Sind Professoren politikunfähig ?
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Wallenstein schrieb:Traditionell dominieren die Juristen die Politik. Im Bundestag 2009 hatten 143 Abgeordnete bzw. 22 % eine juristische Ausbildung. Im Bundestag 2013 sitzen 80 Rechtsanwälte und von den dort aufgeführten 149 Beamten sind ebenfalls viele Juristen.
Der Anteil der Lehrer ist hingegen klein: 1961 waren es 24, 1980 waren es 50, 1994 dann 77, 2013 nur noch 36.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article120658549/Diese-Berufsgruppen-vertreten-das-deutsche-Volk.html
http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article107580021/Juristen-Schwemme-im-neuen-Bundestag.html
Der hohe Anteil der Juristen ist nicht verwunderlich, hat doch Politik viel mit Gesetzen zu tun.
„Der 17. Deutsche Bundestag
Kein Spiegel der Gesellschaft
Wer sind die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, der sich an diesem Dienstag konstituiert? Der Prototyp ist männlich, 49 Jahre alt und Jurist.“
ww.faz.net/aktuell/politik/wahljahr-2009/bundestagswahl/der-17-deutsche-bundestag-kein-spiegel-der-gesellschaft-1867269.html
Viele bekannte Politiker sind Juristen: Gerhard Schröder, Schäuble, Stoiber, Gregor Gysi, Westerwelle, Peter Struck, Renate Künast, Friedrich Merz, Volker Kaunder, um nur einmal einige zu nennen.
Oh je, Juristen.
Das wundert mich nicht, denn schon die Altvorderen wussten: "Er war ein Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande" (Ludwig Thoma in der Kurzgeschichte „Der Vertrag“).
ArnoldB.- Anzahl der Beiträge : 90
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Ah, danke schön, da bin ich wohl einem Vorurteil aufgesessen. Bedrohlich finde ich aber nicht so sehr den Anteil an Juristen, sondern die Zahl der Beamten, auch, wenn die Politiklaufbahn vielleicht so etwas wie eine Positivauswahl der Beamtenschaft darstellt. Dazu kommen sicher noch andere Angehörige des öffentlichen Dienstes. Hast Du dazu Zahlen?Wallenstein schrieb:Traditionell dominieren die Juristen die Politik. Im Bundestag 2009 hatten 143 Abgeordnete bzw. 22 % eine juristische Ausbildung. Im Bundestag 2013 sitzen 80 Rechtsanwälte und von den dort aufgeführten 149 Beamten sind ebenfalls viele Juristen.
Der Anteil der Lehrer ist hingegen klein: 1961 waren es 24, 1980 waren es 50, 1994 dann 77, 2013 nur noch 36.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
"Er war ein Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande" (Ludwig Thoma in der Kurzgeschichte „Der Vertrag“).
Dieses Zitat von Ludwig Thoma ist deswegen besonders interessant, weil er selbst ja auch Jurist war. Er hat am 6. Dezember 1890 an der Juristischen Fakultät der Universität Erlangen die mündliche Doktorprüfung bestanden. Die Promotionsurkunde wurde ihm aber vermutliche nie ausgehändigt, weil er die Dissertation nicht abgeliefert hat. Jedenfalls liegt das mit 108 handschriftlichen Seiten eher bescheidene Original in der Münchner Stadtbibliothek und nicht in der Uni Erlangen, wo es eigentlich sein müsste. Anscheinend hat Ludwig Thoma vom Doktortitel der Juristerei wirklich nicht viel gehalten. Was er von den Politikern gehalten hat, hat er ja liebenswert in seinen Filserbriefen zum Ausdruck gebracht.
Dieses Zitat von Ludwig Thoma ist deswegen besonders interessant, weil er selbst ja auch Jurist war. Er hat am 6. Dezember 1890 an der Juristischen Fakultät der Universität Erlangen die mündliche Doktorprüfung bestanden. Die Promotionsurkunde wurde ihm aber vermutliche nie ausgehändigt, weil er die Dissertation nicht abgeliefert hat. Jedenfalls liegt das mit 108 handschriftlichen Seiten eher bescheidene Original in der Münchner Stadtbibliothek und nicht in der Uni Erlangen, wo es eigentlich sein müsste. Anscheinend hat Ludwig Thoma vom Doktortitel der Juristerei wirklich nicht viel gehalten. Was er von den Politikern gehalten hat, hat er ja liebenswert in seinen Filserbriefen zum Ausdruck gebracht.
Rübezahl- Anzahl der Beiträge : 231
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Alter : 76
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Lucke wurde vorgeworfen, seine Partei nicht führen zu können.
Das wäre ein Beleg für die These von der Politikunfähigkeit von Professoren,
aber eben nur EIN Beleg, es gibt auch Gegenbeweise.
Das wäre ein Beleg für die These von der Politikunfähigkeit von Professoren,
aber eben nur EIN Beleg, es gibt auch Gegenbeweise.
SarahF- Anzahl der Beiträge : 207
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Wenn das ein Kriterium wäre, dann wäre ja jeder Politikunfähig, der nicht in der Lage ist eine Partei zu führen. Aber von allen, auch guten Politikern, sind nur wenige talentierte Parteiführer.
Ich denke das größte Problem ist die Nähe zur Wissenschaft, also Theorie, gepaart mit einem gewissen Abstand zum wirklichen Leben.
Ich denke das größte Problem ist die Nähe zur Wissenschaft, also Theorie, gepaart mit einem gewissen Abstand zum wirklichen Leben.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Was ist denn "das wirkliche Leben"?wfwbinder schrieb:
Ich denke das größte Problem ist die Nähe zur Wissenschaft, also Theorie, gepaart mit einem gewissen Abstand zum wirklichen Leben.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Judas Phatre schrieb:Was ist denn "das wirkliche Leben"?wfwbinder schrieb:
Ich denke das größte Problem ist die Nähe zur Wissenschaft, also Theorie, gepaart mit einem gewissen Abstand zum wirklichen Leben.
