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Donald Trump der 45. Präsident der USA - wie weiter? Von Horrorszenarien bis business as usual

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Beitrag von Marek1964 Mi Nov 09, 2016 12:24 pm

Tja, nun ist das geschehen, was wohl die wenigsten, zumindest hier in Europa, gedacht haben. Das amerikanische Stimmvolk hat ihn gewählt. Wie sieht es jetzt aus? Die deutsche Politlandschaft, zumindest soweit ich das wahrgenommen habe, hat sich klar gegen ihn gestellt, etwa so wie die AfD (wer da anderer Ansicht ist, bitte hier einlassen und begründen). Das kann sich nun als Hypothek erweisen.

Es ist wohl der erste republikanische US Präsident, dessen Wahlsieg die Börsen negative Reaktionen nach sich zog, aber das nur kurzfristig. Ich kann mich an die Wahl von Ronald Reagan erinnern, da gab es gleich eine Hausse. Hier die Faz dazu:

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/dax-verdaut-ersten-schreck-nach-trump-sieg-14519891.html

Ich denke, das wird spannend, wie es weitergeht. Ich sehe das recht zwiespältig.

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Beitrag von Marek1964 Mi Nov 09, 2016 1:24 pm

Hier ein Artikel einer eigentlich konservativen Zeitung aus Basel. Es werden recht düstere Szenarien gezeichnet, für die Wirtschaft, für die Kohärenz der NATO, für eine freiere Hand von Putin in Osteuropa und Nahost.

http://bazonline.ch/ausland/amerika/das-bedeutet-der-trumptriumph-fuer-die-welt/story/21871784

Der Spiegel Kommentar spricht vom Sieg des Populismus.

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Beitrag von Moschusochse Mi Nov 09, 2016 10:03 pm

Ja, ich sehe auch den Sieg des Populismus und bin geschockt. Einfach nur Schockstarre. Weiss gar nicht was sagen. So wie wenn Björn Höcke jetzt Bundeskanzler wär. Oder wenn ich falsch liege, sagts mir - ich lass mich gern umstimmen.
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Beitrag von Falk v. K. Mi Nov 09, 2016 10:10 pm

Es bleibt abzuwarten, wie Trump agiert, wenn er im Amt ist. Es besteht kein Grund zur Panik...
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Beitrag von van Kessel Mi Nov 09, 2016 10:24 pm

Es wird mir in der veröffentlichten Meinung, viel zu viel Wert auf diese Wahl gelegt. Eine Dumpfbacke wie Trump kann garnicht anders, als den 'amerikanischen Weg' zu gehen. Und dieser Weg heißt, die Hegemonie der USA zu stärken, um diesem zunehmend lahmen Riesen, neue Luft zu verschaffen.

Kein Imperium hat alle Zeiten überdauert; auch das amerikanische wird es nicht können. Und wenn es nicht der dringend notwendg benötigte Außenfeind ist (viel Feind, viel Ehr'), so ist es die innere Zerrissenheit zwischen den Superreichen und Bettelarmen, in diesem Land der Freien und Braven, welche diesem Gebilde den Garaus machen wird. Da schlägt ein Trump höchstens wie ein Nero zu Buch, wird aber die Ablösung durch eine andere Macht nicht aufhalten können.

Daher wird die Sicht der deutschen Republik eher auf das gelbe Reich gerichtet sein müssen, denn auf ein abgewirtschaftetes Reich mit den weltweit meisten Flugzeugträgern. Die USA bringen keinen 'langen Marsch' zu Stande, da ihnen ihre puritanisch, eifernde Verkündungs-Eigenschaft, immer im Wege stehen wird.

Der Verlust der Innovationsfähigkeit der freien Welt, hat sich doch schon lange in der Entwicklung von geplanter Obsoleszenz erschöpft, damit das Mantra von Wachstum ein 'Gesicht' bekommt. Wie kann man auf einen Trump antworten?

Garnicht, oder nicht eher, als bis der Kapitalismus - gehüllt in den Mantel der Demokratie - den Geist aufgegeben hat. Je eher wir damit beginnen, diese Wirtschaftsform zu hinterfragen, desto früher können wir damit beginnen, diesen Paneten (das Raumschiff Erde) zu retten.

Trump? Unwichtig! Wichtig sollten uns eher die Qualität des Wassers, des Bodens und der Luft sein, welches wir trinken, welcher uns die Nahrung ermöglicht, und welche wir atmen, sein. Die Blähungen eines Hegemons gehen vorüber, unser Boden aber, benötigt Jahrzehnte, sich von der eingebrachten Gülle zu erholen. Ein 'weiter so!' kann es weder in den USA noch in Europa geben, sonst haben wir uns schneller an den Chinesen verkauft, als wir es uns in unseren Alpträumen vorstellen können.


