Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
wenn Du Dich rantraust, dann leg einfach los
Viel Spaß dabei!
Sebius
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Viel Spaß dabei!
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Majuskel:
DI MANIB
AVRELIVS TAV
MILES COH II PR
PO MATRI BE ME
IVLIE MA GERM
ANICOPOLIS IN B
Transkription:
Di(s) Manib(us)
Aurelius Tau(rus)
miles coh(ortis) II pr(aetoriae)
po(suit) matri be(ne) me(renti)
Iuli(a)e Ma(---) Germ
anicopolis in B(ithynia?)
Zeile 1 Majuskel: DI MANIB
Zeile 1 Abschrift: Di(s) Manib(us)
Zeile 1 Umschrift: Dis Manibus
Zeile 1 Übersetzung: In den Händen der Götter Vater
Zeile 2 Majuskel: AVRELIVS TAV
Zeile 2 Abschrift: Aurelius Tau(rus) (der Stier*)
Zeile 2 Umschrift: Aurelius Taurus
Zeile 2 Übersetzung: Der Aurelius Taurus
Zeile 3 Majuskel: MILES COH II PR
Zeile 3 Abschrift: miles coh(ortis) II pr(aetoriae)
Zeile 3 Umschrift: miles cohortis II praetoriae
Zeile 3 Übersetzung: der Soldat die Kohorten II. (der) Praetor
Zeile 4 Majuskel: PO MATRI BE ME
Zeile 4 Abschrift: po(suit) matri be(ne) me(renti)
Zeile 4 Umschrift: posuit matri bene merenti
Zeile 4 Übersetzung: er hat hier (seine) gute, wohlverdiente Mutter bestattet
Zeile 5 Majuskel: IVLIE MA GERM
Zeile 5 Abschrift: Iuli(a)e Ma(---) Germ
Zeile 5 Umschrift: Juliae Ma(---) Germ(anicopolis)
Zeile 5 Übersetzung: die Julia Ma(--) Germanicopolis (Stadt der Siege in Bithynia)
[/b]
Zeile 6 Majuskel: ANICOPOLIS IN B
Zeile 6 Abschrift: anicopolis in B(ithynia?)
Zeile 6 Umschrift: anicopolis in Bithynia?
Zeile 6 Übersetzung: Amber nicopolis in Bithynia (Kleinasien)
Im Zusammenhang:
In den Händen der Götter Vater der Aurelius Taurus, der Stier und Soldat der Kohorten II. (der) Praetor. Er hat hier (seine) gute, wohlverdiente Mutter bestattet, die Julia Ma(--) Germanicopolis (hier in die Stadt der Siege in Bithynia), Amber nicopolis in Bithynia (Kleinasien)
*) Hier ging ich von einem Cognomen aus.
Ich hoffe sehr, nicht zu viele Fehler gemacht zu haben.
DI MANIB
AVRELIVS TAV
MILES COH II PR
PO MATRI BE ME
IVLIE MA GERM
ANICOPOLIS IN B
Transkription:
Di(s) Manib(us)
Aurelius Tau(rus)
miles coh(ortis) II pr(aetoriae)
po(suit) matri be(ne) me(renti)
Iuli(a)e Ma(---) Germ
anicopolis in B(ithynia?)
Zeile 1 Majuskel: DI MANIB
Zeile 1 Abschrift: Di(s) Manib(us)
Zeile 1 Umschrift: Dis Manibus
Zeile 1 Übersetzung: In den Händen der Götter Vater
Zeile 2 Majuskel: AVRELIVS TAV
Zeile 2 Abschrift: Aurelius Tau(rus) (der Stier*)
Zeile 2 Umschrift: Aurelius Taurus
Zeile 2 Übersetzung: Der Aurelius Taurus
Zeile 3 Majuskel: MILES COH II PR
Zeile 3 Abschrift: miles coh(ortis) II pr(aetoriae)
Zeile 3 Umschrift: miles cohortis II praetoriae
Zeile 3 Übersetzung: der Soldat die Kohorten II. (der) Praetor
Zeile 4 Majuskel: PO MATRI BE ME
Zeile 4 Abschrift: po(suit) matri be(ne) me(renti)
Zeile 4 Umschrift: posuit matri bene merenti
Zeile 4 Übersetzung: er hat hier (seine) gute, wohlverdiente Mutter bestattet
Zeile 5 Majuskel: IVLIE MA GERM
Zeile 5 Abschrift: Iuli(a)e Ma(---) Germ
Zeile 5 Umschrift: Juliae Ma(---) Germ(anicopolis)
Zeile 5 Übersetzung: die Julia Ma(--) Germanicopolis (Stadt der Siege in Bithynia)
[/b]
Zeile 6 Majuskel: ANICOPOLIS IN B
Zeile 6 Abschrift: anicopolis in B(ithynia?)
Zeile 6 Umschrift: anicopolis in Bithynia?
Zeile 6 Übersetzung: Amber nicopolis in Bithynia (Kleinasien)
Im Zusammenhang:
In den Händen der Götter Vater der Aurelius Taurus, der Stier und Soldat der Kohorten II. (der) Praetor. Er hat hier (seine) gute, wohlverdiente Mutter bestattet, die Julia Ma(--) Germanicopolis (hier in die Stadt der Siege in Bithynia), Amber nicopolis in Bithynia (Kleinasien)
*) Hier ging ich von einem Cognomen aus.
Ich hoffe sehr, nicht zu viele Fehler gemacht zu haben.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
Du hast Dir viel Mühe gegeben und es hat sich gelohnt, denn im Großen und Ganzen hast Du das recht gut hinbekommen, bravo!
Es sind kleinere Fehler, das Vokabel PRAETORIAE steht als Adjektiv im Genitiv:
aus www.frag-caesar.de
- in unserem Falle „der zweiten praetorianischen Kohorte“
Das lateinische Vokabel POSUIT beinhaltet alle drei Geschlechter, auch ein Amt als juristische Person, denn schließlich war Aurelius Taurus Praetorianer, ein wohlverdienender Beamter, dem Begräbnis nach dem Tode aufkommend. Die Mutter Julia liegt begraben wie ihr Sohn Aurelius Taurus, denn er befindet sich bereits zu Beginn der Inschrif: "In den Händen der Götter".
aus www.frag-caesar.de
Die Mutter lateinisch im Nominativ MATER steht hier im Dativ MATRI, wäre die Mutter zum Zeitpunkt der Beisetzung ihres Sohnes noch am Leben und hätte sie ihn beigesetzt, dann stünde sie im Genitiv: MATRIS, also „sie hat ihn bestattet...“ – wurde bestattet/beigesetzt von der Mutter (im Genitiv), aber der Dativ im Latein MATRI lässt nur eine Möglichkeit zu, nämlich dass er bestattet ist mit der Mutter, an der Seite der Mutter, das üblicherweise verwendete lateinische Vokabel CUM oder ET ließ man weg.
aus www.frag-caesar.de
Man hat bestattet/beigesetzt anbei „der Mutter“ und die nachgestellten beiden Vokabel BENE MERENTI betreffen beide, ihn und die Mutter, wäre nur er tot, stünden sie vor ihrer Nennung als Mutter. Der Name der Mutter Julia steht im Ablativ JULIE und gibt die Herkunft aus GERMANICOPOLIS in BYTHANIA, in der Abkürzung ihres Nachnamens mit MA kam für mich am ehesten Materna infrage. Dass die Mutter bereits tot ist hast Du sehr richtig erkannt, bravo!
Auch den Namensbegriff TAURUS als „der Stier“ seiner Namensgebung zusätzlich zu benennen finde ich gut, er war offensichtlich germanischer Herkunft, groß und kräftig als typischer Praetorianersoldat in GERMANICOPOLIS.
In der fünften und sechsten Zeile hast Du Dich etwas vertan, GERM-ANICOPOLIS ist ein Vokabel das in der fünften Zeile getrennt wird. Die alten Römer kannten noch keine = (Trennzeichen) für eine Worttrennung, aber in Deiner Gesamtdarstellung unten hast Du es dann richtig!
Bevor ich mit dieser Übersetzung beginne noch einen Nachsatz zu Deklination und Übersetzung lateinischer Namen, weil das wichtig ist:
Bei Inschriften wo der Betroffene nur zwei Namen hat ist die jeweilige Namensdeklination und Übersetzung sehr wichtig zum verstehen des gesamten Textes. Wer ist der Vater, wer ist der Sohn, die Faustregel gilt „im Namen des Vaters und des Sohnes“ – denn i.d.R. vereinen sich die Namen der Väter und Söhne als Nominativ und Genitiv bei Inschriften (der Sohn Franz des Herrn Müller der Vater). Bei sehr langen Kaisernamen wäre das genauso wichtig zu übersetzen, nur kann die deutsche Sprache es nicht. Lebende Sprachen sind nicht fähig einen Namen im Ablativ neben Namen derselben Person im Nominativ und Genitiv als Widmung für jemand im Dativ geschrieben zum Ausdruck zu bringen, der aber aus einer anderen Namensgeberfamilie wieder im Ablativ oder Genitiv geschrieben herstammt. Besonders Deutsch ist da vollkommen überfordert, deshalb lässt man bei sehr langen Kaisernamen die Einzelnamen in lateinischer Deklination einfach stehen, nur der Lateiner kann es lesen.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Nun aber zu besagter Inschrift aus Nicomedia selbst. Am meisten bereitete mir die erste Zeile Kopfzerbrechen, denn die ausgefuchsten Lateiner schrieben nichts doppelt, schon gar nicht mit dazwischen liegender Punktierung.
