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Erfahrungen beim Erstellen eines Stammbaumes

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Beitrag von Nemeth Mo Feb 09, 2015 5:13 pm

Da wäre als Erstes
Was bringt die Erstellung eines persönlichen Stammbaumesals geschichtliche Wertung ?
Sind Stammbäume heute noch zeitgemäß ?
Wer von uns hat überhaupt noch einen Stammbaum ?

Ist es nur ein interessantes Hobby mit Blick in die persönliche Geschichte ?

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Beitrag von Waldi Mo Feb 09, 2015 5:44 pm

Ich denke, Stammbäume werden interessant, wenn bekannt ist, daß seine Vorfahren vor ewigen Zeiten gelebt haben, in der Gesellschaft höher gestellt waren usw.

Meine Schwester hatte einen Stammbaum erstellt gehabt, mir gab das noch nie etwas.
Interessant wird es bei Persönlichkeiten wie von Kaiser, Fürsten uvm., aus grauer Vorzeit wie Mittelalter ......


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Beitrag von Exmitglied-1 Di Feb 10, 2015 1:25 am

Einen Stammbaum zu erstellen stelle ich mir wahnsinnig aufregend vor. Einer meiner Vorfahren war im 18. Jahrhundert vielleicht ein Lehrer im Nachbardorf. Da würde ich gerne nachforschen, ob das sein kann. Aber dann stelle ich fest, dass auf einem anderen Zweig des Stammbaumes ein Ahne eine unbeliebte Person war, die jeder Deutsche kennt, mit dem aber fast keiner was zu tun haben wollte. Da geht es mit der Forschung schon langsamer.
Ich kenne Bauerngeschlechter im Nachbardorf, die ihre Entstehung von der Einwanderung in das Dorf vor Jahrhunderten bis in die Gegenwart belegen können. Wer so eine Ahnentafel sein eigen nennen kann, darf sich stolz einen Deutschen nennen.

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Beitrag von Gontscharow Di Feb 10, 2015 8:04 am

Ja, das würde mich auch interessieren.
Wobei das - über Generationen hinweg - nur bei meiner Familie väterlicherseits
möglich sein dürfte. Bei Familie meiner Mutter, aus der Ukraine stammend,
hätte ich schon bei den Urgroßeltern Schwierigkeiten.
Ich habe mal gehört, daß die Urkunden in Deutschland in der Regel bis
zum 30-jährigen Krieg zurückzuverfolgen seien, mit der Zeit davor wäre es mangels
erhaltener Aufzeichnungen schwierig ( die Aufzeichnungen hätten den 30-jährigen Krieg
nicht überstanden).
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Beitrag von Nemeth Di Feb 10, 2015 11:27 am

Es sollte sich keiner entmutigen lassen eine Ahnenforschung zu betreiben.
Es kann nicht ein jeder von uns Goethe, Schiller oder Bismark in seine Ahnentafel
aufnehmen.
Bei vielen geht es auch eine Nummer kleiner.
Dabei möchte ich nur von einer Episode berichten.
In der Kreistadt meiner Sommerresidenz suchte ich einen guten Tischler, Zimmermann,
eben einen Holzhändler. Nach einem mehr oder weniger Totalreinfall versuchte ich mein
Glück bei der Konkurenz.
Dort entdeckte ich die Ahnentafel des "deutschen" Inhabers, die ich interessiert betrachtete.
Ihm fiel auch mein Interesse auf und so gab es ein Gespräch außerhalb des Holzes.
Da fiel mir ein abgebildetes Wappen auf, es war das Wappen meiner Heimatgemeinde.
Ich bat ihn um eine Kopie seines Stammbaumes , um eventuelle Überschneidungen mit
meinem Stammbaum feststellen zu können.
Da kam die Überraschung, wir waren miteinander verwandt. Zwar über Ur.Ur,Ur.....
Doch heute haben wir ein sehr gutes,ein sehr gutes Verhältnis miteinander.
Ob es ohne diese Ahnentafeln möglich gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln.
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Beitrag von Gontscharow Di Feb 10, 2015 12:02 pm

