Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
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Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Heute, vor 25 Jahren führte Hans Modrow Gespräche mit allen am "Runden Tisch" versammelten
Oppositionsgruppen Gespräche über eine pateiunabhängige Übergangsregierung in der DDR.
-- die Wahlen zur Volkskammer werden am 18.3.1990 durchgeführt
--die Kommunalwahlen finden am 6.Mai 1990 statt
--aud einem außerordentlichen Parteitag der Bauernpartei DBD wird Günter Maleuda wiedergewählt
-- die Freie Deutsche Jugend FDJ entscheidet sich auf einem Kongress für eine politisch
eigenständige DDR
- - auf einem Kongress der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft DSF werden erstmals Sowjetdeutsche erwähnt
Oppositionsgruppen Gespräche über eine pateiunabhängige Übergangsregierung in der DDR.
-- die Wahlen zur Volkskammer werden am 18.3.1990 durchgeführt
--die Kommunalwahlen finden am 6.Mai 1990 statt
--aud einem außerordentlichen Parteitag der Bauernpartei DBD wird Günter Maleuda wiedergewählt
-- die Freie Deutsche Jugend FDJ entscheidet sich auf einem Kongress für eine politisch
eigenständige DDR
- - auf einem Kongress der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft DSF werden erstmals Sowjetdeutsche erwähnt
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Interresantes Thema. Bauernpartei und FDJ fuhren in den gewohnten Bahnen in ungewonhnten Zeit , sehe ich das richtig nemeth?
Die Wahlen zur Volkskammer, so kann ich mich an einen Kommentar im Schweizer Radio erinnern, der meinte: Der Sieger der Wahlen in der DDR heisst Helmut Kohl... wenig später fanden auch Wahlen in der Tschechoslowakei statt und sie brachten einen Wahlsieg des Bürgerforum von 85%, der Rest KSČ (KPČS). Ironie der Geschcihte: Das Bürgerforum gibt es schon lange nicht mehr, verschiedene nachfolgeparteien und Koalitionen haben sich abgewechstelt, aber... die KSČM, wie sie seit der Trennung von den Slowaken heisst, hat immer noch 15%, mal mehr, mal weniger. Die Genossen sind haben Disziplin gelernt.
Die Wahlen zur Volkskammer, so kann ich mich an einen Kommentar im Schweizer Radio erinnern, der meinte: Der Sieger der Wahlen in der DDR heisst Helmut Kohl... wenig später fanden auch Wahlen in der Tschechoslowakei statt und sie brachten einen Wahlsieg des Bürgerforum von 85%, der Rest KSČ (KPČS). Ironie der Geschcihte: Das Bürgerforum gibt es schon lange nicht mehr, verschiedene nachfolgeparteien und Koalitionen haben sich abgewechstelt, aber... die KSČM, wie sie seit der Trennung von den Slowaken heisst, hat immer noch 15%, mal mehr, mal weniger. Die Genossen sind haben Disziplin gelernt.
Marek1964- Admin
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Hans Modrow war mir nicht unsympathisch -
das gilt für seine Zeit am Runden Tisch ebenso wie danach als PDS-Politiker.
Ich hielt ihn für integer und ehrlich, wobei ich mir über seine Zeit als Funktionär
vor 1989 kein Urteil erlauben kann.
das gilt für seine Zeit am Runden Tisch ebenso wie danach als PDS-Politiker.
Ich hielt ihn für integer und ehrlich, wobei ich mir über seine Zeit als Funktionär
vor 1989 kein Urteil erlauben kann.
Greyff- Anzahl der Beiträge : 111
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Heute, vor 25 Jahren in der DDR
Heute, vor 25 Jahren.
Wir schreiben den 29. Januar 1990
Der Ex-DDR-"Staatschef" Erich Honecker wird verhaftet. Der 77-jährige
wird im Krankenhaus Charité verhaftet.
Hochverrat, Amtsmißbrauch und Korruption lauten die Vorwürfe.
Polizeibeamte bringen ihn ins Gefängnis Rummelburg,
Zu Verhören kann es nicht kommen, da ein medizinisches Gutachten
Vernehmungsunfähigkeit attestiert.
Wir schreiben den 29. Januar 1990
Der Ex-DDR-"Staatschef" Erich Honecker wird verhaftet. Der 77-jährige
wird im Krankenhaus Charité verhaftet.
Hochverrat, Amtsmißbrauch und Korruption lauten die Vorwürfe.
Polizeibeamte bringen ihn ins Gefängnis Rummelburg,
Zu Verhören kann es nicht kommen, da ein medizinisches Gutachten
Vernehmungsunfähigkeit attestiert.
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Ein Kennzeichen der DDR wie auch aller anderen sozialistischen Länder war,
daß die jeweiligen Parteichefs nie freiwillig zurücktraten, sondern in irgendeiner
Art Palastrevolution abgesetzt / in die Sowjetunion entführt / oder sogar ermordet wurden.
