Circus Maximus aussteigen. Der Park wäre nur wenige Minuten von der Metro entfernt.
Also ging es nach dem Frühstück los und liefen zur Metrostation. Noch war der Zug nicht so überfüllt, was sich aber änderte, bevor wir die Station Termini erreichten. Hier war wieder die Hölle los!
Wir liefen hinüber zu der „Blauen Linie“, die bis zur Endstastion Laurentia fuhr.
Der Menschenstrom drang in die U-Bahn, die mich abrupt von Wolfgang abdrängte. Mir blieb keine Möglichkeit, Wolfgang zu folgen, der sich schon im Zug befand. Die Türen rasten zu und ich sah noch sein besorgtes Gesicht hinter der Glastür. Dann rauschte der Zug in einem Wahnsinnstempo ab.
Gedanken machte ich mir keine; denn ich war mir sicher, dass er auf dem Bahnsteig Circus Maximo auf mich warten würde...
Auch in der nächsten Station standen die Leute dicht an dicht wie Heringe in einer Büchse. Ich fand einen Platz neben einer Frau, die scheinbar auch keine Italienerin war. Ich kam mit ihr ins Gespräch und gewann einen netten Eindruck. Sie sprach ein gutes englisch, was mich freute. Sie hatte die o. g. Situation verstanden, die ich ihr erzählte. Er wird auf mich warten, antwortete ich. Sie nannte ihren Namen und ihre Heimat. Sie kam aus den Vereinigten Arabischen Emirate und lebte mit ihrer Familie schon einige Zeit hier in Rom. Auch ich nannte meinen Namen und das ich aus Deutschland komme und wir unseren Urlaub hier in Rom verbringen. Was ich sehr schön empfand: wir gaben uns nach weiteren Gesprächen mit einer herzlichen Geste die Hand. „Friendship between Germany and Arabia“.
Dann erreichten wir ihre Station. Es wären noch zwei Stationen bis zu meinem Ziel, meinte sie bevor sie den Zug verließ. Ich nickte und wir wünschten uns beide noch alles Gute...
Wolfgang stand wartend auf dem Bahnsteig – gar nicht zu übersehen. Ich lächelte freudig und lief zu ihm, nachdem sich die Tür öffnete. Er war in Sorge, meinte er, das er mich hier in Rom verlieren könnte. „Keine Sorge, ich kam zurecht. Ich wusste, du wirst auf mich warten“, antwortete ich aufgeräumt und fröhlich. Ich bemerkte, wie erleichtert er war mich zu sehen...
Nicht weit von der Metrostation entdeckten wir ein gewaltiges Denkmal aus Marmor, welches uns enorm beeindruckte. Wie ich herausgefunden habe, stellte es den italienischen Freiheitskämpfer des Risorgimento (Wiedererstehung) Giuseppe Mazzini dar, der von 1805 bis 1872 gelebt hatte.
Er hatte sich für das Selbstbestimmungsrecht und Unabhängigkeit und Einigung der italienischen Staaten stark eingesetzt.
Ich muss auch noch erwähnen, das Italien zur damaligen Zeit nicht dem entsprach wie das Land heutzutage ist. Es unterschieden sich spanisch-burbonische Königreich beider Sizilien, das österreichische Königreich Lombardo-Venetion, den papstlichen Kirchenstaat und das Königreich Sardinien-Piemont. So strebte Mazzini die Italienische Einigung in einer Republik an, die er nur durch die revolutionäre Erhebung des Volkes und die Vertreibung der fremden Besatzungsmächte vorantreiben konnte! Er war ein sehr engagierter politisch orientierter Mann und tätig im In- und Ausland aktiv. (Bild im Album).
Eine himmlische Ruhe war wohltuend, als wir den Orangengarten erreichen. Wir liefen einen breiten Kiesweg entlang bis zu dem Ausgangspunkt, von dem der Besucher einen weiten Blick über das Stadtteil Trastivere bis hin zum Petersdom und weiter zur Piazza Venezia mit ihren roten Häusern genießen kann – ein malerisches Panorama! Ein Straßenmusiker spielt eine klangvolle Melodie auf seiner Gitarre, und von den lieblichen Klängen begleitet, lassen wir noch eine geraume Zeit über die Stadt streifen. Es war eine einzigartige Atmosphäre...
Nur wenige Besucher standen in unserer Nähe; denn wie Giorgia sagte: Hier in diesem Park verirrt sich kaum ein Tourist!
Der kleine romantische Park gehört zur frühchristlichen Kirche Santa Sabina, die für Besucher frei zugänglich ist. Diese Kirche sollte jeder Fremde auch besuchen.
