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Wahlen in Österreich

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Beitrag von Klartext Di Okt 10, 2017 11:35 pm

Es kommt bald die Wahl in Österreich. Auch hier zeigt sich ein Debakel der Sozialdemokratie ab, hoffentlich kommt es auch so. Die ÖVP unter Kurz ist ganz gut im Kurs, aber im Gegensatz zu Merkel in Deutschland hat Kurz die Zeichen der Zeit verstanden. Hier eine Analyse von Martin Sellner:

https://www.youtube.com/watch?v=_wtYaZlGZPE

Er sieht vor allem, dass Strache von der FPÖ die Themen gesetzt hat, und der smarte, für viele Wähler akzeptablere Kurz sie verarbeitet hat.

Ich hoffe jedenfalls auf eine Koalition von FPÖ und ÖVP.

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Beitrag von Marek1964 Fr Okt 13, 2017 9:58 pm

Martin Sellner gibt hier ein interessante Einschätzung zum ÖVP Chef Kurz:

https://www.youtube.com/watch?v=4My6QR9SedQ

Hauptfrage: Ist Kurz ein Opportunist oder hat er seine Meinung nachhaltig geändert?

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Beitrag von Lux:-? Sa Okt 14, 2017 1:36 am

Hier können die Österreicher lesen, was sie erwartet:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=40592
Und die AfD in Deutschland versucht, den gleichen Background zu erreichen, nur ist die CDU noch nicht soweit und die CSU erst auf dem Weg dahin. Der Neoliberalismus aktiviert seine letzten Reserven und muss endgültig scheitern, sonst scheitert Europa und möglicherweise letztlich die ganze Menschheit. Soll Österreich nun wieder der Vorreiter einer wahnwitzigen Politik werden? 1933 war's scheinbar nur ein Österreicher, jetzt sollen es wohl alle werden. Und nachher, wenn's endgültig schief gegangen ist und wir am Abgrund stehen, will's wiedermal keiner gewesen sein. Ich kann da nur an Brecht erinnern (Karthago führte 3 Kriege ...) und auch an Tucholsky (Das passt zu ihnen! - nämlich den Deutschen und anscheinend auch den Österreichern)...
Die deutsche Linke hat dank machtgeiler pseudolinker Sektierer im Vorstand keine wirksame Antwort, hoffentlich ist die österreichische besser aufgestellt. Die sozialdemokratische Führung ist allerdings auch kaum besser als die deutsche...
Und das nächste Ziel könnte die Schweiz werden...

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Beitrag von Titus Feuerfuchs Sa Okt 14, 2017 3:36 pm

Marek1964 schrieb:Martin Sellner gibt hier ein interessante Einschätzung zum ÖVP Chef Kurz:

https://www.youtube.com/watch?v=4My6QR9SedQ

Hauptfrage: Ist Kurz ein Opportunist oder hat er seine Meinung nachhaltig geändert?
Hab das Viedeo nicht angesehen, aber eine Eiunschätzung vorab:
Imho beides.


Für mich aber nicht wählbar, weil er beim Kontrollverlust und Totalversagen der Regierung in der Flüchtlingfrage mit an Bord war.
Außerdem wählt man hier den NAtionalrat und nicht den Kanzler direkt. Die ÖVP ist seit über 30 Jahren an der Macht und damit maßgeblich für die Probleme, die wir haben verantwortlich!
Ev würde die Sache für mich anders ausschauen, wenn Kurz wie Macron eine eigene Liste gemacht hätte.

Abgesehen davon kann ich auch mit seiner EU-Politik nicht mit. Die ist mir viel zu ergeben und zu unkritisch. Seit der Eurokrise kommen für mich nur EU-kritische Parteien in Frage.
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Beitrag von ralfgrabuschnig Sa Okt 14, 2017 9:22 pm

Lux:-? schrieb:Hier können die Österreicher lesen, was sie erwartet:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=40592
Und die AfD in Deutschland versucht, den gleichen Background zu erreichen, nur ist die CDU noch nicht soweit und die CSU erst auf dem Weg dahin. Der Neoliberalismus aktiviert seine letzten Reserven und muss endgültig scheitern, sonst scheitert Europa und möglicherweise letztlich die ganze Menschheit. Soll Österreich nun wieder der Vorreiter einer wahnwitzigen Politik werden? 1933 war's scheinbar nur ein Österreicher, jetzt sollen es wohl alle werden. Und nachher, wenn's endgültig schief gegangen ist und wir am Abgrund stehen, will's wiedermal keiner gewesen sein. Ich kann da nur an Brecht erinnern (Karthago führte 3 Kriege ...) und auch an Tucholsky (Das passt zu ihnen! - nämlich den Deutschen und anscheinend auch den Österreichern)...
Die deutsche Linke hat dank machtgeiler pseudolinker Sektierer im Vorstand keine wirksame Antwort, hoffentlich ist die österreichische besser aufgestellt. Die sozialdemokratische Führung ist allerdings auch kaum besser als die deutsche...
Und das nächste Ziel könnte die Schweiz werden...

