Adolf Eichmann – Die Banalität des Bösen (gemäss Hannah Arendt)
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Adolf Eichmann – Die Banalität des Bösen (gemäss Hannah Arendt)
Hannah Arendt, die berühmte jüdische Philosophie, beobachtete seinerzeit den Prozess gegen Eichmann in Jerusalem und schrieb damals einen heftig diskutierten Bericht über die „Banalität des Bösen“. Ihrer Meinung erschreckt Eichmann vor allem durch seine erschreckende Banalität, seine Unbedeutendheit, ein langweiliger Buchhalter, ein einfacher Bürokrat. Er war damit beauftragt gewesen, eine halbe Million Juden aus Ungarn nach Ausschwitz zu deportieren.
Arendt bezeichnet Eichmann als normalen Menschen, er wollte Karriere machen, war nicht einmal besonders antisemitisch, er war kein Dämon, keine Ungeheuer, kein Sadist, psychisch völlig normal.
"[Im Eichmann-Prozess] konnte jeder sehen, dass dieser Mann kein »Ungeheuer« war, aber es war in der Tat sehr schwierig, sich des Verdachts zu erwehren, dass man es mit einem Hanswurst zu tun hatte." - über Eichmann, in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 1992, S. 83
Eichmann fehlte es offensichtlich an Empathie:
"[Ich sah bei Eichmanns Berichten vor Gericht] seine nahezu totale Unfähigkeit, jemals eine Sache vom Gesichtspunkt eines anderen her zu sehen." - Hannah Arendt, in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 76
Er betonte stets, nur Befehle ausgeführt zu haben, er hatte keinen eigenen Willen, wenn es Schuldige gab, dann war es allenfalls Hitler, der vielleicht falsch gehandelt hatte. Er selbst fühlte sich unschuldig, ja, er sah sich selbst als Opfer.
„Eichmanns Unfähigkeit, selbst zu denken, zeigte sich vor allem an der Verwendung klischeehafter Phrasen, einem Verstecken hinter der Amtssprache.“ Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 85
Er musste bedingungslos gehorchen, denn
„[Hitler] mag 100% unrecht gehabt haben, aber eines steht [...] fest: der Mann war fähig, sich vom Gefreiten der deutschen Armee zum Führer eines Volkes von 80 Millionen emporzuarbeiten. [...] Sein Erfolg allein beweist mir, dass ich mich ihm unterzuordnen habe."- zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 1964, S. 163
Ansonsten berichtete er zahllose Belanglosigkeiten. Von der Wannsee-Konferenz wusste er nur noch zu berichten, dass er sich damals wunderte, das Heydrich dort rauchte.
Er erzählte »Geschichten« [...], an deren Wahrheit kaum zu zweifeln ist, deren makabre Lächerlichkeit aber alles übertrifft, was dem Surrealismus zu diesen Dingen je hätte einfallen können." Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 79
Erschreckend sei, betonte Hannah Arendt, das eine arbeitsteilig organisierte Bürokratie einen Massenmord organisieren kann wie einen ganz normalen Amtsvorgang und das die Ausführenden diese Aufgabe ohne besondere Empfindungen sorgfältig durchführen, selbst aber keine Gewissensbisse haben, sich auch in keiner Weise schuldig fühlen.
Arendt bezeichnet Eichmann als normalen Menschen, er wollte Karriere machen, war nicht einmal besonders antisemitisch, er war kein Dämon, keine Ungeheuer, kein Sadist, psychisch völlig normal.
"[Im Eichmann-Prozess] konnte jeder sehen, dass dieser Mann kein »Ungeheuer« war, aber es war in der Tat sehr schwierig, sich des Verdachts zu erwehren, dass man es mit einem Hanswurst zu tun hatte." - über Eichmann, in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 1992, S. 83
Eichmann fehlte es offensichtlich an Empathie:
"[Ich sah bei Eichmanns Berichten vor Gericht] seine nahezu totale Unfähigkeit, jemals eine Sache vom Gesichtspunkt eines anderen her zu sehen." - Hannah Arendt, in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 76
Er betonte stets, nur Befehle ausgeführt zu haben, er hatte keinen eigenen Willen, wenn es Schuldige gab, dann war es allenfalls Hitler, der vielleicht falsch gehandelt hatte. Er selbst fühlte sich unschuldig, ja, er sah sich selbst als Opfer.
