Bücherbesprechung - Herbst 2016
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Tammuz
Nepomuk
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Seite 1 von 1
Bücherbesprechung - Herbst 2016
In diesen Thread bitte ich alle Forums Mitglieder, ihre Bücher einmal zu Rezensieren, Kundtun und darüber zu Diskutieren.
Es soll dazu dienen, ein großen Spektrum an Wissen und Information den Mitlesern und Mitgliedern zu ermöglichen, so das der ein oder andere sich in geschichtliche und historische Vergangenheiten Einlesen kann, die nicht seinem bisherigen geschichtlichen Reservoire entsprachen, und kann so das Themengebiet dadurch erweitern und vielleicht mit seinen Thematiken verknüpfen.
Zu jedem Buch sollte die Seitenzahl, das Erscheinungsdatum, Verlag und etwas über den Autor in Angaben aufgeführt werden damit der Mitleser und Forumsangehörige nicht lange suchen müssen.
Nepomuk22
((Verfasst am 26.082016 um 18:45Uhr))
Es soll dazu dienen, ein großen Spektrum an Wissen und Information den Mitlesern und Mitgliedern zu ermöglichen, so das der ein oder andere sich in geschichtliche und historische Vergangenheiten Einlesen kann, die nicht seinem bisherigen geschichtlichen Reservoire entsprachen, und kann so das Themengebiet dadurch erweitern und vielleicht mit seinen Thematiken verknüpfen.
Zu jedem Buch sollte die Seitenzahl, das Erscheinungsdatum, Verlag und etwas über den Autor in Angaben aufgeführt werden damit der Mitleser und Forumsangehörige nicht lange suchen müssen.
Nepomuk22
((Verfasst am 26.082016 um 18:45Uhr))
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Autor : Jan Assmann
Buch: Moses der Ägypter (( Entzifferung einer Gedächnisspur ))
Fischer Verlag Mai 2000.
Seiten : 350
In dem Buch "Moses der Ägypter" möchte der Ägyptologe und Kulturhistoriker Jan Assman, die Gedächnisspur der monotheistischen Verehrung und Verneinung mosaischer Religionen nachgehen. Er möchte nicht damit die Beweiskraft ausnutzen und Moses als den Drahtzieher der monotheistischen Religionen Kult machen, sondern das kulturelle Verständnis der Monotheistischen Religion bis zum heutigen Tage, ausfindig machen und stößt dabei auf eine oppostionale Religion die zum ägyptischen Polytheimus ihre Fruchtbarkeit erfahren durfte.
Ähnlich wie Freud, aber nicht basierend auf dem Konzept der Psychoanalyse, kommt Assmann zu dem Schluß, das sowohl die Sünde als Paradigma in Opposition zu den Ägyptischen Mysterien im Echnatonkult (( Aton = Sonnenscheibe)) den Monotheismus begründete. So ist der Moses der in allen 3 Mosaischen Religionen eine Gallionsfigur darstellt, die Erinnerung an die Abgrennzung des Ägyptischen Polytheismus, sowie den späteren Hermethismus.
Der von Marsillio Ficino eine wahre Renaissance im 16. Jh. erfuhr und von Casaubon Oberflächlich als christliche Fälschung entlarvt sein sollte.
Jan Assmann versteht es eine ganze Menge an historischen Informationen in seinem Buch mittzuteilen.
Was ich nur kurz beschrieben habe geht weitaus tiefer in die Materie und beinhaltet wahre Schätze an geschichtlicher Natur.
Es wird ausführlich auf die Hyksos eingegangen, sowie auf den Echnatonkult, auch der Neuplatonismus (( Plotin 204-270)) und die Hermetik werden mit ins Boot geholt, er überprüft sogleich die Freudsche Theorie von Moses möchte aber die Erinnerung dieser Gedächnisspur in den Kulturen als vergrängte Erinnerung dem Leser aufzeigen.
Das Buch ist für Interessierte Pflicht !
Das Buch ist in Bücherläden, sowie bei Amazon zu Kaufen.
N.22 (( 10.09.2016 ))
Buch: Moses der Ägypter (( Entzifferung einer Gedächnisspur ))
Fischer Verlag Mai 2000.
Seiten : 350
In dem Buch "Moses der Ägypter" möchte der Ägyptologe und Kulturhistoriker Jan Assman, die Gedächnisspur der monotheistischen Verehrung und Verneinung mosaischer Religionen nachgehen. Er möchte nicht damit die Beweiskraft ausnutzen und Moses als den Drahtzieher der monotheistischen Religionen Kult machen, sondern das kulturelle Verständnis der Monotheistischen Religion bis zum heutigen Tage, ausfindig machen und stößt dabei auf eine oppostionale Religion die zum ägyptischen Polytheimus ihre Fruchtbarkeit erfahren durfte.
Ähnlich wie Freud, aber nicht basierend auf dem Konzept der Psychoanalyse, kommt Assmann zu dem Schluß, das sowohl die Sünde als Paradigma in Opposition zu den Ägyptischen Mysterien im Echnatonkult (( Aton = Sonnenscheibe)) den Monotheismus begründete. So ist der Moses der in allen 3 Mosaischen Religionen eine Gallionsfigur darstellt, die Erinnerung an die Abgrennzung des Ägyptischen Polytheismus, sowie den späteren Hermethismus.
