Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
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Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
Kalter Krieg 1983 – Fehleinschätzungen die beinahe den 3. Weltkrieg auslösten
Referat von Philipp Schumacher Semester R2a
Never, perhaps, in the postwar decades
has the situation in the world been as
explosive and, hance, more difficult and
unfavorable as in the first half of the 1980´s.
Michail Sergejewitsch Gorbatschow
Referat von Philipp Schumacher Semester R2a
Never, perhaps, in the postwar decades
has the situation in the world been as
explosive and, hance, more difficult and
unfavorable as in the first half of the 1980´s.
Michail Sergejewitsch Gorbatschow
Einleitung
Ein Zitat des ehemaligen sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow, welches in der heutigen Geschichtsanschauung wenig berühmt wurde und dennoch, so treffend auf die Situation im Jahre 1983 passt, wie kein anderes. Doch auf welche Situationen bezog sich Gorbatschow in dieser Aussage genau, als er sie im Februar 1986 tätigte? Sicher überliefert ist dies bis heute nicht und dennoch kann man davon ausgehen, dass er auf die beinahe verhängnisvollen Fehleinschätzungen, Provokationen und Vorkommnisse im Herbst 1983 angesprochen hat, welche beinahe den 3. Weltkrieg ausgelöst hätten.Was genau die Welt an den „beinahe Abgrund“ gebracht hatte, darum soll es in diesem Referat gehen.
Aufgrund der zeitlichen Begrenzung, können natürlich nur einige Punkte ein wenig ausführlicher behandelt werden, andere Vorkommnisse sind daher in diesem Handzettel etwas ausführlicher dargelegt.
Die Vorgeschichte
Mit Beginn der Präsidentschaft Ronald Reagans 1981 in den Vereinigten Staaten wurde die Kluft der beiden Supermächte UDSSR und USA wieder deutlich größer als in den 70er Jahren unter der Amtszeit von Jimmy Carter, welcher eher auf Diplomatie, als auf militärische Stärke setzte. Was nicht zuletzt an der vorherrschenden Meinung Reagans lag, die USA müssten wieder zu einer Politik der Stärke zurückkehren; wie sie während der Zeit von Truman und Kennedy etwa vorherrschte.
Doch auch außerhalb der Vereinigten Staaten, kam es zu politischen Reibungen zwischen den einzelnen Regierungen. Zu nennen sei hier etwa der Nato-Doppelbeschluss, welchen Bundeskanzler Helmut Schmidt ab Ende der 70er-Jahre maßgeblich vorantrieb und ihm schließlich auch sein Amt kostete und die Partei „Die Grünen“ in den Bundestag einziehen ließen.
Weltweit gehen Historiker heute davon aus, dass nicht die Kuba-Krise von 1962, sondern die im Herbst 1983 auf dem Höhepunkt gelangten Geschehnisse, als der gefährlichste Zeitabschnitt des Kalten Krieges zu werten ist. Auch wenn die Kuba-Krise auf keinen Fall damit verharmlost werden soll. Doch was war nun im einzelnen geschehen? Historisch lässt sich diese Eskalation in drei Bereiche einteilen.
Aufgrund der zeitlichen Begrenzung, können natürlich nur einige Punkte ein wenig ausführlicher behandelt werden, andere Vorkommnisse sind daher in diesem Handzettel etwas ausführlicher dargelegt.
Die Vorgeschichte
Mit Beginn der Präsidentschaft Ronald Reagans 1981 in den Vereinigten Staaten wurde die Kluft der beiden Supermächte UDSSR und USA wieder deutlich größer als in den 70er Jahren unter der Amtszeit von Jimmy Carter, welcher eher auf Diplomatie, als auf militärische Stärke setzte. Was nicht zuletzt an der vorherrschenden Meinung Reagans lag, die USA müssten wieder zu einer Politik der Stärke zurückkehren; wie sie während der Zeit von Truman und Kennedy etwa vorherrschte.
Doch auch außerhalb der Vereinigten Staaten, kam es zu politischen Reibungen zwischen den einzelnen Regierungen. Zu nennen sei hier etwa der Nato-Doppelbeschluss, welchen Bundeskanzler Helmut Schmidt ab Ende der 70er-Jahre maßgeblich vorantrieb und ihm schließlich auch sein Amt kostete und die Partei „Die Grünen“ in den Bundestag einziehen ließen.
Weltweit gehen Historiker heute davon aus, dass nicht die Kuba-Krise von 1962, sondern die im Herbst 1983 auf dem Höhepunkt gelangten Geschehnisse, als der gefährlichste Zeitabschnitt des Kalten Krieges zu werten ist. Auch wenn die Kuba-Krise auf keinen Fall damit verharmlost werden soll. Doch was war nun im einzelnen geschehen? Historisch lässt sich diese Eskalation in drei Bereiche einteilen.