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Beitrag von Wallenstein Do Nov 10, 2016 11:33 am

Prognosen abzugeben ist sehr schwierig. Trump will Amerika stärken, gleichzeitig sich aber aus bestehenden Konflikten zurückziehen. Wie das?

Ich vermute folgendes wird passieren, da dies Strategien sind, die nicht nur Trump verfolgt, sondern auch größere Teile der amerikanischen Elite.

Trump wird sich mit Putin arrangieren. Die USA werden wahrscheinlich ihre Truppen aus Osteuropa abziehen, die russischen Annektionen auf der Krim und in der Ostukraine wird man akzeptieren und irgendwann auch vertraglich legitimieren. Hegemoniebestrebungen Russlands in der Ukraine, dem Kaukasus, Zentralasien und vielleicht auch im Baltikum wird man keinen ernsthaften Widerstand leisten.

Die Europäer sollen die Probleme vor ihrer Haustür, z.B. im Nahen Osten, selber lösen. Dazu wird es aber wohl kaum kommen. Europa ist dazu gar nicht in der Lage, Washington ist auch viel zu sehr mit Israel verbunden und mit anderen nahöstlichen Staaten.

Die Europäer sollen ihre Verteidigung selber organisieren und vor allem auch finanzieren, ein alter amerikanischer Wunschtraum. Das wird möglicherweise durch Umstrukturierungen in der NATO tatsächlich erfolgen. Die Rüstungsausgaben werden bei uns erheblich anwachsen. Sollten die Amerikaner Teile ihrer früheren Hegemonie in Europa aufgeben, wird die neue Schlüsselrolle vermutlich Deutschland zufallen. Unser Land wird dann seine traditionelle Rolle als Führungsmacht in Mitteleuropa wieder einnehmen. Die EU wird als neuer Militärverband in der bisherigen Form wohl nicht taugen. Deutschland wird seine jetzige „sanfte“ Hegemonie in eine „harte“ Hegemonie umwandeln, um seine Interessen durchzusetzen. Eine Regierung nach Merkel, die unter dem Druck  populistischer Kreise steht, wird sehr viel radikaler deutsche Interessen durchsetzen wollen. Ob Frankreich dabei Partner ist oder Konkurrent, bleibt abzuwarten.

Die wirtschaftlichen Vorstellungen vom Trump sind ziemlich verworren. Im Grunde sind sie nur eine verschärfte Form der alten Reagonomics. Die hat aber gerade dazu geführt, dass die Spaltung der amerikanischen Gesellschaft so rasch fortgeschritten ist und eine massive Deindustrialisierung einsetzte, die alte, gut bezahlte Arbeitsplätze durch schlecht bezahlte Jobs in Dienstleistungsunternehmen ersetzte und eine gigantische Staatsverschuldung zu Folge hatte inclusive der enormen Verschuldung der vielen privaten Haushalte.

Es dürfte reine Demagogie sein, wenn er den Arbeitern die Wiederbelebung der alten, unrentablen Eisen- und Stahlindustrie verspricht. Dafür versteht er zu viel von der Wirtschaft, um so etwas nicht zu machen. Auch in den USA liegt die Zukunft in der vierten industriellen Revolution und nicht in der Rückkehr in das 19. Jahrhundert, als Eisen und Stahl die Wirtschaft dominierten. Und im Zeitalter der Globalisierung im Protektionismus sein Heil zu versuchen, dürfte auch nur schwer zu realisieren sein.

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Beitrag von Marek1964 Do Nov 10, 2016 12:42 pm

Wieder einmal eine gute Analyse - ja, an die Wahl von Ronald Reagan fühle ich mich auch erinnert, auch damals wurde er als Satanas und Kriegstreiber von einigen beschrieben. Allerdings war Ronald Reagan im Vergleich zu Trump ein Gentleman mit nur gelegentlichen Ausflügen in die Cowboy Welt, so empfinde ich das zumindest.

Was viele jetzt schreiben ist ja auch, dass das System, Kongress und allfällige Berater schon die wildesten Auswüchse werden verhindern können. Und man darf ja auch hoffen, dass nicht alles so heiss gegessen wird wie es im Wahlkampf gekocht wurde.

