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1989: Mauerfall, Eiserner Vorhang weg, das Ende des kalten Krieges, Ende der Geschichte - wie denkt Ihr heute darüber?

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Beitrag von Marek1964 So März 08, 2015 9:36 pm

Wir haben hier im Forum viele - auch mich - die Antikommunisten waren (und heute noch sind) und lange wohl nicht gedacht hatten, dass irgendwann der Eiserne Vorhang fallen würde.

Meine Mutter (1928-2004) sagte damals: Als ich 1968 emigrierte, dachte ich nicht, dass es 22 Jahre dauern würde, bis ich zurückkehren könnte. Als es dann aber doch soweit war, war ich doch überrascht, dass es gekommen ist. Irgendwie entwickelte sich das Gefühl, das werde nie enden.

Welche Gefühle hattet Ihr damals? Dachtet Ihr auch, das Ende der Geschichte sei gekommen?

Ich gebe freimütig zu, ja, ich hatte durchaus das Gefühl. Ich dachte schon, ein goldenes Zeitalter breche an.

Leider, man wurde dann schon schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt.

Aber das Gefühl damals, das war schon einmalig und toll, irgendwie einzigartig.
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Beitrag von Judas Phatre So März 08, 2015 11:20 pm

Marek1964 schrieb:Wir haben hier im Forum viele - auch mich - die Antikommunisten waren (und heute noch sind) und lange wohl nicht gedacht hatten, dass irgendwann der Eiserne Vorhang fallen würde.
...
Aber das Gefühl damals, das war schon einmalig und toll, irgendwie einzigartig.
Ich arbeitete damals in einem Krankenhaus in Neuss, sehr weit weg von allem. Aber das hat uns alle sehr berührt, obwohl ich keine Verwandten "drüben" hatte. Bei allem Negativen, das uns umgab, sah es auf einmal so aus, als ob die Menschen nicht nur in Deutschland zur Vernunft kämen. Spätestens mit den Kriegen in Jugoslawien hat sich das wieder relativiert. Auch, wenn das Thema nicht so emotional ist, halte ich aber die europäische Einigung für den viel wichtigeren Schritt.
Ich bin in puncto Kommunismus hin- und hergerissen. Alles Totalitäre lehne ich ab. Der real existierende Kommunismus war meist eine menschenverachtende Diktatur. Die Idee dahinter unterstütze ich aber: Eine Gemeinschaft, die für das Gemeinwohl mit möglichst wenig Egoismus auskommen will, imponiert mir. Ich habe einige Jahre über das frühe Christentum gearbeitet. Da gibt es viele Ähnlichkeiten: Das dogmatische Christentum lehne ich ab, das urprüngliche Sozialmodell finde ich faszinierend. Man stelle sich vor, es wäre möglich in einem Staat wie in einer Familie zu leben... Und dieses Gefühl hatte ich für einen Moment.
Als die Mauer fiel.
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Beitrag von Klartext So März 08, 2015 11:23 pm

Ein Religionslehrer hat uns den Unterschied von Kommuninsmus und dem Christentum erklärt:

Der Christ sagt: Was mein ist, ist Dein.

Der Kommunist sagt: Was Dein ist, ist mein.

Hat sehr viel wahres.

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Beitrag von Judas Phatre So März 08, 2015 11:36 pm

Klartext schrieb:Ein Religionslehrer hat uns den Unterschied von Kommuninsmus und dem Christentum erklärt:

Der Christ sagt: Was mein ist, ist Dein.

Der Kommunist sagt: Was Dein ist, ist mein.

Hat sehr viel wahres.
Ich würde die Aussage des Christen in die Vergangenheit setzen: Der (Ur-)Christ sagte:...
Aber es stimmt. Der reale Kommunismus wurde aus dem Sozialneid geboren. Jesus, soweit ich meinen Ergebnissen trauen darf, ist den Weg gegangen, wie man ihn bei der Kindererziehung geht: Die anderen an dem eigenen Beispiel lernen lassen. Aus diesem Grunde vergleiche ich ihn gern mit Gandhi. Schade, dass das schiefgegengen ist.
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Beitrag von Gontscharow Mo März 09, 2015 9:10 am