1. Die Außenpolitik der Vereinigten Staaten zu dieser Zeit und die damit einhergehende politische Eiszeit zwischen Nato und Warschauer Pakt Staaten
2. Provokationen durch die Militärs der USA und der Nato
3. Softwareprobleme innerhalb des sowjetischen Raketenfrühwarnsystems
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
Überraschungsbesuch vor Murmansk
Wer seinem Gegner im Kalten Krieg wirklich schaden wollte, musste ihm selbstverständlich seineFähigkeit zu einem nuklearen Erst- bzw. Verteidigungsschlag nehmen. Doch was ist das genau imKalten Krieg? Zu den Erstschlagwaffen im Kalten Krieg gehörten die nuklearenInterkontinentalraketen der Supermächte. In den USA waren das z.B. die „Minuteman“ oder„TITAN“ Raketen, in der Sowjetunion gehörten die „Topol“ oder die „RT-23“ Raketen dazu. DieseRaketentypen gehörten zum strategischen Raketenarsenal der beiden Blöcke. Erreichten sie dochbinnen 20 Minuten den jeweils anderen Kontinent, wobei jede Rakete bis zu 6 nukleareSprengköpfe mit einer Sprengkraft von bis zu 20 Megatonnen [ Vergleich: Hiroschima Bombe = 6KT] fassen konnte.
Da diese jedoch für beide Seiten unerreichbar waren und Provokationen daherschwierig zu realisieren, zielten viele Provokationen in West und Ost auf die zweit sensibelste Stelleder gegnerischen Verteidigung, die taktischen nuklear Raketen, welche hauptsächlich in U-Bootenstationiert sind. Jetzt stellt sich die Frage, wie realisiert man eine solche Provokation gegenüberdem Gegner? Diese Frage lässt sich leicht beantworten und zeigt den ersten kritischen Punkt,welcher zur Auslösung des Ryan-Planes der Warschauer Pakt Staaten geführt hat.Im September 1981 drang eine Nato Kampfgruppe mit insgesamt 83 Schiffen, darunterFlugzeugträgern in die Barentssee vor Murmansk ein. Wobei sie durch neuste Radartechnik derUS-Navy bis zum erreichen der Angriffsreichweite für die Sowjetunion unsichtbar bleiben konnten.Bei dem Manöver, woran auch U-Boote der Bundesmarine teilnahmen, kam es immer wieder zuLuftraumraumverletzungen durch Nato Kampfjets, welche von US-Flugzeugträgern aus starteten. Insgesamt zwei Wochen setzte die Nato dieses Manöver fort und testete dabei immer wieder dieAngriffsbereitschaft der Sowjetunion. Neben dem schrecken, den dieses Manöver in dersowjetischen Führung hinterließ, war es auch eine enorme Demütigung für den Warschauer Pakt,war er doch an einer seiner empfindlichsten Verteidigungspunkte getroffen worden.
Da diese jedoch für beide Seiten unerreichbar waren und Provokationen daherschwierig zu realisieren, zielten viele Provokationen in West und Ost auf die zweit sensibelste Stelleder gegnerischen Verteidigung, die taktischen nuklear Raketen, welche hauptsächlich in U-Bootenstationiert sind. Jetzt stellt sich die Frage, wie realisiert man eine solche Provokation gegenüberdem Gegner? Diese Frage lässt sich leicht beantworten und zeigt den ersten kritischen Punkt,welcher zur Auslösung des Ryan-Planes der Warschauer Pakt Staaten geführt hat.Im September 1981 drang eine Nato Kampfgruppe mit insgesamt 83 Schiffen, darunterFlugzeugträgern in die Barentssee vor Murmansk ein. Wobei sie durch neuste Radartechnik derUS-Navy bis zum erreichen der Angriffsreichweite für die Sowjetunion unsichtbar bleiben konnten.Bei dem Manöver, woran auch U-Boote der Bundesmarine teilnahmen, kam es immer wieder zuLuftraumraumverletzungen durch Nato Kampfjets, welche von US-Flugzeugträgern aus starteten. Insgesamt zwei Wochen setzte die Nato dieses Manöver fort und testete dabei immer wieder dieAngriffsbereitschaft der Sowjetunion. Neben dem schrecken, den dieses Manöver in dersowjetischen Führung hinterließ, war es auch eine enorme Demütigung für den Warschauer Pakt,war er doch an einer seiner empfindlichsten Verteidigungspunkte getroffen worden.