Auch wenn ich nicht mit allem übereinstimme, ist das eine gute Analyse, lieber Lux. Deine negative Erwartungshaltung kann ich als gelernter Österreicher - wie man bei uns gern sagt - auch durchaus teilen.

Eine ÖVP-FPÖ Koalition scheint tatsächlich unausweichlich. Im Gegensatz zu großen Teilen dieses Forums halte ich das allerdings für keinesfalls erstrebenswert. Die FPÖ ist in weiten Zügen eine illiberale Partei, die ÖVP in Teilen ebenfalls. Keiner der beiden hätte imo ein großes Problem damit, wenn Österreich mehr wie Ungarn werden würde. Nun habe ich zwei Jahre lang in Ungarn gelebt und eines kann ich sagen: das will ich beim besten Willen nicht! Zusätzlich sind wir in Österreich auch immer noch dabei, den Scherbenhaufen der letzten ÖVP-FPÖ Koalition aufzukehren. Stichwort Eurofighter. Bei der FPÖ könnte man auch noch die Hypo hinzufügen.

Aber klar: es hat auch seinen Grund, warum Schwarz-Blau so unausweichlich scheint. Die Große Koalition hat wieder mal versagt. Kurz hat es geschafft, das von sich abzuschütteln. Kern nicht. Die Linke hat, wie überall sonst auch, in der Vergangenheit nicht viel Sinnvolles zur politischen Debatte Österreichs beigesteuert und eine liberale Kraft gibt es traditionell nicht. Auch die NEOS werden nicht in absehbarer Zeit zur Großpartei.

Insofern kann ich die das sich abzeichnende Wahlergebniss in Teilen nachvollziehen. Ich halte es aber dennoch für grundlegend falsch. Ich befürchte nur, dass ich damit in der Bevölkerung Österreichs schon lange in der Minderheit bin.
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Beitrag von Gontscharow Mo Okt 16, 2017 11:14 am

Falls eine schwarz-blaue Regierung versagen sollte, gibt es in ein paar Jahren ja wieder Wahlen und die österreichischen Wähler können sie abwählen. Wenn jahrzehntelang die gleiche Konstellation in einem Land regiert - ob das nun die SPD in Bremen oder die CSU in Bayern ist oder eben die Große Koalition in Österreich -
so kann das nur zu einem die Demokratie schädigenden Filz führen.
Im übrigen denke ich, daß Populisten, egal ob von rechts oder links, sobald sie in der Regierung sind, binnen kurzem entzaubert werden.
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Beitrag von Marek1964 Di Okt 17, 2017 9:09 am

ralfgrabuschnig schrieb:Eine ÖVP-FPÖ Koalition scheint tatsächlich unausweichlich. Im Gegensatz zu großen Teilen dieses Forums halte ich das allerdings für keinesfalls erstrebenswert. Die FPÖ ist in weiten Zügen eine illiberale Partei, die ÖVP in Teilen ebenfalls. Keiner der beiden hätte imo ein großes Problem damit, wenn Österreich mehr wie Ungarn werden würde. Nun habe ich zwei Jahre lang in Ungarn gelebt und eines kann ich sagen: das will ich beim besten Willen nicht!

Das finde ich interessant - ich kenne die Verhältnisse in Österreich und Ungarn eher wenig - kannst Du ausfühuhren, welche illiberale Tendenzen das sind (für Ungarn evtl. einen eigenen Faden eröffnen).


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Beitrag von Sebius Mi Okt 18, 2017 7:20 am

Der Wahlausgang ist der Erfolg jahrelanger Massenzuwanderung.

Endlich hat sich die Bevölkerung gefügt und wählte rechts. Die Rechtskonservativen können ihre Pläne durchsetzen und soziale Errungenschaften für alle in Österreich abbauen, restriktive Nazigesetze einführen und einen rechtsradikalen Terrorstaat aufbauen, so wie damals Kurt Schuschnigg*, auch er war Justizminister ...

So wie es aussieht, wird Österreich zum dritten Mal politischer Brandherd.

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Beitrag von Titus Feuerfuchs So Okt 22, 2017 4:20 am

Titus Feuerfuchs schrieb:
Marek1964 schrieb:Martin Sellner gibt hier ein interessante Einschätzung zum ÖVP Chef Kurz:

https://www.youtube.com/watch?v=4My6QR9SedQ

Hauptfrage: Ist Kurz ein Opportunist oder hat er seine Meinung nachhaltig geändert?
Hab das Viedeo nicht angesehen, aber eine Eiunschätzung vorab:
Imho beides.


Für mich aber nicht wählbar, weil er beim Kontrollverlust und Totalversagen der Regierung in der Flüchtlingfrage mit an Bord war.
Außerdem wählt man hier den NAtionalrat und nicht den Kanzler direkt. Die ÖVP ist seit über 30 Jahren an der Macht und damit maßgeblich für die Probleme, die wir haben verantwortlich!
Ev würde die Sache für mich anders ausschauen, wenn Kurz wie Macron eine eigene Liste gemacht hätte.

