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SDI und KI (künstliche Intelligenz) Projekte gescheitert?

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Beitrag von ThomasAral Mi Jan 06, 2016 9:06 pm

Kann man sagen, dass sowohl SDI (Raketenabwehr im Weltraum) als auch die KI (Künstliche Intelligenz), welche dazu benötigt wurde und eben nur wegen SDI seinen großen Aufchwung hatte, gescheitert ist. Ich habe gelesen dass zuletzt Deutschland mit den USA ein geheimes Abkommen betreffs SDI im Jahr 1986 abgeschlossen hat. Dieses bisher nicht widerrufen ist und aber auch noch nicht in Punkto Zusammenarbeit geschehen ist. Also einfach ausgedrückt:  Star Wars und Selbstdenkende Roboter gibts erstmal auf absehbare Zeit nicht, obwohl dafür seit 1960 schon Milliarden Dollars ausgegeben wurden. Oder sind da Ambitionen dort wieder Gelder zu investieren und kann man mit genügend Geld dort auch die Ziele nur annäernd erreichen. Also a) Ein Angriff mit hunderten Atomraketen durch SDI abwehren bzw. b) einen Roboter, der sich wie ein Mensch (bzw. schlauer) verhält herstellen, der jedoch nicht an Kinderaufgaben scheitert ?

ThomasAral

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Beitrag von Marek1964 Mi Jan 06, 2016 10:05 pm

Interessante Frage, auf die ich jetzt aus dem Stehgreif nicht antworten kann. Ich weiss, SDI unter Reagan schockte die Sowjets - und führte zu glasnost und perestrojka - ob es eine Chimäre war - schon möglich. Machen wir uns doch alle in den nächsten Tagen schlau.

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Beitrag von ThomasAral Mi Jan 06, 2016 11:28 pm

Bei KI ist auch interessant, dass da in der Anfangszeit mal ein US-Senator die Gelder für nicht militärische Zwecke gestrichen hat oder so ähnlich. Also dann nur Milliarden eben in Zusammenhang mit diesem SDI flossen. Jetzt aber das ganze anders aussieht und man eher die KI für die Nicht-Militärischen Anwendungen bräuchte. Da aber zu wenig wissenschaftliche Erkenntnisse da sind, weil die ganze Zeit "in die falsche Richtung" geforscht wurde, siehts nicht so toll aus mit KI. Außer paar lachnummern wie diesen Roboter-Sauger oder den Roboter-Hund sowie diese Roboter-Kampfarena ist noch nicht viel geschehen. Lediglich die Japaner haben Projekte in den Anfängen (Beispiel hier: https://www.youtube.com/watch?v=LHJwmz9rwq0 ). Wird daraus was werden können ?  Witzig dabei ist, dass die Japaner anfangs als die USA da schon kräftig dran forschten, eigentlich das nur als Forschungsgebiet angenommen haben, damit sie dann nicht sollte das in den USA erfolgreich sein, hinten dran sind. Es gab z.B. nur einen eizigen LIPS Rechner in Japan (LISP war die Programmierung für KI). Hauptgrund in Japan war da nicht-militärisch -- es ging um die Betreuung alter Menschen. Japaner wollten keine Ausländer ins Land lassen (z.B. Filipinos, so wie es in Saudi-Arabien ist) zur Versorgung der Alten. Ist schon verrückt --- heute sind die Japaner vorne dran --- eigentlich könnten die USA schon 100 mal so weit sein mit all dem Geld was sie rein gesteckt haben.

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Beitrag von Lux:-? Fr Jan 08, 2016 4:04 am