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Psychologische Kriegsspiele mit realen Toten und einer fatalen Fehleinschätzung
Doch nicht nur in der Barentssee führten die Vereinigten Staaten sog. PSYOP-Manöver durch, auch in der Nähe der Kurilen, flogen die Amerikaner massive Manöver von Flugzeugträgern aus. So auch am 4. April 1983. Während des bisher größten US-Flottenmanövers „Fleetex 83“ drangen mehrere Aufklärungsflugzeuge der US-Navy, welche von den Flugzeugträgern „Eisenhower“ und „Midway“gestartet waren in den sowjetischen Luftraum über den Kurilen ein und überflogen die für dieSowjetunion, taktisch wichtige Halbinsel Kamtschatka und verletzten somit mehrmals den in diesem Bereich extrem sensiblen sowjetischen Luftraum.Infolge dieser Luftraumverletzungen wurden einige sowjetische Offiziere unehrenhaft aus der Militärdienst entlassen. Als einige Monate später, am 1. September1983 ein RC-135 Aufklärungsflugzeug der US Air Force ca. 150 KM der Insel eine ELNIT ( Electronic Intelligence) Mission flog, um die Testflüge der neuen Interkontinentalrakete RS-12M „Topol“ zu dokumentieren kam es zu einem folgenschweren Zwischenfall.Zur gleichen Zeit wie die RC-135, befand sich der Korean Airlines Flug 007 von New York nach Seoul über Arnchorage, aus bislang nicht eindeutig geklärter Ursache,viel zu weit nördlich ihrer eigentlichen Route und verletzte dabei den für die RC-135 gesperrten Luftraum vor Kamtschatka.
Weder Pilot noch Kopilot, die beide ehemalige Kampfjetpiloten der südkoreanischen Luftwaffe waren, bemerkten ihren falschen Kurs und steuerten direkt auf die Halbinsel zu und überquerten somit ohne Erlaubnis den sowjetischen Luftraum über Kamtschatka.Erreichten jedoch ohne Vorkommnisse wieder internationalen Luftraum über dem Ochotskischen Meer. Auch nach der Überquerung der Halbinsel, bemerkten die Piloten ihren folgenschweren Kursfehler nicht. Durch die nicht erfolgte Kursänderung steuerten die Piloten abermals auf sowjetischen Luftraum zu. Diesmal auf die Halbinsel Sachalin, auf der die sensibelste aller Militärbasen stand. Nun reagierten die Offiziere der sowjetischen Luftstreitkräfte und stuften Korean Flug 007, als feindliches militärisches Ziel ein. Kurze Zeit später befanden sich zwei SU-15 Abfangjäger und eine Mig-23 hinter der Maschine und feuerten Warnschüsse vor die Boeing 747 der Korean Airlines.
Laut sowjetischen Angaben blieb diese Aktion von den Piloten der 747 jedoch auch unbeachtet. Nur 23 Minuten nach den erfolgten Warnschüssen, bekam eine der beiden SU-15 den Auftrag, die Maschine abzuschießen.Er setzte sich hinter die zivile Boeing-747 und feuerte zwei Luft-Luft-Raketen vom Typ K-8 auf die Maschine. Getroffen meldete der koreanische Pilot nun einen Druckabfall in der Kabine, an die für ihn zuständige Bodenstation. 10 Minuten später stürzte Korean Airlines 007 mit 269 Menschen an Bord vor der Insel Moneron ins Meer. Es gab keine überlebenden. US-Präsident Ronald Reagan nannte diesen Vorfall: „The Korean Airlines massaker“.Was er jedoch in seiner Fernsehansprache verschwieg, waren die massiven Luftraumverletzungen durch US-Streitkräfte in der Region um die Kurilen, Kamtschatka und Sachalin, sowie der ab 1981 durchgeführten PSYOPS-Manöver vor Murmansk. Welche sicherlich zu dieser sowjetischen Überreaktion geführt haben. Er legte sogar noch nach und bezeichnete die Sowjetunion, als „Evil Empire“ (Reich des Bösen). Die Sowjetunion leugnete vorerst den Abschuss der Maschine, musste ihn aber aufgrund von veröffentlichten Funkmitschnitten, welche den Abschussbefehl an die SU-15 dokumentierten letztendlich zugeben.Dieser Vorfall macht den starken Spannungszustand zwischen den Supermächten zu jener Zeit deutlich und trug ebenfalls zu der fast schizophrenen Annahme der Sowjetunion bei, die Westmächte würden einen Krieg gegen die Warschauer Pakt Staaten planen.
Weder Pilot noch Kopilot, die beide ehemalige Kampfjetpiloten der südkoreanischen Luftwaffe waren, bemerkten ihren falschen Kurs und steuerten direkt auf die Halbinsel zu und überquerten somit ohne Erlaubnis den sowjetischen Luftraum über Kamtschatka.Erreichten jedoch ohne Vorkommnisse wieder internationalen Luftraum über dem Ochotskischen Meer. Auch nach der Überquerung der Halbinsel, bemerkten die Piloten ihren folgenschweren Kursfehler nicht. Durch die nicht erfolgte Kursänderung steuerten die Piloten abermals auf sowjetischen Luftraum zu. Diesmal auf die Halbinsel Sachalin, auf der die sensibelste aller Militärbasen stand. Nun reagierten die Offiziere der sowjetischen Luftstreitkräfte und stuften Korean Flug 007, als feindliches militärisches Ziel ein. Kurze Zeit später befanden sich zwei SU-15 Abfangjäger und eine Mig-23 hinter der Maschine und feuerten Warnschüsse vor die Boeing 747 der Korean Airlines.