Abgesehen davon kann ich auch mit seiner EU-Politik nicht mit. Die ist mir viel zu ergeben und zu unkritisch. Seit der Eurokrise kommen für mich nur EU-kritische Parteien in Frage.




Sehr gut analysiert Sellner die Thematik der sozialen Kosten, sich öffentlich zur FPÖ zu bekennen. Es ist einer Karriere in der Öffentlichkeit stehende Menschen alles andere als förderlich, vom Mainstream abzuweichen, geschweige denn sich zur FPÖ zu bekennen. Gaballier ist eine absolute Ausnahme, obwohl auch er sich nicht offen zur FPÖ bekennt.

Zu Kurz: Im Gegensatz zu vielen anderen vergesse ich nicht. Mir ist Kurz' Handeln vor seinem Gesinnungswechsel wohlbekannt. Deshalb habe ich ihn nicht gewählt.
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Beitrag von Titus Feuerfuchs So Okt 22, 2017 4:35 am

ralfgrabuschnig schrieb:

 Die FPÖ ist in weiten Zügen eine illiberale Partei, die ÖVP in Teilen ebenfalls. Keiner der beiden hätte imo ein großes Problem damit, wenn Österreich mehr wie Ungarn werden würde. Nun habe ich zwei Jahre lang in Ungarn gelebt und eines kann ich sagen: das will ich beim besten Willen nicht! Zusätzlich sind wir in Österreich auch immer noch dabei, den Scherbenhaufen der letzten ÖVP-FPÖ Koalition aufzukehren. Stichwort Eurofighter. Bei der FPÖ könnte man auch noch die Hypo hinzufügen.

 Ad illiberal: Kann deiner Analyse hier nicht zustimmen. Es sind traditionell linke Parteien, die alles Mögliche staatlich regeln wollen. Besonders die Grünen wollen den Menschen bis in sehr private Bereiche vorschreiben, wie sie zu leben haben.

Die FPÖ aber vor allem die ÖVP sind nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis um vieles liberaler als die etatistische Linke.

Ad Skandale: Perfekte linke PR: Die FPÖ-Skandale werden in den Himmel gehoben, die der SPÖ kleingeredet.

Auf's Konto der SPÖ gehen u.a:

-Wiesenthalaffäre
- AKH-Skandal
-Noricum
-Lucona
-Club 45 (Proksch hielt sich SPÖ-SPitzen wie Marionetten)
- Schmutzkübelkampagne gegen Waldheim
- Konsum
- Bawag/ÖGB-Skandal
- Schmutzkübelkampagne gegen Schüssel/Haider, Resultat waren die EU-Sanktionen
- Finanzsskandale in Linz und Salzburg (Verspekulation von Steuergeld)
- Inseratenaffäre
- Silbersteinaffäre
-.....

Kein Mensch echauffiert sich gegen die SPÖ oder meint, sie solle deshalb nicht in die Regierung. Derweil ist sie um nichts besser als die FPÖ, im Gegenteil, sie hat noch viel mehr Dreck am Stecken.
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Beitrag von Titus Feuerfuchs So Okt 22, 2017 7:19 pm

Sebius schrieb:Der Wahlausgang ist der Erfolg jahrelanger Massenzuwanderung.

Endlich hat sich die Bevölkerung gefügt und wählte rechts. Die Rechtskonservativen können ihre Pläne durchsetzen und soziale Errungenschaften für alle in Österreich abbauen, restriktive Nazigesetze einführen und einen rechtsradikalen Terrorstaat aufbauen, so wie damals Kurt Schuschnigg*, auch er war Justizminister ...

So wie es aussieht, wird Österreich zum dritten Mal politischer Brandherd.
Satire, oder?
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Beitrag von Lux:-? Mo Okt 23, 2017 2:51 am

Hier wird vergessen, dass die sozialdemokratischen Parteien Europas schon seit langem mehrheitlich von Leuten geführt werden, die an der bestehenden Macht teilhaben, nicht aber sie reformieren oder gar abschaffen wollen. Das Risiko, statt einer gutbezahlten Politikmarionette zu einem glücklosen Revolutionär (oder gar Diktator) zu werden, ist ihnen zu groß. Ähnliches gilt für die meisten bürgerlichen Parteien Europas ebenso und auch die linken werden zunehmend angepasster. In irgendeiner Form oder wenigstens einigen Ansätzen vertreten nahezu alle die quasi gescheiterten menschenfeindlichen und demokratiezerstörenden neokonservativen Thesen des politökonomischen und medialen Mainstreams.  Folglich kann auch mit entsprechenden Skandalen gerechnet werden. Die nächste Regierung wird da keine Ausnahme machen...