Das sind dann die interessanten Entdeckungen, die man macht, Nemeth Very Happy
Und je weiter man zurückgeht, desto mehr Verwandte hat man.
Wahrscheinlich sind auch du und ich "verwandt", geht man weit genug zurück.
( 2 Eltern, 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, bereits 16 Ururgroßeltern ... und deren
jeweilige Nachkommen )
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Beitrag von SarahF Di Feb 10, 2015 3:56 pm

Mich würde es auch interessieren. Meine Großeltern väterlicherseits kommen allerdings aus
Ostpreußen. Hat man 1945 die entsprechenden Aufzeichnungen ( z.B. Heiratsregister der Kirchen und
Standesämter) mit in den Westen genommen ? Haben Polen und Sowjets die entsprechenden Akten aufbewahrt ?
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Beitrag von Nemeth Di Feb 10, 2015 5:19 pm

Hallo Sarah,
bei der Flucht von Ostpreußen und aus den deutschen Ostgebieten ging es nicht um Auswanderung
oder planvolle Umsiedlung. Nein das ging es ums nackte Überleben.
Da verschwendete niemand einen Gedanken um ein Kirchenbuch und ums Heiratsregister.
Jedes Kilo unnützes Gepäck wurde auch noch unterwegs entsorgt.
Etwaige Unterlagen aus damaliger Zeit haben aus purem Zufall überlebt,

Die neuen Herren im Lande hatten, wenn überhaupt nur marginales Interesse an deutschen
Unterlagen.
Wie gesagt, man kann es versuchen an irgendwelche Dokumente heranzukommen, doch die
Aussicht auf Erfolg ist minimal.
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Beitrag von Greyff Di Feb 10, 2015 8:12 pm

Mein Vater stammte aus dem Ermland.
Natürlich sind auf der Fliucht keine Dokumente mitgenommen worden,
das dürfte Ahnenforschung auch in meinem Fall so gut wie unmöglich machen.
Da ca. ein Drittel der Bewohner Deutschlands Vorfahren in seinen ehemaligen Ostgebieten
haben dürfte, ist Ahnenforschung hier mit Schwierigkeiten verbunden.
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Beitrag von Wendenkönig Mi Feb 11, 2015 6:59 pm

Naja, so schwer wie es hier angenommen wird ist es ja nun doch nicht. Sicher kann so eine Folge irgendwann in der Vergangenheit versanden aber möglich ist so eine Stammbaumerstellung schon.
ZUm ersten baut sch ja ein Stammbaum aus dem männlichen  Zweig auf. Die männliche Folge endet nur wenn kein männlicher Nachwuchs mehr folgte, dann musste man einen weiblichen Zweig einbauen ,auf dem dann fortgefahren wird.
Derjenige der den Bau beginnt ist also immer die Spitze und dann geht zurück in die Vergangenheit.
Auch verloren gegangene Dokumente stellen meist kein unüberwindliches Hindernis dar. Geht in die zuständige Kirche und nehmt Einsicht in die Kirchenbücher, Taufregister und so weiter. Jeder Pfarrer hilft gern. Wenn man dan den ersten Vorfahren gefunden hat, fügt sich meistens Puzzle zu Puzzle.
Diese recherchen sind aber sehr oft mit viel Zeit und Reiselust verbunden.
Vielleicht noch ein hinweis, weshalb ich die immer männliche Linie erwähnte. Die Mütter sind da nicht diskriminiert zu verstehen aber es wird ja der Familienname erforscht und der wird halt nur vom männlichen Nachwuchs weitergegeben.
Ab den heutigen Möglichkeiten der Namensfindung dürfte es enorm schwerer werden. Wie oft wird der Mädchenname der Frau angenommen, Doppelnamen sind Gang und Gäbe oder jeder behält seinen Geburtsnamen ui, ui, ui, unsere Nachfahren könnten es unter Umständen schwer haben, mit einer Stammbaumerstellung.

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Beitrag von Wendenkönig Mi Feb 11, 2015 7:44 pm

Was bringt die Erstellung eines persönlichen Stammbaumesals
Fragen von Nemeth:


geschichtliche Wertung ?
...ich glaube geschichtlich wertvoll für die meisten von uns nicht. In der Vergangenheit hat meist der Adel geschichte geschrieben, wenn auch auf dem Rücken des Volkes.