Laut sowjetischen Angaben blieb diese Aktion von den Piloten der 747 jedoch auch unbeachtet. Nur 23 Minuten nach den erfolgten Warnschüssen, bekam eine der beiden SU-15 den Auftrag, die Maschine abzuschießen.Er setzte sich hinter die zivile Boeing-747 und feuerte zwei Luft-Luft-Raketen vom Typ K-8 auf die Maschine. Getroffen meldete der koreanische Pilot nun einen Druckabfall in der Kabine, an die für ihn zuständige Bodenstation. 10 Minuten später stürzte Korean Airlines 007 mit 269 Menschen an Bord vor der Insel Moneron ins Meer. Es gab keine überlebenden. US-Präsident Ronald Reagan nannte diesen Vorfall: „The Korean Airlines massaker“.Was er jedoch in seiner Fernsehansprache verschwieg, waren die massiven Luftraumverletzungen durch US-Streitkräfte in der Region um die Kurilen, Kamtschatka und Sachalin, sowie der ab 1981 durchgeführten PSYOPS-Manöver vor Murmansk. Welche sicherlich zu dieser sowjetischen Überreaktion geführt haben. Er legte sogar noch nach und bezeichnete die Sowjetunion, als „Evil Empire“ (Reich des Bösen). Die Sowjetunion leugnete vorerst den Abschuss der Maschine, musste ihn aber aufgrund von veröffentlichten Funkmitschnitten, welche den Abschussbefehl an die SU-15 dokumentierten letztendlich zugeben.Dieser Vorfall macht den starken Spannungszustand zwischen den Supermächten zu jener Zeit deutlich und trug ebenfalls zu der fast schizophrenen Annahme der Sowjetunion bei, die Westmächte würden einen Krieg gegen die Warschauer Pakt Staaten planen.
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WINTEX / CIMEX 1983
WINTEX/ CIMEX Übungen wurden nach den Auswertungen alter FALLEX Übungen durchgeführt und sollten die Zivil-Militärische Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Behörden trainieren. Hierzu schrieb die Nato eigens für die Übung angefertigte Drehbücher über den Ablauf vom Spannungszustand bis hin zum Verteidigungszustand und dem Einsatz von nuklear Waffen auf Bundesdeutschen Boden. Grundlage dafür waren die 1968 in Kraft getretenen Notstandsgesetze, welche im Kriegszustand ihre Anwendung gefunden hätten. Während der Übungen Abteilungsleiter einzelner Ministerien, die sog.„Bundesregierung ÜB“ und begaben sich in den„Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes in Krieg und Krise“ in Marienthal bei Bonn. Von wo aus die Regierung selbst nach einem Angriff auf die damalige Hauptstadt Bonn, bis zu vier Wochen hätte überleben können. Doch nicht nur in Deutschland wurde das Stabsmäßige Ende der nördlichen Hemisphäre trainiert,auch in Großbritannien und anderen Nato-Staaten trainierten die Regierungen den Ernstfall, wie man unschwer anteilen der Rede der Queen (Übung), an die Bevölkerung Großbritanniens erkennen kann:
Waren die Übungen der Sowjetunion hinlänglich bekannt, so wirkten sie auf die Obersten Führer in der Sowjetunion aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen den Blöcken, im Jahr 1983 besonders verstörend. Stellten jedoch in der Annahme der Westen würde einen Krieg gegen die Sowjetunion planen nur einen „Tropfen auf den heißen Stein dar“ und gaben im März 1983 in der sowjetischen Führung den Anstoß der Vermutungen auf Kriegsvorbereitungen der Nato.
Nato ÜB Rede der Queen schrieb:Wir alle wissen, dass die Gefahren, die uns heute drohen, größer sind als jemals in unserer langen Geschichte. Der Feind ist nicht der Soldat mit seinem Gewehr, oder der Flieger im Himmel über unseren Städten, sondern die tödliche Gewalt missbrauchter Technologie.“ ... „Welcher Terror auch auf uns wartet, die Charaktereigenschaften, die uns in diesem traurigen Jahrhundert schon zweimal geholfen haben, unsere Freiheit zu bewahren, werden wieder unsere Stärke sein“.
Waren die Übungen der Sowjetunion hinlänglich bekannt, so wirkten sie auf die Obersten Führer in der Sowjetunion aufgrund der zunehmenden Spannungen zwischen den Blöcken, im Jahr 1983 besonders verstörend. Stellten jedoch in der Annahme der Westen würde einen Krieg gegen die Sowjetunion planen nur einen „Tropfen auf den heißen Stein dar“ und gaben im März 1983 in der sowjetischen Führung den Anstoß der Vermutungen auf Kriegsvorbereitungen der Nato.