Breschnew starb im Amt.
Hätte Erich Honecker es geschafft, in den 80er Jahren diese Regel zu durchbrechen und sich
freiwillig in den Ruhestand zurückzuziehen, wäre er wohl als nicht ganz so übel in Erinnerung geblieben - im Vergleich
mit seinen Kollegen .
daß die jeweiligen Parteichefs nie freiwillig zurücktraten, sondern in irgendeiner
Art Palastrevolution abgesetzt / in die Sowjetunion entführt / oder sogar ermordet wurden.
Breschnew starb im Amt.
Hätte Erich Honecker es geschafft, in den 80er Jahren diese Regel zu durchbrechen und sich
freiwillig in den Ruhestand zurückzuziehen, wäre er wohl als nicht ganz so übel in Erinnerung geblieben - im Vergleich
mit seinen Kollegen .
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Heute, vor 25 Jahren in der DDR
Wir schreiben den Dienstag, den 30. Januar 1990
Der Premierminister der DDR ist zum Besuch in Moskau, dort trifft er auf Gorbatschow.
Dort gibt er den bisher vertretenen Standpunkt, der Eigenständigkeit der DDR auf.
Es werden Fragen der deutsch-deutschen Einheit besprochen, Gorbatschow besteht
auf einem blockneutralen, vereinten Deutschland.
Erich Honecker wird aus der Haft entlassen und findet "Asyl" in kirchlichen Pflegeheim
Lobetal bei Bernau.
Der Premierminister der DDR ist zum Besuch in Moskau, dort trifft er auf Gorbatschow.
Dort gibt er den bisher vertretenen Standpunkt, der Eigenständigkeit der DDR auf.
Es werden Fragen der deutsch-deutschen Einheit besprochen, Gorbatschow besteht
auf einem blockneutralen, vereinten Deutschland.
Erich Honecker wird aus der Haft entlassen und findet "Asyl" in kirchlichen Pflegeheim
Lobetal bei Bernau.
Nemeth- Gründungsmitglied
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Heute, vor 25 Jahren in der DDR
Wir schreiben den 31. Januar 1990
- erstmals werden in der DDR Arbeitslosenzahlen veröffentlicht Stand: 50.000
- die IM (informeller Mitarbeiter der Sasi) Christa Wolf erhält die Ehrendoktorwürde der Uni Hildesheim
-staatliche Anerkennung des "Neuen Forums"
- S-Bahnhof Potsdamer Platz ist wieder zugänglich
-Tumulte auf dem FDGB- Kongress
- erstmals werden in der DDR Arbeitslosenzahlen veröffentlicht Stand: 50.000
- die IM (informeller Mitarbeiter der Sasi) Christa Wolf erhält die Ehrendoktorwürde der Uni Hildesheim
-staatliche Anerkennung des "Neuen Forums"
- S-Bahnhof Potsdamer Platz ist wieder zugänglich
-Tumulte auf dem FDGB- Kongress
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
50.000 Arbeitslose - paradiesische Zeiten !
Das war das Gute an der DDR, daß jeder Arbeit hatte.
Ich weiß, das war nicht unbedingt effizient, aber es ist besser
als unser System mit Millionen Arbeitslosen über Jahrzehnte
samt aller negativen Folgen für die Gesellschaft.
Das war das Gute an der DDR, daß jeder Arbeit hatte.
Ich weiß, das war nicht unbedingt effizient, aber es ist besser
als unser System mit Millionen Arbeitslosen über Jahrzehnte
samt aller negativen Folgen für die Gesellschaft.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Heute, vor 25 Jahren in der DDR
Wir scheiben den 1. Februar 1990
- nach seiner Rückkehr aus Moskau präsentiert Modrow mögliche ,
nächstliegende Schritte mit dem Ziel der Vereinigung der zwei
deutschen Staaten. alda wären
Bildung einer Vertragsbemeinschaft
zukünftige Bildung einer Konförderation DDR-BRD
- Bundeskanzler Kohl trifft sich in Westberlin mit Lothar de Maiziére
(Vorsitzender der Ost-CDU) und Wolfgang Schnur (Vorsitzender des Demokratischen Aufbruchs
und inoffizieller Mitarbeiter der Stasi)
Veröffentlichung eines Berichtes über den desolaten Zustand des gesamten Wohnungsmarktes.
- nach seiner Rückkehr aus Moskau präsentiert Modrow mögliche ,
nächstliegende Schritte mit dem Ziel der Vereinigung der zwei
deutschen Staaten. alda wären
Bildung einer Vertragsbemeinschaft
zukünftige Bildung einer Konförderation DDR-BRD
- Bundeskanzler Kohl trifft sich in Westberlin mit Lothar de Maiziére
(Vorsitzender der Ost-CDU) und Wolfgang Schnur (Vorsitzender des Demokratischen Aufbruchs
und inoffizieller Mitarbeiter der Stasi)
Veröffentlichung eines Berichtes über den desolaten Zustand des gesamten Wohnungsmarktes.