Hier ein Artikel mit dem Titel "tief durchatmen", der Übersicht über die Schweizer Presselandschaft bietet: http://www.tageswoche.ch/de/2016_46/schweiz/734529/Einmal-tief-durchatmen-Die-Kommentare-zu-Trump-am-Tag-danach.htm

Eine Frage noch an Dich, Wallenstein, (aber natürlich an jeden anderen auch) - wie wertest Du, dass sich die Umfrageinstitute so verhauen haben?

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Beitrag von Skeptik Do Nov 10, 2016 2:29 pm

Marek1964 schrieb:
Eine Frage noch an Dich, Wallenstein, (aber natürlich an jeden anderen auch) - wie wertest Du, dass sich die Umfrageinstitute so verhauen haben?

Eine Frage noch an Dich, Wallenstein, (aber natürlich an jeden anderen auch) - wie wertest Du, dass sich die Umfrageinstitute so verhauen haben?

Entweder sagt die „schweigende Mehrheit“ bei Umfragen nicht ihre ehrliche Meinung. Oder sie wird überhaupt nicht gefragt. Oder die Umfrageergebnisse werden in einer Art vorlaufendem Gehorsam im Sinne der Eliten gewertet. Man will ja weiter im Geschäft bleiben.

Trump selber gehört ja nicht zu diesen Eliten und wird von ihnen nicht als zugehörig gesehen. Da hilft auch nicht seine Privatschulausbildung und seine glänzenden geschäftlichen Erfolge. Sehr große Teile der weißen middle* class haben Trump grwählt. "Make America great again“ sprach sie im Herzen an. Und sie hoffen dabei „Make me great again!"

Steigt nicht auch Trump aus einer „fremden“ Welt herunter ins Weiße Haus? Schaut euch doch mal die Unterschiede an:

http://www.nytimes.com/2016/03/20/opinion/sunday/how-will-trump-redecorate-the-white-house.html?_r=0

Trump meinte dazu: “If I were elected I would probably look at the White House, and maybe touch it up a little bit,” he said. “But the White House is a special place, you don’t want to do much touching.” Was heißt bei Trump „a little bit“?

Für seine Frau stehen auch Veränderungen an : "So here’s the 1600 Pennsylvania Avenue question: Would Melania Trump, the sleek embodiment of the 1 percent and a repeatedly self-proclaimed independent woman, actually deign to live in the White House should her husband become president? Could she downsize from the Trumps’ $100 million tri-level penthouse inspired by Versailles to the second-floor residence of the executive “mansion” (quotes ours)?"

Und Marek, aus deinen verlinkten Zeitungskommentaren dieses: "Wenn US-Amerikaner Trump mit Reagan verglichen, gehe vergessen, dass Letzterer jahrelang Gouverneur von Kalifornien gewesen sei, bevor er ins Weisse Haus gewählt wurde, ruft die «Luzerner Zeitung» in Erinnerung. «Trump besitzt keinen solchen Erfahrungsschatz.» Niemand wisse, was er vorhabe. Vielleicht nicht einmal er selber."


* Joe Biden, der Vizepräsident Obamas, hat im Februar auf dem Forum in Davos ganz eindringlich vor dem Niedergang und den Ängsten der „middle class“ berichtet und gewarnt. Durch die industrielle Revolution 4.0 werden viele Arbeitsplätze überflüßig werden. Umso wichtiger ist eine enorme Aufstockung der Mittel für Bildung und Weiterbildung.


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Beitrag von Wallenstein Do Nov 10, 2016 3:02 pm

Warum die Meinungsforscher versagt haben, kann ich auch nicht sagen.

Trump hat allerdings vielleicht instinktiv entdeckt, dass die USA ihre Stellung als einzige Supermacht auf der Erde nicht mehr halten können. Sie sind am Rande ihrer Möglichkeiten angekommen. Wenn die Europäer ihre Verteidigung selber organisieren sollen, wenn er Südkorea und Japan empfiehlt, eigene Atomstreitkräfte aufzubauen, bedeutet das wohl nicht unbedingt eine Rückkehr zum klassischen Isolationismus früherer Zeiten, wohl aber, dass die USA in Zukunft nicht mehr Weltpolizist sein wollen, dass sie sich für viele Konflikte nicht mehr zuständig fühlen und Regionen sich selbst überlassen werden. Das Ergebnis wird dann eine völlig veränderte Weltordnung sein, eine multilaterale Staatenwelt, die dann erst zu einem neuen Gleichgewicht finden muss. Diese neue Welt wird sicherlich nicht friedlicher werden. Das Ergebnis ist aber völlig offen.