Der von Marsillio Ficino eine wahre Renaissance im 16. Jh. erfuhr und von Casaubon Oberflächlich als christliche Fälschung entlarvt sein sollte.
Jan Assmann versteht es eine ganze Menge an historischen Informationen in seinem Buch mittzuteilen.
Was ich nur kurz beschrieben habe geht weitaus tiefer in die Materie und beinhaltet wahre Schätze an geschichtlicher Natur.
Es wird ausführlich auf die Hyksos eingegangen, sowie auf den Echnatonkult, auch der Neuplatonismus (( Plotin 204-270)) und die Hermetik werden mit ins Boot geholt, er überprüft sogleich die Freudsche Theorie von Moses möchte aber die Erinnerung dieser Gedächnisspur in den Kulturen als vergrängte Erinnerung dem Leser aufzeigen.
Das Buch ist für Interessierte Pflicht !
Das Buch ist in Bücherläden, sowie bei Amazon zu Kaufen.
N.22 (( 10.09.2016 ))
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Autor: Hans Küng
Buch : Der Anfang aller Dinge (( Naturwissenschaft und Religion ))
Verlag: Piper Verlag GmbH 2005
Seitenanzahl: 256
Das Buch von Hans Küng bespricht die Sichtweise der Menschheit auf den Anfang des Universums. Angefangen von den polytheistischen Vorstellung der Vor-Antiken Völker bis zur Vorstellung der Antike selbst, eingebunden die Philosophie Griechenlands über den europäischen Kontinent der Scholastik, weitergeführt zu den Errungenschaften der Naturwissenschaften sowie dem industriellen Zeitalter. Zeigt Hans Küng geschickt auf, das weder Creationismus noch Behaviorismus/Materialismus in seinem Absolutismus zu einem Versöhnlichem Verständnis auf Gott und Begreifen der Welt gelangen kann.
Das Buch ist leicht geschrieben und bietet einen Einstieg in einen Wissenschaftlich-Theologischen Diskurs, der heute gar nicht mehr aus der Gesellschaft weg zu denken ist.
Das Buch ist erhältlich bei ihrem Buchhändler oder in Virtuellen Shops.
n.22 (( 19.09.2016 ))
Buch : Der Anfang aller Dinge (( Naturwissenschaft und Religion ))
Verlag: Piper Verlag GmbH 2005
Seitenanzahl: 256
Das Buch von Hans Küng bespricht die Sichtweise der Menschheit auf den Anfang des Universums. Angefangen von den polytheistischen Vorstellung der Vor-Antiken Völker bis zur Vorstellung der Antike selbst, eingebunden die Philosophie Griechenlands über den europäischen Kontinent der Scholastik, weitergeführt zu den Errungenschaften der Naturwissenschaften sowie dem industriellen Zeitalter. Zeigt Hans Küng geschickt auf, das weder Creationismus noch Behaviorismus/Materialismus in seinem Absolutismus zu einem Versöhnlichem Verständnis auf Gott und Begreifen der Welt gelangen kann.
Das Buch ist leicht geschrieben und bietet einen Einstieg in einen Wissenschaftlich-Theologischen Diskurs, der heute gar nicht mehr aus der Gesellschaft weg zu denken ist.
Das Buch ist erhältlich bei ihrem Buchhändler oder in Virtuellen Shops.
n.22 (( 19.09.2016 ))
Nepomuk- inaktiv
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Nepomuk22 schrieb:.
Das Buch ist leicht geschrieben und bietet einen Einstieg in einen Wissenschaftlich-Theologischen Diskurs, der heute gar nicht mehr aus der Gesellschaft weg zu denken ist.
Das Buch ist erhältlich bei ihrem Buchhändler oder in Virtuellen Shops.
Wäre es nicht sinnvoller, ein paar Aussagen aus diesem Buch zur Diskussion zu stellen statt es wie ein Verlag zu bewerben? Meine These: Küng versucht mit allen Tricks, vom Christentum zu retten, was zu retten ist (also nichts), indem er die Aussagen der Bibel so verwurschtelt, bis sie in ein aus anderen Religionen und Philosophien abgekupfertes Weltbild passen, dem er, ganz im Stile chinesischer Produktpiraterie, das Etikett ´christlich´ aufpappt.
Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Tammuz schrieb:Nepomuk22 schrieb:.
Das Buch ist leicht geschrieben und bietet einen Einstieg in einen Wissenschaftlich-Theologischen Diskurs, der heute gar nicht mehr aus der Gesellschaft weg zu denken ist.
Das Buch ist erhältlich bei ihrem Buchhändler oder in Virtuellen Shops.
Wäre es nicht sinnvoller, ein paar Aussagen aus diesem Buch zur Diskussion zu stellen statt es wie ein Verlag zu bewerben? Meine These: Küng versucht mit allen Tricks, vom Christentum zu retten, was zu retten ist (also nichts), indem er die Aussagen der Bibel so verwurschtelt, bis sie in ein aus anderen Religionen und Philosophien abgekupfertes Weltbild passen, dem er, ganz im Stile chinesischer Produktpiraterie, das Etikett ´christlich´ aufpappt.
Ich muß schauen, wann ich Zeit dafür habe. Ich bin Momentan, zeitlich und gesundheitlich stark eingeschränkt. Wenn es mal passt zitiere ich ein paar Aussagen aus dem Buch.
Zu Küng selber kann ich nichts sagen, ich kenne Küng noch nicht lange. Tsja das die christlichen Theologen, die Überreste des Christentums retten wollen ist ja zur Zeit "In Mode".