Bildausschnitt der ersten Zeile der Tafel mit der Nr.: HD000126 aus der Epigrahischen Datenbank Heidelberg
Die Abkürzungen zu Beginn DI . MA . stehen bereits für DIS . MANIBUS. „In den Händen der Götter“ also haben die Abkürzungen danach NI. B. am Ende der Zeile eine zusätzliche Bedeutung. Das M mit integriertem griechischen λ Lamda weist bereits auf eine griechisch- orientierte Gottheit hin und auf manchen Inschriften wird das M für DIS MANIBUS mit doppelten λλ Lamda geschrieben, u.a. hier . Für die Abkürzung NI käme z.B. das Vokabel NI(MBUS) * „Heiligenschein“ (heilig) infrage, hier eine heilige Familie mit Bekränzung als Heiligenschein aus Nicomedia, Menius, Sohn des König Hermaeus mit seiner Frau Nicopolis und deren Sohn Demetrius *
Nicomedia, Hellenistic Funerary relief: Menius, son of Hermaeus, his wife Nicopolis, their son Demetrius (Paris Louvre),
Bild aus: http://www.livius.org/pictures/turkey/izmit-nicomedia/nicomedia-hellenistic-funerary-relief/
Die Bezeichnung des Ortes der Götter Nicomedia (.NI.) stellt eine Verbindung der Schicksalsgöttinnen Bythia in Bithynien, Nicomedia (Germanicopolis) her *. Die Inschrift endet mit demselben Buchstaben B für die Region Bithynien. Nirgends fand ich eine Göttin Pythia auf Originalen mit P geschrieben, hingegen unzählige Male auf griechisch- römischen Originalmünzen derselben Zeit gleichbedeutend dem Ort Bithynien als Bythia (Bythinia) mit B geschrieben, u.a. hier.
Orte waren in der Antike immer Göttern geweiht, die Stadt Athen der Göttin Athena, der Ort Busiris* dem Gott Busiris*, genauso die einst ägyptische Stadt Herakleopolis* dem griechischen Gott Herakles, usw.
Der historische Ort Nicomedia Germanicopolis in Bithynien mit den Tempelanlagen befindet sich heute in der türkischen Region Bursa. Nicomedia war bis ins Mittelalter Kulturmetropole und Zentrum geistigen Austausches * wo Aurelius Taurus und seine Mutter Julia bestattet wurden, dazu meine Übersetzung:
Übersetzung der Inschrift des Aurelius Taurus
Abbildung, Angaben aus dem Server der Uni Heidelberg, Nr.: HD000126, Tafel aus den Jahren 222 n. bis 235 n.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: DI . MA . NI . B .
Zeile 1) Transkription: Di(s) Ma(nibus) Ni(comedia) B(ithyania)
Zeile 1) Übersetzung: In den Händen der Götter Nicomedia Bithyania:
Zeile 2) Majuskel: AVRELIVS . TAV .
Zeile 2) Transliteration: Au(relius) Tau(rus)
Zeile 2) Übersetzung: Der Aurelius Taurus
Zeile 3) Majuskel: MILES . COH . II . PR .
Zeile 3) Transliteration: Miles Coh(ortis) II. Pr(aetaorie)
Zeile 3) Übersetzung: der Soldat der zweiten praetorianischen Kohorte,
Zeile 4) Majuskel: PO . MATRI . BE . ME .
Zeile 4) Transliteration: po(suit) matri be(ne) me(renti)
Zeile 4) Übersetzung: beigesetzt der Mutter, wohl verdient,
Zeile 5) Majuskel: IVLIE . MA . GERM .
Zeile 5) Transliteration: Julia Ma(terna)
Zeile 5) Übersetzung: der Julia Materna aus
Zeile 6) Majuskel: ANICOPOLIS . IN . B .
Zeile 6) Transliteration: (Germ)anicopolis in B(ithyania)
Zeile 6) Übersetzung: Germanicopolis in Bithynien.
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Im ganzen Text:
In den Händen der Götter Nicomedia Bithyania:
Der Aurelius Taurus (der Stier), der Soldat der zweiten praetorianischen Kohorte, beigesetzt der Mutter, wohl verdient, der Julia Materna aus Germanicopolis in Bithynien (Kleinasien, griechisch: Βοoς αulή).
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
als PDF- Datei zum Download
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Das moderne Wort „Medien“ als Begriff und der Orakelstadt „Nico-media“ leitet sich von der griechischen Göttin Mēdēa ab, einer Zauberin mit Macht zur Beeinflussung und Tötung, auch ohne Waffen, hat mit „Information“ überhaupt nichts zu tun.
NICO-MEDIA
’
aus: http://www.zeno.org/Georges-1913
Lieben Gruß
Sebius
Du hast Dir viel Mühe gegeben und es hat sich gelohnt, denn im Großen und Ganzen hast Du das recht gut hinbekommen, bravo!
Es sind kleinere Fehler, das Vokabel PRAETORIAE steht als Adjektiv im Genitiv:
aus www.frag-caesar.de
- in unserem Falle „der zweiten praetorianischen Kohorte“
Das lateinische Vokabel POSUIT beinhaltet alle drei Geschlechter, auch ein Amt als juristische Person, denn schließlich war Aurelius Taurus Praetorianer, ein wohlverdienender Beamter, dem Begräbnis nach dem Tode aufkommend. Die Mutter Julia liegt begraben wie ihr Sohn Aurelius Taurus, denn er befindet sich bereits zu Beginn der Inschrif: "In den Händen der Götter".
aus www.frag-caesar.de
Die Mutter lateinisch im Nominativ MATER steht hier im Dativ MATRI, wäre die Mutter zum Zeitpunkt der Beisetzung ihres Sohnes noch am Leben und hätte sie ihn beigesetzt, dann stünde sie im Genitiv: MATRIS, also „sie hat ihn bestattet...“ – wurde bestattet/beigesetzt von der Mutter (im Genitiv), aber der Dativ im Latein MATRI lässt nur eine Möglichkeit zu, nämlich dass er bestattet ist mit der Mutter, an der Seite der Mutter, das üblicherweise verwendete lateinische Vokabel CUM oder ET ließ man weg.
aus www.frag-caesar.de
Man hat bestattet/beigesetzt anbei „der Mutter“ und die nachgestellten beiden Vokabel BENE MERENTI betreffen beide, ihn und die Mutter, wäre nur er tot, stünden sie vor ihrer Nennung als Mutter. Der Name der Mutter Julia steht im Ablativ JULIE und gibt die Herkunft aus GERMANICOPOLIS in BYTHANIA, in der Abkürzung ihres Nachnamens mit MA kam für mich am ehesten Materna infrage. Dass die Mutter bereits tot ist hast Du sehr richtig erkannt, bravo!
Auch den Namensbegriff TAURUS als „der Stier“ seiner Namensgebung zusätzlich zu benennen finde ich gut, er war offensichtlich germanischer Herkunft, groß und kräftig als typischer Praetorianersoldat in GERMANICOPOLIS.
In der fünften und sechsten Zeile hast Du Dich etwas vertan, GERM-ANICOPOLIS ist ein Vokabel das in der fünften Zeile getrennt wird. Die alten Römer kannten noch keine = (Trennzeichen) für eine Worttrennung, aber in Deiner Gesamtdarstellung unten hast Du es dann richtig!
Bevor ich mit dieser Übersetzung beginne noch einen Nachsatz zu Deklination und Übersetzung lateinischer Namen, weil das wichtig ist:
Bei Inschriften wo der Betroffene nur zwei Namen hat ist die jeweilige Namensdeklination und Übersetzung sehr wichtig zum verstehen des gesamten Textes. Wer ist der Vater, wer ist der Sohn, die Faustregel gilt „im Namen des Vaters und des Sohnes“ – denn i.d.R. vereinen sich die Namen der Väter und Söhne als Nominativ und Genitiv bei Inschriften (der Sohn Franz des Herrn Müller der Vater). Bei sehr langen Kaisernamen wäre das genauso wichtig zu übersetzen, nur kann die deutsche Sprache es nicht. Lebende Sprachen sind nicht fähig einen Namen im Ablativ neben Namen derselben Person im Nominativ und Genitiv als Widmung für jemand im Dativ geschrieben zum Ausdruck zu bringen, der aber aus einer anderen Namensgeberfamilie wieder im Ablativ oder Genitiv geschrieben herstammt. Besonders Deutsch ist da vollkommen überfordert, deshalb lässt man bei sehr langen Kaisernamen die Einzelnamen in lateinischer Deklination einfach stehen, nur der Lateiner kann es lesen.
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Nun aber zu besagter Inschrift aus Nicomedia selbst. Am meisten bereitete mir die erste Zeile Kopfzerbrechen, denn die ausgefuchsten Lateiner schrieben nichts doppelt, schon gar nicht mit dazwischen liegender Punktierung.
Bildausschnitt der ersten Zeile der Tafel mit der Nr.: HD000126 aus der Epigrahischen Datenbank Heidelberg
Die Abkürzungen zu Beginn DI . MA . stehen bereits für DIS . MANIBUS. „In den Händen der Götter“ also haben die Abkürzungen danach NI. B. am Ende der Zeile eine zusätzliche Bedeutung. Das M mit integriertem griechischen λ Lamda weist bereits auf eine griechisch- orientierte Gottheit hin und auf manchen Inschriften wird das M für DIS MANIBUS mit doppelten λλ Lamda geschrieben, u.a. hier . Für die Abkürzung NI käme z.B. das Vokabel NI(MBUS) * „Heiligenschein“ (heilig) infrage, hier eine heilige Familie mit Bekränzung als Heiligenschein aus Nicomedia, Menius, Sohn des König Hermaeus mit seiner Frau Nicopolis und deren Sohn Demetrius *
Nicomedia, Hellenistic Funerary relief: Menius, son of Hermaeus, his wife Nicopolis, their son Demetrius (Paris Louvre),
Bild aus: http://www.livius.org/pictures/turkey/izmit-nicomedia/nicomedia-hellenistic-funerary-relief/
Die Bezeichnung des Ortes der Götter Nicomedia (.NI.) stellt eine Verbindung der Schicksalsgöttinnen Bythia in Bithynien, Nicomedia (Germanicopolis) her *. Die Inschrift endet mit demselben Buchstaben B für die Region Bithynien. Nirgends fand ich eine Göttin Pythia auf Originalen mit P geschrieben, hingegen unzählige Male auf griechisch- römischen Originalmünzen derselben Zeit gleichbedeutend dem Ort Bithynien als Bythia (Bythinia) mit B geschrieben, u.a. hier.
