Nach der Apokalypse beginnt das Paradies
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Nach der Apokalypse beginnt das Paradies
In vielen Religionen ist das Ende der Welt nicht das endgültige Aus. Danach entsteht eine neue, bessere Welt, so behauptet es jedenfalls die Bibel. Und in anderen Religionen wechseln sich Untergang und Neuschöpfungen regelmäßig immer wieder ab. Instinktiv haben die Menschen gewusst, was die Naturwissenschaften heute bestätigen können. Auf der Erde kam es wiederholt zwar nicht zu Weltuntergängen, wohl aber zum Massenaussterben von Lebewesen und der anschließenden Entstehung vieler neuer Arten. Besonders verheerend war die Katastrophe am Ende des Perm vor 252 Millionen, die sogenannte PT-Grenze, Perm-Trias Ereignis, als 95 % aller Arten aus noch nicht genau geklärten Gründen ausstarben und das Leben auf der Erde beinahe erloschen wäre.
Bekannter ist das Ende der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hervorgerufen durch den Einschlag eines Asteroiden von 10-15 km Länge in Yukatan, Mexiko, nicht weit entfernt von der Stadt Merida. Das Zentrum befand sich bei dem heutigen Ort Chicxulub (Das Wort stammt aus der Maya-Sprache und bedeutet vermutlich Teufelsschweif).
Bei seinem Aufprall verwandelte sich seine kinetische Energie schlagartig in Wärmeenergie, vermutlich entsprach die Explosion der von 1 Millionen Atombomben vom Typ Hiroshima. Der Krater hatte einen Durchmesser von 180 km Breite und eine Tiefe von 10 km. Er ist heute nicht mehr an der Oberfläche sichtbar. Für Geologen ist die Katastrophe erkennbar durch die sogenannte KT-Schicht, eine weltweite schwarze Ablagerung ohne Lebensspuren. Sie trennt die Kreidezeit von dem nachfolgenden Tertiär.
In der größeren Umgebung des Einschlags wurde alles Leben durch die Hitze und die Schockwelle augenblicklich ausgelöscht. Die Explosion schleuderte eine riesige Wolke aus pulverisiertem und verdampftem Gestein aus dem Krater ins Weltall. Diese war vermutlich 100mal größer als die Masse des Asteroiden selbst. Im Weltall kondensierte diese Wolke wieder zu kleinen Gesteinskugeln, die rund um den Globus innerhalb der nächsten 72 Stunden als Meteorite auf die Erde zurückstürzten. Sie verglühten in der Atmosphäre und heizten diese stellenweise bis auf 400 Grad auf. Alle Wälder gingen weltweit in Flammen auf. Die Luft wurde so heiß, das ein großer Teil der Lebewesen zugrunde ging. Anschließend haben riesige Mengen an Ruß, Asche und Gesteinstrümmer für Jahre die Erde verdunkelt und in Dunkelheit gehüllt. Die durch das Feuer entstandenen Stickoxide führten zur Herausbildung von saurem Regen, zudem waren die Wolken mit Schwefelsäure und giftigen Metallen gesättigt, da der Asteroid eine schwefelhaltige Ablagerung mit Schwermetallen im Gestein getroffen hatte.
Was nicht direkt nach dem Einschlag gestorben war, ging nun zugrunde. Das Fehlen der Sonnenstrahlung führte zum Zusammenbruch der Photosynthese der Pflanzen, damit brachen die Nahrungsketten zusammen. Es wurde empfindlich kalt, Eispanzer überzogen Teile der Erde. Auch als sich der Staub langsam verzog und die Sonne wieder durchbrach, blieb es durch die vielen in der Luft verbliebenen Aerosole empfindlich kalt. Nachdem diese aber verschwunden waren, wurde der Eiskeller zum Treibhaus. Die Explosion hatte viel Kohlendioxyd freigesetzt und nun wurde es eine Zeitlang unerträglich heiß. Explosion, Dunkelheit, Kälte und schließlich das Hitzebad töteten 75% aller Arten auf der Erde, unter anderem sämtliche Dinosaurier. Doch diese Phase dauerte vermutlich höchstens einige hundert Jahre, danach fand die Erde zu einem neuen Gleichgewichtszustand zurück.