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Man sieht anhand deiner "Vor 25 Jahren" Rückschau,
wie schnell sich alles entwickelte - wir waren damals atenmlos.
wie schnell sich alles entwickelte - wir waren damals atenmlos.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Ja, Gontscharow, zweifellos.
Du gibst den Standpunkt der BRD-Bürger wider.
Was sollten wir, die wir mittendrin waren, u.U. diese
sogar ausgelöst hatten, dazu sagen.
Da hilft ein Erinnern daran, daß in Deutschland die erste
friedliche und Erfolgreiche "Revolution" stattgefunden hat.
Wenn es mir vergönnt ist, so werde ich die Reihe fortsetzen. wobei ich mir
co-Autoren wünsche.
Nemeth
Du gibst den Standpunkt der BRD-Bürger wider.
Was sollten wir, die wir mittendrin waren, u.U. diese
sogar ausgelöst hatten, dazu sagen.
Da hilft ein Erinnern daran, daß in Deutschland die erste
friedliche und Erfolgreiche "Revolution" stattgefunden hat.
Wenn es mir vergönnt ist, so werde ich die Reihe fortsetzen. wobei ich mir
co-Autoren wünsche.
Nemeth
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Du machst das recht gut, Nemeth. Co-Autoren sind mangels Masse leider noch nicht vorhanden
Aber nicht verzagen, das wird schon noch !
Aber nicht verzagen, das wird schon noch !
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Nemeth schrieb:Heute, vor 25 Jahren.
Wir schreiben den 29. Januar 1990
Der Ex-DDR-"Staatschef" Erich Honecker wird verhaftet. Der 77-jährige
wird im Krankenhaus Charité verhaftet.
Hochverrat, Amtsmißbrauch und Korruption lauten die Vorwürfe.
Polizeibeamte bringen ihn ins Gefängnis Rummelburg,
Zu Verhören kann es nicht kommen, da ein medizinisches Gutachten
Vernehmungsunfähigkeit attestiert.
Das sehe ich etwas anders, Nemeth. Honecker ist sehr wohl am 29. Januar 1990 vernommen worden.
Es gibt ein Buch "Die Akte Honecker" von Przybylski, dem ehemaligen Oberstaatsanwalt der DDR. Aus diesem Buch habe ich mal etwas herausgeschrieben:
Ich habe hier mal aus einem Buch eine Abschrift gemacht:
Beschuldigtenvernehmung Erich Honeckers vom 29. Januar 1990
Über meine Rechte als Beschuldigter wurde ich ausführlich belehrt, insbesondere über das Recht auf Verteidigung sowie das Recht der Beschwerde.
Vorhalt: Herr Honecker, Sie werden beschuldigt, Hochverrat gemäß § 96 StGB begangen zu haben.
Antwort: Gegen diese Anschuldigung lege ich Beschwerde ein. Ich wurde bereits 1935 wegen solch einer Anschuldigung für anderthalb Jahre in Untersuchungshaft genommen und dann anschließend zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese Freiheitsstrafe habe ich in verschiedenen Strafvollzugseinrichtungen wie Plötzensee und Brandenburg verbüßt.
In Wahrnahme meiner Verantwortung als Staatsratsvorsitzender, Generalsekretär und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates habe ich mich strikt an die damalige Verfassung gehalten und die Beschlüsse der Volkskammer sowie der SED umgesetzt. Aus diesem Grund weise ich diese schwere Anschuldigung gegen meine Person zurück. Ich betone, ich erhebe Einspruch und meine Rechtsanwälte Herr Vogel und Herr Wolff werden diesen Einspruch ebenfalls formulieren. Ich protestiere auch ganz entschieden gegen meine vorläufige Inhaftierung. Mein Gesundheitszustand ist sehr stark angegriffen, ich habe mehrere Operationen über mich ergehen lassen müssen, und mir fällt es schwer, mich zu konzentrieren. Ich möchte weiterhin darauf verweisen, dass es ein ärztliches Gutachten gibt, erstellt durch den Prof. Althaus, aus dem mein Gesundheitszustand abzuleiten ist. Aus diesem ärztlichen Gutachten ist auch ersichtlich, dass ich haftunfähig bin. Darauf möchte ich hinweisen. Für den heutigen Tag war ein Genesungsaufenthalt durch die evangelische Kirche für meine Person vorbereitet, und ich selbst bin der Auffassung, dass ich diesen Genesungsaufenthalt unbedingt benötige, da ich 78 Jahre alt werde und die Operationen mich sehr geschwächt haben.
Ich möchte feststellen, dass ich durch die Propaganda in den Medien bereits vorverurteilt bin.
Diese Vorverurteilung erfolgt auf der Grundlage von falschen Angaben. Ich bestehe auf der Aufhebung des vorläufigen Haftbefehls, und verweise nochmals auf meinen Gesundheitszustand sowie das ärztliche Gutachten.