Noch eine Weile verweilten wir auf eine Bank und genossen den lieblichen Duft der Pinien und Orangenbäume. Noch eine geraume Weile blieben wir sitzen und haben den Duft der Bäume genossen. Ich atmete tief ein, lehnte mich zurück und dachte wie schnell die Tage in Rom verflogen sind. Leise Wehmut überkam mich bei diesen Gedanken...
Dann erhoben wir uns. Wir hatten vor, die beiden Kirchen zu besuchen. Die erste Kirche Santa Sabina war die erste auf unserem Weg:
Diese Basilika ist eine römisch-katholische Kirche, die unter Papst Coelestin vom Jahr 422 bis 432 gebaut wurde, wohl aber erst unter seinen Nachfolger Sixtus III endgültig fertig gestellt.
Wieder beeindruckte mich die Architektur, schon allein die Rahmen der Eingangstür wurden Spolien (Teile von Reliefs oder Skulpturen) verwendet. Auch die 24 kannelierten Säulen aus Marmor in korinthischer Ordnung im Mittelschiff, die die Seitenschiffe trennen, sind überwältigend!
Noch eine Weile betrachteten wir dieses Kunstbauwerk, bevor wir zur nächsten Kirche hinüber gingen. Aber da sollte mich etwas erwarten, was mir noch niemals passiert ist.
Wir gelangten durch ein Tor auf einem Vorplatz der Kirche. Zwei junge Männer boten Brot und reichten es uns. Wolfgang wollte es bezahlen; doch zu seiner Überraschung entgegnete einer der Männer, das es das Brot und Leib Christi sei und eine Gabe. Wir nahmen das Stück Brot dankbar entgegen.
Dann wartete die Kirche Santa Bonifacio auf uns.
Sie ist eine Titelkirche, die dem heiligen Bonifacius von Tarsus und Alexius von Edessa geweiht ist.
Das Datum der Errichtung ist historisch nicht belegt. Es wird angenommen. Das sie im 3. oder 4. Jh. erbaut wurde. Im Jahr 1216 ordnete Papst Honorius III den Wiederaufbau an, und im Jahr 1582 wurde die Kirche restauriert. Im Jahr 1750 erfolgte durch Tommaso De Marchis eine Rekonstruierung und von 1852 – 1860 durch Somaschi. So behielt diese Kirche die Elemente aus all diese Epochen: Der Glockenturm im romanischen Stil, einige Teile der Kirche aus Honoris Zeit sind östlich der modernen Kirche zu sehen, das Portal ist mittelalterlich. Die Veranda aus dem 15. Jh. wurde von De Marchis über den mittelalterlichen Portal angeordnet.
Bemerkenswert ist noch, dass unter der Kirche eine romanische Krypta angelegt ist, deren Altar die Reliquien des Thomas Becket enthält. Das Fresko an den Wänden stammt aus dem 12, Jh. und zeigt das Lamm Gottes und Symbole der Evangelisten. Die nördliche Wand ist geschmückt mit einer Malerei von Jean Francois de Troy und zeigt den heiligen Hieronymus Ämiliani, der Waisenkinder dem Schutz der Jungfrau Maria anvertraut.
Auch diese glanz- und kunstvolle Kirche verlangt höchsten Respekt! Leise erklangen sakrale Klänge, während wir das Kirchenschiff betrachteten. Ganz leise bewegten wir uns und wagten
kaum ein Geräusch von uns zu geben. Wolfgang (obwohl er kaum einen Bezug zum kirchlichen hat) nahm mit Bedacht auf einem Stuhl platz und lauschte andächtig. Soviel ich nun mitbekam, war auch er tief beeindruckt.
Die leise, andächtige Musik bewegte mich derart und drang so tief in meinem Inneren, dass sich meine Augen mit Tränen füllten. Ich sah beiseite, so dass Wolfgang und ein altes Weiblein in dunkler Kleidung, die am Ende des Kirchenschiffes auf einem Stuhl saß und betete, nicht meine Tränen bemerken sollten. Noch nie zuvor hatte ich in einer Kirche geweint...
Auf dem Rückweg gingen wir noch einmal in den Orangengarten. Noch immer spielte der Musikant
seine Melodien. Ich muss zugeben, das mich auch dieser heutige Tag so sehr erfüllt hatte, dass ich mich froh und erleichtert fühlte. Ich fühlte mich so seltsam friedlich und ruhig wie lange nicht mehr...
