Der Hungerwinter in den Niederlanden 1944/45
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Der Hungerwinter in den Niederlanden 1944/45
Am 3. September wurde Brüssel befreit, einen Tag später Antwerpen. An diesem 4. September hielt Ministerpräsident Pieter Sjoerds Gerbrandy im Radio Oranje eine Rede und gab bekannt, dass die Alliierten die Grenze passiert hätten und nun die Stunde der Befreiung gekommen sei. Man rechnete mit der Einnahme Rotterdams am 5. September, Utrechts und Amsterdams am 6. September, sowie der Befreiung des übrigen Landes bald darauf.
Viele Niederländer bereiteten sich auf den Empfang der Alliierten vor und verliessen ihre Arbeitsplätze; die Straßen füllten sich mit der erwartungsfrohen Bevölkerung. Bei vielen deutschen Besatzern und den Mitgliedern der Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) brach Panik aus; in aller Eile wurden Dokumente vernichtet, mehr als 30.000 NSB-Mitglieder flohen mit ihren Familien aus den Niederlanden auf deutsches Gebiet. Dieser Tag ging als Dolle Dinsdag (Toller, verrückter Dienstag) in die Geschichte ein.
Am 17. September starteten die Alliierten die gewagte Operation Market Garden: einen schnellen Einfall in die südlichen Niederlande, um mit Luftlandetruppen Brücken über die drei Hauptflüsse zu erobern. Die Brücke von Arnheim über den Rhein konnte allerdings nicht erobert werden; die Operation endete in einer Niederlage und hohen Verlusten. Darüber gibt es einen Spielfilm, den ich als relativ gelungen bezeichne würde.
Im Winter 1944/45, der besonders kalt, nass und lang war, mussten viele Niederländer, darunter viele Stadtbewohner, im noch besetzten Gebiet hungern und frieren; er ging als „Hongerwinter“ (Hungerwinter) ins kollektive Gedächtnis der Niederlande ein. Ca. 22.000 Menschen verhungerten. Ältere Darstellungen vermuteten 200.000 Verhungerte; diese Zahl wurde 1999 durch den Historiker David Barnouw widerlegt.
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Was machten die Alliierten?
Als im besetzten Teil eine Hungersnot drohte wurde die Exilregierung in London aktiv, man sprach bei Churchill vor, doch der verwies auf die Deutschen, die Hilfsgüter für sich beanspruchen könnten,
dazu befürchtete er logistische Probleme, die das Militär stören könnten.
Neutrale Länder wie Schweden und die Schweiz waren bereit, etwas zu unternehmen. Und auch Seyss-Inquardt erlaubte angesichts der verschärften Lage, dass das Schwedische und das Internationale Rote Kreuz Lebensmittel lieferten.
Im April wurde Seyss-Inquart schliesslich gesprächsbereit, er wusste, dass Hitler den Krieg verlieren würde. Nun verhandelte er mit den Briten über Abwurforte für die Flugzeuge, aber es war auf beiden Seiten immer noch Misstrauen vorhanden. Man einigte sich schliesslich mit den Niederländern, Amerikanern, Russen, Engländer und Kanadiern am 28. April 1945 auf einen begrenzten Waffenstillstand, der endlich die Bevölkerung ein wenig erlöste.
Am 6. Mai 1945 schliesslich wurde die Kapitulation unterschrieben. Nun startete die B-2 Hilfe (B-2 nannten die Alliierten das Gebiet im Westen der Niederlande). Man lieferte grosse Mengen an Eiweisspulver, damit die vielen Hungerpatienten überleben konnten, doch dieses Pulver war fast ungeniessbar. Es starben noch zu viele Menschen an Hunger. Noch über Jahre litten Niederländer an den Spätfolgen der Unterernährung, es gab viele Fehlgeburten, Diabetes und Kreislaufkrankheiten. Eine Erfahrung, die dann auch grosse Teile der deutschen Bevölkerung machen mussten.
Hier kann diskutiert werden:
https://geschichte-forum.forumieren.de/t592-der-hungerwinter-in-den-niederlanden-1944-45
Viele Niederländer bereiteten sich auf den Empfang der Alliierten vor und verliessen ihre Arbeitsplätze; die Straßen füllten sich mit der erwartungsfrohen Bevölkerung. Bei vielen deutschen Besatzern und den Mitgliedern der Nationaal-Socialistische Beweging (NSB) brach Panik aus; in aller Eile wurden Dokumente vernichtet, mehr als 30.000 NSB-Mitglieder flohen mit ihren Familien aus den Niederlanden auf deutsches Gebiet. Dieser Tag ging als Dolle Dinsdag (Toller, verrückter Dienstag) in die Geschichte ein.
Am 17. September starteten die Alliierten die gewagte Operation Market Garden: einen schnellen Einfall in die südlichen Niederlande, um mit Luftlandetruppen Brücken über die drei Hauptflüsse zu erobern. Die Brücke von Arnheim über den Rhein konnte allerdings nicht erobert werden; die Operation endete in einer Niederlage und hohen Verlusten. Darüber gibt es einen Spielfilm, den ich als relativ gelungen bezeichne würde.
Im Winter 1944/45, der besonders kalt, nass und lang war, mussten viele Niederländer, darunter viele Stadtbewohner, im noch besetzten Gebiet hungern und frieren; er ging als „Hongerwinter“ (Hungerwinter) ins kollektive Gedächtnis der Niederlande ein. Ca. 22.000 Menschen verhungerten. Ältere Darstellungen vermuteten 200.000 Verhungerte; diese Zahl wurde 1999 durch den Historiker David Barnouw widerlegt.
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Was machten die Alliierten?
Als im besetzten Teil eine Hungersnot drohte wurde die Exilregierung in London aktiv, man sprach bei Churchill vor, doch der verwies auf die Deutschen, die Hilfsgüter für sich beanspruchen könnten,
dazu befürchtete er logistische Probleme, die das Militär stören könnten.
Neutrale Länder wie Schweden und die Schweiz waren bereit, etwas zu unternehmen. Und auch Seyss-Inquardt erlaubte angesichts der verschärften Lage, dass das Schwedische und das Internationale Rote Kreuz Lebensmittel lieferten.
Im April wurde Seyss-Inquart schliesslich gesprächsbereit, er wusste, dass Hitler den Krieg verlieren würde. Nun verhandelte er mit den Briten über Abwurforte für die Flugzeuge, aber es war auf beiden Seiten immer noch Misstrauen vorhanden. Man einigte sich schliesslich mit den Niederländern, Amerikanern, Russen, Engländer und Kanadiern am 28. April 1945 auf einen begrenzten Waffenstillstand, der endlich die Bevölkerung ein wenig erlöste.
Am 6. Mai 1945 schliesslich wurde die Kapitulation unterschrieben. Nun startete die B-2 Hilfe (B-2 nannten die Alliierten das Gebiet im Westen der Niederlande). Man lieferte grosse Mengen an Eiweisspulver, damit die vielen Hungerpatienten überleben konnten, doch dieses Pulver war fast ungeniessbar. Es starben noch zu viele Menschen an Hunger. Noch über Jahre litten Niederländer an den Spätfolgen der Unterernährung, es gab viele Fehlgeburten, Diabetes und Kreislaufkrankheiten. Eine Erfahrung, die dann auch grosse Teile der deutschen Bevölkerung machen mussten.
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Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.
General William Tecumseh Sherman
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