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Beitrag von van Kessel Do Nov 10, 2016 3:54 pm

hi "Wallenstein"
vorab, gute Analyse, wie bereits bestätigt.
Die Europäer sollen ihre Verteidigung selber organisieren und vor allem auch finanzieren, ein alter amerikanischer Wunschtraum. Das wird möglicherweise durch Umstrukturierungen in der NATO tatsächlich erfolgen.
hier, denke ich, sind noch einige Überlegungen fällig. Die NATO ist momentan eine, von Fremdstaaten bezahlte, Eingreiftruppe der USA. Es wäre töricht hier von den USA, den Bogen zu überspannen, und so die Europäer in eine europäische Militärorganisation zu 'drücken'.

Sollten die USA z.B. von Deutschland einen höheren Beitrag für Stationierungskosten verlangen, könnte eine selbstbewusste, deutsche Administration, die USA auffordern, ihre Soldaten anderen Ortes, denn mitten in einem Europa zu stationieren. Und hier muss erst einmal der 'Gegner' ausgemacht werden. Und da muss der Donald erst einmal Farbe bekennen, wen er als solchen ausmacht. Sollte er das Iranabkommen aufkündigen, sind eh neue Strategien erforderlich.
Die Rüstungsausgaben werden bei uns erheblich anwachsen. Sollten die Amerikaner Teile ihrer früheren Hegemonie in Europa aufgeben, wird die neue Schlüsselrolle vermutlich Deutschland zufallen. Unser Land wird dann seine traditionelle Rolle als Führungsmacht in Mitteleuropa wieder einnehmen. Die EU wird als neuer Militärverband in der bisherigen Form wohl nicht taugen. Deutschland wird seine jetzige „sanfte“ Hegemonie in eine „harte“ Hegemonie umwandeln, um seine Interessen durchzusetzen. Eine Regierung nach Merkel, die unter dem Druck  populistischer Kreise steht, wird sehr viel radikaler deutsche Interessen durchsetzen wollen. Ob Frankreich dabei Partner ist oder Konkurrent, bleibt abzuwarten.
nicht unbedingt müssen hier Kosten steigen, wenn Deutschland sich mal über seine Position im klaren ist. Franzosen und Briten* - oder die eifrigen Polen - könnten in Europa eine wesentlich stärkere Rolle übernehmen, weil der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands, nicht automatisch auch eine militärische Stärke gegenüber steht. Wenn Deutschland mal einen funktionierenden Transporter auf die Landebahn bringen wird, kann man darüber weiter spekulieren.

Deutschland als Hegemon ist nicht ernst gemeint? Die erwähnte wirtschaftliche Stärke, lässt einen schon mal träumen. Aber ein Land ohne Flugzeugträger und 'sonstiges Zubehör', kann schwerlich seinen Anspruch durchsetzen. Und nur mit dem Scheckbuch zu winken, verschleiert nicht die 'tönernen Füße'.

Selbstredend werden militärische Menschen wie Frau von der Leyen fordern, Deutschland müsse aufgerüstet werden. Man kann da nur auf eine Opposition hoffen, welche dem gegenübersteht. Die Zukunft verlangt andere Aufgaben, denn Muskelspiele 'unter Freunden', wenn wir sie (die Zukunft) gewinnen wollen.

Ein Trump wird uns nicht die Flüchtlinge 'abnehmen', wird den irren Diktator vom Bosporus nicht ausbremsen, und die Kriege und Konflikte der Welt nicht lösen können. Was die Amerikaner als notwendig betrachten, muss nicht die deutsche Sicht sein.

*welche ja noch nicht aus der Welt sind

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Beitrag von Marek1964 Do Nov 10, 2016 11:54 pm

Marek1964 schrieb:Eine Frage noch an Dich, Wallenstein, (aber natürlich an jeden anderen auch) - wie wertest Du, dass sich die Umfrageinstitute so verhauen haben?

Skeptik schrieb:Entweder sagt die „schweigende Mehrheit“ bei Umfragen nicht ihre ehrliche Meinung. Oder sie wird überhaupt nicht gefragt. Oder die Umfrageergebnisse werden in einer Art vorlaufendem Gehorsam im Sinne der Eliten gewertet. Man will ja weiter im Geschäft bleiben.

Wohl weitgehend alles zutreffend - dem bin ich hier auf den Grund gegangen: https://geschichte-forum.forumieren.de/t1000-uber-den-sinn-unsinn-und-die-zuverlassigkeit-von-umfragen-va-us-prasidentschaftswahlen-aber-auch-sonst#10695

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Beitrag von Wallenstein Sa Dez 10, 2016 1:24 pm

Donald Trump ist dabei, ein Kabinett aufzubauen, welches schon jetzt als die reichste Regierung aller Zeiten von den Journalisten bezeichnet wird. Tatsächlich ist es ein Klub der Milliardäre, der in Zukunft die USA regieren wird.