Sind Stammbäume heute noch zeitgemäß ?
Für den einzelnen, der sich mit seiner Familiengeschichte befasst, ganz sicher. Jeder möchte doch wissen woher er stammt und sicher kommen dann auch Details zu Tage die Erstaunen hervorrufen und gläubiges oder ungläubiges Stirnrunzeln verursachen. Auf jeden Fall überraschendes.

Wer von uns hat überhaupt noch einen Stammbaum ?
Jeder von uns hat einen Stammbaum, die meisten kennen ihren nur nicht. Aus mangelndem Interesse oder aus Angst vor der Sysiphusarbeit. Ein Grund findet sich immer.

Ist es nur ein interessantes Hobby mit Blick in die persönliche Geschichte ?
Für die meisten ganz sicher.

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Beitrag von Exmitglied-1 Do Feb 12, 2015 11:01 am

Ja als Hobby ist es sicher ganz interessant, den eigenen Stammbaum zu erforschen oder wenigstens einen interessanten Ast davon.

Aber auch andere Stammbäume sind interessant. Zum Beispiel der Stammbaum eines Ortsgründers als Erbrichter in der Entwicklung des Dorfes.
MfG Heiner

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Beitrag von Nemeth Mo Feb 16, 2015 3:32 pm

Zitat von Wendenkönig:Einen Stammbaum hat ein jeder.
Dem kann ich nur zustimmen.
Stammbäume wurden in Deutschland aber auch in anderen Staaten Europas zur
Pflicht, daß man den Nachweis führen musste "Arischen Geblütes" zu sein.
Dies war bei SS-Größen. Parteigrößen und vielen anderen, die als Aufstiegschancen
"Arier"für sich vereinnahmten. Diese Stammbäume sollten bezeugen, daß man bis in die
6. Generation keine jüdischen Vorfahren hatte.
Das war in Deutschland speziell im III. Reich.

Aber auch nationalistische Staaten Europas, u.a. Ungarn. verlangte das.Was wir
heute als Hobby ansehen, war damals absoluter Ernst.
So kam es daß der "kleine" Mann sich mit Historie befassen musste.
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Beitrag von Exmitglied-1 Fr Feb 20, 2015 3:30 am

Einen kompletten Stammbaum erstellen um Jahrhunderte zurück, stelle ich mir als fast nicht durchführbar vor. Das wird ja eine Anzahl von Personen, die unüberschaubar ist.  king  
Ich (1); Eltern (2); Großeltern (4); Urgroßeltern (8 );  ... Die Personen verdoppeln sich ja ständig. Soviel Personen kann man gar nicht erfassen. Und da sind noch nicht mal Geschwister und Verwandte dabei.

Ein anschauliches Beispiel ist die Aufgabe mit dem Schachbrett. Es hat 64 Felder. Man lege auf das erste Feld ein Reiskorn, auf das zweite Feld zwei, auf das dritte Feld vier Reiskörner, auf das vierte Feld acht Reiskörner und so weiter. Also immer die doppelte Anzahl an Reiskörnern kommt auf das nächste Feld.
Wie viel Reiskörner kämen auf das 64. Feld des Schachbretts? Ich wollte das mal ausrechnen und musste aufgeben. Das werden horrend viele Reiskörner. Zahlen, mit denen der Taschenrechner hoffnungslos überfordert ist. queen  

Ein Stammbaum wird also nie ganz vollständig sein. Aber doch ist es bestimmt eine reizvolle Aufgabe. Mal sehen, wer seinen Stammbaum bis Adam und Eva zurückverfolgen kann. lol!

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Beitrag von Wendenkönig Mi Apr 01, 2015 4:22 pm

Nein, nein. Das ist nicht ganz richtig. Es wird immer nur ein Zweig verfolgt. Entweder der männliche oder der weibliche. Je nach dem wird also der weibliche Teil zwar erwähnt aber dann nicht mehr mit zugezogen oder eben anders herum. Diese riesigen Stammbäume wo alles eingearbeitet wird, wird, glaube ich, nur in Adelsdynastien durchgeführt. Dort sitzen dann aber auch "Legionen" von Schreibern und Forschern ihr gesamtes Arbeitsleben drann.

