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Warum interessieren wir uns für Geschichte? Warum ich mehr als andere?

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Beitrag von Marek1964 Fr Okt 27, 2017 6:49 pm

Nemeth schrieb:Natürlich interessiere ich mich für Geschichte, vor allem die jüngere Geschichte. Noch dazu, die ich unmittelbar selbst erlebt habe.
Hier wollte ich meine Erlebnisse als Zeitzeuge einbringen. Doch dieses ist, schrieb ein User in einem anderen Geschichtsforum, nicht gewünscht.  In den meisten Fällen wollen die
User von ihrer einmal vorgefassten Meinung nicht abrücken, vor allem dann wenn sie denken ihr angelesenes Wissen die alleinige Wahrheit ist.
Das Wissen  und die Erlebnisse von Zeitzeugen halte ich für sehr wichtig, viele in der Literatur ist sehr tendenziös . Auch beim brühmten Hörensagen ist Vorsicht geboten.

Also in diesem Forum sind Zeitzeugenberichte und -Einlassungen sehr erwünscht. Allerdings kann man natürlich nicht erwarten, nur auf Zustimmung zu treffen. Und ja, meistens haben die User schon eine Meinung und rücken selten davon ab. Tendenziös kann allerdings auch eine Aussage von einem Zeitzeugen sein. Ich kann mich erinnern in der Schule, da sagte unser Geschichtslehrer, als er eine Stelle aus Bismarcks Memoiren (Emser Depesche) zitierte, Memoiren (und sowas sind eigentlich Zeitzeugenberichte seien sicher interessant, aber man müsse sich mit Vorbehalt geniessen.

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Beitrag von Marek1964 Fr Okt 27, 2017 7:42 pm

ralfgrabuschnig schrieb:Zum Thema Zeitgeschichte möchte ich noch etwas hinzufügen. In meiner Zeit als Blogger habe ich (zu meiner eigenen Verwunderung) erfahren, dass das Mittelalter bei weitem am besten ankommt! Am meisten Klicks, am meisten Reaktionen etc. Woran liegt das? Kann ich nicht sagen.

Ich hätte da eine Vermutung: In Mittelalter Themen gibt es warhscheinlich wesentlich geringere Konkurrenz. Während Du mit Deinen anderen Themen wahrescheinlich geringere Suchmaschienenwertung hast, weil es das Seiten gibt (wiki, bpd.de, lemo, uvm.) die dann vor Deinen Beiträgen liegen - der Leser findet sie nicht.

Ist aber nur Spekulation: mach einfach den Test, in dem Du Suchmaschinentexte eingibst, aufgrund derer Dein Artikel gefunden werden könnte. Mehr gerne auch via PN.

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Beitrag von peter o. Mi Jan 24, 2018 6:27 pm


Habe mir diese Beiträge noch einmal durchgelesen.
Zu Marek64 vom Do.Aug.10 12:15 pm. Hallo Marek.
Bin der Meinung, dass, wenn gerade erst zurückliegende Ereignisse heftig ( kontrovers ) diskutiert werden, so zeigt das an, dass es für die Beteiligten um die Verbesserung der eigenen Bedingungen der unmittelbar folgenden Jahre geht. Die Argumente der Deutschen zum gerade beendigten Ersten Weltkrieg zielten darauf ab, dass die Folgen aus diesem Krieg für Deutschland möglichst nicht so hart ausfallen mögen. Man versuchte, die deutsche und internationale Meinung zu beeinflussen. Die allgemeinen Bedingungen für die nahe Zukunft würden wesentlich durch den Inhalt des "Versailler Vertrag" bestimmt werden.
Mir ist ein etwas länger zurück liegendes Beispiel eingefallen.
Als die Spanier sich ab dem 16. Jahrhundert in der Neuen Welt austobten, berichteten sie stets von den grausamen Riten der Urbevölkerung, um eigene Gräuel zu rechtfertigen. Währenddessen versuchten die Niederlande sich von Madrid zu lösen und so stürzten sie sich auf jeden Bericht über tatsächliche oder angebliche Verbrechen der Spanier in den Kolonien. Um in Europa Werbung für ihre Sache zu machen.
Politik. Gruss vom Niederrhein

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Beitrag von Marek1964 Mi Jan 24, 2018 9:57 pm

Willkommen zurück, peter o.

