Vor 200 Jahren - 18. Juni 1815 - Napoléon verliert die Schlacht bei Waterloo
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Vor 200 Jahren - 18. Juni 1815 - Napoléon verliert die Schlacht bei Waterloo
Gestern vor 200 Jahren ging eines der erstaunlichsten Comebacks der Geschichte zu Ende - Die Schlacht bei Waterloo. Aus seinem Exil auf Elba zurückgekehrt, stellte napoléon innert kurzer Zeit ein neues Heer auf - in Waterloo im heutigen Belgien wurde er von einer Koalition von Briten, Preussen sowie den vereinigten niederlanden sowie Hannover, naussau und Braunscheig geschlagen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Waterloo
Vielleicht nimmt sich jemand dieses Themas an?
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Marek1964- Admin
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Re: Vor 200 Jahren - 18. Juni 1815 - Napoléon verliert die Schlacht bei Waterloo
Ich kann nur sagen, dass Napoleons Rückkehr aus dem Exil ein Ausdruck
seines maßlosen Ehrgeizes war, der über Millionen Leichen gegangen ist, nichts
daraus gelernt hat und weiteres Blut vergießen wollte.
Glücklicherweise wurde dieses unverantwortliche Abenteuer durch die Schlacht von Waterloo schnell beendet - 25 Jahre Krieg in Europa waren nun wirklich genug, eine
ganze Generation junger Europäer ist auf dem Schachtfeld verblutet ! Für Frankreich übrigens gleichzeitig sein endgültiger Abstieg als europäische Vormacht. Die vielen jungen Franzosen, die gefallen waren, hatten nicht mehr die Chance, Familien zu gründen und Nachkommen zu zeugen. Hier begann die demographische Krise Frankreichs, die in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts dann seinen Höhepunkt fand und nur noch durch Masseneinwanderung aus dem Ausland gemeistert werden konnte
( alleine 3 Millionen Einwanderer in der kurzen Zeit nach dem I. Weltkrieg bis 1931 ).
seines maßlosen Ehrgeizes war, der über Millionen Leichen gegangen ist, nichts
daraus gelernt hat und weiteres Blut vergießen wollte.
Glücklicherweise wurde dieses unverantwortliche Abenteuer durch die Schlacht von Waterloo schnell beendet - 25 Jahre Krieg in Europa waren nun wirklich genug, eine
ganze Generation junger Europäer ist auf dem Schachtfeld verblutet ! Für Frankreich übrigens gleichzeitig sein endgültiger Abstieg als europäische Vormacht. Die vielen jungen Franzosen, die gefallen waren, hatten nicht mehr die Chance, Familien zu gründen und Nachkommen zu zeugen. Hier begann die demographische Krise Frankreichs, die in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts dann seinen Höhepunkt fand und nur noch durch Masseneinwanderung aus dem Ausland gemeistert werden konnte
( alleine 3 Millionen Einwanderer in der kurzen Zeit nach dem I. Weltkrieg bis 1931 ).
SarahF- Anzahl der Beiträge : 207
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Re: Vor 200 Jahren - 18. Juni 1815 - Napoléon verliert die Schlacht bei Waterloo
Interessanter Beitrag, Sarah. Mir ist er allerdings doch zu negativ napoléon gegenüber. Er bedeutete zwar Krieg, aber in mancher Hinsicht Fortschritt, seine niederlage dann Rückschritt in vielerlei Hinsicht.
Einen interessanten Aspekt las ich gestern in einer tschechischen Zeitschrift: Die niederlage napoléons läutete die Überlegenheit der Briten ein und ihre unbestrittene Vorherschaft, die erst nach 1871 durch das deutsche Reich herausgefordert wurde.
Die demographische Krise Frankreichs ist sicher nicht auf napoléon zurückzuführen, dazu währte seine Herrschaft viel zu kurz und endete noch vor der industriellen Revolution, die ja die eigentlichen Voraussetzungen für die Bevölkerungsexplosion in Europa im 19. Jrh brachte.
Wir haben dieses Thema in unserem Geschichtsunterricht behandelt. Der Lehrer war gleichzeitig unser Französischlehrer und frankophil und erklärte das einfach mit weniger Zeugunsfreude der Franzosen, und dies trotz aller später eingeführten Kinderzulagen. Die Franzosen, wiewohl der Erotik zugetan, haben wohl einfach seit jeher weniger neigung gehabt, nachkommen zu zeugen als andere nationen.
Einen interessanten Aspekt las ich gestern in einer tschechischen Zeitschrift: Die niederlage napoléons läutete die Überlegenheit der Briten ein und ihre unbestrittene Vorherschaft, die erst nach 1871 durch das deutsche Reich herausgefordert wurde.