„Wird es Regen geben?“ fragte ich. Wir schauten zum Himmel hinauf, der sich mit grauen Wolken überzog. „Am besten ist, das wir nun langsam aufbrechen. Was meinst du?“ meinte er. „Ja, wir könnten noch einen Espresso trinken“, erwiderte ich. Obwohl uns vor dem Espresso, der angeblich sehr stark war, unserer Reise gewarnt wurde, hatten wir ihn öfters genossen.
In kleinen Tassen wurde er serviert.
In einem Cafe vor der Metro fanden wir einen freien Tisch, bestellten das Getränk und ließen ihn uns schmecken. Nach begleichen der Rechnung gingen wir zur Metro hinunter. Wir nahmen uns vor, schon einiges, was wir nicht unbedingt mehr benötigten, im Koffer zu verstauen.
Morgen früh wird uns wieder Emanuelle zum Flughafen fahren...
Es begann tatsächlich zu regnen; doch hielt er uns nicht ab, in der Bistro unser Abendessen einzunehmen. Wir saßen wieder unter den Einheimischen eine ganze Weile, aßen und tranken wieder ein italienisch typische Bier.
Am nächsten Morgen stand Emanuelle schon wartend vor dem Hoteleingang. Wir verabschiedeten uns bei Giorgia und ich überreichte ihr noch ein kleines Geschenk für ihre Hilfsbereitschaft und Tipps, über die wir uns sehr gefreut haben – einen kleinen Teddybär von Berlin, das Wahrzeichen unserer Hauptstadt. Sie schien überrascht und dann erfreut zu sein über das kleine Geschenk.
Rasch wurden unsere Koffer verstaut und ich durfte neben Emanuelle auf dem Beifahrersitz sitzen.
Auf der Hinfahrt schien er uns nicht sehr gesprächig – Wie überrascht ich war, dass er sich über viele Dinge äußerte, während er auf dem Außenring Roms den Flughafen ansteuerte. Er schien mir wie ausgewechselt und sprach über alltägliche Dinge. Dann kam das Thema über das römische Reich auf, u. a. welche Ceasaren höchst grausam regierten. Darunter fiel auch der Name Caligula und Nero. Es freute mich mit ihm über Geschichte zu sprechen. Obwohl er meinte, das sein Englisch nicht das Beste wäre, fand ich es aber recht gut.
Auf dem Ring war der Verkehr schon am Morgen recht heftig, und so wechselte er öfters die Fahrspur um vorwärts zu kommen. Trotzdem schwatzten wir weiter während der Fahrt.
Flughafen Fiumicino. Jetzt hieß es Abschied nehmen von der ewigen Stadt Rom! Diese wunderbaren Tage mit den vielen Eindrücken und Erlebnissen werde ich wohl nicht mehr vergessen... Trotz meine Schmerzen und Blasen an den Füßen habe ich keine Sekunde bereut, mir diese außergewöhnliche Stadt mit der kunstvollen Architektur in Reinform gesehen und erlebt zu haben...
Sanctus Rome ... la Città Eterna
(Auf Wiedersehen Rom, du ewige Stadt)
ENDE
Hoffe, euch gefällt mein Reisebericht
LG Ceres
Der Vatican
am folgenden Tag nahmen wir uns den Vatican vor. Tiketts konnten wir an der Metrostation Termini kaufen, so dass wir unbesorgt das Museum und die Sixtinische Kapelle besuchen konnten, bevor unsere Reise zu Ende ging. Als wir dort an kamen, trafen wir auf den Strom vieler Touristen.
Das Museum selbst ist eine Augenweide für Kunstliebhaber!
Was für ein Glanz von Bildern, Fresken, Figuren und Säulen!!
Hier in diesem Museum ist die Sammlung eine der wichtigsten und größten der Welt! Sie umfasst die Bereiche orientalischer Altertümer (altes Ägypten und Assyrien), klassische Antike (griechisch-römische Kunst), etruskisch-italische Altertümer, frühchristliche und mittelalterliche Kunst (3. - 14. Jh.), Kunst von der Renaissance, zeitgenössische Kunst und eine völkerkundliche Sammlung. Nur vom Museum führt der Weg in die Sixtinische Kapelle.
Von der Vielfalt bin ich fast erschlagen. Was für grandiose Eindrücke!! Immer wieder schaute ich zur Decke hinauf und betrachtete die Fresken. Besonders das Deckenfresko des Malers Michelangelo Buonarotti. Dargestellt ist wie Gottvater mit ausgestrecktem Zeigefinger Adam zum Leben erweckt. Der Anblick ist wirklich phantastisch!!
Sicher ist das Fresko nicht unbekannt und hat es auf Bildern gesehen.
