Captain (manchmal auch Major) Henry Wirz - Kommandant von Andersonville
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Captain (manchmal auch Major) Henry Wirz - Kommandant von Andersonville
Captain (manchmal auch Major) Henry Wirz - Kommandant von Andersonville
Heinrich Hartmann Wirz *25.11.1823 in Zürich war ein übler Charakter, wurde er doch schon in der Schweiz eingesperrt Als Hochstapler und wegen Unterschlagung wurde er 1847 in Zürich zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt, das unterschlagene Geld stammte vom Kaufhaus wo sein Vater als Aufseher und Schneider arbeitete.
Schon in jungen Jahren zog es Wirz in die Welt hinaus, er besuchte u.A. Italien und Frankreich.
1848 wurde er aus gesundheitlichen Gründen entlassen und für 4 Jahre aus Zürich verbannt. Er reiste zu Verwandten seiner Frau nach Moskau und wanderte dann 1850 in die Vereinigten Staaten aus. In Lawrence/Massachusetts arbeite er als Weber um dann 1854 nach Hopkins/Kentucky zu ziehen. Dort wurde er Arztgehilfe, aber nach 2 Monaten eröffnete er in Cadiz/Kentucky eine eigene Praxis. 1854 heirate er abermals, nachdem seine Heirat in Zürich 1853 geschieden wurde. Warum er dann alleine Kentucky verliess, man weiss es nicht, auf jeden Fall ging er auf eine Plantage wo er als "Arzt" für Sklaven arbeitete.
1861 meldete er sich freiwillig zum Louisiana-Infanterie-Regiment, wo er es sehr schnell zum Sergeanten brachte.
Im Mai 1862 wurde er bei der Schlacht von Seven Pines schwer verletzt, dass er nicht mehr kämpfen konnte. Wirz wurde danach zum Captain befördert und für Schreibarbeiten abkommandiert. Als Deputy Prevost Marshall inspizierte er Kriegsgefangenenlager, um dann später das Kommando in Andersonville zu übernehmen. Unter seinem Kommando starben im Camp Sumter rund 12.300 Soldaten unter rund 45.000 Gefangenen. Viele Historiker und Wissenschaftler bezeichnen Andersonville oder Camp Sumter als 1. Auschwitz, weil der Tod der Inhaftierten durch die Konföderierte Armee in Kauf genommen wurde. So war Wirz seines Erachtens nur Befehlsausführer. Seine Schuld an der fatalen Unterernährung der Gefangenen ist bis heute umstritten. Sein Vorgesetzter General John Henry Winder, der Oberkommandierende aller Gefangenenlager östlich des Mississippi, hatte unter der Hand für das Lager bestimmte Lebensmittel verkauft, war aber am 7. Februar 1865 bei einem Abendessen in Wirz' Haus verstorben und konnte nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Schuldig machte sich Wirz jedoch dahingehend, dass er den Gefangenen das Errichten von Behausungen untersagte.
Die Trinkwasserversorgung war ein kleiner Bach, der aber gleichzeitig als Kanalisation diente. Aber im August 1864 gab es quasi ein Wunder, denn auf einmal sprudelte eine Quelle mit glasklarem Wasser aus der Wiese, die Gefangenen waren sonst nur an das brackige Wasser aus dem Bach oder aus Pfützen gewohnt.
Nach dem Krieg wurde Wirz verhaftet und als Kriegsverbrecher zum Tode durch den Strang verurteilt. Laut überlieferten Quellen brach sein Genick nicht, so dass Wirz einen qualvollen Tod durch Strangulation erlitt. An seiner Stelle wollte man
General John Henry Winder den Prozess machen, er war für die Zustände in den Lagern verantwortlich, doch er starb ja vor dem Ende des Krieges.
Am 10. November 1865 verschied Wirz in Washington D.C. Sein Grab befindet sich auf dem Mount Olivet Friedhof in Washington D.C.
Ich persönlich sehe Wirz als Bauernopfer an, er konnte nicht richtig lesen und schreiben, und die englische Sprache war ihm weitgehend fremd.
Heute ist Andersonville eine nationale Gedenkstätte, aber auch der Name Wirz ist nicht vergessen, es wurde ihm ein Denkmal von einer Frauenorganisation (United Daughters of the Confederacy 1909) gestiftet, der Stein steht immer noch, und Andersonville hat sich seit jener Zeit nicht gross verändert.
