Ein Skandal der UEFA - die Urteile nach dem Spiel Glasgow Rangers - Slavia Prag

[Marek1964]

Es gibt leider viel zu viele Beispiele dazu, auch in den letzten Tagen. So wurde ein Tontechniker in der Schweiz für zwei Jahre von allen Schweizer Stadien verbannt weil er von einem Schwarzen Spieler gesagt hat, er benehme sich wie "ein Bananepflücker, er würde ständig nur rumschreien (oder mit den Armen werfen, weiss ich nicht mehr so genau). Leider war sein Kommentar unbeabsichtigt auch für die TV-Zuschauer hörbar.

Etwas anders, aber ähnlich gelagert, die wahnwitzige Sperre des Spielers von Slavia Prag, der 10 UEFA Spiele nicht spielen darf. Er hat in einer Partie bei den Glasgow Rangers eine schwarzen Gegenspieler etwas ins Ohr geflüstert. Dies nachdem zuvor die Rangers sich extrem unsportlich verhalten hatten, der Torhüter von Slavia wurde nach einem brutalen Foul schwer verletzt, zwei Rangers Spieler traten auf einen am Boden liegenden Slavia Spieler ein - was eigentlich mindestens zwei weitere rote Karten hätte nach sich ziehen müssen, was aber den Spielabbruch (bei einem Stand von 2:0 für Slavia) bedeuten müssen. Auch sonst hatten die Rangers sehr unfair gespielt.

Der Skandal ging nach dem Spiel weiter, der betroffene schwarze Spieler der Glasgow Rangers schlug mit der Faust gegen den Spieler von Slavia Prag. Eine halbe Stunde wurden die Slavia Spieler daran gehindert, in die Kabine zurückzukehren.

Das alles war allerdings für die britischen Medien und die UEFA nicht das grosse Thema, sondern die angeblich rassistische Beleidigung von Kamara, dem schwarzen Spieler der Rangers. Kamara erhielt nun eine Strafe von drei Spielsperren (für einen Faustschlag!), der Spieler, Roofe, der den Torhüter von Slavia schwer im Gesicht verletzt hat, erhielt eine Sperre von vier Spielen, aber für eine geflüsterte Bemerkung, bei der es sich nicht nachweisen lässt, was gesagt worden ist, gibt es 10 Sperren.

Der Verrücktheit nicht genug, dominieren in den britischen Kommentaren die Ansichten, die Strafe sei nicht hoch genug - diejenige des Slavia Spielers natürlich...

[Skeptik]

...aber für eine geflüsterte Bemerkung, bei der es sich nicht nachweisen lässt, was gesagt worden ist, gibt es 10 Sperren.

Der Verrücktheit nicht genug, dominieren in den britischen Kommentaren die Ansichten, die Strafe sei nicht hoch genug - diejenige des Slavia Spielers natürlich...

Hier rechts mimt der Slaviaspieler Kudela den Unschuldsengel:



Wohl später hat er Kamara dann noch das hier mitgegeben:
“[Kudela] came over and said 'you're a monkey, you're a f*cking monkey and you know you are‘.

Was wäre der Fußball ohne die ausgesuchten Möglichkeiten der Völkerverständigung?

https://www.google.de/search?q=what+did+Kudela+say+to+Kamara&hl=de&ei=M1F8YKxHx4j27w-GzZ84&oq=what+did+Kudela+say+to+Kamara&gs_lcp=Cgdnd3Mtd2l6EAMyBAgAEBMyCAgAEBYQHhATMggIABAWEB4QEzoHCAAQRxCwAzoECAAQQzoKCAAQsQMQgwEQQzoFCAAQsQM6CAgAELEDEIMBOgIIADoFCC4QsQM6CAguELEDEIMBOgIILjoFCC4QkwI6BggAEBYQHjoICAAQFhAKEB5Q0hVY5nFggIEBaANwAngAgAHEAYgB4Q2SAQQyOS4xmAEAoAEBqgEHZ3dzLXdperABAMgBCMABAQ&sclient=gws-wiz&ved=0ahUKEwjsrILwjojwAhVHhP0HHYbmBwcQ4dUDCA0&uact=5

[Marek1964]

Das Problem ist, dass Kamara bereits vier Versionen davon zum Besten gab, was Kúdela gesagt haben soll.

Die von Dir zitierte Version ist viel zu lang, wenn man sie mit den Fernsehaufnahmen vergleicht. Vor allem aber kann Kúdela kein Englisch, nur Wortfetzen. Sowohl der Zusatz "and you know you are", als auch eine andere kolportierte Version, die Kúdela gesagt haben soll, "aren´t you" sind Redewendungen, die nur sehr gut Englisch Sprechende verwenden können.

Ganz abgesehen davon, dass auf dem Fussballfeld so manches gesagt wird, es geht heiss zu und her, und immer noch muss gelten, dass eine Verletzung und unfaire Spielweise härter bestraft werden sollte als Worte.

[Skeptik]

Ganz abgesehen davon, dass auf dem Fussballfeld so manches gesagt wird, es geht heiss zu und her, und immer noch muss gelten, dass eine Verletzung und unfaire Spielweise härter bestraft werden sollte als Worte.

Das erinnert mich sehr an die immer noch ungleiche Behandlung von körperlicher und seelische Mißhandlung in der Rechtsprechung. Wie gerade gestern in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu lesen. Eine Unternehmerin lebt seit sieben Jahren mit einem Psychoterror durch einen Stalker. 2280 Mails, jede Menge Briefe, Postkarten und Pakete hat er ihr geschickt und sie damit verfolgt und bedrängt. Ihre Anzeige bei der Polizei wird abgewiesen: man könne nichts für sie tun, da keine „schwerwiegende Beeinträchtigung“ vorliege. Ihr sei ja nichts passiert.

Hätte der Stalker die Unternehmerin ins Gesicht geschlagen, wäre das natürlich gaaanz was anderes!

[Marek1964]

Naja, die Paralellen zwischen einem Jahrelangen Stalking und einer einmal gemachten Bemerkung sehe ich dann schon einen Unterschied. Man kann natürlich Briefe und Pakete zurückschicken oder wegwerfen und Mails ignorieren, 2280 klingt nach viel, falls das aber während sieben Jahren ging ist das nicht einmal eine Mail täglich.

Ich meine ja, ich verstehe auch, man ist dann machtlos, und es ist verrückt, warum jemand heute einer Frau so sinnlos nachjagt, statt seine Energie sinnvoll zu investieren.

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