Ein langer, reich verzierter Gang führte zur Sixtinischen Kapelle.
italienisch: Cappella Sistina ist eine der Kapellen des Apostolischen Palastes und der Ort an dem das Konklave abgehalten wird. Sie beherbergt einige der berühmtesten Gemälde der Welt. Ihr Name bezieht sich auf Papst Sixtus IV, unter dem sie zwischen 1475 und 1483 erbaut wurde. Im August 1483 wurde die Kapelle eingeweiht.
Sie befindet sich nördlich des Petersdoms in Verbindung mit die Scala Regia. Für Touristen ist nur der Eintritt über die Vaticanische Museen möglich.
Die gewaltige Architektur mit rechteckigem Grundriss ist von Baccio Pontelli. Der Bau ist ca. 50 Meter lang, 13 Meter breit und fast 21 Meter hoch. Ihre Länge entspricht in ca. der doppelten Höhe und der 3-fachen Breite. Die Decke mit ihren Fresken ist ein flaches Tonnengewölbe – also ein gewaltiger Bau, den man als Fremder, wenn er in Rom ist, unbedingt gesehen haben muss!
Ich hätte Stunden in den Gebäuden verbringen können weil ich mich einfach an der erlesenen Schönheit nicht satt sehen konnte! Insgeheim fragte und frage ich mich heute noch erstaunt, wie Menschen so etwas Gewaltiges schaffen konnten!!
Was soll Julius Caesar einst gesagt haben? „Der Glanz von Rom soll noch heller erstrahlen als das Licht der Sonne“!
Wie recht er hat!! Rom ist eine der schönsten Städte der Welt!
Es war bereits später Nachmittag und ich hatte noch nicht genug gesehen, verdammt!! Ich war so wissbegierig, auch das Innere des Petersdoms zu sehen!! So drängte ich noch zum Petersdom, vor dem sich hunderte von Menschen ansammelten. Ich erfuhr, das der Eintritt kostenfrei war – und das war eine Gelegenheit, die ich nutzen wollte. Wie zufällig blieben wir in der Mitte der langen Menschenschlange stehen und taten so, als überlegten wir ob wir hinein gehen oder nicht. Doch blieben wir stehen. Hinter uns sammelten sich noch weitere Touristen an. Es ging aber relativ Stück für Stück vorwärts. Wolfgang wollte aufgeben und meinte: „Könnten wir morgen versuchen reinzukommen?“
„Ich bleibe trotz der Hitze hier, egal, ob meine Füße schmerzen, oder nicht. Du kannst ja schon zum Hotel fahren wenn du möchtest. Ich muss da hinein, unbedingt!“.
Ich lies mich nicht von meinem Vorhaben abbringen.
„Du findest dich doch gar nicht wieder zum Hotel zurück“, erwiderte er.
„Ich weiß mich schon zu helfen, mach dir keine Sorgen...“.
Er blieb und wartete, obwohl er scheinbar für heute genug gesehen hatte. Mir war klar, das wir die Tage in Rom auf einer harten Tour durchgezogen hatten und auch er geschafft vom vielen Laufen und Treppensteigen war. Aber wenn man schon in Rom ist, dann sollte man sich nicht die bemerkenswerten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten entgehen lassen – sonst wäre man nicht in Rom gewesen!
Petersdom
Endlich war es soweit und nach einer strengen Kontrolle (wie immer, wenn der Fremde eine Sehenswürdigkeit besucht) konnten wir den Dom mit den vielen anderen Touristen betreten. Auch hier bin ich total überwältigt von den Bildern, die sich uns boten.
Die vatikanische Basilika ist die Größte der Papstbasiliken in Rom und eine der größten und bedeutenden Kirchen der Welt!
Zu bemerken ist aber, das der Petersdom nicht die Kathedrale des Bistums Rom ist; denn das ist die Lateranbasilika!
Der Vorgängerbau ließ Konstantin im Jahr 324 als Grabeskirche über den vermuteten Grab des Apostels Simon Petrus errichten, dem sie auch geweiht ist. Papst Julius II war der Meinung, das Gotteshaus könnte keinen angemessenen Platz für das Grabmal bieten. Es wurde für ein Neubau entschieden und wurde 1506 der Grundstein für die neue Peterskirche gelegt. Dieses Vorhaben war sehr kostenintensiv und wurde durch den „Peterspfennig“ (denarius Sankti Petri – ein Ausdruck aller Gläubigen an den wohltätigen Initiativen des Bischofs von Rom) und den Verkauf von Ablässen (Indulgenz, lateinisch: indulgentia auch römische Gnade – ein Begriff aus der römisch-katholischen Theologie) finanziert.
Der heutige Petersdom kann 20.000 Menschen mit einem Mal aufnehmen. Er ist mit der überbauten Fläche von 15.160 m² eines der größten Kirchengebäude der Welt!