Orte waren in der Antike immer Göttern geweiht, die Stadt Athen der Göttin Athena, der Ort Busiris* dem Gott Busiris*, genauso die einst ägyptische Stadt Herakleopolis* dem griechischen Gott Herakles, usw.
Der historische Ort Nicomedia Germanicopolis in Bithynien mit den Tempelanlagen befindet sich heute in der türkischen Region Bursa. Nicomedia war bis ins Mittelalter Kulturmetropole und Zentrum geistigen Austausches * wo Aurelius Taurus und seine Mutter Julia bestattet wurden, dazu meine Übersetzung:
Übersetzung der Inschrift des Aurelius Taurus
Abbildung, Angaben aus dem Server der Uni Heidelberg, Nr.: HD000126, Tafel aus den Jahren 222 n. bis 235 n.
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Zeile 1) Majuskel: DI . MA . NI . B .
Zeile 1) Transkription: Di(s) Ma(nibus) Ni(comedia) B(ithyania)
Zeile 1) Übersetzung: In den Händen der Götter Nicomedia Bithyania:
Zeile 2) Majuskel: AVRELIVS . TAV .
Zeile 2) Transliteration: Au(relius) Tau(rus)
Zeile 2) Übersetzung: Der Aurelius Taurus
Zeile 3) Majuskel: MILES . COH . II . PR .
Zeile 3) Transliteration: Miles Coh(ortis) II. Pr(aetaorie)
Zeile 3) Übersetzung: der Soldat der zweiten praetorianischen Kohorte,
Zeile 4) Majuskel: PO . MATRI . BE . ME .
Zeile 4) Transliteration: po(suit) matri be(ne) me(renti)
Zeile 4) Übersetzung: beigesetzt der Mutter, wohl verdient,
Zeile 5) Majuskel: IVLIE . MA . GERM .
Zeile 5) Transliteration: Julia Ma(terna)
Zeile 5) Übersetzung: der Julia Materna aus
Zeile 6) Majuskel: ANICOPOLIS . IN . B .
Zeile 6) Transliteration: (Germ)anicopolis in B(ithyania)
Zeile 6) Übersetzung: Germanicopolis in Bithynien.
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Im ganzen Text:
In den Händen der Götter Nicomedia Bithyania:
Der Aurelius Taurus (der Stier), der Soldat der zweiten praetorianischen Kohorte, beigesetzt der Mutter, wohl verdient, der Julia Materna aus Germanicopolis in Bithynien (Kleinasien, griechisch: Βοoς αulή).
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als PDF- Datei zum Download
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Das moderne Wort „Medien“ als Begriff und der Orakelstadt „Nico-media“ leitet sich von der griechischen Göttin Mēdēa ab, einer Zauberin mit Macht zur Beeinflussung und Tötung, auch ohne Waffen, hat mit „Information“ überhaupt nichts zu tun.
NICO-MEDIA
’
aus: http://www.zeno.org/Georges-1913
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Salve lieber Sebius,
das freut mich jetzt aber sehr, dass ich es (bis auf einige Punkte!) es hinbekommen habe. Danke auch für dein Lob, welches mich Mut gibt.
Deine verlinkten Seiten habe ich auch gelesen, aber ich war mich noch unsicher *zugeb*
Ich danke dir sehr für deinen Text. So wird mir wieder vieles klarer und hilft mir weiter.
Vielleicht findest du die nächste gute Inschrift, die mir auch nicht so schwer fällt?
Liebe Grüße
Ceres
--------------
Was mein Privatleben betrifft: Es hat sich alles zum Guten aufgeklärt.
Das mal so by the way..
das freut mich jetzt aber sehr, dass ich es (bis auf einige Punkte!) es hinbekommen habe. Danke auch für dein Lob, welches mich Mut gibt.
Deine verlinkten Seiten habe ich auch gelesen, aber ich war mich noch unsicher *zugeb*
Ich danke dir sehr für deinen Text. So wird mir wieder vieles klarer und hilft mir weiter.
Vielleicht findest du die nächste gute Inschrift, die mir auch nicht so schwer fällt?
Liebe Grüße
Ceres
--------------
Was mein Privatleben betrifft: Es hat sich alles zum Guten aufgeklärt.
Das mal so by the way..
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
ohjeee... ich sehe gerade einen grammatischen Fehler. Ich wollte zuerst etwas anderes schreiben, und hatte vergessen zu korrigieren.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
danke für Deine Anerkennung und Tippfehler sind menschlich
Als nächstes mein Vorschlag eine Weihinschrift aus der selben Epoche des 2. Jhd. n., denn die Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg mit der Nr.: HD000691 macht einen interessanten Eindruck.
Abbildung Uni- Server Heidelberg Nr.: HD000691
Hier nochmals verlinkt zum Anklicken mit sehr hoher Auflösung:
Abbildung Uni- Server Heidelberg Nr.: HD000691
Majuskel der Uni- Heidelberg:
I O M
PRO SALVTE
G C HASTE
COS TRIVM
DAC STR EI
LEG XIII G
AGENS PRO
CV[ ]O [ ]EG
Transkription der Uni- Heidelberg:
I(ovi) O(ptimo) M(aximo) / pro salute / G(ai) C(---) Hast(a)e / co(n)s(ularis) trium / Dac(iarum) str(atores) ei(us) / leg(ionis) XIII g(eminae) / agen(te)s Pro/cu[l]o [l]eg(ato)
Die Statthalterschaft des G. C. Hasta lag vermutlich zwischen der des L. Vespronius Candidus Sallustius Sabinianus und der des Q. Aurelius Polus Terentianus, d. h. in der Zeit von 185-192/193 n. Chr. (B): Z. 7: Moga: ag(ens) bzw. ag(entes), AE 1983: ag[en]s. (Angaben Uni- Heidelberg)
Ob PROCULO ein Name oder nicht doch eher ein Berufstitel (Proconsul=Stadthalter) der ein und derselben Person ist, genauso den vermeintlichen Namen eines G(ai) C(---) auf der Inschrift zu klären wäre interessant, denn vielelicht ist C.C. eine Abkürzung für etwas anderes, hat man bislang noch nicht herausgefunden, vielleicht gelingt uns das!
Wenn Dir die Idee zusagt, kannst Du entweder den modifizierten Transkriptions- Rohentwurf meinerseits oder jenen der Uni- Heidelberg sowie Majuskel als Vorgabe mitverwenden.
---------------------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: I . O . M .
Zeile 1) Transkription: I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung:
Zeile 2) Majuskel: PRO . SALVTE .
Zeile 2) Transkription: pro salute
Zeile 2) Übersetzung:
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(---) C(---) Hast(a)e
Zeile 3) Übersetzung:
Zeile 4) Majuskel: COS . TRIVM .
Zeile 4) Transkription: co(n)s(ularis) trium
Zeile 4) Übersetzung:
Zeile 5) Majuskel: DAC . STR . EI .
Zeile 5) Transkription: Dac(iarum) str(atores) ei(us)
Zeile 5) Übersetzung:
Zeile 6) Majuskel: LEG . XIII . G .
Zeile 6) Transkription: leg(ionis) XIII g(eminae)
Zeile 6) Übersetzung:
Zeile 7) Majuskel: AGENS . PRO .
Zeile 7) Transkription: agens* Pro
Zeile 7) Übersetzung:
Zeile 8 ) Majuskel: CV[ ]O . [ ]EG .
Zeile 8 ) Transkription: cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 8 ) Übersetzung:
-----------------------------------------------------------------------------------
(Transkription aus dem Server der Uni Heidelberg Nr.:HD000691 in modifizierter Form)
Lieben Gruß
Sebius
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
p.s. es freut mich ganz besonders dass sich privat bei Dir alles zum Guten wendet!
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danke für Deine Anerkennung und Tippfehler sind menschlich
Als nächstes mein Vorschlag eine Weihinschrift aus der selben Epoche des 2. Jhd. n., denn die Abbildung aus dem Uni- Server Heidelberg mit der Nr.: HD000691 macht einen interessanten Eindruck.
Abbildung Uni- Server Heidelberg Nr.: HD000691
Hier nochmals verlinkt zum Anklicken mit sehr hoher Auflösung:
Abbildung Uni- Server Heidelberg Nr.: HD000691
Majuskel der Uni- Heidelberg:
I O M
PRO SALVTE
G C HASTE
COS TRIVM
DAC STR EI
LEG XIII G
AGENS PRO
CV[ ]O [ ]EG
Transkription der Uni- Heidelberg:
I(ovi) O(ptimo) M(aximo) / pro salute / G(ai) C(---) Hast(a)e / co(n)s(ularis) trium / Dac(iarum) str(atores) ei(us) / leg(ionis) XIII g(eminae) / agen(te)s Pro/cu[l]o [l]eg(ato)
Die Statthalterschaft des G. C. Hasta lag vermutlich zwischen der des L. Vespronius Candidus Sallustius Sabinianus und der des Q. Aurelius Polus Terentianus, d. h. in der Zeit von 185-192/193 n. Chr. (B): Z. 7: Moga: ag(ens) bzw. ag(entes), AE 1983: ag[en]s. (Angaben Uni- Heidelberg)
Ob PROCULO ein Name oder nicht doch eher ein Berufstitel (Proconsul=Stadthalter) der ein und derselben Person ist, genauso den vermeintlichen Namen eines G(ai) C(---) auf der Inschrift zu klären wäre interessant, denn vielelicht ist C.C. eine Abkürzung für etwas anderes, hat man bislang noch nicht herausgefunden, vielleicht gelingt uns das!
Wenn Dir die Idee zusagt, kannst Du entweder den modifizierten Transkriptions- Rohentwurf meinerseits oder jenen der Uni- Heidelberg sowie Majuskel als Vorgabe mitverwenden.