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REFORGER [ RETURN FORCES TO GERMANY]1983
Ebenfalls im September 1983, genauer gesagt am 19. September begann das jährliche Großmanöver REFORGER 1983, welches in diesem Jahr das Feldmanöver [FTX] „Confident Enterprise“beinhaltete. Bei REFORGER handelt es sich um eine seit 1969 jährlich stattgefundene Mobilmachungsübung für die in den USA stationierten Reserve Truppen der US-Armee. Welche über die sog. „Atlantik Brücke“ in die Bundesrepublik Deutschland eingeflogen und verschifft wurden. Mit den Soldaten kamen auch Schiffsladungen an Fahrzeugen, wie Panzern oder anderes Infanterie Gerät, über Bremerhaven in den anschließenden Manöverbereich von „ConfidentEnterprise“. Mehrere Geschwader von Kampf- und Transportflugzeugen verlegten, hauptsächlich über die Rhein-Main Air Base (Frankfurter Flughafen), ebenfalls nach West-Deutschland. Damit die Truppen nicht umsonst den weiten Weg über den Atlantik antreten mussten, folgten dem eigentlichen REFORGER Manöver, ein jedes Jahr stattfindendes Feldmanöver in immer unterschiedlichen Regionen der BRD, welches im Jahr 1983 in den Räumen um Bad Hersfeld,Vogelbergkreis, Gießen und im Mainz-KinzigKreis stattfand. Dem heute, als „Fulda-GAP“(Fulda Lücke) bezeichneten Gebiet, welches dievon der Nato befürchtete Hauptangriffslinie des Warschauer Paktes war um die Bundesrepublik möglichst schnell in zwei Hälften zu teilen. Bei diesem Manöver nahmen die eingeflogenenTruppen, sowie die bereits in der BRD stationierten Truppen, die Stellungen nach dem General Defence Plan (Operationsplan 33001) für das 5.Armeekorp / USA ein. Diese Stellungen befanden sich nicht selten in bewohnten Ortschaften (siehe Bild u. Bildanhänge). Da dieses Manöver seit den 60er Jahren regelmäßig stattfand und die Truppenstärke 1983 auch nicht weit von den bisherigen Manövern abwich, beunruhigte dieses Manöver allein die Warschauer Pakt Staaten nicht sonderlich. Viel mehr war es das Zusammenspiel der vielen einzelnen Manöver und zum Teil auch neuen Manövern in einem relativ engen Zeitraum zwischen September und Dezember 1983, welche die Sowjetunion ihren glauben weiter festigen ließ, die Nato plane unmittelbar einen Angriffskrieg gegen die Warschauer Pakt Staaten.
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Able Archer 1983
Das ebenfalls als Stabsübung deklarierte Manöver „Able Archer“ war das Manöver, welches die Sowjetunion endgültig davon überzeugte, die Nato würde nun gegen den Warschauer Pakt in denKrieg ziehen. Able Archer diente der Nato in Wirklichkeit dazu, neue und sicherere Verfahren zur Freigabe von nuklear Waffen zu testen. So wurden innerhalb weniger Stunden alle nuklearen Abschusscodes auf Seiten der Nato geändert. Neue Kommunikationsverschlüsselungen eingesetzt und die nationale Verteidigungsstufe der Vereinigten Staaten von Amerika, die Defence Condition „DEFCON“ in allen Stufen zu Übungszwecken durchlaufen. Diese Änderungen bekam die Funkaufklärung selbstverständlich mit, doch statt dem sonst üblichen Funkverkehr lauschen zukönnen – die allgemeine Verschlüsselung der Daten und Sprechfunkverbindungen war der DDR und dem restlichen Warschauer Pakt, selbstverständlich bekannt - kam nur ein Wust anunentschlüsselbaren Daten in den Abhörstationen an. Was jedoch vernommen wurde, war die enorme Menge des Datenverkehres zwischen den einzelnen Stationen. Diese unentschlüsselbare Datenmenge war es auch, welche das Fass in Moskau zum überlaufen brachte. Hatten sich dieGenossen doch genau so den Ablauf eines Angriffskrieges der Nato vorgestellt.In einer weiteren Stufe des von 7. bis zum 11. November 1983 stattfindenden Manövers, sah in seinem letzten Abschnitt sogar vor, dass die Regierungsoberhäupter der Nato-Staaten in ihre bereitgestellten Bunker gebracht wurden, um im letzten Schritt die Freigabe von nuklear Waffen
entweder zu empfangen oder wie im Fall der USA, Frankreichs und Großbritanniens zu erteilen.Doch zu diesem letzten Teil sollte es nicht mehr kommen.
entweder zu empfangen oder wie im Fall der USA, Frankreichs und Großbritanniens zu erteilen.Doch zu diesem letzten Teil sollte es nicht mehr kommen.
