Karl Marx zur Judenfrage
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Gontscharow
Wallenstein
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Karl Marx zur Judenfrage
Karl Marx hat sich selten zur Judenfrage geäußert. Es gibt aber einen sehr frühen Aufsatz von ihm aus dem Jahre 1843 mit dem Titel „Zur Judenfrage“, eine Auseinandersetzung mit dem linken Hegelianer Bruno Bauer, der sich später offen zum Antisemitismus bekannte.
Marx schreibt hier: „Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld. …„Das Geld ist der eifrige Gott Israels, vor welchem kein anderer Gott bestehen darf. Das Geld erniedrigt alle Götter des Menschen – und verwandelt sie in eine Ware. Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstituierte Wert aller Dinge. Es hat daher die ganze Welt, die Menschenwelt wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt. Das Geld ist das dem Menschen entfremdete Wesen seiner Arbeit und seines Daseins, und dies fremde Wesen beherrscht ihn, und er betet es an. (...) Der Gott des Juden hat sich verweltlicht, er ist zum Weltgott geworden. Der Wechsel ist der wirkliche Gott des Juden. Sein Gott ist nur der illusorische Wechsel“ (K. Marx, Zur Judenfrage, Werke Bd. 1, S. 374/375).
Dies klingt so, als ob Marx die üblichen Vorurteile gegen Juden teilt. Man muss allerdings noch etwas tiefer gehen. Für Marx ist Religion eine Form der Entfremdung, die Aufhebung der Religion macht den Menschen erst zum Menschen. Für die Juden ist das Geld der Gott. Die Abschaffung des Geldes bzw. des Privateigentums schafft auch das Judentum ab.
In dem Aufsatz schreibt Marx über die Spaltung des bürgerlichen Staates in Gesellschaft und Staat. Der Mensch ist Citoyen und Bourgeois zugleich. Als Citoyen (Staatsbürger) ist er das selbstlose Wesen, der nur an das Wohl der Gemeinschaft denkt, als Bourgeois ist er der rücksichtslose Egoist, der nur an seinen eigenen Vorteil denkt. Die Aufhebung des Privateigentums würde die Zweiteilung zwischen Citoyen und Bourgeois beseitigen. Die Aufhebung des Privateigentums würde auch die Judenfrage endgültig klären.
„Sobald es der Gesellschaft gelingt, das empirische Wesen des Judentums, den Schacher und seine Voraussetzungen aufzuheben, ist der Jude unmöglich geworden, weil sein Bewußtsein keinen Gegenstand mehr hat, weil die subjektive Basis des Judentums, das praktische Bedürfnis vermenschlicht, weil der Konflikt der individuell-sinnlichen Existenz mit der Gattungsexistenz des Menschen aufgehoben ist. Die gesellschaftliche Emanzipation des Juden ist die Emanzipation der Gesellschaft vom Judentum.“
(K. Marx, Zur Judenfrage, Werke Bd. 1, S. 375).
Das Judentum würde also in der sozialistischen Gesellschaft ohne Privateigentum gar nicht mehr als Judentum existieren. Es hätte sich emanzipiert, oder man könnte sagen, vollständig assimiliert. Es gibt nur noch die gesamte Menschheit ohne Unterschied von Rasse oder Religion. In der neuen Gesellschaft gibt es kein Privateigentum und auch keine Religion mehr, also auch kein Judentum.
Marx schreibt hier: „Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld. …„Das Geld ist der eifrige Gott Israels, vor welchem kein anderer Gott bestehen darf. Das Geld erniedrigt alle Götter des Menschen – und verwandelt sie in eine Ware. Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstituierte Wert aller Dinge. Es hat daher die ganze Welt, die Menschenwelt wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt. Das Geld ist das dem Menschen entfremdete Wesen seiner Arbeit und seines Daseins, und dies fremde Wesen beherrscht ihn, und er betet es an. (...) Der Gott des Juden hat sich verweltlicht, er ist zum Weltgott geworden. Der Wechsel ist der wirkliche Gott des Juden. Sein Gott ist nur der illusorische Wechsel“ (K. Marx, Zur Judenfrage, Werke Bd. 1, S. 374/375).