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Beitrag von Exmitglied-2 Mi Apr 01, 2015 8:27 pm

Wendenkönig schrieb:
Auch verloren gegangene Dokumente stellen meist kein unüberwindliches Hindernis dar. Geht in die zuständige Kirche und nehmt Einsicht in die Kirchenbücher, Taufregister und so weiter. Jeder Pfarrer hilft gern. Wenn man dan den ersten Vorfahren gefunden hat, fügt sich meistens Puzzle zu Puzzle.
Die meisten Kirchenbücher werden mittlerweile in Kirchenarchiven aufbewahrt, weil entsprechende Lagerbedingungen gegeben sein müssen, und sind auf Mikrofilm, soweit ich weiß. Zumindest wenn sie älter sind, bekommt man die Originale auch nicht mit wissenschaftlichem Interesse zu Gesicht.

Gontscharow schrieb:Ich habe mal gehört, daß die Urkunden in Deutschland in der Regel bis
zum 30-jährigen Krieg zurückzuverfolgen seien, mit der Zeit davor wäre es mangels
erhaltener Aufzeichnungen schwierig ( die Aufzeichnungen hätten den 30-jährigen Krieg
nicht überstanden).
Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht, als ich den Stammbaum "meiner" Verbrecherin nachverfolgt habe. Was ich von ihrer Familie vor dem Dreißigjährigen Krieg weiß, habe ich aus zu 70% aus Gerichtsakten. (Oder um es mit Foucault zu sagen: Was wir von nicht berühmten Leuten wissen, erfahren wir außerhalb von Verwaltungsvorgängen meist nur, weil sie etwas angestellt haben sollen.) Wobei selbst Kirchenbücher jeder Art aus dem 17. Jahrhundert eher eine Ausnahme zu sein scheinen.

Nemeth schrieb:
Stammbäume wurden in Deutschland aber auch in anderen Staaten Europas  zur Pflicht, daß man den Nachweis führen musste "Arischen Geblütes" zu sein. [...] So kam es daß der "kleine" Mann sich mit  Historie befassen musste.

Bis ins 19. Jahrhundert kann ich dadurch meinen Stammbaum väterlicherseits auch zurückverfolgen. Es ist ganz nett zu wissen, aber ehrlich gesagt hätte ich nicht den Nerv, um mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, dazu ist es mir nicht wichtig genug. Aber irgendwie scheint hobbymäßige Ahnenforschung auch wieder "in" zu werden.

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Beitrag von wfwbinder Do Apr 02, 2015 1:51 pm

Ich hatte bei der Erstellung Hilfe und Glück. Hilfe, weil schon andere aus der Familie Dokumente aufbewahrt hatten und Glück, weil die Familie in der Zeit des 30jährigen Kriegs nicht in den besonders stark betroffenen Gebieten gelebt hat.

Das soetwas spannend sein kann, habe ich z. B. daran bemerkt, dass sich durch die gesamte Geschichte, bei einem sehr großen Teil wo auch die Berufe bekannt sind, der Bereich Technik/Mathematik überproportional vertreten ist. Von mir als letztem (das mathelastige Fach Ökonomie, über meinen Vater (Technik), Großonkel (Schiffsingenieur) usw. bis zum bis heute letztem gefundenem, der Mathematiker und Astronom bei Hofe war und 1356 das Familienwappen verliehen bekommen hat. Kein Mediziner, kein Philosoph, kein Bäcker, kein Fleischer.
Aber je weiter man nach Hinten kommt, desto problematischer wird es.
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Beitrag von Wendenkönig So Apr 26, 2015 7:35 pm

Heut zu Tage muss man ja auch nicht mehr selbst (also unbedingt selbst) in der Geschichte forschen. Gegen ein entsprechendes Honorar gibt es Profis, die man beauftragen kann um den eigenen Stammbaum, so weit als möglich, zurück zu verfolgen. Es kommt also auch auf das vorhandene "Kleingeld " an. Wenn mich aber der Teufel reitet werde ich mich vielleicht auch mal auf Spurensuche begeben. Warum soll nur der Adel wissen, woher er kommt Wink .