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
Weiter geht es nächste Woche
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RYAN – ATOMSCHLAG GEGEN SOWJETUNION
Während im Westen die Übung Able Archer gerade ihrem Höhepunkt entgegen lief, löste die Regierung in Moskau den Operationsplan „Ryan“ aus. Einen Verteidigungsplan gegen die Nato, mit einem einhergehenden sofortigen nuklearen Vergeltungsschlag gegen die westliche Hemisphäre. Aufgrund aller bisher geschilderten Ereignisse, war die Sowjetunion zu dem Schluss gekommen, die Nato würde Angreifen. Im Ort Himmelpfort im Norden Berlins wurden SU-22 (Nato-Codename: „Fitter“) mit nuklearen Bomben bestückt und mit laufenden Triebwerken auf die Startbahn geschickt und warteten dort auf ihren Angriffsbefehl. Einige russische Quellen behaupten hingegen hartnäckig, dass die eingesetzten SU-22 bereits mit Atombomben bestückt und in vorher bestimmten DDR-Lufträumen in einer Warteschleife auf den endgültigen Befehl warteten. Einen eindeutigen Beweis für diese Behauptung gibt es letztendlich jedoch nicht, da die Russische Föderation bis heute fast alle militärischen Dokumente zum Kalten Krieg unter Verschluss hält.3713 by Philipp Jakob Schumacher, auf Flickr
Gestoppt wurde das Unternehmen Ryan hauptsächlich durch die Arbeit der Geheimdienst Agenten, welche die Regierungen in West und Ost warnten und zum sofortigen Stopp von Ryan und dem Nato-Manöver Able Archer rieten. Als US-Präsident Ronald Reagan über die Pläne die Auslösung von Ryan erfuhr, handelte er umgehend, indem er sich von seinem Regierungsbunker auf seine Range fliegen lies und sicherstellte das ihn dabei, zahlreiche Pressevertreter filmten, fotografierten und interviewten. Kurze Zeit später stoppte die Sowjetunion Ryan, der Westen führte das Manöver Able Archer in einer abgespeckten Variante fort.
Gestoppt wurde das Unternehmen Ryan hauptsächlich durch die Arbeit der Geheimdienst Agenten, welche die Regierungen in West und Ost warnten und zum sofortigen Stopp von Ryan und dem Nato-Manöver Able Archer rieten. Als US-Präsident Ronald Reagan über die Pläne die Auslösung von Ryan erfuhr, handelte er umgehend, indem er sich von seinem Regierungsbunker auf seine Range fliegen lies und sicherstellte das ihn dabei, zahlreiche Pressevertreter filmten, fotografierten und interviewten. Kurze Zeit später stoppte die Sowjetunion Ryan, der Westen führte das Manöver Able Archer in einer abgespeckten Variante fort.
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Ein russischer General wird zum Helden der westlichen Welt
Doch nicht nur Fehleinschätzungen hätten die Welt 1983 beinahe in den 3. Weltkrieg geschickt. Auch die Technik und eine Befehlsstruktur, welche keinen menschlichen Interpretationsspielraum kannte, sorgten für die beinahe Apokalypse. Sowohl die Sowjetunion, als auch die Vereinigten Staaten verfügten über Satelliten, welche einen Abschuss von Interkontinentalraketen frühzeitig melden sollten. Dafür nutzten sie die beim Start einer Rakete entstehenden Lichtblitze der Raketentriebwerke, als Indikator für deren Start. Doch die Technik an einem russischen Oko-Satelliten (getarnt wurden sie, als Kosmos-Satelliten), versagte am 26. September 1983 und meldeten insgesamt den Start von fünf Interkontinentalraketen aus den Vereinigten Staaten auf die Sowjetunion. Der zuständige Offizier Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow, hätte normalerweise nach seiner Befehlsstruktur handeln müssen und die ihm unterstellten sowjetischen Raketen sofort starten müssen. Er widersetzte sich jedoch dieser Befehlsstruktur, da er nicht glauben konnte, dass ein amerikanischer Angriff nicht mit nur fünf Raketen beginnen würde. Er sollte recht behalten, der Oko-Satellit hatte fälschlicherweise Sonnenstrahlen, welche durch Wolkenlücken brachen, für den Start von Interkontinentalraketen gehalten.
Stanislaw Jewgrafowitsch wurde für die Verhinderung des 3. Weltkrieges von der Sowjetunion abgestraft und unehrenhaft aus der Armee entlassen, da er nach Ansicht des einberufenen Militärgerichtes, seine Pflichten als Offizier verletzt hatte. 1998 wurde der Vorfall öffentlich.