Wie war das Leben auf der Erde danach? Während der Dunkelheit hatten sich explosionsartig überall Pilze auf der Erde ausgebreitet, da sie keine Photosynthese benötigen. Doch danach kehrte die normale Vegetation schnell wieder zurück. Pflanzensamen können Jahrhunderte überleben, bis sie in einem günstigen Moment wieder keimen können. Und nun war die Erde frei. Das Klima war ausgesprochen günstig, viel wärmer als heute, und es war feucht, die Polkappen blieben eisfrei. Explosionsartig konnten die Pflanzen, hauptsächlich Bedecktsamer, wie schon am Ende Kreidezeit, die führende Rolle in der Flora übernehmen. Blütenpflanzen und Laubbäume verdrängten die Koniferen und Farne. Ein riesiger Wald bedeckte die gesamte Erde, von den Polen bis zum Äquator. Und dieser Wald war viel dichter als vorher, da es keine großen Pflanzenfresser mehr gab. Die riesigen Saurier hatten früher Lichtungen und Schneisen geschlagen und durch ihr Fressverhalten parkartige Savannenlandschaften geschaffen. Doch nun war die ganze Welt ein riesiger, üppiger, botanischer Garten, nur schwer zu durchdringen.
Und noch etwas hatte sich geändert: Der Wald war völlig leer! Die Tierwelt erholte sich viel langsamer als die Pflanzenwelt. Gab es in der späten Kreidezeit eine Unmenge gefährlicher Raubsaurier in den meist eher lichten Wäldern, hätte sich ein Mensch nun völlig ungefährdet im Dschungel bewegen können. Einige Reptilien hatten überlebt, Krokodile an den Flussläufen und einige Schlangen, sonst aber bevölkerten vor allem Vögel die Baumwipfel, die die Katastrophe überlebt hatten. Mehrere Arten von ihnen würden sich später zu riesigen Raubvögeln entwickeln, doch das dauerte noch Jahrmillionen. Einige Säugetiere hatten überlebt, wie zum Beispiel die Carpolestiden, ein Baumbewohner und Vorfahre der Primaten mit großen Augen, die auf Nachtaktivität hinweisen. Er sah ähnlich aus wie die mit ihm verwandten Spitzmäuse, die gleichfalls überlebten. Und der Oxyclacnus, ein wieselähnlicher kleiner Räuber, Vorfahre aller behuften Säugetiere wie Schweine, Elefanten, Kamele, Pferde usw. Verstohlen huschten sie durch die leere Welt. Noch hatten sie nicht registriert, dass die gefährlichen Echsen verschwunden waren. Und Krankheitserreger? Sie sind in der Regel an Wirte gebunden und die meisten waren jetzt tot. Insekten gab es aber zuhauf, die vielen Blütenpflanzen, die sich schon zur Saurierzeit gebildet hatten, boten ihnen reichlich Nahrung.
Das frühe Tertiär, ein tropisches Paradies voller Pflanzen und Blüten, ohne gefährliche Tiere, eine jungfräuliche, fast unbewohnte Welt. Der Einschlag hatte einen Garten Eden erschaffen, der auf seine Erschließung zu warten schien.
Ironisch könnte man sagen: Apokalypse? Na und, das ist doch kein Weltuntergang. In der Tat, danach entsteht ein neues Paradies, so wie es die Religionen behaupten. Die Gläubigen unter uns sollten deshalb Gott um einen neuen Einschlag bitten, alle anderen blicken derweil mit ihren Teleskopen sehnsuchtsvoll in den Nachthimmel und warten auf den Erlöser. Irgendwann wird er kommen, ein neuer Asteroid und alles zunächst vernichten. Daran besteht kein Zweifel. Das Paradies nach einem neuen Einschlag wird allerdings einen kleinen Schönheitsfehler haben: Es wird dort keine Menschen geben. Aber vielleicht ist es ja gerade deshalb ein Paradies.
Möglichweise brauchen wir aber gar nicht so lange zu warten, bis ein neuer Asteroid kommt. Die Menschen sind die erste Spezie, die ihren Untergang selber herbeiführen könnte. Dann ist das Paradies schon in greifbare Nähe gerückt.