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Beitrag von ralfgrabuschnig Mo Okt 23, 2017 5:16 pm

Gontscharow schrieb:Falls eine schwarz-blaue Regierung versagen sollte, gibt es in ein paar Jahren ja wieder Wahlen und die österreichischen Wähler können sie abwählen. Wenn jahrzehntelang die gleiche Konstellation in einem Land regiert - ob das nun die SPD in Bremen oder die CSU in Bayern ist oder eben die Große Koalition in Österreich -
so kann das nur zu einem die Demokratie schädigenden Filz führen.
Im übrigen denke ich, daß Populisten, egal ob von rechts oder links, sobald sie in der Regierung sind, binnen kurzem entzaubert werden.

Was den Filz betrifft, hast du mit Sicherheit recht. Macht korrumpiert, das ist schon mindestens seit römischer Zeit bekannt. Die Entzauberung hat bisher auch immer funktioniert, stimmt. Bin gespannt, ob es so bleibt. Bei Trump scheint es ja nicht unbedingt zuzutreffen. Fakten wie fehlende Erfolge scheinen tatsächlich immer weniger zu wiegen...

Marek1964 schrieb:Das finde ich interessant - ich kenne die Verhältnisse in Österreich und Ungarn eher wenig - kannst Du ausfühuhren, welche illiberale Tendenzen das sind (für Ungarn evtl. einen eigenen Faden eröffnen).

In Bezug auf Ungarn meine ich mit "illiberal" v.a. die Gesamtheit der Gesetze, die den Rechtsstaat und die persönliche Freiheit dort systematisch einschränken. Verstaatlichung und/oder Schließung von freien Medien, die Besetzung wichtiger Stellen (Staatspräsident, Präsident der Nationalbank, des Rundfunks, des Verfassungsgerichts etc. etc.) mit Parteitreuen, Zwangsenteignungen ausländischer Pächter und Unternehmer (Landwirte wie Handelstreibende), finanzielle Drohungen gegenüber freien NGOs, Universitäten, Medien... die Liste geht weiter. In Ungarn ist eine Partei an der Macht, die jeden Bereich des Staates und der Gesellschaft kontrollieren oder zumindest überwachen will. Darüber kann, wenn man sich das Gesetzeswerk seit 2010 mal anschaut, kein Zweifel sein.

In Österreich ist die Sache natürlich anders gelagert. Ich möchte das jetzt auch nicht gleichstellen. Dennoch: Befürchtungen sind angebracht. Die FPÖ hat lange Jahre damit Schlagzeilen gemacht, in Kärnten zweisprachige (Deutsch-Slowenische) Ortstafeln abzumontieren, obwohl sowohl die Gesetzeslage als auch das Verfassungsgericht klargestellt hat, dass diese aufzustellen sind. Man setzte sich auf Landesebene also über das gültige Gesetz hinweg. Auch in der ÖVP gibt es genügend Stimmen, die gerne mehr Kontrolle über das Land hätten. Das "Burka"-Verbot ist da ein gutes Beispiel. Als Staat den Bürgern vorzuschreiben, was sie tragen und nicht tragen dürfen, ist nun wirklich eine Paradebeispiel für Illiberalismus. Klar: das sind alles verhältnismäßige "Kleinigkeiten". Aber wird es dabei bleiben?

Titus Feuerfuchs schrieb:Ad illiberal: Kann deiner Analyse hier nicht zustimmen. Es sind traditionell linke Parteien, die alles Mögliche staatlich regeln wollen. Besonders die Grünen wollen den Menschen bis in sehr private Bereiche vorschreiben, wie sie zu leben haben.

Die FPÖ aber vor allem die ÖVP sind nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis um vieles liberaler als die etatistische Linke.

Ad Skandale: Perfekte linke PR: Die FPÖ-Skandale werden in den Himmel gehoben, die der SPÖ kleingeredet.

Auf's Konto der SPÖ gehen u.a:

-Wiesenthalaffäre
- AKH-Skandal
-Noricum
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-Club 45 (Proksch hielt sich SPÖ-SPitzen wie Marionetten)
- Schmutzkübelkampagne gegen Waldheim
- Konsum
- Bawag/ÖGB-Skandal
- Schmutzkübelkampagne gegen Schüssel/Haider, Resultat waren die EU-Sanktionen
- Finanzsskandale in Linz und Salzburg (Verspekulation von Steuergeld)
- Inseratenaffäre
- Silbersteinaffäre

Erstmal gleich eine kleine Zustimmung: natürlich ist die etatistische Linke nicht selten illiberaler als die Rechte. Das ist nicht von der Hand zu weisen.

Kleinreden tu ich hier aber gar nichts. Zur Debatte standen in meinem Posting die ÖVP und die FPÖ. Dass ich dann nicht erwähne, dass die SPÖ mindestens gleich viele Skandale auf dem Buckel hat, hat nichts damit zu tun, weil ich das verheimliche oder kleinrede, sondern weil es ein anderes Thema ist. Aber ja: natürlich stimmt es! Und die allermeisten Skandale gab es unter Rot-Schwarz. Aber ist ja auch klar wenn gute 70% der Zeit seit 1945 eine Große Koalition an der Macht war. Die hatten halt Zeit. Trotzdem: wenn du Zeit und Lust hast, rechne doch mal den wirtschaftlichen Schaden der ganzen von dir erwähnten Skandale auf und stelle einen Vergleich an. So schnell kommt da nichts an die  Eurofighter oder gar Hypo ran. Das ist aber auch nicht der Punkt.
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Beitrag von Titus Feuerfuchs Mo Okt 23, 2017 6:27 pm

ralfgrabuschnig schrieb:
Titus Feuerfuchs schrieb:Ad illiberal: Kann deiner Analyse hier nicht zustimmen. Es sind traditionell linke Parteien, die alles Mögliche staatlich regeln wollen. Besonders die Grünen wollen den Menschen bis in sehr private Bereiche vorschreiben, wie sie zu leben haben.