Dies klingt so, als ob Marx die üblichen Vorurteile gegen Juden teilt. Man muss allerdings noch etwas tiefer gehen. Für Marx ist Religion eine Form der Entfremdung, die Aufhebung der Religion macht den Menschen erst zum Menschen. Für die Juden ist das Geld der Gott. Die Abschaffung des Geldes bzw. des Privateigentums schafft auch das Judentum ab.
In dem Aufsatz schreibt Marx über die Spaltung des bürgerlichen Staates in Gesellschaft und Staat. Der Mensch ist Citoyen und Bourgeois zugleich. Als Citoyen (Staatsbürger) ist er das selbstlose Wesen, der nur an das Wohl der Gemeinschaft denkt, als Bourgeois ist er der rücksichtslose Egoist, der nur an seinen eigenen Vorteil denkt. Die Aufhebung des Privateigentums würde die Zweiteilung zwischen Citoyen und Bourgeois beseitigen. Die Aufhebung des Privateigentums würde auch die Judenfrage endgültig klären.
„Sobald es der Gesellschaft gelingt, das empirische Wesen des Judentums, den Schacher und seine Voraussetzungen aufzuheben, ist der Jude unmöglich geworden, weil sein Bewußtsein keinen Gegenstand mehr hat, weil die subjektive Basis des Judentums, das praktische Bedürfnis vermenschlicht, weil der Konflikt der individuell-sinnlichen Existenz mit der Gattungsexistenz des Menschen aufgehoben ist. Die gesellschaftliche Emanzipation des Juden ist die Emanzipation der Gesellschaft vom Judentum.“
(K. Marx, Zur Judenfrage, Werke Bd. 1, S. 375).
Das Judentum würde also in der sozialistischen Gesellschaft ohne Privateigentum gar nicht mehr als Judentum existieren. Es hätte sich emanzipiert, oder man könnte sagen, vollständig assimiliert. Es gibt nur noch die gesamte Menschheit ohne Unterschied von Rasse oder Religion. In der neuen Gesellschaft gibt es kein Privateigentum und auch keine Religion mehr, also auch kein Judentum.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Schlichte Gemüter haben immer wieder versucht,
Karl Marx Antisemitismus anzudichten.
Das die Wurzel seiner Äußerungen in der generellen Ablehnng der Religion liegt - egal welcher Religion - kann man anhand von Wallensteins Beitrag gut erkennen.
Ich habe letztes Jahr etwas über Marx erfahren, was ich noch nicht wußte und was mich überraschte : Er war kein Freund der "kleinen Völker". Deutlich wird das anhand seiner Reaktionen auf die Emazipationsbemühungen der Tschechen
( Slawenkongreß in Prag 1848 ff) und anderer "kleiner" ( d.h. zahlenmäßig geringer) Völker. Karl Marx hatte dafür keine Sympathien, fand es widersinnig, daß das deutschsprachige Prag nun Tschechisch als zweite Sprache annehmen sollte.
Fortschrittsfeindlich sozusagen, es wäre doch besser, wenn alle eine Sprache sprechen würden (Deutsch, weil schon etabliert ) und nicht kleine Sprachen wie Tschechisch künstlich am Leben gehalten würden. Für die heutigen Bestrebungen der Ukraine hätte Marx ebensowenig Verständnis gehabt, sondern wäre der Auffassung gewesen, alle Ukrainer sollten Russisch sprechen.
Wie bei den Juden hatte Marx auch bei den Tschechen keine Abneigung gegen diese an sich, sondern ihr Nationalismus paßte nicht in seine Ideologie.
Karl Marx Antisemitismus anzudichten.