Ich komme wieder mit meinem Kirchhof Beispiel.
Bei seiner Lösung der Einkommensteuer hätte jeder seine Einkommensteuerschuld mit einem Taschenrechner bewältigen können, einfache Erklärung, einfache Art der Berechnung.
Aber in Deutschland nicht durchsetzbar, weil kein darauf sieht, was er selbst spart und ob "die Reichen" eventuell durch die andere Art der Berechnung des zuversteuernden Einkommens mehr zahlen, sondern man sieht nur darauf, dass der Spitzensteuersatz sinkt und ist dagegen.
Speziell in der deutschen Neidgesellschaft klappt so etwas nicht.
Auch nun das Beispiel der Griechenlandverhandlungen.
Die halbe Welt prügelt auf Deutschland und Schäuble ein, weil hart verhandelt wurde. Man prügelt nur auf Deutschland ein, obwohl fast die Hälfte der Länder die gleiche Linie verfolgte.
Trotzdem bekommt aber Schäuble/die Regierung auch aus Deutschland Feuer, weil die Leute nicht einsehen, dass man sich in der EU/Eurozone nicht ausschließen kann, wenn die
Grundlinie von allen anderen verfolgt wird. Da muss man dann nur soweit wie möglich die eigene Linie erreichen.
Wenn schon die echten Politprofis damit ein Problem haben, dann ist ein Professor schlicht überfordert.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Ja, das sehe ich auch so, wfwbinder !
Die Kritik an Schäuble von Gregor Gysi / der Linken / den Grünen hat mir ganz und gar
nicht gefallen, aber in einer Demokratie muß man so etwas hinnehmen. Glücklicherweise
gab es genügend Stimmen aus CDU und SPD, die ihn unterstützten -übrigens im Ausland genau so. Ich habe mir die britischen und niederlädischen Medien angeschaut und Schäuble findet dort überwiegend Zustimmung.
Zum Spitzensteuersatz : Der war in Deutschland noch bei Kohl bei 56% in der ESt, danach ist
er nach und nach abgesenkt worden, u.a. mit dem Argument, daß diesen Satz ohnehin niemand zahle, da das deutsche Steuerrecht eine Unmenge von Regelungen und Bestimmungen hätte, die es ermöglichten, das zu versteuernde Einkommen zu senken.
Insofern kann ich den Wunsch nach einer Vereinfachung ( "Steuererklärung auf dem Bierdeckel" à la Merz ) gut nachvollziehen - wundere mich aber, daß Steuerberater das auch so sehen ... da trocknen sich doch die Frösche den eigenen Tümpel aus - wenn jeder seine Steuererklärung selbst in 10 Minuten ausfüllen könnte, hätten die Steuerberater doch nicht mehr so schrecklich viel zu tun . Wenn dann auch noch die Buchführung von jedem selbst ausgeführt würde, weil es nicht mehr so kompliziert ist, wären die Steuerberater doch genau so arbeitslos wie viele Finanzbeamte, oder nicht ?
Abgesehen davon, daß ein solch radikal vereinfachtes System nicht lange einfach bliebe, so man es denn überhaupt einführen könnte. Denn sofort würden die Lobbyisten der Parteien und Verbände wieder mit guten Argumenten Partikularinteressen berücksichtigt wissen wollen. Weil es um Gerechtigkeit geht, oder Arbeitsplätze oder ein soziales Gewissen.Die alleinerziehende Mutter will ebenso unterstützt werden wie der Unternehmer, der Arbeitsplätze am Standort Deutschland schafft, neue umweltfreundliche Technologien wollen staatlicherseits gefördert werden etc. etc.
Deshalb ist meiner Ansicht nach das Steuerrecht so kompliziert und komplex, der Gesetzgeber versucht es - den Wünschen der Bevölkerung entsprechend - so gerecht wie möglich zu gestalten. Ich selbst finde diese Komplexität unübersichtlich - ich mache meine Stuererklärung selst und habe immer den Eindruck, etwas vergessen oder falsch gemacht zu haben. Irgendwie wird dann doch ein Stuerbescheid erlassen und danach vergesse ich die ganze Geschichte wieder - bis zum nächsten Jahr.
Die Kritik an Schäuble von Gregor Gysi / der Linken / den Grünen hat mir ganz und gar
nicht gefallen, aber in einer Demokratie muß man so etwas hinnehmen. Glücklicherweise
gab es genügend Stimmen aus CDU und SPD, die ihn unterstützten -übrigens im Ausland genau so. Ich habe mir die britischen und niederlädischen Medien angeschaut und Schäuble findet dort überwiegend Zustimmung.
Zum Spitzensteuersatz : Der war in Deutschland noch bei Kohl bei 56% in der ESt, danach ist
er nach und nach abgesenkt worden, u.a. mit dem Argument, daß diesen Satz ohnehin niemand zahle, da das deutsche Steuerrecht eine Unmenge von Regelungen und Bestimmungen hätte, die es ermöglichten, das zu versteuernde Einkommen zu senken.
Insofern kann ich den Wunsch nach einer Vereinfachung ( "Steuererklärung auf dem Bierdeckel" à la Merz ) gut nachvollziehen - wundere mich aber, daß Steuerberater das auch so sehen ... da trocknen sich doch die Frösche den eigenen Tümpel aus - wenn jeder seine Steuererklärung selbst in 10 Minuten ausfüllen könnte, hätten die Steuerberater doch nicht mehr so schrecklich viel zu tun . Wenn dann auch noch die Buchführung von jedem selbst ausgeführt würde, weil es nicht mehr so kompliziert ist, wären die Steuerberater doch genau so arbeitslos wie viele Finanzbeamte, oder nicht ?