Wenn ich mich an das Jahr 1989 erinnere, hatte ich sehr früh die Gewissheit,
daß die Wiedervereinigung Deutschlands bevorstünde, nämlich als die Massenflucht
von DDR-Bürgern via die ungarische Grenze stattfand.
Ungarn hatte den eisernen Vorhang zerschnitten - das war für mich das Ende des Kommunismus.
Merkwürdigerweise dachten damals noch alle, daß die deutsche Einheit kein aktuelles Thema sei,
ob in Moskau oder der eigenen Familie. Very Happy Ich hatte das seinerzeit als Trägheit im Denken
interpretiert - man hielt am Altgewohnten fest, vielleicht auch aus der unterschwelligen Ahnung,
daß die Welt sich nun radikal verändern könnte.
Und das hat sie dann ja auch - ab Herbst 1989 waren wir atemlos, in Schallgeschwindigkeit
brach das Altgewohnte zusammen. Wobei der Bürger der DDR es sofort zu spüren bekamen,
in Westdeutschland war es ein schleichender, sich über Jahre hinziehender Prozess. Zunächst dachten
die "Wessis" alles bliebe so wie es ist, eben nur glücklicherweise um den Osten Deutschlands erweitert,
so wie ein rührender Hollywoodspielfilm mit happy end.
Und Herr Kohl tat auch alles, um diese Illusion zu nähren, vielleicht hatte er sie sogar selbst,
anders kann man sich seine Vorstellung vom Solidaritätszuschlag nicht erklären, den man nur für einige Jahre
bräuchte,um ganz schnell "blühende Landschaften" im Osten zu schaffen, eine kleine Anschubfinanzierung, dann
laufe der Aufschwung im Osten von selbst. Aus der Portokasse zu zahlen sozusagen ( alles Zitate
von CDU-Politikern aus dieser Zeit).
Mir war das, nachdem ich es frühzeitig kommen gesehen habe, dann in der Realität einfach zu heftig,
um es so schnell, wie es passierte, auch verarbeiten zu können. Ich glaube, ich habe irgendwann einfach
abgeschaltet, weil ich die Fülle der Nachrichten, die tagtäglich über einen herein brach, nicht mehr zu
bewältigen war. Neben "Wiedervereinigung" hatte ich ja auch noch mein eigenes Leben, das es zu meistern galt.

Daß die emotionale Aufarbeitung länger gedauert hat, kann ich anhand dieser Episode aus meinem Leben schildern :
Im Sommer 1991 ( oder 1992 ? ) fuhr ich mit einem Freund im Auto von Berlin nach Usedom, um dort Urlaub zu machen. Im Autoradio spielten sie wieder einmal "Wind of Change", daß als das bekannteste Lied dieser Zeit
in die Geschichte eingegangen ist ( obwohl es glaube ich erst nach dem Mauerfall entstanden ist). Jedenfalls
hat mich das plötzlich sehr mitgenommen, dieses Lied zu hören, und ohne Grenzkontrollen einfach so durch
Brandenburg und Vorpommern zu fahren, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt und nie anders gewesen.
Für jemanden, der in Westberlin hinter der Mauer gewohnt hat, war das noch mal etwas ganz Besonderes.
Jedenfalls mußte ich kurz auf den nächsten Rastplatz fahren und mit den Tränen kämpfen. Mein Freund hatte sich
noch gewundert, was denn los sei.

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Beitrag von Wallenstein Mo März 09, 2015 10:50 am

Das Lied „Wind of Change“ wurde von den Scorpions Ende 1990 auf einer LP produziert und erschien Februar 1991 als Single.

Ich weiß nicht, ob es der Gruppe bekannt war, aber sie beziehen sich hier, wahrscheinlich ohne es zu wissen, auf eine ganz berühmte Rede von dem britischen Premierminister Harold Macmillan in Südafrika 1960. Diese Rede wurde als „wind of change speech“ bekannt, denn es ging hier um das Ende der europäischen Kolonialherrschaft in Afrika. Der Brite zog einen Vergleich mit dem Römischen Imperium. Aus dessen Zerfall seien eine Reihe National Staaten entstanden und ähnliches würde jetzt auch in Afrika passieren. Die Herrschaft des weißen Mannes sei beendet.
In beiden Fällen, einmal in Afrika und dann in Osteuropa, zerfielen Imperien durch das „blowing of the wind of change“.

Hier ist die Rede:
http://africanhistory.about.com/od/eraindependence/a/wind_of_change1.htm

Ich bin Jahrgang 1944 und habe immer in Westdeutschland gelebt. Die Teilung hielt ich für ewig und glaubte nicht, dass ich die Wiedervereinigung je erleben würde.


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Beitrag von Nemeth Mo März 09, 2015 11:21 am

Dieses Thema ist für mich so emotional besetzt, daß ich kaum darüber schreiben kann.
Ich hatte schon im verflossenen Forum darüber geschrieben, so will ich doch nach und nach
Beiträge darüber schreiben.
Bei allern Emotionen, die mich mit diesem Thema umtreiben, will ich meine eigene Anonymität
wahren, um unangenehme Anrufe zu unterbinden.
(Glaubt mir, es ist fruchtbar noch, der Schoß aus dem das kroch)

Der Fall der Mauer und das Jahr 89 haben eine Vorgeschichte, die man garnicht weit genug
zurückverfolgen kann.
Da wäre der verlorene Krieg und das Leid, das er mit sich brachte.
Flucht, Vertreibung, ethnische Säuberung.
Neu Gesellschaftsstrukturen, je nach Besatzungsmacht.
Installierung von Zwei deutschen Staaten.
"Wettbewerb" zwischen den Staaten, Abstimmung mit den Füßen, "Republikflucht"
Der Vergleich des Lebensstandarts fiel immer zu Gunsten Westdeutschlands aus.
"Wirtschaftswunder" damit verbunden ein hoher Arbeitskräftebedarf, der zum größten Teil
aus dem "Osten" befriedigt wurde.
Um daß die DDR nicht "ausblutete", war es eine Verzweiflungstat des Regimes in Abstimmung
mit der sowjetischen Führung,(den antifaschistischen Schutzwall) die MAUER zu bauen.
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Beitrag von Exmitglied-1 Di März 10, 2015 12:07 pm

Nach dem Fall der Mauer im Trabi und 8 Stunden Stau auf der Autobahn.

