Wodurch entstand die westliche Welt?
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Wodurch entstand die westliche Welt?
Wodurch entstand die westliche Welt?
Moschusochse- Anzahl der Beiträge : 267
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Re: Wodurch entstand die westliche Welt?
Eine sehr offene Frage. Glaubt man dem traditionellen Geschcihtsunterricht so durch die alten Griechen und dann durch das Römische Reich, später durch die Aufklärung und Renaissance und der Entdeckung Amerikas, mit der magna charta, der französischen Revolution.
Klartext- Anzahl der Beiträge : 393
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Re: Wodurch entstand die westliche Welt?
Die antiken Griechen sprachen vom Abendland und dem Morgenland, Okzident und Orient. Zwei verschiedene Kulturen, ihre eigene und die der Perser.
Im christlichen Europa verstand man unter dem Abendland den Bereich der lateinischen Westkirche im Unterschied zum östlichen griechischen bzw. byzantinischen Europa. Eigentlich führte bereits die Teilung des Römischen Reiches 395 n.Chr. in Westrom und Ostrom dazu, dass Europa in zwei Teile zerfiel. Diese trennten sich später auch konfessionell. Die damals gezogenen Grenzen separierten den Balkan und Osteuropa vom Westen und werden auch heute vielfach noch als Grenzen zwischen zwei Kulturen empfunden. Im Bereich der Westkirche entstand damals die Vorstellung einer eigenen, besonderen Existenz.
Ab dem 16. Jahrhundert verlor der Begriff Abendland anscheinend langsam an Bedeutung. Er taucht ab 1890 im angelsächsischen Bereich wieder auf mit dem Zusatz „Westen“ und meint nun die Länder Großbritannien, USA und Frankreich und grenzt sich ab von Deutschland und Osteuropa. Deutschland fühlte sich nicht dem „Westen“ zugehörig und behauptete, eine eigene Kultur und Wertegemeinschaft zu sein.
Das änderte sich 1945. Nun verstand man unter Westen die atlantische Bündnisgemeinschaft, eine Allianz der demokratischen Staaten und Wertegemeinschaft, obwohl auch Diktaturen wie Portugal dazugehörten.
Nach 1989 erweiterte sich der Begriff erneut. Länder wie Polen, Ungarn oder die einstige Tschechoslowakei, Gebiete, die man früher als Mitteleuropa bezeichnet hatte und nur aufgrund des kalten Krieges zu Osteuropa gezählt wurden, gehörten nun auch zum Westen, während der Osten jetzt von Russland und der Ukraine gebildet werden. Heute versteht man unter Westen die westeuropäische Kultur mit ähnlichen Wertvorstellungen. Nicht nur Teile Europas gehören dazu, sondern auch die USA, Kanada, Australien, Neuseeland.
Im christlichen Europa verstand man unter dem Abendland den Bereich der lateinischen Westkirche im Unterschied zum östlichen griechischen bzw. byzantinischen Europa. Eigentlich führte bereits die Teilung des Römischen Reiches 395 n.Chr. in Westrom und Ostrom dazu, dass Europa in zwei Teile zerfiel. Diese trennten sich später auch konfessionell. Die damals gezogenen Grenzen separierten den Balkan und Osteuropa vom Westen und werden auch heute vielfach noch als Grenzen zwischen zwei Kulturen empfunden. Im Bereich der Westkirche entstand damals die Vorstellung einer eigenen, besonderen Existenz.
Ab dem 16. Jahrhundert verlor der Begriff Abendland anscheinend langsam an Bedeutung. Er taucht ab 1890 im angelsächsischen Bereich wieder auf mit dem Zusatz „Westen“ und meint nun die Länder Großbritannien, USA und Frankreich und grenzt sich ab von Deutschland und Osteuropa. Deutschland fühlte sich nicht dem „Westen“ zugehörig und behauptete, eine eigene Kultur und Wertegemeinschaft zu sein.
Das änderte sich 1945. Nun verstand man unter Westen die atlantische Bündnisgemeinschaft, eine Allianz der demokratischen Staaten und Wertegemeinschaft, obwohl auch Diktaturen wie Portugal dazugehörten.
Nach 1989 erweiterte sich der Begriff erneut. Länder wie Polen, Ungarn oder die einstige Tschechoslowakei, Gebiete, die man früher als Mitteleuropa bezeichnet hatte und nur aufgrund des kalten Krieges zu Osteuropa gezählt wurden, gehörten nun auch zum Westen, während der Osten jetzt von Russland und der Ukraine gebildet werden. Heute versteht man unter Westen die westeuropäische Kultur mit ähnlichen Wertvorstellungen. Nicht nur Teile Europas gehören dazu, sondern auch die USA, Kanada, Australien, Neuseeland.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Wodurch entstand die westliche Welt?