Nepomuk- inaktiv
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Erich Follath, Jenseits aller Grenzen. Auf den Spuren des großen Abenteurers Ibn Battuta durch die Welt des Islam, München 2016
Ibn Battuta (1304 geb., gestorben 1368 oder 1377) war einer der größten Reisenden des Mittelalters, der von der Zahl der Kilometer her gesehen auch Marco Polo übertrifft.
Der Journalist Follath hat zwölf Stationen seiner Reisen im Jahre 2015 aufgesucht. In seinem Buch beschreibt er zunächst wie Battuta diese Orte erlebt hat und vergleicht sie dann damit, wie es dort heute zugeht. Die Unterschiede sind gewaltig. Manches wurde schlechter, vieles aber auch besser. Es handelt sich um die folgenden Städte: Tanger, sein Geburtsort, Kairo, Damaskus, Mekka, Shiraz, Dubai, Istanbul, Samarkand, Delhi, Male (Hauptstadt der Malediven), Jakarta, Hangzhou, Granada.
Da ich bis auf Mekka und Samarkand alle anderen Orte im Verlauf der letzten Jahrzehnte auch besucht habe, war es für mich außerordentlich interessant zu erfahren, wie es dort 2015 aussieht.
Nach Tanger fuhr ich 1970 mit einer Fähre aus Spanien kommend. Die weiße Stadt am Meer begeisterte mich sofort, in dem Labyrinth der Medina habe ich mich natürlich gleich verlaufen. Obwohl Battuta hier geboren wurde, weist heute nichts darauf hin. Das war auch schon 1970 so gewesen.
Mich hatte immer die Geschichte der Stadt interessiert. Bis 1956 wurde sie international verwaltet, unter anderem auch von den USA und der UDSSR. In dieser Zeit wurde sie zum Zentrum von Schmugglern und Spionen und auf dem Marktplatz Petit Socco mit seinen Cafés traf sich allerlei dubioses Volk. Später lebten hier Aussteiger wie der Schriftsteller Jack Kerouac. In meinem Lieblingsbuch „Engel, Kif und neue Länder“ beschreibt er das Leben der Beatniks in Tanger. Auch heute ist die Stadt laut Follath ein sehenswerter Ort.
Dubai hat Battuta wahrscheinlich gar nicht besucht. Damals kann es nur ein lausiges Fischerdorf gewesen sein. Heute gibt es in der „Stadt von Übermorgen“ sogar ein Battuta Zentrum mit vielen Geschäften. Wenn ich meinen Bruder in Australien besuche, fliege ich jetzt immer mit den „Emirates“ und bleibe dann für einige Tage in der Stadt. Es ist atemberaubend wie sich Dubai entwickelt. Früher war Erdöl die entscheidende Triebkraft gewesen, doch jetzt machen die Einnahmen aus dem Erdölgeschäft nur noch 5% aus, der Rest wird mit Handel, Touristik, Finanzprodukten, Hochtechnologie usw. verdient. In Dubai sind sogar die Bushaltestellen vollklimatisiert und man kann in einem großen Gebäude auch Wintersport betreiben, mit dem Schlitten fahren und Schneeballschlachten organisieren. Anders als im Nachbarstaat bei den Saudis ist Dubai sehr liberal, andere Religionen können frei praktiziert werden. Es gibt Tempel für Hindus und Buddhisten und christliche Kirchen. Ähnlich wie die früheren Kalifen machen sich so die neuen Herrscher die Kenntnisse der Ausländer zu nutze.
Jakarta ist immer noch die hässliche Millionenstadt mit ihrer Ansammlung von Hochhäusern ohne Gesicht und richtigem Zentrum. Diese Stadt habe ich immer gehasst und CNN erklärte sie zur meistgehassten Stadt der Welt. Indonesien ist der größte islamische Staat der Welt, doch er wird dort sehr lax praktiziert. Seit dem Ende der Militärdiktatur 1998 ist das Land eine Demokratie und hatte eine Reihe mehr oder weniger unfähige Regierungen über sich ergehen lassen müssen. Inzwischen regiert dort Joko Widodo, ein Mann aus der Unterschicht, der nicht zu den alten Clans gehört. Er bringt frischen Wind in das Land, ein Mann mit liberalen, modernen Ideen.
Damit belasse ich es erst einmal. Das Buch sollte man selber lesen. Spannend und hochinteressant.
Ibn Battuta (1304 geb., gestorben 1368 oder 1377) war einer der größten Reisenden des Mittelalters, der von der Zahl der Kilometer her gesehen auch Marco Polo übertrifft.
Der Journalist Follath hat zwölf Stationen seiner Reisen im Jahre 2015 aufgesucht. In seinem Buch beschreibt er zunächst wie Battuta diese Orte erlebt hat und vergleicht sie dann damit, wie es dort heute zugeht. Die Unterschiede sind gewaltig. Manches wurde schlechter, vieles aber auch besser. Es handelt sich um die folgenden Städte: Tanger, sein Geburtsort, Kairo, Damaskus, Mekka, Shiraz, Dubai, Istanbul, Samarkand, Delhi, Male (Hauptstadt der Malediven), Jakarta, Hangzhou, Granada.
Da ich bis auf Mekka und Samarkand alle anderen Orte im Verlauf der letzten Jahrzehnte auch besucht habe, war es für mich außerordentlich interessant zu erfahren, wie es dort 2015 aussieht.