Die FPÖ aber vor allem die ÖVP sind nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis um vieles liberaler als die etatistische Linke.

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- Bawag/ÖGB-Skandal
- Schmutzkübelkampagne gegen Schüssel/Haider, Resultat waren die EU-Sanktionen
- Finanzsskandale in Linz und Salzburg (Verspekulation von Steuergeld)
- Inseratenaffäre
- Silbersteinaffäre

Erstmal gleich eine kleine Zustimmung: natürlich ist die etatistische Linke nicht selten illiberaler als die Rechte. Das ist nicht von der Hand zu weisen.

Kleinreden tu ich hier aber gar nichts. Zur Debatte standen in meinem Posting die ÖVP und die FPÖ. Dass ich dann nicht erwähne, dass die SPÖ mindestens gleich viele Skandale auf dem Buckel hat, hat nichts damit zu tun, weil ich das verheimliche oder kleinrede, sondern weil es ein anderes Thema ist. Aber ja: natürlich stimmt es! Und die allermeisten Skandale gab es unter Rot-Schwarz. Aber ist ja auch klar wenn gute 70% der Zeit seit 1945 eine Große Koalition an der Macht war. Die hatten halt Zeit. Trotzdem: wenn du Zeit und Lust hast, rechne doch mal den wirtschaftlichen Schaden der ganzen von dir erwähnten Skandale auf und stelle einen Vergleich an. So schnell kommt da nichts an die  Eurofighter oder gar Hypo ran. Das ist aber auch nicht der Punkt.


Dass es in der FPÖ überproportional viele Glücksritter mit zweifelhafter Integrität gibt, will ich auch gar nicht in Abrede stellen.
Was mich generell stört, ist die gängige Argumentation, die Kriminalität als Spezifikum der FPÖ darstellt, während Kriminalität von links bagatellisiert wird.
Das Messen mit zweierlei Maß stört mich. Man stelle sich z.B. vor, die Silbersteinaffäre wäre auf's Konto der Blauen gegangen...
Der Hyposkandal wird gern als Pauschalargement gegen die Freiheitlichen eingesetzt, besonders von der SPÖ.Damit werden wichtigere aktuelle Themen kaltgestellt.
Es ist natürlich korrekt, dass der Hyposkandal von den Freiheitlichen ausgelöst wurde. Rot und schwarz waren in Kärnten mit von der Partie.
Und den maximalen Schaden haben Pröll und die Schwarz-Rote Koalition mit der Zwangsverstaatlichung verursacht. Der permanent süffisant grinsende Pröll hat den Schaden maximiert, das geht u.a. klar aus dem Griss-Bericht hervor.

Der Eurofighter-Schaden wurde nicht zuletzt von Darabos maximiert.

Bei der Wertigkeit der Verbrechen kann ich dir nicht ganz zustimmen, zumindest, wenn man er rein monetär sieht. (Wobei ich bei einer allfälligen Saldierung aller SPÖ-Skandale nicht mal so sicher wäre...) Allein, wie die SPÖ die Leitmedien unseres Landes kontrolliert, besonders den ORF. Das ist für eine moderne Mediendemokratie ein Armutszeugnis. Auch die Migrationspolitik, der offene Verfassungsbruch 2015 - der wird neben sozialen und kulturellen Kosten viele Jahre viele Milliarden an Steuergeldern verschlingen.


Nicht zueletzt stört mich die Mediale Berichterstattung über Schwarz-Blau. Die Schüsselregierung hat den Wirtschaftsstandort entscheidend gestärkt und die relative Staatsschuld gesenkt. Das spielt in unseren Medien aber keine Rolle. Ohne Schüssel wären wir nicht mit einem blauen Auge durch die Finanzkrise gekommen.
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Beitrag von Marek1964 Mo Okt 23, 2017 9:02 pm

Eine Frage interessiert mich auch noch: Wie sieht Ihr das desaströse Abschneiden der Grünen in Österreich? Wieso wurden sie so hart abgestraft, während in Deutschland sie leichte Gewinne erzielen konnten?