Bekannter ist das Ende der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren, mit sehr großer Wahrscheinlichkeit hervorgerufen durch den Einschlag eines Asteroiden von 10-15 km Länge in Yukatan, Mexiko, nicht weit entfernt von der Stadt Merida. Das Zentrum befand sich bei dem heutigen Ort Chicxulub (Das Wort stammt aus der Maya-Sprache und bedeutet vermutlich Teufelsschweif).
Bei seinem Aufprall verwandelte sich seine kinetische Energie schlagartig in Wärmeenergie, vermutlich entsprach die Explosion der von 1 Millionen Atombomben vom Typ Hiroshima. Der Krater hatte einen Durchmesser von 180 km Breite und eine Tiefe von 10 km. Er ist heute nicht mehr an der Oberfläche sichtbar. Für Geologen ist die Katastrophe erkennbar durch die sogenannte KT-Schicht, eine weltweite schwarze Ablagerung ohne Lebensspuren. Sie trennt die Kreidezeit von dem nachfolgenden Tertiär.
In der größeren Umgebung des Einschlags wurde alles Leben durch die Hitze und die Schockwelle augenblicklich ausgelöscht. Die Explosion schleuderte eine riesige Wolke aus pulverisiertem und verdampftem Gestein aus dem Krater ins Weltall. Diese war vermutlich 100mal größer als die Masse des Asteroiden selbst. Im Weltall kondensierte diese Wolke wieder zu kleinen Gesteinskugeln, die rund um den Globus innerhalb der nächsten 72 Stunden als Meteorite auf die Erde zurückstürzten. Sie verglühten in der Atmosphäre und heizten diese stellenweise bis auf 400 Grad auf. Alle Wälder gingen weltweit in Flammen auf. Die Luft wurde so heiß, das ein großer Teil der Lebewesen zugrunde ging. Anschließend haben riesige Mengen an Ruß, Asche und Gesteinstrümmer für Jahre die Erde verdunkelt und in Dunkelheit gehüllt. Die durch das Feuer entstandenen Stickoxide führten zur Herausbildung von saurem Regen, zudem waren die Wolken mit Schwefelsäure und giftigen Metallen gesättigt, da der Asteroid eine schwefelhaltige Ablagerung mit Schwermetallen im Gestein getroffen hatte.
Was nicht direkt nach dem Einschlag gestorben war, ging nun zugrunde. Das Fehlen der Sonnenstrahlung führte zum Zusammenbruch der Photosynthese der Pflanzen, damit brachen die Nahrungsketten zusammen. Es wurde empfindlich kalt, Eispanzer überzogen Teile der Erde. Auch als sich der Staub langsam verzog und die Sonne wieder durchbrach, blieb es durch die vielen in der Luft verbliebenen Aerosole empfindlich kalt. Nachdem diese aber verschwunden waren, wurde der Eiskeller zum Treibhaus. Die Explosion hatte viel Kohlendioxyd freigesetzt und nun wurde es eine Zeitlang unerträglich heiß. Explosion, Dunkelheit, Kälte und schließlich das Hitzebad töteten 75% aller Arten auf der Erde, unter anderem sämtliche Dinosaurier. Doch diese Phase dauerte vermutlich höchstens einige hundert Jahre, danach fand die Erde zu einem neuen Gleichgewichtszustand zurück.
Wie war das Leben auf der Erde danach? Während der Dunkelheit hatten sich explosionsartig überall Pilze auf der Erde ausgebreitet, da sie keine Photosynthese benötigen. Doch danach kehrte die normale Vegetation schnell wieder zurück. Pflanzensamen können Jahrhunderte überleben, bis sie in einem günstigen Moment wieder keimen können. Und nun war die Erde frei. Das Klima war ausgesprochen günstig, viel wärmer als heute, und es war feucht, die Polkappen blieben eisfrei. Explosionsartig konnten die Pflanzen, hauptsächlich Bedecktsamer, wie schon am Ende Kreidezeit, die führende Rolle in der Flora übernehmen. Blütenpflanzen und Laubbäume verdrängten die Koniferen und Farne. Ein riesiger Wald bedeckte die gesamte Erde, von den Polen bis zum Äquator. Und dieser Wald war viel dichter als vorher, da es keine großen Pflanzenfresser mehr gab. Die riesigen Saurier hatten früher Lichtungen und Schneisen geschlagen und durch ihr Fressverhalten parkartige Savannenlandschaften geschaffen. Doch nun war die ganze Welt ein riesiger, üppiger, botanischer Garten, nur schwer zu durchdringen.