Das die Wurzel seiner Äußerungen in der generellen Ablehnng der Religion liegt - egal welcher Religion - kann man anhand von Wallensteins Beitrag gut erkennen.
Ich habe letztes Jahr etwas über Marx erfahren, was ich noch nicht wußte und was mich überraschte : Er war kein Freund der "kleinen Völker". Deutlich wird das anhand seiner Reaktionen auf die Emazipationsbemühungen der Tschechen
( Slawenkongreß in Prag 1848 ff) und anderer "kleiner" ( d.h. zahlenmäßig geringer) Völker. Karl Marx hatte dafür keine Sympathien, fand es widersinnig, daß das deutschsprachige Prag nun Tschechisch als zweite Sprache annehmen sollte.
Fortschrittsfeindlich sozusagen, es wäre doch besser, wenn alle eine Sprache sprechen würden (Deutsch, weil schon etabliert ) und nicht kleine Sprachen wie Tschechisch künstlich am Leben gehalten würden. Für die heutigen Bestrebungen der Ukraine hätte Marx ebensowenig Verständnis gehabt, sondern wäre der Auffassung gewesen, alle Ukrainer sollten Russisch sprechen.
Wie bei den Juden hatte Marx auch bei den Tschechen keine Abneigung gegen diese an sich, sondern ihr Nationalismus paßte nicht in seine Ideologie.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Auch Rosa Luxemburg hielt die ukrainische Nationalbewegung 1918 für reaktionär und ein Werkzeug der Konterrevolution. Allerdings gab es damals blutige Massaker an der jüdischen Bevölkerung. Rosa Luxemburg hatte als Jüdin im russischen Reich ebenfalls schreckliche Verfolgungen erlebt und von daher sah sie nur die reaktionäre Komponente in der ukrainischen Bewegung.
Der Hass von Marx und Engels auf die slawischen Völker mit Ausnahme der Polen war pathologisch. Dies war seinerzeit eine weit verbreitete Erscheinung bei vielen Intellektuellen in Europa gewesen, denn die Slawen galten als Werkzeuge des russischen Zarentums und der österreichischen Monarchie. Ihnen wurde die Schuld gegeben für die Niederschlagung der Revolution von 1848. Die beiden sprechen stets von „Trümmervölkern“, „Völkern ohne Geschichte“ und „Werkzeugen der Konterrevolution“.
Marx und Engels hielten in der Regel die Nation für ein Produkt der bürgerlichen Gesellschaft und die proletarische Revolution sollte die Nationen beseitigen. Deshalb hatten sie nie viele Sympathien für nationale Bewegungen gezeigt.
Der Hass von Marx und Engels auf die slawischen Völker mit Ausnahme der Polen war pathologisch. Dies war seinerzeit eine weit verbreitete Erscheinung bei vielen Intellektuellen in Europa gewesen, denn die Slawen galten als Werkzeuge des russischen Zarentums und der österreichischen Monarchie. Ihnen wurde die Schuld gegeben für die Niederschlagung der Revolution von 1848. Die beiden sprechen stets von „Trümmervölkern“, „Völkern ohne Geschichte“ und „Werkzeugen der Konterrevolution“.
Marx und Engels hielten in der Regel die Nation für ein Produkt der bürgerlichen Gesellschaft und die proletarische Revolution sollte die Nationen beseitigen. Deshalb hatten sie nie viele Sympathien für nationale Bewegungen gezeigt.
Wallenstein- Gründungsmitglied
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Ein Aber zu Wallensteins Eingangsartikel hätte ich dennoch einzuwenden. Es kann doch nicht sein, dass Marx in diesem Aufsatz von der Allgemeinheit der Juden spricht; vom religiösen Volk Juden.
Es waren doch nicht alle Juden Geldwechsler oder Wucherer?