1989: Mauerfall, Eiserner Vorhang weg, das Ende des kalten Krieges, Ende der Geschichte - wie denkt Ihr heute darüber? Ptdc0111 Foto: segula

Auf dem Weg nach Bayern in den frühen Morgenstunden des 11.11.1989. Es war ein Samstag. Ein unvergesslicher Tag.

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Beitrag von Nemeth Di März 10, 2015 5:53 pm

Das die Sicherung der Grenzen zu Westberlin nur "eine zeitweilige Maßnahme" war, glaubte zu diesem Zeitunkt
13.August 1961 sowieso keiner. Wer das ernsthaft von sich gab, hatte seinen Grund.

So vergingen viele Jahre hinter Mauer und Stachendraht.
Die jungen Männer, die bei der Musterung keine Westverwandtschaft angaben, waren prädestiniert zum
Dienst an der Grenze ob freiwillig, ist dahingestellt.
Die Chance, jemals nach dem "Westen" besuchsweise zu kommen, war für den größten Teil der
Bevölkerung, marginal gering.

Im August 1989 war ein Urlaub in Ungarn mit Westverwandtschaft geplant und realisiert.
Schon auf der Hinfahrt, dei der Übernachtung in Hustopec trafen wir mit Jugendlichen aus Thüringen zusammen,
die zum paneuropäischen Picknicks wollte.
Später am Plattensee, wir mit Trabant, fragte uns jeder zweite , deutschsprechende Ausländer : "Wo fahrt
ihr dann hin". Zuerst verstanden wir die Frage nicht, erst später, denn wir waren nur 5 km von Zanka
( den Unterbringungslager für DDR-Flüchtlinge) weg.Auf der Rückfahrt,
in der letzten Grenzstadt in Ungarn, offerierte mir ein Österreicher, daß wir in 10 Jahren eh alle zusammen
sind. Mir kam er vor wie ein Prophet, ich habe ihn nur ungläubig angeschaut.

Zurückgekehrt in die DDR spürten wir, das in den drei Wochen ein großes Erwachen im pölitischen
Verständnis der Bevölkerung, stattgefunden hatte.
Von da an, Anfang September 1989, ging alles Schag auf Schlag
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Beitrag von Exmitglied-1 So März 15, 2015 4:05 pm

Nemeth schrieb:Das die Sicherung der Grenzen zu Westberlin nur "eine zeitweilige Maßnahme" war, glaubte zu diesem Zeitunkt
13.August 1961 sowieso keiner. Wer das ernsthaft von sich gab, hatte seinen Grund.

So vergingen viele Jahre hinter Mauer und Stachendraht.
...
Im August 1989 war ein Urlaub in Ungarn mit Westverwandtschaft geplant und realisiert.
Schon auf der Hinfahrt, dei der Übernachtung in Hustopec trafen wir mit Jugendlichen aus Thüringen zusammen,
die zum paneuropäischen Picknicks wollte.
Später am Plattensee, wir mit Trabant, fragte uns jeder zweite , deutschsprechende Ausländer : "Wo fahrt
ihr dann hin". Zuerst verstanden wir die Frage nicht, erst später, denn wir waren nur 5 km von Zanka
( den Unterbringungslager für DDR-Flüchtlinge) weg.Auf der Rückfahrt,
in der letzten Grenzstadt in Ungarn, offerierte mir ein Österreicher, daß wir in 10 Jahren  eh alle zusammen
sind. Mir kam er vor wie ein Prophet, ich habe ihn nur ungläubig angeschaut.

..


Ich glaube auch, es wurde damals zu Psychose: "Auf nach Westen!" Und viele, die bis dahin den Fall der Ausreise als allerletztes Mittel  für sich persönlich im Hinterkopf hatten, entschlossen sich angesichts der Tatsache, dass ein Loch in der Mauer sei, spontan zu diesem Schritt, angesteckt von dem Trara der Medien. Das Motto: "Es kann nicht schlimmer kommen als vom Regen in die Traufe!" Und wer dem Stand hielt und nicht mitging, der musste sich noch Spott gefallen lassen.

Als wir am 11.11.1989 mit dem Trabi nach Bayern fuhren, siehe obigen Beitrag, und abends auf dem Heimweg nach Hause hatten viele auf der Hutablage ihres Fahrzeugs die Zeitung mit den 4 Buchstaben liegen mit der Schlagzeile:"Die Mauer ist gefallen!" Daraufhin befürchteten meine Gattin und ich, dass mit so einem provokanten Verhalten sicher die Grenze bald wieder geschlossen würde. Evil or Very Mad  
Unseres Wissens durften bisher ja keine Medien und Bücher mitgebracht werden. Und jetzt eine Zeitung mit derartigen Aufmacher. Das zeigt auch, wie eingeschüchtert wir waren. What a Face

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