„Eichmanns Unfähigkeit, selbst zu denken, zeigte sich vor allem an der Verwendung klischeehafter Phrasen, einem Verstecken hinter der Amtssprache.“ Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 85
Er musste bedingungslos gehorchen, denn
„[Hitler] mag 100% unrecht gehabt haben, aber eines steht [...] fest: der Mann war fähig, sich vom Gefreiten der deutschen Armee zum Führer eines Volkes von 80 Millionen emporzuarbeiten. [...] Sein Erfolg allein beweist mir, dass ich mich ihm unterzuordnen habe."- zitiert in: Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem, 1964, S. 163
Ansonsten berichtete er zahllose Belanglosigkeiten. Von der Wannsee-Konferenz wusste er nur noch zu berichten, dass er sich damals wunderte, das Heydrich dort rauchte.
Er erzählte »Geschichten« [...], an deren Wahrheit kaum zu zweifeln ist, deren makabre Lächerlichkeit aber alles übertrifft, was dem Surrealismus zu diesen Dingen je hätte einfallen können." Eichmann in Jerusalem, 2004, S. 79
Erschreckend sei, betonte Hannah Arendt, das eine arbeitsteilig organisierte Bürokratie einen Massenmord organisieren kann wie einen ganz normalen Amtsvorgang und das die Ausführenden diese Aufgabe ohne besondere Empfindungen sorgfältig durchführen, selbst aber keine Gewissensbisse haben, sich auch in keiner Weise schuldig fühlen.
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Re: Adolf Eichmann – Die Banalität des Bösen (gemäss Hannah Arendt)
Ich habe aus einem Buch der 50er Jahre von Gerald Reitlinger „die Endlösung“, noch vor seiner Fassung durch den Mossad erschienen, wo er zitiert wird, es werde ihm ein leichtes sein, in die „Grube zu springen“ wenn er wisse, wieviel Menschen er selbst zu Tode gebracht hatte zuvor. Also gewissermassen, im Leben geht es darum, möglichst viele andere umgebracht zu haben, wenn man eine „positive“ Bilanz hat, kann man also zufrieden in die „Grube springen“.
Sein Interview mit dem revisionistischen Sassen hat eigentlich seine wahren Charakter entlarvt.
https://geschichte-forum.forumieren.de/t106-adolf-eichmann-transkription-tonbandinterview-von-1957
Demnach ware er stolz, so viele Juden umgebracht zu haben. Es hätten auch mehr sein dürfen.
Die Banalität des Bösen – jeder Mensch hat etwas Banales an sich. Aber Eichmann hat sich wohl erst im Prozess in Israel als der „Buchhalter“ präsentiert, Vorher war er voll mit seiner Aufgabe identifiziert, das machen dbigen Beispiele mehr als deutlich.
Wiewohl ich Hannah Arendt schätze, in diesem Punkt denke dass sie Eichmann falsch einschätzt; aber ich sage auch: Hauptsache, das Schwert der Gerechtigkeit hat ihn erreicht. Er musste nicht in die Grube springen, wie viele Opfer und Gegner des Regimes, das er vetrat, aber er stieg in die Schlinge, wie auch viele Opfer und Gegner eben dieses Regimes.
Wenigstens für einmal sowas wie Gerechtigkeit. Mancher andere, wie etwa Mengele, sind ihr entkommen.
Sein Interview mit dem revisionistischen Sassen hat eigentlich seine wahren Charakter entlarvt.
https://geschichte-forum.forumieren.de/t106-adolf-eichmann-transkription-tonbandinterview-von-1957
Demnach ware er stolz, so viele Juden umgebracht zu haben. Es hätten auch mehr sein dürfen.
Die Banalität des Bösen – jeder Mensch hat etwas Banales an sich. Aber Eichmann hat sich wohl erst im Prozess in Israel als der „Buchhalter“ präsentiert, Vorher war er voll mit seiner Aufgabe identifiziert, das machen dbigen Beispiele mehr als deutlich.
Wiewohl ich Hannah Arendt schätze, in diesem Punkt denke dass sie Eichmann falsch einschätzt; aber ich sage auch: Hauptsache, das Schwert der Gerechtigkeit hat ihn erreicht. Er musste nicht in die Grube springen, wie viele Opfer und Gegner des Regimes, das er vetrat, aber er stieg in die Schlinge, wie auch viele Opfer und Gegner eben dieses Regimes.
Wenigstens für einmal sowas wie Gerechtigkeit. Mancher andere, wie etwa Mengele, sind ihr entkommen.
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