Und noch etwas hatte sich geändert: Der Wald war völlig leer! Die Tierwelt erholte sich viel langsamer als die Pflanzenwelt. Gab es in der späten Kreidezeit eine Unmenge gefährlicher Raubsaurier in den meist eher lichten Wäldern, hätte sich ein Mensch nun völlig ungefährdet im Dschungel bewegen können. Einige Reptilien hatten überlebt, Krokodile an den Flussläufen und einige Schlangen, sonst aber bevölkerten vor allem Vögel die Baumwipfel, die die Katastrophe überlebt hatten. Mehrere Arten von ihnen würden sich später zu riesigen Raubvögeln entwickeln, doch das dauerte noch Jahrmillionen. Einige Säugetiere hatten überlebt, wie zum Beispiel die Carpolestiden, ein Baumbewohner und Vorfahre der Primaten mit großen Augen, die auf Nachtaktivität hinweisen. Er sah ähnlich aus wie die mit ihm verwandten Spitzmäuse, die gleichfalls überlebten. Und der Oxyclacnus, ein wieselähnlicher kleiner Räuber, Vorfahre aller behuften Säugetiere wie Schweine, Elefanten, Kamele, Pferde usw. Verstohlen huschten sie durch die leere Welt. Noch hatten sie nicht registriert, dass die gefährlichen Echsen verschwunden waren. Und Krankheitserreger? Sie sind in der Regel an Wirte gebunden und die meisten waren jetzt tot. Insekten gab es aber zuhauf, die vielen Blütenpflanzen, die sich schon zur Saurierzeit gebildet hatten, boten ihnen reichlich Nahrung.
Das frühe Tertiär, ein tropisches Paradies voller Pflanzen und Blüten, ohne gefährliche Tiere, eine jungfräuliche, fast unbewohnte Welt. Der Einschlag hatte einen Garten Eden erschaffen, der auf seine Erschließung zu warten schien.
Ironisch könnte man sagen: Apokalypse? Na und, das ist doch kein Weltuntergang. In der Tat, danach entsteht ein neues Paradies, so wie es die Religionen behaupten. Die Gläubigen unter uns sollten deshalb Gott um einen neuen Einschlag bitten, alle anderen blicken derweil mit ihren Teleskopen sehnsuchtsvoll in den Nachthimmel und warten auf den Erlöser. Irgendwann wird er kommen, ein neuer Asteroid und alles zunächst vernichten. Daran besteht kein Zweifel. Das Paradies nach einem neuen Einschlag wird allerdings einen kleinen Schönheitsfehler haben: Es wird dort keine Menschen geben. Aber vielleicht ist es ja gerade deshalb ein Paradies.
Möglichweise brauchen wir aber gar nicht so lange zu warten, bis ein neuer Asteroid kommt. Die Menschen sind die erste Spezie, die ihren Untergang selber herbeiführen könnte. Dann ist das Paradies schon in greifbare Nähe gerückt.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Nach der Apokalypse beginnt das Paradies
Wallenstein schrieb:
Möglichweise brauchen wir aber gar nicht so lange zu warten, bis ein neuer Asteroid kommt. Die Menschen sind die erste Spezie, die ihren Untergang selber herbeiführen könnte. Dann ist das Paradies schon in greifbare Nähe gerückt.
Herrlich, wie Du die Jahrmillionen auf einer einzigen Seite zusammengefaßt hast. Und Du hast recht, wenn der Mensch den natürlichen Lauf der Dinge nicht abwarten kann, ist es ihm unbenommen dem Ganzen etwas nachzuhelfen.
Die täglichen Probleme werden wohl immer dieselben bleiben. Das Computerprogramm hier scheint das auch schon verinnerlicht zu haben. Denn unter Deinem Beitrag gibt er schon die gewohnten Hinweise:
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