Das Majorz- und das Proporzsystem in der Schweiz und in der Welt - Theorie und Praxis
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Das Majorz- und das Proporzsystem in der Schweiz und in der Welt - Theorie und Praxis
Hallo Eidgenossen,
ich beschäftige mich mit der Frage, wie das Majorz- und Proporzsystem in der Schweiz aussieht und wäre auch für Vergleiche mit anderen Ländern dankbar.
Wie sieht die theoretische Definition aus und wie sieht es in der Praxis aus? Welche Spielarten gibt es? Welche Vor- und Nachteile bieten die Systeme?
Vielen Dank im Voraus.
ich beschäftige mich mit der Frage, wie das Majorz- und Proporzsystem in der Schweiz aussieht und wäre auch für Vergleiche mit anderen Ländern dankbar.
Wie sieht die theoretische Definition aus und wie sieht es in der Praxis aus? Welche Spielarten gibt es? Welche Vor- und Nachteile bieten die Systeme?
Vielen Dank im Voraus.
Moschusochse- Anzahl der Beiträge : 267
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Re: Das Majorz- und das Proporzsystem in der Schweiz und in der Welt - Theorie und Praxis
Das Schweizer Volk wählt das Parlament. Das sogenannte Zweikammersystem besteht aus dem Stände- und Nationalrat. Und so funktioniert die Wahl: Die Ständeräte wählt das Volk im Majorz-Wahlsystem. Die Mehrheit gewinnt. Beim Nationalrat ist es komplizierter. Die Parteien erhalten ihre Sitze im Verhältnis zu den erzielten Parteistimmen, auch Proporz-Wahlsystem genannt.
Wer einer bestimmten Partei - oder einer Listenverbindung - seine Stimme geben will, muss deshalb den Namen dieser Partei auf seinem Wahlzettel eintragen. So erhält die Partei auch für leere Linien und durchgestrichene Kandidaten eine Listenstimme. Trägt der Wahlzettel keine Parteibezeichnung, gehen leere oder durchgestrichene Stimmen verloren.
Wer will, kann auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Listen auf seinem Stimmzettel aufführen. Dies heisst Panaschieren.
Ist bekannt, wie viele Sitze eine Liste erreicht hat, werden diese unter den Kandidierenden dieser Liste verteilt - je nach ihrer Stimmenzahl.
Eine Proporzwahl ist weniger personalisiert als eine Majorzwahl: Die Parteizugehörigkeit ist wichtiger als persönliche Leistungen oder Beliebtheit. Die Wählerinnen und Wähler können Namen zweimal notieren oder Kandidaten fremder Listen auf den Wahlzettel schreiben - und so doch beeinflussen, welche Kandidatin oder welcher Kandidat gewählt wird.
Da die Stimmen im Proporz annähernd proportional verteilt werden, haben auch kleinere Parteien eine Chance auf ein Mandat. Damit wird der Wille von Minderheiten besser berücksichtigt als im Majorz. Stehen sich zwei ungefähr gleich grosse politische Lager gegenüber, sorgt das Proporzsystem damit für Stabilität: So haben Wahlen keine abrupten Machtwechsel zur Folge.
Majorzwahl bezeichnet die in der Schweiz übliche Mehrheitswahl, beispielsweise bei der Wahl des Ständerates, der meisten kantonalen Regierungen sowie oftmals der Gemeinderäte.
Um gewählt zu werden, muss die Kandidatin oder der Kandidat das absolute Mehr erreichen - also mindestens eine Stimme mehr als die Hälfte aller gültiger Stimmen erhalten. Werden nicht alle Sitze besetzt, wird ein weiterer Wahlgang durchgeführt, in dem die Personen mit den meisten Stimmen gewählt sind. Nach dem ersten Wahlgang dürfen sich Kandidaten zurückziehen; zudem können neue Kandidierende aufgestellt werden.
Die Majorzwahl ist ein wesentlich einfacheres System als die Proporzwahl. Es bekommt immer die Kandidatin oder der Kandidat mit den meisten Stimmen das Amt. So schafft das System klare Mehrheiten. Der Nachteil: Kleinen Parteien fällt es schwerer, einen Sitz zu erobern.
Wer einer bestimmten Partei - oder einer Listenverbindung - seine Stimme geben will, muss deshalb den Namen dieser Partei auf seinem Wahlzettel eintragen. So erhält die Partei auch für leere Linien und durchgestrichene Kandidaten eine Listenstimme. Trägt der Wahlzettel keine Parteibezeichnung, gehen leere oder durchgestrichene Stimmen verloren.
Wer will, kann auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Listen auf seinem Stimmzettel aufführen. Dies heisst Panaschieren.
Ist bekannt, wie viele Sitze eine Liste erreicht hat, werden diese unter den Kandidierenden dieser Liste verteilt - je nach ihrer Stimmenzahl.
Eine Proporzwahl ist weniger personalisiert als eine Majorzwahl: Die Parteizugehörigkeit ist wichtiger als persönliche Leistungen oder Beliebtheit. Die Wählerinnen und Wähler können Namen zweimal notieren oder Kandidaten fremder Listen auf den Wahlzettel schreiben - und so doch beeinflussen, welche Kandidatin oder welcher Kandidat gewählt wird.
Da die Stimmen im Proporz annähernd proportional verteilt werden, haben auch kleinere Parteien eine Chance auf ein Mandat. Damit wird der Wille von Minderheiten besser berücksichtigt als im Majorz. Stehen sich zwei ungefähr gleich grosse politische Lager gegenüber, sorgt das Proporzsystem damit für Stabilität: So haben Wahlen keine abrupten Machtwechsel zur Folge.
Majorzwahl bezeichnet die in der Schweiz übliche Mehrheitswahl, beispielsweise bei der Wahl des Ständerates, der meisten kantonalen Regierungen sowie oftmals der Gemeinderäte.
Um gewählt zu werden, muss die Kandidatin oder der Kandidat das absolute Mehr erreichen - also mindestens eine Stimme mehr als die Hälfte aller gültiger Stimmen erhalten. Werden nicht alle Sitze besetzt, wird ein weiterer Wahlgang durchgeführt, in dem die Personen mit den meisten Stimmen gewählt sind. Nach dem ersten Wahlgang dürfen sich Kandidaten zurückziehen; zudem können neue Kandidierende aufgestellt werden.
Die Majorzwahl ist ein wesentlich einfacheres System als die Proporzwahl. Es bekommt immer die Kandidatin oder der Kandidat mit den meisten Stimmen das Amt. So schafft das System klare Mehrheiten. Der Nachteil: Kleinen Parteien fällt es schwerer, einen Sitz zu erobern.
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Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.
General William Tecumseh Sherman
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