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Schlacht bei Königgrätz/Sadova - Preussisch-Österreichischer Krieg oder auch der Deutsche Krieg - kleindeutsche Lösung siegt

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Beitrag von Admin So Jan 18, 2015 2:34 am

Ich habe manchmal gesagt: Unter Bismarck führten die Deutschen (oder Preussen) drei Kriege, und gewannen alle, danach führten sie nur noch zwei, und verloren die mit Pauken und Trompeten.

Hier geht es um die Schlacht bei Köngiggrätz (Hradec Králové) oder auch Sadova, ein kleiner Ort bei der Stadt in Ostböhmen.

Soll nicht Bismarck gesagt haben:

"In der Politik muss man, wenn man viele Gegner hat, zunächst den Stärksten ausser Spiel setzen und die schwächern schröpfen, was im Privatleben eine sehr unritterliche Gemeinheit wäre.."

Im Grunde genommen ging er genau danach vor: zunächst Dänemark, hier thematisiert viewtopic.php?f=67&t=5066, dann also gegen Österreich und schliesslich gegen Frankreich viewtopic.php?f=67&t=5087 - ich möchte hier in diesem Thread zwei Aspekte behandeln, und das

- Kriegstechnische, militärische Aspekte
- politische Aspekte - insbesondere - schaltete Bismarck wirklich immer zuerst den Stärkeren aus um den Schwächeren zu schöpfen?

Die Diskussion ist eröffnet.

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Beitrag von Gast Mo Jan 19, 2015 4:03 pm

Im Gebhard, Handbuch der Geschichte, BD.15, Theodor Schieder, Vom deutschen Bund zum deutschen Reich, dtv wissenschaft, 5.Auflage 1980,Kapitel 22,
Seite 158 heißt die Kapitelüberschrift zwar: Vorgeschichte und Verlauf des deutschen Krieges von 1866
Doch schon auf Seite 159 wird ganz klar gesagt, um was es wirklich geht:
Zitat:
"In der Bundespolitik schließlich war die dominierende Rolle Preußens eindeutig geworden, was sich zunächst auf dem wichtigen Felde der Wirtschaftspolitik zeigen sollte.
Hier erhielt der seit Mitte der 50er Jahre militante Dualismus der beiden deutschen Großmächte eine geeignete Plattform, um die Vorentscheidungen für das politische Feld zu treffen. "
Konkret geht es um genau diesen Dualismus zwischen Preußen und Österreich. Auch Andreas Hillgruber in "Bismarcks Außenpolitik"
Kapitel II.1. 1862- 1871 " Die Auseinandersetzung mit Österreich".
Genau diese- Preußen-Österreich steht im Blickpunkt, und genau um die geht es in Königrätz.
Bismarck selbst, mit Verlaub, benennt diesen Krieg in seinen Memoiren als preußisch- österreichischen, die entscheidende Schlacht fand zwischen österreichischen und preußischen Armeen statt.
Mehrfach habe ich gelesen, dass die militärischen wie menschlichen Fähigkeiten Moltkes , (auch und gerade bei Königgrätz,) die ebenso wichtige Säule wie Bismarck selbst gewesen sei.
Insofern arbeiten hier geschickte Politik und moderne militärische Führung Hand in Hand und es gelingt, die Schwächen der Gegner, politisch wie militärisch, zu eigenen Gunsten zu nutzen.
Betrachtet man die anderen militärischen Operationen des Krieges 1866 und die daran beteiligten Armeen, so ist Königgrätz tatsächlich die Schlacht, die die Preußen gegen die Österreicher schlugen und gewannen.
Insofern stimmt es in dem Zusammenhang: Königgrätz= Preußen gegen Österreich, und man war einen Schritt weiter auf dem Weg zu einem Klein- Deutschland unter Preußens Herrschaft.
An eine andere Frage Deinerseits anschließend:
Bismarck, samt seiner Militärs, gingen durchaus Risiken ein, hatten aber nicht den Rest der Welt gegen sich, wie 1914-1918.
Das war ja Bismarcks Geschick, die Staaten gegeneinander auszuspielen, sodass er es nie mit einer von vornherein übermächtigen Kriegs-Koalition zu tun hatte, und er hielt sich diplomatische Hintertürchen auf.
Im Größenwahn späterer Zeit war solches nicht mehr wohlgelitten.
Fernab jeder unkritischen Verehrung Bismarcks und Moltkes und einer Persönlichkeitsgeschichte, wie sie einst betrieben und gelehrt wurde, trafen offensichtlich zwei besondere Persönlichkeiten in einem Augenblick die Bühne, der Gelegenheit bot, die Fäden der Innen- samt Militärpolitik und Außenpolitik geschickt im Sinne eines Deutschlands unter preußischer Hegemonie zu spinnen.


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