Der milliardenschwere Investmentbanker Wilbur Ross wird neuer Wirtschaftsminister. Ein finanzielles Schwergewicht mit Milliarden im Hintergrund ist der zukünftige Finanzminister, Steven Mnuchin, ehemals Goldman Sachs.

Mit Puzder als Arbeitsminister wird der Eigentümer einer Fast Food Kette in das Kabinett kommen. Er hatte sich in der Vergangenheit vor allem durch seine Minilöhne und seinen Kampf gegen weitere Rechte für Angestellte ausgezeichnet.

Scott Pruitt wird Umweltminister, er leugnet jede Form von Klimawandel, was nicht erstaunlich ist, da er in der Vergangenheit erhebliche Zuwendungen von der Öl – und Kohlewirtschaft erhielt.

Laut Trump wird der neoliberale Kurs der Reagan Ära neu aufgelegt werden. Die angekündigten Steuersenkungen werden vor allem den Milliardären selber nützen. Gleichzeitig soll das Militär aber erheblich verstärkt werden.
Steuersenkungen, also weniger Einnahmen, und wachsende Rüstungsausgaben führten aber schon bei Reagan zu einer gewaltigen Staatsverschuldung und zu einem enormen Auseinanderdriften der amerikanischen Gesellschaft in einige Superreiche und viele „Working poor“, Leute, die trotz mehrerer Jobs nicht auf einen grünen Zweig kommen, weil die Löhne zu niedrig sind, gerade im Dienstleistungsbereich, der an die Stelle der Industriebetriebe getreten ist.

Alle Hoffnung liegt auf dem „Trickle down effect“, also, das der Reichtum oben auch unten ankommt. Das hat aber schon in den achtziger Jahren nicht richtig funktioniert.

Die Marxisten behaupteten, dass im Spätkapitalismus das Finanzkapital herrscht. Zumindest für Trump würde dies sogar zutreffen.

Zumindest ein Versprechen hat Trump bereits erfüllt. Er wollte die Lobbyisten bekämpfen. Indem er diese Leute jetzt direkt in sein Kabinett mit aufnimmt, bleibt ihnen in Zukunft der Umweg über die Lobby erspart.


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Beitrag von Skeptik Sa Dez 10, 2016 4:45 pm

Mit Puzder als Arbeitsminister wird der Eigentümer einer Fast Food Kette in das Kabinett kommen. Er hatte sich in der Vergangenheit vor allem durch seine Minilöhne und seinen Kampf gegen weitere Rechte für Angestellte ausgezeichnet.

Andrew Puzder hat aber in seinen Fastfood-Ketten gute Erfahrungen mit den Immigranten gemacht, die sein zukünftiger Chef ja alle rauswerfen will: „…es seien sehr hart arbeitende, einsatzfreudige, kreative Leute, die wirklich zu würdigen wissen, dass sie Arbeit haben“. Ohne sie könnte er seine Freßbuden sicher schließen, denn Einheimische würden oft sagen „Ich kann nicht glauben, dass ich diesen Job machen muss.“

Für die staatliche Agentur zur Förderung von kleinen Unternehmen und Start-ups hat er eine alte Bekannte aus dem Wrestling-Milieu gefunden: Linda McMahon, die Besitzerin einer Wrestling-Veranstaltungsagentur. Sie kennt ihren Donald und wird ihn hoffentlich zu nehmen wissen, sollte er auch im Weißen Haus von der im liebgewordenen Sportart Gebrauch machen:

https://www.youtube.com/watch?v=jkghtyxZ6rc

Da können sich die Taliban schon mal warm anziehen!

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Beitrag von Wallenstein Di Dez 13, 2016 2:02 pm

@Skeptiker@

Die frühere Chefin der Wrestlingfirma WWE, Linda McMahon, ist ebenfalls mehrere Milliarden schwer (an Dollars, nicht an Pfunden). Sie wird neue Mittelstands-Beauftragte der Regierung.

Als WWE-Chefin ließ sie die Wrestler freiberuflich arbeiten und sparte sich so Leistungen wie Kranken- oder Arbeitslosenversicherung. Gerade weniger bekannte Wrestler sind häufig von Altersarmut bedroht.

Der neue Arbeitsminister Puzder zahlt den Angestellten in seinen Frittenbuden natürlich nur den Mindestlohn, Überstunden werden nicht vergütet, Kranken - oder gar Altersversicherung gibt es selbstverständlich nicht. Puder möchte auch gerne die von Obama geschaffene Krankenversicherung wieder abschaffen.