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Zeile 1) Majuskel: I . O . M .
Zeile 1) Transkription: I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung:
Zeile 2) Majuskel: PRO . SALVTE .
Zeile 2) Transkription: pro salute
Zeile 2) Übersetzung:
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(---) C(---) Hast(a)e
Zeile 3) Übersetzung:
Zeile 4) Majuskel: COS . TRIVM .
Zeile 4) Transkription: co(n)s(ularis) trium
Zeile 4) Übersetzung:
Zeile 5) Majuskel: DAC . STR . EI .
Zeile 5) Transkription: Dac(iarum) str(atores) ei(us)
Zeile 5) Übersetzung:
Zeile 6) Majuskel: LEG . XIII . G .
Zeile 6) Transkription: leg(ionis) XIII g(eminae)
Zeile 6) Übersetzung:
Zeile 7) Majuskel: AGENS . PRO .
Zeile 7) Transkription: agens* Pro
Zeile 7) Übersetzung:
Zeile 8 ) Majuskel: CV[ ]O . [ ]EG .
Zeile 8 ) Transkription: cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 8 ) Übersetzung:
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(Transkription aus dem Server der Uni Heidelberg Nr.:HD000691 in modifizierter Form)
Lieben Gruß
Sebius
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p.s. es freut mich ganz besonders dass sich privat bei Dir alles zum Guten wendet!
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Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Salve lieber Sebius,
ich habe es mir angewöhnt, dass ich (bevor ich mich an Übersetzungen wage) versuche, etwas über diese genannten Peron/en etwas näheres heraus zu finden.
Ich habe schon mit der Suche gestartet, etwas über den angeblichen Statthalter C. C. Haste bzw. Hastae heraus zu finden. Scheinbar wird im Netz wieder ein Geheimnis über diesen Herrn gemacht.
Ich werde aber weiter suchen, um näheres über ihn heraus zu finden.
Lt. https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000691? ist dieser Mensch hier im Status aufgeführt : Senatorenstand.
Nun habe ich eine Liste der Senatoren durchforstet, und auch hier den Namen nicht gefunden.*)
Es wird gar nicht so einfach sein, etwas im Netz über diesen Manschen zu finden.
Ich muss weiter suchen...
Auch steht im Status eine 2. Person "Proculus". Evtl. ist die Abkürzung "pro(culus)" damit gemeint??hl=proculus]*)
Was meinst du dazu?
Lieben Gruß
Ceres
P.S. Ich weiß nicht woran es liegt, dass sich kein Stern zeigt wie beim 2. Link
ich habe es mir angewöhnt, dass ich (bevor ich mich an Übersetzungen wage) versuche, etwas über diese genannten Peron/en etwas näheres heraus zu finden.
Ich habe schon mit der Suche gestartet, etwas über den angeblichen Statthalter C. C. Haste bzw. Hastae heraus zu finden. Scheinbar wird im Netz wieder ein Geheimnis über diesen Herrn gemacht.
Ich werde aber weiter suchen, um näheres über ihn heraus zu finden.
Lt. https://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD000691? ist dieser Mensch hier im Status aufgeführt : Senatorenstand.
Nun habe ich eine Liste der Senatoren durchforstet, und auch hier den Namen nicht gefunden.*)
Es wird gar nicht so einfach sein, etwas im Netz über diesen Manschen zu finden.
Ich muss weiter suchen...
Auch steht im Status eine 2. Person "Proculus". Evtl. ist die Abkürzung "pro(culus)" damit gemeint??hl=proculus]*)
Was meinst du dazu?
Lieben Gruß
Ceres
P.S. Ich weiß nicht woran es liegt, dass sich kein Stern zeigt wie beim 2. Link
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
vielleicht ist HASTE eine Abkürzung für städtische Amtsverwaltung (zur Sklaverei?) mit dem Namen HASTE(NSIUM), Stadt, Militärlager für Sklaven (Arbeitslager) denn erinnern wir uns zurück was auf der viereckigen Bronzetafel des Sklaven steht welche bereits übersetzt wurde, wo Hastensium eine römische Verwaltung war, die Proklamation des Lucius Aimilius Lucius Filius.
Der Steintafel mit Nr.:HD000691 genannt als Amt, römische Verwaltung, kann mich aber auch irren, ein anders "HASTENSIUM" als jenes auf der viereckigen Bronzetafel fand ich bislang noch nicht Das eindeutig belegte Vokabel „Hastensium“ taucht in keinem Wörterbuch auf.
Das Vokabel AGENS bedeutet:
aus www.navigium.de
- also handelt es sich bei PROCULO LEGATO um den betreibenden Gesandten Proculo am Schluss der Inschrift, dazu PROCULO als Namensbeleg aus dem Großen Georges:
aus www.zeno.org
Lieben Gruß
Sebius
vielleicht ist HASTE eine Abkürzung für städtische Amtsverwaltung (zur Sklaverei?) mit dem Namen HASTE(NSIUM), Stadt, Militärlager für Sklaven (Arbeitslager) denn erinnern wir uns zurück was auf der viereckigen Bronzetafel des Sklaven steht welche bereits übersetzt wurde, wo Hastensium eine römische Verwaltung war, die Proklamation des Lucius Aimilius Lucius Filius.
Sebius schrieb:
als PDF- Datei zum Downloaden
Der Steintafel mit Nr.:HD000691 genannt als Amt, römische Verwaltung, kann mich aber auch irren, ein anders "HASTENSIUM" als jenes auf der viereckigen Bronzetafel fand ich bislang noch nicht Das eindeutig belegte Vokabel „Hastensium“ taucht in keinem Wörterbuch auf.
Das Vokabel AGENS bedeutet:
aus www.navigium.de
- also handelt es sich bei PROCULO LEGATO um den betreibenden Gesandten Proculo am Schluss der Inschrift, dazu PROCULO als Namensbeleg aus dem Großen Georges:
aus www.zeno.org
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Das ist ja hochinteressant!!
Ich nahm immer an, dass eine Weihinschrift nur für eine verstorbene Person gedacht war!
Ich nahm immer an, dass eine Weihinschrift nur für eine verstorbene Person gedacht war!
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, eventuell habe ich die Lösung!
Die lateinischen Vokabel "PRO SALUTE = zum Wohlergehen" (2. Zeile) davor würden auch Sinn ergeben, bezogen auf eine antike Kolonie, Verwaltung und Militärlager als HASTENSIUM in Rumänien, auch die XII Legion (6. Zeile) und Ortsbezeichnung passen genau!
"Von Traianus als Standlager und Hauptquartier der leg. XII gem. angelegt und daher auch Canabae benannt, ..."
(aus https://de.wikisource.org/wiki/RE:Apulum )
Hier ein Snapshot falls die Seite „plötzlich verschwindet“
(aus https://de.wikisource.org/wiki/RE:Apulum )
2. und 3. Zeile der Inschrift Nr.: HD000691
Majuskel 2. und 3. Zeile
PRO . SALUTE . - C.C. HASTE
Transkription 2. und 3. Zeile
Pro Salute - C(olonia) C(anabae) Haste(nsium)
Übersetzung 2. und 3. Zeile
„zum Wohlergehen - der Colonie Canabae Hastensium" (der Kolonie, Verwaltung und Militärlager)
Und der PROCULO im Dativ, PROCULUS im Nominativ in der vorletzten- und letzten Zeile ist genauso der Jurist
(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Proculus_(Jurist) )
Vielleicht findest Du noch mehr dazu,
lieben Gruß
Sebius
Die lateinischen Vokabel "PRO SALUTE = zum Wohlergehen" (2. Zeile) davor würden auch Sinn ergeben, bezogen auf eine antike Kolonie, Verwaltung und Militärlager als HASTENSIUM in Rumänien, auch die XII Legion (6. Zeile) und Ortsbezeichnung passen genau!
"Von Traianus als Standlager und Hauptquartier der leg. XII gem. angelegt und daher auch Canabae benannt, ..."
(aus https://de.wikisource.org/wiki/RE:Apulum )
Hier ein Snapshot falls die Seite „plötzlich verschwindet“
(aus https://de.wikisource.org/wiki/RE:Apulum )
2. und 3. Zeile der Inschrift Nr.: HD000691
Majuskel 2. und 3. Zeile
PRO . SALUTE . - C.C. HASTE
Transkription 2. und 3. Zeile
Pro Salute - C(olonia) C(anabae) Haste(nsium)
Übersetzung 2. und 3. Zeile
„zum Wohlergehen - der Colonie Canabae Hastensium" (der Kolonie, Verwaltung und Militärlager)
Und der PROCULO im Dativ, PROCULUS im Nominativ in der vorletzten- und letzten Zeile ist genauso der Jurist
(aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Proculus_(Jurist) )
Vielleicht findest Du noch mehr dazu,
lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Salve lieber Sebius,
...und wieder zeigt sich, dass du ein bemerkenswerter Fuchs bist !!
Das ist ja wieder unglaublich interessant. Ob ich es herausgefunden hätte?? Ich glaube sehr schwer - oder gar nicht!
Danke dafür, auch für deinen Link, den ich mir vorerst "angenagelt" habe. Man weiß ja nie...
Vieles verschwindet, und auch der Chrome will mir fast nix mehr übersetzen - was für ein Käse!!
Beim Lateinlernen werde ich aber zwischendurch schon im Hintergrund an die Übersetzung arbeiten.
Brauch nur bissel Zeit.
Lieben Gruß
Ceres
...und wieder zeigt sich, dass du ein bemerkenswerter Fuchs bist !!
Das ist ja wieder unglaublich interessant. Ob ich es herausgefunden hätte?? Ich glaube sehr schwer - oder gar nicht!
Danke dafür, auch für deinen Link, den ich mir vorerst "angenagelt" habe. Man weiß ja nie...
Vieles verschwindet, und auch der Chrome will mir fast nix mehr übersetzen - was für ein Käse!!