Einige berühmte Besonderheiten:
Zu sehen ist die berühmte Bronzestatue des heiligen Petrus im Hauptschiff. Diese Bronzestatue soll von Arnolfo di Cambio angefertigt worden sein.
Michelangelos Pieta:
Die Statue befindet sich in der ersten Seitenkapelle rechts. Sie ist 1,75 m hoch und ruht auf einer 1,68 m breiten Standplatte. Auftrag dafür hatte der Kardinal Jean de Villiers erteilt. Michelangelo vollendete im Alter von 25 Jahren dieses Werk im Jahr 1500.
Berninis Cathedra Petri
wurde von Bernini im Jahr 1666 geschaffen und befindet sich in der Apsis (Gewölbe). Hierbei handelt es sich um einen Bronzemantel mit einen darin befindlichen Stuhl aus Holz. Es soll sich um die Kathedra (Sitz/Lehrstuhl) des Apostels Paulus handeln. Wahrscheinlich ist aber auch, dass es sich um den zu seiner Krönung gefertigten Stuhls Karl des Kahlen handelt. Nach der Krönungsfeier wurde der Stuhl dem Papst bzw. der Peterskirche geschenkt.
Papstgrabmäler
Besonders im Auge fällt das Grabmal Berninis für den Papst Alexander VII. Unter einen marmornen Tuch hält ein lebensgroßes Skelett den betenden Papst das „Stundenglas der abgelaufenen Zeit“ entgegen. Ebenfalls von Bernini ist das Grabmonument Urbans VIII, welches sich in der Nische rechts neben der Kathreda Petri befindet.
Die Reliquien mehrerer heiliggesprochenen Päpste aus dem 20. Jh. befinden sich ebenfalls im Hauptschiff des Petersdoms: Pius X und Johannes XXIII ruhen in gläsernen Reliquienschreinen. Johannes Paul II ruht unter dem St. Sebastian-Altar.
Hinzu kommen noch die wunderbaren Mosaiken und die Statuen von Ordensgründern. Was für gewaltige Kunstwerke mit den Statuen konnten wir bestaunen! Auch der Petersdom ist Pflicht für jeden Fremden, wenn er nach Rom kommt. Jedes Jahr besuchen Tausende vom Menschen aus aller Welt diese glänzende, ewige Stadt!
Der Vatican hat eine Fülle von Reichtum an Kunst und Architektur, die fast grenzenlos scheint.
Die Heilige Pforte im Petersdom
Die Heilige Pforte ist ein bestimmter Eingang eines Kirchgebäudes, der nur zu Heiligen Jahren geöffnet ist. Die feierliche öffnung und Schließung durch den zuständigen Bischof markieren Beginn und Abschluss eines Jubeljahres. In einem Brief aus dem Jahr 1400 heißt es: „Wer 3 mal durch diese Pforte schreitet, dem werden die Schuld und Sündenstrafen nachgelassen. Es ist ein Wunder, das die Menschen erleben“.
Das Eintreten in einer Patriarchalbasilika in Rom durch die Heilige Pforte symbolisiert das Wort Christi: „Ich bin die Tür, wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden. Er wird ein- und ausgehen und Weide finden“.
Die früheste Erwähnung einer Heiligen Pforte findet sich in einer Niederschrift des spanischen Pilgers Pero Tarfur aus dem Jahr 1437, der auf einen bereits existierenden Brauch verweist. Papst Alexander VI führte zu Weihnachten 1499 die Sitte ein, dass das Heilige Jahr mit drei Hammerschlägen gegen die Heilige Pforte zu eröffnen sei. Dieser Brauch hat sich bis heute erhalten: Zur Eröffnung eines Heiligen Jahres klopft der Papst vor der ersten Weihnachtsvesper mit einem Hammer an die verschlossene, symbolisch vermauerte Porta Santa von St. Peter, die daraufhin geöffnet wird. Das selbe geschieht durch durch einen päpstlichen Legaten (Botschafter des Heiligen Stuhls) in den drei übrigen römischen Hauptkirchen.
Der Letzte Tag in Rom/Der Orangengarten auf den Aventin
Giorgia gab uns einen Tipp, wie wir den letzten Tag am besten verbringen könnten.
Auf einem der sieben Hügel vor der Stadt Rom befände sich ein wahres Kleinod: Der Park Aventino mit den Orangengarten und Pinienbäumen ist eine Oase der himmlischen Ruhe und ist auch Balsam für die Seele. Dieser Park ist ein Geheimtipp, weil er noch nicht von den vielen Touristen überlaufen ist. Von dort hätten wir einen der schönsten Blicke über die Tibermetropole.
