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Widerstand gegen totalitäre Systeme - sinnvoll, sinnlos, heroisch, moralisch, zielführend und wann und unter welchen Umständen

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Beitrag von Marek1964 Sa Jan 31, 2015 1:37 pm

Aus dem Enzyklyka Thread ist mir die Idee gekommen, dass man epochenübergreifend die Sinnhaftigkeit des Widerstands gegen totalitäre Systeme thematisieren sollte.

Hier zwei Threads die dies Frage aus dem Zweiten Weltkrieg her thematisieren:

https://geschichte-forum.forumieren.de/t164-hitler-und-die-katholische-kirche-ihre-rolle-im-ns-staat-die-rolle-von-papst-pius-und-den-enyzklika-mit-brennender-sorge
https://geschichte-forum.forumieren.de/t165-heydrich-attentat-hintergrunde-folgen-benes-moravec-tschechischer-widerstand-operation-anthropoid

Aber auch der Widerstand gegen die Kommunisten und andere diktatorische Systeme möchte ich themtisieren - wann macht es Sinn? Und kann man kritisieren, wenn zu Wenig oder gar kein Widerstand geleistet wird, wie es die Sudetendeutschen immer wieder gerne von den Tschechen im Protektorat behaupten oder wie es auf den Deutschen allgemein im Zweiten Weltkrieg oder auch der Schweiz, die als unbesetztes Land im vorauseilenden Gehorsam asyslsuchende Juden abwies?


Zuletzt von Marek1964 am Sa Jan 31, 2015 8:23 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Beitrag von Nemeth Sa Jan 31, 2015 3:20 pm

Die großen Themen jeder Epoche.
Wie einfach ist es etwas weiter zurückliegende Ereignisse zu beurteilen.
z.B. die Napoleonische Zeit, der Bauernkrieg.
Man nimmt einige unumstrittene Fakten, umhüllt sich mit mehr oder minder
wahren Gegebenheiten, Anekdoten, Zufallserlebnissen u.s.w. , legt sich einen integeren Ruf zu
und schon wird einem alles geglaubt und alles für bare Münze genommen.

Wie schwer haben es dagegen Augen- und Ohrenzeugen von Ereignissen, die sie
selbst erlebt haben. Solange sie die Ereignisse so darstellen, wie es zur Zeit genehm ist,
ist alles in Ordnung. Die persönliche Erkenntnislage von damals stimmt nicht immer
mit dem heutigen "Geschichtsbild" überein.

Wenn ich heute mir anschaue, was ich vor 25 Jahren erlebt haben soll, da komme
ich an manchen Stellen ins staunen.
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Beitrag von Exmitglied-1 Di Feb 03, 2015 2:59 am

1989 war es in der DDR und dann im ganzen sozialistischen Lager ein Volksbedürfnis geworden, die herrschenden Verhältnisse zu ändern. Das Aufbegehren war nicht mehr Sache von Einzelnen. Die Fluchtwelle über Ungarn und Tschechei führte zu einer Massenhysterie und es entschlossen sich viele, die es gar nicht vor hatten, spontan zum rüber gehen. Damit war natürlich die Staatssicherheit überfordert. Die Partei- und Staatsführung schwieg und aus Moskau kam auch keine so rechte Hilfe. Gorbatschow hatte Glasnost und Perestroika auf die Fahnen geschrieben und bei seinem Besuch in der BRD im Frühsommer 1989 bereits vorgefühlt, wie denn die Zeichen für einen Ausscheid der völlig überschuldeten DDR aus dem RGW stünden.
Daher auch die gezielte Steuerung vieler Ereignisse damals durch die BRD Medien, die dadurch vorbereitet war und (Gott sei Dank) immer dann vor Ort war, wenn ein Plakat hochgehalten wurde oder Personen mit kleinen Kindern auf einen LKW geladen wurden zur Zuführung.
Und das zum 40. Jahrestag der Republik!

Angefangen hat das spätestens am 17. Juni 1953, der völlig falsch von der SED Diktatur aufgearbeitet wurde, als sie mit Terror und Gewalt vorging.
Das führte dann zum Bau der Mauer, weil ein Großteil der Unzufriedenen die Republik verließ.
Es kam zur Niederschlagung des Prager Frühlings in der CSSR - damals hätte es eines Gorbatschows bedurft. Er kam selbst 27 Jahre zu spät.
Es kam die KSZE, die die DDR auch unterschrieb und deren Unterbindung durch die Staatsgewalt, "Schwerter zu Pflugscharen!" skandierte und 1982 trat ich aus der SED aus, sieben Jahre vor der Wende.
Das war mein persönlicher Beitrag zum Widerstand und ich musste ihn allein ausstehen, weil keiner den Mumm hatte, sich öffentlich zu mir zu bekennen.
Es erfüllt mich heute mit Genugtuung, dass die greisen SED Funktionäre ihr Ende in Schande erleben mussten, vom Volk gehasst ohne Ehren und Ableben ohne Staatstrauer. Dass sie mit ansehen mussten, wie man ihre Welt - die DDR - zerschlug.
Widerstand hat sich auf jeden Fall gelohnt. Es hat lang gedauert. Hitlers tausendjähriges Reich hielt 12 Jahre und die DDR, die ja für die Ewigkeit gedacht war fast 41 Jahre.
MfG Heiner

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