Die demographische Krise Frankreichs ist sicher nicht auf napoléon zurückzuführen, dazu währte seine Herrschaft viel zu kurz und endete noch vor der industriellen Revolution, die ja die eigentlichen Voraussetzungen für die Bevölkerungsexplosion in Europa im 19. Jrh brachte.
Wir haben dieses Thema in unserem Geschichtsunterricht behandelt. Der Lehrer war gleichzeitig unser Französischlehrer und frankophil und erklärte das einfach mit weniger Zeugunsfreude der Franzosen, und dies trotz aller später eingeführten Kinderzulagen. Die Franzosen, wiewohl der Erotik zugetan, haben wohl einfach seit jeher weniger neigung gehabt, nachkommen zu zeugen als andere nationen.
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Marek1964- Admin
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Re: Vor 200 Jahren - 18. Juni 1815 - Napoléon verliert die Schlacht bei Waterloo
Man darf nicht den Fehler machen, die französische Revolution und Napoleon in einen Topf zu werfen. Die Revolution hat manchen Fortschritt gebracht, aber der Diktator Napoleon hat dann das meiste ins Negative pervertiert. Napoleons Schreckensherrschaft kann durchwegs nur negativ gesehen werden. Der demographische Rückgang in Frankreich hängt wohl vor allem mit der Ernährungskrise zusammen, die ja Hauptgrund für den Ausbruch der Revolution war. Napoleons Versuch, diese Krise durch Ausplünderung anderer Länder zu lösen, ist gescheitert.
Rübezahl- Anzahl der Beiträge : 231
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Alter : 76
Re: Vor 200 Jahren - 18. Juni 1815 - Napoléon verliert die Schlacht bei Waterloo
Also, zumindest in der Schweiz hat er den Ruf eines aufgeklärten Diktators, siehe hier:
http://m.myswitzerland.com/de-ch/napoleon-und-die-schweiz.html
Auch sollte nicht vergessen werden, dass die Koalitionskriege gegen das revolutionäre Frankreich angezettelt wurden - in den Italienkriegen konnte dann Bonaparte seine Fähigkeiten demonstrieren.
Die Heere hatten damals nicht die Grössen späterer Volksheere der beiden Weltkriege. Allzu grosse Wirkung auf die Demographie würde ich da nicht annehmen.
http://m.myswitzerland.com/de-ch/napoleon-und-die-schweiz.html
Auch sollte nicht vergessen werden, dass die Koalitionskriege gegen das revolutionäre Frankreich angezettelt wurden - in den Italienkriegen konnte dann Bonaparte seine Fähigkeiten demonstrieren.
Die Heere hatten damals nicht die Grössen späterer Volksheere der beiden Weltkriege. Allzu grosse Wirkung auf die Demographie würde ich da nicht annehmen.
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Marek1964- Admin
- Anzahl der Beiträge : 2394
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Re: Vor 200 Jahren - 18. Juni 1815 - Napoléon verliert die Schlacht bei Waterloo
Frankreich war im 18. Jahrhundert das bevölkerungsreichste Land Europas - beim
Ausbruch der Revolution hatte es fast 25 Millionen Einwohner und stellte damit alle anderen weit in den Schatten. 150 Jahre später -beim Ausbruch des II. Weltkriegs hatte Frankreich knapp 40 Millionen EInwohner, wovon mehrere Millionen Einwanderer waren. Deutschland, Großbritannien und Italien hatten Frankreich in der Einwohnerzahl glatt überrundet.
Die Wurzel des französischen Bevölkerungsproblems liegt in der Tat in den hohen Menschenverlusten der Kriege zwischen 1792 und 1815 - in der Demografie kann sich ein solcher Aderlaß über Generationen fortsetzen - die einzige Ursache waren sie aber beileibe nicht.
Ausbruch der Revolution hatte es fast 25 Millionen Einwohner und stellte damit alle anderen weit in den Schatten. 150 Jahre später -beim Ausbruch des II. Weltkriegs hatte Frankreich knapp 40 Millionen EInwohner, wovon mehrere Millionen Einwanderer waren. Deutschland, Großbritannien und Italien hatten Frankreich in der Einwohnerzahl glatt überrundet.
Die Wurzel des französischen Bevölkerungsproblems liegt in der Tat in den hohen Menschenverlusten der Kriege zwischen 1792 und 1815 - in der Demografie kann sich ein solcher Aderlaß über Generationen fortsetzen - die einzige Ursache waren sie aber beileibe nicht.
Greyff- Anzahl der Beiträge : 111
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