Hier wäre der Fremde Abseits vom Römischen Trubel. Der Park liegt außerhalb der Touristenpfade, so dass sich kaum ein Fremder hier verirrt.
Wenn selbst ein gestresster Römer Ruhe und Entspannung sucht, geht er zu diesem Park und fühlt sich nach dem Besuch gesund, gestärkt und wohl.
Wir erfahren, dass der Orangengarten zur frühchristlichen Kirche Santa Sabina gehört und ist frei zugänglich.
Das ganze Jahr über blühen Orangenbäume. So spürt der Besucher den belebenden, erfrischenden Duft des Orangengartens, der belebend wirkt.
Nie zuvor hatte ich etwas von diesem Park gehört und war interessiert, diesen zu sehen. Dieser Park wird uns guttun, denke ich und wir beschlossen dort mit der Metro hinzufahren, nachdem sie uns einige Bilder im Computer zeigte. Wir nahmen mit Wohlwollen ihren Vorschlag entgegen.
Giorgia erklärte uns noch, welche Richtung wir mit der Metro fahren müssen. Umsteigepunkt wäre die Station Termini, dann an die Station Circus Maximus aussteigen. Der Park wäre nur wenige Minuten von der Metro entfernt.
Also ging es nach dem Frühstück los und liefen zur Metrostation. Noch war der Zug nicht so überfüllt, was sich aber änderte, bevor wir die Station Termini erreichten. Hier war wieder die Hölle los!
Wir liefen hinüber zu der „Blauen Linie“, die bis zur Endstastion Laurentia fuhr.
Der Menschenstrom drang in die U-Bahn, die mich abrupt von Wolfgang abdrängte. Mir blieb keine Möglichkeit, Wolfgang zu folgen, der sich schon im Zug befand. Die Türen rasten zu und ich sah noch sein besorgtes Gesicht hinter der Glastür. Dann rauschte der Zug in einem Wahnsinnstempo ab.
Gedanken machte ich mir keine; denn ich war mir sicher, dass er auf dem Bahnsteig Circus Maximo auf mich warten würde...
Auch in der nächsten Station standen die Leute dicht an dicht wie Heringe in einer Büchse. Ich fand einen Platz neben einer Frau, die scheinbar auch keine Italienerin war. Ich kam mit ihr ins Gespräch und gewann einen netten Eindruck. Sie sprach ein gutes englisch, was mich freute. Sie hatte die o. g. Situation verstanden, die ich ihr erzählte. Er wird auf mich warten, antwortete ich. Sie nannte ihren Namen und ihre Heimat. Sie kam aus den Vereinigten Arabischen Emirate und lebte mit ihrer Familie schon einige Zeit hier in Rom. Auch ich nannte meinen Namen und das ich aus Deutschland komme und wir unseren Urlaub hier in Rom verbringen. Was ich sehr schön empfand: wir gaben uns nach weiteren Gesprächen mit einer herzlichen Geste die Hand. „Friendship between Germany and Arabia“.
Dann erreichten wir ihre Station. Es wären noch zwei Stationen bis zu meinem Ziel, meinte sie bevor sie den Zug verließ. Ich nickte und wir wünschten uns beide noch alles Gute...
Wolfgang stand wartend auf dem Bahnsteig – gar nicht zu übersehen. Ich lächelte freudig und lief zu ihm, nachdem sich die Tür öffnete. Er war in Sorge, meinte er, das er mich hier in Rom verlieren könnte. „Keine Sorge, ich kam zurecht. Ich wusste, du wirst auf mich warten“, antwortete ich aufgeräumt und fröhlich. Ich bemerkte, wie erleichtert er war mich zu sehen...
Nicht weit von der Metrostation entdeckten wir ein gewaltiges Denkmal aus Marmor, welches uns enorm beeindruckte. Wie ich herausgefunden habe, stellte es den italienischen Freiheitskämpfer des Risorgimento (Wiedererstehung) Giuseppe Mazzini dar, der von 1805 bis 1872 gelebt hatte.
Er hatte sich für das Selbstbestimmungsrecht und Unabhängigkeit und Einigung der italienischen Staaten stark eingesetzt.
Ich muss auch noch erwähnen, das Italien zur damaligen Zeit nicht dem entsprach wie das Land heutzutage ist. Es unterschieden sich spanisch-burbonische Königreich beider Sizilien, das österreichische Königreich Lombardo-Venetion, den papstlichen Kirchenstaat und das Königreich Sardinien-Piemont. So strebte Mazzini die Italienische Einigung in einer Republik an, die er nur durch die revolutionäre Erhebung des Volkes und die Vertreibung der fremden Besatzungsmächte vorantreiben konnte! Er war ein sehr engagierter politisch orientierter Mann und tätig im In- und Ausland aktiv. (Bild im Album).