Abgesehen davon, daß ein solch radikal vereinfachtes System nicht lange einfach bliebe, so man es denn überhaupt einführen könnte. Denn sofort würden die Lobbyisten der Parteien und Verbände wieder mit guten Argumenten Partikularinteressen berücksichtigt wissen wollen. Weil es um Gerechtigkeit geht, oder Arbeitsplätze oder ein soziales Gewissen.Die alleinerziehende Mutter will ebenso unterstützt werden wie der Unternehmer, der Arbeitsplätze am Standort Deutschland schafft, neue umweltfreundliche Technologien wollen staatlicherseits gefördert werden etc. etc.
Deshalb ist meiner Ansicht nach das Steuerrecht so kompliziert und komplex, der Gesetzgeber versucht es - den Wünschen der Bevölkerung entsprechend - so gerecht wie möglich zu gestalten. Ich selbst finde diese Komplexität unübersichtlich - ich mache meine Stuererklärung selst und habe immer den Eindruck, etwas vergessen oder falsch gemacht zu haben. Irgendwie wird dann doch ein Stuerbescheid erlassen und danach vergesse ich die ganze Geschichte wieder - bis zum nächsten Jahr.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Was ist das "wirkliche Leben"?
... war meine Frage. Meine Vermutung ist: Egoismus. Der typische "Professor" kümmert sich wenig darum. Sein Ziel ist es, die Wahrheit zu finden. Das gelingt den meisten Menschen nur in einem überschaubaren Bereich - Stichwort "Fachidiot". Wenn man sich die Menschen anschaut, die wir als große Wissenschaftler bezeichnen, dann fällt etwas auf: Das sind keine Egoisten. Sie opfern für ihre Wissenschaft Familie, Reichtum, Statussymbole, Nationalität. Es ist paradox, dass die Nation sich einen Konrad Röntgen ans Revers heftet. Er hätte genausogut in den Niederlanden arbeiten können. Diese Menschen dienen der Menschheit als Ganzer.
Das "wirkliche Leben" ist also der eigene Egoismus und der der anderen, Parteienstreit, Propaganda, Wählergunst, Strategie, die Psychologie kranker Psychen. Die Vernunft passt hier nicht hinein und damit auch nicht ihre Kinder.
Mein Fazit wäre, dass wir das "wirkliche Leben" so ändern sollten, dass Wissenschaftler es mitbestimmen können. Schließlich gibt es die beschreibenen erfolgreichen Ausnahmen.
... war meine Frage. Meine Vermutung ist: Egoismus. Der typische "Professor" kümmert sich wenig darum. Sein Ziel ist es, die Wahrheit zu finden. Das gelingt den meisten Menschen nur in einem überschaubaren Bereich - Stichwort "Fachidiot". Wenn man sich die Menschen anschaut, die wir als große Wissenschaftler bezeichnen, dann fällt etwas auf: Das sind keine Egoisten. Sie opfern für ihre Wissenschaft Familie, Reichtum, Statussymbole, Nationalität. Es ist paradox, dass die Nation sich einen Konrad Röntgen ans Revers heftet. Er hätte genausogut in den Niederlanden arbeiten können. Diese Menschen dienen der Menschheit als Ganzer.
Das "wirkliche Leben" ist also der eigene Egoismus und der der anderen, Parteienstreit, Propaganda, Wählergunst, Strategie, die Psychologie kranker Psychen. Die Vernunft passt hier nicht hinein und damit auch nicht ihre Kinder.
Mein Fazit wäre, dass wir das "wirkliche Leben" so ändern sollten, dass Wissenschaftler es mitbestimmen können. Schließlich gibt es die beschreibenen erfolgreichen Ausnahmen.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Um es so zu sagen: auch Professoren sind zuerst einmal Menschen, die nicht mehr und auch nicht weniger politisch befähigt sind als andere Menschen. Ihre Bildung und ihr Wissen hindert sie nicht daran, politsch urteilsfähig zu sein, im Gegenteil. Ob sie es schaffen, zu Führungspersönlichkeiten zu werden, ist in erster Linie eine Frage ihrer Mentalität.
MfG
Arnold
MfG
Arnold
ArnoldB.- Anzahl der Beiträge : 90
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Gontscharow schrieb:
Zum Spitzensteuersatz : Der war in Deutschland noch bei Kohl bei 56% in der ESt, danach ist
er nach und nach abgesenkt worden, u.a. mit dem Argument, daß diesen Satz ohnehin niemand zahle, da das deutsche Steuerrecht eine Unmenge von Regelungen und Bestimmungen hätte, die es ermöglichten, das zu versteuernde Einkommen zu senken.
Insofern kann ich den Wunsch nach einer Vereinfachung ( "Steuererklärung auf dem Bierdeckel" à la Merz ) gut nachvollziehen - wundere mich aber, daß Steuerberater das auch so sehen ... da trocknen sich doch die Frösche den eigenen Tümpel aus - wenn jeder seine Steuererklärung selbst in 10 Minuten ausfüllen könnte, hätten die Steuerberater doch nicht mehr so schrecklich viel zu tun . Wenn dann auch noch die Buchführung von jedem selbst ausgeführt würde, weil es nicht mehr so kompliziert ist, wären die Steuerberater doch genau so arbeitslos wie viele Finanzbeamte, oder nicht ?
Der Beruf des Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers gehört eher zu den besser bezahlten in Deutschland, ausserdem nehmen die Aufgaben ständig zu.
Dazu kommt noch etwas anderes, abgesehen von Lohnsteuerhilfevereinen udn einigen Spezialisierten Beratern, mögen Steuerberater keine Einkommensteuererklärungen von Privatleuten. Der Aufwand ist relativ hoch im Verhältnis zum Ertrag.
Gontscharow schrieb:Abgesehen davon, daß ein solch radikal vereinfachtes System nicht lange einfach bliebe, so man es denn überhaupt einführen könnte. Denn sofort würden die Lobbyisten der Parteien und Verbände wieder mit guten Argumenten Partikularinteressen berücksichtigt wissen wollen. Weil es um Gerechtigkeit geht, oder Arbeitsplätze oder ein soziales Gewissen.Die alleinerziehende Mutter will ebenso unterstützt werden wie der Unternehmer, der Arbeitsplätze am Standort Deutschland schafft, neue umweltfreundliche Technologien wollen staatlicherseits gefördert werden etc. etc.