Die viel gescholtenen Illegalen sind ein wichtiges Rückgrat der amerikanischen Wirtschaft. Deshalb weigern sich auch einige Bürgermeister von Großstädten, sie abzuschieben. Gerade die Kumpels von Trump profitieren von diesen Lohnsklaven. Das weiß er natürlich auch und will nun nicht mehr 11 Millionen, sondern nur noch 2 Millionen abschieben. Im Moment werden jährlich 500.000 abgeschoben, die gleiche Anzahl kehrt illegal zurück. Im Endeffekt wird sich die Zahl der Illegalen nur wenig ändern.

Rex Tillerson, der Chef des größten amerikanischen Energiekonzerns ExxonMobil, wird neuer US-Außenminister. Damit ist sichergestellt, dass die amerikanische Außenpolitik in Zukunft direkt von den Öl-Multis gesteuert wird.

Unter Trump übernehmen die Superreichen in Amerika direkt die Regierung, ökonomische und politische Macht verschmelzen ineinander. Das ist nur folgerichtig, können sie doch so am besten ihre Interessen durchsetzen.

Hieß es einst: „Das Kapital herrscht, aber es regiert nicht. Es begnügt sich damit, die Regierung zu beherrschen“, so wird dies in Zukunft anders.

Der Club der Milliardäre ist in Sachen Politik völlig unerfahren, niemand kennt sich aus. Trump ist zudem sehr dünnhäutig und nachtragend. Er lässt sich von Emotionen leiten, wie man an dem unnötigen Disput mit China erkennen kann. Das ist keine gute Voraussetzung.

Sein Umweltminister Scott Pruitt erklärt ja alle wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimaandel einfach für falsch, vor allem auch, nachdem ihn die Energieindustrie so reichlich mit Geld ausgestattet hat. Durch keinerlei Sachkenntnis getrübt, geht es jetzt der Umwelt an den Kragen. Egal, Hauptsache, der Profit stimmt.

Die meisten Minister stammen aus dem „Alten Geld“, sie sind keine Self-Made Men, sondern haben ihr Vermögen geerbt. Damit bestätigt sich, was Soziologen schon seit längerer Zeit feststellen: Die USA werden immer mehr zu einer feudalen Gesellschaft, in der die Gnade der Geburt ausschlagend wird und nicht die individuelle Leistung. Der Geldadel wird zum Geburtsadel.

Vielleicht ist der neue Verteidigungsminister Mattis, von seinen Soldaten liebevoll „Mad Dog“ genannt, ein ausgleichendes Element in dem neuen Kabinett. Er hat keine Milliarden im Hintergrund, ist aber ein knallharter General.

Alles in allem, schaut man sich die zukünftige Regierung der USA an, gibt es keinen Grund, allzu optimistisch zu sein, weder für die USA noch für die Welt insgesamt.



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Beitrag von Marek1964 Mi Dez 14, 2016 10:03 pm

Das alles sieht in der Tat nicht gut aus. Als Schweizer Proporzdemokraten ärgert mich vor allem, dass ja Trump weniger Stimmen hatte als Hillary Clinton. Warum sind die doch so fortschrittsfreudigen Amerikaner in diesem Punkt so hyperkonservativ? Im Jahre 2000 wurde ja George Bush so gewählt, und schon da gab es Streitereien um Stimmenauszählungen. Warum hat man das System nicht reformiert, das den Wählerwillen besser abbildet?

Nun kommt also ein noch ungehemmterer Kapitalismus? Ich meine, ich bin kein Sozi und kein Wirtschaftsfeind, aber das ist ja dann auch nicht der Weg, immer mehr soziales Strandgut und Billigarbeitsplätze zu bieten.

Schon Ronald Reagan sehe ich sehr zwispältig, hat er doch die extreme Verschuldung und das Aussenhandelsdefizit der USA eingeleitet. Wenn das so weitergeht, dann ist das nicht gut.