Nach Tanger fuhr ich 1970 mit einer Fähre aus Spanien kommend. Die weiße Stadt am Meer begeisterte mich sofort, in dem Labyrinth der Medina habe ich mich natürlich gleich verlaufen. Obwohl Battuta hier geboren wurde, weist heute nichts darauf hin. Das war auch schon 1970 so gewesen.
Mich hatte immer die Geschichte der Stadt interessiert. Bis 1956 wurde sie international verwaltet, unter anderem auch von den USA und der UDSSR. In dieser Zeit wurde sie zum Zentrum von Schmugglern und Spionen und auf dem Marktplatz Petit Socco mit seinen Cafés traf sich allerlei dubioses Volk. Später lebten hier Aussteiger wie der Schriftsteller Jack Kerouac. In meinem Lieblingsbuch „Engel, Kif und neue Länder“ beschreibt er das Leben der Beatniks in Tanger. Auch heute ist die Stadt laut Follath ein sehenswerter Ort.
Dubai hat Battuta wahrscheinlich gar nicht besucht. Damals kann es nur ein lausiges Fischerdorf gewesen sein. Heute gibt es in der „Stadt von Übermorgen“ sogar ein Battuta Zentrum mit vielen Geschäften. Wenn ich meinen Bruder in Australien besuche, fliege ich jetzt immer mit den „Emirates“ und bleibe dann für einige Tage in der Stadt. Es ist atemberaubend wie sich Dubai entwickelt. Früher war Erdöl die entscheidende Triebkraft gewesen, doch jetzt machen die Einnahmen aus dem Erdölgeschäft nur noch 5% aus, der Rest wird mit Handel, Touristik, Finanzprodukten, Hochtechnologie usw. verdient. In Dubai sind sogar die Bushaltestellen vollklimatisiert und man kann in einem großen Gebäude auch Wintersport betreiben, mit dem Schlitten fahren und Schneeballschlachten organisieren. Anders als im Nachbarstaat bei den Saudis ist Dubai sehr liberal, andere Religionen können frei praktiziert werden. Es gibt Tempel für Hindus und Buddhisten und christliche Kirchen. Ähnlich wie die früheren Kalifen machen sich so die neuen Herrscher die Kenntnisse der Ausländer zu nutze.
Jakarta ist immer noch die hässliche Millionenstadt mit ihrer Ansammlung von Hochhäusern ohne Gesicht und richtigem Zentrum. Diese Stadt habe ich immer gehasst und CNN erklärte sie zur meistgehassten Stadt der Welt. Indonesien ist der größte islamische Staat der Welt, doch er wird dort sehr lax praktiziert. Seit dem Ende der Militärdiktatur 1998 ist das Land eine Demokratie und hatte eine Reihe mehr oder weniger unfähige Regierungen über sich ergehen lassen müssen. Inzwischen regiert dort Joko Widodo, ein Mann aus der Unterschicht, der nicht zu den alten Clans gehört. Er bringt frischen Wind in das Land, ein Mann mit liberalen, modernen Ideen.
Damit belasse ich es erst einmal. Das Buch sollte man selber lesen. Spannend und hochinteressant.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Wallenstein schrieb:
Dubai hat Battuta wahrscheinlich gar nicht besucht. Damals kann es nur ein lausiges Fischerdorf gewesen sein. Heute gibt es in der „Stadt von Übermorgen“ sogar ein Battuta Zentrum mit vielen Geschäften. Wenn ich meinen Bruder in Australien besuche, fliege ich jetzt immer mit den „Emirates“ und bleibe dann für einige Tage in der Stadt. Es ist atemberaubend wie sich Dubai entwickelt. Früher war Erdöl die entscheidende Triebkraft gewesen, doch jetzt machen die Einnahmen aus dem Erdölgeschäft nur noch 5% aus, der Rest wird mit Handel, Touristik, Finanzprodukten, Hochtechnologie usw. verdient. In Dubai sind sogar die Bushaltestellen vollklimatisiert und man kann in einem großen Gebäude auch Wintersport betreiben, mit dem Schlitten fahren und Schneeballschlachten organisieren. Anders als im Nachbarstaat bei den Saudis ist Dubai sehr liberal, andere Religionen können frei praktiziert werden. Es gibt Tempel für Hindus und Buddhisten und christliche Kirchen. Ähnlich wie die früheren Kalifen machen sich so die neuen Herrscher die Kenntnisse der Ausländer zu nutze.
https://books.google.de/books?id=2MQlBAAAQBAJ&pg=PA111&lpg=PA111&dq=Erd%C3%B6lgesch%C3%A4ft+in+Dubai&source=bl&ots=G0gWyMGzEL&sig=PQbwOipfsN4VdwYn3IwfvihWl0Y&hl=en&sa=X&ved=0ahUKEwiLlrTTxfHPAhXBXSwKHYpYDCsQ6AEIJDAB#v=onepage&q=Erd%C3%B6lgesch%C3%A4ft%20in%20Dubai&f=false
Hier sind die Seiten 111 und 112 interessant. Die Beziehungen zwischen Religion und wirtschaftlichem Aufschwung und Stabilität in Dubai beziehen sich hier auf Ibn Chaldūn (* 27. Mai 1332 in Tunis; † 17. März 1406 in Kairo) einem arabischen Historiker und Politiker. Er war ein Zeitgenosse des Ibn Battuta.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ibn_Chald%C5%ABn
Zitat:
Die Muqaddima المقدّمة / al-muqaddima / ‚die Einleitung‘, die im Kairoer Druck von 1967 insgesamt 1475 Seiten umfasst, ist das bahnbrechende Werk Ibn Chalduns und wird weithin als wichtiger eingeschätzt als die Universalgeschichte selbst. An der Muqaddima arbeitete Ibn Chaldun ein Leben lang; in der Nationalbibliothek von Tunis liegen Handschriften des Werkes mit eigenhändigen Eintragungen und Korrekturen des Verfassers, die in den bisherigen Druckausgaben bisher unberücksichtigt geblieben sind.