Beim Lateinlernen werde ich aber zwischendurch schon im Hintergrund an die Übersetzung arbeiten.
Brauch nur bissel Zeit.
Lieben Gruß
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Majuskel:
I O M
PRO SALVTE
G C HASTE
COS TRIVM
DAC STR EI
LEG XIII G
AGENS PRO
CV[ ]O [ ]EG
Transkription
I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
pro salute
G(ai) C(---) Hast(a)e
co(n)s(ularis) trium
Dac(iarum) str(atores) ei(us)
leg(ionis) XIII g(eminae)
agen(te)s Pro
cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 1) Majuskel: I . O . M .
Zeile 1) Transkription: I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung: dem Jupiter Optimus Maximus
Zeile 2) Majuskel: PRO . SALVTE
Zeile 2) Transkription: pro salute
Zeile 2) Übersetzung: zum Wohlergehen
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(---) C(---) Hast(a)e
Zeile 3) Übersetzung: der Colonie Canabae Hastensium (der Kolonie, Verwaltung und Militärlager)
Zeile 4) Majuskel: COS . TRIVM .
Zeile 4) Transkription: co(n)s(ularis) trium
Zeile 4) Übersetzung: zum Consulat - (Triumvir?) gehörig
Zeile 5) Majuskel: DAC . STR . EI .
Zeile 5) Transkription: Dac(iarum) str(atores) ei(us)
Zeile 5) Übersetzung: in Dacia, der Bereiter
Zeile 6) Majuskel: LEG . XIII . G .
Zeile 6) Transkription: leg(ionis) XIII g(eminae)
Zeile 6) Übersetzung: der XIII Doppellegion
Zeile 7) Majuskel: AGENS . PRO .
Zeile 7) Transkription: agens Pro
Zeile 7) Übersetzung: den betreibenden Gesandten Proculo
Zeile 8 ) Majuskel: CV[ ]O . [ ]EG .
Zeile 8 ) Transkription: cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 8 ) Übersetzung: Romulus Proculus Julius
Im Zusammenhang:
dem Jupiter Optimus Maximus zum Wohlergehen der Colonie Canabae Hastensium (der Kolonie, Verwaltung und Militärlager) zum Consulat - (Triumvir?) gehörig, in Dacia, der Bereiter der XIII Doppellegionen, den betreibenden Gesandten Proculo, Romulus Proculus Julius
I O M
PRO SALVTE
G C HASTE
COS TRIVM
DAC STR EI
LEG XIII G
AGENS PRO
CV[ ]O [ ]EG
Transkription
I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
pro salute
G(ai) C(---) Hast(a)e
co(n)s(ularis) trium
Dac(iarum) str(atores) ei(us)
leg(ionis) XIII g(eminae)
agen(te)s Pro
cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 1) Majuskel: I . O . M .
Zeile 1) Transkription: I(ovi) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung: dem Jupiter Optimus Maximus
Zeile 2) Majuskel: PRO . SALVTE
Zeile 2) Transkription: pro salute
Zeile 2) Übersetzung: zum Wohlergehen
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(---) C(---) Hast(a)e
Zeile 3) Übersetzung: der Colonie Canabae Hastensium (der Kolonie, Verwaltung und Militärlager)
Zeile 4) Majuskel: COS . TRIVM .
Zeile 4) Transkription: co(n)s(ularis) trium
Zeile 4) Übersetzung: zum Consulat - (Triumvir?) gehörig
Zeile 5) Majuskel: DAC . STR . EI .
Zeile 5) Transkription: Dac(iarum) str(atores) ei(us)
Zeile 5) Übersetzung: in Dacia, der Bereiter
Zeile 6) Majuskel: LEG . XIII . G .
Zeile 6) Transkription: leg(ionis) XIII g(eminae)
Zeile 6) Übersetzung: der XIII Doppellegion
Zeile 7) Majuskel: AGENS . PRO .
Zeile 7) Transkription: agens Pro
Zeile 7) Übersetzung: den betreibenden Gesandten Proculo
Zeile 8 ) Majuskel: CV[ ]O . [ ]EG .
Zeile 8 ) Transkription: cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 8 ) Übersetzung: Romulus Proculus Julius
Im Zusammenhang:
dem Jupiter Optimus Maximus zum Wohlergehen der Colonie Canabae Hastensium (der Kolonie, Verwaltung und Militärlager) zum Consulat - (Triumvir?) gehörig, in Dacia, der Bereiter der XIII Doppellegionen, den betreibenden Gesandten Proculo, Romulus Proculus Julius
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
bei dem Wort trium habe ich nur das Zahlwort gefunden (auch noch andere Bedeutungen, die mir aber nicht passend schienen). So bin ich auf Triumvir gekommen.
Ein Triumvir war ja auch gut möglich mit 3 Konsulen, wenn ich mich jetzt nicht irre?
Lieben Gruß
Ceres
bei dem Wort trium habe ich nur das Zahlwort gefunden (auch noch andere Bedeutungen, die mir aber nicht passend schienen). So bin ich auf Triumvir gekommen.
Ein Triumvir war ja auch gut möglich mit 3 Konsulen, wenn ich mich jetzt nicht irre?
Lieben Gruß
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
hast Du recht gut hinbekommen, denn das allerwichtigste bei Übersetzungen ist, dass mal der Inhalt stimmt.
Die 1. Zeile einfach lateinisch zu belassen ist eine innovative Idee, wenn man I(uvo) O(ptimo) M(aximo) übersetzt, muss man notgedrungen die beiden Adjektive im Superlativ stehend vorn ansetzen, also „Dem besten und größten Gott Jupiter“ – lässt man die Bezeichnung „Gott“ weg, dann könnte es bloß der Planet sein. Hier die Heilige Familie des Kaiser Marcus Aurelius im Tempel des Jupiter:
Kaiser Marcus Aurelius mit Familie im Tempel des Jupiter, Bild Wikipedia *
Die 2. Zeile ist einfach und klar „pro salute = dem Wohlergehen“ ebenfalls von Dir souverän gelöst.
Wenn Du in der 3. Zeile anders vorgehst als die Uni- Heidelberg es vorschlägt, musst Du notgedrungen die Fallendungen in der Transkription anpassen, also steht COLONIA (die Kolonie) im Genitiv (der Kolonie) also: COLONIAE CANABAE aber HASTENSIUM steht im Dativ: HASTENSIO.
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(oloniae) C(anabiae) Haste(nsio)
Zeile 3) Übersetzung: der Kolonie Canabia Hastensium
In der 4. Zeile ist CONSULARIS . TRIUM die Zeitangabe als die dritte konsularische Periode des Kaiser (185 n. – 193 n.) deshalb die genaue Zeiteingrenzung der Uni Heidelberg, TRIUM ist ein Zahlenwort drei mit Konsonant dritte und CONSULARIS (konsularisch) steht adjektivisch dazu.
In der 5. Zeile sind die STRATORES (Plural) Leibwächter- und Gefängniswärter Daciens,
„Institut und Prinzip- Siedlungsgeschichtliche Grundlagen (von Okko Behrends) *
Habe selbst mehrere Variable in Betracht gezogen, aber alleine das Gefangenenlager der Kolonie Canabia als HASTENSIUM gibt diese Option eindeutig vor. Dann lateinisch „EIUS = jener“ XIII. Zwillingslegion (Legionis XIII Geminae).
Bild Google
Deshalb kann man heute anhand dieses Datennetzwerkes das jeweilige Zeitfenster so genau erschließen.
In der 7. und 8. Zeile hast Du AGENS PROCULO LEGATO = „betreibenden Juristen“ übernommen, stimmt absolut, aber mein Namensvorschlag dazu war nur als Suchvorschlag gedacht, denn "Romulus Proculus" kann es nicht sein, er ist eine mythologische Figur der Staatsgründung Roms (Romulus und Remulus) http://www.zeno.org/Georges-1913/A/certe?hl=proculo hätte ich dazuschreiben sollen, mein Fehler, Sorry!
Der AGENS PROCULO LEGATO in der 7. und 8. Zeile agierte namenlos und anonym, das Vokabel „AGENS = betreibenden“ besser und moderner ausgedrückt dem amtierenden Juristen, Prokonsul, Gesandten (als anonymer Titel), der Scheußlichkeiten dieser drakischen Gefangenenlager wegen wollte sich offensichtlich niemand namentlich verewigen.
Meine Übersetzung dazu:
Übersetzung der Inschrift Colonia Canabia Hastensium
Abbildung aus dem Server der Universität Heidelberg Nr.: HD000691, Inschrift aus den Jahren 185 n. – 193 n.
Abbildung aus dem Server der Universität Heidelberg Nr.: HD000691
-----------------------------------------------------------------------------
Zeile 1) Majuskel: I . O . M .
Zeile 1) Transkription: I(uvo) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung: Dem besten und größten Gott Jupiter,
Zeile 2) Majuskel: PRO . SALVTE .
Zeile 2) Transkription: pro salute
Zeile 2) Übersetzung: dem Wohlergehen
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(olonia) C(anabae) Hast(ensio)
Zeile 3) Übersetzung: der Kolonie in Canabia Hastensium
Zeile 4) Majuskel: COS . TRIVM .
Zeile 4) Transkription: co(n)s(ularis) trium
Zeile 4) Übersetzung: der dritten konsularischen (Periode)
Zeile 5) Majuskel: DAC . STR . EI .
Zeile 5) Transkription: Dac(iarum) str(atores) ei(us)
Zeile 5) Übersetzung: den Leibwächtern- und Gefängniswärtern Daciens jener
Zeile 6) Majuskel: LEG . XIII . G .
Zeile 6 )Transkription: leg(ionis) XIII g(eminae)
Zeile 6) Übersetzung: dreizehnten Zwillingslegion
Zeile 7) Majuskel: AGENS . PRO .
Zeile 7) Transkription: agens Pro-
Zeile 7) Übersetzung: dem amtierenden Juristen,
Zeile 8 ) Majuskel: CV[ ]O . [ ]EG .