Eine himmlische Ruhe war wohltuend, als wir den Orangengarten erreichen. Wir liefen einen breiten Kiesweg entlang bis zu dem Ausgangspunkt, von dem der Besucher einen weiten Blick über das Stadtteil Trastivere bis hin zum Petersdom und weiter zur Piazza Venezia mit ihren roten Häusern genießen kann – ein malerisches Panorama! Ein Straßenmusiker spielt eine klangvolle Melodie auf seiner Gitarre, und von den lieblichen Klängen begleitet, lassen wir noch eine geraume Zeit über die Stadt streifen. Es war eine einzigartige Atmosphäre...
Nur wenige Besucher standen in unserer Nähe; denn wie Giorgia sagte: Hier in diesem Park verirrt sich kaum ein Tourist!
Der kleine romantische Park gehört zur frühchristlichen Kirche Santa Sabina, die für Besucher frei zugänglich ist. Diese Kirche sollte jeder Fremde auch besuchen.
Noch eine Weile verweilten wir auf eine Bank und genossen den lieblichen Duft der Pinien und Orangenbäume. Noch eine geraume Weile blieben wir sitzen und haben den Duft der Bäume genossen. Ich atmete tief ein, lehnte mich zurück und dachte wie schnell die Tage in Rom verflogen sind. Leise Wehmut überkam mich bei diesen Gedanken...
Dann erhoben wir uns. Wir hatten vor, die beiden Kirchen zu besuchen. Die erste Kirche Santa Sabina war die erste auf unserem Weg:
Diese Basilika ist eine römisch-katholische Kirche, die unter Papst Coelestin vom Jahr 422 bis 432 gebaut wurde, wohl aber erst unter seinen Nachfolger Sixtus III endgültig fertig gestellt.
Wieder beeindruckte mich die Architektur, schon allein die Rahmen der Eingangstür wurden Spolien (Teile von Reliefs oder Skulpturen) verwendet. Auch die 24 kannelierten Säulen aus Marmor in korinthischer Ordnung im Mittelschiff, die die Seitenschiffe trennen, sind überwältigend!
Noch eine Weile betrachteten wir dieses Kunstbauwerk, bevor wir zur nächsten Kirche hinüber gingen. Aber da sollte mich etwas erwarten, was mir noch niemals passiert ist.
Wir gelangten durch ein Tor auf einem Vorplatz der Kirche. Zwei junge Männer boten Brot und reichten es uns. Wolfgang wollte es bezahlen; doch zu seiner Überraschung entgegnete einer der Männer, das es das Brot und Leib Christi sei und eine Gabe. Wir nahmen das Stück Brot dankbar entgegen.
Dann wartete die Kirche Santa Bonifacio auf uns.
Sie ist eine Titelkirche, die dem heiligen Bonifacius von Tarsus und Alexius von Edessa geweiht ist.
Das Datum der Errichtung ist historisch nicht belegt. Es wird angenommen. Das sie im 3. oder 4. Jh. erbaut wurde. Im Jahr 1216 ordnete Papst Honorius III den Wiederaufbau an, und im Jahr 1582 wurde die Kirche restauriert. Im Jahr 1750 erfolgte durch Tommaso De Marchis eine Rekonstruierung und von 1852 – 1860 durch Somaschi. So behielt diese Kirche die Elemente aus all diese Epochen: Der Glockenturm im romanischen Stil, einige Teile der Kirche aus Honoris Zeit sind östlich der modernen Kirche zu sehen, das Portal ist mittelalterlich. Die Veranda aus dem 15. Jh. wurde von De Marchis über den mittelalterlichen Portal angeordnet.
Bemerkenswert ist noch, dass unter der Kirche eine romanische Krypta angelegt ist, deren Altar die Reliquien des Thomas Becket enthält. Das Fresko an den Wänden stammt aus dem 12, Jh. und zeigt das Lamm Gottes und Symbole der Evangelisten. Die nördliche Wand ist geschmückt mit einer Malerei von Jean Francois de Troy und zeigt den heiligen Hieronymus Ämiliani, der Waisenkinder dem Schutz der Jungfrau Maria anvertraut.
Auch diese glanz- und kunstvolle Kirche verlangt höchsten Respekt! Leise erklangen sakrale Klänge, während wir das Kirchenschiff betrachteten. Ganz leise bewegten wir uns und wagten
kaum ein Geräusch von uns zu geben. Wolfgang (obwohl er kaum einen Bezug zum kirchlichen hat) nahm mit Bedacht auf einem Stuhl platz und lauschte andächtig. Soviel ich nun mitbekam, war auch er tief beeindruckt.