Mit diesem Werk schuf Ibn Chaldun in der islamischen Kultur erstmals eine Wissenschaft, die eine genaue, auf Tatsachen basierende Analyse der islamischen Geschichte zum Gegenstand hatte. Ibn Chaldun hat mit einer eigenen Methodologie die Ursachen zu ergründen versucht, die zum Aufstieg und Untergang der arabischen Dynastien geführt haben. Während die arabisch-islamischen Geschichtsschreiber bis dahin stets bemüht gewesen waren, die historischen Ereignisse, insbesondere die Geschichte der Dynastien, in annalistischer Form und anhand früherer, mündlich und später schriftlich überlieferter Berichte darzustellen, stellt Ibn Chaldun in seinem Werk immer wieder die Frage nach den Ursachen historischer Entwicklungen, welche er gesellschaftlichen, kulturellen, klimatischen und anderen Faktoren zuordnet. In seinem Vorwort zur Muqaddima, das er im übrigen in der Tradition des Adab auf dem höchsten Niveau der arabischen Reimprosa abfasste, stellt Ibn Chaldun die Historiographie als einen der wichtigsten Wissenschaftszweige dar, der sich mit der Entstehung und Entwicklung der Zivilisation befasst. Zugleich distanziert er sich von der herkömmlichen Geschichtsschreibung und ersetzt sie durch die von ihm eingeführte Geschichtsbetrachtung. In diesen in den islamischen Wissenschaften einmaligen Betrachtungen und Analysen erklärt er die Legitimität von Staatsmacht und ihre Wurzeln mittels des von ihm umgedeuteten altarabischen Begriffs der Asabiyya / عصبيّة / ʿaṣabiyya. Die Übersetzung dieses Begriffs stellt sich als schwierig dar – die Bedeutungen reichen von „Stammeszugehörigkeitsgefühl“, „Blutsbande“ und „Sippensolidarität“ bis zu „Gruppengefühl“ und Formen von Solidarität, die sich nicht allein auf Blutsverwandtschaft begründen (z.B. Klientelverhältnisse). Die asabiyya ist bei Ibn Chaldun eine wesentliche Voraussetzung für die Gründung und für den Erhalt der weltlichen Macht (mulk) in jeder Epoche der Geschichte. Die weltliche Macht und ihr Erhalt ist die Grundlage jeder geordneten Zivilisation.
Was so viele arabische Staaten vermissen lassen hat dieser Ibn Chaldūn in Dubai wohl positiv bewirkt.
Skeptik- Anzahl der Beiträge : 1364
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Die Muqaddima von Ibn Chaldūn ist ein hervorragendes Werk. Wenn ich mich richtig erinnere, erklärt er den rastlosen Wechsel der Dynastien im Orient wie folgt (stark vereinfacht):
Die Nomaden in der Steppe oder Wüste oder die Berber im Gebirge leben in ärmlichen Verhältnissen. Daher praktizieren sie einen strenggläubigen, puritanischen Islam. Doch die Armut führt bei ihnen zu starken, verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen, um sich gegenseitig zu helfen. Das nennt er Asabīya, wohl am besten übersetzt mit Gemeinschaftsgefühl.
Die Herrscher in den Städten hingegen schwelgen im Luxus, sind vom wahren Glauben abgefallen, sind offen für nicht-religiöse Einflüsse.
Angelockt vom Reichtum der Städte greifen die Nomaden die Orte an. Trotz ihrer zahlenmäßigen Schwäche sind sie siegreich aufgrund ihrer Asabīya . Doch spätestens nach drei oder vier Generationen sind sie ebenfalls verweichlicht und dekadent, ihre Asabīya ist verschwunden.
Jetzt schlägt die Stunde der in den Einöden verbliebenen Nomaden. Diese greifen an, besiegen die Städter und es beginnt ein neuer Zyklus.
Die Nomaden in der Steppe oder Wüste oder die Berber im Gebirge leben in ärmlichen Verhältnissen. Daher praktizieren sie einen strenggläubigen, puritanischen Islam. Doch die Armut führt bei ihnen zu starken, verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Beziehungen, um sich gegenseitig zu helfen. Das nennt er Asabīya, wohl am besten übersetzt mit Gemeinschaftsgefühl.
Die Herrscher in den Städten hingegen schwelgen im Luxus, sind vom wahren Glauben abgefallen, sind offen für nicht-religiöse Einflüsse.
Angelockt vom Reichtum der Städte greifen die Nomaden die Orte an. Trotz ihrer zahlenmäßigen Schwäche sind sie siegreich aufgrund ihrer Asabīya . Doch spätestens nach drei oder vier Generationen sind sie ebenfalls verweichlicht und dekadent, ihre Asabīya ist verschwunden.