Deshalb ist meiner Ansicht nach das Steuerrecht so kompliziert und komplex, der Gesetzgeber versucht es - den Wünschen der Bevölkerung entsprechend - so gerecht wie möglich zu gestalten. Ich selbst finde diese Komplexität unübersichtlich - ich mache meine Stuererklärung selst und habe immer den Eindruck, etwas vergessen oder falsch gemacht zu haben. Irgendwie wird dann doch ein Stuerbescheid erlassen und danach vergesse ich die ganze Geschichte wieder - bis zum nächsten Jahr.
Leider hast Du Recht. Die Deutschen sind als Volk leider so gestrickt, dass am liebsten jeder seinen privaten Freibetrag für seine spezielle Situation haben möchte. Dazu der Neid. Mache eine Steuerreform, mit der einer von 4.000,- Euro 1.000,- Euro einspart (also 25 % der Steuer), so wird er Fragen, "was spart mein Nachbar." Wenn der von 30.000,- Steuerschuld 1.500,- (also 5 % einspart), dann wird er das schlecht finden, weil der 500,- Euro mehr hat.
Die Deutschen meckern über den Verwaltungsapparat, wollen alles ganz gerecht haben. Bei jedem Antrag, Auf Bafög, Wohngeld und was man sonst beantragen kann, müssen die Einkommensunterlagen eingerecht werden. Wenn aber Jemand knapp über der jeweiligen Grenze liegt, kann sich der gesamte "Gerechtigkeitswahn," schnell ins Gegenteil kehren.
So etwas könnte man heute leicht über die Steuern lösen, weil ja durch die Steuer-ID sowieso der gläserne Steuerbürger entstanden ist.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Das „wirklich wahre Leben“ gibt es bei Olli Dittsche zu sehen, dem Mann im Bademantel. Es besteht aus schlechtbezahlten Jobs oder Arbeitslosigkeit, hohen Mieten, randalierenden Nachbarn im Hochhaus, aggressiven Jugendlichen, fehlenden Kitaplätzen, der ständigen Suche nach Sonderangeboten im Supermarkt, Hauereien, wenn der eigene Fußballverein es mal wieder nicht gepackt hat usw.
Professoren sind sowohl von ihrer Arbeit, ihrer Bezahlung und ihrer Altersabsicherung her äußerst privilegiert und abgeschirmt von den Niederungen des alltäglichen Lebens.
Ich hatte früher beruflich häufig mit solchen Leuten zu tun und war immer erstaunt darüber, wie wenig sie von der Welt wissen, wenn es um Dinge geht, die nicht ihr Fachgebiet betreffen. Die Ansichten sind oftmals erschreckend naiv, um nicht zu sagen, töricht. Da sie in ihrer Arbeit aufgehen, verstehen sie nicht, dass ein Lagerarbeiter oder ein Regalauffüller bei Lidl nicht Lust hat, bis mindestens zum siebzigsten Lebensjahr ebenfalls zu schuften. Die Forderung nach Mindestlohn ist ihnen unklar, haben sie doch überhaupt keine Vorstellung davon, was es bedeutet, mit wenig Geld auszukommen. Auch kennen sie gar nicht die Preise, da sie meistens gar nicht einkaufen, oder wenn, spielt das Geld keine Rolle. Man könnte diese Aufzählung beliebig verlängern. Professoren sind von ihrer Arbeit her nur beschränkt politikfähig. Diese prädestiniert sie nicht zum Politiker, und einem Altphilologen oder Paläontologen muss man nicht die Regierung einer Stadt anvertrauen.
Deshalb denke ich auch wie ArnoldBentheim. Ob ein Professor sich in einen fähigen Politiker verwandeln kann, hängt vor allem von seiner Persönlichkeit ab. Der Beruf an sich qualifiziert ihn in keiner Weise dazu.
Professoren sind sowohl von ihrer Arbeit, ihrer Bezahlung und ihrer Altersabsicherung her äußerst privilegiert und abgeschirmt von den Niederungen des alltäglichen Lebens.
Ich hatte früher beruflich häufig mit solchen Leuten zu tun und war immer erstaunt darüber, wie wenig sie von der Welt wissen, wenn es um Dinge geht, die nicht ihr Fachgebiet betreffen. Die Ansichten sind oftmals erschreckend naiv, um nicht zu sagen, töricht. Da sie in ihrer Arbeit aufgehen, verstehen sie nicht, dass ein Lagerarbeiter oder ein Regalauffüller bei Lidl nicht Lust hat, bis mindestens zum siebzigsten Lebensjahr ebenfalls zu schuften. Die Forderung nach Mindestlohn ist ihnen unklar, haben sie doch überhaupt keine Vorstellung davon, was es bedeutet, mit wenig Geld auszukommen. Auch kennen sie gar nicht die Preise, da sie meistens gar nicht einkaufen, oder wenn, spielt das Geld keine Rolle. Man könnte diese Aufzählung beliebig verlängern. Professoren sind von ihrer Arbeit her nur beschränkt politikfähig. Diese prädestiniert sie nicht zum Politiker, und einem Altphilologen oder Paläontologen muss man nicht die Regierung einer Stadt anvertrauen.
Deshalb denke ich auch wie ArnoldBentheim. Ob ein Professor sich in einen fähigen Politiker verwandeln kann, hängt vor allem von seiner Persönlichkeit ab. Der Beruf an sich qualifiziert ihn in keiner Weise dazu.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Das ist absurd. Natürlich prädestiniert die Expertise in einem Fach zu dessen Ausübung. Natürlich wird ein Sinologe keinen Finanzminister abgeben, ein Professor für Volkswirtschaft scheint mir aber eine gute Wahl zu sein.Wallenstein schrieb:
Deshalb denke ich auch wie ArnoldBentheim. Ob ein Professor sich in einen fähigen Politiker verwandeln kann, hängt vor allem von seiner Persönlichkeit ab. Der Beruf an sich qualifiziert ihn in keiner Weise dazu.
