Grosse Sprüche - verheerende Folgen
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Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Hier möchte ich ein etwas leichteres Thema einbringen: Grosse Sprüche von Politikern, die sich als Bumerang oder völlige Fehleinschätzungen erwiesen.
Beginnen möchte ich mit Franz von Papen, der meinte sich Hitler engagiert zu haben:
Wir haben ihn uns engagiert. ... Was wollen sie denn? Ich habe das Vertrauen Hindenburgs. In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, dass es quietscht...
Beginnen möchte ich mit Franz von Papen, der meinte sich Hitler engagiert zu haben:
Wir haben ihn uns engagiert. ... Was wollen sie denn? Ich habe das Vertrauen Hindenburgs. In zwei Monaten haben wir Hitler in die Ecke gedrückt, dass es quietscht...
Marek1964- Admin
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Totale Selbstüberschätzung des Herrn von Papen - der Herrenreiter fühlte solch einen Abstand in der sozialen Hierarchie zum Emporkömmling Hitler, daß er sich im Leben nicht vorstellen konnte, daß die Sache ganz genau anders rum verlaufen würde : Hitler hatte sich die Papens "engagiert und sie nach ein paar Monaten so "in die Ecke gedrückt, daß es quietscht".
Schade für Deutschland und Europa, solche Politiker gehabt zu haben. Den Papens geschieht es Recht !
Schade für Deutschland und Europa, solche Politiker gehabt zu haben. Den Papens geschieht es Recht !
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Ein weiterer war Göring, der gesagt hat, dass er Meier heissen wolle, wenn ein britisches Flugzeug seine Bomben auf Berlin abwerfen würden.
Moschusochse- Anzahl der Beiträge : 267
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
"I did not have sexual relations with that woman"
Der Ex-Präsident der USA, Bill Clinton, sagte diesen berühmten Satz auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus am 26. Januar 1998. Damit versuchte er sich gegen Anschuldigungen zu wehren, mit der damaligen Praktikantin Monica Lewinski ein Verhältnis gehabt zu haben. Später kam heraus, dass die beiden durchaus einige unerlaubte "Begegnungen" hatten.
Folgen zum Glück nur für ihn.
Der Ex-Präsident der USA, Bill Clinton, sagte diesen berühmten Satz auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus am 26. Januar 1998. Damit versuchte er sich gegen Anschuldigungen zu wehren, mit der damaligen Praktikantin Monica Lewinski ein Verhältnis gehabt zu haben. Später kam heraus, dass die beiden durchaus einige unerlaubte "Begegnungen" hatten.
Folgen zum Glück nur für ihn.
Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Ulbrichts "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen !" darf hier natürlich nicht fehlen.
Der Mauerbau und die vorausgehende Lüge darüber ist für mich das Symbol der Bankrotterklärung des "real existierenden Sozialismus".
Der Mauerbau und die vorausgehende Lüge darüber ist für mich das Symbol der Bankrotterklärung des "real existierenden Sozialismus".
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Auch wenn das Offtopic geht
Das sehe ich anders. Die politischen Folgen, ja sicher, aber diese ganze Affäre beeinflusst das Denken über sie und ihr privates und berufliches Leben bis heute. Sie wird immer wieder in den Medien ausgeschlachtet um nicht zu sagen gedemütigt, wird auf der Straße angestarrt, teilweise verfolgt, hatte lange Zeit Probleme eine Anstellung zu finden trotz hervorragender Ausbildung und wird trotzdem immer nur auf diese eine Sache reduziert. Was sie getan hat, war zweifelsohne falsch und dumm, aber die Konsequenzen dafür überschreiten das Maß. Und in der Rezeption kommt sie meiner Meinung nach deutlich schlechter weg als Clinton.wfwbinder schrieb:"I did not have sexual relations with that woman"
Folgen zum Glück nur für ihn.
