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Asymmetrischer Krieg(e)

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Asymmetrischer Krieg(e) Empty Asymmetrischer Krieg(e)

Beitrag von van Kessel Di Apr 04, 2017 5:00 pm

Definition aus wiki (kurz):
Ein asymmetrischer Krieg ist eine militärische Auseinandersetzung zwischen Parteien, die waffentechnisch, organisatorisch und strategisch stark unterschiedlich ausgerichtet sind.
dies sollte als Einstieg genügen; sicherlich ist bei den div. Suchmaschinen noch mehr zu erlesen, aber hier geht es ja um eine Diskussion.

Ich dachte mir, was ist denn so ein richtig, klassischer Krieg?, und mein Blick fiel auf den Bücherschrank mit dem Bello Gallicum. Klasse, passte alles, zwei fast gleichstarke Gegner, Festungen, Belagerungen und offene Feldschlachten. Und ein paar Jahrhunderte später, das Gegenteil. Eine organisierte Armee mit Divisionen, Fourage, Reiterei und allem was des Feldherrn Auge erfreut.

Ein Typ aber, namens Arminius - wahrscheinlich nur Armin, der aber das Pech hatte, als Edelgeisel bei den Römern zu landen, und deshalb nur der Arminius war - müpfte auf, und schlug in einer Guerillataktik, die hochgerüsteten Römer. Er hatte nämlich seinen Bello Gallicum gelesen und vom ollen Cäsar die strikte Weisung befolgt, dass man immer als agierende Partei, den Ort und Zeitpunkt der 'Zusammenkunft' bestimmt.

Jahrtausende später, ist das Prinzip noch immer gültig. Aber bei aller, inzwischen angesammelten Weisheit, sind die organisierten Armeen dieser Welt, noch immer verzweifelt, wenn es gegen die Krieger geht, welche eine offene Feldschlacht verweigern, und lieber Ort und Zeitpunkt einer Auseinandersetzung bestimmen. Selbst aus der Erfahrung von Briten & Russen - welche Niederlagen erlitten - bereiten sich noch heute hochgerüstete Soldaten auf Schlachten vor, welche nie stattfinden (wie im Falle von Afghanistan).

Vom Lettow-Vorbeck schrieb ich schon, welcher die Briten rund um die Usambara-Bahn, mit unsauberen Mitteln ärgerte, und so dem fernen Kaiser in Berlin, feindliche Truppen band. Inder, welche dann in Uganda & Tansania den Lettow-Vorbeck bekriegen mussten und deshalb an der Westfront fehlten.

Jetzt ist es der IS, welcher mit erbeuteten, amerikanischen Waffen aus irakischen Depots, einen solch asymmetrischen Krieg aufzwingt. Wissend, dass sie gegen eine Lufthoheit des 'Westens' nichts ausrichten können, haben sie sich unter die Bevölkerung gemischt....und dies ist neu, dass sich diese Art der Kriegführung, ziviler Opfer bedient, und trotzdem in der Welt der Moslems Anerkennung findet.

Asymmetrische Kriegführung ist immer dann erfolgreich, wenn ein hochgerüsteter Feind beginnt zu rechnen, was so ein Krieg kostet. Dann hat er schon verloren.

Es gibt mit Sicherheit noch viele Aspekte, welche Vor- und Nachteil dieser asymmetrischen Kriegsführung aufweist...

van Kessel

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Asymmetrischer Krieg(e) Empty Re: Asymmetrischer Krieg(e)

Beitrag von Wallenstein Mi Apr 05, 2017 11:56 am

Das sich Guerillakämpfer unter die normale Zivilbevölkerung mischen ist nicht außergewöhnlich, sondern normal. Das macht ja auch einen Teil ihres Erfolges aus, denn man kann nicht erkennen, wer Freund und wer Feind ist.

Auch Guerillakämpfer nehmen keine Rücksicht auf die zivile Bevölkerung. In der Sowjetunion während des Krieges haben Wehrmacht und SS nach jedem Partisanenangriff wahllos Zivilisten zusammengetrieben und aus Vergeltung erschossen, nur um Rache zu nehmen und die Bevölkerung einzuschüchtern. Die Partisanen wussten genau, was ihre Aktionen für viele Unschuldige für Folgen hatte, trotzdem kämpften sie weiter.