Ich finde es im Gegenteil wichtig, dass Bildung und Wissen mehr Raum in der Regierung erlangt als Durchsetzungsvermögen und soziale Kompetenz. Beides kann man auch als "Korruptionsanfälligkeit" zusammenfassen. Ich würde es begrüßen, wenn es einen Katalog gäbe, welche Mindestqualifikation für ein bestimmtes politisches Amt erforderlich ist. Auch eine Prüfung könnte ich mir vorstellen.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Unsinn! Ein Studium in Volkswirtschaft oder besser noch in Jura mag Vorteile haben, mehr auch nicht. Das macht noch keinen Politiker. Das merken ja auch gerade die Professoren in der AFD, die sich haben überrollen lassen von den nationalen Dumpfbacken aus dem rechten Lager. Professoren sind besser aufgehoben in beratenden Komitees und Ausschüssen, dort können sie mit ihren Kenntnissen den Politikern zu arbeiten. Als Politiker müssen sie aber ganz andere Fähigkeiten haben, Führungsqualitäten besitzen, Biss haben und noch vieles anderes mehr, was man nicht an der Uni lernt, sondern nur im „wirklich wahren Leben“. Ich hatte in meinem Betrieb öfters Betriebswirte erlebt, die auf führenden Positionen völlig versagt haben, denn Fachkenntnisse machen nur einen kleinen Teil dessen aus, was eine Führungsperson benötigt.
Und eine Prüfung für Politiker ist ja wohl das Lächerlichste, was ich je gehört habe. Soll Frau Merkel demnächst ein Examen ablegen und bei wem? Politiker werden bekanntlich gewählt und nicht geprüft. Vielleicht weißt du nicht, wie man überhaupt Politiker wird. Man tritt in eine Partei ein, versucht dann auf den unteren Ebenen sich zunächst zu profilieren, steigt dann langsam auf in höhere Gremien und muss vor allem auch immer wieder gewählt werden, erst von den Mitgliedern, dann von der Öffentlichkeit. Die tägliche Behauptung, der Kampf um Wählerstimmen, das ist die tägliche Prüfung, eine bessere gibt es nicht. Oder sollen die Kandidaten auf den Parteitagen irgendwelche Examina ablegen? Tut mir leid, aber so einen Quatsch habe ich überhaupt noch nicht gehört.
Und eine Prüfung für Politiker ist ja wohl das Lächerlichste, was ich je gehört habe. Soll Frau Merkel demnächst ein Examen ablegen und bei wem? Politiker werden bekanntlich gewählt und nicht geprüft. Vielleicht weißt du nicht, wie man überhaupt Politiker wird. Man tritt in eine Partei ein, versucht dann auf den unteren Ebenen sich zunächst zu profilieren, steigt dann langsam auf in höhere Gremien und muss vor allem auch immer wieder gewählt werden, erst von den Mitgliedern, dann von der Öffentlichkeit. Die tägliche Behauptung, der Kampf um Wählerstimmen, das ist die tägliche Prüfung, eine bessere gibt es nicht. Oder sollen die Kandidaten auf den Parteitagen irgendwelche Examina ablegen? Tut mir leid, aber so einen Quatsch habe ich überhaupt noch nicht gehört.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Richtig!
An der Front sammelt man die nötigen Erfahrungen und nicht auf der "Schulbank".
"Akademiker" haben schon so manchen Betrieb in den Ruin geführt und in der Politik ist es nicht anders. Jüngstes Beispiel ist z. Bspl. der Ex-Finanzguru von dem Tsipras - keine Ahnung und da recht viel davon.
Der Glaube versetzt halt oft Berge, wie JP hofft - dem ist und war nie so!
An der Front sammelt man die nötigen Erfahrungen und nicht auf der "Schulbank".
"Akademiker" haben schon so manchen Betrieb in den Ruin geführt und in der Politik ist es nicht anders. Jüngstes Beispiel ist z. Bspl. der Ex-Finanzguru von dem Tsipras - keine Ahnung und da recht viel davon.
Der Glaube versetzt halt oft Berge, wie JP hofft - dem ist und war nie so!
Waldi- Anzahl der Beiträge : 431
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Waldi schrieb:
"Akademiker" haben schon so manchen Betrieb in den Ruin geführt
Stimmt, aber n icht, weil sie Akademiker waren, sondern weil sie der irrigen Annahme waren, dass allein das, sie zu Führungspersonen qualifiziert.
Waldi schrieb: und in der Politik ist es nicht anders. Jüngstes Beispiel ist z. Bspl. der Ex-Finanzguru von dem Tsipras - keine Ahnung und da recht viel davon.
Das war mehr ein Fehler der Abstimmung. Wenn ich sehe, das Tsipras den Euro um jeden Preis behalten will und sich Jemanden als Finanzminister nimmt, der das Gegenteil für die richtige
Lösung hält, dann muss es schief gehen.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Das kommt auf die Position an. Ein Bundeskanzler braucht sicher weniger Fachwissen als ein Finanz-, Gesundheits- oder Außenminister. Schaden tut Wissen aber nie. Abhängig zu sein von Fachleuten, die einem Minister zuarbeiten, ist gefährlich. Nur jemand, der den Bereich, für den er zuständig ist auch überblickt, kann auch zwischen den Expertenvorschlägen unterscheiden und sie bewerten. Ich weiß sehr wohl, wie man Politiker wird und verachte das. Ein Beispiel ist Franz Josef Strauß: Ein hochintelligenter Mensch, dessen Ausbildung unter dem Krieg gelitten hat und der sicher als Lehrer unterfordert war. Was hat er aus seiner Intelligenz gemacht? Er hat Politik betrieben wie man Kriege führt. Der Zweck heiligt die Mittel. Und das höchste Ziel ist, die Fäden in der Hand zu behalten.Wallenstein schrieb:...Fachkenntnisse machen nur einen kleinen Teil dessen aus, was eine Führungsperson benötigt.