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der damalige Generalstaatsanwalt mir ständig Bericht erstattet hat. (In meiner Funktion als Vorsitzender des Staatsrats)
Antwort durch Prof. Reuther: Herr Honecker, ich möchte Sie darauf hinweisen, dass die Leitungspyramide der Generalstaatsanwaltschaft der DDR verändert worden ist. Generalstaatsanwalt der DDR ist der Herr Dr. Joseph, und ich bin einer seiner Stellvertreter.
Antwort Herr Honecker: Ich nehme dies zur Kenntnis und hoffe, es geht alles nach Recht und Gesetz. Ich habe mich immer dafür eingesetzt.
Antwort durch Prof. Reuther: Ihre heutige Inhaftierung erfolgt auf der Grundlage des oben gemachten Vorwurfs, und weiterhin möchte ich Ihnen mitteilen, dass wir auch besorgt sind um Ihre Sicherheit, Ihrer und Ihrer Familie. Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass man gegen Ihre Person vorgehen möchte.
Antwort Herr Honecker: Die evangelische Kirche hat mir ebenfalls zugesichert, während meines Erholungsaufenthaltes für meine Sicherheit zu sorgen.
Vorhalt: Herr Honecker, Sie sowie andere ehemalige Staatsfunktionäre werden beschuldigt, gemeinschaftlich handelnd und systematisch Volkseigentum und gesellschaftliches Eigentum vergeudet zu haben.
Antwort Herr Honecker: Dies entfällt. Mir ist unverständlich, wie man auf Grund einer Demonstration mich inhaftieren kann und Aufklärung verlangen kann. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf ein bekanntes Wort über Denunzianten.
Vorhalt: Die Volkswirtschaft der DDR befindet sich in einem desolaten Zustand und ist teilweise durch subjektive Leitungsentscheidungen desorganisiert.
Antwort Herr Honecker: Dieser Zustand trat erst nach dem 9. Plenum ein. Bis zu diesem Plenum kann ich einschätzen, dass die Volkswirtschaft leistungsstark war und sogar Zuwachsraten bis zu 2 % existierten. Von solchen Zuwachsraten haben andere Länder nur geträumt. Die Zahlungsfähigkeit der DDR war jederzeit gewährleistet, dass es heute zu Verschuldungen gekommen ist, verantworte ich nicht. Ich möchte darauf verweisen, dass wir unser Volk immer ernähren konnten, dank der fleißigen Arbeit unserer Bauern, was ja in anderen sozialistischen Ländern, wie z. B. der Sowjetunion, nicht der Fall war. Die Darstellung unserer Auslandsverschuldung halte ich für übertrieben, bei einem Land, was ein produziertes Nationaleinkommen von 237 Milliarden hat.
Vorhalt: Aus anderen Befragungen wurde bekannt, dass die Kompetenz des Ministerratsvorsitzenden Willi Stoph durch Sie und Herrn Mittag eingeschränkt war.
Antwort Herr Honecker: Das stimmt nicht. Herr Stoph hatte jederzeit alle seine seine Rechte und Pflichten wahrnehmen können. In diesem Zusammenhang möchte ich auf meine Stellungnahme an da ZK verweisen, wo ich heute nicht mehr sagen kann, wo sie geblieben ist. Veröffentlicht wurde sie nicht, und man hat dazu auch keine Position bezogen.
Vorhalt: Herr Honecker, Sie werden beschuldigt, zusammen mit dem Herrn Herrmann durch Beeinflussung der Medienpolitik Hochverrat begangen zu haben.
Antwort Herr Honecker: Es stimmt, ich habe als Generalsekretär Verantwortung für die Medienpolitik getragen, ich war verantwortlich für die Innen- und Aussenpolitik. Ich habe aber den Standpunkt vertreten, dass parteiinterne Angelegenheiten nicht in der Öffentlichkeit dargelegt werden.
Wenn Herr Herrmann vor dem Untersuchungsausschuss erklärt, dass er die Verfassung verletzt hat, so möchte ich darüber mein Erstaunen zum Ausdruck bringen. Der Punkt 1 der Verfassung legte die Verantwortlichkeit eindeutig fest, die Rolle der Partei und man kann auch nur nach diesem damaligen Recht zur Verantwortung gezogen werden und nicht nach heutigen Recht.
Vorhalt: Herr Honecker, Sie und andere werden beschuldigt, das Wahlergebnis zu den Wahlen am 6. Mai (eigentlich der 7. ) 1989 manipuliert zu haben.
Antwort Herr Honecker: Diesen Vorhalt erkenne ich nicht an, da im PB + NF für die Wahlvorbereitung und –durchführung Egon Krenz als Verantwortlicher eingesetzt wurde. In Beratungen habe ich darauf hingewiesen, dass es mir auf reale Zahlen ankommt und keine Wettbewerbssituation bezüglich der Wahlergebnisse kommt. Diese Beratungen habe ich mit den 1. Sekretären der Bezirksleitungen durchgeführt und auf einemWählerforum in Magdeburg mit Gen. Eberlein nochmals auf ein reales Wahlergebnis orientiert. Dass es zu Manipulationen gekommen ist, ist mir nicht bekannt und Herr Krenz hat dies mir gegenüber auch mehrfach versichert.