Jetzt schlägt die Stunde der in den Einöden verbliebenen Nomaden. Diese greifen an, besiegen die Städter und es beginnt ein neuer Zyklus.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
"Kampf der Kulturen" Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert,
von Samuel P. Huntigton,
aus dem Amerikanischen "The Clash of Civilizations" von Holger Fliessbach
1996
Aktuell und viel beachtet ist die These Huntingtons zum festen Begriff in der Debatte um die neue Weltordnung geworden. Aus dem Ende der westlichen Vorherrschaft sieht H. neue Konflikte globalen Ausmaßes erwachsen. Die zukünftigen Fronten beruhen nicht mehr auf politischen ideologischen oder ökonomischen Gegensätzen, sondern verlaufen zwischen den großen Weltkulturen, zwischen chinesischer, japanischer, hinduistischer islamischer , westlicher, lateinamerikanischer und afrikanischer Kultur.
In der neuen globalen Ordnung werden sich die gewichte verschieben, das westliche Ideal einer offenen und demokratischen Gesellschaft wird in die Defensive geraten.
Der wachsende islamische Fundamentalismus ist nur ein Anzeichen dafür, dass Huntingtons revolutionäre Zukunftsprognose Wirklichkeit wird.
Sehr umfangreich werden in den Kapiteln die "Welt der Kulturen", "das veränderte Gleichgewicht der Kulturen", "die kommende Ordnung der Zivilisationen", "Konflikte zwischen Kulturkreisen" und "die Zukunft der Kulturen" erläutert.
Ich habe nur in großen Abständen die über 550 Seiten bewältigt, es hat sich aber gelohnt. Manches lese ich in diesem Buch wie aus einem Zeitungsartikel von gestern.
von Samuel P. Huntigton,
aus dem Amerikanischen "The Clash of Civilizations" von Holger Fliessbach
1996
Aktuell und viel beachtet ist die These Huntingtons zum festen Begriff in der Debatte um die neue Weltordnung geworden. Aus dem Ende der westlichen Vorherrschaft sieht H. neue Konflikte globalen Ausmaßes erwachsen. Die zukünftigen Fronten beruhen nicht mehr auf politischen ideologischen oder ökonomischen Gegensätzen, sondern verlaufen zwischen den großen Weltkulturen, zwischen chinesischer, japanischer, hinduistischer islamischer , westlicher, lateinamerikanischer und afrikanischer Kultur.
In der neuen globalen Ordnung werden sich die gewichte verschieben, das westliche Ideal einer offenen und demokratischen Gesellschaft wird in die Defensive geraten.
Der wachsende islamische Fundamentalismus ist nur ein Anzeichen dafür, dass Huntingtons revolutionäre Zukunftsprognose Wirklichkeit wird.
Sehr umfangreich werden in den Kapiteln die "Welt der Kulturen", "das veränderte Gleichgewicht der Kulturen", "die kommende Ordnung der Zivilisationen", "Konflikte zwischen Kulturkreisen" und "die Zukunft der Kulturen" erläutert.
Ich habe nur in großen Abständen die über 550 Seiten bewältigt, es hat sich aber gelohnt. Manches lese ich in diesem Buch wie aus einem Zeitungsartikel von gestern.
marylinjackson- Anzahl der Beiträge : 366
Anmeldedatum : 28.03.16
Alter : 82
Ort : Süddeutschland Kreis Konstanz
Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Verlag PHVZ von Marcus Reuter/Romina Schiavone:
Gefährliches Pflaster - Kriminalität im Römischen Reich
Raub, Mord und Korruption in der Antike
Die Antike war ein gefährliches Pflaster. Korruption, Grabschändung, Raub oder Mord - in einer Welt ohne Polizei im heutigen Sinn tat man gut daran, auf der Hut zu sein. In 29 Beiträgen bringt der reich bebilderte Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in Xanten eine Vielzahl archäologischer Zeugnisse und Textquellen zum Sprechen. Dem Leser wird vor Augen geführt, welchen Verbrechen die Menschen in römischer Zeit ausgesetzt waren und wie sie sich davor schützten, wie der Staat gegen die Täter vorging und welche Strafen sie erwarteten. So entsteht nicht nur ein umfassendes Bild der Kriminalität im Römischen Reich - Vergleiche mit der heutigen Justiz und Polizeiarbeit machen die zeitlose Aktualität des Themas deutlich.
Besuchen Sie die Ausstellung
»Gefährliches Pflaster. Kriminalität im Römischen Reich« im LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten vom 8. Juli 2011 bis 12. Februar 2012
Portrait
Dr. Marcus Reuter, geb. 1966, studierte Provinzialrömische Archäologie, Alte Geschichte sowie Vor- und Frühgeschichte an den Universitäten Freiburg und Wien. Er ist Leiter des LVR-Römer-Museums im Archäologischen Park Xanten.
Romina Schiavone M. A., geb. 1979, studierte Vor- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main. Sie ist freiberufliche Archäologin und Kuratorin der Sonderausstellung "Gefährliches Pflaster - Kriminalität im Römischen Reich".