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Beitrag von wfwbinder So Apr 26, 2015 8:55 pm

Wendenkönig schrieb:Heut zu Tage muss man ja auch nicht mehr selbst (also unbedingt selbst) in der Geschichte forschen. Gegen ein entsprechendes Honorar gibt es Profis, die man beauftragen kann um den eigenen Stammbaum, so weit als möglich, zurück zu verfolgen. Es kommt also auch auf das vorhandene "Kleingeld " an. Wenn mich aber der Teufel reitet werde ich mich vielleicht auch mal auf Spurensuche begeben. Warum soll nur der Adel wissen, woher er kommt Wink .

Mache das ruhig. Es ist zeitaufwendig, es nervt manchmal, aber es ist auch sehr spannend. Geld würde ich dafür nicht ausgeben, selbst wenn ich es hätte. Manchmal braucht man auch einfach Glück, dass man überhaupt etwas findet.
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Beitrag von Wendenkönig Mo Apr 27, 2015 5:02 pm

Da geb ich Dir Recht, wfwbinder. Geld würde ich nicht ausgeben aber den Spass dabei zu haben, wenn man selbst wieder ein Stück voran gekommen ist, der dürfte unbezahlbar sein. Und Glück, Glück gehört sicher auch dazu aber warum sollte man das nicht auch mal haben. Ich denke schon länger drüber nach.Allerdings hab ich aber auch die Befürchtung, dass, wenn ich weiter zurück komme, meine Wege, um weiteres zu erfahren, mich über die deutsche Grenze in Richtung Osten führen werden. Nun gut aber wer weiß schon, ob mich, wie schon geschrieben, der Teufel nicht doch mal reitet... Wink

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Beitrag von wfwbinder Mo Apr 27, 2015 5:34 pm

Wendenkönig schrieb: Ich denke schon länger drüber nach.Allerdings hab ich aber auch die Befürchtung, dass, wenn ich weiter zurück komme, meine Wege, um weiteres zu erfahren, mich über die deutsche Grenze in Richtung Osten führen werden. Nun gut aber wer weiß schon, ob mich, wie schon geschrieben, der Teufel nicht doch mal reitet... Wink

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Genau das ist einer der Punkte wo ich GLück hatte, denn die Familie meines Vaters hatte Anfang des letzten Jahrhunderts jenseits der Oder gewohnt, aber zum Glück waren alle relevanten Dokumente vorhanden, um die Zeit nachweisen zu können, ohne dort forschen zu müssen.
Das zweite mal hatte ich Glück, weil die Familie zu Zeiten des 30jährigen Krieges nicht in einem der Orte war, die es besonders schlimm gebeutelt hat. Für Jemanden, der in Magdeburg forschen müsste, stelle ich
es mir sehr schwierig vor.
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Beitrag von Exmitglied-2 Mi Apr 29, 2015 3:19 pm

Ich musste bei der Entdeckung dieses Stammbaums derer von Bismarck letzten Samstag an diesen Thread denken. Leider ließ er sich nicht besser fotographieren (und warum beim Hochladen das Bild gedreht wurde, weiß ich auch noch nicht), weil der Kronleuchter im Weg hing. Der Stammbaum hängt im Schloss Döbbelin.

Erfahrungen beim Erstellen eines Stammbaumes 20150411

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Beitrag von WDPG Mi Apr 29, 2015 9:52 pm

Nemeth schrieb:Da wäre als Erstes
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Wer von uns hat überhaupt noch einen Stammbaum ?

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Ich persönlich habe es leider (noch) nicht geschafft einen größeren Stammbaum zurück zu verfolgen. Aber ich finde auf jedem Fall das es was interessantes war.
Die Frage: Wer waren meine Vorfahren? War jemand bedeutender dabei? Wo haben die gelebt? Was war ihre Arbeit, vielleicht (bei noch nicht so weit entfernten Verwandten) was waren ihren Hobbys/Interessen? Haben sie was hinterlassen? Sind ein sehr interessanter und persönlicher Blick in die Geschichte finde ich.

Also Zeitgemäß werden sie immer sein, ob sie Trend sind weiß ich nicht - halte aber ohnehin nicht viel von Trends. Was man aber auch sagen muss: Oft ist es gar nicht so einfach hier gute Informationen zu bekommen finde ich.

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