Kann es nicht eher so sein, dass er eben diese Wucherer und Geldwechsler meint, die man schlechthin als "Juden" bezeichnet, auch wenn sie nicht beschnitten sind?
Aber warum hat er dann nicht gleich von Banken geschrieben?
Naja, "Das Kapital" kam später....
Es waren doch nicht alle Juden Geldwechsler oder Wucherer?
Kann es nicht eher so sein, dass er eben diese Wucherer und Geldwechsler meint, die man schlechthin als "Juden" bezeichnet, auch wenn sie nicht beschnitten sind?
Aber warum hat er dann nicht gleich von Banken geschrieben?
Naja, "Das Kapital" kam später....
Exmitglied-1- Anzahl der Beiträge : 266
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Wallenstein schrieb:Der Hass von Marx und Engels auf die slawischen Völker mit Ausnahme der Polen war pathologisch. Dies war seinerzeit eine weit verbreitete Erscheinung bei vielen Intellektuellen in Europa gewesen, denn die Slawen galten als Werkzeuge des russischen Zarentums und der österreichischen Monarchie. Ihnen wurde die Schuld gegeben für die Niederschlagung der Revolution von 1848. Die beiden sprechen stets von „Trümmervölkern“, „Völkern ohne Geschichte“ und „Werkzeugen der Konterrevolution“.
Steilvorlage für mich, Wallenstein, nehme mich des Themas gleich an und hoffe auch auf Deine Beiträge:
https://geschichte-forum.forumieren.de/t323-die-rolle-der-slawischen-volker-bei-der-revoulution-von-1848#2555
Marek1964- Admin
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Ich nehme an, daß die Polen in den Augen von Marx und Engels deshalb "Gnade fanden",
weil sie sich im 19.Jahrhundert immer wieder gegen den russischen Zaren erhoben hatten -
also dem Symbol für Repression, Illiberalismus und Fortschrittsfeindlichkeit per se in den Augen
aller Linksliberalen des 19.Jahrhunderts....insofern ist es logisch, daß nach dem Motto
"Der Feind meines Feindes ist mein Freund" die Polen bei allen linsksliberalen Intelektuellen
des vorletzten Jahrhunderts wohlgelitten waren.
weil sie sich im 19.Jahrhundert immer wieder gegen den russischen Zaren erhoben hatten -
also dem Symbol für Repression, Illiberalismus und Fortschrittsfeindlichkeit per se in den Augen
aller Linksliberalen des 19.Jahrhunderts....insofern ist es logisch, daß nach dem Motto
"Der Feind meines Feindes ist mein Freund" die Polen bei allen linsksliberalen Intelektuellen
des vorletzten Jahrhunderts wohlgelitten waren.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Die Juden, denen er selbst entstammte, waren für Karl Marx eine weitere reaktionäre Religionsgemeinschaft, die im Zuge der Weltrevolution zur Schaffung des neuen, befreiten Menschen beseitigt werden mußte.
Besonders ärgerlich in Marx Augen war der Umstand, daß viele von ihnen dem schnöden Mammon
anhingen und deshalb als besonders verstockte Reaktionäre und Gegner erschienen.
Besonders ärgerlich in Marx Augen war der Umstand, daß viele von ihnen dem schnöden Mammon
anhingen und deshalb als besonders verstockte Reaktionäre und Gegner erschienen.
Greyff- Anzahl der Beiträge : 111
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Ja, auch in diesem Punkt lagen Marx und Engels weit von der Realität entfernt. Die Juden sind das älteste Volk und sind sich durch alle Zeitalter und Verfolgungen treu geblieben sind.
Einen neuen Menschen zu schaffen ist ohnehin eine Illusion.
Einen neuen Menschen zu schaffen ist ohnehin eine Illusion.