Ein Gegenbeispiel ist Rita Süssmuth. Sie ist die typische Quereinsteigerin und hat wenig Wert auf Parteikonformität oder die Boulevardpresse gelegt. In ihre Verantwortung fiel die AIDS-Epidemie, die sie im Sinne des Wortes verantwortlich und gegen die öffentliche Meinung bekämpft hat.
Diese Nation verlangt, dass der Arzt, der ihre Kinder behandelt ständig seine Qualifikation erneuert und nachweist, dem Minister, der dafür die höchste Verantwortung übernimmt, soll aber auch eine Tischlerlehre reichen?
Ausbildung und Prüfung von Beamten sollte jedem Geschichtsinteressierten bekannt sein. Chinas, Ägyptens und Roms Verwaltung ist durch sie zu den erfolgreichsten ihrer Art geworden. Am Ende dieser Laufbahn standen die höchsten politischen Ämter. Mein Vorschlag mag ungewöhnlich sein, aber kaum lächerlich. Weshalb verzichten wir denn auf den Nachweis von Bildung bei den Regierenden? In allen Bereichen fordern wir sie. Bis heute wird über Lübke gescherzt, weil er kaum Englisch konnte und den Namen der Präsidentin Madagaskas mit dem der Hauptstadt verwechselt hat. Wir verlassen uns auf die entsprechenden Parteiapparate, um heutzutage so etwas zu unterbinden. Denen traue ich nicht. Adolf Hitler ist ein Beispiel für einen ungebildetetn Menschen an der Macht und in seiner Partei gab es viele davon. Das Einfachste wäre ein Katalog mit möglichen Ausbildungen für bestimmte Posten als Staatssekretär oder Minister. Alternativ muss aber so etwas wie eine Prüfung existieren, um engagierten Quereinsteigern den Weg zu ebnen.Wallenstein schrieb:
Und eine Prüfung für Politiker ist ja wohl das Lächerlichste, was ich je gehört habe. ... Tut mir leid, aber so einen Quatsch habe ich überhaupt noch nicht gehört.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Fronten gibt es genug, wo Deine Helden Erfahrung sammeln können, Wenn sie zurückkommen, dürfen sie diese ein paar Jahre lang hinter Gittern ordnen.Waldi schrieb:Richtig!
An der Front sammelt man die nötigen Erfahrungen und nicht auf der "Schulbank".
Akademiker und anderweitig hervorragend ausgebildete Menschen haben Deutschland zu dem gemacht, was es im Positiven ist.Waldi schrieb:
"Akademiker" haben schon so manchen Betrieb in den Ruin geführt und in der Politik ist es nicht anders. Jüngstes Beispiel ist z. Bspl. der Ex-Finanzguru von dem Tsipras - keine Ahnung und da recht viel davon.
Varoufakis ist sicher kein Sympathieträger, aber hat er nicht zum Teil Recht? Er ist der Meinung, dass Griechenland ohne Schuldenschnitt auf keinen grünen Ast kommt. Das wird wohl keiner, der die Grundrechenarten beherrscht, bezweifeln.
Ein bisschen nerven mich diese Seitenhiebe, nicht, weil sie polemisch sind, das scheint in Deinem Wesen zu liegen, sondern, weil sie mir etwas unterzuschieben versuchen, das ich gar nicht vertrete. Ich teile die Geringschätzung des Glaubens mit Jesus von Nazareth. Es waren die Autoren der Bibel, die seinen Spruch verdreht haben in "der Glaube versetzt Berge". Jesus sagt:Waldi schrieb:
Der Glaube versetzt halt oft Berge, wie JP hofft - dem ist und war nie so!
"Wenn zwei im selben Haus sich einig sind, dann sagen sie zum Berg: 'versetze dich' und er wird sich versetzen".
Das ist eine semitische Allegorie für "dann wird das Unmögliche möglich". Er meinte damit den Frieden zwischen Juden und Römern.
Ich bin ein genauso wenig religiöser Mensch wie Jesus. Meine (und seine) Philosophie ist die Umsetzung der Naturwissenschaft auf die Spekulation von Leben, Tod, Wiedergeburt und Bewusstsein. Ich würde mich freuen, wenn ich hierzu keine unintelligenten Bemerkungen mehr lesen müsste.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Judas Phatre schrieb:Fronten gibt es genug, wo Deine Helden Erfahrung sammeln können, Wenn sie zurückkommen, dürfen sie diese ein paar Jahre lang hinter Gittern ordnen.Waldi schrieb:Richtig!
An der Front sammelt man die nötigen Erfahrungen und nicht auf der "Schulbank".
....und Deine "Helden", die an der Front stehen, hätten teils für ewig weggesperrt gehört!Akademiker und anderweitig hervorragend ausgebildete Menschen haben Deutschland zu dem gemacht, was es im Positiven ist.Waldi schrieb:
"Akademiker" haben schon so manchen Betrieb in den Ruin geführt und in der Politik ist es nicht anders. Jüngstes Beispiel ist z. Bspl. der Ex-Finanzguru von dem Tsipras - keine Ahnung und da recht viel davon.
Ohne Handlanger putzt ein Akademiker nicht einmal nichts, das sollte auch Dir bekannt sein.
Varoufakis ist sicher kein Sympathieträger, aber hat er nicht zum Teil Recht? Er ist der Meinung, dass Griechenland ohne Schuldenschnitt auf keinen grünen Ast kommt. Das wird wohl keiner, der die Grundrechenarten beherrscht, bezweifeln.Ein bisschen nerven mich diese Seitenhiebe, nicht, weil sie polemisch sind, das scheint in Deinem Wesen zu liegen, sondern, weil sie mir etwas unterzuschieben versuchen, das ich gar nicht vertrete. Ich teile die Geringschätzung des Glaubens mit Jesus von Nazareth. Es waren die Autoren der Bibel, die seinen Spruch verdreht haben in "der Glaube versetzt Berge". Jesus sagt:Waldi schrieb:
Der Glaube versetzt halt oft Berge, wie JP hofft - dem ist und war nie so!