Die Lnder mit westlicher Kultur stellen in der heutigen Welt eine Minderheit dar - das vergessen viele Leute oft, wenn sie unsere Werte als Nonplusultra und universell gültig annehmen.Die Chinesen sehen das beispiesweise gar nicht so und
üben teils scharfe Kritik an den westlichen Gesellschaften.
üben teils scharfe Kritik an den westlichen Gesellschaften.
Gontscharow- Gründungsmitglied
- Anzahl der Beiträge : 939
Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Wodurch entstand die westliche Welt?
Gontscharow schrieb:Die Lnder mit westlicher Kultur stellen in der heutigen Welt eine Minderheit dar - das vergessen viele Leute oft, wenn sie unsere Werte als Nonplusultra und universell gültig annehmen.Die Chinesen sehen das beispiesweise gar nicht so und
üben teils scharfe Kritik an den westlichen Gesellschaften.
Nun, scharfe Kritik gab es auch von der 68er Bewegung an der eigenen Gesellschaft - vage, utopische Kritik am Materialismus, die Sehnsucht nach "alternativem" Lebensstil - der jedoch sich verflüchtigte und noch ein wenig im Bereich des Umweltschutzes erhalten blieb.
Was kritisieren denn die Chinesen, und warum "scharf"? Letztlich sehnen sie sich nach materiellen Wohlstand und leben in einer Art Manchester Kapitalismus mit rotem Anstrich.
Die islamische Kritik kennen wir und müssen sie als oberflächlich und verlogen zurückweisen - da wird von Ehrlosigkeit, Dekadenz und so ähnlichem gesprochen - Unfähigkeit, andere Wertordnungen zu respektieren, vor allem aber auch den Zusammenhang von technischem und gesellschaftlichem Fortschritt und der Aufklärung zu sehen - zu dem die islamische Welt einfach nicht richtig in der Lage ist.
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Marek1964- Admin
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Anmeldedatum : 18.01.15
Re: Wodurch entstand die westliche Welt?
Es stellt sich mir auch die Frage, wo es denn einen grundlegenden Unterschied gibt zwischen dem westlichen und dem chinesischen Wertesystem und woran man ihn festmachen soll.
Historisch gesehen gab es und gibt es natürlich unterschiedliche Wertsysteme, die teilweise bis heute fortdauern. Der große Soziologe Max Weber hat in seinen umfangreichen religionssoziologischen Untersuchungen dies näher herausgearbeitet. Er unterscheidet zwischen dem okzidentalen Rationalismus, der wesentlich für die Entstehung des Kapitalismus verantwortlich ist und den hinduistischen, buddhistischen und konfuzianischen Systemen, die auf ihre Weise auch lange Zeit sehr erfolgreich waren, entstanden in Asien doch die ersten, sehr stabilen Hochkulturen, bevor sich diese in Europa entwickelten.
Anthropologen berichten, das in Gesellschaften, die in prekären Verhältnissen leben, meistens sogenannte Naturvölker, die kaum nennenswertes Eigentum besitzen, welches anhaltenden Wert hätte, ganz im Vordergrund die Pflege sozialer Beziehungen steht und das Streben nach Ausgleich in der Gruppe. Individualismus oder Materialismus spielen hier keine Rolle, verwandtschaftliche Beziehungen dominieren das gesellschaftliche Leben.
Das westliche Modell ist nicht das einzige, hat sich aber als erfolgreich herausgestellt. Das muss allerdings nicht für alle Zeiten so bleiben. In der Zukunft kann es vielleicht andere Gesellschaftsordnungen mit abweichenden Wertvorstellungen geben.
Historisch gesehen gab es und gibt es natürlich unterschiedliche Wertsysteme, die teilweise bis heute fortdauern. Der große Soziologe Max Weber hat in seinen umfangreichen religionssoziologischen Untersuchungen dies näher herausgearbeitet. Er unterscheidet zwischen dem okzidentalen Rationalismus, der wesentlich für die Entstehung des Kapitalismus verantwortlich ist und den hinduistischen, buddhistischen und konfuzianischen Systemen, die auf ihre Weise auch lange Zeit sehr erfolgreich waren, entstanden in Asien doch die ersten, sehr stabilen Hochkulturen, bevor sich diese in Europa entwickelten.
Anthropologen berichten, das in Gesellschaften, die in prekären Verhältnissen leben, meistens sogenannte Naturvölker, die kaum nennenswertes Eigentum besitzen, welches anhaltenden Wert hätte, ganz im Vordergrund die Pflege sozialer Beziehungen steht und das Streben nach Ausgleich in der Gruppe. Individualismus oder Materialismus spielen hier keine Rolle, verwandtschaftliche Beziehungen dominieren das gesellschaftliche Leben.
Das westliche Modell ist nicht das einzige, hat sich aber als erfolgreich herausgestellt. Das muss allerdings nicht für alle Zeiten so bleiben. In der Zukunft kann es vielleicht andere Gesellschaftsordnungen mit abweichenden Wertvorstellungen geben.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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