Gefährliches Pflaster - Kriminalität im Römischen Reich
Raub, Mord und Korruption in der Antike
Die Antike war ein gefährliches Pflaster. Korruption, Grabschändung, Raub oder Mord - in einer Welt ohne Polizei im heutigen Sinn tat man gut daran, auf der Hut zu sein. In 29 Beiträgen bringt der reich bebilderte Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung in Xanten eine Vielzahl archäologischer Zeugnisse und Textquellen zum Sprechen. Dem Leser wird vor Augen geführt, welchen Verbrechen die Menschen in römischer Zeit ausgesetzt waren und wie sie sich davor schützten, wie der Staat gegen die Täter vorging und welche Strafen sie erwarteten. So entsteht nicht nur ein umfassendes Bild der Kriminalität im Römischen Reich - Vergleiche mit der heutigen Justiz und Polizeiarbeit machen die zeitlose Aktualität des Themas deutlich.
Besuchen Sie die Ausstellung
»Gefährliches Pflaster. Kriminalität im Römischen Reich« im LVR-RömerMuseum im Archäologischen Park Xanten vom 8. Juli 2011 bis 12. Februar 2012
Portrait
Dr. Marcus Reuter, geb. 1966, studierte Provinzialrömische Archäologie, Alte Geschichte sowie Vor- und Frühgeschichte an den Universitäten Freiburg und Wien. Er ist Leiter des LVR-Römer-Museums im Archäologischen Park Xanten.
Romina Schiavone M. A., geb. 1979, studierte Vor- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte in Frankfurt am Main. Sie ist freiberufliche Archäologin und Kuratorin der Sonderausstellung "Gefährliches Pflaster - Kriminalität im Römischen Reich".
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Bernd Stöver, United States of America. Geschichte und Kultur.2012 Beck Verlag. 762 Seiten
Dieses Buch bringt einen hervorragenden Überblick über die amerikanische Geschichte von der frühen Kolonialzeit bis hin zur Gegenwart.
Der Autor berücksichtigt die Kultur und die Mentalität der Bewohner in der neuen Welt, die ihr Land nicht selten als Insel sehen, durch zwei große Ozeane vom Rest der Welt getrennt. Die USA wurden zum großen Teil von religiösen Gruppen aufgebaut, die ihr Land als neues Jerusalem betrachten und die amerikanische Geschichte als eine Art Heilsgeschichte begreifen mit einem messianischen Anspruch, der letztlich auch die ganze Welt umfasst.
Vieles läuft dort drüben anders und das war mir persönlich auch immer aufgefallen, wenn ich dort zu Besuch war. Zwei große Themen dominieren die Wahlkämpfe seit Jahrzehnten: Die Abtreibungsfrage und der private Waffenbesitz, Dinge, die uns kaum interessieren. Es gibt wohl auch kein anderes Land in der Welt, in dem sich Politiker heftig darüber streiten, ob die Evolutionstheorie von Darwin nun richtig ist oder nicht oder ob nicht die göttliche Schöpfunggeschichte die richtige Welterklärung ist.
Dem Autor gelingt eine meisterhafte Darstellung von Amerika. Ich kann sie nur empfehlen.
Dieses Buch bringt einen hervorragenden Überblick über die amerikanische Geschichte von der frühen Kolonialzeit bis hin zur Gegenwart.
Der Autor berücksichtigt die Kultur und die Mentalität der Bewohner in der neuen Welt, die ihr Land nicht selten als Insel sehen, durch zwei große Ozeane vom Rest der Welt getrennt. Die USA wurden zum großen Teil von religiösen Gruppen aufgebaut, die ihr Land als neues Jerusalem betrachten und die amerikanische Geschichte als eine Art Heilsgeschichte begreifen mit einem messianischen Anspruch, der letztlich auch die ganze Welt umfasst.
Vieles läuft dort drüben anders und das war mir persönlich auch immer aufgefallen, wenn ich dort zu Besuch war. Zwei große Themen dominieren die Wahlkämpfe seit Jahrzehnten: Die Abtreibungsfrage und der private Waffenbesitz, Dinge, die uns kaum interessieren. Es gibt wohl auch kein anderes Land in der Welt, in dem sich Politiker heftig darüber streiten, ob die Evolutionstheorie von Darwin nun richtig ist oder nicht oder ob nicht die göttliche Schöpfunggeschichte die richtige Welterklärung ist.
Dem Autor gelingt eine meisterhafte Darstellung von Amerika. Ich kann sie nur empfehlen.
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Noch ein sehr interessantes Buch von Bettina Eva Stumpp
Prostitution in der Römischen Antike
(Akademie Verlag)
Auszug aus dem Inhalt: I. Lebensformen der Prostituierten in der römischen Gesellschaft 1. Bezeichnungen für Prostituierte. 2. Die soziale Herkunft der Prostituierten. 3. Die Lebenssituation der Prostituierten. 4. Prostituierten zugeschriebene Verhaltensweisen. 5. Hurenkünste 6. Medizinische Aspekte der Prostitution. 7. Prostituierte im Kult. II. Strukturen der Prostitution in der römischen Gesellschaft. 1. Topografie der Prostitution in Rom. 2. Die Kundschaft. 3. Profiteure des Handels mit Sexualität 4. Preise für sexuelle Dienstleistungen. 5. Der Bordellbetrieb. 6. Sexuelle Normen in der Gesellschaft. 7. Philosophische Positionen zur Prostitution. 8. Juristische Aspekte. 9. Die Prostituiertensteuer. III. Anhang. Glossar. Literaturverzeichnis. Zeittafel der römischen Kaiser. Abbildungsverzeichnis
Bettina Eva Stumpp offenbart dem Leser das alltäglichen Leben innerhalb der Gesellschaft, die auf der einen Seite die keusche Matrone ehrt, auf der anderen Seite die Hure ihren Alltag erlebt.