Sein Urgrossneffe in der Schweiz kämpft um die Reputation von Henry Wirz:
http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/d ... -106925716
Bild der Urteilsverlesung an Captain Wirz (mit verschränkten Armen rechts), Bild aus meiner Sammlung:
Heinrich Hartmann Wirz *25.11.1823 in Zürich war ein übler Charakter, wurde er doch schon in der Schweiz eingesperrt Als Hochstapler und wegen Unterschlagung wurde er 1847 in Zürich zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt, das unterschlagene Geld stammte vom Kaufhaus wo sein Vater als Aufseher und Schneider arbeitete.
Schon in jungen Jahren zog es Wirz in die Welt hinaus, er besuchte u.A. Italien und Frankreich.
1848 wurde er aus gesundheitlichen Gründen entlassen und für 4 Jahre aus Zürich verbannt. Er reiste zu Verwandten seiner Frau nach Moskau und wanderte dann 1850 in die Vereinigten Staaten aus. In Lawrence/Massachusetts arbeite er als Weber um dann 1854 nach Hopkins/Kentucky zu ziehen. Dort wurde er Arztgehilfe, aber nach 2 Monaten eröffnete er in Cadiz/Kentucky eine eigene Praxis. 1854 heirate er abermals, nachdem seine Heirat in Zürich 1853 geschieden wurde. Warum er dann alleine Kentucky verliess, man weiss es nicht, auf jeden Fall ging er auf eine Plantage wo er als "Arzt" für Sklaven arbeitete.
1861 meldete er sich freiwillig zum Louisiana-Infanterie-Regiment, wo er es sehr schnell zum Sergeanten brachte.
Im Mai 1862 wurde er bei der Schlacht von Seven Pines schwer verletzt, dass er nicht mehr kämpfen konnte. Wirz wurde danach zum Captain befördert und für Schreibarbeiten abkommandiert. Als Deputy Prevost Marshall inspizierte er Kriegsgefangenenlager, um dann später das Kommando in Andersonville zu übernehmen. Unter seinem Kommando starben im Camp Sumter rund 12.300 Soldaten unter rund 45.000 Gefangenen. Viele Historiker und Wissenschaftler bezeichnen Andersonville oder Camp Sumter als 1. Auschwitz, weil der Tod der Inhaftierten durch die Konföderierte Armee in Kauf genommen wurde. So war Wirz seines Erachtens nur Befehlsausführer. Seine Schuld an der fatalen Unterernährung der Gefangenen ist bis heute umstritten. Sein Vorgesetzter General John Henry Winder, der Oberkommandierende aller Gefangenenlager östlich des Mississippi, hatte unter der Hand für das Lager bestimmte Lebensmittel verkauft, war aber am 7. Februar 1865 bei einem Abendessen in Wirz' Haus verstorben und konnte nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Schuldig machte sich Wirz jedoch dahingehend, dass er den Gefangenen das Errichten von Behausungen untersagte.
Die Trinkwasserversorgung war ein kleiner Bach, der aber gleichzeitig als Kanalisation diente. Aber im August 1864 gab es quasi ein Wunder, denn auf einmal sprudelte eine Quelle mit glasklarem Wasser aus der Wiese, die Gefangenen waren sonst nur an das brackige Wasser aus dem Bach oder aus Pfützen gewohnt.
Nach dem Krieg wurde Wirz verhaftet und als Kriegsverbrecher zum Tode durch den Strang verurteilt. Laut überlieferten Quellen brach sein Genick nicht, so dass Wirz einen qualvollen Tod durch Strangulation erlitt. An seiner Stelle wollte man
General John Henry Winder den Prozess machen, er war für die Zustände in den Lagern verantwortlich, doch er starb ja vor dem Ende des Krieges.
Am 10. November 1865 verschied Wirz in Washington D.C. Sein Grab befindet sich auf dem Mount Olivet Friedhof in Washington D.C.
Ich persönlich sehe Wirz als Bauernopfer an, er konnte nicht richtig lesen und schreiben, und die englische Sprache war ihm weitgehend fremd.
Heute ist Andersonville eine nationale Gedenkstätte, aber auch der Name Wirz ist nicht vergessen, es wurde ihm ein Denkmal von einer Frauenorganisation (United Daughters of the Confederacy 1909) gestiftet, der Stein steht immer noch, und Andersonville hat sich seit jener Zeit nicht gross verändert.
Sein Urgrossneffe in der Schweiz kämpft um die Reputation von Henry Wirz:
http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/d ... -106925716
Bild der Urteilsverlesung an Captain Wirz (mit verschränkten Armen rechts), Bild aus meiner Sammlung:
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Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.
General William Tecumseh Sherman
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