Exmitglied-2- Anzahl der Beiträge : 78
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Naqia schrieb:Auch wenn das Offtopic gehtDas sehe ich anders. Die politischen Folgen, ja sicher, aber diese ganze Affäre beeinflusst das Denken über sie und ihr privates und berufliches Leben bis heute. Sie wird immer wieder in den Medien ausgeschlachtet um nicht zu sagen gedemütigt, wird auf der Straße angestarrt, teilweise verfolgt, hatte lange Zeit Probleme eine Anstellung zu finden trotz hervorragender Ausbildung und wird trotzdem immer nur auf diese eine Sache reduziert. Was sie getan hat, war zweifelsohne falsch und dumm, aber die Konsequenzen dafür überschreiten das Maß. Und in der Rezeption kommt sie meiner Meinung nach deutlich schlechter weg als Clinton.wfwbinder schrieb:"I did not have sexual relations with that woman"
Folgen zum Glück nur für ihn.
Ohne Frage, Monica Lewinsky das noch immer vorzuwerfen ist dumm und unnötig. Sie war damals eine mit Medien unerfahrene junge Frau, die einfach ins offene Messer gelaufene , besser geschickt worden ist. In meinen Augen ist er aber disqualifiziert bis in die Steinzeit und wieder zurück. Selbst wenn er ab Anfang 2017 "First Husband" sein sollte, ist er in meinen Augen nur noch eine Witzfigur.
Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Hier in Tschechien hätte damit niemand ein Problem. Politiker halten sich Geliebte, scheiden oder ähnliches.
Ich finde auch, eigentlich geht es niemanden was an, was der Präsident macht. Aber Amerika ist da anders.
Ich finde auch, eigentlich geht es niemanden was an, was der Präsident macht. Aber Amerika ist da anders.
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Marek1964- Admin
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Gontscharow schrieb:Ulbrichts "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen !" darf hier natürlich nicht fehlen.
Der Mauerbau und die vorausgehende Lüge darüber ist für mich das Symbol der Bankrotterklärung des "real existierenden Sozialismus".
Ähnlich hielt es der kommunistische Präsident der Tschechoslowakei, Antonín Zápotocký, als er behauptete, es würde keine Währungsreform vorbereitet. Hier ein Auszug aus einem Artikel auf radio.cz:
http://www.radio.cz/de/rubrik/geschichte/das-jahr-1953-und-die-waehrungsreformAm 30. Mai 1953 verabschiedete das tschechoslowakische Parlament eine Währungsreform, die sofort in Kraft trat. Diese Währungsreform war monatelang unter strengster Geheimhaltung von den führenden Kommunisten vorbereitet worden. Die Reform sollte dazu dienen, die Staatskassen aufzufüllen und die größten wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Im Lande verbreiteten sich trotz aller Geheimhaltung Gerüchte über die Ausmaße der Reform. Um Hamsterkäufen und ähnlichem vorzubeugen, sollte die Bevölkerung im Unklaren gehalten werden. Am 29. Mai 1953 wies Staatspräsident Antonin Zapotocky in einer Rundfunkansprache alle Gerüchte zurück. Dabei belog der Präsident sein Volk wissentlich:
"Seid ohne Sorge, unsere Währung ist stabil, es wird keine Währungsreform geben."
In einer - unveröffentlichten - Rede vor führenden Parteifunktionären gab Zapotocky zwei Wochen später zu, gelogen zu haben:
"Wir konnten einfach nicht sagen: schaut mal, wir planen eine Währungsreform und bereiten diese Maßnahmen vor. Wenn wir das gesagt hätten, hätten unsere Klassenfeinde, die Überreste der Bourgeoisie und kapitalistische Elemente, die wir hier noch haben, all ihren Überschuss auf den Markt gebracht und all unsere Maßnahmen, die wir im Interesse des Fortschritts und des Aufbaus des Sozialismus durchführen wollten, wären unmöglich gemacht worden. Deshalb mussten wir alles geheim vorbereiten."