Vorhalt: Herr Honecker, im Zusammenhang mit dem 40. Jahrestag der DDR kam es zu zahlreichen Zuführungen von Personen, die an friedlichen Demonstrationen in diesem Land gegen Ihre Politik teilnahmen.
Antwort Herr Honecker: Dass es zu Zuführungen gekommen ist und eine angespannte Situation herrschte, habe ich erst am 9.10. erfahren. Als ich am 7.10. die Gäste des Auslandes verabschiedet hatte und mit meiner Frau nach Hause fuhr, wurde ich durch sie darauf hingewiesen, dass im Stadtgebiet Wasserwerfer stehen. Ich habe mich dann von Wandlitz aus mit Herrn Krenz in Verbindung gesetzt (welchen ich erst spät erreichte), und er erklärte mir, dass die Lage beherrscht wird. Ich habe dies so zur Kenntnis genommen. Durch Christa Wolf erfuhr ich später (in einem Brief), dass man ihre Tochter auch zugeführt hat und sie die Nacht in einer Garage zubringen musste. Ich beauftragte Egon Krenz damit, diesen Sachverhalt zu untersuchen. Er teilte mir bis heute noch nicht mit, was die Untersuchung ergab. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf verweisen, dass ich in meiner Eigenschaft als Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates befohlen habe, dass in Leipzig keine Schusswaffe angewandt wird.
Frage: Was veranlasste Sie zu solch einem Befehl?
Antwort Herr Honecker: Ich wollte verhindern, dass es zur Anwendung der Schusswaffe kommt, falls ein einzelner Polizist die Nerven verliert oder unsere staatlichen Behörden angegriffen werden. Ich bitte darum, die Vernehmung zu beenden, da es mir gesundheitlich schlechter geht und mein Blutdruck steigt.
Beginn der Vernehmung: 8,00 Uhr
Ende der Vernehmung: 8,50 Uhr
Anwesend waren Prof. Dr. Reuther, Oberstleutnant der K Romahn, Staatsanwalt Gaunitz, OMR Dr. med. sc. Zels.
Ich habe das Protokoll meiner Vernehmung selbst gelesen. Es wurde inhaltlich und sachlich richtig wiedergegeben.
Erich Honecker
Nachzulesen in dem Buch von Peter Przybylski: Tatort Polibüro Die Akte Honecker, Seite 384 bis 388, Rohwolt Verlag 1. Auflage April 1991
Ich gebe zu, dass ich das früher in einem anderen Forum gepostet habe, aber dieses andere Forum und ich sind füreinander gestorben.
Exmitglied-1- Anzahl der Beiträge : 266
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Heute, vor 25 Jahren in der DDR
Wir schreiben Freitag, den 2.2.1990
- Die "vereinte Linke" erklärt ihren Austritt aus der Regierung der DDR
-laut einem Vorschlag des Vorsitzenden der LDPD Gerlach , soll am 2. Dezember 1990 ein Volksentscheid
in beiden deutschen Staaten stattfinden, über die Einheit Deutschlands
-die Regierung der DDR beschließt weiter Schließung von Betrieben
u.a. das Kunstseidenwerk Pirna bis Ende 1991
für den Raum Bitterfeld-Wolfen werden Lösungen gesucht, die die Luftverschmutzung mindern
- !989 wurden für die NVA 12,8 Milliarden Mark ausgegeben, pro Bürger 783 Mark
- die Bonner Koalition plant einschneidende Kürzungen für übersiedelnde Rentner aus der DDR
- Die "vereinte Linke" erklärt ihren Austritt aus der Regierung der DDR
-laut einem Vorschlag des Vorsitzenden der LDPD Gerlach , soll am 2. Dezember 1990 ein Volksentscheid
in beiden deutschen Staaten stattfinden, über die Einheit Deutschlands
-die Regierung der DDR beschließt weiter Schließung von Betrieben
u.a. das Kunstseidenwerk Pirna bis Ende 1991
für den Raum Bitterfeld-Wolfen werden Lösungen gesucht, die die Luftverschmutzung mindern
- !989 wurden für die NVA 12,8 Milliarden Mark ausgegeben, pro Bürger 783 Mark
- die Bonner Koalition plant einschneidende Kürzungen für übersiedelnde Rentner aus der DDR
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Lach - ja, da wollten sie in Bonn wohl noch die Rentner der DDR am Übersiedeln hindern !
Noch im selben Jahr mußten sie ohnehin die Renten von allen, gleichgültig ob West oder Ost, zahlen.
War also eine überflüssoge Aktion, zeigt aber auch, wie schnellebig diese Jahre 1989/90 waren.