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Beitrag von Gontscharow Do Dez 22, 2016 3:47 pm

Seit Ronald Reagan haben alle Präsidenten der USA die Verschuldung des Landes hemmungslos erhöht, am bislang drastischsten durch Obama.
Wie es aussieht, könnte Trump Obamas Rekord in diesem Punkt brechen, zumindest
wenn er umsetzt, was er angekündigt hat.
Da man aber bei Trump noch weniger als bei anderen Politikern weiß, was von dem vielen, das er angekündigt hat, umgesetzt werden wird, sage ich mir "Abwarten". Nach den ersten drei Monaten seiner Präsidentschaft - den berühmten 100 Tagen -
wird man schon weniger im Nebel stochern als jetzt.
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Beitrag von Skeptik Do Dez 22, 2016 7:53 pm

Schon nach 40 Tagen wird es knapp werden für Donald Trump. Ende Februar 2017 erreicht der Schuldenstand der USA wieder seine erlaubte Grenze. Da muß im Kongress erneut verhandelt werden um eine Erhöhung. Wie sich die Demokraten da wohl verhalten werden? Ohne Restriktionen wird Trump da nicht weiter regieren können.

http://www.handelsblatt.com/politik/international/staatsschulden-us-finanzminister-sieht-zahlungsunfaehigkeit-nahen/9372190.html

https://en.wikipedia.org/wiki/United_States_debt_ceiling

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Beitrag von Gontscharow Do Dez 22, 2016 8:00 pm

Der Handelsblattartikel ist interessant ! Tja, wie werden die Demokraten sich wohl verhalten ? Vielleicht können sie der Versuchung nicht widerstehen, sich für dasnVerhalten der Republikaner zu revanchieren, als sie selbst in dieser Lage waren.
Da die USA sehr gesplaten sind, ist das sogar wahrscheinlich.
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Beitrag von Wallenstein Fr Dez 23, 2016 11:33 am

@Skeptik und Gontscharow

Ich verstehe eure Beiträge nicht. Der Artikel aus dem Handelsblatt stammt aus dem Jahre 2014 (23.01.2014), ist Schnee von gestern und bezog sich auf Obama.

Die Republikaner haben inzwischen sowohl im Kongress als auch im Repräsentantenhaus die Mehrheit, die Demokraten haben nichts zu melden. Die Schwierigkeiten für Obama bestanden darin, dass er immer gegen die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus regieren musste, deshalb gab es jedes Jahr die politischen Spielchen im Frühjahr.
Trump hat in beiden Häusern eine Mehrheit. Wer soll ihn denn jetzt aufhalten, die Schuldengrenze erneut zu überschreiten?

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Beitrag von Skeptik Fr Dez 23, 2016 11:47 am

Wallenstein schrieb:@Skeptik und Gontscharow

Ich verstehe eure Beiträge nicht. Der Artikel aus dem Handelsblatt stammt aus dem Jahre 2014 (23.01.2014), ist Schnee von gestern und bezog sich auf Obama.

Die Republikaner haben inzwischen sowohl im Kongress als auch im Repräsentantenhaus die Mehrheit, die Demokraten haben nichts zu melden. Die Schwierigkeiten für Obama bestanden darin, dass er immer gegen die republikanische Mehrheit im Repräsentantenhaus regieren musste, deshalb gab es jedes Jahr die politischen Spielchen im Frühjahr.
Trump hat in beiden Häusern eine Mehrheit. Wer soll ihn denn jetzt aufhalten, die Schuldengrenze erneut zu überschreiten?

Das stimmt schon, Wallenstein. Aber diese Schuldengrenze (dept ceiling) kann sicher nicht so einfach außer Kraft gesetzt werden: "Before the creation of the debt ceiling, the president determined how much debt could be incurred in a given time. This was changed in 1917 to prevent the president from having too much borrowing power."
Sicher kann das nicht mit der einfachen Mehrheit der Republikaner geändert werden und gibt den Demokraten eine Gelegenheit zum Piesacken.

Auf der anderen Seite haben die Amerikaner ein sprechendes Bild für ihren gedankenlosen Umgang mit den Finanzen. Irgendwer wird's schon richten. Und bis dahin spielen sie "kicking the can down the road".

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Beitrag von Wallenstein So Jan 15, 2017 12:51 pm

Trump macht seine Politik anscheinend so weiter wie vorher den Wahlkampf. Er „kommuniziert“ mit seinen Tweets per Twitter mit dem Rest der Welt. Er pöbelt und schimpft so rum wie auf seinen Wahlveranstaltungen. Es ist ihm völlig egal, ob er sich mit China oder anderen Mächten damit anlegt. Er ist extrem dünnhäutig und nimmt jede Kritik persönlich. Sein Motto lautet „Trump first“. Wer ihm widerspricht, wird platt gemacht. Einiger halten ihn für einen Soziopathen.

Ich glaube, dass er eine große Gefahr für die Welt ist. Trump beschimpft Mexiko, den Iran und die Chinesen. Er wird schwere Krisen auslösen, weil er wahrscheinlich auch gar nicht begreift, was er für einen Schaden anrichtet.