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Beitrag von Sebius Do Okt 26, 2017 7:04 am

Die Geschichte hat bewiesen, dass ihr besagtes und fokussiertes Intimthema im Wahlkampf Frau Lunacek politischer Selbstmord ist, das ging nie, geht nicht und wird nie gehen, das beweist die Vergangenheit in Tausenden Fallbeispielen, in dem Punkt hat die RKK recht. In unserer humanistisch, immer noch aufgeklärten Gesellschaft trotz orientalischer Massenzuwanderung wird Frau Lunacek in Europa weder gesteinigt noch gekreuzigt, im Orient wäre das schon längst der Fall.

Schade, dass die gesamte Grünbewegung damit den Bach runter geht, wir haben uns damals in Hainburg großen Gefahren ausgesetzt, aber andere haben abgesahnt und die Bewegung letztendlich ruiniert. Die Grünen waren eine Umweltpartei und hatten in ihrer Entstehung mit Massenzuwanderung oder Intimthemen Frau Lunacek in ihrem Wahlkampf nichts zu tun.

Die Rechtskonservativen haben taktisch geschickt die Grünbewegung aus der Mitte der Gesellschaft verdrängt.

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Beitrag von ralfgrabuschnig Fr Okt 27, 2017 5:47 pm

Titus Feuerfuchs schrieb:Allein, wie die SPÖ die Leitmedien unseres Landes kontrolliert, besonders den ORF. Das ist für eine moderne Mediendemokratie ein Armutszeugnis.

Aber auch da muss man dazusagen, dass die "Rotfunk"-Debatte schwer vereinfacht ist. Es stimmt, dass der ORF nicht die Unabhängigkeit genießt, die er sollte und müsste. Das liegt aber zu gleichen Teilen an ÖVP wie SPÖ.

Marek1964 schrieb:Wie sieht Ihr das desaströse Abschneiden der Grünen in Österreich?

Naja, erstmal muss man sagen, dass mit Peter Pilz ja ein Urgrüner im Parlament sitzt. Rechnet man dann die Prozente von ihm und den Grünen zusammen (was man auf jeden Fall kann) ist das Ergebnis schon wieder ein anderes. Da ergeben sich also zwei Fragen: warum haben die Grünen trotzdem so viel verloren (auch zusammengezählt sind es ja 4% Minus von 12 auf 8 ) und warum wurde Pilz eher gewählt als die "echten" Grünen.

Zu Frage 1 denke ich, spielt der Inhalt keine so große Rolle, wie gerne unterstellt wird. Die Grünen verlieren keine  Wähler, weil sie wie Sebius sagt pro-Migrationspolitik betreiben. Das machen sie seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Die Wähler, die 1986 grünnah waren und mit dem pro-Migrationsstandpunkt ein Problem haben, sind schon vor langem gegangen, nicht erst jetzt. Die Gründe für den Riesenverlust liegen mMn zu großen Teilen am kindischen Verhalten der Partei. Erst die Verbannung der Grünen Jugend, dann in Kärnten, dann Pilz und dann - und da gebe ich Sebius schon recht - Lunaceks Positionierung und Wahlkampf. Die "Intimthemen" sind einfach den meisten wurscht und mit Pilz gab es eine Alternative.

Und da sind wir schon bei Frage zwei: warum dann Pilz? Ich denke, er hat grüne Positionen glaubhafter vertreten, als die Grüne "Kernpartei". Er ist ein Uraltmitglied der Grünen, bekannt für seine Aufdeckarbeit und hat einen guten Ruf unter Grünwählern. In Anbetracht all der Gründe, die ich in Frage 1 genannt habe, war er eine logische Wahl für viele.

Letzten Endes ist das Ergebnis auf jeden Fall nicht das Ende der Grünen in Österreich. Vielmehr kann und soll es einen grundlegenden Neustart einleiten und Werner Kogler ist dafür auch genau der richtige Mann. Ich bin mir sicher, bis zur nächsten Wahl kann die Spaltung und die in den letzten Monaten aufgebaute Unglaubhaftigkeit wieder korrigiert werden und die Grünen werden zu +/- 10% zurückkehren. Denn diese Kernwählerschaft haben sie in Österreich, das ist außer Frage.
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Beitrag von Titus Feuerfuchs Sa Okt 28, 2017 4:37 am

ralfgrabuschnig schrieb:
Titus Feuerfuchs schrieb:Allein, wie die SPÖ die Leitmedien unseres Landes kontrolliert, besonders den ORF. Das ist für eine moderne Mediendemokratie ein Armutszeugnis.

Aber auch da muss man dazusagen, dass die "Rotfunk"-Debatte schwer vereinfacht ist. Es stimmt, dass der ORF nicht die Unabhängigkeit genießt, die er sollte und müsste. Das liegt aber zu gleichen Teilen an ÖVP wie SPÖ.


Ich kenn den ORF auch von innen recht gut. Das Gros der Redakteure ist links bis sehr links.
Viele wurden in der Arbeiterzeitung sozialisiert, z.B. ZIB2 Chefredakteur Fritz Dittlbacher oder Robert Wiesner, Chefreadakteur des "Report". Wiesner war außerdem auch noch Sprecher des SPÖ-Außenministers  Leopold Gratz.