In einem Bericht habe ich einmal gelesen: „Tagsüber kamen die Deutschen ins Dorf und haben jeden erschossen, von dem sie glaubten, er hätte etwas mit den Partisanen zu tun. In der Nacht rückten dann die Partisanen an und haben ihrerseits jeden umgebracht, von dem sie glaubten, er würde mit den Deutschen zusammen arbeiten. Die Zivilisten gerieten in eine tödliche Falle zwischen den Parteien.“

Die Partisanen werden aber heute in der UDSSR als Helden gefeiert, ob zu Recht oder zu Unrecht, das will ich hier nicht entscheiden.

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Asymmetrischer Krieg(e) Empty Re: Asymmetrischer Krieg(e)

Beitrag von Marek1964 Fr Apr 07, 2017 10:39 pm

Wallenstein schrieb:Auch Guerillakämpfer nehmen keine Rücksicht auf die zivile Bevölkerung. In der Sowjetunion während des Krieges haben Wehrmacht und SS nach jedem Partisanenangriff wahllos Zivilisten zusammengetrieben und aus Vergeltung erschossen, nur um Rache zu nehmen und die Bevölkerung einzuschüchtern. Die Partisanen wussten genau, was ihre Aktionen für viele Unschuldige für Folgen hatte, trotzdem kämpften sie weiter.

In einem Bericht habe ich einmal gelesen: „Tagsüber kamen die Deutschen ins Dorf und haben jeden erschossen, von dem sie glaubten, er hätte etwas mit den Partisanen zu tun. In der Nacht rückten dann die Partisanen an und haben ihrerseits jeden umgebracht, von dem sie glaubten, er würde mit den Deutschen zusammen arbeiten. Die Zivilisten gerieten in eine tödliche Falle zwischen den Parteien.“

Die Partisanen werden aber heute in der UDSSR als Helden gefeiert, ob zu Recht oder zu Unrecht, das will ich hier nicht entscheiden.

Im Protokoll zur Besprechung über den "Generalplan Ost". das von Bormann verfasst wurde, und wo neben Hitler, Rosenberg und andere teilnahmen, hat Hitler schon Bezug darauf genommen, dass Stalin zum Guerillakrieg aufrief, und das eigenlich gut gefunden hat, weil es ihm wiederum die Möglichkeit zum "durchgreifen" gab - und damit zu einer Eskalation, die groteskerweise beide Seiten wollten - nur nicht die Zivlibevölkerung.

Im Zeitalter der Sowjetunion wurden natürlich die Partisanen heroisiert, interessieren würde mich, wie das heute vor allem in der Ukraine ist, wo an vielen Orten die Wehrmacht erst Mal als Befreier begrüss wurde. In Weissrussland und Russland schätze ich, das es noch weiterhin so ist, wobei es, wie ich gehört habe, auch schon einige selbstkritische Geschichtsinterpretationen unter Russen gibt.

Der Krieg wurde aber von Hitler von Anfang an als barbarischer Vernichtungskrieg geplant, wo keinsterlei Konvetionen zu gelten hatten. Dass dann die Partisanen auch grausam waren, ist sicher auch dadurch beeinflusst. Dass sicher nicht alle Übergriffe nötig und sinnvoll waren, steht wohl auch ausser Frage.

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Beitrag von Wallenstein Sa Apr 08, 2017 11:45 am

Zwei Guerillaorganisationen in Europa haben den Kampf aufgegeben:

1.) Die ETA, die für ein unabhängiges Baskenland kämpfte, will nun alle Waffen abgeben. Über 800 Todesopfer hat der Kampf gekostet.

2.) Die IRA in Nordirland verkündete 2005 den Waffenstillstand. Ihr Kampf hat tausende von Todesopfern gekostet. Sie war teilweise erfolgreich. Der politische Arm der Gruppe, die Partei Sinn Fein, regiert inzwischen zusammen mit den Protestanten das Land. Die meisten Kämpfer wurden amnestiert.

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