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Beitrag von Marek1964 So Jan 15, 2017 12:56 pm

Ich halte diese getwittere für eine fürchterliche Errungenschaft, also, wenn man sie in der Politik und in dieser Weise einsetzt. Oberflächlich, provozierend. Ich frage mich, ob es daran liegt, dass ich älter geworden bin oder ob es wirklich an diesem Tool liegt. Wobe das Tool ja nichts dafür kann, es ist die Art, wie es benutzt wird.

Was hält Ihr eigentlich von den Nachrichten, Russland hätte den Wahlkampf beeinflusst?

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Beitrag von Wallenstein So Jan 15, 2017 1:37 pm

@Marek1964
Was hält Ihr eigentlich von den Nachrichten, Russland hätte den Wahlkampf beeinflusst?


Das mag ja stimmen, halte ich allerdings nicht für besonders wichtig. Da Trump und Putin beides Egomanen sind, glaube ich auch nicht an eine dauernde Freundschaft. Bei der ersten Gelegenheit wird es krachen.

Putin und Trump mögen ähnliche Charaktere sein. Das waren Stalin und Hitler auch. Diese beiden Diktatoren interessierten sich damals gegenseitig füreinander. Der sowjetische Geheimdienst ließ ein Buch über Hitler schreiben nach den Aussagen seiner Leibgardisten. Dieses Buch war nur für Stalin bestimmt, der es auch mit Kommentaren versah. Den Röhm-Putsch kommentierte er mit Bemerkungen wie: „Sehr gut gemacht. Richtig“. Stalin hatte seine Weggenossen ja ebenfalls liquidiert.

Hitler war auch sehr an Stalin interessiert. Er bedauerte es später, dass er nicht rechtzeitig auch seine Generäle beseitigt hatte wie Stalin während der „Großen Säuberung“.

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Beitrag von Marek1964 So Jan 15, 2017 1:49 pm

Wallenstein schrieb:Hitler war auch sehr an Stalin interessiert. Er bedauerte es später, dass er nicht rechtzeitig  auch seine Generäle beseitigt hatte wie Stalin während der „Großen Säuberung“.

Schon ziemlich OT, aber dieses Zitat kenne ich aus Eichingers Monumentalfilm "Der Untergang". Ist eigentlich dies historisch belegt? Hier, wer sich das mit Bruno Ganz in der Hauptrolle zu Gemüte führen lassen möchte, hier der Ausschnitt: https://www.youtube.com/watch?v=HrykxldHKqE

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Beitrag von Wallenstein Mo Jan 16, 2017 12:12 pm

Trump pöbelt weiter. Jetzt drohte er den deutschen Autobauern mit Strafzöllen, ähnliches hatte er auch schon den Japanern prophezeit. Er beklagte sich darüber, dass überall in den USA ein Mercedes Benz zu sehen ist, in Deutschland aber so gut wie keine Chevrolets. Das ist natürlich auch eine Frage der Qualität und man muss die Entscheidung den Konsumenten überlassen. Die Deutschen Firmen lassen sich nicht beeindrucken. BMW baut beispielsweise ohnehin in den USA mehr Autos als in Deutschland. Sie wären von Zöllen nicht betroffen.

Will Trump einen Handelskrieg heraufbeschwören? Die Erfahrung zeigt, dass es dann längerfristig nur Verlierer gibt.

Trump lobt den Brexit und hofft auf weitere Austritte, denn die EU sei nur ein deutsches Unternehmen. Ein zersplittertes Europa ist natürlich von Vorteil für die USA, übrigens auch für Putin, denn das würde die Position der Großmächte erheblich stärken.

Trump wird offensichtlich von Testosteron und Emotionen gesteuert und so wird auch seine Politik sein, die er in Zukunft weiterhin hauptsächlich durch kleine Tweets in Twitter der Welt mitteilen wird, denn die Medien seien ohnehin alle gegen ihn, offensichtlich eine Art amerikanische Lügenpresse.

Er erinnert mich stark an frühere Chefs, die ich hatte. In sich selbst verliebt, launisch, was heute richtig ist, das ist schon morgen wieder völlig falsch und verkehrt. Einerseits sehr charmant und liebenswürdig, dann wieder cholerische Tobsuchtsanfälle. Mit solchen Leuten kann man schwer auskommen, weil sie unberechenbar sind in ihren Reaktionen.
In der Politik kommt es auf Ausgleich und Kompromisse an. Das ist aber für einen Geschäftsmann wie Trump völlig neues Gebiet. Bei ihm gibt es nur Gewinner oder Verlierer und der Gewinner bekommt alles und der Verlierer nichts. So kann man sich auf dem Immobilienmarkt in New York behaupten, für die Weltpolitik ist das nicht die richtige Methode.

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