Zuletzt von Titus Feuerfuchs am Sa Okt 28, 2017 4:48 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Titus Feuerfuchs Sa Okt 28, 2017 4:47 am

Marek1964 schrieb:Eine Frage interessiert mich auch noch: Wie sieht Ihr das desaströse Abschneiden der Grünen in Österreich? Wieso wurden sie so hart abgestraft, während in Deutschland sie leichte Gewinne erzielen konnten?

Es war eine Verkettung von Ereignissen.
Wenn Pilz es schafft und Lunacek nicht, sagt das schon einiges über die Spitzenkandidatin aus. Larmoyante (Dauer-)Empörtheit, Dünnhäutigkeit, Oberleher-Attitüde, Besserwisserei, erhobener Zeigefinger, Nischenthemen(Radikalfeminismus, Klimawandel) und Aussagen wie "Die Schließung der Balkanroute war ein Fehler", kamen bei vielen Wählern gar nicht gut an. Dazu kam die Abspaltung durch die Liste Pilz.

Der interessante SPÖ-Spitzenkandidat, die Angst vor dem Schwarzblauen Gespenst, Vassilakou (Vizebürgermeisterin von Wien)-für die Lunaceks Charakterisierung in verstärktem Maße gilt - als Kämpferin für zwielichtige Immobilieninvestoren, der Rauswurf der jungen Grünen, die Dreiteilung der Spitze (Filipe war den ganzen Wahlkampf über unsichtbar), die Listenerstellung in Kärnten mittels eingekaufter Asylwerber, die Demontage des besten Pferdes im grünen Stall (Pilz)zugunsten eines völlig unbedarften Greenhorns. uvam, sind ein Sündenregister, das die Wähler nicht verzeihen.
Die klassenkämpferischen Töne kommen bei den wohlhabenderen, bürgerlichen Grünwählern auch gar nicht gut an.
Auch auf FB sind meine grünen "Freunde" schnell zu Kernfans mutiert. Die Stimmung hat sich auf einmal total gedreht.

Mit Aussagen, wie in diesem Interview, das symptomatisch für die junge grüne Generation ist, kommt man nicht weit. Es strozt nur so von Ignoranz, Blasiertheit, Präpotenz, Borniertheit und Ahnungslosigkeit.

Zitat: schrieb:Sigrid Maurer: "Was ist bitte die österreichische Kultur?"

https://www.profil.at/oesterreich/sigrid...te-8247464

Ich hoffe inständig, dass die Grünen in Ö nun Geschichte sind.
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Beitrag von Titus Feuerfuchs Sa Okt 28, 2017 4:53 am

ralfgrabuschnig schrieb:
Titus Feuerfuchs schrieb:Allein, wie die SPÖ die Leitmedien unseres Landes kontrolliert, besonders den ORF. Das ist für eine moderne Mediendemokratie ein Armutszeugnis.

Aber auch da muss man dazusagen, dass die "Rotfunk"-Debatte schwer vereinfacht ist. Es stimmt, dass der ORF nicht die Unabhängigkeit genießt, die er sollte und müsste. Das liegt aber zu gleichen Teilen an ÖVP wie SPÖ.

Marek1964 schrieb:Wie sieht Ihr das desaströse Abschneiden der Grünen in Österreich?

Naja, erstmal muss man sagen, dass mit Peter Pilz ja ein Urgrüner im Parlament sitzt. Rechnet man dann die Prozente von ihm und den Grünen zusammen (was man auf jeden Fall kann) ist das Ergebnis schon wieder ein anderes. Da ergeben sich also zwei Fragen: warum haben die Grünen trotzdem so viel verloren (auch zusammengezählt sind es ja 4% Minus von 12 auf 8 ) und warum wurde Pilz eher gewählt als die "echten" Grünen.

Zu Frage 1 denke ich, spielt der Inhalt keine so große Rolle, wie gerne unterstellt wird. Die Grünen verlieren keine  Wähler, weil sie wie Sebius sagt pro-Migrationspolitik betreiben. Das machen sie seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Die Wähler, die 1986 grünnah waren und mit dem pro-Migrationsstandpunkt ein Problem haben, sind schon vor langem gegangen, nicht erst jetzt. Die Gründe für den Riesenverlust liegen mMn zu großen Teilen am kindischen Verhalten der Partei. Erst die Verbannung der Grünen Jugend, dann in Kärnten, dann Pilz und dann - und da gebe ich Sebius schon recht - Lunaceks Positionierung und Wahlkampf. Die "Intimthemen" sind einfach den meisten wurscht und mit Pilz gab es eine Alternative.