Zeile 8 ) Transkription: cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 8 ) Übersetzung: Prokonsul, Gesandten.
---------------------------------------------------------------------------
Im ganzen Text:
Dem besten und größten Gott Jupiter,
dem Wohlergehen der Kolonie in Canabia (Rumänien) Hastensium (Stadtverwaltung, Militär- Arbeits- und Straflager) der dritten konsularischen (Periode), den Leibwächtern- und Gefängniswärtern Daciens jener dreizehnten Zwillingslegion (leg. XIII gem.) dem amtierenden Juristen, Prokonsul, Gesandten.
---------------------------------------------------------------------------
als PDF- Datei zum Download
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Lieben Gruß
Sebius
----------------------------------------------------------------------------
(über den Zynismus dieser Inschrift soll sich jeder selbst seine Gedanken machen)
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hast Du recht gut hinbekommen, denn das allerwichtigste bei Übersetzungen ist, dass mal der Inhalt stimmt.
Die 1. Zeile einfach lateinisch zu belassen ist eine innovative Idee, wenn man I(uvo) O(ptimo) M(aximo) übersetzt, muss man notgedrungen die beiden Adjektive im Superlativ stehend vorn ansetzen, also „Dem besten und größten Gott Jupiter“ – lässt man die Bezeichnung „Gott“ weg, dann könnte es bloß der Planet sein. Hier die Heilige Familie des Kaiser Marcus Aurelius im Tempel des Jupiter:
Kaiser Marcus Aurelius mit Familie im Tempel des Jupiter, Bild Wikipedia *
Die 2. Zeile ist einfach und klar „pro salute = dem Wohlergehen“ ebenfalls von Dir souverän gelöst.
Wenn Du in der 3. Zeile anders vorgehst als die Uni- Heidelberg es vorschlägt, musst Du notgedrungen die Fallendungen in der Transkription anpassen, also steht COLONIA (die Kolonie) im Genitiv (der Kolonie) also: COLONIAE CANABAE aber HASTENSIUM steht im Dativ: HASTENSIO.
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(oloniae) C(anabiae) Haste(nsio)
Zeile 3) Übersetzung: der Kolonie Canabia Hastensium
In der 4. Zeile ist CONSULARIS . TRIUM die Zeitangabe als die dritte konsularische Periode des Kaiser (185 n. – 193 n.) deshalb die genaue Zeiteingrenzung der Uni Heidelberg, TRIUM ist ein Zahlenwort drei mit Konsonant dritte und CONSULARIS (konsularisch) steht adjektivisch dazu.
In der 5. Zeile sind die STRATORES (Plural) Leibwächter- und Gefängniswärter Daciens,
„Institut und Prinzip- Siedlungsgeschichtliche Grundlagen (von Okko Behrends) *
Habe selbst mehrere Variable in Betracht gezogen, aber alleine das Gefangenenlager der Kolonie Canabia als HASTENSIUM gibt diese Option eindeutig vor. Dann lateinisch „EIUS = jener“ XIII. Zwillingslegion (Legionis XIII Geminae).
Bild Google
Deshalb kann man heute anhand dieses Datennetzwerkes das jeweilige Zeitfenster so genau erschließen.
In der 7. und 8. Zeile hast Du AGENS PROCULO LEGATO = „betreibenden Juristen“ übernommen, stimmt absolut, aber mein Namensvorschlag dazu war nur als Suchvorschlag gedacht, denn "Romulus Proculus" kann es nicht sein, er ist eine mythologische Figur der Staatsgründung Roms (Romulus und Remulus) http://www.zeno.org/Georges-1913/A/certe?hl=proculo hätte ich dazuschreiben sollen, mein Fehler, Sorry!
Der AGENS PROCULO LEGATO in der 7. und 8. Zeile agierte namenlos und anonym, das Vokabel „AGENS = betreibenden“ besser und moderner ausgedrückt dem amtierenden Juristen, Prokonsul, Gesandten (als anonymer Titel), der Scheußlichkeiten dieser drakischen Gefangenenlager wegen wollte sich offensichtlich niemand namentlich verewigen.
Meine Übersetzung dazu:
Übersetzung der Inschrift Colonia Canabia Hastensium
Abbildung aus dem Server der Universität Heidelberg Nr.: HD000691, Inschrift aus den Jahren 185 n. – 193 n.
Abbildung aus dem Server der Universität Heidelberg Nr.: HD000691
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Zeile 1) Majuskel: I . O . M .
Zeile 1) Transkription: I(uvo) O(ptimo) M(aximo)
Zeile 1) Übersetzung: Dem besten und größten Gott Jupiter,
Zeile 2) Majuskel: PRO . SALVTE .
Zeile 2) Transkription: pro salute
Zeile 2) Übersetzung: dem Wohlergehen
Zeile 3) Majuskel: C . C . HASTE .
Zeile 3) Transkription: C(olonia) C(anabae) Hast(ensio)
Zeile 3) Übersetzung: der Kolonie in Canabia Hastensium
Zeile 4) Majuskel: COS . TRIVM .
Zeile 4) Transkription: co(n)s(ularis) trium
Zeile 4) Übersetzung: der dritten konsularischen (Periode)
Zeile 5) Majuskel: DAC . STR . EI .
Zeile 5) Transkription: Dac(iarum) str(atores) ei(us)
Zeile 5) Übersetzung: den Leibwächtern- und Gefängniswärtern Daciens jener
Zeile 6) Majuskel: LEG . XIII . G .
Zeile 6 )Transkription: leg(ionis) XIII g(eminae)
Zeile 6) Übersetzung: dreizehnten Zwillingslegion
Zeile 7) Majuskel: AGENS . PRO .
Zeile 7) Transkription: agens Pro-
Zeile 7) Übersetzung: dem amtierenden Juristen,
Zeile 8 ) Majuskel: CV[ ]O . [ ]EG .
Zeile 8 ) Transkription: cu[l]o [l]eg(ato)
Zeile 8 ) Übersetzung: Prokonsul, Gesandten.
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Im ganzen Text:
Dem besten und größten Gott Jupiter,
dem Wohlergehen der Kolonie in Canabia (Rumänien) Hastensium (Stadtverwaltung, Militär- Arbeits- und Straflager) der dritten konsularischen (Periode), den Leibwächtern- und Gefängniswärtern Daciens jener dreizehnten Zwillingslegion (leg. XIII gem.) dem amtierenden Juristen, Prokonsul, Gesandten.
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als PDF- Datei zum Download
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Lieben Gruß
Sebius
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(über den Zynismus dieser Inschrift soll sich jeder selbst seine Gedanken machen)
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Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
Anmeldedatum : 29.05.17
Alter : 65
Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Salve lieber Sebius,
da habe ich mal wieder daneben gelegen...
Bei der Zeile 5 wollte ich es auch erst so schreiben; dachte aber es sei verkehrt!
Das tut mir echt leid, dass ich es wieder vermurkst habe...
Du bist eben ein Fuchs, was ich scheinbar noch lange nicht bin.
Lieben Gruß
Ceres
P.S. Das Relief ist wunderschön und fasziniert mich sehr! Habe es eine ganze Weile betrachten müssen...
Wenn man manchmal so schöne Dinge sieht, kann man den Blick davon kaum lösen - so geht es mir oft zumindest.
da habe ich mal wieder daneben gelegen...
Bei der Zeile 5 wollte ich es auch erst so schreiben; dachte aber es sei verkehrt!
Das tut mir echt leid, dass ich es wieder vermurkst habe...
Du bist eben ein Fuchs, was ich scheinbar noch lange nicht bin.
Lieben Gruß
Ceres
P.S. Das Relief ist wunderschön und fasziniert mich sehr! Habe es eine ganze Weile betrachten müssen...
Wenn man manchmal so schöne Dinge sieht, kann man den Blick davon kaum lösen - so geht es mir oft zumindest.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
das Relief oben im Bild* des Kaiser Marcus Aurelius mit Heiliger Familie im Tempel des Jupiter ist künstlerisch tatsächlich sehr gelungen, täuscht aber hinweg, dass sich Herrscher immer niedlich darstellen, ob im antiken Rom oder viel später z.B. der belgische König Leopold mit Familie, seiner Colonia in Afrika, deren Verbrechen um nichts nachstehen. Nur gab es im antiken Rom noch keine Fotographie.
Congo genocide http://www.whale.to/c/king_leopold_ii_of_belgium.html
COLONIAE HASTENSIA, Kolonien als Herrschaft mit richterlichen Rechtsbescheid des antiken Roms dürfte Vorbild gewesen sein. In allen Fällen waren es Kolonialherren mit unvorstellbaren Gräueltaten an wehrlosen Menschen, selbstverständlich immer im Auftrag eines Gottes ...
--------------------------------------------------------------------------------------------------------
Jetzt bist Du an der Reihe ein interessantes Übersetzungsbeispiel zu suchen,
lieben Gruß
Sebius
das Relief oben im Bild* des Kaiser Marcus Aurelius mit Heiliger Familie im Tempel des Jupiter ist künstlerisch tatsächlich sehr gelungen, täuscht aber hinweg, dass sich Herrscher immer niedlich darstellen, ob im antiken Rom oder viel später z.B. der belgische König Leopold mit Familie, seiner Colonia in Afrika, deren Verbrechen um nichts nachstehen. Nur gab es im antiken Rom noch keine Fotographie.
Congo genocide http://www.whale.to/c/king_leopold_ii_of_belgium.html
COLONIAE HASTENSIA, Kolonien als Herrschaft mit richterlichen Rechtsbescheid des antiken Roms dürfte Vorbild gewesen sein. In allen Fällen waren es Kolonialherren mit unvorstellbaren Gräueltaten an wehrlosen Menschen, selbstverständlich immer im Auftrag eines Gottes ...
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Jetzt bist Du an der Reihe ein interessantes Übersetzungsbeispiel zu suchen,
lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Ort : Wien
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Danke sehr lieber Sebius. Ja mit den Greueltaten in den Kolonien wart es wirklich alptraumhaft! Ich habe darüber mich mal belesen - schrecklich!
