Geschichte von Schule und Bildung - wie wurden unsere Vorfahren ausgebildet?

[Marek1964]

Durch die Frage danach, in  welchen Epochen LehrerInnen Kinder haben durften und  wann nicht, wurde mir eine eigentliche BIldungslücke bewusst: Wie entwickelte sich im Verlauf der Jahrtausende das Schul- und Bildungswesen?

Über Kriegstechnick und Waffen weiss ich einiges, schliesslich wurde auch im Schulunterricht viel über Kriege gelehrt - mein Interesse an verschiedenem Kriegsgerät wie Rüstungen, Schwerter, Lanzen bis hin zu Panzern und Kampfflugzeugen kann ich auch viel sagen - aber wie entwickelte sich das Schulwesen?

Ich weiss da sehr wenig. Nur Splitter. Von Privatlehrern bei den aristokratischen Kindern von den Griechen bis zur Neuzeit, der Gründung erster Universitäten, (Kairo (?)), dann die grossen Schulklassen der jüngeren Geschichte bis hin zur Einführung der Koedukation (Jungen und Mädchen in gemischten Klassen) in der Schweiz irgendwann in den sechziger Jahren - meine Schwester maturierte 1973 als eine der letzten Mädchenklassen an ihrem Gymnasium. Am gleichen Gymnasium maturierte dann mein Bruder 1979 und ich 1984.

Wir haben ja  einige Lehrerinnen und Hochschuldozenten im Forum - hoffentlich ergibt sich da was.

[Klartext]

Interessantes Thema. Ich habe leider auch nur Bruchstücke zu bieten. So weiss ich, dass im altern Rom Lehrer kein besonders angesehener Beruf war. Jeder "Knochen" konnte Lehrer werden, so habe ich das von meiner Lehrerin in Erinnerung.

[Rübezahl]

Es hat im alten Rom durchaus auch sehr angesehene Lehrer gegeben. Im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit wurde das Bildungswesen in Europa vor allem von der Kirche, besonders von den Klöstern, getragen. Die Klosterschulen waren vorwiegend für die männliche Jugend und dienten vor allem der Ausbildung des Priesternachwuchses. Priester zu werden war somit eine Möglichkeit, Zugang zur Bildung zu erhalten. Die allgemeine, unentgeltliche Schulpflicht wurde in Österreich durch Maria Theresia im Jahr 1774 eingeführt. Es gab teilweise harte Kämpfe, um die Schule der Kontrolle der Kirche ein wenig zu entziehen.

[Marek1964]

Eine Frage, auf die ich heute gestossen bin: Wieso gab es in Rom so viele Erziehungssklaven? Stimmt diese Frage überhaupt? War es nicht nur die kleine Oberschicht, die sich sowas leisten konnte? Ich nehme an, es waren vor allem griechische Edelsklaven, die diese Tätigkeit ausübten?

[siggi80]

hallo...Vor dem Krieg war es so, wenn Heuernte oder Kartoffelernte war, fiel die Schule, aus die Kinder mussten zu Hause helfen...

servus siggi80

[Skeptik]

hallo...Vor dem Krieg war es so, wenn Heuernte oder Kartoffelernte war, fiel die Schule, aus die Kinder mussten zu Hause helfen...

servus siggi80

Auch nach demKrieg fiel mal die Schule aus. Zur Freude der Kinder. Wie bei meiner Frau, die Ende der 50er Jahre mit der ganzen Klasse dem Bischof von Chur bei der Weinlese halfen. Alle freuten sich natürlich auf die reichhaltige Brotzeit, die der Bischof danach servierte.

[siggi80]

Hallo..,
man kann sich gar nicht vorstellen, wie unsere Schule 1950 in Bayern war. Drei Klassen in einem Raum und nur ein Lehrer. Darum mussten wir uns die meiste Zeit mit Aufsatz schreiben selbständig beschäftigen. Der Lehrer war ein ehemaliger Artillerie Offizier aus Ostpreußen, nach dem Krieg schnell zum Lehrer gemacht. Es ging zu wie beim Militär, mit Trillerpfeife und marschieren. Wer nicht parierte bekam Haue. In Geographie haben wir von Europa, von der Welt und von Bayern nichts gelernt, sondern, alles war nur Ostpreussen, von da war er her........zack zack, diä Preissn kämen.

servus siggi82

[Skeptik]

Die späten 40er und die 50er Jahre boten in der Großstadt hinreichend interessantere Freizeitaktivitäten als heute. Da hockte man nicht zuhause rum. Allein die Trümmerlandschaften boten jeden Tag neue Abenteuer. Geld verdiente man sich durch Altmetallverkäufe bei Händlern auf freigeräumten Trümmergrundstücken.
Da rangierte die Schule naturgemäß ziemlich weit hinten. Man hatte jeden Tag erneut die Wahl zwischen Abenteuer und vergeudeter Zeit mit Hausaufgaben. Die Quittung bekam man dann jeden Tag in der Schule: Hausaufgabenhefte auf das Pult! - Der Lehrer ging durch die Reihen und peu à peu sammelten sich vor dem Lehrerpult die Kandidaten für die Strafe. Beide Hände offen nach vorne. Ein kräftiger Schlag mit der Rute auf die Handfläche. Die brennende Hand verschwand sofort unter dem anderen Arm, der dann auch seine Abreibung erhielt. Die Arme über Kreuz unter den Achseln schlich man schmerzgebeugt in seine Bank. - Aber für diesen Tag war es mal wieder überstanden und der Tag mit neuen Abenteuern lag ja noch vor einem.

[siggi80]

Hey dani..

Stimmt.....aber in Bayern hatten wir Lederhosen und da merkten wir nix wenn der Lehrer drauf schlug.
Das mit den Freizeitaktivitäten stimmt auch, wir brauchten niemand um uns zu beschäftigen, im Umkreis von 10 Km um das Dorf, war unser Raum....Welche Kinder rennen heute noch stunden lang ums Dorf und spielen Räuber und Gendarm?
Mein Schulweg war 1/2 Stunde und der meiner Frau 1 Stunde. Von wegen Bus ?
Das mit den Hamsterkäufen war auch bei uns. Mein Vater hat aus der zerbombtem Messerschmitt- Siedlung in Regensburg Wasserhahnen abmontiert und auf dem Land für Zucker umgetauscht. Da war ich oft dabei. Meine Kindheit und jugend, möchte ich für nichts eintauschen.

Servus siggi82

[Skeptik]

Meine Kindheit und jugend, möchte ich für nichts eintauschen.

Servus siggi82

Die Prügel schon. Besonders, weil sie zuhause religiös unterfüttert wurden. - Aber sonst bin ich ganz Deiner Meinung.

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