Was trieb eine Frau in die Prostitution? Wie sah ihr Alltag aus?
Hatte sie eine Wahl, um die Prostitution zu umgehen?
Alle auftretenden Fragen wie die römischen Welt mit der Prostitution umging, kann der "neugierige" Leser hier erfahren..
Absolut empfehlenswert.
Prostitution in der Römischen Antike
(Akademie Verlag)
Auszug aus dem Inhalt: I. Lebensformen der Prostituierten in der römischen Gesellschaft 1. Bezeichnungen für Prostituierte. 2. Die soziale Herkunft der Prostituierten. 3. Die Lebenssituation der Prostituierten. 4. Prostituierten zugeschriebene Verhaltensweisen. 5. Hurenkünste 6. Medizinische Aspekte der Prostitution. 7. Prostituierte im Kult. II. Strukturen der Prostitution in der römischen Gesellschaft. 1. Topografie der Prostitution in Rom. 2. Die Kundschaft. 3. Profiteure des Handels mit Sexualität 4. Preise für sexuelle Dienstleistungen. 5. Der Bordellbetrieb. 6. Sexuelle Normen in der Gesellschaft. 7. Philosophische Positionen zur Prostitution. 8. Juristische Aspekte. 9. Die Prostituiertensteuer. III. Anhang. Glossar. Literaturverzeichnis. Zeittafel der römischen Kaiser. Abbildungsverzeichnis
Bettina Eva Stumpp offenbart dem Leser das alltäglichen Leben innerhalb der Gesellschaft, die auf der einen Seite die keusche Matrone ehrt, auf der anderen Seite die Hure ihren Alltag erlebt.
Was trieb eine Frau in die Prostitution? Wie sah ihr Alltag aus?
Hatte sie eine Wahl, um die Prostitution zu umgehen?
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Römer im Schatten der Geschichte (Robert Knapp)
Viele Bücher handeln in 1. Linie vom Leben der römischen Elite und ihrer Gesellschaft. Doch in Wahrheit hatte es im allgemeinen wenig gemeinsam mit dem römischen Reich zu tun. Robert Knapp wendet das Blatt und präsentiert uns das wahre Leben in neun Kapiteln ein Bild vom Leben, Arbeiten und Sterben dieser Männer und Frauen: Arme Bürger und einfache Leute, Sklaven, Freigelassene und Soldaten, Prostituierte, Gladiatoren, Banditen und Piraten, welches sich erheblich von der Oberschicht unterschieden hat.
Die Quellen für dieses Geschichtsbild entstammen meistens sämtlich der Oberschicht, die nur 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung im Römischen Reich ausmachte, aber etwa 80 Prozent des Vermögens besaß. Die restlichen 99,5 Prozent - um Christi Geburt geschätzt etwa 50 bis 60 Millionen Einwohner - sind von der Geschichte vergessen.
In diesem Buch rückt der Althistoriker den Geschichtsinteressierten die Sozial- und Alltagsgeschichte der Antike in neuem Licht.
Viele Bücher handeln in 1. Linie vom Leben der römischen Elite und ihrer Gesellschaft. Doch in Wahrheit hatte es im allgemeinen wenig gemeinsam mit dem römischen Reich zu tun. Robert Knapp wendet das Blatt und präsentiert uns das wahre Leben in neun Kapiteln ein Bild vom Leben, Arbeiten und Sterben dieser Männer und Frauen: Arme Bürger und einfache Leute, Sklaven, Freigelassene und Soldaten, Prostituierte, Gladiatoren, Banditen und Piraten, welches sich erheblich von der Oberschicht unterschieden hat.
Die Quellen für dieses Geschichtsbild entstammen meistens sämtlich der Oberschicht, die nur 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung im Römischen Reich ausmachte, aber etwa 80 Prozent des Vermögens besaß. Die restlichen 99,5 Prozent - um Christi Geburt geschätzt etwa 50 bis 60 Millionen Einwohner - sind von der Geschichte vergessen.
In diesem Buch rückt der Althistoriker den Geschichtsinteressierten die Sozial- und Alltagsgeschichte der Antike in neuem Licht.
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Re: Bücherbesprechung - Herbst 2016
Mir ist ein hochinteressantes Fachbuch in die Hände gekommen, welches die Geschichte um Kleopatra und um sie selbst (Biografie) beschreibt. Dieses Werk gibt dem Geschichtsinteressierten einen tiefen Eindruck in das Leben Kleopatras und auch in der Welt, die sie umgibt.
Der Professor für alte Geschichte W. Schuller greift hier die vielen diskutierten Bereiche auf und fasst diese gut zusammen.
Ich bin hellauf begeistert von dem Buch. Es ist flüssig und verständlich für Laien geschrieben und zugleich auch bildungsfördernd ist.
Wer über Kleopatra mehr wissen möchte, dem würde ich das Buch hier wärmstens ans Herz legen:
Der Professor für alte Geschichte W. Schuller greift hier die vielen diskutierten Bereiche auf und fasst diese gut zusammen.
Ich bin hellauf begeistert von dem Buch. Es ist flüssig und verständlich für Laien geschrieben und zugleich auch bildungsfördernd ist.
Wer über Kleopatra mehr wissen möchte, dem würde ich das Buch hier wärmstens ans Herz legen:
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