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Marek1964- Admin
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Ich glaube, wir haben eine etwas schiefe Sicht auf das Judentum im 19. Jh. Natürlich gab es auch arme Juden, wie Heinrich Heine in seinem Wintermärchen schreibt. Tatsache ist aber, dass die jüdische Bevölkerung im Schnitt deutlich besser gebildet und deutlich reicher war als die übrige. Das als bloße Geldgier zu charakterisieren lag nahe, wenn es auch z.T. falsch war.segula schrieb:Ein Aber zu Wallensteins Eingangsartikel hätte ich dennoch einzuwenden. Es kann doch nicht sein, dass Marx in diesem Aufsatz von der Allgemeinheit der Juden spricht; vom religiösen Volk Juden.
Es waren doch nicht alle Juden Geldwechsler oder Wucherer?
Kann es nicht eher so sein, dass er eben diese Wucherer und Geldwechsler meint, die man schlechthin als "Juden" bezeichnet, auch wenn sie nicht beschnitten sind?
Aber warum hat er dann nicht gleich von Banken geschrieben?
Naja, "Das Kapital" kam später....
Re: Karl Marx zur Judenfrage
Einen kleinen Einschub zu armen Juden, hier: https://geschichte-forum.forumieren.de/t280-der-bohmische-dreyfus-leopold-hilsner-angeblicher-judischer-ritualmord-masaryk-verteidiger
Das Beispiel zeigt, dass auch arme Juden nicht vor Vorurteilen gefeit waren.
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Marek1964- Admin
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Zu Reichtum / Armut der Juden in Deutschland :
Ich habe vor kurzem Götz Alys Buch dazu gelesen, er weist statistisch nach, daß
die Juden in Deutschland seit dem letzten Drittel des 19.Jh. auf dem ersten Platz standen, was Wohlstand und Bildung anbelangt. Auf Platz zwei folgten die Protestanten, auf dem dritten Platz
die Katholiken.
Die osteuropäischen Juden im russischem Zarenreich waren allerdings bettelarm, deshalb wanderten auch so viele von ihnen in die USA aus.
Ich habe vor kurzem Götz Alys Buch dazu gelesen, er weist statistisch nach, daß
die Juden in Deutschland seit dem letzten Drittel des 19.Jh. auf dem ersten Platz standen, was Wohlstand und Bildung anbelangt. Auf Platz zwei folgten die Protestanten, auf dem dritten Platz
die Katholiken.
Die osteuropäischen Juden im russischem Zarenreich waren allerdings bettelarm, deshalb wanderten auch so viele von ihnen in die USA aus.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Gontscharow schrieb:
Die osteuropäischen Juden im russischem Zarenreich waren allerdings bettelarm, deshalb wanderten auch so viele von ihnen in die USA aus.
Wurden sie denn dort benachteiligt? Ja, die Juden waren immer tüchtig, es blieb ihnen, gewissermassen, nichts anderes übrig. Logisch daraus auch, dass sie im Deutschen Kaiserreich noch vor den Protestanten und erst recht vor den Katholiken waren.
Marek1964- Admin
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Re: Karl Marx zur Judenfrage
Natürlich wurden die Juden im Zarenreich benachteiligt - juristisch durch allerlei Einschränkungen ( es gab z.B. die "Ansiedlungsrayons", d.h. die Juden durften sich im
Zarenreich nur in den westlichen Gebieten der Reiches ansiedeln - die von Polen erobert wurden, oder von den Schweden und Osmanen, nicht aber im eigentlichen Rußland ).
Viel schlimmer war die gesellschaftliche Ächtung durch die Russen, die in gemilderter Form
bis heute anhält. Rußland war und ist kein gutes Land für Juden.
Zarenreich nur in den westlichen Gebieten der Reiches ansiedeln - die von Polen erobert wurden, oder von den Schweden und Osmanen, nicht aber im eigentlichen Rußland ).
Viel schlimmer war die gesellschaftliche Ächtung durch die Russen, die in gemilderter Form
bis heute anhält. Rußland war und ist kein gutes Land für Juden.
Gontscharow- Gründungsmitglied
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