Die leise, andächtige Musik bewegte mich derart und drang so tief in meinem Inneren, dass sich meine Augen mit Tränen füllten. Ich sah beiseite, so dass Wolfgang und ein altes Weiblein in dunkler Kleidung, die am Ende des Kirchenschiffes auf einem Stuhl saß und betete, nicht meine Tränen bemerken sollten. Noch nie zuvor hatte ich in einer Kirche geweint...
Auf dem Rückweg gingen wir noch einmal in den Orangengarten. Noch immer spielte der Musikant
seine Melodien. Ich muss zugeben, das mich auch dieser heutige Tag so sehr erfüllt hatte, dass ich mich froh und erleichtert fühlte. Ich fühlte mich so seltsam friedlich und ruhig wie lange nicht mehr...
„Wird es Regen geben?“ fragte ich. Wir schauten zum Himmel hinauf, der sich mit grauen Wolken überzog. „Am besten ist, das wir nun langsam aufbrechen. Was meinst du?“ meinte er. „Ja, wir könnten noch einen Espresso trinken“, erwiderte ich. Obwohl uns vor dem Espresso, der angeblich sehr stark war, unserer Reise gewarnt wurde, hatten wir ihn öfters genossen.
In kleinen Tassen wurde er serviert.
In einem Cafe vor der Metro fanden wir einen freien Tisch, bestellten das Getränk und ließen ihn uns schmecken. Nach begleichen der Rechnung gingen wir zur Metro hinunter. Wir nahmen uns vor, schon einiges, was wir nicht unbedingt mehr benötigten, im Koffer zu verstauen.
Morgen früh wird uns wieder Emanuelle zum Flughafen fahren...
Es begann tatsächlich zu regnen; doch hielt er uns nicht ab, in der Bistro unser Abendessen einzunehmen. Wir saßen wieder unter den Einheimischen eine ganze Weile, aßen und tranken wieder ein italienisch typische Bier.
Am nächsten Morgen stand Emanuelle schon wartend vor dem Hoteleingang. Wir verabschiedeten uns bei Giorgia und ich überreichte ihr noch ein kleines Geschenk für ihre Hilfsbereitschaft und Tipps, über die wir uns sehr gefreut haben – einen kleinen Teddybär von Berlin, das Wahrzeichen unserer Hauptstadt. Sie schien überrascht und dann erfreut zu sein über das kleine Geschenk.
Rasch wurden unsere Koffer verstaut und ich durfte neben Emanuelle auf dem Beifahrersitz sitzen.
Auf der Hinfahrt schien er uns nicht sehr gesprächig – Wie überrascht ich war, dass er sich über viele Dinge äußerte, während er auf dem Außenring Roms den Flughafen ansteuerte. Er schien mir wie ausgewechselt und sprach über alltägliche Dinge. Dann kam das Thema über das römische Reich auf, u. a. welche Ceasaren höchst grausam regierten. Darunter fiel auch der Name Caligula und Nero. Es freute mich mit ihm über Geschichte zu sprechen. Obwohl er meinte, das sein Englisch nicht das Beste wäre, fand ich es aber recht gut.
Auf dem Ring war der Verkehr schon am Morgen recht heftig, und so wechselte er öfters die Fahrspur um vorwärts zu kommen. Trotzdem schwatzten wir weiter während der Fahrt.
Flughafen Fiumicino. Jetzt hieß es Abschied nehmen von der ewigen Stadt Rom! Diese wunderbaren Tage mit den vielen Eindrücken und Erlebnissen werde ich wohl nicht mehr vergessen... Trotz meine Schmerzen und Blasen an den Füßen habe ich keine Sekunde bereut, mir diese außergewöhnliche Stadt mit der kunstvollen Architektur in Reinform gesehen und erlebt zu haben...
Sanctus Rome ... la Città Eterna
(Auf Wiedersehen Rom, du ewige Stadt)
ENDE
Hoffe, euch gefällt mein Reisebericht
LG Ceres
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Re: Reise nach Italien
Ja, mir hat er sehr gefallen.
Ich kann mich erinnern, 1977 war ich als 13jähriger mit meinen Eltern und Geschwistern in Rom, damals schon geschichtsinteressiert und es hat mir sehr gefallen.
Ich kann mich erinnern, 1977 war ich als 13jähriger mit meinen Eltern und Geschwistern in Rom, damals schon geschichtsinteressiert und es hat mir sehr gefallen.
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