"Wenn zwei im selben Haus sich einig sind, dann sagen sie zum Berg: 'versetze dich' und er wird sich versetzen".
Das ist eine semitische Allegorie für "dann wird das Unmögliche möglich". Er meinte damit den Frieden zwischen Juden und Römern.
Ich bin ein genauso wenig religiöser Mensch wie Jesus. Meine (und seine) Philosophie ist die Umsetzung der Naturwissenschaft auf die Spekulation von Leben, Tod, Wiedergeburt und Bewusstsein. Ich würde mich freuen, wenn ich hierzu keine unintelligenten Bemerkungen mehr lesen müsste.
Was dieser "Jesus" schon alles gesagt haben sollte, müßte dieser noch unter uns weilen....., denn ein normaler Mensch plabbert in einem Menschenleben (80 Jahre) nicht soviel wie Dein Vorbild; nach Deinen Einträgen zu urteilen, gibst Du Dich als tiefreligiös aus und somit liege ich gar nicht so falsch. Davon abgesehen halte ich von Kirche, Glauben,... nicht das geringste und lebe bestens damit! Wenn ich diese Faschingsprinzen schon sehe, schwillt mir der Kamm und das scheinheilige Geschwätz erst von diesen "Würdenträgern". Das Schlimme daran ist, das viele Menschen sich von diesem Mummenschanz betören lassen.
Du wirst Dich damit abfinden müssen, "unintelligende Bemerkungen" diesbzgl. hier zu finden.
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Waldi- Anzahl der Beiträge : 431
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Ich bin Akademiker und alleinerziehender Vater und habe völlig ohne Handlanger schon mehr geputzt als sich manche vorstellen können.Waldi schrieb:Ohne Handlanger putzt ein Akademiker nicht einmal nichts, das sollte auch Dir bekannt sein.
Abgesehen von sehr wenigen weiteren Beispielen sind es 114 Sprüche, die überliefert sind, und die ich deshalb häufig wiederhole.Waldi schrieb:
Was dieser "Jesus" schon alles gesagt haben sollte, müßte dieser noch unter uns weilen....., denn ein normaler Mensch plabbert in einem Menschenleben (80 Jahre) nicht soviel wie Dein Vorbild;
Du hast mich nicht verstanden. Ich stehe jedem Dogma feindlich gegenüber, egal ob es Islam, Christentum, Kommunismus oder sonstwie heißt. Das überraschende Ergebnis meiner Nachforschungen ist, dass Jesus (der, den ich für den echten halte) das genauso gesehen hat. Wenn ich positiv über Figuren aus dem rechtgläubigen Christentum schreibe, dann unabhängig von ihrem Glauben.Waldi schrieb:
nach Deinen Einträgen zu urteilen, gibst Du Dich als tiefreligiös aus und somit liege ich gar nicht so falsch.
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Ich will nicht Eigenschaften wie Engagement, Altruismus, Intelligenz, soziale Fähigkeiten als unwichtig für einen Politiker einstufen. Das Gegenteil ist der Fall. Solche Eigenschaften sind aber nicht objektiv prüfbar. Auf der anderen Seite fällt es Menschen mit diesen Eigenschaften nicht schwer, Fachwissen und Kompetenz zu erwerben. Gewissermaßen ist das Wissen ein Indiz für die zuerst genannten Eigenschaften.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Judas Phatre schrieb:
Ausbildung und Prüfung von Beamten sollte jedem Geschichtsinteressierten bekannt sei
Noch einmal: Politiker werden gewählt, Prüfungen machen Beamte. Wer eine Beamtenlaufbahn einschlägt, muss eine ganze Reihe von Examina ablegen, wenn er es im Staatsdienst zu etwas bringen will. Beamte sind aber nicht unbedingt auch gute Politiker. Jedoch: immerhin, es gibt auch viele Beamte, die zu Abgeordneten geworden sind. Im jetzigen Bundestag sind es 149, 1994 waren es sogar 244. Ich darf dich aber an deine eigenen Wort erinnern:
Judas Phatre
Bedrohlich finde ich aber nicht so sehr den Anteil an Juristen, sondern die Zahl der Beamten, auch, wenn die Politiklaufbahn vielleicht so etwas wie eine Positivauswahl der Beamtenschaft darstellt.
Jetzt findest du das plötzlich bedrohlich? Ich dachte, das wäre gut? Offensichtlich findest du das gar nicht mal so toll. Darüber kann man sich natürlich streiten. Aber ob Beamte auch gute Politiker sind, die Frage will ich jetzt offen lassen.
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Beim letzten Punkt stimme ich Dir zu, was auch gleich den scheinbaren Widerspruch der beiden von Dir zitierten Posts von mir erklärt. In Rom, China und Ägypten konnte man meist nur aus der Beamtenlaufbahn zu politischen Ämtern gelangen. Auch in unserer Demokratie wird es diesen Menschen erheblich erleichtert. Das finde ich falsch. Die geschichtlichen Beispiele habe ich wegen des Ausbildungs- und Prüfungsaspekts gewählt und weil Du ja noch nie etwas davon gehört hast. Heutzutage ist Ausbildung und Examinierung glücklicherweise unabhängig vom Beamtenstatus. Warum sollten aber in einer Demokratie schlechter ausgebildete Menschen den Staat regieren? Warum sollte nicht jede Partei ein Kontingent von Mitgliedern besitzen müssen, die diese Voraussetzungen erfüllen? Der positive Aspekt wäre, dass dadurch viel mehr Quereinsteiger aus Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft in die Regierung gelangen würden. Ich sehe darin eine Chance.Wallenstein schrieb:Noch einmal: Politiker werden gewählt, Prüfungen machen Beamte. Wer eine Beamtenlaufbahn einschlägt, muss eine ganze Reihe von Examina ablegen, wenn er es im Staatsdienst zu etwas bringen will. Beamte sind aber nicht unbedingt auch gute Politiker.Judas Phatre schrieb:
Ausbildung und Prüfung von Beamten sollte jedem Geschichtsinteressierten bekannt sei
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Natürlich kenne ich die Prüfungssysteme im alten China und anderen Staaten. Bitte keine Unterstellungen! Aber wir leben nicht mehr in einer orientalischen Despotie.