Bis man sich in Bonn mal dazu entschloß, die Rentner am Übersiedeln hindern zu wollen,
ging der Zug schon Volldampf in Richtung Einheit
Noch im selben Jahr mußten sie ohnehin die Renten von allen, gleichgültig ob West oder Ost, zahlen.
War also eine überflüssoge Aktion, zeigt aber auch, wie schnellebig diese Jahre 1989/90 waren.
Bis man sich in Bonn mal dazu entschloß, die Rentner am Übersiedeln hindern zu wollen,
ging der Zug schon Volldampf in Richtung Einheit
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 3. Februar 1990
- die ganze Nacht stehen Menschen in Ostberlin nach Pauschalreisen ans Mittelmeer an.
der Flug wird in DDR-Mark, die Hotelkosten in DM bezahlt.
- in Davos treffen Hand Modrow und Helmut Kohl zu einem Meinungsaustaus zusammen.
- bei den NATO-Wehrtagen herscht Konsens darüber, daß das vereinte Deutschland
Mitglied der NATO bleibt
- bei einer Wahlkundgebung in Halle empfiehlt sich Wolfgang Schnur als Ministerpräsident
der DDR. Bundesumweltminister Klaus Töpfer unterstützt den Wahlkampf.
- in Ostberlin gründen sich die "Jungsozialisten " der DDR
- Fußballer der DDR und der BRD werden in eine Gruppe zu den Europameisterschaften
1992 in Schweden gelost.
- die Arbeitslosigkeit in der BRD liegt bei 2,05 Millionen
- die ganze Nacht stehen Menschen in Ostberlin nach Pauschalreisen ans Mittelmeer an.
der Flug wird in DDR-Mark, die Hotelkosten in DM bezahlt.
- in Davos treffen Hand Modrow und Helmut Kohl zu einem Meinungsaustaus zusammen.
- bei den NATO-Wehrtagen herscht Konsens darüber, daß das vereinte Deutschland
Mitglied der NATO bleibt
- bei einer Wahlkundgebung in Halle empfiehlt sich Wolfgang Schnur als Ministerpräsident
der DDR. Bundesumweltminister Klaus Töpfer unterstützt den Wahlkampf.
- in Ostberlin gründen sich die "Jungsozialisten " der DDR
- Fußballer der DDR und der BRD werden in eine Gruppe zu den Europameisterschaften
1992 in Schweden gelost.
- die Arbeitslosigkeit in der BRD liegt bei 2,05 Millionen
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 4. Februar 1990, hier einige Schlagzeilen
-- Hunderttausende Moskauer haben für eine Fortführung der Reformen und die Streichung
des Artikels über die führende Rolle der KPDSU, in der Verfassung, demonstriert
--DDR Bobs holen bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz Silber und Bronze
--120.000 Menschen in der BRD sind rauschgiiftsüchtig
--UdSSR ist bereit zum sofortigen Abzug seiner Truppen aus der DDR
Bedingung: Abzug aller alliierten Truppen aus der BRD
--Gründung der FDP in der DDR , Gäste sind Lambsdorf und Genscher
-- 6 Millionen Familien in der UdSSR haben keine eigene Wohnung
-- Hunderttausende Moskauer haben für eine Fortführung der Reformen und die Streichung
des Artikels über die führende Rolle der KPDSU, in der Verfassung, demonstriert
--DDR Bobs holen bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz Silber und Bronze
--120.000 Menschen in der BRD sind rauschgiiftsüchtig
--UdSSR ist bereit zum sofortigen Abzug seiner Truppen aus der DDR
Bedingung: Abzug aller alliierten Truppen aus der BRD
--Gründung der FDP in der DDR , Gäste sind Lambsdorf und Genscher
-- 6 Millionen Familien in der UdSSR haben keine eigene Wohnung
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Zur Frage der Wohnungsnot in der UdSSR : heute, 25 Jahre später,
ist es kein Problem, eine WOhnung zu kaufen oder zu mieten ....
allerdings nur, wenn man das nötige "kleingeld" hat. Davon braucht man jede
Menge. Inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, wie teuer die Wohnungen
in Metropolen wie Moskau sind ( gehört zu den teuersten Städten der Welt),
aber auch in normalen russischen Provinzstädten sind die Wohnungen viel teurer als
etwa in Deutschland, obwohl die Menschen weit weniger Einkommen haben.
An der Wohnungsnot hat sich für normale Menschen in Rußan leider nicts geändert -
ein weiterer Ausweis der Unfähigkeit der russischen Regierung.
ist es kein Problem, eine WOhnung zu kaufen oder zu mieten ....
allerdings nur, wenn man das nötige "kleingeld" hat. Davon braucht man jede
Menge. Inzwischen dürfte sich herumgesprochen haben, wie teuer die Wohnungen
in Metropolen wie Moskau sind ( gehört zu den teuersten Städten der Welt),
aber auch in normalen russischen Provinzstädten sind die Wohnungen viel teurer als
etwa in Deutschland, obwohl die Menschen weit weniger Einkommen haben.