Lunacek war einfach eine total schlechte Wahl. Eine Kandidatin, die nur die Kernwähler anspricht. Mit Kogler als Chef wär das sicher anders gelaufen.
Außerdem leben die Grünen einfach in einem Paralleluniversum.
Nach 2015 weiter für offene Grenzen zu trommeln, und auch sonst keine politischen Forderungen zu haben, welche den Menschen effektive etwas bringt, sorgt nun mal für Stimmenverluste.
die übrigen Gründe wurden wohl schon zur Genüge ausgeführt. Die Partei vertritt einfach nicht die Interessen der Wähler.
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Beitrag von Titus Feuerfuchs Sa Okt 28, 2017 4:55 am

Sebius schrieb:Die Geschichte hat bewiesen, dass ihr besagtes und fokussiertes Intimthema im Wahlkampf Frau Lunacek politischer Selbstmord ist, das ging nie, geht nicht und wird nie gehen, das beweist die Vergangenheit in Tausenden Fallbeispielen, in dem Punkt hat die RKK recht. In unserer humanistisch, immer noch aufgeklärten Gesellschaft trotz orientalischer Massenzuwanderung wird Frau Lunacek in Europa weder gesteinigt noch gekreuzigt, im Orient wäre das schon längst der Fall.

Schade, dass die gesamte Grünbewegung damit den Bach runter geht, wir haben uns damals in Hainburg großen Gefahren ausgesetzt, aber andere haben abgesahnt und die Bewegung letztendlich ruiniert. Die Grünen waren eine Umweltpartei und hatten in ihrer Entstehung mit Massenzuwanderung oder Intimthemen Frau Lunacek in ihrem Wahlkampf nichts zu tun.

Die Rechtskonservativen haben taktisch geschickt die Grünbewegung aus der Mitte der Gesellschaft verdrängt.

Weil die Rechtskonservativen die besten Antworten auf die Fragen der Zukunft haben. Wenn man ein Problem mit Massenmigration hat, und das hat die Mehrheit der Österreicher, wählt man die, die diesem Problem am ehesten Herr werden.

Die Grünen haben sich von einer breiten Umweltbewegung zu einer neomarxistischen, moralinsaueren Verbots- und Gebotspartei entwickelt.
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Beitrag von Moschusochse Sa Nov 11, 2017 10:53 am

Nun ist also Pilz, kaum in den Nationalrat gekommen, über eine Sexaffäre gestolpert. Was ist davon zu halten? Scheint ja jetzt einen Schub an solchen Affären geben.
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Beitrag von ralfgrabuschnig So Nov 12, 2017 1:17 pm

Titus Feuerfuchs schrieb:Außerdem leben die Grünen einfach in einem Paralleluniversum.
Nach 2015 weiter für offene Grenzen zu trommeln, und auch sonst keine politischen Forderungen zu haben, welche den Menschen effektive etwas bringt, sorgt nun mal für Stimmenverluste.

Nana, jetzt mal nicht verallgemeinern. Es haben nicht alle was gegen offene Grenzen, auch nach 2015 nicht. Die 10-12% klassische Grüne Wählerschaft steht zu diesem Standpunkt. Dass da vielleicht nicht viel Wachstum damit möglich ist, ist ein anders Thema. Versaut haben es sich die Grünen aber schon AUCH mit der Themensetzung (nebst der furchtbaren internen Streitereien). Insofern ist der zweite Teil deines Zitats schon richtig.

Titus Feuerfuchs schrieb:Wenn man ein Problem mit Massenmigration hat, und das hat die Mehrheit der Österreicher

So, jetzt stimmt die Formulierung.

Titus Feuerfuchs schrieb:neomarxistischen

Das würd ich nochmal googeln.
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Beitrag von Titus Feuerfuchs Mo Nov 13, 2017 11:19 pm

ralfgrabuschnig schrieb:
Titus Feuerfuchs schrieb:Außerdem leben die Grünen einfach in einem Paralleluniversum.
Nach 2015 weiter für offene Grenzen zu trommeln, und auch sonst keine politischen Forderungen zu haben, welche den Menschen effektive etwas bringt, sorgt nun mal für Stimmenverluste.

Nana, jetzt mal nicht verallgemeinern. Es haben nicht alle was gegen offene Grenzen, auch nach 2015 nicht. Die 10-12% klassische Grüne Wählerschaft steht zu diesem Standpunkt. Dass da vielleicht nicht viel Wachstum damit möglich ist, ist ein anders Thema. Versaut haben es sich die Grünen aber schon AUCH mit der Themensetzung (nebst der furchtbaren internen Streitereien). Insofern ist der zweite Teil deines Zitats schon richtig.

Titus Feuerfuchs schrieb:Wenn man ein Problem mit Massenmigration hat, und das hat die Mehrheit der Österreicher

So, jetzt stimmt die Formulierung.

Titus Feuerfuchs schrieb:neomarxistischen

Das würd ich nochmal googeln.

1) Es geht um die Mehrheit. Zügellose Zuwanderung und offene Grenzen sind in Ö ein Minderheitenprogramm.

2) Das brauch ich nicht googeln. Die grüne Ideologie (Der Mensch als Soziales Konstrukt, Gender Mainstreaming, positive Diskriminierung, repressive Toleranz,etc.) geht im Kern auf die Lehre der Frankfurter Schule zurück. Das geht von Herbert Marcuse bis Judith Butler. Diese Standpunkte sind im Kern alle dem Neo- bzw Postmarxismus zuzuordnen.
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