Viele Menschen wurden ausgebeutet und hingerichtet in den unterschiedlichsten Ländern.
Ja, gut, dann schaue ich mal nach der nächsten Inschrift. Hoffentlich passieren mir nicht mehr so viele Fehler bei der nächsten Übersetzung.
Ich schau mal...
Liebe Grüße zurück
Ceres
Viele Menschen wurden ausgebeutet und hingerichtet in den unterschiedlichsten Ländern.
Ja, gut, dann schaue ich mal nach der nächsten Inschrift. Hoffentlich passieren mir nicht mehr so viele Fehler bei der nächsten Übersetzung.
Ich schau mal...
Liebe Grüße zurück
Ceres
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Lieber Sebius,
ich habe eine ganz besondere Inschrift entdeckt, die hochinteressant scheint !!
Die Tafel wurde sehr stark zerstört und setzt sich nur aus Fragmenten zusammen.
Scheint mir aber, dass diese Übersetzung gar nicht so einfach ist...
Es will mir nicht gelingen, das Bild hier zu laden. Hätte ich dir so gerne gezeigt.
Vielleicht gelingt es dir?
http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD001209
Hier mal die Majuskel und Transkription:
IMP CAES C IVLIVS VE
RVS MAXIMINVS IN
VICTVS AVG ET C IVLIVS
VERVS MAXIMVS NOBIL
CAES OPVS PORTICVS FORI
ET AEDIBVS CVM HODIO
VETVST DILAPSVM PEC PVB
COSANOR REST IVSSERVNT
CVR AGENTE C RVFIO C F
PROCVLO C V
Imp(erator) Caes(ar) C(aius) Iulius Ve/rus Maximinus In/victus Aug(ustus) et C(aius) Iulius / Verus Maximus nobil(issimus) / Caes(ar) opus porticus fori / et aedibus cum hodio(!) / vetust(ate) dilapsum pec(unia) pub(lica) / Cosanor(um) rest(itui) iusserunt / cur(am) agente C(aio) Rufio C(ai) f(ilio) / Proculo c(larissimo) v(iro)
Was sagst du dazu?
ich habe eine ganz besondere Inschrift entdeckt, die hochinteressant scheint !!
Die Tafel wurde sehr stark zerstört und setzt sich nur aus Fragmenten zusammen.
Scheint mir aber, dass diese Übersetzung gar nicht so einfach ist...
Es will mir nicht gelingen, das Bild hier zu laden. Hätte ich dir so gerne gezeigt.
Vielleicht gelingt es dir?
http://edh-www.adw.uni-heidelberg.de/edh/inschrift/HD001209
Hier mal die Majuskel und Transkription:
IMP CAES C IVLIVS VE
RVS MAXIMINVS IN
VICTVS AVG ET C IVLIVS
VERVS MAXIMVS NOBIL
CAES OPVS PORTICVS FORI
ET AEDIBVS CVM HODIO
VETVST DILAPSVM PEC PVB
COSANOR REST IVSSERVNT
CVR AGENTE C RVFIO C F
PROCVLO C V
Imp(erator) Caes(ar) C(aius) Iulius Ve/rus Maximinus In/victus Aug(ustus) et C(aius) Iulius / Verus Maximus nobil(issimus) / Caes(ar) opus porticus fori / et aedibus cum hodio(!) / vetust(ate) dilapsum pec(unia) pub(lica) / Cosanor(um) rest(itui) iusserunt / cur(am) agente C(aio) Rufio C(ai) f(ilio) / Proculo c(larissimo) v(iro)
Was sagst du dazu?
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
Anmeldedatum : 08.05.16
Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, ja diese Tafel scheint tatsächlich interessant!
Es geht u.a. um die beiden C. Iulius Verus Maximus (?) und um den Senator und Juristen Rufus. Bei Rufus gibt man PROCULUS wieder als Name statt als Berufstitel an, aber Proculus ist eindeutig der Jurist, offensichtlich mit richterlicher Gewalt (Juristenfamilien). In der vorigen Übersetzung (Nr.: HD000691 der Uni- Heidelberg) hatten wir einen namenlosen Juristen (Proculus*) in der rumänischen Colonia Canabia, diesmal heißt er Rufus und ist neben Jurist (Richter) ein Senator in Rom.
Die vorige Tafel stammt aus den Jahren 185 n. bis 193 n. aber diese hier hat eine sehr genaue Datumseingrenzung vom 7. Januar bis 16. Mai aus dem Jahr 236 n. und war im Forum Romanum* angebracht (Angaben Uni- Heidelberg). Hier die Abbildung dieser Inschrift:
Abbildung Uni- Heidelberg Nr.: HD001209
Diese Inschrift ist sehr emotional, der historische Hintergrund blutig, macht den Eindruck eines öffentlich- proklamierten Rechtsbescheides (dem PROCVLO).
Zeig was Du drauf hast und überlege Dir einen Zusammenhang als sinnreiche Übersetzung.
Lieben Gruß
Sebius
Es geht u.a. um die beiden C. Iulius Verus Maximus (?) und um den Senator und Juristen Rufus. Bei Rufus gibt man PROCULUS wieder als Name statt als Berufstitel an, aber Proculus ist eindeutig der Jurist, offensichtlich mit richterlicher Gewalt (Juristenfamilien). In der vorigen Übersetzung (Nr.: HD000691 der Uni- Heidelberg) hatten wir einen namenlosen Juristen (Proculus*) in der rumänischen Colonia Canabia, diesmal heißt er Rufus und ist neben Jurist (Richter) ein Senator in Rom.
Die vorige Tafel stammt aus den Jahren 185 n. bis 193 n. aber diese hier hat eine sehr genaue Datumseingrenzung vom 7. Januar bis 16. Mai aus dem Jahr 236 n. und war im Forum Romanum* angebracht (Angaben Uni- Heidelberg). Hier die Abbildung dieser Inschrift:
Abbildung Uni- Heidelberg Nr.: HD001209
Diese Inschrift ist sehr emotional, der historische Hintergrund blutig, macht den Eindruck eines öffentlich- proklamierten Rechtsbescheides (dem PROCVLO).
Zeig was Du drauf hast und überlege Dir einen Zusammenhang als sinnreiche Übersetzung.
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Salve lieber Sebius,
ich habe mir schon so meine Gedanken gemacht und könnte mir vorstellen, das hinter den beiden Namen
C. Iulius Verus Maximus Vater und Sohn sein könnten. Jedoch kam (hab schon mal im Netz geforscht) einer der Namen, den ich für den Vater halte, noch ein Beinamen Trax (ich nehme an, dass es ursprünglich aus Thrakien stammte) hinzu: TRAX*)
Was hältst du davon? Nur mal so zu meiner Orientierung.
ich habe mir schon so meine Gedanken gemacht und könnte mir vorstellen, das hinter den beiden Namen
C. Iulius Verus Maximus Vater und Sohn sein könnten. Jedoch kam (hab schon mal im Netz geforscht) einer der Namen, den ich für den Vater halte, noch ein Beinamen Trax (ich nehme an, dass es ursprünglich aus Thrakien stammte) hinzu: TRAX*)
Was hältst du davon? Nur mal so zu meiner Orientierung.