An der Wohnungsnot hat sich für normale Menschen in Rußan leider nicts geändert -
ein weiterer Ausweis der Unfähigkeit der russischen Regierung.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 5. Februar 1990
Die Schlagzeilen des Tages in der DDR
--in Schwarmnitz/Lausitz entdecken Bürgerrechtler eine geheime Kommandozentrale der
Sicherheitskräfte. Der Bunker ist voll in Betrieb. Die Mitarbeiter machen immer noch
Dienst nach Vorschrift, als hätte es keine Wende gegeben
--die Volkskammer stimmt dem vorgezogenen Termin der Volkkammerwahlen am 18.3 zu
--die drei konsavativen Parteien Demokratischer Aufbruch, DSU und CDU werden zur
Volkskammerwahl am 18.3 als "Allianz für Deutschland" antreten
-- die Bergarbeiter in Kaliwerk Südharz streiken erfolgreich,
400 Mark und für eine wirtschaftliche Selbstständigkeit des Kombinates
Die Schlagzeilen des Tages in der DDR
--in Schwarmnitz/Lausitz entdecken Bürgerrechtler eine geheime Kommandozentrale der
Sicherheitskräfte. Der Bunker ist voll in Betrieb. Die Mitarbeiter machen immer noch
Dienst nach Vorschrift, als hätte es keine Wende gegeben
--die Volkskammer stimmt dem vorgezogenen Termin der Volkkammerwahlen am 18.3 zu
--die drei konsavativen Parteien Demokratischer Aufbruch, DSU und CDU werden zur
Volkskammerwahl am 18.3 als "Allianz für Deutschland" antreten
-- die Bergarbeiter in Kaliwerk Südharz streiken erfolgreich,
400 Mark und für eine wirtschaftliche Selbstständigkeit des Kombinates
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 2. Februar 1990
Die Schlagzeilen des Tages in der DDR
-- angesichts der "dramatischen Gesamtentwicklung" hat die Bundesregierung vorgeschlagen. daß mit
der Regierung der DDR unverzüglich Verhandlungen über eine Wirtschafts- und Währungsunion
aufzunehmen sind
-- PDS-SED hatte am 4. Februar beschlossen mehr als 3 Milliarden DDR-Mark aus einem "Reserveguthaben"
an den Staatshaushalt der DDR abzuführen
-- führende Politiker der DDR befürchten einen totalen Zusammenbruch.
Wirtschaftsministerin Luft spricht von einem "Scherbenhaufen"
Die Schlagzeilen des Tages in der DDR
-- angesichts der "dramatischen Gesamtentwicklung" hat die Bundesregierung vorgeschlagen. daß mit
der Regierung der DDR unverzüglich Verhandlungen über eine Wirtschafts- und Währungsunion
aufzunehmen sind
-- PDS-SED hatte am 4. Februar beschlossen mehr als 3 Milliarden DDR-Mark aus einem "Reserveguthaben"
an den Staatshaushalt der DDR abzuführen
-- führende Politiker der DDR befürchten einen totalen Zusammenbruch.
Wirtschaftsministerin Luft spricht von einem "Scherbenhaufen"
Nemeth- Gründungsmitglied
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Gontscharow schrieb:Ein Kennzeichen der DDR wie auch aller anderen sozialistischen Länder war,
daß die jeweiligen Parteichefs nie freiwillig zurücktraten, sondern in irgendeiner
Art Palastrevolution abgesetzt / in die Sowjetunion entführt / oder sogar ermordet wurden.
Breschnew starb im Amt.
Hätte Erich Honecker es geschafft, in den 80er Jahren diese Regel zu durchbrechen und sich
freiwillig in den Ruhestand zurückzuziehen, wäre er wohl als nicht ganz so übel in Erinnerung geblieben - im Vergleich
mit seinen Kollegen .
Ich würde die Beseitigung von Staatsführern auf die beschriebene Art nicht auf die einst sozialistischen Länder beschränkt wissen wollen.
Allein vier ermordete USA-Staatspräsidenten sprechen für sich (A.Lincoln, J.Garfield, mcKinley, J.F.Kennedy). In anderen Länder gibt es noch genügend Beispiele. Meines Wissens war Causescu der einzige Staatsführer, der 1989/90 ermordet wurde. Während in Diktaturen ein Rücktritt so gut wie nicht möglich ist (außer im Vatikan), zeigt unsere Demokratie, wie da mal schnell 2 Bundespräsidenten zurücktreten können. Die sind aber auch "nur" Repäsentanten.