Stanislaw Jewgrafowitsch wurde für die Verhinderung des 3. Weltkrieges von der Sowjetunion abgestraft und unehrenhaft aus der Armee entlassen, da er nach Ansicht des einberufenen Militärgerichtes, seine Pflichten als Offizier verletzt hatte. 1998 wurde der Vorfall öffentlich.
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Zusammenfassung
Zusammenfassend lassen sich all die Vorkommnisse im Jahr 1983 auf das neue Wettrüsten, welches hauptsächlich durch US-Präsident Reagan vorangetrieben wurde zurückführen. So hatte niemand innerhalb der US-Regierung geahnt, dass die Sowjetunion die einzelnen Manöver zu der Annahme verleiten lässt, der Westen plane einen nuklearen Erstangriff auf die Warschauer Pakt Staaten. Auch trug die mangelnde Diplomatie und Kommunikation zwischen den Militärs beider Staaten erheblich zu der Eskalationsspirale bei. Doch auch die strikten Befehlsstrukturen innerhalb der sowjetischen Streitkräfte, hätte zum Untergang der Welt führen können. Als Resultat aus den Geschehnissen, welche sich hauptsächlich auf September und November 1983 beschränkten, wurden Abrüstungsverhandlungen wieder aufgenommen und Manöver früher bekannt gegeben.
US-Präsident Reagan beendete nach den Ereignissen die massiven PSYOP-Manöver vor Murmansk und Kamtschatka.
US-Präsident Reagan beendete nach den Ereignissen die massiven PSYOP-Manöver vor Murmansk und Kamtschatka.
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Und heute?
Doch wie sieht die Lage 25 Jahre nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung aus? Nach der Annexion der Krim, verstärkte der russische Präsident Putin auch die PSYOPS-Manöver gegen Nato-Staaten wie Estland oder Litauen, doch auch Kanada und die USA wurden mehrmals Ziel solcher russischen Luftwaffenmanöver. Die Nato reagierte darauf mit der Verstärkung der Daueraufgabe: „Nato Air Policing Baltikum“. Des weiteren berichten russische Medien über Scheinangriffe der Nato gegen den russischen Luftraum. Ganz ähnlich wie zu den Zeiten des Kalten Krieges. Welcher im Übrigen nie gänzlich beendet wurde. Solche Manöver gab es auch vor der Annexion der Krim zu jeder Zeit. Nur die Häufigkeit und Stärke der Manöver, war mit der jetzigen Situation nicht zu vergleichen.
Auch Rüstet Putin gegen jede Vereinbarung zwischen Ost und West, wieder seine nuklear Flotte massiv auf. Die Amerikaner reagierten darauf mit der beschleunigten Modernisierung der für Nato-Staaten bereitgestellten nuklearen Bomben vom Typ B-61. Wobei die B-61 weder in ihrer Stückzahl, noch in ihrer Sprengkraft vergrößert werden soll. Ganz anders sieht dies in der russischen Föderation aus. Putin plant 40 neue nuklear Raketen von einem alten Typ zu bauen, des weiteren vergrößert er seine nuklearen Überschallbomber um weitere 40 Maschinen.
Auch Rüstet Putin gegen jede Vereinbarung zwischen Ost und West, wieder seine nuklear Flotte massiv auf. Die Amerikaner reagierten darauf mit der beschleunigten Modernisierung der für Nato-Staaten bereitgestellten nuklearen Bomben vom Typ B-61. Wobei die B-61 weder in ihrer Stückzahl, noch in ihrer Sprengkraft vergrößert werden soll. Ganz anders sieht dies in der russischen Föderation aus. Putin plant 40 neue nuklear Raketen von einem alten Typ zu bauen, des weiteren vergrößert er seine nuklearen Überschallbomber um weitere 40 Maschinen.
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
So ich hoffe Euch hat der Text etwas gefallen. Mit ein paar Bildern vom und aus dem Regierungsbunker in Ahrweiler schließe ich das Thema ab.
Regierungsbunker-66 by Philipp Jakob Schumacher, auf Flickr
Regierungsbunker-16 by Philipp Jakob Schumacher, auf Flickr
Regierungsbunker-14 by Philipp Jakob Schumacher, auf Flickr
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
Und noch eines weil es, wie ich finde, doch gut zum Thema passt. Zusehen ist eine alte Nike Feuerstellung.
Die Fotos unterliegen im übrigen alle meinem Copyright
Nike-Feuerstellung-Lennestadt-Oeden (1 von 1) by Philipp Jakob Schumacher, auf Flickr
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
Sehr interessante Beiträge, PJS.
Meine Frage bleibt - siehst Du hier tatsächlich Fehleinschätzungen - es waren Muskelspiele, sie führten aber letztendlich nicht zum Krieg.
ja, man hat wohl gerade zu Ronald Reagans Zeiten die Grenzen (aus)gereizt, aber letztlich nicht überschritten - was sagst Du dazu?