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres,
da gehen die Meinungen auseinander, Wiki schreibt dazu:
... Seine oft zitierte Herkunft aus Thrakien wird nicht von allen Historikern für gesichert gehalten. So sah der Althistoriker Willem den Boer (1914–1993) in der oftmals unreflektiert übernommenen Herkunftsbezeichnung Thrax (für Thraker) eine „verallgemeinernde Oberflächlichkeit der Forschung“, da der Beiname nicht durch zeitgenössische Quellen belegt ist und erst um 400 bezeugt ist.[1] Der Althistoriker Franz Altheim (1898–1976) wiederum war sich sicher, aufgrund regionaler Inschriftenkonzentrationen davon ausgehen zu können, dass der Kaiser in Niedermösien geboren worden sei. ... aus Wikipedia
TRAX lese ich aber ohnehin nicht, aber dass die beiden gemeint sind dazu gibt es mehrere Belege, u.a. in Oberösterreich (Wels) einen Meilenstein mit folgender Aufschrift:
Transkription:
Imp(erator) Caesar C(aius) Iul(ius) / Verus Maximinus / Pius Felix Invictus / Aug(usto) tr(ibunicia) pot(estate) II co(n)sul II p(ater) p(atriae) / proco(n)s(ul) et C(aius) Iul(ius) Verus / Maximus nobilissim/us Caes(ar) princeps iuve/ntutis domini indul/gentissimo(!) pontes / refecerunt et / vias munierunt et / miliaria restituer/unt / m(ille) p(assus) I
Majuskeln:
IMP CAESAR C IVL VERVS MAXIMINVS PIVS FELIX INVICTVS AVG TR POT II COSVL II P P PROCOS ET C IVL VERVS MAXIMVS NOBILISSIM VS CAES PRINCEPS IVVE NTVTIS DOMINI INDVL GENTISSIMO PONTES REFECERVNT ET VIAS MVNIERVNT ET MILIARIA RESTITVER VNT M P I
Uni- Heidelberg Inschriften Nummer: HD035502 Bilder dazu *
Da werden sie ebenfalls genannt, explizit Vater und Sohn lese ich aber auch nicht, nur dass MAXIMINUS der P.P. (Vater der Väter Roms) ist, dass die beiden verwandt sind geht direkt nicht hervor, genauso wenig wie aus unserer jetzigen Inschrift. Die Uni- Heidelberg gibt im Kommentar an: Für odeo steht hodio. (aus dem Server der Uni- Heidelberg Nr.: HD001209) und würde bedeuten:
aus www.frag-caesar.de
Viel Spaß beim Übersetzen
Lieben Gruß
Sebius
da gehen die Meinungen auseinander, Wiki schreibt dazu:
... Seine oft zitierte Herkunft aus Thrakien wird nicht von allen Historikern für gesichert gehalten. So sah der Althistoriker Willem den Boer (1914–1993) in der oftmals unreflektiert übernommenen Herkunftsbezeichnung Thrax (für Thraker) eine „verallgemeinernde Oberflächlichkeit der Forschung“, da der Beiname nicht durch zeitgenössische Quellen belegt ist und erst um 400 bezeugt ist.[1] Der Althistoriker Franz Altheim (1898–1976) wiederum war sich sicher, aufgrund regionaler Inschriftenkonzentrationen davon ausgehen zu können, dass der Kaiser in Niedermösien geboren worden sei. ... aus Wikipedia
TRAX lese ich aber ohnehin nicht, aber dass die beiden gemeint sind dazu gibt es mehrere Belege, u.a. in Oberösterreich (Wels) einen Meilenstein mit folgender Aufschrift:
Transkription:
Imp(erator) Caesar C(aius) Iul(ius) / Verus Maximinus / Pius Felix Invictus / Aug(usto) tr(ibunicia) pot(estate) II co(n)sul II p(ater) p(atriae) / proco(n)s(ul) et C(aius) Iul(ius) Verus / Maximus nobilissim/us Caes(ar) princeps iuve/ntutis domini indul/gentissimo(!) pontes / refecerunt et / vias munierunt et / miliaria restituer/unt / m(ille) p(assus) I
Majuskeln:
IMP CAESAR C IVL VERVS MAXIMINVS PIVS FELIX INVICTVS AVG TR POT II COSVL II P P PROCOS ET C IVL VERVS MAXIMVS NOBILISSIM VS CAES PRINCEPS IVVE NTVTIS DOMINI INDVL GENTISSIMO PONTES REFECERVNT ET VIAS MVNIERVNT ET MILIARIA RESTITVER VNT M P I
Uni- Heidelberg Inschriften Nummer: HD035502 Bilder dazu *
Da werden sie ebenfalls genannt, explizit Vater und Sohn lese ich aber auch nicht, nur dass MAXIMINUS der P.P. (Vater der Väter Roms) ist, dass die beiden verwandt sind geht direkt nicht hervor, genauso wenig wie aus unserer jetzigen Inschrift. Die Uni- Heidelberg gibt im Kommentar an: Für odeo steht hodio. (aus dem Server der Uni- Heidelberg Nr.: HD001209) und würde bedeuten:
aus www.frag-caesar.de
Viel Spaß beim Übersetzen
Lieben Gruß
Sebius
Sebius- Anzahl der Beiträge : 2534
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
oh... da bin ich aber jetzt ratlos... 2 gleiche Namen und 2 verschiedene Personen, die nicht verwandt sind? Das verwirrt mich jetzt
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, es sind zwei, der eine heißt:
= MAXIMINVS (in der 2. Zeile)
Abbildung Uni- Heidelberg Nr.: HD001209
- und der andere heißt:
= MAXIMVS (in der 4. Zeile)
Abbildung Uni- Heidelberg Nr.: HD001209
Einfach das Original genau unter die Lupe nehmen
Lass Dich nicht verwirren, bring die Majuskel mit der Transkription in die jeweils korrekte Zeile und versuche zu übersetzen.
Imp(erator) Caes(ar) C(aius) Iulius Ve/rus Maximinus In/victus Aug(ustus) et C(aius) Iulius / Verus Maximus nobil(issimus) / Caes(ar) opus porticus fori / et aedibus cum hodio(!) / vetust(ate) dilapsum pec(unia) pub(lica) / Cosanor(um) rest(itui) iusserunt / cur(am) agente C(aio) Rufio C(ai) f(ilio) / Proculo c(larissimo) v(iro) (Inschrift Nr.: HD001209 Uni- Heidelberg)
Lieben Gruß
Sebius
= MAXIMINVS (in der 2. Zeile)
Abbildung Uni- Heidelberg Nr.: HD001209
- und der andere heißt:
= MAXIMVS (in der 4. Zeile)
Abbildung Uni- Heidelberg Nr.: HD001209
Einfach das Original genau unter die Lupe nehmen
Lass Dich nicht verwirren, bring die Majuskel mit der Transkription in die jeweils korrekte Zeile und versuche zu übersetzen.
Imp(erator) Caes(ar) C(aius) Iulius Ve/rus Maximinus In/victus Aug(ustus) et C(aius) Iulius / Verus Maximus nobil(issimus) / Caes(ar) opus porticus fori / et aedibus cum hodio(!) / vetust(ate) dilapsum pec(unia) pub(lica) / Cosanor(um) rest(itui) iusserunt / cur(am) agente C(aio) Rufio C(ai) f(ilio) / Proculo c(larissimo) v(iro) (Inschrift Nr.: HD001209 Uni- Heidelberg)
Lieben Gruß
Sebius
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
@Liebe Ceres, der Vorschlag der Uni Heidelberg das Vokabel HODIO in der 6. Zeile:
aus www.adw.uni-heidelberg.de (HD001209)
= HODIO (6. Zeile) als: "ODEO = Ich hasse“ zu lesen ist möglicherweise falsch, ergibt im Textfluss auch keinen Sinn.
Dazu ein Vorschlag aus dem Navigium:
aus https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.php?form=hodie
- oder aus dem Großen Georges übersetzt "CUM HODIO = gleichzeitig mit" (zusammen gleichzeitig)
aus http://www.zeno.org/Georges-1913/A/cum+%5B2%5D?hl=cum+hodie
Lieben Gruß
Sebius
aus www.adw.uni-heidelberg.de (HD001209)
= HODIO (6. Zeile) als: "ODEO = Ich hasse“ zu lesen ist möglicherweise falsch, ergibt im Textfluss auch keinen Sinn.
Dazu ein Vorschlag aus dem Navigium:
aus https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.php?form=hodie
- oder aus dem Großen Georges übersetzt "CUM HODIO = gleichzeitig mit" (zusammen gleichzeitig)
aus http://www.zeno.org/Georges-1913/A/cum+%5B2%5D?hl=cum+hodie
Lieben Gruß
Sebius
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Re: Übersetzungen alter Lateinischer Inschriften
Guten Tag lieber Sebius,
I-wie habe ich den Eindruck, dass ich jetzt die Majuskel und Transkription von dem Meilenstein habe - und nicht von der zerbrochenen Marmortafel.
Schau mal von der Tafel:
Transkription:
Imp(erator) Caes(ar) C(aius) Iulius Ve/rus Maximinus In/victus Aug(ustus) et C(aius) Iulius / Verus Maximus nobil(issimus) / Caes(ar) opus porticus fori / et aedibus cum hodio(!) / vetust(ate) dilapsum pec(unia) pub(lica) / Cosanor(um) rest(itui) iusserunt / cur(am) agente C(aio) Rufio C(ai) f(ilio) / Proculo c(larissimo) v(iro)
Bei dieser Transkription(s. untere) habe ich den Eindruck, dass es die T. von dem Meilenstein ist. (s. deinen Beitrag von gestern um 4:06 pm)
Die beiden Inschriften sehen sich ähnlich; aber da finde ich nicht in der Zeile 6 z.B. HODIO (6. Zeile) als: "ODEO = Ich hasse"-
Auch die Bezeichnung "Pius Felix" ist nur hier vom Meilenstein.
Imp(erator) Caesar C(aius) Iul(ius) / Verus Maximinus / Pius Felix Invictus / Aug(usto) tr(ibunicia) pot(estate) II co(n)sul II p(ater) p(atriae) / proco(n)s(ul) et C(aius) Iul(ius) Verus / Maximus nobilissim/us Caes(ar) princeps iuve/ntutis domini indul/gentissimo(!) pontes / refecerunt et / vias munierunt et / miliaria restituer/unt / m(ille) p(assus) I
I-wie verwirrt es mich doch bissel... Im Grunde ist es gleich, welche Transkription ich nun nehme.
Ich möchte nur nichts durcheinander bringen... Was mache ich jetzt?
Erleuchte mich, lieber Sebius.
Lieben Gruß
Monika
I-wie habe ich den Eindruck, dass ich jetzt die Majuskel und Transkription von dem Meilenstein habe - und nicht von der zerbrochenen Marmortafel.
Schau mal von der Tafel:
Transkription:
Imp(erator) Caes(ar) C(aius) Iulius Ve/rus Maximinus In/victus Aug(ustus) et C(aius) Iulius / Verus Maximus nobil(issimus) / Caes(ar) opus porticus fori / et aedibus cum hodio(!) / vetust(ate) dilapsum pec(unia) pub(lica) / Cosanor(um) rest(itui) iusserunt / cur(am) agente C(aio) Rufio C(ai) f(ilio) / Proculo c(larissimo) v(iro)
Bei dieser Transkription(s. untere) habe ich den Eindruck, dass es die T. von dem Meilenstein ist. (s. deinen Beitrag von gestern um 4:06 pm)
Die beiden Inschriften sehen sich ähnlich; aber da finde ich nicht in der Zeile 6 z.B. HODIO (6. Zeile) als: "ODEO = Ich hasse"-
Auch die Bezeichnung "Pius Felix" ist nur hier vom Meilenstein.
Imp(erator) Caesar C(aius) Iul(ius) / Verus Maximinus / Pius Felix Invictus / Aug(usto) tr(ibunicia) pot(estate) II co(n)sul II p(ater) p(atriae) / proco(n)s(ul) et C(aius) Iul(ius) Verus / Maximus nobilissim/us Caes(ar) princeps iuve/ntutis domini indul/gentissimo(!) pontes / refecerunt et / vias munierunt et / miliaria restituer/unt / m(ille) p(assus) I
I-wie verwirrt es mich doch bissel... Im Grunde ist es gleich, welche Transkription ich nun nehme.
Ich möchte nur nichts durcheinander bringen... Was mache ich jetzt?
Erleuchte mich, lieber Sebius.
Lieben Gruß
Monika
Ceres- Anzahl der Beiträge : 2899
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