Im Gegensatz zu Göring hatten Ulbricht und Zápotocký war es aber nicht Selbstüberschätzung und Grossspurigkeit, sondern reine Taktik und eine bewusste Lüge, die wichtig war für den Erfolg dieser Massnahmen war, die aus Sicht des sozialistischen Staates notwendig waren, wiewohl sie die eigene Bevökerung in einem Falle der Freiheit und im anderen deren Vermögenswerte beraubte.
Marek1964- Admin
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Marek1964 schrieb:Hier in Tschechien hätte damit niemand ein Problem. Politiker halten sich Geliebte, scheiden oder ähnliches.
Ich finde auch, eigentlich geht es niemanden was an, was der Präsident macht. Aber Amerika ist da anders.
Grundsätzlich hast Du recht. Das Privatleben ist Privatsache.
Aber ich erinnere mich daran, dass ein Bundespräsident solange gemobbt wurde, bis er zurück trat. Einzige Verfehlung, er hatte sich Geld von der Ehefrau eines Freundes geliehen und Zinsvorteile genutzt, die tausende andere Deutsche auch nutzten.
Begründung ihn zu mobben, "er war kein Vorbild."
Nun haben wir einen Bundespräsidenten, der im Zivilberuf Pfarrer ist und mit einer Frau zusammen lebt und mit einer anderen verheiratet ist. Grundsätzlich Privatsache. Juckt mich nicht. Aber ist er ein Vorbild?
Ausserdem einganz persönliche Erfahrung aus meinem Leben: Wenn Jemand schon zu den engsten Angehörigen unehrlich ist, wie wird er mit mir, einem völlig Fremden umgehen?
Mein ganz privater Schluss: Wenn ich von Jemanden gesichert weiss, das er (in welcher Hinsicht auch immer) Familienangehörige betrügt, werde ich mich schnellst möglich von ihm trennen, denn wer Ehefrau, Eltern, Kinder hintergeht, wie wird der mit mir umgehen.
Ein Politiker der entsprechend belastet ist, bekommt nie meinen Stimme.
Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Marek1964 schrieb:Im Gegensatz zu Göring hatten Ulbricht und Zápotocký war es aber nicht Selbstüberschätzung und Grossspurigkeit, sondern reine Taktik
Da hast du recht. Göring versprach, die Briten am Dünkirchener Strand platt zu bomben und Stalingrad aus der Luft zu versorgen. Zusammen mit dem Versprechen, kein RAF Bomber würde Berlin erreichen, waren das alles verheerende Sprüche, die sich auch in allen Fällen rächten.
Moschusochse- Anzahl der Beiträge : 267
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Re: Grosse Sprüche - verheerende Folgen
Das wußte ich gar nicht über Gauck, wfwbinder .... Passt aber für mich ins Bild, ich finde diesen
Buprä so unsympathisch wie selten einen anderen Politiker, daher ignoriere ich ihn meist und höre ihm nicht zu. In meinem Bekanntenkreis geht das übrigens vielen so.
Das passt übrigens sehr gut zu dem Thema "Große Sprüche - verheerende Folgen", Wenn man einen Bundespräsidenten hat, der ständig die Moralkeule schwingt und von dem man den Eindruck hat, daß er en Heuchler ist ( und diesen Eindruck habe ich) dann ist as eine verheerende Folge. Die berechtigten Themen treten in den Hintergrund, man nimmt sie nicht mehr wahr oder will nichts davon hören, weil die Abneigung gegen eine heuchlerische Person stark überwiegt.
Buprä so unsympathisch wie selten einen anderen Politiker, daher ignoriere ich ihn meist und höre ihm nicht zu. In meinem Bekanntenkreis geht das übrigens vielen so.
Das passt übrigens sehr gut zu dem Thema "Große Sprüche - verheerende Folgen", Wenn man einen Bundespräsidenten hat, der ständig die Moralkeule schwingt und von dem man den Eindruck hat, daß er en Heuchler ist ( und diesen Eindruck habe ich) dann ist as eine verheerende Folge. Die berechtigten Themen treten in den Hintergrund, man nimmt sie nicht mehr wahr oder will nichts davon hören, weil die Abneigung gegen eine heuchlerische Person stark überwiegt.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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