Es ist natürlich so, das vor allem die jüngere Vergangenheit halt viel mehr in unsere Gegenwart reichen - und dort, wo wir vermuten, dass uns gegenüber ungerecht verfahren wurde oder wo grosse Fehler gemacht worden sind, sicher leidenschaftlicher debattiert wird. So natürlich in der Zwischenkriegszeit der Versailler, der als ungerecht empfunden wurde. 

Oder eben, wenn es darum geht, grosse Fehlentwicklungen nachträglich zu analysieren und sich zu fragen, ob man sie hätte verhindern können - etwa Hitlers Machtergreifung, das Appeasement etc.

Ob man die bolschewisierung Mittel- und Osteuropas hätte verhinder können ist auch so ein Thema, es gibt viele andere.

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Beitrag von van Kessel Do Jan 25, 2018 12:00 am

Meine Enkelin meint: Geschichte ist low und verhindert nur, dass sie in einem komprimierten G8, keine Zeit mehr für die ollen Griechen, Römer oder gar Germanen hat. Lediglich durch ihren Latein-Lehrer, erhält sich ein Rest-Geschichtswissen.

So mag es der heutige Stand sein. Zu meiner Zeit waren Geschichtslehrer ehemalige Offiziere der Wehrmacht, welche nach dem 2. WK im Schulwesen ihr Auskommen suchten. So wurden wir z.B. sehr ausführlich über die Partisanenbekämpfung im ehemaligen Jugoslawien informiert.

Was soll's. All dies hat die individuelle Neigung zu Geschichte nicht wesentlich beeinflußt. Ich denke in den Erzählungen und Sagen (das war in der Urzeit, als noch Bücher gelesen und kein Fernsehen die Welt vermittelte), die Zeit, als man die Vergangenheit in seinem eigenen Kopf entstehen ließ.

Geschichte holte mich ein, als ich die Arier-Nachweise meiner Eltern las. Als ich begriff, dass es ausser meiner, noch so unendlich viele Biographien gab, so viele Leben und alle mit ihren Träumen und Wünschen. Mit ihren Wahrheiten - welche wir heute abtun als ob wir es besser wüssten - mit ihren Professionen, dem Wachsen und Scheitern.

So bin ich seit zwei Jahren auf der Suche nach der verlorenen Zeit (fast so mühsam wie die Erzählungen von Proust zu lesen). Smile

Ich lernte kennen, dass die Kirchenbücher fast durch die Bank beim 30-jährigen ihr Ende fanden. Suchte in alten Dokumenten Ahnen und Dokumente und fand eine ganze Welt.

Dass ein Teil der Ahnen sich aus der Not des 19. Jahrhunderts auf die Reise in die neue Welt machte. Dass Kinder früh starben oder aber ziemlich alt wurden. Dass eine Frau viele Kinder bekam, aber nur die Hälfte davon 'durchkam'. Dass Männer immer wieder neu heirateten, damit die kleinen Kinder der verstorbenen Frau - welche im Kindbett des letzten Kindes starb - versorgt werden konnten. Dass Geschichte uns lehrt, in welch glücklicher Zeit wir eigentlich leben dürfen.

Geschichte ist nicht reversibel denn der Zeitpfeil ist ein mächtiges Werkzeug. Es ist auch zu bezweifeln, ob 'man' aus der Geschichte etwas lernt, denn wie sonst machen die Mächtigen und die Kleinen, immer wieder die gleichen Fehler?

Geschichte kann aber  - imho - dazu dienen, unser Verständnis von Zusammenhängen zu schärfen, denn die Komponenten von Geschichte sind seit Jahrtausenden die gleichen.

So sind ein Peter Paul Rubens und sein gequälter Vater, die angeblich uneheliche Tochter des Wilhelm von Oranien, dessen Frau Anna von Sachsen, welche er einmauern und im Verlies verrecken ließ ... eher Gegenstand intensiver Nachforschung, als staubiger Geschichte mit Jahreszahlen.

