Warum interessieren wir uns in Geschichte vor allem für Kriege?
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Greyff
Moschusochse
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Warum interessieren wir uns in Geschichte vor allem für Kriege?
Was ist der Grund, dass wir im Geschichtsunterricht wie auch allgemein (Dokus im Fernsehen, Literatur) vor allem für Kriege interessieren? Wird damit nicht die Saat für weitere Kriege gelegt? Oder gibt es andere Gründe?
Ich freue mich auf Antworten.
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Moschusochse- Anzahl der Beiträge : 267
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Re: Warum interessieren wir uns in Geschichte vor allem für Kriege?
Das frage ich mich auch schon seit den Zeiten meines Schulunterrichts !
Inzwischen kann ich aber von mir selbst sagen, daß ich mich für nichts weniger
interessiere als für die Kriege der Geschichte. Sondern sehr viel mehr für
kulturelle und soziologische Aspekte vergangener Zeiten.
Inzwischen kann ich aber von mir selbst sagen, daß ich mich für nichts weniger
interessiere als für die Kriege der Geschichte. Sondern sehr viel mehr für
kulturelle und soziologische Aspekte vergangener Zeiten.
Greyff- Anzahl der Beiträge : 111
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Re: Warum interessieren wir uns in Geschichte vor allem für Kriege?
Kriege haben eben gewaltsam zu großen Änderungen geführt. Zu Grenzverschiebungen, Völkerwanderungen und auch zur Vernichtung von ganzen Kulturen.
Diese Umstände dürften zu größerem Interesse führen.
Diese Umstände dürften zu größerem Interesse führen.
Re: Warum interessieren wir uns in Geschichte vor allem für Kriege?
Zum einen ist es der von wfwbinder genannte Punkt von Kriegen als Wendepunkte, wobei ich hinzufügen möchte, dass Kriege ein relativ häufiges oder auch langwieriges Ereignis sind. Es gibt ja kaum eine Generation, die keinen direkt oder indirekt erlebt hat.
Zum anderen hat es sicherlich auch mit der Entwicklung der Wissenschaft bzw. der Darstellung der "Ereignisgeschichte" zu tun, also Geschichte als chronologische Abfolge von Ereignissen, was heute so natürlich nicht mehr gilt, weil die Grenzen viel fließender sind, weil die Ursachenforschung mittlerweile anders ausgerichtet ist. Bei frühen Geschichtswerken (17. und 18. Jahrhundert, wobei mein Wissen sich auf die Kurmark Brandenburg beschränkt) fallen mir überwiegend Werke mit Zahlen und Fakten ein, also fast alles Chroniken in irgendeiner Form -- Dinge die man eben gut auswendig lernen kann. Der kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Zugang der Geschichtswissenschaft ist ja verhältnismäßig neu.
Geschichte im Schulunterricht war ja lange Zeit überwiegend Wiedergeben von Auswendiggelerntem, womit wir wieder bei Jahreszahlen sind. (Ich selbst hatte leider noch in den 2000er Jahren diese Form des Geschichtsunterrichts bei einem Geschichtslehrer, der bis zu seinem Tode behauptet hat, die DDR wäre ein freies Land gewesen.) Das war einerseits durch den Zeitgeist so geprägt und hat andererseits Generationen von Schülern und potenziellen Geschichtsinteressierten geprägt.
Außerdem bedienen Kriege auch weitere populäre Interessenfelder: Politik, Religion und Mord und Totschlag.
Warum auch in Literatur und Fernsehen? Da muss ich ganz ehrlich passen. Ich schaue zu selten fern und den Eindruck habe ich nicht gewonnen, aber das kann auch unterbewusste Selektion meinerseits sein. Allerdings schaue ich mir sehr, sehr selten Dokus über die neuere bis neueste Geschichte an, vielleicht liegt es schon daran.
Zum anderen hat es sicherlich auch mit der Entwicklung der Wissenschaft bzw. der Darstellung der "Ereignisgeschichte" zu tun, also Geschichte als chronologische Abfolge von Ereignissen, was heute so natürlich nicht mehr gilt, weil die Grenzen viel fließender sind, weil die Ursachenforschung mittlerweile anders ausgerichtet ist. Bei frühen Geschichtswerken (17. und 18. Jahrhundert, wobei mein Wissen sich auf die Kurmark Brandenburg beschränkt) fallen mir überwiegend Werke mit Zahlen und Fakten ein, also fast alles Chroniken in irgendeiner Form -- Dinge die man eben gut auswendig lernen kann. Der kultur- und gesellschaftswissenschaftliche Zugang der Geschichtswissenschaft ist ja verhältnismäßig neu.
Geschichte im Schulunterricht war ja lange Zeit überwiegend Wiedergeben von Auswendiggelerntem, womit wir wieder bei Jahreszahlen sind. (Ich selbst hatte leider noch in den 2000er Jahren diese Form des Geschichtsunterrichts bei einem Geschichtslehrer, der bis zu seinem Tode behauptet hat, die DDR wäre ein freies Land gewesen.) Das war einerseits durch den Zeitgeist so geprägt und hat andererseits Generationen von Schülern und potenziellen Geschichtsinteressierten geprägt.
Außerdem bedienen Kriege auch weitere populäre Interessenfelder: Politik, Religion und Mord und Totschlag.
Warum auch in Literatur und Fernsehen? Da muss ich ganz ehrlich passen. Ich schaue zu selten fern und den Eindruck habe ich nicht gewonnen, aber das kann auch unterbewusste Selektion meinerseits sein. Allerdings schaue ich mir sehr, sehr selten Dokus über die neuere bis neueste Geschichte an, vielleicht liegt es schon daran.
Exmitglied-2- Anzahl der Beiträge : 78
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Re: Warum interessieren wir uns in Geschichte vor allem für Kriege?
Kriege, aber auch andere Gewaltereignisse wie z. B. Revolutionen, erregen deswegen besonderes Interesse, weil sie in verhältnismäßig kurzer Zeit große Veränderungen herbeiführen, die sonst viele Jahre brauchen würden oder überhaupt undenkbar wären. Damit sind Kriege Fixpunkte in der Geschichte im Gegensatz etwa zu gesellschaftlichen Entwicklungen, die sich über Jahrzehnte hinziehen. Aus diesem Grund sind natürlich auch Naturkatastrophen (z. B. Vulkanausbrüche), große Epidemien (z. B. Pest im Mittelalter), Hungersnöte usw., aber auch wichtige Erfindungen oder Entwicklungen(Dampfmaschine, Elektrizität) von großer Bedeutung und werden dementsprechend berücksichtigt, nur dass eben Kriege leider viel häufiger und für die Betroffenen viel einschneidender sind.
Rübezahl- Anzahl der Beiträge : 231
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Re: Warum interessieren wir uns in Geschichte vor allem für Kriege?
Naja Kriege, sie gehören leider zur Geschichte, das ist meine persönliche Ansicht. Es stimmt, fast jede Dekade hat seinen Krieg, und irgendwo wird immer im Namen des Krieges gemordet. Was mich auch immer sehr störte, das war das auswendig lernen von Schlachten, wann die waren, wer gewann, gewonnen hatte meiner Ansicht nach nie eine Partei. Zurück blieb doch immer verbrannte Erde und viel Elend auf beiden Seiten.
Ich interessiere mich in der Geschichte warum es zu Konflikten kam, und warum man sie meistens nicht vermeiden konnte.
Ich interessiere mich in der Geschichte warum es zu Konflikten kam, und warum man sie meistens nicht vermeiden konnte.
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Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.
General William Tecumseh Sherman
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