Arkesailas- Anzahl der Beiträge : 76
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 8. Februat 1990, die Schlagzeilen des Tages
--Beschluss des Ministerrates der DDR zur Auflösung des Amtes für Nationale Sucherheit NASI
des Nachfolgeamtes der Stasi
--die Arbeitsgruppe am Runden Tisch informiert, daß über 6 Millonen Bürger der DDR
bespitzelt worden sind, lt. Aktenlage
--dem Chef der Republikaner Franz Schönhuber wird die Einreise in die DDR verweigert
-- seit 1. Januar 90.000 Übersiedler in die BRD
--in der DDR stehen 380.000 Rotarmisten und 120.000 Zivilangestellte
-- gegen den FDGB-Chef Harry Tisch und dem ehem. CDU-Vorsitzenden Gerald Götting wird
Anklage erhoben
-- Insel Vilm bleibt Naturschutzgebiet
--Beschluss des Ministerrates der DDR zur Auflösung des Amtes für Nationale Sucherheit NASI
des Nachfolgeamtes der Stasi
--die Arbeitsgruppe am Runden Tisch informiert, daß über 6 Millonen Bürger der DDR
bespitzelt worden sind, lt. Aktenlage
--dem Chef der Republikaner Franz Schönhuber wird die Einreise in die DDR verweigert
-- seit 1. Januar 90.000 Übersiedler in die BRD
--in der DDR stehen 380.000 Rotarmisten und 120.000 Zivilangestellte
-- gegen den FDGB-Chef Harry Tisch und dem ehem. CDU-Vorsitzenden Gerald Götting wird
Anklage erhoben
-- Insel Vilm bleibt Naturschutzgebiet
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 11.Februar 1990. Die Schlagzeilen des Tages:
--DGB-Chef Breit warnt DDR-Übersiedler vor Illusionen, die Integration von bisher
720.000 Menschen, die bisher übersiedelt sind, wäre keine leichte Aufgabe
--der Telefonverkehr in die BRD steigt auf das Vierfache
--Explosion in Buna- drei Tote
--ein Polizist vereitelt in Dessau einen Kunstraub
im Visier der Diebe ein Cranach und ein Rubens
--in Berlin-Ost werden verbotene Filme aufgeführt
u.a. "Die Spur der Steine"
--Prag: bis Ende Mai sollen die 73.000 Mann starken Kampfverbände der
UDSSR abgezogen sein
--DGB-Chef Breit warnt DDR-Übersiedler vor Illusionen, die Integration von bisher
720.000 Menschen, die bisher übersiedelt sind, wäre keine leichte Aufgabe
--der Telefonverkehr in die BRD steigt auf das Vierfache
--Explosion in Buna- drei Tote
--ein Polizist vereitelt in Dessau einen Kunstraub
im Visier der Diebe ein Cranach und ein Rubens
--in Berlin-Ost werden verbotene Filme aufgeführt
u.a. "Die Spur der Steine"
--Prag: bis Ende Mai sollen die 73.000 Mann starken Kampfverbände der
UDSSR abgezogen sein
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 14. Februar 1990, die Schlagzeilen des Tages
--Kohl und Modrow vereinbarten die Bildung einer Expertenkommision
zu Vorbereitung einer Wirtschafts- und Währungsunion
-- die Warenproduktion in der DDR sinkt auf das Niveau von 1986-87
-- 4-plus-2- Treffen zur deutschen Frage wird vereinbart
-- Schmuggel mit Zigaretten und Kunstgegenständen blüht
--Gedenken an Dresdner Inferno, 100.000 ehrten die Bombenopfer von Dresden
--Kohl und Modrow vereinbarten die Bildung einer Expertenkommision
zu Vorbereitung einer Wirtschafts- und Währungsunion
-- die Warenproduktion in der DDR sinkt auf das Niveau von 1986-87
-- 4-plus-2- Treffen zur deutschen Frage wird vereinbart
-- Schmuggel mit Zigaretten und Kunstgegenständen blüht
--Gedenken an Dresdner Inferno, 100.000 ehrten die Bombenopfer von Dresden
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Re: Heute, vor 25 Jahren in der DDR - Modrow führt Gespräche mit allen am "Runden Tisch" - Wiedervereinigung rollt
Wir schreiben den 17.Februar 1990, die Schlagzeilen des Tages:
--Modrow besucht Polen: Polen bekräftigt Wunsch nach einem Sitz bei der 2+4 Konferenz
Polens Bedenken zur Rechtlichkeit und Stabilität der Oder-neiße Grenze
-- Mitterrand ist offenbar um die deutsche Einheit besorgt
--lettischer oberster Sowjet erklärt den Parlamentsbeschluss vom 21.7.1940 für ungültig
--Gorbatschow-- ein vereintes Deutschland dürfe nicht Mitglied der NATO sein
--Modrow besucht Polen: Polen bekräftigt Wunsch nach einem Sitz bei der 2+4 Konferenz
Polens Bedenken zur Rechtlichkeit und Stabilität der Oder-neiße Grenze
-- Mitterrand ist offenbar um die deutsche Einheit besorgt
--lettischer oberster Sowjet erklärt den Parlamentsbeschluss vom 21.7.1940 für ungültig
--Gorbatschow-- ein vereintes Deutschland dürfe nicht Mitglied der NATO sein
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