Wie viel kann man aus der 'großen' Geschichte für sich selbst extrahieren. Man muss nur ein Fadenende erfassen und den Faden abrollen. Der Weg ist das Ziel; immer noch.

kleiner Nachschlag: nun lass ich mal die Experten ran, welche meine Haplo-Gruppe per DNA herausfinden. Surprised

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Beitrag von Skeptik Do Jan 25, 2018 2:20 pm

van Kessel schrieb:
Meine Enkelin meint: Geschichte ist low und verhindert nur, dass sie in einem komprimierten G8, keine Zeit mehr für die ollen Griechen, Römer oder gar Germanen hat. Lediglich durch ihren Latein-Lehrer, erhält sich ein Rest-Geschichtswissen

Die "Römer" scheinen eine Spezialität der Oberstufe zu sein. In der Volksschule war das damals nicht so das Thema. Wer die Oberstufe absolvieren durfte hat wohl ein inniges und nostalgisch angehauchtes Verhältnis zu den "Römern". In einem anderen Forum diskutiert man z.B. seit 2008 mit mittlerweile über 5200 Beiträgen über das Thema "Kalkriese und die Varusschlacht"

Dass ein Teil der Ahnen sich aus der Not des 19. Jahrhunderts auf die Reise in die neue Welt machte. Dass Kinder früh starben oder aber ziemlich alt wurden. Dass eine Frau viele Kinder bekam, aber nur die Hälfte davon 'durchkam'. Dass Männer immer wieder neu heirateten, damit die kleinen Kinder der verstorbenen Frau - welche im Kindbett des letzten Kindes starb - versorgt werden konnten. Dass Geschichte uns lehrt, in welch glücklicher Zeit wir eigentlich leben dürfen.

Das muß dir sehr viel Spaß machen und ist oft auch ein spannendes Abenteuer in der eigenen Familiengeschichte zu "graben".
Das eine findet man, das andere ist wie ausgelöscht. Mein Urgroßvater großmütterlicherseits (1812-1900) war dreimal verheiratet. Die erste Ehe blieb kinderlos. In der zweiten zeugte er 10 Kinder und in der dritten nochmals 8 Kinder. Da war das letzte Kind meine Großmutter. Die Ehe mit meinem Großvater war nicht sehr glücklich, wurde geschieden und anscheinend aus Zorn alles vernichtet, was mit ihm zu tun hat. Es gibt nicht ein Bild oder eine Zeile und mein Vater hat auch nicht viel erzählt. - Geschichte ist auch ein riesiger Schuttberg. Schwer das wieder zusammen zu setzen. Nostalgie schafft da oft an der Wahrheit.

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Beitrag von van Kessel Sa Jan 27, 2018 12:44 am

hi "Skeptik"
Mein Urgroßvater großmütterlicherseits (1812-1900) war dreimal verheiratet.
siehst du, und da fängt schon Geschichte an. Das HRR war von Napoleon zerstört, er machte sich auf nach Russland zu ziehen und hat tausende deutscher Krieger, mit in diesen seinen Expansionskrieg getrieben. Als dein Großvater starb, war Europa total umgewandelt und die Welt setzte auf Technik.
Geschichte ist auch ein riesiger Schuttberg. Schwer das wieder zusammen zu setzen. Nostalgie schafft da oft an der Wahrheit.
in kleinem Rahmen mag dies möglich sein. Man wird schwerlich alle Facetten der Weltgeschichte zwischen Buchdeckel pressen können. Dies mag aber bei einer Familiengeschichte gelingen. Die Beschränkungen dort sind aber dann gegeben, wenn man unendlich viele Daten sammeln muss oder man an ein Ende kommt, wo sich keine Unterlagen mehr finden lassen.

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Warum interessieren wir uns für Geschichte? Warum ich mehr als andere? - Seite 3 Empty Re: Warum interessieren wir uns für Geschichte? Warum ich mehr als andere?

Beitrag von siggi80 Fr Nov 05, 2021 10:51 pm

Hallo...

Es war bei mir 1950 in der Volksschule schon so:
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das ist angeboren.

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