Meine Frage bleibt - siehst Du hier tatsächlich Fehleinschätzungen - es waren Muskelspiele, sie führten aber letztendlich nicht zum Krieg.
ja, man hat wohl gerade zu Ronald Reagans Zeiten die Grenzen (aus)gereizt, aber letztlich nicht überschritten - was sagst Du dazu?
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Marek1964- Admin
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
Marek1964 schrieb:Sehr interessante Beiträge, PJS.
Meine Frage bleibt - siehst Du hier tatsächlich Fehleinschätzungen - es waren Muskelspiele, sie führten aber letztendlich nicht zum Krieg.
ja, man hat wohl gerade zu Ronald Reagans Zeiten die Grenzen (aus)gereizt, aber letztlich nicht überschritten - was sagst Du dazu?
Hallo Marek,
deine Frage kann man mit Jaein beantworten. Natürlich waren es Muskelspiele, nur diese Muskelspiele hatten die Fehleinschätzung zur Folge, dass die Sowjetunion von Krieg ausging.
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
[quote="PJS88"]
Hallo Marek,
deine Frage kann man mit Jaein beantworten. Natürlich waren es Muskelspiele, nur diese Muskelspiele hatten die Fehleinschätzung zur Folge, dass die Sowjetunion von Krieg ausging.[/quote
Ihn aber nicht erklärte..]
Marek1964 schrieb:Sehr interessante Beiträge, PJS.
Meine Frage bleibt - siehst Du hier tatsächlich Fehleinschätzungen - es waren Muskelspiele, sie führten aber letztendlich nicht zum Krieg.
ja, man hat wohl gerade zu Ronald Reagans Zeiten die Grenzen (aus)gereizt, aber letztlich nicht überschritten - was sagst Du dazu?
Hallo Marek,
deine Frage kann man mit Jaein beantworten. Natürlich waren es Muskelspiele, nur diese Muskelspiele hatten die Fehleinschätzung zur Folge, dass die Sowjetunion von Krieg ausging.[/quote
Ihn aber nicht erklärte..]
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Marek1964- Admin
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
Hier bin ich auf einer anderen Internet Seite auf diese beiden interessaten Sowjetoffiziere gestossen, die den dritten Weltkrieg verhindert hatten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Alexandrowitsch_Archipow während der Kuba Krise
und https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow 1983. Letzterer erst diesen Mai.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Alexandrowitsch_Archipow während der Kuba Krise
und https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow 1983. Letzterer erst diesen Mai.
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Re: Der Kalte Krieg 1983 - Wie Fehleinschätzungen und Provokationen beinahe den 3. Weltkrieg auslösten neuer Thread
PJS88 schrieb:
Stanislaw Jewgrafowitsch wurde für die Verhinderung des 3. Weltkrieges von der Sowjetunion abgestraft und unehrenhaft aus der Armee entlassen, da er nach Ansicht des einberufenen Militärgerichtes, seine Pflichten als Offizier verletzt hatte. 1998 wurde der Vorfall öffentlich.
Noch ein tapferer russischer Offizier:
Petrow traute dem eigenen Satellitensystem nicht und meldete der Militärführung einen Fehlalarm. Kurze Zeit später meldete das Computersystem eine zweite, dritte, vierte und fünfte abgefeuerte Rakete. Da das Satellitensystem letztlich keine weiteren Raketen meldete, ging Petrow weiterhin von einem Fehlalarm aus, da ein tatsächlicher Atomschlag seiner Ansicht nach mit deutlich mehr Raketen hätte stattfinden müssen. Erst nach 17 Minuten wurde aus den Daten der Bodenradare klar, dass tatsächlich keine Raketen heranflogen.
Am Morgen stellte sich heraus, dass das satellitengestützte sowjetische Frühwarnsystem Sonnenreflexionen auf Wolken in der Nähe der Malmstrom Air Force Base in Montana, wo auch US-amerikanische Interkontinentalraketen stationiert waren, als Raketenstarts fehlinterpretiert hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow#Nachspiel
Es gibt hier neuere Feststellungen zum Fall Petrow:
Petrow wurde für sein Verhalten seitens seiner Vorgesetzten weder belobigt noch belohnt – aber auch nicht bestraft. Eine ursprünglich für sein Handeln geplante Ordensverleihung blieb aus, denn als sich der Grund für die Anfälligkeit des Systems herausgestellt hatte, zogen Vorgesetzte die Geheimhaltung vor, um ihr eigenes Gesicht zu wahren. Jedoch erhielt er später einen Orden für andere Verdienste um den Aufbau der Anlage und wurde schließlich noch befördert. Er verließ das Militär im Folgejahr aus rein familiären Gründen, kehrte jedoch später als Zivilist wieder auf seinen früheren Posten zurück. Petrow starb am 19. Mai 2017 in Frjasino bei Moskau, wo er die letzten Jahrzehnte seines Lebens gewohnt hatte.
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