Na, das glaubt ihr doch wohl selbst nicht, dass diese Dinge aufgegeben worden sind! Und konkrete Projekte und Ergebnisse der Robotik sollte man auch nicht mit der Forschung an sich auf diesem Gebiet verwechseln! Sofern das in den militärischen Bereich hineinspielt, unterliegt es ohnehin der Geheimhaltung. Was man zu sehen bekommt, sind ein paar praktische Ergebnisse kommerzieller Firmen, Spielzeug und Basteleien privater Enthusiasten und von IT-Studenten. Das meiste dürfte die Labors bisher nicht verlassen haben.
Denkt doch mal an die militärischen Drohnen und an die Marsrover. Letztere müssen viele Entscheidungen selbst treffen, weil sie so weit entfernt agieren. Auf der Erde wird beobachtet und werden generelle bzw bestimmte spezielle Entscheidungen getroffen und die entsprechenden Befehle übermittelt. Das gilt in gewissem Umfang auch für die Militärdrohnen, deren komplexe (Fern-)Steuerung wohl eher nicht mit der von Modellflugzeugen vergleichbar ist.
Was SDI betrifft, das ist in der 1.Phase gescheitert, weil die Komplexität unterschätzt wurde. Aber man ist längst wieder im Geschäft. Vor einiger Zeit gingen Meldungen und Gerüchte über Entwicklung und Test einer US-Weltraumdrohne durch die Medien. Diese hat die Aufgabe, Satelliten zu zerstören, um den Gegner quasi zu blenden. All diese Dinge stellen natürlich wie jede Art von Rüstung eine immense Mittelverschwendung dar, da sie auf einen bestimmten, nicht unmittelbar verallgemeinerbaren Zweck gerichtet sind und die jeweils andere Seite Gegenmaßnahmen ergreifen wird. Letztlich weiß man also nicht, ob das alles im Ernstfall so funktionieren wird wie gedacht. Seinen Entwicklungsstand wird ja keiner dem Anderen auf die Nase binden, solange er sich nicht sicher sein kann, dass er auf diesem Gebiet haushoch und in absehbarer Zeit unerreichbar überlegen ist.
Mit KI hat das alles nur mittelbar zu tun, denn dafür müsste ja erst mal definiert werden, was Intelligenz ist. Hierbei geht's doch eher um das quasi-selbständige Treffen von Entscheidungen anhand von Zielvorgaben, die in Programmen und Daten fixiert sind, also eigentlich Auswahlprozesse. Wollte man tatsächlich so etwas wie 'intelligente' Computer erzeugen, müsste man auch mit Entscheidungsfehlern (Computer machen im Rahmen ihrer Programmierung keine!), Widerborstigkeit und ggf Schlimmerem leben (deshalb auch Isaac Asimovs Robotergesetze!). Insofern ist die Bezeichnung KI recht hochtrabend und hat mit Commander Data oder dem holografischen Doktor der Voyager (die ihre Programmierung bekanntlich selbst erweitern konnten) nichts zu tun, nicht mal mit den widerspenstigen hochentwickelten Bomben diverser SF-Serien und -Filme. Dazu müsste man wohl auch erst die Funktionsweise eines Gehirns so genau kennen, dass man davon ableiten kann, wie (mitunter blitzschnelle) Entscheidungsprozesse ablaufen. Das könnte man dann zu simulieren versuchen. Die energiesparende und hochkomplexe Arbeitsweise eines Gehirns wird wohl noch lange unerreicht bleiben. Ein Cyborg sollte aber schon bald möglich sein. Manche haben ja schon elektronische Hilfsmittel in ihre Körper integrieren lassen!
Was die KI-Sprachen Lisp und besonders auch Prolog betrifft, so dienen sie nicht der Verständigung der KI-Entitäten untereinander, sondern den Menschen, die die Programme schreiben. Sie sollen es ermöglichen, hochkomplexe Handlungsabläufe relativ einfach, umfassend und erweiterbar zu beschreiben. Außerdem sollen die Entitäten, egal ob Roboter-'Hirn' oder Groß-Computer aus dieser 'Tätigkeits- u/o Zustandsbeschreibung' diverse Entscheidungsvarianten und Handlungsstränge ableiten können, die sie dann aus Bausteinen zusammen- und in Maschinenbefehle umsetzen - und das alles natürlich mit 'elektronischer Geschwindigkeit'. Wenn dann dazu auch noch zT über Millionen Jahre natürlicher Evolution aufgebaute Verhaltens- und Entscheidungsmuster benutzt werden können, könnte man evtl wirklich von KI sprechen. Anderenfalls muss sie diese 'Evolution' erst noch durchlaufen, wenn auch höchstwahrscheinlich sehr viel schneller. Mit 'Bewusstsein' im menschlichen Sinne hat das alles noch nichts zu tun. Vermutlich könnte das auch eher zufällig entstehen, wobei fraglich ist, ob wir das überhaupt (frühzeitig) bemerken würden oder könnten. Das zeigt auch der Spielberg-Film A.I. sehr schön und emotional, besonders in seinem 3.Teil. Wobei ich Robin Williams' Bicentennial Man nicht unterschlagen will.
SDI hat übrigens wohl kaum die Perestroika ausgelöst. Die war in 1.Linie ein Versuch, hausgemachte Probleme, die durch Kalten Krieg, Rüstungswettlauf und westliche Embargo-Politik noch verschärft wurden, in den Griff zu bekommen. Die Mittel die für kosmische und andere Rüstung verschwendet werden, fehlen zur Abwehr wirklicher kosmischer Gefahren, die uns alle vernichten könnten. Wenn man ganz still ist, kann man sicher wieder mal die Götter lachen hören (frei zitiert nach einem Satz, der Commodus im Film Der Untergang des Römischen Reichs in den Mund gelegt wurde)...

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Beitrag von Marek1964 Fr Jan 08, 2016 11:06 pm

Interessanter Beitrag, Lux. Ja, die künstlilche Intelligenz, die es heute gibt, sie ist immer nur eine Frage der Programmierung. Also meiner Meinung nach keine Intelligenz, wiewohl man das natürlich diskutieren kann. Gerne wird ja beispielsweise von "intelligenten Verkehrsleitsystemen" gesprochen, die aber auch nur auf gewissen Programmierungen basieren.

Zweifellos ein Durchbruch zur echten künstlichen Intelligenz wäre ein System, wie es der Science Fiction Film "War Games" von 1983 zeigte: Ein System, das selbst lernen kann. In diesem Film macht sich dann dieser Computer selbstständig und löst beinahe einen Atomkrieg aus, weil er zwischen Kriegsspiel und Realität nicht unterscheiden kann. Der jugendliche Hauptdarsteller spielt dann mit ihm, als schon die Raketen glühen, das Spiel "drei gewinnt" und zeigt ihm so, dass das Spiel keinen Sieger kennt und der Computer begreift dann, dass auch der Atomkrieg sinnlos ist...

Aber auch heute dürften wir von einem selbst lernenden System weit entfernt sein.

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Beitrag von Wallenstein Sa Jan 09, 2016 11:43 am

Ich verweise hier auf meinen Beitrag:
Der Terminator - USA entwickeln Kampfroboter

https://geschichte-forum.forumieren.de/t531-der-terminator-usa-entwickeln-kampfroboter?highlight=Terminator

Die Arbeiten sind offensichtlich schon weit fortgeschritten. Ihr Einsatz nur eine Frage der Zeit.
Ob ein solcher Terminator nun wirklich als "Künstliche Intelligenz" zu bezeichnen ist, das kann ich nicht beurteilen.

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