Und ich wiederhole es daher jetzt zum letzten Mal! Politiker werden gewählt! Dafür ist nicht deren Schulnote entscheidend oder die Berufsausbildung oder was auch immer, sondern allein ihre Persönlichkeit, ihr Charisma, ihre Durchsetzungskraft, ihr Verhandlungsgeschick, ihre soziale Intelligent usw. Und das ist ja auch das Gute daran, denn dadurch wird es auch den sogenannten Quereinsteigern ermöglicht, hier mitzumachen. Ich übrigen gibt es gar keine Quereinsteiger, sondern nur Einsteiger, denn es gibt keine Schulen oder Universitäten, in denen es Studiengänge gibt, aus denen man anschließend als Politiker mit Examen hervorgeht. Jeder kann es werden, ob Tischler, Kaufmann, Jurist, Politologe, Volkswirt, was auch immer. Die Sache ist doch einfach, man tritt einer Partei bei und wenn die Mitglieder jemanden für fähig halten, dann wird man auf die Wählerliste gesetzt. Es ist dabei völlig gleichgültig, ob man in der Schule in Religion eine „sehr gut“ hatte, in Mathe eine „ungenügend“ oder wie auch immer.
Das ist ja das Wesen der Demokratie, die Auslese nimmt der Wähler vor. Und jeder hat das passive und das aktive Wahlrecht und das ist auch gut so.
Und ich wiederhole es daher jetzt zum letzten Mal! Politiker werden gewählt! Dafür ist nicht deren Schulnote entscheidend oder die Berufsausbildung oder was auch immer, sondern allein ihre Persönlichkeit, ihr Charisma, ihre Durchsetzungskraft, ihr Verhandlungsgeschick, ihre soziale Intelligent usw. Und das ist ja auch das Gute daran, denn dadurch wird es auch den sogenannten Quereinsteigern ermöglicht, hier mitzumachen. Ich übrigen gibt es gar keine Quereinsteiger, sondern nur Einsteiger, denn es gibt keine Schulen oder Universitäten, in denen es Studiengänge gibt, aus denen man anschließend als Politiker mit Examen hervorgeht. Jeder kann es werden, ob Tischler, Kaufmann, Jurist, Politologe, Volkswirt, was auch immer. Die Sache ist doch einfach, man tritt einer Partei bei und wenn die Mitglieder jemanden für fähig halten, dann wird man auf die Wählerliste gesetzt. Es ist dabei völlig gleichgültig, ob man in der Schule in Religion eine „sehr gut“ hatte, in Mathe eine „ungenügend“ oder wie auch immer.
Das ist ja das Wesen der Demokratie, die Auslese nimmt der Wähler vor. Und jeder hat das passive und das aktive Wahlrecht und das ist auch gut so.
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Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Das ist schön, ich finde Deine Wiederholungen auch etwas überflüssig.Wallenstein schrieb:
Und ich wiederhole es daher jetzt zum letzten Mal! Politiker werden gewählt!
Mir ist neu, dass ich den Finanzminister oder die Gesundheitsministerin wähle. Ich wähle Parteien und Direktkandidaten. Was die nachher für Posten erhalten, entscheidet die Partei. Das ist das Wesen der repräsentativen Demokratie in unserem Land. Ich will nicht sagen, dass sich das ändern muss. Aber welchen negativen Effekt hätte denn eine Mindestqualifikation? Die positiven habe ich ja genannt, denen hast Du nicht widersprochen.Wallenstein schrieb:
Das ist ja das Wesen der Demokratie, die Auslese nimmt der Wähler vor. Und jeder hat das passive und das aktive Wahlrecht und das ist auch gut so.
Ich finde den Begriff "Quereinsteiger" nicht verkehrt. Sie haben sich nicht durch die Parteienhierarchie gedient, das ist durchaus vergleichbar mit dem Sprung zwischen Ausbildungszweigen.
Re: Sind Professoren politikunfähig ?
Waldi schrieb:
Was dieser "Jesus" schon alles gesagt haben sollte, müßte dieser noch unter uns weilen....., denn ein normaler Mensch plabbert in einem Menschenleben (80 Jahre) nicht soviel wie Dein Vorbild; t.
Nur nebenbei bemerkt als Randnotiz: Ich habe mich auch nie für Jesus Christ Superstar interessiert. Auch nicht für das Evangelium von dem geilen Thomas, von Paulus dem Perversen oder Saulus dem Abartigen und was es sonst so gibt. Auch der olle Sandalenträger Seneca ist mir egal. Und die Stoa constrictor mag ich auch nicht, da gefällt mir schon besser ihre böse Schwester, die Boa constrictor, eine schöne Schlange, die man im Zoo bewundern kann.
Das erinnert mich an meine frühere katholische Schule. Da fragte die Lehrerin:
„Sagt einmal, liebe Kinder, was ist das? Es ist klein, braun und springt immer von Baum zu Baum?“
Meldet sich ein Schüler:
„ich würde ja sagen, es ist ein Eichhörnchen. Aber wie ich diesen Laden hier kenne, wird es wohl wieder das liebe Jesuskind sein.“
Und natürlich war es der kleine Jesus, der wie sein Onkel Tarzan fröhlich von Baumwipfel zu Baumwipfel hüpfte, um den Waldboden zu schonen.
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